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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187502017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-02
- Tag1875-02-01
- Monat1875-02
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1875
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Gl-schtt»! täglich früh 6' r Uhr. io» «klpcLiiwi, JotttMnSgast« »3. Verantwortlicher Rcdacrrur Kr. Hüttner in OtelKn.tz Kprrchsil»kr d. Rcdaciivn VVNV«1i l»rö VtU 11- 12 Uftl Uaä'M'N.^- nr«, I—.'> :rftr. ««nähme der für bic näcktt- talariide di,'ri,m:!l>» Inserate an .V-u^cutogiii dis ällhr R,;öi » ?„>n- «uv Irstragni nut, di'' .9 Ut! r. Flltnli für Zu,ccallumi»aü>ns: tN» Llennn. Umvrrsiratsftr. '.'. l!«ui0 Lösche. Hauiftr 21. p>,r» TllgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgkschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. »,«»,< ir.7««. Ado»«rmr»t,vrel» vierlelj. <»/, ML, incl. Bringrrlohn L Lik. Jede einzelne Rummrr 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Grbüt'rcii für Extrabeilage» ohne Postbefordenmq 30 ML mit Postbcsördenuig 45 ML Znscrnke tgesp-Bmnqeoisz. 20 Pf. Eröfirre Schriften laut unserem Preisverzeichnis — TabcllariftLer Eatz nach böberem Tarif, veclamca ouler dem tirdaettonoßrüll die Spaltzeilr lo Pf. Inserate find stets an b. Lnxdtüs» -u senden. — Rabatt wird nickt gegeben. Zahlung, lEnumernittia oder durch Postvorschuß. W 32. Montag den 1. Februar. Bekanntmachung. Der «u» L. Februar d. I. fällige erfke Ter»iu der Grundsteuer ist nach der zum Gesetz vom 25. Juni vor. Jahre» erlassenen Ausführungsverordnung vom 29. dess. Monat« mrt Drei Pfeuutgeu ordentlicher Grundsteuer vou jeder Steuereinheit zu entrichten, und iverden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuer» betrüge vv» diese« Tage ab bi» späteste«» 14 Tage nach de«felben an die Stadt- Steuer.Einnahme allhier —- Rltterstraße l5, Georgenhalle 1 Tr rechts — zu bezahlen, da nach Ablauf der Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintrcten müssen. Leipzig, am 28 Januar 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taube. Bekanntmachung Unter Zustimmung der Stadtverordneten werden aus die Zeit vom 1. Januar 1875 ab Bet» schleugeueauoue» nicht mehr erhoben, dagegen sind dm bis Schluß d. I. fällig gewordenen der gleichen noch zu bezahlen Es iverden daher diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen solchen Canon zur Stadtcaffe zu zahlen haben und damit auf einen der vierteljährigen Termine de- IahreS 1874 im Rückstände geblieben find, zu deren sofortiger Berichtigung aufgesoidert. Leipzig, den 28. December 1874. De» Rath» Fi»a»z»Dep«tattou. Auktion. SRttttuoch de» IO. Februar 187S sollen von Vormittags 9 Uhr an im B«rga»er Forstreviere auf dem Kahlschlage in Abth. .31 a. hinter dem neuen Schützenhause IOO Abrau«ha»se» und 18 Laughaufeu unter den im Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietenden ver kauft werden. Z»sa««e»k»»ft auf dem Kahlschlage hinter dem neuen Schützenhause. Leipzig, am 29. Januar 1875. De» Nath» Forstdeputatio». Drrüschrr Reichst«-. 57. Sitzung vom 39 Januar. Die heutige dritte Lesung des BaukgesetzeS bcgano mit einer persönlichen Auseinandersetzung zwischen den Abgg Schröder (Lippstadt) und vr. Bamberger. Der Erstere hielt sich durch da» i» zweiter Lesung erstattete Referat de- Be richterstatter- für verletzt und motivrrle feine uuauzpolitischen Anschauungen, die iu der Com- miffio« m der Minorität geblieben waren, in sehr ausführlicher Weife, die zum Theil vou eine« hohe« Grade vou Animosität gegen den Abg. Bamberger zeugte Der Letztere wollte die Ge duld de- Hauseö durch eine sachliche Widerlegung m letzter Stunde nicht noch in Anspruch nehmen und erklärte bezüglich der persönlichen Angriffe, raß er auf diefäben nur mit Empfindungen ant worten könne, für die eS keinen parlamentarischen Ausdruck gebe. Nachdem noch Abg vr. Heine »um Wort gelangt, um die Ablehnung des ganzen Entwurf- wegen der in der Commission ibm widerfahrenen Uebcrstürzung zu empfehlen, schloß me Generaldebatte. In der Einzelberalhung wurden die ersten acht Paragraphen ohne DiScussion genehmigt. Bei L 9. ivelcher die Höhe deS steuerfreien, ungedeckten NotencoutmgentS regelt, versuchten die Abgg. v. Miunigerode und v. Denzin die in zwei ter Lesung abgelehnte einprocentige Steuer wieder herzustellmi; blieben jedoch trotz der Befürwor tung ihre- Anträge- durch den Präsidenten Delbrück mit demselben in der Minorität. Die demnächst folgenden Bestimmungen bi- zum Z. 43 wurden sodann ohne erhebliche DiScussion nach den Beschlüssen der ^zweiten" Lesung 'ange nommen. " HM» ^ »vH Zu H. 44, welcher gewisse Normanvoestimmun- gnr für Privatbanken regelt, die ihre Noten im zesammten Reichsgebiet als Zahlungsmittel ver wenden wollen, war in der zweiten Berathung mit nur einer Stimme Majorität ein Zusatz de- Abg. Siemens angenommen worden, nach wel che» eine Befreiung vou diesen Verpflichtungen bei denjenigen Banken ein treten sollte, welche oiS zu« 1. Januar 187S Nachweisen, daß der Betrag ihrer Notenausgabe auf de» Betrag de- a» I. Januar 1874 eingezahkten GrundcapitalS ein- aefchräokt ist. Mit Rücksicht auf die geringfügig« Majorität, mit welcher dieser wichtige Zusatz augenomme» worden war. stellten die Abaeord-, ueLlLa.ker und Ha,rnier .u dritter ^..g ' Ta-es-eschichttiche Rrderstcht. In der Sonnabend-Sitzung der brauden- burgi scheu Provinzialsynode entstand über einen vom Superintendent«» Sack «»gebrachten Antrag über Zulaffuag von solchen Geistlichen zu den kirchlichen Aewtern, welche die Gottheit Christi leugnen, eine Eoutroverse zwischen dem Präsi denten und dem Regierung-Vertreter vr. Brückner, welcher Letztere bestimmt erklärte, daß er sich ein« Berathung da- Antrag- Widerfetzen müsse. Der Präsident setzte trotzdem de» Sack'schen Antrag auf die nächste TaaeSordvang. da feine Zulässigkeit nicht zweifelhaft sei. Ueber die Zulässigkeit eine- Antrags de« ArchidiakonnS Müllensiefen behuf- Einsetzung ein« Commission zur Besprechung von inneren Misfion-angelegenheiteu soll in nächst« Sitzung entschieden werden. Darauf trat die Synode in die Berathung de- Proponendum über die Aushebung der Stolgebübren und beschloß üb« jeden einzelnen Punct der Anträge iu DiScussion zu treten und dabei gleichzeitig die Amendement- zu erledigen " Die von dem bayrischen Episkopat soeben überreichte Grsammteingabe au den König L udw i!g, die den Zweck haben soll, die Einführung d« Civilehe in Bayern zu verhindern, erinnert zwar äußerlich an den gleichartigen Schritt der prote stantischen Geistlichkeit in Preußen, ist ab« inner lich sehr erheblich von demselben verschieden. Die protestantische Adresse wurde dem Kais« über reicht, al» da- Civilehegesetz thatsächlicb noch nicht zu Stande gekommen war. der bayrische Episkopat dagegen verlangt vom König die Hintertreibung eines vom Reiche gültig erlassenen Gesetze- und damit den offenen Bruch seiner durch den Ver sailler Vertrag übernommenen Verpflichtungen. Die protestantisch« Adresse wandte sich an den König von Preußen als einen durchaus cornpe- tenten Factor, während der bayrische Episkopat als einzige Antwort auf seiue Borsiellnug die Er klärung de- König- Ludwig erwart«! muß. daß nicht «, sondern nur da- iReich kompetent sn, üb« die Petition zu entscheiden. Mau sieht bei dies« Lage der Sach« der Erwiderung auf die bischöfliche Adresse mit Spannung entgegen, wenn man auch üb« dar Inhalt derselben nicht einen Augenblick in Zweifel ist. Wenig« ungelheilt sind die Meinungen indeß darüb«, ob die bayris, Bischöfe eventuell einer Verweisung au die den Antrag, daß dem BnndeSrath die zeitweilige Befreiung einzelner Banken vou den aufgestelllen Verpachtungen je nach Lage dcS Bedürfnisse- überlassen bleiben f»lle. Di«« Antrag gelangte an Stelle d«S SiemeuS'fchen Zusätze- mit protz« Majorität zur Annahme Dasselbe geschah be- züglich de- Reste- der Bestimmungen, so wie schließlich de- Gesetze- im Ganzen. Damit waren die Ausgaben der gegenwärtigen Ekssiru nledigt. Der Präsident, welcher von trr bevorstehenden Schließung unterrichtet worden, pab die übliche Gcschästtübersicht und empfing den vcm Abg. v. Denzin ihm dargrbrachten Tank de- Hause- für die Leitung der Geschäfte. Präsident Delbrück Verla-darauf die kaiserliche Votsckaft, die ihn mit der Schließung der Session beauftragte und vollzog die letztere, iutru, « dem Reichstage den Dank der verbün deten Rkftierurgkn jür die bingebende Thätigkeit während der abgelausenen Session abstatlete. Mir einem vom Hause begeistert ausgevommenen dreinaligeu Hoch auf dem Kais« schloß Präsi- dcrt v. Fvrckenbrck die Sitzung. und ihr Anliegen uomit Was sagen die Franzosen zu der großen Lot terie. welche Kaiserin Eugeuie vor ,hr« und all« Welt Augen «richtet hat? DaS große Loo« in dies« Lotterie ist der französische Kaiser- tbron Eugenik hat nämlich wirklich eine neue Anleihe gemacht, zwar nicht von 90 Millionen Krank-, aber doch von 7*/, Mill Fr. Und ba rst schon ein merkwürdige- Kunststück; denn die Exkaiserin zahlt vertragsmäßig keinen Hell« Zinsen, aber du« zehnfache Capital, also 75 Millionen Fr., zurück, sobald sie oder ihr Lulu den Kaisnthrou bestiegen hat Ist da- nicht die reine Lotterie oder auch ein Würfel spiel? Und da- Bedeutsame dabei ist. daß die Darleih« und Spekulanten keinen Heller von den vorgeschossenen Millionen zu verlieren fürchten. Die Napoleon- waren immer Spiel«, wie die Orleans Schleich« Diese möchten ten Thron ohne Risico erschleichen Ja. man sagt ihnen in Pari- nach, wenn sie ein unverzinsliche- Anlehen «halten könnten unter obiger Bedingung, so würden sie lieber den unsicheren Thron fahren lassen und lebenslang die sicheren Zinsen einstecken. Reichskanzler anbriugeu werden Auch DaS ist bedeutsam für daS Ansehen, in welchem die Orleans stehen. AuS einem soeben veröffentlichten parlamenta rischen Blaubuche erfährt man, wie kostspielig c- ist, sich um einen Sitz im englischen Par lamente zu bewerben. Die Wahlspesen der Candidaten für den hauptstädtischen Bezirk West- minster bei der letzten Parlamentswahl betrugen 5369 Psd. Sterl, den beiden durchgesallenen Candidaten «wuchsen Kosten im Betrage von 3100 resp. 532 Psd. Sterl. In Middlesex be zifferten sich die Ausgaben für Lord Hamilton auf 10,500 Psd. Sterl., während seine Gegner für ihre erfolglose Bewerbung 6l26 Psd. Sterl. zu zahlen hatten. In der City von London beliefen sich die Wahlkosten d« conservativen Candidaten auf 8643, die der Liberalen Mr. Göschen, de- früh««, Marineministers, und Baron Rothschild auf 6926 Psd. Sterl. Nach einem Bayouner Telegramm ist da- spanische Geschwader in Begleitung der deutschen Kanonenboote „NautiluS" und „Albatros" vor Zarauz eiugetroffen. Der Ge- schwadercommandanl hat dem Bürgermeister dc- Orte- sofort den Befehl zugehen lassen, den an dem deutschen Schiffe angerichteten Schaden zu «fetzen und ihm diejenigen Personen auszuliefern, die sich an dem Angriffe auf die Brigg „Gustav" hetheilrgteu. Kern« berichtet der Telegraph auS Heudave, daß in Erwiderung auf die Prokla mation AlfouS XII an die Bewohner von Na varra und die baSkischeu Provinzen die Delegirten der Provinzialvcputationen von Seo d'llrael, Na varra. BiScaya, Guipuzcoa und den Nordpro vinzen einen Aufruf an die Bevölkerung «lasse« haben, in welchem sie d,e Anerkennung kÜfonS XII. al- Körrig energifch verweigern und alle kräftigen Männer zu den Waffen rufen, um die Eindring linge bi- zum Aeußnfteu zu bekämpfen. — D« spanische Minift« der Justiz hat eine Verfügung «lassen, daß diejenigen Kinder, die au- ein« nur kirchlich geschloffcrren Ehe bervorgegangen sind und de-halb in den Civilregistern al« Illegitim geführt werdeu, jetzt als legitim eingetragen wcrden sollen Auch ein Zeichen »er Zert A»s Stadt md Land. * Leipzig, 31. Januar. Heute früh hat Se Majestät der König der b. Messe in der Katholischen Kirche beigcwohnt Im Lause de« Vormittag« besuchten Se Maj m Begleitung de« KreiShauptmannS v. BurgSdorff und de« Bürgermeister« vr. Koch da« Gewerbe-Museum, und beabsichtigten fern« auch die Passage Steck« uer mit einem Besuch zu beehren Nachmittag- 2 Uhr findet da- bereit« erwähnte Diner, Abends r/,6 Uhr aber mittel« Extrazug« d,e Rückreise statt Se. König! Hoheit Prinz Georg, Se k. k. Hoheit der Großherzog von ToSkana und ebenso Se. Hoheit der Herzog von Alten burg sind bereits gestern Abend abgereist v renommtr Ciaarrensabrik gel - dorf, feiert heute ein 100jährige- Jubiläum. Am 1. Februar 1775 trat Friedrich Siegmund MangelSdors in da« im Jahre 1723 von Ioh. Gottfried Ouandt gegründete und spät« vou Ioh. Gottlob Ouandt weit« geführte Geschäft, seit welch« Zeit die jetzige Firma datirt. Bon 1819—1870 ruhte da« Geschäft lediglich iu den Händen Gottfried Adolf MangelSdors'« resp. iu denen fein« Söhne Gustav Adolf und Bernhard Ott», die leid« Beide i« beste» Manne-alt« verstarb«« Um die große An-dehnuna der Firma hat sich namentlich Bernhard Otto MangclSdorf m de« letzten Jahrzehnte sein« Wirksamkeit be fand«- verdient gemacht. De« jetzigen alleinigen Inhab«, Herrn Hermann Rudolf Mangel-dorf, gehört da- Geschäft seit dem im Oktober 1870 «folgten Tode seine- Onkel-, de- Herrn Bernhard Leipzig, l. Februar. Eine- uns«« alten ommirten Geschäftshäuser, die Tabak- und larrensabrik von I. G Ouandt L Man- mern gedenken wir näh« aus die seltene Fei« zurückzukommen. Lrchzig, 31. Januar. In der letzten Sitzung der Polytechnischen Gesellschaft ist unter Anderem auch üb« die in vielfach« Beziehung noch un vollkommene Beschaffenheit unser« Feuerung-- anlagen gesprochen worden. Wenn wir daher d« »«besserten Einrichtungen gedenken, so verdiem zuersl die Aufmerksamkeit aus die oben einac- troffer.rn am«ikanischen Oesen in dem Gewölbe de- Herrn Paul Aretschmann, Scbillerstraße, gelenkt zu werden. Diese Oesen, in äußerst elegantem Styl gehalten, besitzen vor Allem eine trcffliche Ventilation, lassen sich mit jeder Gattung Heizung-material seueln und »«breiten eine behag liche Wärme im Z,mm«; nebenbei ab« gewähren sie den Lortheil, daß man infolge angebrachter Glas scheiben den jeweiligen Stand de« Feuer- von außen beobachten kann. Neben diesen amrrika- MS. nischen Oesen sind auch einige Petroleum-Heiz- Zlmmeröfen, einige Petroleum «Koch-Apparate neuesten System- und eine Anzahl Petroleum-Platt- stahl-Oefen, letztere für Hausfrauen zum Plätten, eia äußerst schätzbare« Gcräth, angekommen und im genannten Gewölbe aufgestellt. ^Leipzig, 3l. Januar Nicht gerade rühmlich hat sich bei un« die vergangene Nacht durch erne größere Anzahl Straßenexcesse ausgezeichnet, wobei eS wiederholt zum Einschreiten der Polizei und verschiedenen Arreturen und Verhaftungen gekommen ist. Den Anfang machten bereit- in den Abendstunden drei Strolche, welche nicht nur auf der Connewitz« Chaussee, sondern auch auf dn Zeitz« Straße alle ihnen Begegnenden anf da- Nicht-würdigste insultirten und ohne alle Veranlassung aus die Leute loSschlugen. Diese Burschen, fämmtlich bereit« bestrafte Subjekte, wurden aus der Zeitz« Straße feftgenommen und polizeilich eingesteckt. Weit« mußten iu der UlrichSgasse ein Handarbeit«, in der Gerber- ftraße ein Steindruckergehülfe, wiederum in der UlrichSgasse vi« Schlossergesellcn, am Neukirchhof ein Tapezierergehülfe, endlich in der Pleißengaffe abermals zwei Schlossergesellen wegen groben Excesse« nach und nach polizeilich arretirt und auf dem Naschmarkt zur Hast gebracht werbe« — Die „Dresdner Zta." sagt: Sein« schon seit einiger Zeit beobachteten Gewohnheit ent sprechend ist da- „Dresdner Journal" anch auf die jüngst in unserem Blatte gemachten Be merkungen üb« die Haltung der sächsischen Mitglieder de- Bunde-rathe- in der Bankße- fetz frage zwar mit ein« sehr behutsam unb sehr hypothetisch gefaßten Erwiderung, kerne-Zveg- ab« m,t emn Berichtigung, Widerleanng ob« sonstigen Aufklärung hervorgetreten. Mit sicht lich« Empfindlichkeit zieht sich da- osficielle Blat» hierbei hinter eine vermeintliche Di-cretiou-pfllchl zurück, ohne zu bürenken, daß weniger dr-cret mituni« di-«et« wäre. Uni« chiese« Umständen müssen wir unsere Mittheilungen in ihrem »ollen Umfange aufrecht halten, zumal wir keinen Grund zu der Annahme haben, daß der Berichterstatter oder Mitarbeiter ack doc de« „Dre-dner Journal-" in der vorliegenden Angelegenheit um de» g« ringsten Bruchthcil besser informirt sei, al- die jenigen Persönlichkeiten, denen wir unsere Notiz verdanken. In Reich-angelegenheiten find eben auch außerhalb Sachsen« Eingeweihte z« finden, welche von d« Wucht sächsisch« osficrell« De menti« nicht berührt werden. Daraus übrigen-, daß die sächsischen Vertreter im Bunde-rathe gegen den Bankgesetzentwurf in sein« ersten Fassung gestimmt haben, ist keineswegs, wie das „Dre-dner Ivnrnal" wünscht, ohne Weitere- zu schließen, daß dieselben bei der Detailberathnog d« einzelnen Bestimmungen und insbesondere der- jenigen über die Verteilung der Noten anf die einzelnen Bundesländer da- Interesse Sachsen- gebührend gewahrt haben. Da- Die- nicht ge schehen sei, ergiebt sich u. A. «giebt anch daran-, daß den in derselben Beziehung geäußerten specieüär Wünschen and«« Bundesländer nach Möglichkeit und in entgegenkommendst« Weise Rechnung ge tragen worden ist. ES ist übrigen« schlecht« ding« nicht abzusehen, gegen wen da- „Dre-dner Journal" eine DiScretionSpfiicht verletzen würde, wenn e- zur Beruhigung der Gemüth« Das jenige in objektiv« Weise darlegen würde, wa» zum Schutze der sächsischen Vertreter gegen die ihnen gemachten Vorwürfe etwa «sagt werden kann So lang« Die- nicht gefchiHt. wird man an die in Anspruch genommene Unfehlbarkeit der sächsischen vurrde-rath-- Deputirteu gewiß »icht glauben Gericht «ms den Sih»«ze» des Leipziger Lehrerserei»-. i Der Leipzig« Lehrerverein beschäftigte sich in mehreren aus einand« folgenden Sitzungen mit den Lehrfächern für die achte und mit dem deutsche» Unterrichte in der siebenten Classe uns«« Volks schulen. Ueber den Unterricht in der achten Elaste hielt Herr Elementarlehr« Neidhardt von der 1. Bürgerschule für Mädchen einen eingehenden Bortrag. Er spricht in demselben etwa folgend« Satz auS: Der Elementarunterricht rst ein eben so wichtiger Unterricht als jed« andere. Al- Grundlage «S- felben dient der Anschauungsunterricht, denn er vermittelt den Uebergang d« Kind« an dern Eltcrnhause in die Schule. Dre Anschauungen, welche die Kinder mit in die Schule bringe», stad meist einseitig, unbestimmt und deshalb mau- gelhast. ES kann sich oft über da- Naheliegende nicht genügend auSsprecheu. Dn Anschauungs unterricht hat diese Mängel zu heben und die Sinne auSzubilden. Unter Letzteren muß na mentlich daS Auge geübt werdeir in Bezug auf Gestalt, Größe und Farbe der Gegenstände. Man
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