Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187501071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-07
- Monat1875-01
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1875
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
75 6. X) 0 25 s g. lO t» u k. 10 l» u ?. 6. X) k. X) ?. 75 br u k ?. XI 1» u. ?. 25 6. X) 8. 85 6. t>2 U. ?. 10 Ü2 U. ?. X) br n. I'. 6. 6. 25 br 10 8 15 ? da u t» u t» u ?. rs r w 6. ,0 I' X) 0 X) 0. 75 ? kr u. 15 «. ?. X) l« u. k. 0 stich «>/, ich». Aröattt»« »ul TrPctttta» Johanni-gass« 3). Verantwortlicher Redactenr r. Hüttner in «eubnttz. Svrechstrmd« d. Rcdactio« «ormm»,, ll-tt Udr Nachmt,,^« »«, « —d U»r ue der für die nächss- e Nummer bestimmt« in «ochenta-eu dt- »mittags, a» La in- ..^....^«krÄhdts '/.9llhr. /tüalr für ZusrruiraauualMr: >tt» NitM«, UniverfliLt-str. 22. »Ui« Äsche. Hatnstr. 21, »Mt. Anzeiger Vq« str Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. U»I>«^ u.s««. LdOmmmutmrel» viertelt. ä^Mk, iael. Vringerlobn 5 Mt Jede riuzelm Nummer Sv Pf. Beleaexemplar 1- Pf. Gebühr«, für Extrabeilagen ohne Postbcfördrrun- 36 Ml. «ti'Astkstrderuog 4- M. Sastmle «gesp.vouraroiSz. 20 PH Nrßte« Schriften laut uuserö» PrerSvcrzeichniü.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Juserate find ßä» »« d.«r»e»iii-, »u smtze». --- Rabatt wird »echt -egebe«. Zahbuwpma»»»«nmü» »der durch Postvorschnß. 7. Donnerstag den 7. Januar. 1875. Bekanntmachung 6. 6. 6. ?. 25 t« X) r s. »0 8. k. xr 6. 75 i» Z0 kr da u. X) ? 8. X) 0. Jeder a»ro««e»de Fremde, welcher hier übernachtet, ist am Lage seiner ranft «nd, wenn diese erst in den Abendftnnden erfolgt, am ander» Tag» »tttag» von seinem Wtrthe bei »nserem Fremdenbnrean anznmelden, de aber, »elch« ieknger al» drei Tage hier sich anfhalte«, haben Anmelde, i z« löse». Vernachlässigungen dieser Vorschriften »erde» mit einer SSeld- nhg -von S Lhalern oder verha^ntsimäGtger Haftstrafe geahndet. Leipzig, am L. Januar L87S. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzig. Vir. Rüder. Trtnckler, Veer. Bekanntmachung. Am 2. diese- Monats ist der Kunsthändler Herr Robert Ravenstein, Firma: I. B. Klein'- Kunst- und Buchhandlung. Neumarkt Nr. 38, iS Distrikt-Vorsteher unter Uebernahme de- in Folge de- Ableben- de- District-vorsteherS Herrn iermann Slaritz vacant gewordenen VII. Distrikte- in da- Armendirectorium eingetreten. Leipzig, den 5. Januar 1875. DaS Armen-Directorium. Schleißner. Hentschel. Bekanntmachung. Da- 23. Stück de- vorjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für da- Königreich Täcksen ist bei un- einaegangen und wird bi- znm SS. dS. Mo», auf dem Rathhau-saale zur Einsicht- nähme öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 179. Verordnung, die Gewicht-bezeichnung de- verpackten Gelbe- betreffend; vom 28. December 1874. Leipzig, am 5. Januar 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti Holzauktion. Freitag de« 8. Jannar I87S sollen von vormittag» » Uhr an im Burgauer Forst reviere aus de» Kahl- und Mittelwaldschlägen in Abth. IS» und 81». i» sogenannten Möckernscken Winkel und hinter dem neuen Sckützenbau- 137 eichene Rutzklütze (bi- 133 Centim. stark und 12 Meter lang). 