Über das Freiberger Bier, über Güke, Schankstätten, Brau- und Malzhäuser usw. hat Karl Richter in Heft 25 der Bi. F. A., Seite 41 bis 96 eine Abhandlung erscheinen lassen, so daß hier verzichtet werden kann, darauf näher einzugehen. Auch die Mühlenindustrie war frühzeitig entwickelt. Die erste Mühle wird urkundlich 13 l8 erwähnt? Es handelt sich uni eine Malzmühle, die dem Heinemann Emmerich gehörte. In einem Ver zeichnis der Personen, die Waffen halten mußten/ werden drei Mühlen genannt, die Malzmühle (wohl mit der erwähnten identisch), die Stock- und die Steinmühle. Die letztere lag bei der Marter vor dem Ei bischen Tore, die Stockmühle in der „Oberloßnitz", d. h. an dem Flusse Loßnitz? Auch das Johannis-Hospital hatte eine Mühle an diesem Flusse, die sogenannte Spitalmühle, die 1447 Erwähnung findet? 1331 wird von einer Mühle vor dem Meißnischen Tor gesprochen/ die aber gleichbedeutend sein wird mit einer der dem Jungfrauenkloster gehö rigen beiden Mühlen. Außer diesen Getreidemühlen gab es eine Ölmühle, die 1384 dem Henczschil Hoppe für 12 Groschen von der Stadt überlassen wurde? Eine Lohemühle lag am Münzbach. Sie wurde 1384 für 40 Groschen verpachtet? Die Papiermühlen, die Freiberg besaß, gehören wohl alle dem 16. Jahrhundert au. Anscheinend entstand die erste 1540 an der Mulde. Der Rat unterstützte den Begründer Michael Schafhirt durch Schenkung der Baustelle. Diese Papiermühle ist wahrscheinlich die selbe, die Herzog August von Sachsen 1557 dem Michel Schaffer verlieh? Sechs Meilen in der Umgegend durfte keine andere Mühle entstehen. Diese Papiermühle an der Mulde wurde insofern bedeu tungsvoll, als sie die direkte Vorläuferin der spätere» Muldental- Papierfabrik und indirekt auch der heutigen große» Freiberger Papier fabrik zu Weißenborn gewesen ist. 1578 wurde noch die Malzmühle an der Loßnitz in eine Papiermühle umgewandelt? Die Wasserkraft der Mulde war für die Anlage von Mühlen recht geeignet, so daß der Chronist Möller sagt, daß viel Mahlmühlen, die durch Wasser getrieben werden, „so wol in als für der Stadt" vorhanden sind. Er zählt noch eine Polier-, Würz-, Walk- und Schleifmühle auf und „andere Mühlen", die er „kürtze halben" übergeht? Mnemeine «leschichle der Innunqen. Handelt es sich in dieser Arbeit darum, die Handwerkerorgani sation in Freiberg darzustellen, so muß ich mir versagen, auf die Ge schichte der einzelnen Innungen eiuzugehen. Es würde dadurch kein >>11.1,52. -> 11.111,272. ff II. I. 300,15. ff U. I, 179. ff U.I, 56,27. ff U. III, 274,26. ff U. III, 274. ff A M. unter ä.a 38. ff Möller I, 150/51.