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Dresdner Nachrichten : 26.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190108263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-26
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.08.1901
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Dret,vner Nachrichten. Sir. 2.t«. Seite 2. »W Montan. 2«. August IU01 nomme«. Er aedachie der Idealen Bestrebungen unserer Königin, welche Krüppeklrrime und Krankendäuler gegründet Hab« und weiter nsstio» bestrebt sei. die Werke der Barmherzigkeit zu ködern : namentlich sei sie eine grobe Kinderfreiindin. wovon die zahlreich von ibr »gründeten Kinderdeivahranstulten und ähnlich« Institute beredte-Zrugnik ableglen. Wie da- Bäumchen gezogen werde, so entwickele sich der Baum und trage dementsprechend Früchte. Seinen weiteren Ausführungen legte er das He»and»wort .Lasset die Kindlein zu mir kommen" zu Grunde. Mit einem »Bater unser" für Ihre Majestät die Königin und ihr hohes Hau» beschloß der Geistliche die Jeslandacht und nahm hierauf die Weihe der Räumlichkeiten vor. Herr Kaplan Haffrlderaer dankte mit herz lichen Worte» für die Antbeilnahme der Gemeinde an der schlichten Feier und schloß mit einem .Hoch" auf Ihre Maiestät die Königin, in das die Anwesenden kräftig einstimmte». — Einen vöieii streich naben Diebe dem Gutsbesitzer Hinke in ftaIkenhai n bei Weesenstein gespielt, indem sie den mitten im Dorfe gelegene» Deich deS Genannten ablieke» und die darin befindlichen Karpfen stable». Den Diebe», weiche den Ständer gewaltsam geöffnet haben, fielen gegen 10 Karpfen im Gewichte von je l>, t Pfund in die Hände. — In Keildufch bei Meißen ist ein unbekannter weib licher Leichnam nngefchwonune», Alter etwa 25 Jahre, volles schwarzes Kopfhaar. IM Eenkimetrr lang, trug schwarzes Kleid, graues Corictt. branngestreistc» Unkerrock, schwarze Strumpfe und Lederbaldichuhe, weiszleinenes Hemd mit Spitzenkragen. Taschen tuch niit L. gezeichnet, ein Portemonnaie mit 5.W Mk. Inhalt. — In Lösnig bei Strehla a. d. Elbe zog sich vorgesten die Ehefrau Kießling beim Ocssnen der Scheune, wobei sich ei» Scheunrnslügel El,ob und ans sie siel, eine schwere Gehirn erschütterung zu. — Döbeln. Einen gräßlichen Tod fand am Sonn abend Abend die hier im Dietrich'chen Stadtgute bedienstete "Mhrige Tagelöhnerin Gotzel. Sie batte sich »nt einer Küchen- lainve nach ihrer Kammer begeben und strickte daielbst. Dabei wurde sie von Krämpfen, unter denen sie öfters zu leiden bat. be fallen und riß im Niedersinlen die Lampe herab. Als der ans ihre Klagerufe herbeieilende Besitzer kam, fand er die Tagelöhnerin über und über in ftlannnen und am ganzen Körper io schwer ver brannt. daß beim Transport nach dem Krankenhaufe vom Arme der bei Besinnung gewesenen ftrau eine Hand absiel. Gestern früh gegen 4 Uhr wurde die Unglückliche von ihren Leiden durch den Tod erlöst. — Glauchau. 25. Anguit. Unter dem Ehrenvorsitz des Herr» Bürgermeister Brink-Glauchau findet Zeit Sonnabend hier das 12. Gautnrnfeit und 25>ährige Jubiläum des westlich- sächsischen Grenzturngaucs statt. Am Sonnabend Nachnnttag er folgte Empfang der auswärtigen Turner. Abends im Theater- lokale ein großer ftestkomniers und Jubiläumsfeier, »ach dem Weckruf am Sonntag auf dem Zeltplätze das Wettturnen, an dem über 80 Turner theilnahmen. Im Anschluß an dem Nachmittags slatigesundenen fteitzuge erfolgte das allgemeine Turne», a» dem sich 30 Barrenriege». 