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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187502103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-02
- Tag1875-02-10
- Monat1875-02
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1875
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Erscheint täglich früh 6>/r Uhr. »rdartio, »»> Lrprdilto» JoharmiSgasse 33. Verantwortlicher Redacieor Ar. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redactivn Bor»inag« rrn >l—N Uhr Nachmtnag» roa 4 —L Uhr. ««nähme der für die nüchst- olarnde Nummer bestimmten Amerate an Wochmtagen bis 3 Uhr Nachmittags, an sonn- and Festtagen früh bis '/,S Uhr. Miat« säe Zustrateaaaaahmr: Ott« Klemm, UniverfitätSstr. 22, Louis Lüsche. Haivstr. 2l, Part. TagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgrschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Xd»minne«t»»rrlS viertelt. 4'/, Mt, incl. Bringerlohn S Mk. Jede einzelne Nummer so Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» »tzne Postbelördrrung ZK Mt. mit Postbcsbrderung 4ü ML IaserRr 4arsp. Bourgeois-. 2V Pf. Gröbere Schriften laut unsere» Preisverzrichniß.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Rrtlawe, »»ter dem »edarttoustrlch die Epaltzrile 40 Pf. Inserate find stet» an d. EePkvttio» z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«nuw«r»»üo »der durch Postvorschuß. 41. Mittwoch dm 10. Februar. MS. Bekanntmachung. Die Mitglieder de» Ralhes und die Stadtverordneten werden zu einer Mittwoch den 1V diese- Monat- Abend- 6 Uhr im Saale der ersten Bürgerschule abzuhaltenden gemeinschaftlichen öffentlichen Sitzung eingcladcn. Gegenstände der Tagesordnung sind: 1) Wahl des von dem Stadtbezirke Leipzig in den KreiSauSschuß zu entsendenden Ab geordneten. 2) Wahl von je 3 Mitgliedern und je 3 Stellvertretern für die 3 Vormusterungsbezirke de- hiesigen Aushebungsbezirkes für den Pferdebedarf der Arniee auf 6 Jahre vom 1. April 1875 ab aus den sachverständigen Grundbesitzern der Stadt Leipzig. 3) Wahl von 3 Taraloren für letzteren Aushebung»bezirk und von 3 Stellvertretern der selben auf 3 Jahre. 4) Wahl von 4 bürgerlichen Mitgliedern der verstärkten Ersatz-Commission für den AuSbebungSbezirk Leipzig und von 4 Stellvertretern derselben auf 3 Jahre aus den Bezirkseingesessenen. Nach Erledigung dieser Tagesordnung findet eine gemeinschaftliche nichtöffentliche Sitzung statt. Leipzig, am 6. Februar 1875. vr. Koch. G. Mechler. Neues Theater. Leipzig, 7. Januar. Ter heutige Sonntag brachte Lortzing's „Undine" mit neuer Besetzung der Frauenpartien. Mit den „Beiden Schützen" und „Undine" wird Lortzing unstreitig von seiner schwächsten Seile präfentirt. Lortzing war kein Romantiker, ihm standen nicht jene duftig weichen und warmen Tonfarben, nicht jenes magische elair- obseur zu Gebote, wie es die wunderbar schöne FouguL'sche Märchendichtuna verlangt. Einige durch treuherzig schlichte Natürlichkeit fesselnde volks'iedartige Nummern und den wirklich schönen Schluß de» vorletzten AcleS ausgenommen, vermag sich tiefe allzu fischblütige Undine nur vereinzelte Sympathien zu erwerben. Für die Titelrolle mit ihrem eigenlhümlicken Gemisch von kindlicher Aus gelassenheit und sehnsuchtsvoller Sentimentalität mit unheimlich geisterhaftem Hintergründe wird sich selten eine Darstellerin finden, der e» gelingt, so verschiedenen Seiten in gleichem Grade Rech nung z« tragen. Frl. Stürmer befriedigte in dieser Beziehung im Verein mit recht entsprechen der Erscheinung mehr als die bisherigen hiesigen Undinen, wenigstens gelang eS ihr recht erfreulich, durch gemüthvollere Innigkeit oder anSaelassene Naivetät da« Interesse zu fesseln. Auch der schwerste Theil der Partie, die Arie deS 2. ActeS, bot wohl- getroffcne oder glänzendere Züge; die starke Bangig keit dagegen bi» zu dem peinlich« Momente, wo sie sich dem Geliebten entdeckt, muß noch stärker her vortreten. In der im Allgemeinen durchaus lobenswerthen gesanglichen Leistung empfiehlt sich bei Bindung mehrerer Töne aus einer Silbe mehr Sparsamkeit mit Aspirationen. Die nebst wieder holtem Hervorruf Frl. Stürmer gezollte recht beifällige Aufnahme war jedenfalls eine wohl verdiente. Nicht minder beherrschte Frl. Rosen- feld die undankbar mißliche, recht unbequem zu singende Partie der Berthalda gesanglich m einer Weife, welche auf» Neue die treffliche Verwendbar keit dieser wohlgeschulten und routinirten Sängerin in reckt vorthellhaftem Lichte zeigte. Ueberhaupt war die Ausführung der Solopartien eine lobenS- werthe und erwarben sich die HH. Ernst, Leh man n (welcher Fortschritte in leichterer, geschmei- digerrr Behandlung von Ton und Athem zeigte), Rebling Ehrke.Reß, Frl. Steinhäuserrc. erhebsich« Verdienste um möglichst günstigen Ein druck de» Werke«. — In den letzten Tagen folgten vier Operuvorstellungen unmittelbar auf einander. Die» mag ganz ausnahmsweise durch praktische Gründe entschuldigt erscheinen, in höherem Kunst- inlrrefse ist eS jedoch wohl kaum, denn abaesehen davon, daß verschiedene Solisten 4mal Hinter einander fichgcu mußten, können Orchester und Chor unter solchen Umständen keinen fall« die nothweudigste Erholung und Frische gewinnen. — vr. Hrm. Zopfs. H»ftu»»-Lo»rrrt. In dem am nächsten Sonnabend stattfindenden Hofmann-Concert treten zwei Sänger: Herr Kam- mersän« E. Feßler au» Gotha und Hstrr Te norist Re in hold au» Frankfurt a. Main zum ersten Male vor das Leipziger Coucertpublixu«. Herr Kammersänger Keßler gilt al» einer der besten Baritonisten in Bezug auf Stimme und Schule. Er ist ein seiner Säuger. auSgestattet mit einer herrlichen lyrischen Baritonstimme, welche er mit großem Berständniß zu verwert-« weiß. Seine Töue klingen in allen Lagen weich und angenehm und nirgend- ist eine Uedertreibung zu bemerken. Die Stimme de» Herrn Remhold ist von achtem Tenor-Timbre, besonder- auSgiebig und gut geschult ist die höhere Lage nnd nament- lick da- Piano edel hervortretend. Die brillante Höhe, so wird uns berichtet, der größte Borzug des Sänger-, ist so schmelzend weich und edel, daß man ihn in Bezug hierauf den besten Sän gern zur Seite stellen, daneben die Coloraturen und Triller so kunstgerecht, wie man sie nur bei vorzüglichen Sängerinnen finden kann. Wenn wir recht unterrichtet sind, hatte die Theater- Bekanntmachung. Das Agathe - Bergerfche Sttpendt»»» für einen „armen Studenten zur Erlangung der Magisterwürde" ist auf den Termin Michaelis 1874 noch ru vergeben. Bewerber haben ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigungen schriftlich bis zum 13. Februar d. I. bei un- einzureichen. Leipzig, am 14. Januar 1874. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Koch.G. Mechler. Holz-Auction. Donnerstag, den 11. Februar dss. Js. sollen von Vormittag- S Uhr an im Eouuewttzer Reviere auf dem Schlage in Abth. 23 und 10 circa ISO Abrauuahaufeu unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und den üblichen Anzahlungen an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Schlage in Abtheil. 23 auf der Gautzscher Linie in der Nähe des Gautzscher Feldes. Leipzig, den 25. Januar 1875. De- Rath- Forst-Deputatio». direction, welcke von der Bedeutung des Sänger- Kenntniß erhielt, früher die Absicht, Herrn Rein hold zu engagiren; leider hatte derselbe feinen Contract in Frankfurt wieder erneuert. DaS Vocalquartett, durch Frau Peschka, Frl. Redeker und die Herren Reinhold und Feßler vertreten, dürfte durch vier der schönsten Stimmen eine vorzügliche Besetzung gefunden haben. Die neuen BrahmS'schen Quartette (op. 64) werben von bedeutenden Fachmännern, wie z. B. von Kirchner und Stockhausen, sehr gerühmt. In den bekannten Liebesliedern offenbart sich die not wendige Ergänzung eines großen GeniuS, der Humor, im vollsten Maße. Geschrieben in der einfacken Form des Walzers, der unS da- glänzende Bild de- reickbewcgten Lebens in' der öster reichischen Kaiserstadt in die Erinnerung ruft, enthalten diese Lieder einen solchen Reichthum de- RhythmuS und eine so pikante Harmonifirung, daß da- Interesse des Hörers mit jeder neuen Nummer wieder angeregt und unwiderstehlich ge fesselt wird. Herr Theophile Anthoni hat ferne Studien am Conservatorium zu Brüssel erhalten, woselbst er sich so auSzcrchnete, baß seine Lei stungen mit dem ersten Preise gekrönt wurden. Hierauf concertirte Herr Anthoni in Belgien und Frankreich, und seine Leistungen erregten überall bedeutendes Aussehen. Im Jahre 1870 war Herr Anthoni als erster Flötist in der Capelle deS Lice- königS von Egypten in Kairo al- Sollst engagirt. DaS Urtheil der verschiedenen französischen und belgischen Zeitungen ist mit kurzen Worten »u- sammenzusaff«: es lautet: Herr Anthoni besitzt eine glänzende Technik verbunden mit edler Auf führung. Er gehört zu den seltenen Künstlern, die ihrem Instrument ein war» pulsirendes Leben einzuathmen versichert. Zweites Novitatemoucert. Leimig, 8. Februar. Recht «ßerefsant wurde die gestrige NoditLtenmalinSe mit dem Trio op. 18 von Heinrich Hofmann eröffnet. Der Lomponist ist auch der der Fithjof-Sinfonie, welche neulich, in der „Euteche" gegeben, so allgemeinen Beifall fand. DaS Trro verräth dessen hohe künstlerische Begabung, eine ebensolche Ausbildung und die Wahl eurer glücklichen Stunde de- Schaffen-; dem allen verdankt da- Werk seine überaus frischen, vollkräftigen Ge danken, seine vortreffliche Factur nnd de» leichte» Wurf, welcher da- Ganz« kennzeichnet. Hofmann steht mit diesem Werk auf gutem clMfche» Bodür; da bewegt er sich frei und felWäudig, ohne SchöirHuerei mrt feinen neuen -mfälk» und auch ohne jene Einfalt, in der oft alte Schön heiten zu« Aufputz mit verwandt »«che». ES hat «O von Allem am besten gchMM, — auch bester RS da- Trio op. 18 W» Camillo Seint-Sa-nS, de« geistvolles «ero: eSprit- v»pen Franzose». Diese- aber in feiner Art auch ganz außerordentlich gut. In de« deutschen op. 18 ist mehr GanÜth und Tief«, in dem französischen «ehr UeberrafcheudeS, EffectvolleS. Der 2. Satz de- Hofmann'schm Trio voller Wärme und innerer Versenkung, der 1. Satz de- Saint-Saön-'schen fast empfindungslos — wie keiner der drei übrigen — aber fesselnd in feinen Combinationen, nicht ohne witzige und humoristische Einfälle, von Anfang bis zu Ende voll reicher Abwechselung. Der lang same Satz im letzten Trio ist breit angelegt und wohlproportionirt, die beiden Schlußsätze von einer eigenthümlichen Munterkeit, ru spielen nicht eben leicht, weil eben leicht zu schleppend gespielt (so hätten wir den beiden Streichinstrumenten gestern noch mehr hüpfende Leichtigkeit im Bor trag gewünscht, bei dem neckischen Hauptsatz näm lich, gegen den dann der humoristisch-pathetische Mittelsatz um so bester absticht). Die Ausführung durch die Herren Concertmeister Raab, Gra bau und Stade (im ersten), Winterberger (im zweiten) war eine gleich treffliche, als bereits neulich. ^Herr Professor Winterberger trug außer dem zwei Lieder ohne Worte, op. 13, und ein Fantasiestück op. 14 von Th. Kirchner auf dem Clavier vor, fein und verständnißvoll, wie nur ein so gebildeter Musiker es vermag. Den an sprechenden Stücken wurde hiermit wohl alle Be deutung gegeben, die sie durch den Bortrag über haupt gewinnen können. Fräulein Anna Brie'r aus BreSlan sang drei alldeutsche, von Robert Franz bearbeitete Lieder (a. Scheiden und Meiden, d. Es taget vor dem Walde, e. Fahr' bin!) und noch zwei von Jensen („O laß dich halten, goldene Stunde" und „Früh- lingSnacht" von Eichendorff). Die Bearbei tungen unseres deutschen Liedercornponisten be dürfen keines Worte- der Empfehlung mehr. Das erste Lied von Jensen gehört nicht zu denen der seinigen, die wir am meisten lieben, hat aber Stimmung und Jensen'sche Eigenart genug, um gern gehört zu werden. Nachdem bereits Schu mann die „Frühling-nackt" componirt, halten wir diese Jensen'sche Composition für über flüssig. Fräulein Brier fang alle Lieder mit nicht zu verkennender innerer Antheiluahme und weicher, hellklingender Sopranstimme. Daß ihr das Eine oder Andere in denselben noch merkliche Schwierig keiten bereitete, lag in der jedenfalls noch nicht abgeschlossenen Bildung ihrer Stimme, welche aber als eine sorgsame und erfolgreiche allem Anschein nach zu bezeichnen ist. Zwei kleine Clavierstücke auS op. 7 von A. Dreßer spielte noch Frau Wanda Win terberger. Diese Stücke („Tändeleien" und „Am Spinnrade") machten unS einen recht un fertigen Eindruck, ohne damit den Wunsch in unS zu erregen, daß der Autor noch weiter an ihnen seilen möge. Aber vielleicht an sich selbst. Zwischen dem, was der Componist hat geben wollen, und der Form, in der eS sich nach den Gesetzen unserer Kunst al- ein auch Andern Verständliches zu geben hat, ist für den Componiste« die Brücke noch nicht geschlagen. Der Bortrag der Dame trug daS Bestreben an sich, elegant und gewählt zu gestalten, Utt aber unter einer gewissen Unruhe und tHeilweiser Unklarheit. Diese beiden Stücke waren keineswegs geeignet, die Vorzüge einer begabten und auS trefflicher Schule yervorge- gaugenen Pianistin, als welche sonst Frau W. gerühmt worden ist, im rechten Lichte zu zeigen. Wir sistirea daher unser Urtheil bis auf weitere Gelegenheit, uns desselben zu vergewissern. "Leipzig, 10. Februar. Heute, Mittwoch, Abend« 6 Uhr findet im Saal der 1. Bürgerschule zum Druckfehler-Berichtigung. In uuserm neulichen Bericht über da- Eoncert deS Univer sität«-Sängervereins der Pa ul in er war zu lesen, daß nur eine genaue Bekanntschaft unsere- Publicum- mit den Bruchsschen Krithjof-Semen glaubten vorauSsetzen zu dürfen. DaS ist unS nicht in den Sinn gekommen; vielmehr war im Manuskript nur von einer über da- erste Mal hören hinausgehmd«: genaueren Bekannt schaft die Rch«, die in Leipzig allerdings wohl anzunehmen ist. 71V. Aus Lla-t »nZj Land. * Leipzig, 9. Februar. Alle diejenigen Ge meinden, beziehentlich Besitzer eximirter Grund stücke, welch« au« Anlaß de« Kriege- gegen Frankreich 1) für Quartierlei sinn gen im Ganze» mehr als daS Doppelte der einfachen GerviS- vergütung baar aufgewendet und wegen diese- Mehr- als Doppelbetrages nicht be reit- in Folge de- sächsischen Gesetze- vom 28. März 1872 au« sächsischen StaatScassen Entschädigung mit erhalten haben, 2) Vorspann geleistet, 3) Wegweiser, Boten gestellt, oder sonstige in tz. S Nr. 2 de- Gesetze« vom 11. Mai 1851 bezeichnet? Dienste besorgt, 4) Räumlichkeiten zu Wachen, Handwerkftätten und zur Unterbringung von Militaireffecten hergegeben haben, werden letzt vom Kriegsministerium aufgesordert und aufgerusen, die Ansprüche, die sie deshalb aus Grund des ReichSgesetzeS vom 23 Februar 1874 auf Vergütung zu haben glauben, vor Ab lauf von sechs Monaten von jetzt ab gerechnet und spätestens bis zum 12. Juli 1875 bei der betreffenden AmtShauptmannschaft, in den Städten Dresden und Leipzig bei dem zu Besorgung der Militairangelegenheiten mit besonderem Aufträge versehenen Beamten der KreiShauptmannfchaft — in Dresden Herrn Regierungsrath v. Harttmann, in Leipzig Herrn RegierungSrath Wittgenstein —, für die Stadt Chemnitz aber bei der dafigen AmtShauptmannschaft, sowie für die Schönbur- aischenReceßherrschasten bei der Kgl. BerwaltunaS- Commission zu Glauchau anzumelden. Alle Vi ru obigem Zeitpunkte nicht angemeldeten An sprüche sind als erloschen anzusehen und können daher nicht berücksichtigt werden. Die angemeldeten Ansprüche sind bei den AmtShauptmannschaften re. durch Beibringung der erforderlichen Bescheini gungen and Nachweise gehörig zu begründen, und haben sich deshalb die betreffenden Gemeinden mit der bethelliät« Militair-Verwaltung unmit telbar in Vernehmung zu setzen. Sind auch auf diesem Wege dle erforderlichen Bescheinigungen und Nachweise nicht zu beschaffen, so ist eS zu lässig, auf die sonst in der verwaltung-praxi- üblichen Beweismittel zurückzugehcn. mkL ersten Mal seit dem Bestehen der neuen Städte ordnung eine gemeinschaftliche Sitzung de- RatheS und der Stadtverordneten statt. Der wichtigste Gegenstand, welcher in dieser Sitzung zu erledigen ist, betrifft dle Wahl eine- Deputlrten der Stadt Leipzig iu den KreiSauS schuß der KreiShauptmannfchaft Leipzig. Bei dieser Gelegenheit wird sich wieder recht fühlbar der Mangel eine- geeigneten und ausreichenden Be- rathuna-locale- für die städtischen Körperschaften Herausstellen. In dem Saal der 1. Bürgerschule ist kaum genügender Raum für die Mitglieder de- Stadtverordneten-CollegiumS allein Vorhand«, und nun sollen noch sammtliche Mitglieder de- Rath-collegium- darin Unterkunft.suchen. Wir glauben, daß kaum eine zweite gr-ßere Gtadt in Deutschland gesund« werde« dürste, wo sich die städtischen Collegien bei ihr« Berathungen in so enge Grenz« emzuzwängm Hab«, wie Die- m Leipzig der Fall ist. vielleicht ist die auf heute anderaumte gemeinschaftliche Sitzung, der in Folge der neu« Städteordnung bald andere derartige Versammlungen folg« sKv daß die Frage der Horstelluua meines wnrvtge» Saales für die Leipziger Gemsudecvllegi« lebhafter« Anregung findet. * Leipzig, d Februar. I» Bezug ans den Larneval ist noch uachzntragen, daßdaS närrische Treib« am gestrig« Spätnachmittag und am Abend, da inzwischen da» Wetter besser geworden, »och schr «ptze Nnßd«h«»K gewann. Leider schien« die Mahnungen, daß man mit den Rcchm und Pritsch« da- nöthiae Maß emhaltm möge, zuletzt etwa- in Vergessenheit gerathm zu sein, und eS wird unS mehrfach von Zusammenstößen berichtet, bei welch« schließlich die patroullirmd« Schutzmänner einzuschreiten gmöthigt warm. In den öffentlichen Local« ging e- so lebhaft und hoch her, wie Die- nur irgend möglich war. Eine wandernde Musikbande löste die andere in unauf hörlicher Folge ab und da- Publicum sang in der Regel die närrisch« Lieder mit. Bon den Unter nehmungen de- Corso setzte der Hippodrom am längsten seine Thätigkeit fort, und »och um die MitternachtSstuade erklang« auS sein« Räum« die lustig« Klänge der Musik. Ein sehr rege- carnevaüstische« Leb« hat während der Haupt- sesttage auch im „Hotel de Prufle" geherrscht. Dort hatte Prinz Earneval VIII. sein Absteige quartier genommen und am Sonntag wie am Montag fand« festliche Gelage statt, welchen durch oa» Auftret« der närrischen Tyroler-Sänger und durch zahlreiche humoristische Trinksprüche eine reizvolle Abwechslung verlieh« wnrde. Von den Trinksprüchen sei derjenige eine- zur Zeit
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