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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187502227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-02
- Tag1875-02-22
- Monat1875-02
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1875
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du ». L L N u r. u k. r ? u. u r Ekrschclnt tSgttch früh 6", Uhr. Nrdottl», ,»b «rPkbfilc, JohauniSgasse 22. Bersntwortlichrr Redactem Fr. Hüttner in Reudnitz bprrehüuude d. Redaktion «»n^fiags »», N—n u»r R»<l>«ttt^4 vov 4 —t Uhr. «mradme drr^fär dir nLchft- iotarnde Nummer bestimmten Inserate au Wochentage» bis »Nhr Nachmittags. an -onn- end Festtagen früh bis V.S Uhr. Filiale str Zvstratruauuut»»,: Otta Klemm, ltmversttätsstr. 22. houis Stiche. Haiustr. 21. pari. W 53. TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtr, Handel?- nnd GeschiMrrkthr. «»flov ir,7»«. XbeuuruleuKfrrt« viertelt. 4»/, Mt. inrl. Bnagerlohn L ML Jede etnzÄne Rnmmer »0 Pf. Belegexemplar lO Pf. Gebühren für Extrabeilage» «hne Postbrsördcning 2« Ml. «Ut PostbefÜrdrrung 4L Ml. Zastratr 4aeip. BourgeoiSz. 20 ps. Größere Schriften laut unser:» PreiSverzeichuiß.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif »rclamr» mtter dem Rrdactioachrlch die Spaltzrile 40 Pf. Inserate find stets an d. -rpebttt-s p» senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlungpracavmsnmil^ oder durch Popvorschuß. Montag den 22. Februar. 1875. 3kr».D kcv. r le». L kv«.r ?. ?. Bekanntmachung. An der hiesigen Realschielc I. Ordn. ist nächste Ostern eine provisorische Lehrer» -ehr zu besetzen, mit der ein Gchatt von jährlich 1800 bl., wofür wöchentlich 22 Unterrichts, stunde« zu erthecken sind, verbunden ist. Akademisch gebildete Bewerber, welche sich besonders für den Unterricht in Religion. Geschichte. Geographie und Lateinisch eignen, wollen ihre Gesuche btS zu« 10. März d. I. bei unS emreicheu Leipzig, den 1». Februar 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Lehnert. Vermiethung. Das in dem der Stadlgcmeindc gehörigen Hause Salzga'H«he« Nr. 8 im Erdgeschosse an der Geke der Reteh-strahe befindliche VrrkansSgrwolbr mit Gasbeleuchtungscinrichlung und darunter gelegenem Keller soll von« Ablaufe der dirSjährlar« MtehaeltSmrffe an aus die Zeit außer d n Oster und MicharltSmeffen gegen halbjährliche Kündigung anderweit an den Meistbietenden vermiethet werden und beraumen w,r hierzu Berstcigerungs- termin auf Donnerstag den 4. März d. I. DornrittagS 11 Uhr an. indem wir Mcethlustige ausfordern, sich dazu an Ralhsstelle einzusinden und ihre Gebote zu thun. Die Versteigerung«- und BermiethungSbedingungen können ebendaselbst schon vor dem Termine ungesehen werden. Leipzig, den 17. Februar 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerulti. a.. v s. »»> . 4',ä Lur Lage. ^ »*» Berlin, 20. Februar. Keine der Combinationen, die in den letzten Tagen in Bezug aus die Heranziehung bestimmter Persönlichkeiten behufs einer Veränderung bei den obersten Reichsbehörden verbreitet worden sind, beruht, wie uns auf daS Bestimmteste versichert wird, auf festem Grunde. Die Frage, soweit sie bis jetzt zur Erörterung gekommen ist, dieht sich einzig um die Form emer etwa mög lichen und wünschenswerthen Umgestaltung, und »rst wenn dieser Panct erledigt ist, kann die Personeusrage näher in» Auge gefaßt werden. Nedrigens wird in kundigen Kreisen versichert, »aß Hs LtMchüh-uach einer erleichternden Ge- sthSsklvertheitNug, so lebhaft es vom Reichskanzler «ich empfunden wird, doch für seinen Entschluß, !hch vo» den Geschäften zurückzuziehen, durchaus nicht m erster Linie bestimmend sein würbe. Wenn l chw ausreichende Bürgschaft gegen die Fortdauer brr jetzt bestehenden Reibungen mit anderen Fac loren nnd Elementen geschloffen werden kann, wird dem Vernehmen nach das Hauptmotiv für einRücktrittS- zesach de« Reichskanzlers beseitigt sein. Als Anfang in dieser Beziehung darf die soeben er gangene königliche Verordnung betrachtet werden, »rast deren in Zukunft alle von preußischen Reffort ministern au-zuarbeitenden Gesetzentwürfe zuvor »om Staatsministerium bezüglich ihrer allgemeinen politischen Zweckmäßigkeit geprüft werden sollen. Durch diese Verordnung wird der ReichSkanjler m de» Stand gesetzt, jede Verhandlung Über einen gesetzgeberischen Gegenstand, der nicht in den all gemeinen Rahmen seiner Politik hineinpaßt, von j Wucherern abzuschneiden. Die erste Anregung zu der kürzlich veröffent» Wen Gesammterklärung de« deutschen Episkopats soll vom Fürstbischof von BreS- !l»u auSgegangen sein, welcher angesichts der bekannten BiSmarck'schen Circulardepesche die Kothivendigkeit betonte, den Ausführungen ver sahen öffentlich entgegcnzutreten, und dabei die jjffage der künftigen Papstwahl als eine Haupt frage bezeichnete. Nach erlangter Zustimmung »n übrigen Bischöfe zu diesem Vorschläge sei der vischof von Paderborn mit der Abfassung de« sodann veröffentlichten Schriftstücks betraut wor be» Der Umstand, daß der Vorschlag de« Herrn h». Förster sich auf die Wichtigkeit der künf. lüge» Papstwahl und nicht etwa auf die Notb- vmd»gkeit stützte, eine» Jrrthu« über die „kaths- lische Lehre" zu berichten, läßt darauf schließen, baß «au auch in ultramontaneu Kreisen einem Wechsel ans dem Stnhl Petri« nicht mit so zu- j »«sichtlichen Auge« entgegensteht, wie gemeinhin behaftet wird. Die neueste Bulle de« ^apjfies soll übrigen- augenscheinlich auch dazu > deren, das Werk der Jesuiten gegen eine etwa ! versöhnlichere Richtung, welche die Nachfolger M»i IX. einschlagen könnten, sicher zu stellen, «a »ach einer Bulle Tregor«' XIU. alle amt« I tzlbe» Erlasse der Päpste vr eatdackra ergehen Ind als» unfehlbar sind, kann auch die Bulle !>v« z. Februar d. I. von keinem Anhänger des Dogma mehr au- der Welt geschafft «erden, daß also die Ungültigkeitserklärung der preußi- se» Maigesetze durch den Batican rechtlich für üblich gilt. ragrsgeschichlliche Ileberstcht. Kr B»ndeSrath beschloß am Sonnabend, ^ Aeichskanzler z» ersuchen, die Frage über die ff«d,ng einer deutschen Polarexpedition über Modalitäten »nd Zeit derselben nach wissenschaftlichen und finanziellen Seite eine Reich-commissioa prüfen ru lasten KelchSkauzler wurde zu einer öiterar- ls»be»t,^n mit den Niederlanden er- mächtig!. Der Schluß der BandcSrathLsession erfolgt in wenigen Tagen. Der Abgeordnete LaSker ist an dem gastri schen Fieber ernstlich erkrankt, und zwar haben geistige Anstrengungen und Aufregungen der Krankheit vorgearbeitet. Wenn er auf die Minister hinwieS als lebendige Beispiele, wie sehr die Last der öffentlichen Geschäfte bei uns den Körper angreift und erschöpft, so kann man etwas AehnlicheS an manchen vielbeschäftigten Abgeord neten beobachten. Unsere parlamentarischen Versammlungen gleichen den Bienenkörben, in denen eS auch Arbeitsbienen und Drohnen giebt. Man wirst zuweilen LaSker vor, daß er zu viel rede, sich vordränge u. s. w. Die Ein geweihten wissen, wie oft LaSker gern da« Wort an andere weniger überhäufte Äbgeordnete ad- treten möchte; aber e« ergiebt sich nicht selten, daß er der einzige unter seinen MeinungSgenossen ist, der den vorliegenden Gegenstand gründlich durchgearbeitct hat, und so muß er wohl oder übel auf die Bresche treten. WaS in Deutsch land jetzt m parlamentarischer Gesetzgebung ge leistet wird, erregt die Anerkennung und Bewun derung des Auslandes, aber erfordert auch An strengungen, die manche Kraft vor der Zeit auf reiben. Die Freunde LaSker'S sind der Meinung, daß auch er genötlngt sein werde, sich eine längere Ausspannung zu gönnen. Der in Preußen mit dem 1. März d. I. in Kraft tretende dritte Abschnitt des Reichs- CivilehegesetzeS hat u. A. auch das Ehe- hinderniß zwischen Verschwägerten in der Seiten linie, wo eS nocb bestan'», beseitigt. Es wird daher hinfort im ganzen Deutschen Reiche die Ehe deS Mannes mit der Schwester der verstorbenen Frau, wie der Frau mit dem Bruder des ver storbenen Manne- rechtlich zulässig sein. An Widerspruck gegen diese Aufhebung einer gesetz lichen Schranke hat eS auch im deutschen Reichs tage nicht gefehlt, indeß die allgemeine Maxime der RegierungSmotive war unwiderleglich: daß eS sich nicht empfehle, ein Ehehindernig aufrecht zu halten, wo der außereheliche Geschlechtsverkehr nicht strafbar sei. — In England liebt man eS nicht, solche Dinge mit allgemeinen, wdnn auch noch so durchschlagenden Gründen zu erledigen. Schon mehrere Decennien hindurch ist der Antrag, die Ehe mit der Schwester der verstorbenen Krau gesetzlich zu gestatten, ein stehend«» Theü des jährlichen parlamentarischen Programms. Dreimal war er bereits vom Ünterhause verworfen^ später hat er regelmäßig besonder« unter dem Ministerium Gladstone dort pnncipielle Billigung gefunden, ist aber entweder nicht durch alle Stadien der Verhandlung durch gekommen, oder im Oberhause gescheitert. I« dieser Session hat ihn nun die jetzige konservative Mehrheit des Unterhauses wieder ohne Weitere- abgewiesen ; mit 171 gegen 142 Stimmen wurde am letzten Mittwoch die zweite Lesung abßesehut, obgleich der Antragsteller diesmal aus Grund der neuesten wissenschaftlichen Forschungen das levitisch« Gesetz für sich zu haben glaubte. Als ob theo logische Sparren durch wissenschaftlich« Ergebnisse zu beseitigen wären! In Münster hat die Polizei die von ihr noch Vorgefundenen Exemplare des „Westfälischen Merkurs", in denen die neue päpstliche Bulle veröffentlicht war, mit Beschlag belegt; die nach auswärts bestimmten Nummern des Blatte- waren indeß schon vor dem Ergreifen dieser Maßregel zur Beförderung gelangt. Auch die Nummer der „Germania", m welcher die Bulle abgedruckt war, ist in Berlin, soweit sie noch vorgesunden wurde, nachträglich von der Polizei confiScirt worden. In Kreisen, die mit den politischen Verhält nissen Bayerns eng vertraut find, herrscht über den muthmaßlichen Ausfall der bevorstehenden Landtagswahlen durchaus keine Besorgniß. Wenn man auch die Möglichkeit zugiebt, daß eine klerikale Mehrheit auS den Wahlen hervorgeht, so wird eS nach Lage der Dinge doch als voll ständig unmöglich bezeichnet, daß in Felge Dessen auch ein klerikales Ministerium an die Stelle deS jetzigen tritt Wenn in ultramontanen Kreisen ein hervorragendes Mitglied drö CentrumS nn Reichstage, Freiherr von Franken stein, als Candivat für daS Ministerium veS Aeußcrn in München genannt wird, so gilt diese Version als ein Pbantasiebild ohne jeden realen Gehalt. Falls wirklich e>ne CabinetSveränderung sich als nöthig Herausstellen sollte, so würde die Rück wärtsbewegung allerhöchsten» bis zu einem soge nannten Bureaukraten Ministerium gehen, welches aber trotz seiner bayerischen Färbung vollkommen aus dem Boden der Reichsgesetzgebung stehen würde. Allerdings hat Herr von Frankenstein sich in der laufenden Saison sehr auffällig um d e Gunst des HofeS beworben, allein eS ist in Münchener Hoskreisen doch nicht unbemerkt ge blieben, daß König Ludwig sich auf allen Festen, auf denen der CentrumSmann erschien, viel leut seliger mit Dessen Gemahlin als mit ihm selbst unterhalten hat. Aus London, 20. Februar, wird gemeldet: Der zwischen England und der Schweiz abge schlossene Auslieferungsvertrag ist heute amtlich bekannt gemacht worden, die Bestimmungen des selben treten mit dem t. k. MtS. in Kraft. — Nach Nachrichten au« Aden ist der egyptischc Unterhändler, der zur Regelung der Differenzen mit Berbers dorthin entsendet worden war, wieder zurückgekehrt. Die den Handelsverkehr beein trächtigenden Schwierigkeiten sind gehoben und der Handel mit Berbers ill wieder eröffnet. DaS gute Einvernehmen zwischen England und Rußland, welches mit der außerordentlichen Mission des Grasen Schuwalvss begann und in der Vermählung eine- englischen Prinzen mit einer russischen Prinzessin den höchsten Ausdruck fand, ist bald wieder zerstört worden. England ist au« seiner in Persien eingenommenen Stellung, die ihm ungeheuren Nutzen versprach, durch Ruß land verdrängt worden und verweigert in brüsker Weise die Theilnahme am Petersburger Cvngresse, so daß Graf Schuwaloff schon jetzt nach kaum halbjähriger Thätigkeit in London um seinen Ab- ichied ein gekommen ist. Dazu kommt rock eie Möglichkeit eine- feindlichen Zusammenstoßes auf einer ganz anderen Stelle. Die türkische Regie rung hat seit Eröffnung de« Suez Canals nicht allein die Oberherrschaft über den südlichen Theil Arabiens, der sich schon seit längerer Zeit ihrer Gewalt entzogen hatte, wiedererlangt, sondern bat ihre Flagge auch seit Jahrhunderten zum erstenmal wieder im indischen Ocean wehen lassen. Das oSma- nische Reich ist durch den Suezcanal OstindicnS so nahe gerückt, daß England nicht ohne Grund darin eine große Gefahr erblickt. Nicht, etwa, daß man einen Angriff de« Halbmonde« auf die englischen Besitzungen fürchtete, die Gefahr ist eine viel größere. Bekanntlich sind fast 80 Millionen Ein wohner deS von England beherrschten asiatischen Gebiete« Muhamedaner: diese alle sehen wie auf einen Messia« aus da« Wiedererscheinen des Halb monde« hin. Der fanatischen mnd äußerst kampf lustigen Bevölkerung gegenüber bedarf eS nur eine« Winke«, um sie in den Kampf gegen die ihnen verhaßten Engländer zu stürzen. Die Eifer sucht Englands ist erwacht, man fürchtet den Ver lust von Aden, und schon ist eine Beschwerde süd arabischer Häuptlinge gegen die türkischen Er oberungen beim Gouverneur von Aden einge« laufen. Erhöht wird die Unruhe in London noch durch die Eroberungen der egyptischen Regierung an deni westlichen Gestade de« rothen Meere«, wo sich dieselbe für immer sestzusetzen gedenkt und zwar im Einverständniffe mit Eonstantinopel. Museum für Völkerkunde. Gte»er«»e*bi»»Ge«. Leidig, 20. Februar. Au» fernem Osten dxr österreichisch-ungarischen Monarchie gino s, ckben unserm anthropologisch-ethnographischen Museum Sine interessante Sendung zu. welche dem Freunde der Völkerkunde ebenso zu Gute kommen dürfte, als dem der Industrie. Ein -rei- von gemeinnützigen und patriotischen Bürgern Lemberg'« hat dort vor Jahresfrist ein städtische« Gewerbemuseum in« Leben gerufen, dessen Verwaltung unter Oberaufsicht de« Ge- meinderathe« der Stadt Lemberg von einem an ständigen Mitgliedern, sog „Gründern", und au« 15 vom Gemeinderath, sodann vom LandeSauS- schuß deS Königreichs Galczien, von der Lemberger Ha. VelS- und Gewerbekammer und von dem Pro fessorencollegium der k. k. technischen Akademie ge währten anderweitigen Mitgliedern bestchcnven AussichtSrath nnd von einem enger« Verwaltung«- comrt« geleitet wird. Gründer wird dort genannt, wer dem Museum der „königlichen Hauptstadt" einen Geldbetrag von — 5000 fl. oder Gegen stände von diesem Werthe gewidmet hat. An der Spitze des jetzigen AufsschtSrathS steht ein solcher Gründer im edelsten Sinne deS Worte«, Herr Franz BalutinowSki. Von ihm ist auch da- Be gleitschreiben unterzeichnet, daS dem Leipziger .Bölkcr-Museum" ein werthvolle- Geschenk, ve- stehcnd aus Erzeugnissen galiziscber HauS- und Klein Industrie ", .ankündigt. Da haben wir denn Bekleidung-gegenstände, wie eine Umhängetasche auS Schilf, die man dort für 30 Kreuzer haben kann, vor unS, so dann Ti'chaeräthe und Geschirr aller Art, wie Teller, SaladierS. Schüsseln (von Thon, Fayence oder Holz), Becher von Holz oder GlaS, Bauern- slaschen und -Gläschen, Krüge au« Fayence oder Thon, irdene Krüge und Krügel, Töpfe verschie dener Form. Löffel aller Art. und zwar Eßlöffel verschiedener Gestalt, dazu ein Löffetgestell, außer dem Schöpflöffel, Rührlöffel, Schaumlöffet: Gabeln; irdene (rothe) Butterbebälter, kleine Oelbehälter, Holzbüchsen, HolztabletteS, Salz- fäßcden, Psefferstampfen und -Büchsen u. dgl. Wa» man in Küche, Keller und Hau« braucht, ist im Wesentlichen vertreten in cigenthümlichen schlichten nationalen Geräthschdsten und Geschirren: Milchkübel, Buttersassel (Buttersäßchen), Milch oder Suppenseiher, Spritzbesen. Quirl, Hand, spritzen, Teigtröge (nieeuliri), kleine Waschtröge ^balia), Waschbecken. Siebe, Handwaschrollen, Teigwatke, Scheffel, fichtene Futterkörbe (opLlk»), Naphlhabehälter oder -Krüge. Brat- und Röst geschirre, Blumentöpfe mit und ohne Untersetzer: auch Ofenkacheln sind nicht vergessen. Originelle« leistet wie anderwart« so auch hier die HauS- und Kteinindustrie vorzugsweise in der Herstellung von Kinderspielzcug. Die Gatirier schtcknm unS solche, Art Kiuder- geigen und Kinderpfessen uNd verschiedene« Spiel zeug. — Für die ganze Sendung gebührt ihnen unsererseits der lebhafteste Dank. Das Publicum wird alle diese Sachen selbst in Augenschein nehmen können, sobald die Witterung die Wiederöffnung der Sammlungen im Gebäude, Grimma'scher Steinweg Nr. 46, 2. Etage, ge statten wird. Dreißig Jahre Veremsjhätigkeil für Anne und Gleude. „Ein einzig Golk von Mildern" ... Leimig, 2l. Februar. Gestern Abend be ging im Saale des Schützenhaus-Trianon ein* nationaler HülsSvcrein Leipzigs, die hiesige Schweizer-Gesellschaft, sein 30jähriges Stiftungsfest in herkömmlicher schlichter und ae- müthlicher Weise durch Ausführungen musikalischer und declamatorischer Art, Tafel und Ball. Eine 30jährige Samaxiter-HHÄigkeit, wie sie dieser wackere Verein zur Ünterstützchpq hiesiger Landsleute, beziehentlich» durchrcistndcr Schweizer auS allen Cantonen der Eidgenossenschaft gemein nützig und edel entfaltet hat, fällt gc.riss'r.-naßen unter den Gesichtspunkt der 30Mrigen exstmctiven ' Verjährungen, indem nun da« Schweigen dar über gebrochen werden darf. Sie verdient um so mehr die öffentliche Anerkennung auS weiteren Kreisen, als sie vorzugsweise von einer ver- hältnißnffißig nur kleinen Colonie ansässiger ge. borner schweizer und hier aufhältlicher CcmtonS- bürge, auSgeht und ganz im Stille,» hochherzig und beharrlich fortgesetzt wird. Die von den einzelnen Eantonsregierungen der Leipziger Schweizergesellschrft wohl von Zeit zu Zeit de willigten außerordentlichen Be,träge geben ein Zeugniß davon ab, daß auch in dem Hennatb- lande die Bestrebungen de- Verein- anerkannt worden sind und entsprechende Würdigung finden In neuester Zeit hat da« Beispiel der hiesigen Schweizer sogar Nachfolge erweckt unter den LandeSangehörigrn eine- Großstaates, indem ganz nach dem Borbilde der Leipziger Scyweizeraesell- schaft sich ein „Oesterreich - Ungarischer Httlfs- verein" gebildet und eine reae Wirksamkeit zu entwickeln anaefangeu hat. Mögen beide Bereiue denn gedeihlich weiter arbeiten und wirken nach dem Goethe'scyen Mahn wort« „Der edle Mens» Sei hülfreich und gut? Unermildet schass' er Vas Rstzti»«. Rechts .. Aus Stq-t und ikquh. . »Leipzig, 2t. Februar. Unter de23. Hg de- vorigen Jahre- schärfte her Rath uns-rer Stadt, nachdem zuvor das Ministrrüt» de» Innern eme Verordnung erlassen hatte, di»Bor- schristen der Maß« und Gewichtsslcdnung deS deutschen Reiche» nochmals ein. Wir ver nehmen, daß trotz aller Aufforvörulißen immer noch vielfach alte Maße und Gewichte in Ge brauch sein sollen. Alle, welche in dieser Be- . UÜ
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