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Dresdner Nachrichten : 14.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190201143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-14
- Monat1902-01
- Jahr1902
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- Dresdner Nachrichten : 14.01.1902
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Lerugsgebükr: «Skliwr«« , «L « D, r „» »i. »ick , «1. r»ackr1»t«n'«M«bm, >»»«: die ««lchrr l«, ko-de» »nd der o«Mni U-oedun«. m» die 8»ra-»»« durch ei««>e «die» ich»K»»»«MonLr« erlvlqi. adatie» da» Via» au «v-deuiaa«. d>« nM au» e«m. ad« Sckerraae KI,«, «Ht V»«-»«^d« «de»— u»d chchd»»!,» ^»-«iaichier »chrUl< kn», HerduchUchkclt. U«r»«»r»cha»Ichl»h: «I Mchll u»L » LeleiriMchUdreN«: «»chrtch«»» SeßSitl 1856 I»I«chl <>»« Ld»ia» e« DSMMSL*tM. I valr»t^»m>i>«<e!Ie: IZi-Bchalchch, Lttmarnt 2. Murtenftr L8. 5snreigen.cLnf. ^ie 'lnnad«» von >nkli:w>a,rnan- eriola« >n dercha«»«aei<dc!l»d»ll» i:>-' <en Nkdenanuadmeiielle« in Dre^de" r»; Rochnnttna, »Mir. Sa«» ««„ «deieriogd nur Rarienitra», « von N du-'/,» Mir Die livaltiae Lrun «eile «ca, « L>L«ni A> Pi, Ä» ru«d>aun»cn aui fter Pruiariette Ze » Pi» dic >iva1ti,e Z-Un «,«. .Emancuidi oder (Uli Tern->-. so ««„ ,n> Nummern »och So»», und ,Vei>', >ü«en »- de» rlvaMae ütn»rd»ei!e„ 00, «o dej « und so Li«, »idch dc'ondcrem lartz. Äudworlia« Auirräae uul aereu Bvrauad«»ädiuna. «StUiidlaU« werden mit »«, W-, beieouicr. Lux. AlUwrodvot L 8ökvs I«»,,«,» ch. «IM»», Ute»»»« «» 1»»-, VwLl- V2Ü iLLvlULVLSodloSLvrvt. >W7 v-MlNuMn» »»,«» -M> ! ^L.»ü^7V7"7 «ut Uzs<tr»vULoLom. Tr»»»vu-»nas- LlLvädokg >nd. >« Kiiii»iii8i!llsli- 8ok>Isn >.^l>»LtrplLttsn >ch vowllii Udeiioi. Nod-P»r«k» «»» kür a»»»»>»«»» »»« ch»»»'»»»»e» ?»e»,p, k.»»» »-» — », » «vmmtknd'id 7» UDIllü. tiALAOIl, 0e„<«u ll,»nl«r «FvLLLrZrss ^ kilisls cier st owpücklt sick ?,ur /lonobmo »an uoä ^1,-mch^aionls für odixo ^oituox. ^4 VnpIlVLLPshN ^gsf tmelifsinii' lisutrctisi' >>. s^üzeii sisyrntsl' knru^. «v^n- u. ksirtatrtvlkg Hermann ?ür8ekvl, » ^A,LLHU»»L VLL. d^ ziign moüsi'iiili ksfllsv U6l! kplins-ljoslitStin ru biüiqrtsli ppsjrbN. ^ kitvkv»vint^«.n« LS. UlZ» L ' Drutschland und Amerika, tzofnaidrichten. Landtoa. Roondenkmal. Adreftbuch, Zur Liensl-> "kutkmnftl. Witteruna: 1» H ALL» LS. dotknsroae. WrrichlSverkandlungkn. Hclnrick Kmlc 1, jB<-w"dcrlich. „urmisch «VIU^, I-M-. ^HUNUUt LSS^ Deutschland und die Vereinigte« Ltaaten von Nordamerika. Zu den charakteristischen Grundzüge» der Politik Kalter Wil helm- ll. darf wohl tein fast gmndsätzllcheS. unauSgetetztes Be mühen gerechnet werden. daS Berhültnltz iu anderen Staaten and .'intlonen durch Beweise seiner persönliche» Liebenswürdigkeit und Mtterlichkcit, durch Akte einer zuvorkommenden Höflichkeit freund- chastlich und herzlich zu gestalten. Solche Kundgebungen pflegen durch ihre meist impulsive Art und durch die Unmittelbarkeit ihres (Eindruckes zum Mindesten momentane Erfolge zu erzielen, selbst dort, wo nalurgemük die nüchternen, rein verktandeSmäsjigen Erwügnngen die Politik beherrschen und deren Richtung lediglich durch das Schwergewicht der realen Interessen bestimmt wird. Ueberschükc» darf man sreilich die Wirkungen, welche eine hervor ragende monarchische Persönlichkeit durch Erweise einer ausgezeich neten und außergewöhnlichen Courtoisie und durch entgegen kommende Freundlichkeit auf die internationalen Beziehungen aus- zuübeu vermag, nickt. Die