02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010906022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901090602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901090602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-06
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Serugrgedühr: Abend - Ansga de «stüILdrli» , «r « : »«« »t« «o«,, Ml. «,.DrM-»r»«»r«»ten'nc»»ine« -»u« »«„»«; die »-«Ikdrr in DrrILni drr nLcktl«, Umoeduna. »« dt» Zuna,mi, durch «taeuc Bot»» oter tkmmiitumütt ertöt,'. rrdallen dal Blmt a« Wochknlaaen. dl» »tcht aut Soun- odrrNkikriaa» tolaen. » tw«l rdrUau«aadkn »»«»»i und M»»,»»» tuaelikllt. ßtr Rttckaade »tu,k«audler Schritt- VüL tnne Lrrdmdltchtiu. S»r«>»recha»>chlu>,: «MI SW.U und «-.rosa. r,lrqramm->drette: Xachrtchri» »r,«de». zugesteUt. während es v,e Poft-rrvonnenten am Morgen in einer Gcsammtausgabe erhalten. Unreigencanf. Kcgvürröot 185« Nertao von Kiepsch L Reirtzardt DI» Annatim- von Anwndiauu^»n rrtolat in d»r Slmr'lük'chä't^inltr und d»n Nebonanualiinettollcn i» D»n»de» bi» Mckmittaad SUbr Eouu und /toiortaad nur Manni'natzr E von II b!-'/>I UIu, Dw I iMtliu«' ttjrund oil» lca. « Eitbnn ra P>a. An tündiaungen aut der Privaticil» Zeitz L Pta., die 2ivaltia» Zeile a!» ..iLuiacumdt' oder aut LcrtteUc bv Pta. An Nummemuack Lonn und »oier maen I de», rioalnac <8runü»eUea so, « b«. M und «a Pt», «ad- vetondcrem Tan». itudwarttae Autträae nur aeuw LorauLdexadluna. LeterblLUcr «erden mit w Pt«, bcicuuill. Lodert SSdmo jua. empLsdlt MoiävrotoHo in xräWter z-Miii. VvoreplLtr 16. äntnn Alüllvr's 'WsüirssiLllrsLt - ÜSIULLIÄ 9 - „UsusL ?Llüs Le §LXS". —IE" I^inpKblilt «bin« I «»k»I>ti»tbii MU" Vnrwii^IioN« ILiibtiv. WU" vb«t« ^ « IN« Nr. 247. Mliel: Neueste Trahtberichte. Hostiachrichten. Schuhmacher Jnnungs Jubiläum. Marienvrücke, Rathschläge für Lluto- mobiliilcn. Rennen zu Westend und Castrop. Berliner Leben. Kreitnü» 6. Lcptember 1W1. Neueste Drahtmeldungen vom >. Söptcmbcr. Berlin. Die Kaiserin empfängt Mittags den Prinzen T > cku n. Potsdam. Prinz Dlchnn wohnte heute früh mit kleinem Gefolge dem Äesechtsererzieren des l. Garde-RegimentS z. F. auf dem Bornstedter Felde bei. Dem Gefechts« «zieren folgte ein Parademarsch. Prinz Eitel Friedrich wohnte rbcnialls dem Exerziere» bei. Kiel. Wie Augenzeuge» über den Unfall der „Wacht", abweichend von der gestrigen Saßnitz« Meldung mittbeilen. wurde der Kreuzer mikschisss getroffen bei Gelegenheit eines Durch bnichsmanöveis der 1. Division. Zunächst lirien die Kcsfelräume voll Wasser. Die »Wacht" hielt sich noch t!7. Minuten über Wasser, bis sie in die Tiefe sank. Die Beladung rettete sich in eigenen Booten, auch war Hilfe von den andere» Schissen sofort zur Stelle. Das Schulschiff „Pelikan" ist mit der Besatzung des unter gangenen Kreuzers in Kiel eiiigetroisen Danzig. Der im Mordprvzeß Krosigk zum Tode nerurtheiltc Dragoner M a r t e n ans Gumbinnen ist geilem Nachmittag in das IiienaeMilitärgerichtSgefängnis; eingeliefert worden, um zunächst seine Itährige Geiängnis,strafe wegen Fahnenflucht zn verbüken. Ossenbach. In der vergangenen Nacht hat der „Offenb. Zig." zufolge die in der Wasserho<erstras;e wohnende Wittwe des EifenbahnbetriebSielretnrs Ullrich ihre vier Kinder, zwei Knabe» im Alter von 1l nnd 2>.j> Jahren, sowie vor acht Tagen geborene Zwillinge erdrosselt und sich dann selbst erhängt, Budavett. Gegenüber einer nach auswärts verbreiteten Meldung über de» vestverdächtigen Fall in Fiume theilr das Ungarische Kvrreivondcnzbiireau Folgendes mit. Tee Matrose Aiustich landete l» Fiume mit einem aus Port Said eiiigetrossenen Damvier Nachdeni Giustich bei der Untersuchung für gciund befunden worden war. wurde ihm gestattet, die Zeit seiner Mägigen ärztlichen Beobachtung über in'einem nahe gelegenen Heimathsorte zu verbringen. Als der Gemeindearzt an ibni Fiebcrerschcimingen bemerkte, ordnete er dir Uebersührnva in'S Fiumer Krankenhaus an. wo der Kranke unter strenaer Ab'chlieknnq gehalten wurde. Äm 9. Toae starb er. Ter Borsitzende des Gesundheitsamtes und der Bakteriologe Lena,, welche seine Behandlung überwachten, konnten lein einziges Pcstivmptom feststellen und auch die Unter suchung nach dem Tode ergab kein pestverdächtiges Swnptom Kopenhagen. Aus Tromiö wird gemeldet: Das Schiff Laura", daS am 11. Juli von Tromio nach Ostgrönland ab- geiegelt war. um namentlich Mokcbusochien und Lachs zu sangen, ankerte dort am 31- August. Da ein Anlandgehcn aus Ost grönland der schwierigen Eisverhältnisse wegen nicht gestattet war. mußte die Exvedition als mißglückt angesehen werden. Ueber die imkeren Ergebnisse der Exvedition wird berichtet: Am 2.1. Juli erreichte man das Land bei der Liverportküste auf »naesäbr 71 Grad nördlicher Breite, iegeltc dann an nordöstlicher Richtung durch ziemlich dickes Eis bis etwa 73 Grad, wo man bei der Boiivero-Imel in der Höhe von Franz Joseph-Land gegen die Küste steuerte. Hier wurde eine feste Eiskante angetcossen und ein Versuch gemacht, an Land zu gehen, was aber mißlang, da das Eis vom Lande loSgebrochcn war. Daraus setzte man den Kurs nordöstlich sort. entlang der testen Eiskmile. bis r»m Kan Halb, von wo man znrnckkehrte. dg die Eiskante noch weiter nordwärts festlag. Man solgte dann dem Treibeis südwärts mit dem Strom unter wiederholten vergeblichen Versuchen, das Land zu erreichen. Am 20 August kani man aus dem Eüe heraus und stenerte ans Jan Maven z». Am 23. August letzte man den Kurs nach Nor wegen fort Es zeigte io also. daß die Eisverhältnisse in den Gegenden von Spitzbergen in diesem Jahre sehr günstige, bei der Ostküste von Grönland aber überaus schwierige sind. Unter dieien Umständen dürsten Nachrichten von der Exvedition Swerdrnp's. dem.Franc" wie auch von Beary und seinen Hilssexpeditionen aus dem Windward" und „Erik" in diesem Jahre eist spat zn erwarten sein. Pretoria. Tie Proklamation Kiichener's hatte bisher keinen sehr nennenswerthcn Erfolg. Inzwischen erlaubten die Be hörden den Fronen der noch im Felde stellenden Buren, ihre Männer zu besuchen, um. wie sie selbst es verlangt haben, sic aus die Aussichtslosigkeit des weiteren Widerstandes ausiiierksam zu mache». OerUiches und Sächsische« Dresden 5 September. —* Heute Vormittag wurde vom -Herrn Minister des Innern v. Metzick eine Abordnung selbstständiger Gärtner des Westens Dresdens, bestehend aus den Herren Gärtncreibcsitzern Friedrich Richter, Karl Müller und Bruno Thiele aus dem Gärtnerort Obcrgorbizz-Weidcnthal in Audienz empfangen. Die Deputation überreichte eine Denkschrift, bctr. ciw'u angemessenen Schutzzoll aus Winter- und Frühjahrs- gemiise. sowie abgeschnittcne Winterblumcn Die Dcnsichrist trug I3t Untcrscyristen von Gärtnern aus den Ortschaften Löbtau, Eotw, Naußlitz, Obeigorbitz-Weidenthal, Stetzsch, Gohlis, Eossebande. Burgnädtel^ Gömnitz, Omsewitz. Briesnitz, Leulewitz und Pennrich Der Verr Minister empfing die Ab ordnung in der entgegenkommendste» Weise und entließ nach längerev Aussprache die Herren mit der R wsicberung, daß die Königliche Regierung ihr Möglichstes tim» würde. Allerdings habe Sachsen im Bundcsralhe nur eine Stimme. —* Das Finanzministennm hat seine Genehmigung dazu ertheilt. daß von der Handels- nnd Gewerbekammer zu Dresden in diesem Jahre zur theilweiien Deckung des Aufwandes für diew Kammern ein Beitrag von drei Pfennigen ans >ede Mark desjenigen Striieriatzrs erhoben werde, weicher nach der im StantSeinkominenstenergeietzc enthaltenen Skala ans daS in das dicSiäbrige StaalSeinkvmmensteiierkataster eingestellte ErwerbS- und Geichäilseinkommen entiällt. Die Ausschreibung d>e>er Beiträge wird in Kurzem erfolgen. Tic Einbebung und ev Ein- ziehimg der Beiträge erfolgt mit dem am :!0. dS Mts fälligen 2- Termine der StaatSeinkommenstener durch die Oberslcucr- einnabmen. (In Dresden daS Stadiiteueramt LF —* Wie uns von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, ist die Wohl iür das durch die Berusting des .Herrn Pastors Krekichmar nach Chemnitz erledigte Diakonat an der die'igen Frauenkirche aui Herrn Pastor Richter aus Chemnitz ge fallen. Er bat in der ausschlaggebenden KirchenvoritandSsihung c» Stimmen erhalten, während die beiden Mitbewerber je 4 Stimmen aui sich vereinigten. Man ersieht aus dreien: Stiwmenvrrhältniß. welchen trefflicher Eindruck alle drei Gastprediger aus die Gemeinde gemacht baden, und wie schwer es dem Kirchenvorstande geworden ist. unter ihnen z» wählen. Offenbar wäre auch mit jedem der beiden anderen Geistlichen der Kirchgemeinde gut gedient gewesen —* Die gestern Abend beim Jubilciuniskommers der Dresdner Schuhmacher-Innung zur Aufführung ge langten lebenden Bilder brachten Scenen aus dem Leben der Innung und des Schuhmacher-Handwerks und gipfelte» in einer Apotheose out das verflossene und das gegenwärtige Jahrhundert. Die Bilder waren mit vielem Geschick und malerischem Talent von Herrn Cartonnageninbrikant O Fischer, am See. entworfen und arrangirt worden und ernteten den wohlverdienten lebhaften Bestall der zahlreiche» Fesllbeilnebmer. Tie Kostüme entstammten dem Magazin von Jakobi Nach'., isicr. Der von Herrn A»g Lingke verfaßte verbindende poetische Text wurde von Herr» Rariick aus drucksvoll geipiochen. — Als allgemeiner Gelang erschien bei dem Kommers ei» ebenialls von Herr» A. Lingkc gedichtetes Banner- lied zur Fahnenweihe der Innung. —* Tie Arbeiten an der Umgestaltung der stromaus gelegenen Halite der Marienbrücke. dem ehemaligen Siraßenkörver. nehmen ihren ungestörten Verlaus und lassen sich bereits erhebliche Fortschritte verzeichnen. Die Verlegung der Bordsteine und Gang- bahne» ist an beiden Seile» so weit gelöchert worden, daß eine ihcilweiik Ausstellung des Geländers bewirkt werden konnte. Ein weiteres Fort'chreiten hindern zunächst noch die aus der Mitte der Brücke angebrachte» Hängegcrüste. welche iür die Herstellung der, Vieilcrbrüstungen und «mistige Ausbesieninysarbeiten Verwendung! finde«. Die von der Firma August Kluge in Plärren bei Dresden gelieferten eisernen Gerüste eriveiien sich als irhr praktisch für der artige Arbeite», da sie bei entsprechender Verankerung ans dem Brückenkörper größere und kast'pielige Umrüstungen cr'paren. Aist de» sertrggestellten Pieilern, für deren Brüstungen das alte Steinmalerial wegen seiner Vorzüglichkeit in Bezug aui Härte und Farbe zum Thcil verwandt wird, und die ciierncn Mailen für den Ltraßenbahnbelneb bereits ausgerichtet worden. Daneben werde» sie als Träger der paarwene ans verzierten Armen angebrachten Gasglühlicht-Laternen diene». Mit der Legung des zweiten Glem s der nach dem Neustädter Bahnhos führenden neuen Straßenbahn Linie ist gleichfalls der Aistang gemacht worden. Im Laufe der nächsten Tage, spätestens aber mit Beginn der neue» Woche, sollen die Pilailerungsarbeitcn in Angriff genommen werdet,. Mit hl soliderer Genugthnnng wird auch von den Bewohnern der User und Haienstraße sowohl, wie vv» de» Bcinchcrn der Elbbäder >i!l> dem Ncuitädler Elbguai die Herstellung einer Treppe dehn' direkter Verbindniig mir der Brücke begrüßt. Der PW» einer Ansgangslrevpe ans der Palaisgarteu Seite ist eiliger»» stehender Schwierigkeiten wegen anigegehe» und dafür der Ausbau der schon bestehende», ehemals Effenbahnzwecken dienen de» Treppe beschlossen worden. Der obere Theil wird ei weitert und der nnlerc von einem gemeinsamen Podest au mit zwei Ausgängen versehen. Außerdem ist die Unleibringu» einer Pedüriiiißanilalt in dein Trepvenaistbau und die Errichtung eines anstoßenden Gerätheichnvpens iür Straßen reinigungszwecte ve» aeiekien wenden. Gegen die unter der Brücke hinwegsührcnde. Ei'eiihahiiglene deS O.u»is werden die Ausgänge eine entsprechend. Abgrenzung eriahren. Am dem Altstädter Uten, an der Ecke dei DevrienNlraße, ist ebenialls im Anschluß an das neue Brücke Einiichmerbäuschen eine Trepp» geplant und zur Hälfte bereu vollendet worden. Die dortige Pumostatron iür das Elektrizität werk aus der SliilSftraße i't von Grund aus überbaut morde. Außer ihrem bisherigen Zwecke ist sic glcichialls zur Austral»»» einer halb »»teurdi'chen Bedürfnis; - Anstalt bestimmt. D>e Eingänge sind hierbei von der Treppe ans angeordnet, welche die Verbindung mit de» Ostra . Userstraße her stellt. Der obere Thcil wird als Brücken - Einnahme ousgebau . und die Gestalt des allen. Ecke der Oitra-Allec belegcnen Hän chens besitzen. Von dem letzteren, einem noch wohl erhaltener. aus reiner Sandstcinarbcit gesiigtcu Bau, der zum Abbruch b.- stimmt ist, ioll das gewonnene Material auf's Neue hierzu nach Bedarf Verwendung finden. Bisher diente das Gebäude als Ban bureau und Kantine, muß aber den veränderten Platzbedürfnisien weichen Die Brückenauffahrt wird jetzt nackt Ausführung von Gas- und Waffenohrverlegungen sowie Beichleiisiingsardeiren aus ge'chütlet. Tic Geiammtbreite ist hier aus 20 Meter bemesicu. wobei aui die Gangbahnen je 4 Meter entfallen, während dir Brückenoreite nur 17 Meter betragt. Als Termin der Beendigung der Arbeite» ist der 1. Oktober in Anssicht genommen. Die Her stellung der Brückenauffahrt dürste allerdings hierin nicht eing. schlossen sein, da die Tevrientilraße den Fährverkehr wie bisbci aiiszunehmcn vermag und die Verbreiterung air der Ecke dca Oitra-Allec und Könneritzstraßc ebenfalls noch auszuiühren ist. — In der Sportzeitung des »N. W. Tgbl." ertheilt ein Fachmann angehenden Automobilisten die nachstehenden Rakhschläge: Jedem Besitzer eines Motorwagens möchte ich ernstlich rakhen. sobald er das erste Mal die Leistung übernimm» sich mit der ersten. Ser niedrigsten Geschwindigkeit zn begnügen und vor Allem den sicheren Gebrauch der Fmzbremi'e zu erlernen, indes: iein Ange sich in der Abschätzung von Distanzen übt und die Hand sofort die erforderlichen Acndernngen in der Richtung und Geichwindigkeit auf den Motor »beiträgt. Die Kuiist der Wagenlenkung besteht im Eirunde aenomme» darin, daß der Motor stets genügend Albertskrast Z»r Verfügung hak. um den Wagen de» Bodeirverbättnissen entsprechend weiter zu befördern, ohne hierbei Kraft zu verschwende». Manchem Anfänger fallt cs schwer, den Fuß richtig aus der Fußbrensie zu halten und gleichzeiffg die Hand in den Dienst der Lenkung zu stellen. Aller» diese Schwierigkeit ist nach ei» paar Versuchen bemeistert. Wenn man kein Jntcresie an mechanischen Dingen, iei es in dieser oder iener Form. hat. i» es nicht gerathen. kurzweg eigener Lenker und Ingenieur seines Wagens zn werden. In vielem Falle muß eine geübte Hand uns das nöthige Verständlich beibringcn. Kleine Storungen und Launen des Motors haben sogar für den enthnsiasti'chen Ingenieur ihren eigenen Reiz, insosern er sofort seinen mechanischen Spürsinn zu Hilfe nimmt, um das Hinderlich omznsiirdeil und zn belieben. Tic Hauptnriachen eines plötzlichen Versagens sind bei GlührMm Zündung das Verlöschen des Brenners, iei cs durch Zug, >-» es Knust nnd Wissenschaft. 4* Der Dresdner Komponist Albert Fuchs wurde ein stimmig znm Dirigenten der Robert Schumann'schen Singakademie gewählt. Unter Fuchs Leitung wird am Bußtag MendelSsolm's .Elias" zur Aufführung gelangen r* Das einaktige Drama .Herbst" bon Waltber Schmidt^ Hehler, das seiner Zeit mit bedeutendem Eriotg an unserer Ho>bühne seine theatralische Feuerprobe bestand, bat nun auch am Schauspielhaus zu Frankfurt a. M. einen liefen Eindruck bei ieiner Erstaufführung hintrrlassen. — Hoffentlich begegnet man dem Dichter, der ein Dresdner Kind ist und seit mehreren Jahren dem Stuttgarter Hostkieater als eines «einer trefflichsten Mitglieder angehört, reckt bald wieder einmal mit einem seiner neueren Werke in un'erem König!. Hosschnuipiel. ß Die Direktion des Erfurter S ta d t th ea t crs wurde dem retzigen Direktor des Zwickau« Theaters, Herrn Benno Köpkc übertragen. i Der Musikhistoriker Friedrich Ehrtzsander ist. 7."» Jcchre alt. in Bcracdors bei Hamburg gestorben. Elnviandkr ist namentlich durch die Herausgabe der Werke Händri's bekannt geworden. Dagegen haben leine Versuche, aus das praktische Gebiet der Musik uberzugreisen, besonders seine Klavierauszüge Händel ich« Ora- iorien und Opern (in der bauptsächlich von ihm redigirten A»s- aal,c der Deutschen Händel-Gelell'chastj scharie Anfechtungen er fahren. Tr. Chrwander, der langjährige Hausarzt des Fürsten Bismarck, ist ein Sohn des Verstorbenen. 7* Tie Direktion des Königl. Deutschen Londesthcaters in Prag thetlt uns mit. daß die morgen Sonnabend im Königl. .Hoiovernhause zur ersten Aufführung kommende Op« .Ter polnische Jude" von Earl Weis von Anfang an nur am Prager Deutschen Theater eingereickt und von der Direktion unverzüglich zur Aufführung angenommen worden ist. In, Prager c,ethischen Theater ist der „volmiche Jude" demnach nicht gegeben worden, wohl aber eine andere Oper desselben Komponisten be titelt : -Viola". 7 Die Wien« Hcffop«. die eine Aufführung von Ossenbach'S Operette „Hoffmann'ü Erzählungen" beabsichtige, ist in einen RechtSstreit mit dn Paris« Verlegers,rma Ehoudens verwickelt vordm, der kür alle Theater, die Offenbach'sche Werke anfführen wollen, von großem Interesse ist. Die Firma Ehoudens. als Verleger Osfenvach's. fordert, daß die Wien« Over das Material der Operette von ihr beziehe und Tantiemen bezahle. Nun ist Offenbach 1880 gestorben und nach damaligem Gesetze waren Offenbach's Werke schon zehn Jahre nach seinem Tode, asio von 1800 ob. tantiemensrei. Das erst im Jahre 1896 entstandene, neue Urheberrecht, welches die Schutzfrist von dreißig Jahren gewährt, kann nach Ansicht der Rechtskonsulenten der Wiener Hiffoper unmöglich auf Werte znrückwirkcn. die damals schon srcigeworden waren. Diese prinzipielle Frage soll im Prozeßwcge ausgetragen werden. Berliner Leben. L. Berlin. 4- September.« Nach dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch kann man wegen .entgangenen Gewinnes" klagen. Eine Schadenersatzklage wegen »entgangenen Vergnügens" giebt es dagegen nicht. Sonst wären dir guten Berlin« gewiß längst klagbar geworden wegen des ihnen durch den Ausfall der diesjährigen Herbstparodr entgangenen Schn"wiels. Es ist merkwürdig genug. Die Leibblätter des Tnrchichnittsberliners können nickt laut genug gegen den .Militarismus" zetern. Ihr Publikum liest diese Ergüsse mit großem Behagen. Aber nirgends in der Welt finden militärische «Schauspiele so begeisterte, ausdauernde und liebevolle Zuschauer, wie drer in Berlin. Eine mit klingendem Spiel die Straßen durchziehende Truppe sinket gewiß auch anderSwo starken Zulauf. Hier aber übt lelbst der kleinste Zug lang- und klangvoll marschircndn Soldaten eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Vian begleitet ihn mit größt« Tbeilnahme, beobachtet ausmcrklam jeden Tritt und übt eine lachveisländige Kritik daran. In dicsim Sinne ist Berlin wirllich noch dir L-oldatenstavt, die sie unter Friedrich Wilhelm l. war. Tie Liebe für alles Militärische ist den Berlinern förmlich in Fletsch und Blut übergegangen. Ihr einziger Kummer dabei ist. daß sie sich in all' de» Schützen abzeichen, Dtenstaliszeichnungs-Schnallen und Erinnernngs Medaillen, mit denen unsere Soldaten neuerdings in Hülle und Fülle bedacht worden sind, nicht mehr recht auszukenncn vermögen. Kopffchiittelnd blicken sie aus diese Neuerungen und fragen miß- biM«d. wo denn die astvretMche Einfachheit dn Uniformen ge blieben iei. Aber dieser steine Aerger vermag ihre angeborene Freude an militärischen Schauspielen nicht zu beeinträchtigen und mit unvermindertem Bedauern haben sic die Herbstparadc diesmal -vermißt. Auch ein anderes Schauspiel, auf das sic sich ichon riesig j gestellt baden, ist ihnen entgangen: die glänzende Auffahrt d> c chinesischen Sülnicmi'sion vom Potsdamer Bahnhof nach dein Berlin« Schlosse mit Kavallerie-Eskorte. Gala-Hoiwagcn mid Svihreitcrn. Tenn man muß wissen, daß es iür die amen Berlin« trotz ihrer demokratischen Gesinnung nächst cincm milstu rischen Schauspiel kein höheres Vergnügen giebt, als Galakut'chen des -Hose-? anzustannen. Und nun sollten noch gar etliche 30 eckie Chinesen in ihrer landesüblichen Galatracht mit einem richtigen Prinzen aus dem Reich der Mitte darin sitzen' Das wäre ja ein Schauspiel nicht allein für Berliner, sondern für Götter gewesen! Aber es hat nicht iollen iein' Tic Zeiten sind glücklicherweise vorüber, wo chinesische Zöpfe von den Berliner Straßeniungen als Pferdcleinen betrachtet und behandelt wurden, so daß schließlich jeder hier «pazierenarhende Chinese von einem besonderen Schiit-, mann begleitet werden mußte. Das war vor 2', Jahren, als die ersten Chinesen hier austanchtcii. Jetzt gehören die Zopiträger zu den alltäglichen Erscheinungen des Berliner Lebens nnd werde» kaum mehr beachtet als die Svreewälder Ammen in ihrer Nationaltrach:. Hoffentlich wird man dem Prinzen Tschu» und seinem Gefolge, die selbe Gleichgiltigkeit entgegeiibringen. Es wäre bedauerlich, wenn sich ähnliche Scenen entwickeln sollten, wie vor süns Jahren bei der Anwesenheit von Li-Hung-Tschang, der hi« aus Schritt, und Tritt von Hunderte» ausdringlicher Neugieriger umringt war und keinen hohen Begriff von unserer Gesittung mit nach Hause nahm. Da ist es denn ganz gut. daß Prinz Tschu» durch die von ihm ausgefülirtc Baseler a.ragikomödie selbst für einige Abkühlung gc sorgt hat, die sich hoffentlich als nachhaltig «weiten wird. An Schauwirlen anderer Art ist ,a ohnehin hier gegenwärtig kein Mangel. Aus der SvezialitätenbühnedeS Passage-Panoptikums kann man letzt täglich Traudchcn Hundgcburth. „die Kuhmagd aus dem Rhcinläiidc" sehen, hören mid genießen. Schon diele Be Zeichnung, die noch durch den Zuiatz »Tic Dork-Avettc" verstärkt wird, zeigt, daß ein ganz geriebener Impresario hinter diesem Nolurkindc mit dem lieblichen Namen steckt. Ter Mensch bat vorher eine Reklame gemacht, die selbst drüben in 'Amerika zu den ungewöhnlichen Leistungen gerechnet worden wäre. Am schönste»»
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