52 buchme. 3 ahorne. 3 maßholderne, 61 rüsternr, 26 lindene, 2 eschene und 2 erlene Rutzklsttze, 16 Stück eichene Kahnknie, 30 Stück rüsterne und eschene Schtrrhülzer, 31 eschei e Schtrrstauge» und 80 rüsterne Hebebänme unter den im Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietend« der- kaust werden. Ausammenknnft: auf dem Mittelwaldschlage in Abth. 16». im sogenannt« Möckernscke« Winkel in der Nähe der Leutzsch-Wahren« Brücke. Leipzig, am 29 December 1874. DeS RathS Forstdevutatto». и. 8. к. 10 kr ll 8 25 d, k. 8. ?. kr u. X) 6. 75 6. X) Kr k- X) 6. 75 ?. )0 ?. 10 6. »0 1« X» 8. XI 6. Xi 8 6. >5 8. r. r. 8. »o 8. k. 6. 6. 5 ?. ?. 0 k. 8. ?. 0 6. 5 kr 0 kr 0 6. 5 kr 0 k. 0 6. 0 ?. 0 kr u r u. 6. ?. « u. ?. ». 5. k. ?. 6. 6. Deutscher Reichstag. * Berlin, 5. Januar. Die Commission zur lorberathung de- Bankgesetze- trat gestern lbend zum ersten Male nach dem Weihnacht-feste bieder zu einer Sitzung zusammen und begann lvfort die Specialberathuug de- ihr überwiesenen besetz-Entwürfe-, zu den, inzwischen die bereit- ekannl gewordenen Anträge de- Abgeordneten >r. Harnier, welch« hauptsächlich die Errich tung einer Renchtzbank betreffen, eingegangen sind. . 1 der RegiernngS-Vorlage bestimmt, daß die Zesugniß zur Au-gabe von Banknoten nur durch in auf Antrag der betheiligten LandeS- egierung zu erlaffende- Reichöqesctz erworben »erden kann u. s. w. Die Commission ge« lchmigte dies« tz , entfernte an- demselben m- ess« die gesperrt gebrockt« Worte. Die H. 2—5 der Vorlage ward« unverändert, tz. 6 ur mit einer geringen redaktionellen Aenberung ngenomnien. tz. 7 der Vorlage verbietet den Zanken, welche Noten auSgeben: 1) Wechsel zu cceptiren und 2) Waaren oder werthhabende Zapiere für eigene Rechnung aus Zeit zu kaufen der zu verkaufen oder für die Erfüllung silcker Zeschäste Bürgsckaft zu übernehmen. In der Kommission wurde hierzu der Antrag gestellt, daß en Banken auch verboten sein solle, im Jnlande ahlbare Wechsel weiter zu endossiren. Dieser lntrag wurde abgelehnt, dagegen wurde be- iblosien, dem ß. 7 einen Schlußsatz beizufügen, oonach die Banken in ihren Veröffentlichungen ^ ie Verbindlichkeit aus Endoffement« auSzusühren ^ aben. Ferner wurde zu Al. 2 beschlossen, den Zeitkauf auch für fremde Rechnung zu verbieten. lco. ZU 8 8 beschloß die Commission, daß die Banken tco. L «Pflichtet sein sollen, anstatt monatlich, wie die Vorlage will, wöchentlich den Stand ihr« lctiva und Passiva zu veröffentlichen und daß ie Vorlegung der Jahre-- Aufstellung (abge ndert au- Bilanz) mnerhalb eine- Mo- >atS (anstatt drei Monate nach der Vorlage) >ach dem Jahresschlüsse erfolgen solle. Damit fco. L °urde die gestrige Sitzung auf heute Vormittag 0 Uhr vertagt. Der heutigen Sitzung wohnten »ährend der Vormittagsstunden der StaatS- innist« Delbrück und die Bunve-commissare tzeh. Rath vr. Michaeli-, v. No stitz-Wall- vitz u. m. A. bei. ES wurde zunächst nach dem nt rage vr. Harnier der H. 14 der vor lrge al- tz. 9 nach langer Debatte unver- ndert angenommen und hierdurck da- srincip seftgestellt, doch Bank«, der« Noten mlauf ihr« Baarvorrath übersteigt, von «0. 