10 Reckriegen. 9 Pferdriegen und I Tischriege betheiligken. Abends war wieder Kommers, wahrend ein Turnen der Schüler aus fümmilichen Glauchauer Schulen heute den Ab- Ichluß der Festlichkeiten bildet, an denen gegen l» Bereiuc Theil nahmen. Der Gau zählt gegenwärtig -1800 Mitglieder - Meerane. Mehrere Arbeiter des hiesigen Elektrizitäts werkes waren am Sonnabend Abend in der Emiliensnaße mit Reparaturen des elektriichen Leitungsnetzes beschäftigt. Hierbei kam der 23jührige Arbeiter Liebich einem LeitnngSdraht ru nahe und wurde durch den elektrischen Strom gelobtet. Der Unglück liche schwebte etwa eine Viertelstunde lang tn der Luft an dem Leitungsmast, da ihm keine Hilie zu Tbcil werde» konnte, weil der elektrische Strom »eine Retter ebenfalls getödtek hätte. Eoi nachdem von der elektrische» Eentrale aus der Strom abgeslclll worden war. konnte die Leiche hcradgeholr werden. — Der Rechtsanwalt Or. B reit in Leipzig, der den Stu denten Lellingor im Duell erschossen hat, ist am Sonnabend gegen Kaution aus der Hast entlassen worden. »i«MI » a-ncki, den KHrn werde«. NamMllch»'^ von Reichstag und Laiidiagen stehen werd««. U solle« anße solle«, am Donnerstag ' ' de, >ae« dl. lungen vom Torpedoboot 8. 2 ist die Schifl»kakse mit metzwr«, send Man Baargeld seit gestern spnrloS verschwunden. Die Berliner .Genoss««" bade« beantragt. bei der Ausstellung Tai.se, der Kandidaten fü^ die ReichS.agSwaht soviel alSmSattch Männer auS Ardeiterkreksen zu nehmen, damit die Partei nicht aufhöre, eine Arbeitervartei zu sein. Frankreich. EonstanS eneichte vom Sultan einen be stimmte» kurzen Termin kür die ersten Zahlungen. Beiderseits sind befliegende Arrangement» der Qualfrage im Zuge. EonstanS verkehrt wieder persönlich im Palais. ^ Der Ministerrotd, der drei Stunde» währte, beschäf tigte sich mit dem türkisch-französischen Konflikt, doch enthält di» darüber ausgcaebene Not« temrrlet Andeutung«» über die ge, lrofsenen Entscheidungen. Amerika. Der S tahlftreik scheint verloren, da der Bergarbeiter, verband den Sympathiestreik verweigert und dl« Eisenbahner erklären, auch von Streikbrechern hergestellte Produkte zu befördern. Kunst «ud Wissenschaft. f Die KönIal. Hofoper bleibt heute aes chiosken. f Im Res! denztheater wird heute dlbend der drelaktige Schwank .Die ftrau de» Anderen" von Wilhelm Wolter» und KönigSbrunn-Schaup wiederholt. f Im Een tra l - T h ea ter gelaiiat heute Abend durch das Meßthaler-Eniemble Tolstoi s Drama .Die Macht der Fiusterniß" zi»» letzten Maie zur Anssührung. Morgen findet eine Wieder holung von Jbieil'S .Gespenster" statt. s Residenz theat er. AIS letzte Vremisre der sommer lichen Saison gab das vlelgevlagte Residenztbeater vorgestern Abend da» lüngste QvuS der Dresdner Autoreiisirma Wilhelm Wolters und KönigSbrunn-Schaup. den dreiaktlgen Schwank .Die ftrau de »Anderen". Leider läßt sich von dem Stück beim besten Willen und bei all der persönlichen Werthschätzung, die man keinen Autoren entgegen,»dringen geneigt in. nicht viel, eigentlich gar nichts Gute» sage». ES steht hin sichtlich der Emndnng und der Komposition tief. tief unter dem zwar litteraiisch auch nicht werthvollen, aber doch wenigsten» lustigen .Hochzeitstag", arbeitet fast durchaus mit längst verbrauchten, über dies recht misdringliche» Bühnenmitteln. ja hat — und da« ist da» Schlimmste! — nicht einmal vorübergehende» UnterhallungSwerth. Bon wnklichem Humor und echter Komik ist im ersten und dritten die bei Hetze » etstsamrm Mönch etwa« m'» Sä " »ohlbekannie nervöse Dame, ein« hiingSIandlchast" v. !>t««ä W'.rE.r.. fremdartiger Et» mit lesend« . inhrlt, da» un , ,.nd. wa« sonst w , «lg .Die rotbe Robe bei seiner Erstaufführung eu starken äußeren Erfolg. über- von .... ,««dnA> >u nennen ist. ' von Arthur im Stadt» St»»»t»Nachricht««. ... »en «u Baden-Baden sseateniml.Rennen.: op»«Iadle». Ehartered l»ekd (Tot. S» : 10. »o. »6, 1» : »ü>: im «nnen i Sa»aiI«rHbni!o»»et. Flirt (Tot. >0 : l0. «, SO. 2« : 20) ;> 2. Rennen: Stand,rer. Rooal Majetzv, Ricu (Tot. 71 i 10. «1. 20): im « Rennen : Karle», Menelik k. Svimenber, (Tot. »I : ,0. 1«, «2^ SO : 20); tmi. Rennen! giseshire. Eri«vi,^BSrenhSuter I mann ' . 20); im ». Rennen r Aistsbke. <!ri«»l. Bärenhäuter t ti» io. »2, »», R» . 20): im «.Rennen: JedenVeSainir,,Sport», kamen allem eln (Tot. lehll). Grast and Ocher». .Verlöre» und gefunden", so lautet die Ueberschrift über einer Rubrik von Ankündigungen, die wir täglich in den Zeitungen finden und welche oft dem harmlosen Leser viel Vergnüge» machen, da eS nun einmal eine Schwäche der menschlichen Natur sein mag, sich über den Schaden, den Andere erleiden, zu freuen. Man glaubt gar nicht, wa» m einer großen Stadt alltäglich verloren wird an Taschentüchern, Handschuhen, Schlüsseln, Schmucksachen. Porte mounaieS und unzähligen anderen Sachen, die Niemand einzeln anfzählen lann. Sobald der erste kalte Wintertag gekommen ist, lesen wir schon, daß «in Nerzmuff und eine Pelzooa verloren ge gangen! in der Weihnachtszeit verliert die Mama daS Packet mit Honigkuchen und Chocolade, da» sie zur Bescherung cingekauft hatte, und da» Töchterchen verliert die angefangene Stickerei einer müh samen Tischdecke nebst Fingcrhut und Sch««, und Beide ver sprechen dem ehrlichen Finder eine angemessene Belohnung. So bald der Karneval begonnen und die Saison der Bälle und Hoffest- lichkeiten da ist. werorn verloren gegangene Fächer und Spitzen- Shawls gesucht; man vermißt einen Schmetterling auS Brillanten, der auf einem blonden Lockenköpfchen gefunlelt bat, oder eine kost bare Armspange mit Edelsteinen und Perlen besetzt, ein altes Familienstück von unschätzbarem Werth! Wer mag da» gefunden haben? Aber nicht nur die Damen verlieren ihr« Habseligkeiten, nein, auch die Männer sind unter Denen, die Verluste erlitten haben, denn eine goldene Schnupftabaksdose, ein Cigarreneiui, eine Brieftasche mit wichtigen GeschäftSpapieren, ein Ordensstern, «in Bierzivfek sind unstreitig männlicher Eigenthum. Und wie viel rn«zessiejchik1,tc. Deutsches Ncich. Der Empßing und die Begrü''»ig König Eduards in W.lhelinshöhe war lehr familiär und herzlich. Beide Maiestäten bestiegen de» mir vier Apfelschimmel» bespannten , Wagen und fuhren durch die Allee, in welcher eine große Menschenmenge Spalier bildete, vom Bakiihow zum schlosse. DaS Publikum grüßte ausfallend kühl und reservirt den Beherrscher des noch immer mit den Buren im Kriege liegenden britischen Weltreiches. Beim Polizeipräsidium in Berlin sind vier Regierungsrälbe, die als Abtheilungsdirigenten beschäftigt sind, zu Qberregierungs- räthen ernannt worden. Im Etat für lOOl sind diele Qverregier- ungsrathsslellen formell nicht vorgewheii. wohl aber sind für vier Regierunasrcithe. die AbtheilliiigSdingenlen sind. Fuiiklwnszulcigen ausgewoifen, die den Funktionszulagen der Sberregierungsrathe enliprechen. Unter den »e» ernannten befindet sich auch Ser Regierungsrath D u m r a t h. der. feit 1885 Regierungsassesivr, 1890 zum Landrakh in Strasbnig i. W. ernannt, und 18W zum Vertreter des Kienes im Abgeordnetenhause gewühlt wurde. Er gehörte der srelkoinervativen Fraktion an und trimmte, dem ftrak- kionsführer v. Zedlitz folgend. 1899 gegen die K a n a l v o r l a g e, woraus er zur Disposition gestellt wurde. Im folgenden Jahre wurde ec als Regierungsialh wieder in den Staatsdienst aus genommen und dem Berliner Polizeipräsidium überwiesen, wo er mit der Wahrnehmung der Theateizenfur betraut wurde. Eine Anzahl AussuhruiiaSverbute. die er auSiprach, veranlaßie, daß lein Name in der Lessentllchkcit viel genannt wurde. Bei der > Reorganisation des Polizeipräsidiums am l Avril d. I. winde ei von den Pflichten eines Tlieaterzenwis enibuiioen und Abtheii-j ungsvorstand. Seine Lvvositio» gegen die Kaualvorlage hat abo. seiner Laufbahn nicht geschadet. Tie Gerüchte von neuen Enthüllungen im Fall Krosigk haben nun eine greifbare Form angenommen. Ein ehemaliger ! litauischer Dragoner loll vor mehieren Wochen geiagt haben, nicht j Marlen jei der Mörder des Rittmeisters Krosigk, sondern ein! Anderer, der sich aber längst in Sstasien befindet. Es bleibt gar nicht übel bei der an und für sich leichten Waare vennerken würde, wen» sie geschickter und gefälliger verwende! und verwertbet worden wären. Daß ab und z». freilich reichlicher nur gegen Schluß des zweite» Aktes hin. über all' die öden Scherze und billige» Witze gelacht wurde, will nicht viel besagen: war doch das bischen Heiterkeit in de» paar weniger langweiligen Scenen den Beinah»,ige» der Schauspieler, aus ihren Rollen etwas komische» Kapital zu schlagen. zum weitaus größten Theile zu danke». Auch aut den Applaus der .gute» Freunde, getreuen Nachbarn »uv desgleichen", die »ittiiilich dir beiden .Dichter" vor der Gardine icke» wollten, weiden die Autoren der .Fra» des Andere»' nichts gehen, wenn sie ehilich vor und mit sich selbst sind. — Gespielt iviiide das wenig erfreuliche Werk mit großem Euer. Um ihm zu einem leidlichen Darflelliiiigseriolge zu verhelfen, hatte man in der Besetzung rlnige Gewaliihätigkeilen vorgcnommen. So recht wohl fühlten sich dabei aber die wenigsten Mitglieder des Residenz- theaters. selbst Herr Friese nicht, der die nn'agbar farblose Rolle des Fabrikanten Scholz geben mußte. Jnscenirt war das Stück sehr hübich von Herrn Alexander Roller: auch das Spieltempo ließ zumeist nichts zu wünicben übrig, so daß man — selten genug im Resideiizthrater! — bereits halb 10 Uhr ausgelitten kalte IV. f Internationale Kunstausstellung. München: G e n o i ie nlcka s t und Sezession. (Schluß.) I» F. Hoch's .Herbstabend" findet man sich, was sein Berhältntß zur Wirklichkeit anbetrtsft, nicht gleich hinein. Bei näherer Be trachtung crgiebt sich aber doch eine sehr starke wahre Stimmung. Bar, der auch einen Herbst malt, läßt das Mittel der Dar stellung: die Farbe, ein wenig zu sehr in den Vordergrund treten, sonst sind ihm starke künstlerische Qualitäten nicht äbznwrechen. Pcterieii malt ein smaragdgrünes Meer mit stark gelbem Himmel darüber niid eigenartigen Reflexen aut den Wogen; unkontrolirbar in Rücksicht auf Wahrheit, doch sicherlich echt Kuithan eine La»d- fchast mit Schälchen am Himmel und aus Erden in äthtscher. persönlich gefärbter Auffassung Mit Löfftz' Naturltudten. Raben- ding'S träunierifchem Nachtbilde und GMel's wie immer präch tigen Puten wäre das in der Hauptsache, was zu Gunsten der Genossenschasl zu buchen wäre. Die Sezession hat im Flügel gegenüber Platz gefunden. Wenn ein gemeinsamer Stil festgestellt weiden soll, so ilt cs. wie gesagt, der einer derbkräsligeii Farbe uns Malwene, die mit der Natur zu Gunsten eines bestimmten Ge schmacks nicht selten ziemlich herrlich umgeht. Hetterich s lehr gut chciraktcusitter lebensgroßer Hutten gehört hierher, und lein stark- farbiger weiblicher Rückeaakt. bei dem das gemalte Spiegelbild Unklarheiien veinr'acht. Airgelo Jauk's .Feierabend" gleichfalls, be dingungsweise Zügel s prächtige» Schweinebild mtt den hier »nd da ein wenig r» transparent gerathene» Schweinen, Hcaendattli's .Mann mit Pierüe»" und Schwmm's vorzügliche beiden Ge flügelnücke. Haugk ist in feinem recht amprcchcuden. eigentlich etwas langweilige» Figmeilbilde von der Art höchstens ei» wenig an- geslcckk. i» ilhve's für den Sloff recht umfangreichen Genrebilde „Modellvause" klingt sie in Vrrbindiuig mit braunerer Farbe immerhin a»: der Llcvogt's mit der großen goldenen Medaille a isgezcichuetem Dic.vild ,,Der verlorene Soun" überichlägt sie sich. ...... . . - üi Qltafien befindet. Es bleibt! Es gab eine Zeit, wo die Bildhauer, wen» sie arbeiteten, gar natürlich abzuwaiten. ob sich diese Behauptung ans ihre Quelle j nickt mehr daran dachten, daß sie eigentlich doch lebendige Menschen zuruck verfolgen lätzt oder ob sie uch als gruudloies Gerede heraus-i oaistellen wollle» und nicht Figuren. So (siebt es zur Zeit eine jikllt. Jedenfalls enthält die Mittheilung des Berliner Händlers Richtung der Malerei, welche ganz zu vergessen scheint, daß sie Lwfch an den Schutzmann, Marke« ebcuw lehr eine klare Lehre, l doch ain Ende die Wirklichkeit bezweckt, die unser Aller Eigenthum Wie das Gumblinier Gerücht, der Belastungszeuge Skopcck sei ^ ist, ob sie uns auch neue Seiten daran aufzuschließen sucht; die geständig, selber den Mord verübt zu haben. In beiden Fällen sich eine Well voll Lelsarbe und Maltechnik geschaffen hat, welche Regenschirme und Spozierstocke werden im Laufe -ine» Jahres der- -inst,ich. der Fundburtau der Polizeidireltion gleicht einem reich- ftalnika der Ä>ma"EttmS nnd^Kön osdrunn in Aucb nntt^iff ast°ctirten Waarenlager. wo Allei zu finden ist, waS ein Mensch m. Ent- und 'AnIehiiMige.. In d^m DÄa^ die man Bekleidung,und zum täglichen Leben braucht, und schöne. Werth- offenbart sich, daß dem Rechtsempfinden des Volles der Beweis sür die Schuld deS Marten nicht als erbracht gilt. Deshalb findet jede angebliche neue Wendung in dem Schicksal des Veriiitheiltcii bereitwilligst Glauben »ud allgemeine Theiluahme. Eine Zuschrift au die .Frkf. Zig." verlangt. Marten müsse ans seine Eigemchast als Schütze untersucht werden; er iei wohl als gemeiner Soldat mit dem Karabiner, als iliiteiosnzicr aber m>l der Pistole ausgebildcl worden niid folglich teil längerer Zeit auuer Uebuiig lm Gebrauche des Karabiners. Ein unsicherer Schütze aber hätte schwerlich ein derartiges Wagniß unternommen. Wir legen diesem Argument, schreibt die .Frtf. Ztg ". keine große Be deutung bei. obwohl die Militäriustiz, wenn sie sich aus negative Beweise für die Schuld des Angellagten cinläßt, von rechlswcge» auch cbenfvlche Indizien der ttiischuls nicht außer Acht lassen dürfte. Es kann sei», daß ei» Zusallsichuß ködtlich trifft. ES ist möglich, daß der Gewährsmann der Libfch Markert entweder nicht anszusinden ist oder vor Gericht nicht- Stichhaltiges auszusogen hat. Es ist sehr wahrscheinlich, daß sich die angebliche Selbst- beichuldigung Skopeck s nickt bestätigt. Sicher aber ist und bleibt, daß ttotzalledem das Gumdinner Tovcsutthctl jener zuverlässigen rechtlichen Unterlagen entbehrt, die gesordett werden müsse», wenn es um Kops und Kragen gehl. Das NeichSmtlitäraericht wird ohne Mühe dem Revisionsbegchren entsprechen können; die nölhigen Handhaben bietet eine Prozeisieitung unschwer, durch die sich der Vertreter der Anklage in seiner Beweisführung behindert glaubte, und von der er befürchtete, sie sei dem Angeklagten günstig, eine Befürchtung, die allerdings, wie sich beim Ürthetl zeigte, voreilig und grundlos war. Ter erneute Prozeß wird vetmehrte Klarheit »«! in OSnabrü außerordentlich groß und ultra« on tone Part e^j tag ist gestern erd >«t worden. Dt« Zahl der Anmeldungen ist die Bethelltgung zahlreicher hervorragender .Parlamentarier wirb der Versammlung noch mehr al- sonst den Charakter eine» Parteitages der EentrumSvartei gchen. Die Generalversammlung der Katholiken Deutschland» wird sich nämllch mit dem Abschluß von Handelsverträgen, der iozialen Frage, der Lage der Londwlrthschaft. dem Religionsunterricht in den Volks schulen, den Bestrebungen zur Förderung der öffentlichen Sittlich- mit der Wirklichkeit mir noch eine» Wien Zuunnmenhang hat. Zn dieser Mchtung gehört Slevogt's Werk in hervorragendem Maße. Rohe und darum auch gesiinde malerische Kraft soll gar nicht darin verkannt werden: man kann in diesem Sinne an miincher Einzelheit seine Freude haben. Aber eS ist eln Exzeß der Qelsarbe, bei welchem die Natur zu Schaden gekommen ist, ein Exzeß auch der Auffassung, die vermeint» besonders wahr zu sein, wenn sie besonders dürftig ist. Die Farbe ist ziemlich schwer und schwarz, die Zeichnung z. B in der Figur des verlorenen Sohnes im M.uelbilde für ei» fettiges Bild völlig unzulänglich, der Ge- >a»imteindruck dem Komischen näher steheiw, als dem Ergreisendcn. Wären wir nicht »mglaublich tolerant geworden, wtr wurden der gleichen wohl entschiedener ablehnen, mag auch der Fachmann Ge fallen daran finden. Aber wir getrauen uns gar nicht mehr, irgend etwas entschiede» zu verurtheilen. Wir sind tolerant, weit wir an nichts mehr glauben; wer glaubt, ist intolerant. Die übrigen Figurenbilder sind glücklicher Welle nickt gar so kühne Jarben- unlcrnebmunaen. Landenbcraer's -Badende Knaben" gehen bei aller flotten Technik doch bübich und überzeugend zusammen, H. Borchardt's .Dame im Zimmer" ist ruhig und etnsachvorgetiaaen; gleicher Weife Ovvler S großes unv gediegenes Fiaurenvild: Musik". Hoecker's anmuthiae Mädchen haben einen Stick in » Thoma'iche mit stärkerer Betonung malerischer Geschicklichkeit. Hirrl-Deromo'S Damenbildniß hastet bei unverkennbarem Können eine leichte Unfeinheit an, Stuck » Doppelbildniß ist brmerkenSwerth allein schon wegen der scher,hasten Ardniichleit der beiden Köpfe. Recht wunderlich nimmt sich unter all' diesen Sachen modernen Gepräge« tzatder'S -Abendlandschaft" au». Di« etwa» engbrüstig« Naturanschauung diese» Künstler« hat e« vielfach zu Werken ge bracht. denen «ine feine — wenn auch trockene Eigenart nichs zuiprrchen ist. Hier icheint sie sich nicht besonder« glücklii' manifeststen. Auch