Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187501230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-23
- Monat1875-01
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1875
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L r a. r. ^ W5.75Ü a. r. a. k. k. UO.TSk. r ! ll. L - a. k. 1n. g. «rscheiut täglich früh 6»/, Uhr. »rkotti»» »»» «rpktkto» JohanuiSgasse 33. BerantworUicher Redacle« Kr. Hüttner m Neudnih Sprechstunde d. Rcdactton von N —>i Uhr «^chiulll^» »vu 4 —L Uhr. «nnadme der für die nächst folgende Nummer bestimmte« Jnicrate au Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags. an Louu- aod Festtagen früh bis '/.9 Uhr. Ftttate für Zuferalkuauu>I»mr: L»lo klemm. Uuiversiüitsstr. 22. xoutS Lösche, Hainstr. 2 t, pari. TllgMM Anzeiger. Organ für Politik, Lvralgtschichk, Handels- und EcMMerkebr. N»st»re 12,LL4. Fk»>»r»r»t»»at» viertelt. <'/, Mt, mrl. Bringerlohn 5 Mt. Jede einzelne R»mmcr 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» »hne Postbefürderung 3« «t. mit Postdefvrdrrung 4L Mt. Jaferate 4aesp. BourgeoiSz. 20 Pf. Größere «Schriften laut unserem Preisverzeichuiß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lrcta»r» uatrr dem Lrdartloursktch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lkpedtttoa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»vuiiiaor»L<1>» oder durch Postvorschuß. Zm gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 24. Januar nur Vormittags bis ^9 Uhr geöffnet. LxpS«L>tL«I» IsvLp«IxSr Höhere Bürgerschule für Knaben (Hospitalstraße 3). Die Anmeldungen für Ostern erbitte ich mir Mittwoch Leu 27. und Donnerstag den 28. Januar Bormittags von 8—12 Uhr. DaS Taufzeugniß und die letzte Eensnr sind vorzulegcn. vr. Pfalz, Dircctor. r. st». 2. st» 2 I st» Li st» 2. km. 2. st» 2. Leschlüjse -rs Naths in -er Plenarsitzung vom 7. Januar 1875.*) Nach Genehmigung der den Stadtverordneten rur Justification mitzutheilenden Rechnungen der Thomas-, Nicolai-. 1. und 2. Bezirksschule und der Privatcasie der Alumnen auf daS Jahr 1873, sowie der gewerblichen Fortbildungsschule auf die Jahre 1872 und 1873 wird beschlossen: die Vertheilung der Plaul'schen StistungSzinscn am 23. Schewal und 1. Adar d. I. an jüdische Arme in der bisherigen Weise dem Vorstand der israelitischen NeligionSgemeinde zu übertragen; an der aus den II. v. M. anberaumten Be« rath»ng der vereinigten Kirchenvorstände über die künftige hiesige Parochialeintheilung Patronats wegen durch 1 oder 2 zu deputirende RathSmit- glieder Theil zu nehmen; die Stadtverordneten um ErgänzungSwahl eine« kiesigen Bürger« in den gemischten ständigen Wahlausschuß für die Stadtverordneten zu er suchen. nachdem ein zu dessen Mitglied erwählter Bürger die Wahl abgelehnt hat; die Kündigung de- zum Branddirector in Krank- surt a. M. erwählten hiesigen Braadbirectors Herrn Aßmann für den 1. April d. I. anzu- nebwen, die Stelle mit einem aus 3600 Mark erhöhten jährlichen Gchalt, 300 Mark jährl. WohnungSzuschuß und 180 Mark jährl. Be- kleidungsgcld, oder im Fall der Anweisung einer freien Dienstwohnung mit 3300 Mark Jahres - geholt und 180 Mark jährl. Bekleidungsgeld, zur Wiederbesetzung öffentlich auszuschrciben, und Herrn Branddirector Aßmann vorbehältlich der einzu- hvlendcn Zustimmung der Stadtverordneten auf die Zeit ferner bisherigen Anstellung 105 Mark BeklewungSgeld nachträglich zu ««willigen, zur neuen Elatisirung der Stelle aber die Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen; auf dem Augustusplatze zur Benutzung im Falle eines Brandes der ausgestellten Meßbuden einen