'es«i Uebnschuffe eine Steuer an die Reich« affe zu entrichten haben. Al- tz. 10 schlug der bg. vr. Harnier folgende Faffung vor: „Die Steuer wird, je nach der Höhe de- ungedeckt« toteriumlaus- mit jährlich einem Procent öd« Ins Procent «hob«. D« Betrag, bi- zu welchem dcr ungedeckte Notenumlauf d« St«« on einem Procent unterliegt, wird für sämmt- che Banken zusammmgenommm a»f 380 Mill iark festgesetzt und auf die einzelnen Banken ach Maßgabe der Anlage vertheilt. Der mige Tdeil de- ungedeckt« Notenumlauf» n« Bank, welcher den nach Maßgabe der evorstehenden Besteuerung ihr zugewiesen« letrag übnsteigt, unt«liegt d« St«« on fünf Procent. Erlischt die Bcsugniß einer sank zur Notenausgabe, so wächst d« derselben »stehende Antheil an dem Gesammtbetrage de iner Steuer von einem Procent unterliegend« ngedecktea Notenum'ausS dem Antheile der Reich» ank zu." Auch über diesen Antrag erhob sich eine mge Di-cussion. In verselb« wurde von einer Z<ite beantragt, die Steuer auf */, Procenl zu rmäßig«. von der andern Seite, sie aus 2°/, zu höhen. Abg. Sonnemann beantragte den esammtbetrag der 1 »/, St«er unterliegend« fco. 2. u. r. e. V. e. v. «. «. 0. e. 0. « 0« «r b Summe auf 400 Millionen Mark zu «höhen. Die Commission entschied sich indessen unter Ab- ehnung der betr. AmendemeutS für die Steu« von 1 °/«Iund gmehmigte da- »l. 1 de» Har- niersch« Anträge». Die Beschlußfaffung über die in »I 2 auSgeworfene Summe von 380 Mill. Mark resp. üb« oa- Amendement Sonne mann wurde jedoch bi- nach d« Beschlußfaffung üb« sitel II. (Reich-bank) au-gesetzt, im Uebrig« der Antrag Harnier angenommen. Die Annahme der Steuer von 1°/<> erfolgte mit 12 gegen 9 Stimmen und ist man in d« Commission v« Ansicht, daß dies« Beschluß in der zweit« Lesung leicht eine Aenderung zu Gunst« der Steuer von '/,<>/, «fahren kann. Als 88. 11 und 12 wurden die 88 16 und 27 der Vorlage angenomm«, womit Titel I. erledigt ist und d»e Sitzung um 4*/, Uhr gekchloff« wurde. In d« morgend« (Mittwoch-) Sitzung beginnt nunmehr die Berathung de- vom Abgeordneten vr. Harnier beantragten Tlt. II (Reichß- bank) 88 18—41. — Mitglied« der Commission md übrigen- der Ansicht, daß zur definitiv« Er- evigung de- Gesetz-Entwürfe- m der Commission nock 8 bi» 10 Sitznng« «forderlich sind, so daß die Berathung desselben im Plenum de- Reichs tage» erst im letzt« Drittel dieses Monat- ihren Anfang nehmen dürfte. Der Präsident de» Reich-tane- v. Korckenbeck wird morgen (Mittwoch) wieder hi« eintreff«. Tagesgeschichlliche Ilebersicht. D«r plötzliche Umschwung in Spanien wird von dem Ultramontani-mu- al- eine schwere Mederlage empsuud«. Die wortführenden Or gane der klerikalen Presse begrüß« die Au-rufung Alsonso'S mit ein« Sprache, welche üb« ihre Niedergeschlagenheit und ihren Aerg« kein« Zweifel läßt. Daß ihre Pfeile auch hi« in letzt« Instanz gegen den Fürst« BiSmarck als