wenn man viel auf dag ungünstige steile , schieben will, bleibt rin nicht angenehmer lackstter anttauarffchrr Eindruck de» Bilde» vorherrschend, der namentlich dem Mittelgründe jegliche Räumlichkeit nimmt. Mehr Natur, wie wir sie beute schauen, in angenehmer großer Auffassung ist R. Kaller'»-Duchlee". Paul Trodel'S -WlnterbiltQ excelllrt in feinen Tönen, B. Becker'» .Flußlandschaft" ist kräftig und aut in der Farbe. Eigenschaften. irn gr- cht ab- ich ,u etzicht volle Sachen bleiben ungefragt dort liegen und werden vom Eigen- thiimer nicht zurückgefordert. Auch die Eisenbaünbehörd« verwahrt alljährlich Hunderte von „in Gedanken stehen gebliebenen R^en- schiimen . die unmöglich alle das Eigenihum von zerstreuten Pro fessoren gewesen sein können, denen die Witzblätter da« Vergessen de» Regenschirms unermüdlich nachsagen. Da ist der große, derbe baumwollene Familienschirm, mit dem der Bauer Michel zum Jahr märkte fuhr und den er. als zum Aursteigen gerufen wurde Ver aesten hat; da ist der echt englische Regenschirm eines erfahrenen Touristen, da ist das kleine AtlaSschirmchen einer Dame, das weder gegen die Sonne, noch gegen den Regen zu schützen vermag. Da ist auch der elegante Handkoffer, nach dem sich seltsamer Weise Niemand erkundigt hat. da ist ein Tragkorb mit Topfgeschirr. Bürsten und Besen, dort eine Reihe Zwiebeln, in ein blaues Tuch eingebunden. Alles vergessen! Ein eleganter, mit Seide gefütterter Sommer- Ueberzieher wird ebenso oft verloren wie ein Tafchenkämmchen, das Reisenecessaire aus Juchtenleder wie ein Korkzieher oder eine Feld flasche: ja man verliert unterwegs falsche Zähne und — Prrrücken! Schrecklich, aber wahr! Ein wohlgefülltes Portemonnaie wieder zu. bekommen, ist ein ganz besonderer Mücksumstand, aber baareS Geld kommt höchst selten in vie Hände des rechtmäßigen Eigenthiimers zu rück. Wenn das Dienstmädchen mit einem Auftrag zum Kaufmann oder zum Fleischer geschickt wird, so nimmt eS sich meistens nicht die Mühe, das Geld sicher zu verwahren, sondern hält es einfach in der Hand. Unterwegs trifft sie vielleicht eine Freundin, mit der ste eine höchst interessante Unterhaltung anknüpft, und soll es später an'L Bezahlen gehen, so ist das Zwänzigmarkstiick oder der Hundertmark schein weg, spurlos verschwunden, vom Winde verweht, zwischen die Pflastersteine gerollt, und alles Weinen und LameNtircn nützt nichts, um den Fliichjling wieder herbei zu schaffen. Hin ist hin, verloren ist verloren! Oft liest man in großen Buchstaben die Anzeige, daß ein Packet mit Werthpapieren in bedeutendem Betrag« verloren worden, ein anderes Mal ist es ein Manuskript, das den Schriftsteller seit Monaten beschäftigt hat, oder ein altes seltenes Buch, eine antile Münze, oder Zeugnisse und Legitimaiionsvapiere, die gap nicht zu ersehen sind Hohe Belohnung! Oft wird der ehrliche Finder eines theuren Andenkens flehentlich um Rückgabe gebeten —- ein Medaillon mit einer Haarlocke, eine Busennadel, ein Dö-chen mit einem Miniaturbildchen, und wenn der Ehemann seinen Trau ring verloren hat, de» er seltsamer Weise in der Westentasche trägt, so zieht am Famikienksimmel ein Unwetter auf, das sich durch drohendes Grollen und deutliches Murren bemerkbar macht, bi» der Ring wieder herbeiaeschafft wird, es koste, was es wollet Sehr tief blicken läßt die Annonce: „In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde auf dem Heimweg verloren: ein Stock mit silberner Krücke, ein Hausschlüssel und ein schwarzer Filzhut". und liest man Folgendes: „Gestern Abend wurde auf dem Wege zum Theater ein 'chwarzer Pompadour verloren mit Op:rnglas. gelben Glacehand schuhen, Battisttaschentuch. Theaterbillet, Haus- und Borsaal- schlnssel und seidener Geldbörse mit ungefähr 10 Marl in Silber", so lann man der Derlusttcägenn seine Theiluahme nicht versagen und spricht wie der selige Räder in „Robert und Bertram": „ES ist zwar kein Unglück, aber 's ärgert Ein'm doch!" Brillen. Klemmer und Lorgnetten werden gleichfalls sehr häufig verloren, aber am beliebtesten ist ohne Zweifel die Taschenuhr. Kein Tag vergeht, wo nicht ein« goldme Nemontoir- oder eine silberne Äncreühr mit massiver Kette und Anhängern verloren wird, und seit bei den Damen die Mode anfaelommen. die Uhr nur an kurzer Kette im Gürtel zu tragen, ist das Verlieren epidemisch geworben, und die Uhreninvustrie hat sichtbar einen ungeahnten Aufschwung ge nommen. Sonst erbte die goldene Uhr von der Großmutter auf vie Enkelin, jetzt hat die junge Dame die heißersehnte Uhr, die ihr der gute Papa zu Weihnachten bescherte, am ersten Osterfeiertaa be reits verloren und muß nun eine neue haben. Die Schriftsteller haben schon längst erkannt, daß das Verlieren und Finden em sehr wichtiges Mittel sei, um die Leser in Spannung zu erhalten, und benutzen es fleißig. Das echte Testament oder der kostbare Fgmilien- scbmuck ist im Kriminalroman allemal verloren gegangen, aber im letzten Kapitel des dritten Bandes wird doch noch das geheime Fach entdeckt und das wichtige Schriftstück oder das Perlenhalsband mit Brillantschloß gefunden, so daß der geduldige Leser das Buch mit einem Seufzer der Befriedigung aus der Hand legen kann. Ende gut — Alles gut! Auch auf dem Theater spielt das Verlieren eine ganz bedeutende Rolle und verfehlt nie seinen Zweck. Hätte Des- vemona nicht ihr Taschentuch verloren, so hätte sie nicht in der Blüthe ihrer Jahre durch den eifersüchtigen Gatten sterben müssen, und mit wichtigen Briefen gehen Held und Heldin stets sehr leicht sinnig um. Di« schöne Rosamunde bekommt einen Brief, in welchem ihr ein zudringlicher Verehrer seine Liebe gesteht und sie zu einem. Stelldichein auffordert. Achtlos wirft sie vrn Brief bei Seit« und geht recht» ab. Dann tritt ihr Gatte von link» auf; erst nach einer geraumen Zeit steht er den Brief, der mitten auf ver Bühne liegt. Er hebt ihn auf — er liest ihn — da» Publikum zittert vor Auf- «gung — er schwankt wle ein Trunkener — seine Augen sprühest, Feuer — er greift zum Dolch und stürzt hinan», um Rache an dem elenden verfuhr« zu nehmen! Ach, hätte doch die schon« Rosa munde den Brief recht gut verwahrt und nicht verloren, so wäre viel Unheil erspart worden! Der Mensch kann aber auch Mancherlei verlieren, wa» di« höchst« Belohnung nicht zurückbrinat. Mastcher verliert bei unnützer Tändelet seine Zeit, und wenn er lange »arten muß. dt« Geduld. Wer sein Her, verloren hat. hält sich für da» glücklichste Wesen unter der Sonn« und ist, wie alle Liebenden, bald Himmelhoch jauchzend, bald zum Tode betrübt, und >v«r beim Zu sammenbruch «tner Bank seine sauer erworbenen Ersparnisse ver loren hat, der verliert auch gleichzeitig da» vertrauen in ander» In stitute und traut keinem Unternehmen mehr. Da heißt'»: Nur Mmhl Und nicht den Kopf verloren!
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