Effekte der Höflichkeit allein werden niemals einen maßgebenden Faktor in der Politik, von der die Geschicke der Großmächte abhängen, bilde» und dic auSlchlag, gebende Bedeutung des nationalen Egoismus und der rein materiellen Beweggründe ersetzen können. Wie sehr cs unserem Kaiser ei» ausrichtiges HerzenSbedüriniß i». die freundschastlichen Beziehungen zu der großen transatlantischen Republik zu pflegen, hat er neuerdings durch eine Reihe von Höftich- Ieiten bekundet, die Zeugniß oblegen von seinem perlönltchen Wohlwollen für die Union und zugleich von seinem Strebe», bei den Nordamerikanern eine gleiche Gesinnung zu erwecken oder zu erhallen. Daß Kaiser Wilhelm einer nordaincrikaniichen Schiffs werft den Auftrag crtheilt hat. ihm eine neue Renn-Aacht zu bauen, stellte bereits einen außerordentlichen Beweis seiner Inten tioneo gegenüber den Bereinigten Staaten dar. Indem dann der Monarch die Tochter des Präsidenten Roosevelt mit der Tause der neuen kaiserlichen --acht derraute, rückte er die an sich private An gelegenheit in den Bereich des politischen Interesses und er hat dieieS noch dadurch erhöhl. daß er leinen Bruder, den Prinzen Heinrich von Preußen, nach Rew-Aork entsendet, um als sein offizieller Vertreter dem Stapellaus beizuwohnen und diesem Akt. der auch noch durch die Gegenwart der Kalieniacht..Hohcnzollern" allsgezeichnet werden soll, eine glänzende festliche Weihe zu ver leihe». Den Gefühlen und Absichten, die unseren Kaiser hierbei beseelen, hat er in dem Telegramm an den Präsidenten Roosevelt einen besonders markanten Ausdruck gegeben: er kennzeichnet laerin seine spontanen Hösiichkeitsakic als Kundgebungen ..der Ireundichast für dic Vereinigten Staaten und deren ausgezeichnetes überhaupt". Das Dankestelegramm des Präsidenten Roosevelt läßt bereits «kennen, wie lehr dic ehrenvollen Erweise der kaiser lichen Ausmerkiamkeit und Liebenswürdigkeit in Washington gewürdigt werden. Schon die Thatiachc. daß dic Antwort in deutscher Sprache ergangen ist. während man bisher in Washington die Gepflogenheit hatte, bei solchen offiziellen Gegenkundgebungen die englische Sprache deizubehalten. verdient rcgistrirt zu weiden. Das Oberhaupt der Vereinigten Staaten hat in seiner Erwiderung durchaus den warmen und herzlichen Ton, den die Begrüßungs- worte Kaiser Wilhelms zeigen, beibehalten, der Versicherung der Freundschaft für die Republik und deren Präsidenten entspricht vollkommen der Ausdruck der aufrichtige» Gesühie der Hochachtung für den Kais« und der besten Wünsche für dic Wohlfahrt des deutschen Volkes. Dielem über das Herkömmliche einigermaßen hinausgehenden HöslichkeitSaustausch. besonders ober der Mission dcS Prinzen Heinrich von Preußen, wird man insofern eine allgemeine politische Bedeutung nicht abivrechen können, als gerade in der letzte» Zeit mancherlei Vorgänge auf wirthschastlichem und politischem Gebiete geeignet waren, Verstimmungen zu erzeugen und dos gute Berhältniß zwllck«! dem Deutschen Reiche und der Union zu be einträchtigen. In Deutschland wird mau es sicherlich in den weitesten Kreisen mit lebhaft« Genugtbuung begrüßen, wenn in den offiziellen Beziehungen zwischen Berlin und Washington die ungetrübte Harmonie obwaltet. Die Pflege der Freundschaft mit der Union gehört zu den traditionellen Obliegenheiten einer llugen dcntichen Politik, dic nich» gefährdet ivcrden dülscn, auch wenn zuweilen daS kraftstrotzende Aankeclhum und das Ucberwiegeu der rein materiellen über dic idealen Interessen in Nordamerika Erscheinungen darbieten, die in Deutschland nicht svmpathisch be rühren. Auch di« deirt'chicindische Haltung, dic nur zu oft ein zurückzuwrisen, betonte er mit Nachdruck die freundschaftlichen Be ziehungen zu dn Union, die so alt seien, wie die Vereinigten Staaten. Der große Kanzler wies darauf hin, daß Friedrich der Große der erste Monarch in Europa gewesen ist, du den Ver einigten Staaten näher trat und daß seitdem die guten Bezieh ungen zwilchen Preußen und Amnika ein preußtsches Erdtheil ge blieben sind, das in das Deutsche Reich mit hinübergenommen worden ist. Er versicherte, daß er als Führer der auswärtigen Politik Preußens und des Deutschen Reiches unausgesetzt bemüht gewesen sei. diese Beziehungen zu pflegen. Ganz in demselben Sinne hat sich auch der jetzige Reichskanlzer geäußert, als er Ansang März UM in seiner Eigenschaft als Staats sekretär dcS Aeußeren in du Budgetkommission des Reichs tags die Somoa-Angclegcnhcit besprach. Er erklärte damals, daß von« Standpunkte einu verständigen Politik gar kein Grund vorhanden sei. warum nicht Deutschland und Amerika in den besten Beziehungen zueinander stehen sollten: es gebe keinen Punkt, wo sich die Linien der Entwickelung der deutschen und der amerikanischen Interessen feindlich zu durchkreuzen brauchten. Tie trefflichen wohlerwogenen Worte, mit denen vor drei Jahren Gras Büiow unser Berhältniß zu den Ver einigten Staaten cbaiaktuisitt und sestgelegt hat. gewinnen angesichts du erwähnten kaiserlichen Kundgebungen, duen Kommentar sie vom Standpunkte des verantwortlichen Lesters der deutschen Politik aus bieten, wieder eine aktuelle Bedeutung, io daß sic den Anspruch haben, gerade jetzt wiederholt zu werden. Der Reichkanzler führte aus: „Die Bande, welche Deutschland und Amnika verkuüpien, sind zu monnigiacher Natur und sie sind in materieller wie in ideell« Beziehung zu werft? voll« Natur, als daß sie leichten Herzens preisgegebcn wnden sollten. Wir sind mit Amerika verbunden durch schwerwiegende politische Interessen, durch de» gewaltigen Gnteranslausch. Wir geben uns der Hoffnung hin. daß schon im Hinblick aus dic steigende amerikanische Aussubr nach Deutschland sich i»,, Amerika die Stimme» mehren werde», dic in richtiger Würdigung dieses Verhältnisses und in richtiger Würdigung des Interesses, das eine ungestörte Fortdauer des Handelsverkehrs zwischen Deulichland und Amnika auch für Amerika hat, daraus Hinweisen werden, daß wirthschaftliche Reibungen zwischen der» deutschen und amerikanischen Volke nickt dem richtig vnitandencn ökonomischen Interesse des amerikanischen Volkes entsprechen, und daß auch aus wirthschastlichem Gebiete das Wort gilt: Wenn Du nehmen willst, ko gieb! Wir sind inner mit Amerika vnbunden durch Millionen deutscher Landsleute, dic jenseits des Oceans eine zweite Hrimatl, gesunden haben, welche dieser Hcimath treu an- hängen und dabei doch ihr Mutterland nicht vergessen, und unter denen sich Männer befinden, aus welche beide Länder gleich stolz sein können. Und auch die asten geistigen Beziehungen zwüchen Deulichland und Amerika möchte ich nicht vergessen, die geistigen Fäden, dic seit langem von Deutschland nach Amerika und von dort zu uns henideriühren. den regen und in vieler Beziehung fruchtbaren litterarischen und wissenschaftlichen Gedankenaustausch. Alle diese Bande wollen wir nicht zerreißen lassen und werden wir, iowcst es an uns liegt, nicht zerreißen lassen. Die deutsche Politik wird die gerade Straße, welche ihr das nationale Interesse und die nationale Würde vorzeichnen, auch in Zulun» verfolgen, ohne Provokation und ohne Schwäche. Ich bin gewiß, daß ich mich in Uebereinstimmung mit dem ganzen Hauie befinde, wenn ich der Hoffnung und dem Wunsche Ausdruck gebe, daß aus der Basis voller Reziprozität, gegenseitigen Entgegenkommens und gegen seitiger Achtung, daß im Zeichen jener Gerechtigkeit und Billigkeit, die dic Voraussetzung und Grundbedingung sind für ein richtiges Berhältniß zwsichen zwei großen und selbstbewußten Völkern, dic Beziehungen zwischen dem deutschen Volte und dem amerikanischen Volke immer ruhige, sichere und freundschaftlicl-e sein mögen." dem platten Lande sei Tdalsachc, Erhebungen darüb« brauchten nun nickt mehr angestellt zu werden. — Bayerischer Be vollmächligter v. Schwengel wendet sich gegen bü Aenßerungen des Abg. Richter über dos Ftnanzverhältniß von Reich und Einzclstaaten. DaS Reich habe für sich wichtige Ein nalimeauellen Vorbehalten: auch Bayern befinde sich mit au: dieiem Grunde in der Lage, daß es viele iebr wünschenswert!,« und dringende Ausgaben zurückstellen und damit warten muffe bis die Emnahmeu wieder reichlicher stießen. Auch für Bayern würde deshalb eine erhebliche Steigeruna der Matrtkularbeiträg, üb« dic lleberweisungen hinaus sehr empfindlich und schwer zu ertragen sein. Schon daS Jabr l!M habe den Einzelstaaten eine, Ausfall an Ueberweuungen in Höhe von 6 Millionen gebrachi. für das Jabr IMl werde der Aussall noch größer sein und iw Etat tür l!-02 sei eine Inanspruchnahme der Ernzetstaaten u». 2l Millionen vorgesehen. Wie der Abg. Richter sagen könne, da- ganze Dichten und Trachten der Einzelstaaren gehe nur darau> hinaus, etwas vom Reiche heraus zu bekomme», sei unerfindlich. — Abg. Stöcker erklärt eine Versicherung gegen unverichuldetc Arbeitslosigkeit für wünichenswerth und äußert sich dann über den Neueste Drahtmelduugerr vvui 13. Januar INackitS eingehende Devescken benudei« sich Seite 1.» Berlin. iPriv-Tel.) Reichstag. Bei fast leeren Bänken, auch der Piindesrathstiich ist nur schwach besetzt, wird dic «ste Leiuna d«- Etats iortgeietzt. — Abg. Stockmann lReichSp.) spricht seine Genuglhiiung aus über die verdiente Ab fertigung, die Abg. Bebel vom Reichskanzler erhalten bat wegen seiner Aenßerungen über dic dcuticbe Kriegführung 1870 71. Mil dem, was Abg. Ocrlcl über Chambcrlain und den Burcnkricg gesagt, sei er durchaus einverstanden. Tie Aufregung über die Beruiung Svahn's nach Straßburg könne er nicht Ihcilcn. Herrn Bachem sreilich müsse er entgegnen, daß in der protestantischen . ... .... . . . . Kirche eine Ecnsurbeböidc. d« sich die Gläubigen einfach zu uuter- Theil der anglo-aiuerikouischc» Prcffe cinnimmt. und die uütuntcr > werscn haben,flucht cztslirt: auch gäbe cs keine Instanzeu^die den satt feindselige Richtung, dic in dem letzten Jahrzehnt dic nord- amerikanische Zoll- und Handelspolitik besonders Deutschland gegenüber elngeichlagen hat. können nicht die festen und engen Bande lockern, die Deutsche nnd Nordamerikaner miteinander ver knüpfen. Wir Koben zu viel Gemeinsames mit unseren Vettern irnieitS de- OceanS. als daß wir Grund od« Neigung habe» sollten, uns dauernd mik ihnen z» entzweien. Diese Auffassung ist im Auswärtigen Amte in Berlin sretS maßgebend gewesen. Als sich Fürst