den Urheber alle- Bös« in der Welt gerichtet sind, versteht sich von selbst. Da» Wien« „Bat« land" verkündete bereit- am 3l. December mit außergewöhnlich« Schrift: „Die Proclamation de- neuen ..König»" ist einfach eine zwisch« Bi- marck und Serrano längst abgekartete Jntrigue." Ganz dieselbe Behauptung war zu gleich« Zeit im Paris« „Univer»" zu les«. Man wird also nicht ine geh«, wenn man bei den bekannten Be» ziebungen der beiden Blätt« in diesen Lu-laffungen da- Urtheil d« betreffenden Nuntiaturen «blickt. Vorsichtig« treten die Organe de- Ultrawon« tani-mu« in Norddentschland auf. Die „Ger mania" findet die Figur de- jung« Alfouso „er heiternd" und läßt ihre ganze Wuth an Serrano au»; die „Kölnische Volk-zeituug" verhält sich sogar ganz resnvirt. Beide Blätter hatte» eben keinen Nuntiu- zur Haud, bei de» sie sich sofort die Parole holen könnt«. Ganz and«- da- ,.Bayerische Vaterland". „Dieser KSnig-kaabe Also»-", sagt d« päpstliche Liebe-gabensammler vr. Sigl, „ist al- .König" von Spanien uicht- weit« al- die Marionette Bismarck'-, eine — Figur, durch welche lediglich die Wiederherstellung d« katholisch« und der legitim« Monarchie in der Person de- katholischen nud einzig recht mäßigen Königs Karl VII. Hintortrieb» «nd »er« hindert werden soll." Die Entschiedenheit, mit welcher König Lud wig von Bayern gegen die Absicht des Papste- Einspruch «hoben hat, der Königin, sein« Mntt« die durch die keusche Jsabella arg in Mißcredi gekommene goldene Tugendrose z» verleihen, is in Berlin sehr beifällig bemerkt Word«. Der Zufall will, daß diese Demonstration mit Hüffe der jetzt vielfach besprochen« bayerischen Gesandt sckast beim heiligen Stubl vollzog« wurde, wa- nicht gnade zu Ungunst« derselben in- Gewicht gefall« ist. Man hatte sich schon früh« ke,n ehl darau- gemacht, daß die Aufhebung dieser ertretung sich zwar sehr leicht herbeiwünschen, aber nicht so leicht werde durcksühren lass«, wenn auch der Einwand, daß der Papst seinerseits auf die Nuntiatur in Münch« schwerlich verzichten werde, kaum als stichhaltig angesehen werden konnte. Entscheidend in diesem Falle für die Berlin« rolitisch« Kreise ist weniger da- Princip al» die rraktische Anwendung desselben. Man weiß, daß >ie jetzige Stimmung am bayerischen Hof den räpstlichen Einflüssen unzugänglich ist und daß md««sei1S der bayerische Vertreter beim Vatikan ein« Verkehr mit der Curie aus da- äußerste Maaß de- Nothwendigm beschränkt, so daß der Politik de» Reich- au- dem Fortbestehen de- etzigen Zustande- Schwierigkeiten nicht «wachs« önnen. Der Gegenstand ist zwischen Münch« und Berlin in vertraulich« Weise «örtert und unt« bcid«seitigem Einverständnis dahin nledigt Word«, daß seiten- d« bayerisch« Regierung von jeder Initiative in der Sache abgesehen werdcn wird. Ueber da- Schicksal, welche» der Reichstag-- beschluß betreffend die mecklenburgische Ber fas sung-frage im Bundesratbe haben wird, verlautet bi- jetzt noch Nichts. Die Nachricht« aus Mecklenburg selbst aber lassen nicht daraus schließ«, daß die Aussichten der Regierung auf Einigung mit den Ständen im abgelausen« Jahre günstig« geworden sind als früh«. Dem vernehmen nach handelt e- sich bei dem Wider stande der Ritterschaft gegen ein neue- Staats wesen um sehr gewichtige Privatvortheile, über deren Natur in weiteren Kreisen bisher noch wenig bekannt geworden ist. Dieselb« üben in der Bersassungsangelegenheit ein« unverkennbaren Einfluß und sind dah« wohl Werth, an- »Licht jezogen zu wnbeu. Die mecklenburgische Ritter- chaft besitzt in den drei Landesklöstern Dobbertin, Malchow und Ribnitz einen Schatz, der ihr bei dem Eintritt in eine konstitutionelle Staatssorm sicher verloren zu geh« droht. Der Grundbesitz dies« Klöster besteht au- etwa 150,000 preußi schen Morgen, während die jährlichen Einkünfte cm» denselben auf 400,000 Thal« geschätzt wer den Die Verwaltung derselben steht lediglich bei den Stände«. Dieselben besetz« eine Anzahl Lemt« mit glänzenden Gehältern, «halt« aber außerdem für unverheirathete Töchter eine uner schöpflich fließende Unterstützung, die ebensowohl die Kost« d« Erziehung «leichtert wie die Sorge um die Zukunft verscheucht. Diese Klosterrechte würden bei Einführung ein« Verfassung selbst verständlich d« Ablösung »«fallen, we-halb die Kitterschast sich ihr« Aufhebung al- landsiändische Körperschaft mit so groß« Beharrlichkeit wider- setzt. Daß dieser Widerstand freiwillig werde aufaeaebeu «erden, scheint jetzt selbst in solch« einflußreichen Kreis« Berlin-, welche bisher ein« Einmischung des Reichs in mecklenburgische An gelegenheiten wenig geneigt warm, ans starke Zwasel zu stoß«. Die Einberufung 'der prenßiscken Pro vinzinlsyaodeu in allernächst« Zeit ist jetzt nicht mehr z« bezweifeln. Der Oberkirchenralh hat bereits eine Vorlage für dieselb« Üb« die Aushebung der Gtolgedühren »nd der« Ersatz au-gourberiet Die Vorlage gipfelt in den Fragen, ob die Aufhebung der Gebühren geboten, ob der Staat zu »in« Entschädigung verpflichtet, w>e die Ergänzung des Einnahmeaussalls zu beschaffe« und welch« Modus darauf z« empfehl« sei. verbunden damit ist eine statistische Uebersicht der au« den Gtolgedühren hervorgegangen« E,n nahm« der Geistlichen, Kirchenbeamt« und Kirchmcassen in dm alt« Provinz«, in welch« zugleich der Antheil jeder Provinz nach der Seelenzahl der evangelisch« Bevölkerung be rechnet wird. Der Vorschlag kommt unstreitig einem äußerst dringend« Bedürfnisse entgegen und wird im Fall sein« Annahme ein« wesent lichen Fortschritt zur Ausführung de- neuen C'vit- stand-gesetze« bilden, wenn auch die Agitation aus extrem kirchlich« Seite gegen diese Gesetze wächst. Die gegen den Bischof von Paderbor« von dem geist'ichen Gericht-Hose geführte Audi«; »«Handlung fand, wie nicht ander- zu erwarten war. in ooutllMLCüun statt, da der Angeklagte während de- ganzen Laus- der Untersuchung jeoe Handlung vermied« hatte, die aus die Arier, kennung der richterlich« Befugniß sch ieß« lasse« konnte. Sogar die Unterschrift auf dem Jnsi- «uationS-Document, mit welchem die Anklage nebst Vorladung behändigt worden, war nicht von ihm zu erlangen gewesen. D« Gerichtshof sanv jed«y Grund, die Behändiguog al- richtig erfolgt anzksehen, und tral de-halb in die Verhandlung der Sache ein. Dieselbe bestand lediglich au» der Verlesung der bereit- bekannten Anklageschrift sowie einem Bortrage des Paderborn« Oberstaatsanwalts zur Begründung derselben. Au» dem letzteren ist al- politisch bemerken-iverth nur hervorzuheb«. daß eS nachweisbar ist, wie Bischof Martin cutt dem vaticanischen Concil die Annahme de- Un sehlbarkeit-dogma al- die vorau-sichtliche Quelle schwerer Zerwürfnisse zwischen Staat und Kirche bezeichnte, während « in seinen spät«« Hirten briefen und Erlassen sich nicht sckeule, den Staat al- den alleinigen Unruhestifter zu bezeichnen. Rach kurz« Berathung erkannte der Gerichtshof dem Anträge der Staatsanwaltschaft gemäß auf Amt-entsetzung de- Bischof-. Demselben steht eine Recursfrist zu, nach der« fruchtlosem Ablauf da- Erkenntuiß recht»k>ästig wird und d>" Verwaltung der Diöcese der Obhut de» Staate» »n^imsällt. Ja Bezug auf die Freisprechung de- Fürsten PntbuS durch ein Ehrengericht melvet die „Deutsche ReichS-Correspoudenz", daß dem Ehren- gericbt. welche- vom Kaiser auf speciell« Antrag be- Fürsten Putbus berufen wurde, die sämmt- lichen Acten der s. Z vielgenannten Jmmedictt- UntersuchungS-Commission m der Eisenbahnange legenbeit, so weit sie sich auf die Angclegenh.it de» Fürsten PutbuS bezogen, Vorgelegen haben, und daß diesem Ehrengericht außerdem noch zobl- reiche andere Schriftstücke zur Verfügung gestellt wordm sind, auf Grund deren da- Gericht d n Anschuldigungen de- Abg. La-ker gegenüb« für d.n Kürst« Putbu» keineSchuld entdeck« konnte. Nu"- mehr soll, so schreibt,da- sreiconservativeOrgan, i« Herrenhause bei dessen nächstem Zusammentritt die Eisenbahn-GründungSaffalre nochmal- zur Sprocke gelangen und zwar soll ein Antrag eingebrackt werben, der dahin geht, den veracht an- de» Acten der Untersuchung-commisfion, der bekanntlich durch die Vorlage» de-Abgeordnetenhauses publr- cirt ist, ein« Befprechnng im Plenum de- Hauses zu unterziehen. Bei dies« Gelegenheit soll dann ein redegewandtes Mitglied des Hause», welches gleichreitlg al- Antragsteller funaire« würde, den Bericht nicht blos kntifir«, sonder« auch ge wissermaßen i« dem Sinne vervolständtge», daß « die Sünden d« fogmaoate» „liberalen Gründer" in Eisenbahnfachen, so weit fie de» Paria me, t nahe steh« und in de» Bericht nicht hervor- gehoben stad, aufdecken soll. An derselben Zeit, wo Fürst PntbuS durch da» Ehre»g«icht yon dem Vorwürfe freigesprocke« word«, bei Anlaae einer Bahn an- eigennützigen Absichten gehandelt zu haben, spielt sich in Wie» em Criminalproceß ab, der die aus demselben Gebiete wuchernden Mißbräuche in Oesterreich in belle» Licht stellt. In Deutschland bezeichnet das Urtheil des Ehrengerichts den Abschluß der bi- in den Landtag vorgedrung«« Bewegung gegen dos Grüaderives«, während der Proceß Ofen- hei» in W>en «st al- der Anfang derselb« an gesehen werden kan». Hatte sich in Berlin zuerst
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite