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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011002017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901100201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-02
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.10.1901
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Dresdner Nachrichten. 27.4. Leite 2. »M Mittwoch. 2. Oktober 13 seien 27 Buren getödtet, 34 verwundet und 274 gefangen worden; 48 haben sich ergeben Außerdem ivurdrn eine Anzahl Gewehre und Patrone», niedrere Wagen und viele Pferde und Lieh er beutet. In der Depesche heißt es dann weiter: Die von de« Buren bei dem Angriff aus Fort Jtala am 26. September gefangen genommenen. später aber wieder sreigelassene» Engiänder erzählen, sie hätten gesehen, daß die Buren M Mann in ihrem Lager beerdigt hätte». General Hamilton berichtet, daß auch in der Nähe von Jtala mehrere Buren beerdigt worden leien. Am -''i und 27. September waren die Buren lediglich danilt beschäftigt, ihre Tobten und Verwundeten zu bergen. Die Hauptmasse de- Heindes lagert jetzt bei Berthasdorp. In Transvaal und im Oranje- .rreistaat ist die vage unverändert. In der Kapkolouie stehen die Burenkonnnandos von Mvburgh und Fvuchc zum größten Thrile östlich von LragenSbnrg. Im Transkei-Distrikt steht Smuth. der sich vor den englischen Truppen eiligst nach Süden gewandt hat und am 28. «eplember >n der Nähe von Skeldvn stand. Im Siiden und Westen ist die Lage unverändert: das Eenlnim der Kolonie ist vom Feinde geländert, fast kann mau die» auch vom Nordwesten sage». Eben höre ich, das, daS Lager des Obersten >iekeu>ich bei Moedwiil, westlich von Magalo, am 30. September ii äh bei Tagesanbruch von Delarey und Kemp attakirt wurde. ?ie Buren wurden zurnckgeworsen und zogen sich nach 6 Uhr Morgens in nordwestlicher Richtung zurück. K almar. Gestern letzte ein holländischer Dampfer an der Oitküste von Oeland 17 Mann der Besatzung deS Dampfers „Marie" auS Flensburg an Land, welcher mit einer Holzladung an Bord von Riga nach Glangemouth unterwegs war. Die .Marie" war um 3 Uhr früh von dem Lübecker Dampfer -Afrika" angerannl worden. Nach einigen Stunden sank die „Marie". Ein BergungSdamPser ist nach der UnglückSstclle berufen. Ter deutsche Dampfer „Maja" ist an der Südtüste von Oeland ge scheit e r t. Der Lookiendampser von Kalmar ist zur Hilfeleistung abgegangeu. Konstant in opel. In einigen ausländischen Blättern wurde auf Gnind angeblicher Erklärungen des bulgarischen Exarchen gemeldet, daß daS Schisma Wischen dem griechischen Patriarchat und dem hiesigen bulgarischen Exarchen beseitigt werden und das Exarchat in Konstantmovel aufgehoben werden solle. Demgegenüber erklärt der bulgarische Exarch in aller Form, daß dieie Frage seit geraumer Zeit nicht besprochen und daß ihm eine bezügliche Mittheilung von keiner Seite zugegangen sei. Die ikin zngcschriebenen Erklärungen seien reine Erstndungen nnd somit dir erwähnten Blättermcldungen völlig unbegründet. Belgrad. Ten serbischen Blättern ist vom Sekretär deS Fürsten von Montenegro eine Zuichrist zugegangen, in welcher alle, eine Verlobung des Prinzen Mirko und eine Verlobung der Prinzessin .Venia betreffenden Gerüchte, die von auswärtigen Blättern verbreitet wurden, als ersundeu bezeichnet werden. Sofi a. Die Agencc Bulgare stellt fest, daß die in aus ländischen Blättern verbreitete Nachricht, in