Hydranten mit einem Aufwand von 3ll Mark 50 Pf. zu Lasten der Stadtwasscrkunst herzustcllcn; bei der Nebertragung der WasierheizungS-Ein richtung in der Realschule an der Parthenstraße an Joh. Haag in Augsburg für 38,693 Mark 2 Pf. aus Grund der anderweit eingeholten ein- I gehenden Gutachten mit Rücksicht auf die hier durch nachgewiescne Tüchtigkeit des System- und der Ausführungen dieser Fabrik der Ablehnung der Stadtverordneten ungeachtet zu beharren; zur Befriedigung de« dringendsten Bedürfnisses nach eingeholter Zustimmung der Stadtverord- »cten aus dem Fleischerplatze au einem noch näher zu fixirenden Punkte, ferner am Ausgang der Uoiversitätsstraße an der Westseite der 1. Bürger schule. und in den Anlagen gegenüber dem Magde kurzer und Dresdner Bahnhof dicht hinter der dort befindlichen Trinkhalle je ein Pissoir mit Aborten und einem Raum für eine Aufseherin nach dcm vorgelegten Modell mit einem Aus wände von je 2872 Mark 40 Pf. aufzustellen; die Hauptmannstraße und die übrigen dortigen Straßen mit bossirten Steinen zu pflastern, von Herrn vr. Heine aber, soweit derselbe baupflichtig nt. nur die antheiligen kosten eines Bruchstein- pflasterS zu fordern, deshalb mit Hrn. vr. Heine zu verhandeln und Zustimmung der Stadtverord neten zu erbitten; einen dienstunfähig gewordenen Zeichnenlehrer l»,t dem 3l. März d. I. zu entlassen und dem selben vorbehaltlich der einzuholcnden Zustimmung der Stadtverordneten eine jährliche Gnadenpension von 1200 Mark zu verwilligen, und mit Rücksicht darauf, daß die Gesetzgebung ein li.siallsigeS Verbot nickt kennt. daS König!. Ministerium deS Cultus und öffentlichen Unter richt« um Genehmigung zu ersuchen, daß die auS den RalhSmitgliebcrn und vom Rath zu wählen- den Mitglieder der Gymnasial- und Realschul- Eommisnonen ebenfalls aus Zeit, und zwar auf 3 Jahre erwählt werden Neues Theater. Bei der Rrdanivn «u iS. Januar. deS Tageblattes eingegangen Leipzig, 22. Januar. Daß die Direction unseres Stadttheaters der Schillerwoche im vorigen No vember jetzt eine Lessingwoche folgen läßt, in welcher die hervorragenden Werke unsere- deutschen Classikers der Reihe nach zur Ausführung kommen, gereicht ihren künstlerischen Intentionen, sowie unserem Theater gewiß zur Ehre, und wenn man die verzweifelten Bestrebungen erblickt, mit denen viele andere Stadttheater den Kampf umS Dasein führen, so steht die Möglichkeit einer solchen kunstpflege bei einem nicht subventionirten, son dcrn aus eigenen Mitteln wirthschaftenden Theater in Deutschland gegenwärtig wohl einzig da, Dank der stets regen Theilnahme, welche unser Leipziger Publicum der Bühne zuwendet. Interessant war die gestrige Ausführung de- Lessing'schen Jugenddramäs: „Miß Sara Sampson", ein «Stück, daS sich nicht wie die anderen Dramen Lessing's aus dem Repertoire behauptet, sondern erst neuerdings wieder dem selben eingrfügt worden ist, in einer Bearbeitung von H. Küchling, welche in Weimar zuerst zur Ausführung kam; Das Drama ist für dce Entwickelung unserer dramatischen Literatur nicht unwichtig: es ist unser erstes bürgerliche- Trauerspiel. Die An regungen zu demselben schöpfte Lessing auS der englischen Literatur. Die Form des bürgerlichen Trauerspiels bot ihm Lillo's „George Barnwell" dar, daS Drama eines Londoner Goldschmiedes, ebenfalls mit starken criminellen Motiven und einem weiblichen Charakter, der Mcllwovd, der nicht weniger verderblich in die Handlung ein greift ; als die Marwood den eigentlichen Stoff der Handlung fand er in RichardsonS Roman „Clarisia", worauf schon Goethe in „Wahrheit und Dichtung" hindeutet mit