Bismarck im Reichstage, i» der Sitzung vom 10. März IM. «ranlaßt sah. eine Resolution, dic daS Repräsentantenhaus ff, Washington aus Aula« de» Tode* Lasker'S beschloss«, hatte, evanaeli'chen Studenten der Theologie vorichrciben. ivelch« Dozenten sie Horen oder nicht hören müsse». Weiter plnidirt Redner lebhaft für die Fortsetzung der Kolonialpolitik, und namentlich für die Eiiendahnbauten in Ostasrika. — Abg Werner (Resormp.) bemerkt im Widerspruche zu einer Aeußemng veS Vorredners, der Bremer Kriegerveretn lei durchaus berechtigt gewesen, sich gegen die bekannte Äeußerung des Generalleutnants v. Spitz wegen des Vorfalles tn Bremen (Attentat auf den Kais«) zu wenden. Zu bedaunn sei. daß aus die Beschwerde des Aba. Ltedermann wegen Verletzung der Neutralität im Bmentrtrge keine Antwort seitens dcS Retchkonzlers «folgt sei. Erfreulicher Welse scheine die Negier ung jetzt anzuerlcnnen. daß für die Erhaltung des Vancrnftandes mehr als bisher griorgt wnden müsse. Er wünsche dringend, das ein neu« Zolltarif zn Stande komme, denn b« Nos Fall Svahn. der mir einer Verschärfung der konseisionellen Gegen iätze gar nichts zu thun habe. Viel größ« als zwischen Evan gestichen und Katholische» sei der Gegensatz zwischen theistisch« und atheistischen Professoren. Für die Kolonialpolitik habe er zwar niemals geschwärmt, ab« die Kolonien, die wir haben, sollten wir jedenfalls sruchtbringcnd zu machen bemüht sein: dabei müsse man natürlich Geduld haben, lieber alle Matzen hinaus schmählich seien die Zustände in Südafrika in den Burenlagern. Ein Missionar (dessen Schreiben Redner verliest! berichtet über Plunderungen schlimmster Art: olle dem sehen dic Grotzmächte mit ve,schränkten Armen zu statt ernzuschrciten und dic Engländer endlich zur Umkehr zu zwinge». Unerhört sei, daß im deutschen Parlament ein Mann lBebest mit dieser englischen ÄrregSsührung das Verhalten uns««. Truppen 1870/71 verglcrchcn könne. Im französischen wie jetzt im chinesischen Kriege seien unsere Truppen m Wirklichkeit so human gewesen, wie dies ini Kriege nur irgend möglich sei. Dos lei das größte Elend, daß wir in Deutschland eine Part« haben, ore so die Achtung vor dein eigenen Vaterlande untergrabe. Wer fall.) — Staatssekretär v. Nichthosen stellt fest, daß die Reichs- rcgierung in Südafrika Alles gethan habe, um die Interessen der deutschen Mission und Missionare zu wahrcw. Zur Vertret ung der Interessen von dort ausgewresener Missionare sei der Rechtsanwalt Lievcking in Hamburg ausdrücklich in die Kom mission in London obacordnet worden. Wo cs sich sreilich um einen Missionar handelte, der das Bürgerrecht drüben erworben batte, da habe man nichts für ihn thun können. — Abg. Dr. Hasse sirat.-lib.) erklärt für nothwendig, daß sich der Rerchstac, entschieden auf Seile des Reichskanzlers stelle, zumal in einem Ar genblick, wo Ehamberlain in 'einer neuesten Rede alles früher von ihm ,Gesagte ausdrücklich aufrecht erkalte. Was die Zustände in Südafrika anlauge, so bedauere er lebhaft, daß die Mächte sich selbst in dic Möglichkeit gebrachi. von der Richtigkeit der gegen die Engländer laut gewordenen Beschuldigung ein Urthcil vurcl Augenschein zu gewinnen, denn leider hätten sie gleichzeitig bei Beginn des Krieges die Eomnvenz gegen England so weit g. trieben, ihre Milrtärbcvollmächtrgten vom Kriegsschauplatz: zurückzuziehen. Es ichle daher an einer unparteiischen Instam vie thatiächlicken Zustände seslzustcllcn. jedenfalls müsse für di. Schäden, welche englischerjcits so vielen im Kaplande befind liehen deutschen Bürgen, zugefügt seien, voller Ersatz gefordcr. werden. Erfreulicher Weise gebe aus der Rede des Rerchskanzlcr.' vom 18. Januar und aus noch manckü anderen Snmptomcn de letzten Wochen hervor, daß unsere Politik gegeuüber England etwas zurückhaltender geworden ici. Was den Dreibund betreff, . >o berühre cs «was cigenrhümlich. wenn der ungarische Minister - Präsiden: Szell sich acwisiermaßeu als Protektor des Dreibunds und des Deutschen Reiches gcrirc. Eselei nicht abzusehen, wie »um dazu komme, Ungarn als festeste Säule des Dreibunds zu betrachten. Szell habe auch in jener Rede von ettva möglicher« Machemchastcn des Alldeutschen Verbandes gesprochen. der Verband deuke aber an jo etwas gar nicht. — Staats iekretär v. Richtboscn bemerkt, daß die Militärbevoll mächtigten nicht auf die Krieas'chanvlätze gesendet würden, uni in der Weise, wie Herr Haffe sich dies denke. Schiedsrichter zu spielen. Die Berichte dieser Bevoll mächtigten würden stets ganz geheim gehalten, da Liebe,- mann v. Somreiiberg meint, für uns gelte nicht mehr daS aivi- r,n«,!>>,»- -ruru N»u, die Regierung bebaltc doch olle Fälle, wo deutsche im Auslande Beschwerde erheben, sehr sorgfältig im Auge und schaffe Abhilfe, wo nöthig. — Aba Hahn >H»nd der Laudwirthei wirst der Regierung vor. saß sic nicht wage, der Hautesriiaiice Gesetze vorzuichreiben, auch kabe die Rearerung Nichts gechan, um die Ucbervroduküoir hcrabzriwindem. Banken und Börsen müßten unter schärfere Kontrole kommen. Man sage freilich immer, cur zu schönes Einarcrscn der Regierung und der Behörden ici dem Verkehr hinderlich. Aber Znckerfabriken und Brannrwcinbrenirer fügten sich doch sehr bereitwillig der staatlichen Kontrole, weil sie ein gutes Gewisse» haben. Wenn die Banken und Börsen ein gutes Gewissen haben, brauchten sie doch die Kontrole auch nicht zu scheuen. Nothwendig seien obligalorische Pensionsporstkristen für Bankangestellte Uiucre witthichastlichc Zukunst dürfe nicht cms den Absatz i»'s Ausland basirt werden, denn dieser Absatz iei schon «rtzt ans da: Schwerste bedroht und gefährdet. — Abg. Dr. Arendt (Reichs)'.) nimmt dic Kolvnialpolrllk gegen den Abg. Richter in Schul, und ebenso die Schutzzollvolitil gegen Bebel. Die einzige ge bührcnde Antwort ans eine etwaige Obstruktion gegen den Zoll tank würde die Kündigung der Handelsverträge sein. Dieses Mittel sollte dic Regierung nöthigenialls ergreifen. — Staats sekretär Graf Poiadorvsky stellt anläßlich einer Äeußerung des Abg. Hahn in Abrede, daß unsere wtzigc Abiatzknsc i« irgend welchem Zusammenhang mit unserer Höriengeietzgebuna stehe: die Änssührung deS BöriengeictzeS sei Sache der Einzelitaatni. Dadurch erkläre cs sich auch, daß ein Etnielttaot wie Preußen einen Antrag aus Abänderung des Bönengrwtzes beim Bundes- ra»h gestellt bade. - Aba. Hermes (freist Volksp.) erörtert den Fall Svahn und bekämpft die geplante -1-ürno,einige B«t«»«ung des WeriheS des Saccharins. — Abg. Fürst Radztwill «Pole« stielst kurz die heutige Bemnkung des Reichskanzler« im Abgeord netenhaus. Das Wort des Kanzlers, in nationalen Dingen vcr stehe er keinen Spaß, acceptirten dte Polen auch für sich. — Hierau' «folgt Vertagung. Morgen 1 Uhr Fortsetzung, eventuell Inter- vellanon über KneaSinvaffdepbepsion und Reform der Militä«.
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