17 erster Linie für die Bürger da ist. Wer nicht mit der Stadt „schosset unde rechtes pflegst", soll nichts auf dem Markte kaufen „die wiele der wusch steckt".' Niemand durfte einem Händler die Ware insgesamt Mausen, wenn dieser nicht zwei Tage damit auf dem Markte gestanden halte. Keiner sollte Salz zum Verkauf aufschütten ohne Wissen des Bürgermeisters. Das Salz durste nur auf dem Salzmarkt in den dazu bestimmten Stände» feilgehalten werden. Besonders scharf ging man gegen die Höker vor. Ihnen war verboten, sich unter die Marktleute oder unter die Bauern zu setzen. Von 1414 au sollten sie keinen Most eintaufen und keinen Wein einkellern? Gewisse Gegen stände durften sie ans dem Markte überhaupt nicht kaufen, z. B. Bloh», Hans, Birnen, Nüsse, Butter, Käse oder was sonst ans den Markt käme, „es sie was es sie, daz uff den marg kommet"? Auch der Bier- ansscbank war ihnen verboten? 1487 gestattete man den Hökern, Tonnenfische zu kaufen. Im übrige» wurden in der Polizeiordnung von 1487 die Bestimmungen von 1413 wiederholt. Fremde Fuhrleute sollten nur soviel Hafer dem Markte entnehmen, als die Pferde für die Nacht gebrauchten In beiden Marktordnungen wurde angeordnet, daß bei allen Käufen und Verkäufen rechtes Maß und Gewicht anzuwenden sei. Für die Ausrechtcrhaltung der Ordnung und die Jnnehaltung der Marktgesetze hatte der Rat Marktmeister angestellt, wie aus der Polizciordnnng von 1487 hervorgeht. Seit wann die Einrichtung bestanden hat, läßt sich nicht Nachweisen. Es ist fraglich, ob die Markt meister schon l 487 vom Rat eingesetzt worden sind — wahrscheinlich kurze Zeit darauf —, da das Wort Marktmeister von anderer Hand herrührt. Daß der Marklverkehr schon frühzeitig bedeutend gewesen sein muß, beweist die bereits angeführte Tatsache, daß Freiberg im Jahre 1263 einen vierzehntägigen Markt erhielt, der später in zwei achttägige umgewandelt wurde. Außer diesen Jahrmärkten fanden Wocheumärkte statt. Ferner wurden im Laufe des Jahres noch 2 größere Märkte anläßlich kirchlicher Begebenheiten (Messe, Ablaß) abgehalte»? Der artige Märkte bestanden schon Ende des 14. Jahrhunderts? An den Markttagen dursten Waren von jedermann hereingebracht werden. Der gewerbliche Verkehr muß an den Ablnßtagen ziemlich bedeutend gewesen sein, da die Zahl der Kommunikanten beträchtlich war. So zählte man 1540 32763 Personen über 12 Jahre/ die Möller fälschlicher weise für Einwohner hielt. Die Worte „über 12 Jahre" deuten aber darauf hin, daß es sich hier um Kommunikanten handelt? Die Ein wohnerzahl Freibergs in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts schätzt >> 11. I, 125. ff ll. I, 129. ff 11. I, 129. ff II. I, 156. ff Messen, . d. h. Märkte sür den Großhandel, fanden in Freiberg nicht statt, ff ll. I, 102. ff Möller II, 211. ff Vergl. 2r. Michaelis, M.F.A. Heft 4 und Fa brik! us, IstsibsrAi clssariptio atgus anaalss.