den Worten: „Die strengen und unausbleiblichen Folgen eine- weib lichen Fehltritts waren in der „Clarisia" auf eine grausame Weise zergliedert. Lessing« „Miß Sara Sampson" behandelte dasselbe Thema." Ja auch die Hauptnamen seines Trauerspiel« schöpfte Lessing auS englischen Stücken, worauf unseres Wissens bisher noch nicht aufmerksam gemacht worden ist. In Congrcve's Lustspiel: Tde vazc ok tks vorlch' kommt eine MrS. Marwood vor, welche die Hauptintrigantin des Stückes ist, und in Congreve's „lös ckondle ckealer^ ist Mellefont einer der Haupthelden. Doch die Wirkung de- Stückes auf die nach folgende deutsche Literatur ist von noch größerem Interesse, als der Nachweis seiner Herkunft. Lein Genie kann sich der Vorbilder entschlagen, wie selbstständig und schöpferisch es auch die er haltene« Eindrücke gestalten mag, und so ist die „Miß Sara Sampson" nicht ohne nachweisbaren Einfluß auf Goethe und Schiller geblieben. Na menllich ist die Marwood die Ahnfrau einer ganzen Reihe von weiblichen Charakteren geworden. Zunächst hat Lessing selbst in der „Orsiaa" in gereifter und lakonischer Fassung die Marwood dramatisch wiederacboren, zwar ohne die crasie Wildheit dieser Gestalt, aber doch nicht ohne mancherlei ReminiScenzen; auch diese verlassene Geliebte ist mit dem Dolch gcivasfnet und befindet sich der Emilia Galotti gegenüber in derselben Situation, wie die Marwood gegenüber der Sara Sampson. Dann sind auch bei Goethe die Ein drücke, welche da- Lessing'sche Stück auf sein jugend liche« Gemüth machte, nicht spurlos vorüber gegangen, seine Adelheid im Götz erinnert eben falls an die Lessing'sche Marwood; und wer ver kennt dies Vorbild in der Schiller'schen Lady Milsort? Bis auf die neueste Zeit, bis zur Georgine in KreytagS „Graf Waldemar" sind die Abbilder jenes Typus der Marwood auf der deutschen Bühne heimisch; ja eS ist ein hundertmal wiederholte- Motiv, daß die leidenschaftlichen und genialen Frauen von etwa« zweifelhaftem Ruf von ihren Liebhabern vcrlasien werden, die sich der Unschuld und der Tugend zuwenden, und daß diese Ariad nen dann mit dem Dolch bewehrt auf Rache aus- gehen. Wenn sich Lessings Miß Sara Sampson, sei nerzeit r,u sehr gern gesehenes Stück, nicht auf der Böhne erhiett, so liegt der Hauptgrund wohl in der Tortur, welche die Handlung uns anthut; denn die Qual dieser armen Sara fünf Acte hin durch mit zu erdulden, ist eine starke Zumuthung an dce Nerven de« Zuschauer-, Auch verleugnet sich die Jugendlichkeit eine« AutorS nicht, dem keine allzu reiche Phantasie zu Theil geworden war. so daß einzelne Uebcrsckwängllchkeiten deS KraststylS seiner Muse etwa- fremdartig zu Ge sicht stehen, während sie m Schillers Jugend werken nur der AuSbrucb eines übersprudelnden Genius sind. Jene Jugendlichkeit eines 26jährigen AutorS, der em guter Kopf und scharfer Denker, aber kein stürmischer Dichter war, zeigt sich dagegen in der Redseligkeit, mit welcher die Empfindsam keit sowie die Sophistik der Leidenschaften sich ausspricht. Vergleichen wir damit die knappe epigrammatische Form der „Emilia Galotti", so sehen wir die Fortschritte, welche der Dichter gemacht hat. Dann aber prägt sich eine gewisse Unreife in den grellen Häufungen jener Wuth- au-brücbe au-, durch welche die Marwood als ein Scheusal cbarakterifirt ist; bald ist sie eine Medea, die ihr Kind tödteu, dann wieder eine Klytemnestra, die den Vater desselben umbringen will, und zuletzt vergiftet sie ihre Nebenbuhlerin. Darin zeigt sich der junge Lesfing! Miß Sara dagegen ist anmuthiz mit edler Empfindung ge zeichnet und bildet mit dem gütigen