Baltschik sei die Pest aufgetreten, völlig unbegründet und im Lande nicht ein einziger auch nur verdächtiger Fall zu verzeichnen ist. Sofi a. tVriv. Tel.) Mit der französischen Bankengruppe ist ein Präliminarvertrag bezüglich der Anleihe von 100 Millionen Francs abgeschlossen worden. Tie Zustimmung der Tobranje gilt als sicher. Kautv n. Tie deutsche M iss i o » s sta ti o n bei Hsing- iiing wurde von Rebellen zerstört, die Missionare sind in Sicher heit. Ter hiesige deutsche Konsul veranlagte sofort die chinesischen Behörden zu energischen Schritten. B o m b a n. lVnv.-Tel.) Tie britischen Kreuzer „Poinone" und „Hig!>scher" sind hier nngekommen. Mehrere große Kanonen wurden für den Schcik Mabaruk nach Koweit gesandt. Am M. September fand außerhalb Koweit zwilchen den Truppen Mabaruk's und den Stämmen von Neid rin Kampf statt. Tie Verluste waren auf beiden Seiten gering. ^raukMrr a. M. iTchlutz.l Lrebir 193,10. DiSconro 171,20 rre-dner vank 118.60. Ltaat4ba!,n —. Lombarden Laurabütte 176,40. Ungar. Sold —. Vorrugteierr 25,70. Karls. «3 Uhr Hachm. Aente 101.07»/,. ?ttaUener 99.50. Hvarüer 71,27»/,. Porruglelen 26,15. türken 23,97»/^ Tilrkerüoole 101,25. Ottomandank 521,—. Staat-« bahn . Lombarden 103,—. Fjest KariS. Produktenmartt. Ketten ver Ottbr. 21.—. ver Januar April 21.90. ruhig. LpirittrS ver Oktbr. 28,50, per Mal-AuguÜ 30,25, nihig. ^tübül per Okibr. 62,—, per OertlicheS unv LächsisttieS. — Dem Bürgermeister Krctzschmar in Zschopau ist das Ritterkreuz l. Klane vom Aldrechtsordeu verliehen worden. — Mit Allerhöchster Genehmigung ist dem Professor an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums zu Berlin Max Seliger die Stelle als Direktor der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig übertragen worden. — Ter in gleicher Eigenschaft zur KreiShanptmannichaft zu Leipzig versetzte bisherige juristische Hilfsarbeiter bei der Amts- haupkmannjchast Leipzig RrgierungSasseffor v. Kic >' enwetter bat Titel und Rang als Regierungsrakh. der als Polizeikommii'sar zur Polizeidirckkion Dresden verletzte bisherige Regierunasaffessor bei der Amtshauptinannichast Dippoldiswalde Tr. inr. Fischer Titel und Rang als Polizeiratb und der als juristischer Hilfs arbeiter zur Amtshauptmannschaft Leipzig versetzte bisherige Polizeikommissar bei der Polizeidireklion zu Dresden Poiizciralh Thiele Titel und Rang als Regiernngsassesior erhalten. — Ten Bezirlsärzten Geh. Medizinalrath Tr. Flinzer in Chemnitz und Medizinalrath Tr. Kal ko ff in Schwarzenberg ist die Benetzung in den Ruhestand bewilligt, vom gleichen Zeit punkte ab dem bisherigen Bezirksarzte zu Rochlitz Tr. Gelvke die Stelle des Bezirksarztes für den Bezirk der Alntsbauptmann- schast Ebemnitz. dem praktischen Arzte Tr- Fickert in Zwickau die gleiche Stelle für den Bezirk der Amtsbanvtmgnnschaft Rochlitz. 'owie dem praktischen Arzte Tr. Zediert in Ebemnitz die gleiche Stelle für den Bezirk der Amtshauptmaiiwchast Schwarzenberg übertragen worden. — Ter Landrichter beim Landgerichte Dresden Tr. Kersten ist zum Staatsanwalt bei diesem Landgericht ernannt worden. — Tic Finanzrathe und Hilfsarbeiter im Finanzministerium v. Sichart und Just haben Titel und Rang als Obcrfinanz- räthe erkalten. — Dem Lehrer an der Baugewerkeni'chule zu Leipzig Hermann August W o: ff ist anläßlich seines iiebertrittS in den Ruhestand der Titel Professor verliehen worden. — Ter Oberzollinivektor und Vorstand des Hauptzollamts Dresden ll Tr. Hofsmann ist zum Finanzrath in Gruppe 1 ver 4. Klasse der Hottangordnung und Hilfsarbeiter im Finanz ministerium, der inristische Hilfsarbeiter bei der Zoll- und Steuer- direktivn Finanzassessor Wahl zum Oberzollinspektor und Vorstand des Hanptzollamls Dresden II und der Regierungs baumeisler bei der Staatseiienbahnverwaltung Frihlche in Burgstädt znm Bauinipektor ernannt morden. — Ter Vorstand der Redaktion deS „Dresdner Journals" Herr Tr. phil. Poppe ist zum Vorstand der Redaktion der leipziger Zeitung" ernannt worden. Mit der interimistische» Leitung der Redaktion des »Dresdner Journals" wurde das bis herige Redaktionsmitglied Herr Toenges beauftragt. - Im .Hofhalte Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August sind der Haushofmeister Stel; ner zum Hoswirthschafts- sekretär nnd der Hofkanzlist Schöne zum Hoffouricr ernannt worden. - Tic Fra» Prinzessin von « ch ö n b u rg - W a ld en b u rg bewirkte gestern im Magazin der Hoflieferanten Gebrüder Eberstein Einkäufe. — Alle Unterzeichner der Erklärung gegen Duelle, welche der Fürst Earl zu Löwenstein erlassen hat. sind zum Ist. Oktober zu einer Besprechung nach Leipzig eingcladen worden. Dem Einladungs-Komitee ecicheint cs »otbwendig. daß eine Ver schärfung der Strafen für Beleidigungen und Ehrcnkränkungen angestrevt weide. In aewichtigen Fällen, insbesondere auch zum Schutze der Familicnehre. müßte — so meint cs — eine Bestraf ung in deiamirender Weite ermöglicht sei». Zur Entscheidung, weiche Genngthiinng dem Beleidigten zu leisten ist, und eventuell welche Strafe dem Beleidiger zuzuerkennen ist. wird die Einsetzung von staatlichen oder von korporativen, aber staatlich anerkannten Ehrengerichten, welchen in erster Linie auch Vermittelungs- und Versöhnungs-Versuche oblägen, in Erwägung zu ziehen sein. .Hierüber, sowie über die anderen einschlägigen Fragen sollen in Leipzig einleitende Vorträge gehalten und dann eine oder mehrere aus Juristen zu bildende Kommissionen eingesetzt werden. Sie hätten die nothwcndigen Aenderungen der Bestimmungen des Strafgesetzbuches znm Schuhe der Ehre und die Frage der Erricht ung von Ehrengerichten einer erneuten sachverständigen Prüfung zu unterziehen und entsprechende Vorschläge zu entwerten, die den gesetzgebenden Körperschaften vor,»legen wären. Ferner ist be absichtigt. ein Aktionskomitee einziiietzen, welches die Bewegung gegen das Duell im Flusse zu erhalten. Beschlüsse der Antiduell- verfammstm^ auSzuführ« nnd alle weiteren sachdienlichen Schritt« ^ — Der Beginn der erste« juristischen Staats prüfung an der Universität Leipzig für den Winter IÜol/02 ist auf den II. November festgesetzt worden. Die Anmeldungen sind schriftlich durch Postsendung, dü w. Oktober an die Künigl. Kom mission für die erste juristisch« Staatsprüfung rinzureichen. — Gestern Bormittag wurde die vom BezirkSobstbauvcrein zu Dresden veranstaltete große Obstausstellung in den oberen Räumen d«S .WaloichlösichenS an der «chillerstroße für den allgemeinen Besuch geöffnet. Obwohl an vielen Orten in Folge der diesjährigen günstige» Obsternte ähnliche Unter:,ehm- uiigen in'S Leben gerufen werbe», so ist dock die Dresdner Aus stellung sehr aut beschickt. Sie zeichnet sich weniger durch die Menge als vielmehr durch die Güte der Früchte und die geschmack- volle Anordnung des trefflichen Materials auS. Auf fünf langen weihgedeckten Tafel» präsentsten sich in gefälliger, übersichtlicher Aufstellung die köstlichen Kinder Pomonas den Augen der Be sucher. Die mittelste Zafel zeig« einen geschmackvoll angeordneten Tafelaufsatz, ausgestellt vom Vorsitzenden d«S Vereins Herrn Prof. Tr. Hankel nnd prächtige Aepfrllorten kGoldparmänen, Weißer Wintercalvill Pariser Rambour-Reinette u. s. w.j ent haltend und umgeben von einem vorzüglichen Birnen-Sortiment. Die Ausstellung baut sich in dem Rahmen von )3 Ausgaben auf. von denen die Ausaaben 1 und 3, Tafel- und WirthsckastSobst zu sammen in unbeschränkter Sortenzahl, am meisten Betheistgung gefunden haben. Dann folgen die Lösungen der Ausaaben für Wirthschaftsobst allein in 10 Sorten und für Tafelobst allein in 5 und mehr Sorten, für Pfirsiche und Weintrauben in un- beschränkter «ortenzahl. Pflaumen sind verhältnißmäßia wenig vertreten. Die Erzeugnisse der weithin bekannten, über 13 Hektar großen Obstbaumschule Rottwerndorf von Hermann Degenkolb nehmen allein zwei lange Tafelreihen ein unnd umfassen Aevfel in 15 Hauptforten: Ealvillen, Schlotteräpsel. Guldertinge, Rosen äpfel, Taubenäpfel. Rambour-Reinetten verschiedener Art, Streiflinge, Spitz- und Plattäpfel, und Birnen in 13 Sorten: Butterbirnen, Äergamotten. Lang- undtzlaschenbirnen, Russeleten, Wein- und Schmalzbirnen u. s. w. In ausgezeichneter Weise schließt sich diesen Kollektionen Gustav Pietzsch in Obcrlößnitz an. ferner H. F. Tamm-Strehlen, Max Hosmann-Burkhardts- walde, Gustav Sachse-Prabschutz. Schloßgärtner Pieper-Wels- tropp, Ernst Lubewig-Omsewitz, Obergärtner Heger-Dresden, Paul Hauber-Tolkewitz, «tiehler-Langebriick, Baumeister Meißner-Serkowitz, Frau M. Heinrich-Weintraube, Gutsbesitzer Zschüttig-Boderitz, O. K. Krause-Kleiniedlitz, Schloit-Gruna u. A. — In der Abtheilung für Obstvcrkauf iObstmarktj sind mit sortirtem Tafelobst bez. gepflücktem WirthsckastSobst hervorragend vertreten Sacbse-Prabschüh. Hofmann-Burkhardtswalde. Tamm- Streblen, Mehnert-Prabschütz, Psühner-Kesselsdors, Walde. Merbitz. Ludwig-Omsewitz. Gustav Pietzsch-Oberlößnitz, Otto Jänke-RosentkaI-«chweizermühlc, Finck-AIlenhof, Obergärtner Hartmann-Nöthnitz u. s. w. — Die Abtheilung für Obst- Erzeugnisse ist hauptsächlich vertreten durch die Sächsische Obstweinkelterei von Max Dönitz in Zschiereii-Kleinzschacdwitz. durch Donald s Obstkelterei in Laubegalt, durch die Obstwein kelterei von E. Förster in Eibau und Theodor Reinhardt-Nieder- lößnitz, welcher zum ersten Male exauisiteu Psirsichwein ausge stellt hat. — Aus der dritten AuSstellungsgruvpe fGeräth- schaften für Obstbau und Obswerwerthungj seien genannt die altbekannten Firmen Oskar Butter. Werrzeugsabrik m Bautzen, und E. Kuiiath in Dresden. Im Hintergründe des Saales hat Fortuna ihre köstlichen Gaben zu einem malerischen Bilde ver einigt. Angesichts dieser reizenden Fruchlkörbcken dürften die Lottcrieloose reißende» Absatz finden. Auch an zahlreich ge stiftete» werthvollen Ehren preisen fehlt es der diesjährigen Ausstellung nicht. In dankenswerthester Weise stifteten Herr Kommerzienrath Pfund eine Salonuhr. der Dresdner Vegetarier- Verein eine große Fruchtschale und ein vegetarisches Werk von Just, die Konigl. sächsische Gartenbaugesellschaft „Flora" eine große und eine kleine silberne Medaille, Herr Werkzeug-Fabrikant Knnalh-Dresden einen Weinknhler, Herr E. Heinrich einen Ehrenpreis. Herr Dr. med. Opitz zwei Ehrenpreise. Dazu kommen noch seitens des Landesobitbanvereins und seitens des Bezirks- Obstbauvereins mehrere Medaillen und Diplome. — Was den in dem Borranm zur Obstausstellung eingerichteten Ob st markt anlangt, io ist dieser zwar nicht besonders zahlreich beschickt worden, doch sind die emgesandten Berkaufsmusler von vorziig- sicher Güte. Im Großen und Ganzen darf die Ausstellung, welche bis Freitag Abend 9 Uhr geöffnet bleiben wird, als eine wohlgelungene und muslergiltigc bezeichnet werden. — Nach Erhebungen der Konigl. Amksbauvtmnnnschaft Dresden-Neustadt bez. des Vorstehers des Gutsbezrks Albertstadt stellt es sich jetzt heraus, daß als erste Löschhilse bei dem vor einiger Zeit stattgefnndenen Brande des Trainsutterschuppens die krreiwillige Jeucrwchrvon Lolch witz thälig war. Ter selsiam erscheinende Umstand erklärt sich daraus, daß ein starkes Detachement der Wehr unter Kommando eines Sektions- sührerS von der Inspektion in Klotzsche zurückkehrend, den aus gehenden Brand bemerkte und sofort mit der Spritze der Garde- reiter-Kaicrne den Brand bekämpfte. Dem Eingreifen der Loich- witzer ist es zu verdauten, daß ein Uebergreifen des Brandes auf die Stallungen :c. vermieden werden konnte. — Schon seit Langem gehören die sog. Ausstattungsstücke zu den uneiitbehnicheu Zugnummern eines Eircus-Spiel- plans. Diesem Umstande Rechnung tragend, hat Herr Direktor Herzog neuerdings ein „Olympische «viele aus der Zeit des römischen Kaisers Nero" betiteltes Ausstattungsstück ausgenom men. das, gut und geschickt vorbereitet dem Zuschauer besonders in seinem vierten Theile eine ungefähre Vorstellung von jenen Wettkämpfen an klassischer Stätte gewährt, wo griechische und römische Jünglinge und Männer ihre Geschicklichkeit und ihre Körperkräfte messend, um die Palme des Sieges und de» olympi- schen Kranz rangen. Dieses AusstaltunMtiick zerfällt in sechs Bilder und wird eingeleitcl durch eine Revue vor dem Kaiser Nero: daran reihen sich ein von 16 Mitgliedern des Balletkorps mit Geschick und Eleganz und gutem Gelingen ausgeführtes Germanengefccht. Lanzengetechte und Säbelduelle zu Pferde, während den Glanzpunkt ein Manöver bildet, das von vier zwci- spännigen römischen Biaen s Streitwagens gefahren und vier Römern geritten wird. Bei dem für tuest Produstion allerdings etwas zu geringen Umfange der Manöge muß man Fahrern wie Reitern volle Anerkennung zollen, denn es gelingt ihnen in den gewundensten Evolutionen, zum Theil im schnellsten Trab, die »„rdnuiio zu halten und Kollisionen zu vermeiden. Das vor letzte Bild, ein «chellenast von 16 Mitgliedern des Circusballets ausgesührt, sielst und kört sich, obgleich etwas außerhalb des Rahmens des «tückes liegend, gut zu. Ten Schluß macht ein Wettrennen zwcispänniger römischer Streitwagen und römischer Reiter über eine 30 Meter Hohe „Kaskade". Außer den schon mehrfach rühmlichst erwähnten 5 Elephanten, deren Produktionen fortgesetzt stürmifch applaudirt werden, zeigt sich die Familie Trexler immer wieder von einer hervorragenden Vielseitigkeit. Tie Herren R. und W. Trexler excelliren mit neuen Freiheits dressuren und Fräulein Mane Trexler produzirt sich als eine Trahtseilkünsllerin von stauncnswerther Sicherheit und Kühn- beit. Ihr gesellen sich als tüchtige Reiterinnen Signoritta Pausine. Fräulein Ella, Mlle. Charlotte und Mr. Warton, ein vorzüglicher Saltomortale-Reiter zu, die sammt und sonders all gemein befriedigen. Herr Artiselli, den man bereits als treff lichen Schulreiter kennen zu lernen Gelegenheit hatte, zeigt, daß er nicht nur im Sattel heimisch ist, sondern auch elegant uns sicher als Ionflleur und Malabarist auf dem Boden der Manege zu „arbeiten" versteht. Er glänzt mit den schwierigsten TricS und stellt sich seinem Kollegen Webb vom Eröffnungsproaramm würdig an die Seite. Die Gebrüder Morr» bewähren sich nach wie vor als geschulte Handstandsakrobaten und die zahlreichen Clowns sorgen mit bestem Erfolge dafür, daß auch der Humor nicht zu kurz kommt. — In einem Wiener Blatte erschien kürzlich ein Inserat folgenden Inhalts: Junge Wittwe eines Großindustriellen, mit ziemlichem Vermögen, mochte gerne einen Herrn Offizier, event. tüchtigen Kaufmann oder Fabrikanten ebesichen. Bebingunaen: angenehmes Aeußere, Herzensgute. Antwort unter Chiffre „Beritas". Zahlreiche Offerten liefen ein. Tic Ossertenlchreiber erhielten bald Antwort. Sie war mit Karl Vielmayer, Rentier. Dresden unterzeichnet. Vielmayer bestellte die Personen in ein East-, wo sie die Wittwe kennen lernen sollten. Mit vielen Herren trat Vielmayer aus diese Weise in Verbindung. Die meisten folgten auch der Aufforderung und kamen in das bezeichnet« Kaffeehaus. Dort erwartete sie bereits der „Rentier". Er war in Begleitung einer hübschen »uraen Dame, die er als die r«che Wittwe vorstellte, die sich wieder zu verheirathen gedenke. Er er wähnte im Gespräch, datz die Dame ein Vermögen von 200 000 Mark v,sitze, und machte irdem oer Herren groß, Hosi auf die Partie, indem er vorgab, der HeirathSlonbtdai s die Wittwe einen sehr günstigen Eindruck gemacht. SS dadurch nicht sonderlich schwer, von den Herren, denen dt« . nur ein Geschäft ist, größere oder kleinere Geldbeträge beraub zulocken, welche er sich zur Bestreitung von Voraussagen au»- folgen ließ. Die Polizei, die von dem angeblichen HeiratbS- vermittler Kenniniß erhalten hatte, zog Erkundigung«» über ihn ein, nnd eS ergab sich, daß bereits >m Jahre 1897 in Wien ein Mann gleichen Namens wegen HeiratySschwindrlS abgestroii wurde. Der Heirat HSichwindler war gewesener Koni- mann nnd im Jahre 1860 in «t. Johann in Steiermark ge- boren. Nach seiner gerichtliche» Hast wendete er sich nach Deutsch land. wurde auch dort mehrmals abaestraft und auS Bayern ausgewiestn. Ta die Behörde auch bald seine Tbätigkeit als HeirathSvermittler ausaedeckt hatte, war der Verdacht nur zu be- gründet, daß der Abgcstraste vom Jahre 1897 und der „Rentier aus Dresden" ein und dieselbe Person seien. Vielmover hatte bereits Anstalten zur Abreise getroffen, als seine Verhaftung er- folgte. Thalsächlich konnte festgeslellt werde», daß der Anae- bastene mit dem früheren Kaufmann Karl Bielmaver identijch sei. «eine Begleiterin ist ein 30iährigeS, vermögensloses Mädchen. — Zu dem Bericht über das Resultat der diesjährigen Herbst- prüsung zum einjährig-freiwilligen Examen ist nach- zutragrn, daß 4 der bestehende» Examinanden dem Borderritungj- Jnstitut des Direktors Paul Wiener, Dresden, Mvrttzstraße 17, angehörten. — Die unter Leitung des Herrn Paul Riesen stehende ,LiedertaseI Zschachwitz". dst bei dem Sängr>WettstreItc am Lngthurm mit dem 1. Preis gekrönt wurde, veranstaltet beute. Mittwoch Abend, im GastbofzuNtedersedlitz etnenLieder- abend, au welchem u. A. auch die PretSchöre zur Aufführung gelangen. — Für den wohlthätige» Zweck der Unterstützung der Kinder- gärten und Kinderheime seiner Stadttheile HAt der Bezirksverein der Wilsdruffer Vorstadt und Fricdrichstadt Sonntag den 8. Oktober in den Räumen des EoncertyauseS .Zum Schwan , Ritzenbergstraße. ein Herbstfrst ab. Für die Unterhaltung der Theilnebmer ist durch Vokal- und Instrumental-Concert. dekla matorische Vorträge heiterer Art. Vorführung von Lichtbildern und mannigfache Ueberraichungen nach jeder Richtung gesorgt. Recht rrsrrultch ist es, daß die Bitte des Vereins, der zu veranstaltenden Gabrnlotterie Geschenke zuzuwenden, jchon jetzt Beachtung ge sunden hat. — Das Programm für die bereits angekündigten Evangeli sation Svorträ ge des Herrn Pastors Sanruel Keller aus Düsseldorf sieden Abend M9 Uhr) ist folgendes: Mittwoch und Donnerstag lKeglerheim. Friedrichstr.) „Giebt es einen Zufall?" und „Modem« Gauner": Freitag iMeinhold's Säle) ^larurtrieb und Sittlichkeit" mur für Männer und Jüimlinge); Sonnabend lKeglerheims „Gewissen und Glauben": Sonntag (Turnhalle, Permoserstraße) Nachmittags t Uhr „Stellung der christlichen Frau in der modernen Frauenbewegung" (nur für Frauen und Äug- frauen). Abends > '/.» Uhr „Kannst Du vergessen?" tfür Jedermann). Außerdem finden von Donnerstag, den 3. bis Sonnabend, den 5. Oktober Nachmittags von 4—5 Uhr öffentliche Bidelstunden im Kealcrheim statt. Der Eintritt zu sämmtlichen Versammlungen ist frei. — Die vom Verein für ArbeitSnachweisung, ZahnSgasse 7, Part., und Kleine Meißnergasse 6. Part., vermittelten Arbeiten bettest» sich in diesem Jahre im Juli auf 612, im August auf 692 und im September auf 702 Aufträge, es sind das gegen über im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres 1900 ertyeuten Austräge» >87 weniger, welche den Arbeitsuchenden nachgewieseu werden konnten. — Die Hauptversammlung des Erzgebirgs- ver eins wurde am Sonntag mit Begrüßungsansprachen des Vorsitzenden und des Herrn Bürgermeisters Kretzscbmar-Zschopau eröffnet. An den Protektor des Vereins, Prinzen Georg, wurde ein Begrüßungstelearamm abgesandt. Die nächste Jahres versammlung findet in Zvblitz statt. Der Bericht über die Thätigkeit des in 57 Zweigvcrcinen 7500 Mitglieder zählenden Vereins zeigte, daß sie eme lehr umfassende war. Eine werthvollc Arbeit vot Herr Plärrer Liffcher-Zwönib über die Entwickelung des Gefühls für die Naturichöiiheiten des Erzgebirges. Nach den Versammlungen fand ein Festmahl statt. — Vorgestern Abend in der 8. Stunde wurde die Feuer wehr nach dem Grundstück Hospital st raße 14 gerufen, wo in einem früheren Stallgebäude, das letzt ats Waschhaus be nutzt wird, die Brettverschalung einer Scheidewand durch die ein wirkende Hitze der Kesselstueruna in Brand geralhrn war. Die Unterdrückung des gerinasügigenBrandcs erforderte nur kurz« Zeit. — Der Gesammtauflage der heutigen Nummer ds- Bl. liegt ein Prospekt des Bankhauses Carl Heintze. Gotha, bei. die 11. Kirche nbau-Lotterie betreffend, deren Ziehung am 7. und 8. Oktober stattfiiidet. — Donath'S Neue Welt in Tolkewitz bietet heute für Besucher ein Japanisches Kinderfest mit vielen Abwechselungen. — Sednitz. 30. Srptbr. Aus 14 Bewerbern um die hiesige Bürgermeisterstelle wurde Herr Sladtralh Engclmann aus Glauchau mit 25 von 28 «timmen gewäblt. Herr Stadtralh Engelinann war früher als Assessor am hiesigen König!. Amts gerlcht thätig. — Aus der dieSiähriaen Leipziger Motorwagen- Ausstellung im Kryslcul-Palast wird man vom 18. bis incl 23. Oktober znm ersten Male die deutsche Automobil-Industrie so gut wie vollzählig versammelt sehen. Weit über 300 Motorwagen aller Art weiden zur Ausstellung gelangen und Zeugniß von der schnellen Entwickelung dieser Industrie ablegen. Zeigen die deut schen Fabrikanten aus diesem Gebiete dieselbe Solidarität wie ihre französischen Kollegen, so kann es nicht fehlen, daß Deutschland auch in Motorwagen Frankreich den Rang bald adläust und den Export von Motorwagen — einstweilig noch eine französische Domäne — in seine Hände bringt. — In Lommatzsch ist am Sonntag die erneuerte Kirche festlich geweiht worden. Zahlreiche Stiftungen und Geschenke sind dem schmucken GotteShauie zugegangen. So stiftete Herr Kaufmann Richard Illing-Dresden eins der sehr gefälligen Chor- fenster. Anläßlich der Weihe fand ein Festzug statt. Feuerwehr und Schützen eiöffnete» ihn, dann solaten die Kantorei, der evangelische Jnngsrauenverein. drei Feitjungfrauen mit dem Schlüssel, Kirchenbaumcister und Bauführer, als Vertreter des Konsistoriums und der KircheuinspektionKonsistorialrath Dr.Grundig- Tresden und Superintendent Grieshammer-Meißen, die Orts- geistlichen, Kirchenvorsteher. Stifter und Stijterinnen. vormalige Schulrath Schulgemeinde», die Lehrer', die beim Bau beschäftigten Gewerke, weiter Frauen und Jungfrauen, Innungen und Vereine und zum Schluß wieder ein Zug Schützen und Feuerwehr. Nach kurzer Frier vor dem Portal nahm die Gemeinde ihren Einzug in das schöne Gotteshaus. Superintendent Grieshammer hielt die Weihe rede. Tann überbrachte der Vertreter des Konsistoriums dessen Segenswünsche. Herr Pastor Gündel hielt die Festpredigt. Von der Empore herab erklang ein Chor aus Haydn's „Schöpfung": „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes", sowie ein Graduaie von Reißiger. Rede, Musik und Gesang ließen erkennen, daß die erneuerte Kirche zu ihrer äußeren Schönheit eine akustische Ver besserung gewonnen bat. Dem erhebenden Gottesdienst folgte um 2 Uhr ein Festmahl im Rathskeller, das 120 Tbeilnehmer zählte. In zahlreichen Ansprachen wurden hierbei die Verdienste um das neue schöne Gotteshaus gewürdigt. Die Kirche zählt 1100 Sitz plätze. DieErneuerungsarbelten habengegen 1200»0Mk. gekostet. — Gestern begann vor dem Schwurgericht Chemnitz der Prozeß, den Großmilkaner Mord belr. Am 1. Oktober 19<X) begaben sich gegen Abend die Ehefrau des Tischlers Arnold aus Großmilkau mit ihrer 12jährigen Tochter Frieda und der etwa im gleichen Alter stehenden Gutsbesitzcrstochter Frieda Hammer, sowie die noch nicht 15 Jahre aste, aber für ihr jugend liches Alter schon sehr entwickelte Hilma Ella Hinkel» mann, die Tochter des in Großmilkau ansässigen Gutsbesitzers Hinkelman», von dem Jahrmarkt in GeringSwalde gemeinschaft lich auf den Heimweg. Als die Vier — die beiden Kinder gingen Arras gehörige Waldparzelle voraus — an die zur Gemeinde «rras geh ^ ,,die Neiden" kamen, tauchte plötzlich mitten im Walde hinter ihnen ein Mann auf der Straße auf, der sich ihnen mit eüigen Schritten näherte. Als er die Frau Arnold und Ella Hinkel mann erreicht hatte, stieb er die Letztere unter barschen, von den klebrigen nicht recht verstandenen Worten in den rechts der Straße liegenden Graben. DaS Mädchen batte bei seinem Herannahen den Arm der Frau Arnold losgelaffen und war «rr Seite getreten. Im ersten Schrecken über den Ueberfall liefen
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