Vater und den treuen Dienern und Dienerinnen, die ja auch in „Minna von Barnhelm" eine so große Rolle spielen, daS lichte Gegenbild gegen die in «Schatten gerückten Charaktere. Doch bei jener grellen Zeichnung bleibt der ausnehmende Scharf sinn, mit welchem die Leidenschaft ausgerüstet ist, bleiben die tiefen Blicke in daS Wesen der mensch lichen Natur bewundernswcrth, und waS den dramatischen Effect betrifft, so sind einzelne Situationen von hinreißender Macht. Kaum hat Lessing in späteren Stücken wieder eine so zün dende Wirkung erreicht, wie in der Scene zwischen Marwood und Sara im vierten Acte, wo Sara aus den knieen vor der nicht erkannten Marwood liegt und diese zurücktreteud sagt: „Erkennen Sie, Miß, in mir die Marwood, mit der Sie nicht verglichen zu werden die Marwood selbst fußfällig bitten." Auch in der Scene zwischen Mellesont und der Marwood »i, zweiten Acte sind dämonische Momente von ergreifender Wirkung. Mancher Zuschauer wird bei diesem deutschen Schauspiel, welches jetzt das ehrwürdige Alter von 120 Jahren besitzt, an die neueste französische cowückie der Feuillet und Sardou erinnert werden, und in der That ist die Verwandtschaft des Stückes mit den ungepuderten Sensationsdramcn der Neu zeit unverkennbar. Doch die Zusammenhänge sind nicht so geheimnißvoll wie eS scheint! DaS bürgerliche Rührstück de« 18. wie des 19. Jahr hunderts ist auf ähnliche Motive angewiesen. Wer wird z B. durch die Marwood nicht an die Clotitdc in Sarvou's Fernande erinnert? Dock daS Motiv dieser neusranzvsischen eomsäie ist auS dem Ronian eine« Zeitgenossen von Lessing, Diderot, entlehnt, und Lessing, ein Verehrer Didcrot'S, hätte eS eben so gut benützen können wie Sardou. Was die Bearbeitung betrifft, so beschränkt sie sich im Ganzen wohl darauf, alle die Scenen zu beseitigen, in denen der Vater der Sara vor dcm letzten Acte auftritt. In Lcssing'S Drama erscheint er gleich am Anfang de« Stückes, wenn er auch erst am «Schluß die Tochter wledersieht. Diese Beseitigung gereicht den, Stück nicht zum Schaden, ist für die «Steigerung vortheilhast und er spart außerdem eine Zahl von Verwandlungen, welche die Längen de- Stückes noch empfindlicher gemacht haben würden. Die eingeschobenen Motive und AssecteS oft in ergreifender Weise trifft. Nur damit sind wir nicht einverstanden, daß sie ihrer Nftß Sara durchweg den larmoyanten Grundlon giebt. Sara hat auch Momente hei terer Unbefangenheit, unv auch diesen gab Frl. Schwarzenberg etwa« elegisch Verschleiertes. Krl. Suhrlandt hat für die dämonische Rolle der Marwood daS leidenschaftlich Wilde, welche- ihre bis zu permanenter Mordlust gesteigerten Excen- tricitäten zu erklären vermag. Auch jene mit so vielem Scharfsinn sich äußernde Ucberredungs tunst, in welcher Lessing's eigenthümliche Bega bung sich am schlagendsten auöprägt, brachte sie zu voller Geltung. Herrn Mittel! (Mellefout) waren wir einigermaßen überrascht auf dem Ge biete der Tragödie zu begegnen; der vorzugsweise conversationelle Charakter der Rolle mag Dies begründen; doch Herr Mitteil spielte auch die Scenen de- AssecteS mit vieler Energie und gab diesem Lovelace ein hinlänglich zerrissenes und zerrüttetes Wesen. Auf Sympathie darf dies« Charakter nicht rechnen — nichts ist abstoßend« als ein weinerlicher Don Juan! Den Sir William Sampson spielte Herr Stürmer mit d« rührenden Herzenügüte, welche den letzten Scenen ihre Weibe geben muß. Die kleine Arabella, eines jener Bühnenrequisite, wie eS spät« von koyebue ausgiebig sür Rühreffccte benutzt wurde, gab die kleine Llddy Pestner ganz angemessen. Die Hauptdarsteller wurden nacb Verdienst durch wieder holten Hervorruf au-gezeichnel. Der Eindruck der Costüme war kein gleichartig«. Miß Sarah hätte ebensogut die „Fernande" im neunzehnten Jahrhundert spielen können und auch die beiden Zofen verschmähten, wie die Hexchen in der Goethe'schen Walpurgisnacht, den Puder; dagegegen war die Marwood ganz Rococo. Rudolf Gottschall. Sebastian Lach. Heute Abend findet in der ThomaSkirche die Aufführung Joh.Seb.Bach'scher Kirchen cant a t e n statt, auf welche wir schon vor einigen Tagen unsere Leser aufmerksam gemacht haben. Die drei Werke, die dabei zur Aufführung ge langen — in Leipzig seil vielleicht 130 oder 140 Jahren zum ersten Male wieder — gehören zu dem Herrlichsten und Reichsten, was jcmal« aus den« Gebiete der Kirchenmusik geschaffen worden ist, und werden alle Diejenigen, welche die größeren populärer gewordenen Werke Bacd'S zur Genüge kennen, mit erneuter Bewunderung vor seinem Ricsengcnius erfüllen. Wie man hört, beabsichtigen die «Sänger und Sängerinnen, die zu der heutigen Ausführung zum ersten Male zu einem Chore zusammcngetreten sind, in Zukunft regelmäßige Bach-Ausführungen zu ver anstalten — im Jahre zwei — in denen nach und nach alle hervorragenden Kirchencompositionen Bach'«, die bis fetzt unbekannt geblieben sind, zu Gehör gebracht werden sollen. Möchte doch dieses edle Werk dadurch, daß das Publicum der heutigen Ausführung recht rege Tdeilnahme zuwendet, zum Entschlüsse und zur That gefördert werden. Die «Schatze, die es hier zu Heden gilt, sind so unendlich reich, daß die Bilvuna eineS Vereines, der sich die ausschließliche Pflege Bach'scher Kirchen- musik zu seiner Ausgabe machte, als eine hoch- erfreuliche Ergänzung des musikalischen Leben- unserer Stadt zu begrüßen wäre. AaSolk N08S», Auiloaccu-vurrc:». Gmm». Stt. 2.1. v. SvL«lL», VIrvQIiiil-DsbrUi IXeumMt11, sind hinlänglich stichhaltig. Auch die Streichung Ijtzläil-OUctM ljtzs bkMII. 9- mancher veralteten Ausdrücke ist zu billigen: in Bezug 1 ' " aus Kürzungen ist der Bearbeiter viel zu pietätvoll ^ gewesen. Milderungen läßt man sich hier und dort gefallen; wozu aber Verschärfungen? Wenn Sara die Marwood eine verhärtete Buhlerm nennt, so entgegnet diese, wenigsten« nach dem Text der unS vorliegenden Ausgabe Lessing'«: „Sie brauchen, wahrscheinlicher Weise. Worte, deren Kraft Sie nicht überlegt baben." Den Wortlaut der Er widerung der Marwood auf der Bühne können wir nicht angeben; doch war der Sinn ungefähr, daß man auch >n kurzer Zeit eine verhärtete Buhlerin werden könne. Solche Verbesserungen Lessing'S sind ungerechtfertigt. Besetzt war daS Stück mit den besten Kräften uns«« Bühne; auch die Diener und Zofen, welche nach dem beliebten französischen Vorbild damals die Vertrauten der Hauptpersonen bildeten, waren ersten Kräften anvcrtraut, so der Norton dem Herrn Hänselcr. die Hannah dcm Frl. HauS mann, die Betty dem Frl. Schendler, der Waitwell dem Herrn Gitt, der Wirth dem Herrn T i etz. Alle lösten ihre Ausgaben mit DiScretion und halfen in den Rührscenen den Eindruck deS Ensemble «höben. Die Titelrolle wurde von Frl. Schwär reu bcrg gespielt, welche den Ausdruck des Gefühls Oesclmftsbüeker - o»«»» i-sxer von fertigen KerckLktsdäeder» in SI«uA-lliü»rurmu Ijriekl»»s>iere uv>t 0'-»urv''t>, mit uv<i viive Ooittrprv-.rn uuci »II« i)i« Vorrat,« vou 0^ck»st»>>üeb«ii> iu I « K»ut u m t 2L L»tr»be»t«IIuv8«v «vriivii »vkuell »uixetUI rt Oompioir vr»I »üs. (Mil»»- »oü ^LiMvrilLrtlktzl, Masken. Nasen, Bärte. Kopfbedeckungen »»LI, ReichSstraßr Lb.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite