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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187503048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-03
- Tag1875-03-04
- Monat1875-03
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1875
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. »twttl«» ,«» «rpröttt», JohanniSgaste 33. Verantwortlicher Redakteur Fr. Hüttner in Steudnitz Sprechstunde d. Redaktion »»n»ir«L-« »»» n—» udk UachwtNag« »oa « —b Udr. Annahme der für die nüchst- oiüendr Nummer veftimmtn, Inserate an Wochentagen Pis 8 Uhr Nachmittags, an Lonn- »nd Aefttagen früh bis '/,v Uhr. FUtaie sSr Zasrratrnanuahmr: Ott» Klemm. UaivrrsitLlsstr. 22. Louis Lösche. Hainstr. 21. van. Ta-Matt Anzeiger. OtM im Politik, Lvcalgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 12,85«». Aösaoemrntoprrko viertelt. 4»/, Mt, incl. Bringerlohn 5 Mt Jede einzelne Nummer »o Pf. Belegexemplar 1» Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrdernng 3« Mi. mit Postbefvrdernng 4S Mt. Inserate 4aesp. BourgeoiSz. 20 Pf. Größer« «chnften laut unserem PreiSverzeichniß. —Tabellanscher Satz nach höherem Tarif. Leclameo nutrr dem tledartioaisirich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lrpedttton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«n»wo5»näi» oder durch Postvorschuß. K3. Donnerstag den 4. März. 1875. Weltausstellung in Philadelphia 1876. Aus Anregung der ReichScommisslon für die Weltausstellung in Philadelphia weisen wir hier durch nochmals darauf hin, daß es im Interesse einer würdigen Repräsentation unserer Industrie sehr wünschenswerth ist. eine Vereinigung der Vertreter der Hauptzweige zu bollectiv - AuS- ftevmmgen herbeizuführen; der mrtunterzeichuete Gecretär ist zur Uebernahme der Ver mittelung bereit. Kerner bringen wir hierdurch zur Kenutniß der Betheiligten, baß die Firma Schmidt L Grü- niuger in Berlin und New-Dork sich erboten hat. den Transport, die Versicherung, das Auspacken, die Aufstellung und Ueberwachuna. auch den Verkauf der Ausstellungsgegenstände zu vermitteln. Nähere- ist auf unserem Bureau, Neumarkt Nr. 14, I-, zu erfahren. Leipzig, den 2. März 1875. Die Ha«tz«l-ka»»»er. I. E. CichoriuS, stellv. Vors. vr. Genfel, S. IluiverMt. üanäelsleliravslÄlt. Duo onus (4L.) Lohuljudr beginnt in der Hvtlietliimgs, deren tteikereugnlss« «uv eüzj- k^vinüllgendiende im veutsoden tteiebv dersedtlgso, am 1. Zumeist an gen kür dioeelde ninnnt der Vntornvicbovto in den Voedeutugen von 11 dis 12 vbr entgegen, mul kroepeote mnä in» 8cbalgvdü»de rn erhalten. Vr vireetor. man gegen da- Zusammenwohnen der Alumnen geltend gemacht hat, sich als nicht zutreffend Herausstellen. Auf diese Fragen kann, wie alle mit der Sache Vertrauten behaupten, am besten das hochgeehrte Lehrercollegium der Thomas schule antworten, welches auch sicherem Verneh men zufolge früher in einer Eingabe an den Rath der Stadt Leipzig sich eingehend über die Alumnenverhältniffe ausgesprochen hat. Möchte diese Eingabe veröffentlicht und dadurch vielleicht in letzter Stunde von dem für die religiöse und künstlerische Erhebung so dankens- werth sorgenden historisch berühmten Institut de- Thomanerchor- em harter Schlag abgewen det werden. . OScar Paul. Gcwerbekammer Leipzig. Künftigen Freitag den S. März I87S Nach»ittagS '/»<* Uhr findet im Saale der I. Bürgerschule »n Leipzig öffentliche Sitzung der Gewerbekammer statt. Lagesordnnng: 1) Wahl de- Vorsitzenden, Vicevorsitzenden und CassirerS; 2) Registrandenvortrag. Leipzig, den 1. März 1875. Die SewerbeVa«n»er daselbst. W. Haeckel, Bors. Adv Lqdwig, Secr. S. März Ein gewiegter hiesiger Schulmann und bekannter Philologe, vr. Ge org Gottlob Koch, der langjährige Conreclor der Thomasschule, erhielt unlängst daS Iubeldiploin ferner 1825 erfolgten Promotion alS Leipziger Magister und Doctor der Philosophie, vr. Koch, geboren in Drebach (Drehbach) bei Wolkenstein, ging au» de« k. philologischen Seminar hervor, das damals dom Senior der Universität, Hofrath vr. Chr. Daniel Beck, geleitet wurde. Mit vr. Koch saßen in demselben Institute die wohl» bekannten, nun Heimgegangenen Gelehrten Ernst Gvtthelf Gersdorf, Johann Ludwig Ferdinand Flathe und Ferdinand Hauthal, als Ehren- mitoli^er Johann Gottfried Stall bäum und LZpt Heinrich K rotscher. Nur Wenige leben wcb. darunter Professor vr. D. Diudors hier. vr. Koch's Ehrendiplom erwähnt rühmlichst de» Jubilar» 42 jähriae Thätiakeit als Lehrer der Jugend, seinen Gelehrten fl erst als Lexikograph und Herausgeber von alten Massikern. DaS Elogium ist vr. Koch gewidmet als „vir« summe vsuerLbili et dovoratissimo ... per gnLdrsgiot» dnos avsos mauere svlio- iLstioo dlligeuter et streune kauet« et tan» eclitiouidus seriptorrun elas^ieorum ueeuratis quam Isxiois ad siugulorum seriptorum olussieorum copiam vvrborum illustraudam eoukeetis de propagaudis diiMLoitati» studiis optime merito". Indem wir diese Notiz nachträglich auf Grund des am schwarzen Brette angeschlagenen Diplom« beibriuaeu, fügen wir hinzu, daß vr. Koch, der seiner Zeit von Griechenland den Erlöser-Orden erhalten hat, unter ander« sich durch sein deutsch- lateinisches vergleichende- Wörterbuch der alten, Mittlern und neuen Geographie (Leipzig 1835), Wörterbücher zu Eornel (2. Auflage 1871), zu Horaz (ein Schulwörterbuch zu den Oden und «, .. . ^ - 1870), Alles im Verlage von Hahn hier uudm Hannover bekannt gemacht hat. Luch Luciau, An- touiuu« Liberal»- rc. gab er Hera»- vr Heb. ThE-sschule. Die hohe Bedeutung und die tiefgreifende Wirk- jamkeil des Thomaner-Sänaerchor- hat in letz terer Zeit zu eingehenden Erörterungen Veran lassung gegeben. Wenn einerseits die vorzüglichen Leistungen desselben unter der Musterleitung des Herrn Prof. E. F. Richter nach den Auffüh rungen in der Kirche und im Gewandhaussaale ohne jegliche Einschränkung mit wahrhafter Freude anerkannt worden sind, so haben dock anderer seit» die wohlmeinenden Kunstfreunde ihr lebhaf tes Bedauern über die Veränderung, welche mit der Einrichtung de- AlumueumstitutS vorgenom men werden soll, nicht zurückhalten können. Diese Umwandlung der Chorverhältniffe besteht nämlich darin, daß man jene« für die musikalische Kunstpflege so ungemein wichtige Intermren der Alumnen ausheben und anstatt desselben die dem Institut angehörenden Gymnasiasten in Privat wohnungen unterbringen will. Daß hierdurch das künstlerische Ensemble unbedingt leiden «Nd die Controle über die Haltung der Sänger fast gänzlich ausgegeben werden muß, dürfte selbst dem mit der musikalischen Praxi« nur in gering stem Maße Vertrauten augenblicklich einleuchten. Nicht allein Leipzig, sondern überhaupt da» ganze Land Sachsen betrachtet aber die Pflege des Thomanerchors und die Leistungen desselben mit dem höchsten Interesse, und me gesamwte Bürgerschaft hat ein Recht zu fragen, ob die Aushebung des InternireNs, welche nach dem Unheil der Sachverständigen das künstlerische Ensemble wesentlich schädigen muß, uubedinat geboten erscheint oder ob die Gründe, welche Eutrrpr-Loucrrr. „ 3 März. Mit ihre« zehnleu Concerte schloß die Euterpe in so würdiger Weise ihre diesjährige musikalische Saison, daß man ihr mit vollstem Rechte zurusen darf: Ende gut, Alles gut! Ganz besondere Anerkennung verdient hierbei die musterhafte Leitung de» Orchesters durch Herrn Capeümeister Volkland und dessen Objektivität und ästhetischer Feinsinn in der Wahl und Zusammenstellung der Werke, sowie die Opfersreudigkeit des Herrn Commerzienrath Blüthner. DaS gestrige Programm, jeder Richtung Rechnung tragend und gleichwohl durch die glückliche Zusammenstellung von — ihrem charakteristischen Inhalte nach — congemalen Werken die ästhetische Einheit wahrend, bestand auS folgenden Nummern: Faufl-Ouverture von Wagner; Gretchen vor dem Bilde der -luter dolorosu aus Göthe'S Faust von Moritz Hauptman« (die Pianofortebegleitung instru- mentirt von K. v. Holstein), vorgetragen von Frl. Marie Gutzschbach; SolostüSe für Piauo- forte, bestehend au» Fantasie u»d Fuge von Raff, Nocturne und Ballade von Chopin, vorgetragen vou Herr« Otfried Rötscher; Smfouie in vmoll vouR. Lolkmauu, (tu her Aufführung ging die Sinfonie, vir wissen nicht, aus welchem Grunde, de» Llavmrftück» voran); Mutter" von Carl Mutti. D» Schütz Miete die symphonische Dichtung „Vv> kr-Nid«" von Liszt. Jedes der genannten Instrnmentalwerke erfreute sich einer fchwuugv«llen und fein auSgearbeiteten Ausführung, am meisten aber galt diese- von der Bolkmauu'schen Sinfonie, in welcher die innerliche Begeisterung de« ganzen Orchester- so leuchtende und wärmende Flammen » dir Ge- müther der Hörer schlug, daß das zweimalige Mißlingen einer bloß liegenden Bioloncell-Eao- tileue darin einen um so empfindlicheren Eontrast ru der bis dabin und fernerhin so wohlgelungenen Aufführung bilden mußte. Die Gesaugvorträge des Frl. Gutzschbach waren wie immer von künstlerischem Berstäudniß geleitet und edler Wärme durchdrungen. Die Instrumen tation des Haupt mann'scheu „Gretchen" von Holstein giebt der stimmungsvollen Zeich nung ein entsprechendes Colorit. Unter den Liedern dürfte daS letzte von Piutti „O süße Mutter" dem größten Theile de» Publicum» neu gewesen sein. Dasselbe schildert die zarte Unruhe, welche da- Mädchen vom Gpinnrade hinaus in den Frühling treibt, mit den überzeugendsten Ausdrucksmitteln, und übte, durch den sympathischen Bortrag de» Frl. Gutzschbach und da« sorg- sältiae Accompaauement de» Herrn Bolklaud ms veste Licht gestellt, eine zündende Wirkung au». Herr Röt scher bewährte sich in seinen Elavier- vorträgen als intelligenter und fein fühlender Künstler. Ja seinem Interesse wäre zu wünschen gewesen, daß er bei der Wahl der Pieren etwas mehr Rücksicht auf contrastirende Zusammenstellung genommen hätte 0 8 XauLnämiL86ti6 k'ortbilöunAglsetniIe Umrlrt LS, Stleglllt»««*» IL«/. ^iimetduogeu kür du» neu« (usnnte) LelnHulir uerdon vou 11 —12 Vdr tüglled, viel. 8onn- udssd und 8om>t»8, vou dem vuterreiedueten im getnilloeale sutgsgeugsoommou. Ldeuduseldst stslisu jederzeit krospeetv gratis ru vieusteu. - - US. Mlülim, vireetor. I^ekran8ta1t für er>vLeti86ne Diieliter, -ff». LS, V, LL ) ver oene 6arsus keginllt uw 6. April, krospeeto kraue« aud gratis durek vireetor tzVmxmei'. Feurrdestattuug. Wir können die erfreuliche Mittheilung machen, daß sich am Dienstag, 2. März, endlich auch in Leipzig ein „Verein für Aeuerbestattuno" gebildet hat. Ein Kreis von Freunden dieser Idee war zusammen getreten, und berieth unter Vorsitz de» Herrn Prof. Reclam die Ziele, Mittel und Wege der Ausführung. Unter den Anwesenden waren die verschiedensten Berufskreise vertreten: Aerzte, Juristen, Theologen, Kaufleute, Fabrikanten, Gewcrbtrerbende. Alle bekundeten sowohl für sich wie au» ihnen nahe stehenden Kreisen lebhafte» Interesse für Einführung der fakultativen Feuerbestattung Wie wünschenswerth, ja fast nothwendia ein solcher Schritt gerade in Leipzig sei, ergab sich durch Mittheilnng höchst werlhvoller uup lehrreicher Thatsachen von verständiger nutz Heft unterrichteter Seite. Die Sirchüofssrage bietet « Leipzig Schwierigkeiten und für die pekuniären wie für die Wohlfahrt», intereffen der Stadt Rachtheile wie kaum au einem anderen Orte. Es ist daher auch gerade bei uns im hohen Grade wünschenSwerth, daß Denjenigen, welche für sich und ihre Angehörigen die Feuerbestattung vorziehen, auch die Mög lichkeit der Ausführung gegeben sei. Alle Anwesenden waren darin einig, daß es sich nur um Einführung der „fakultativen" Feuerbestattung handeln könne, nicht um „zwang« weise" Nöthigung zu derselben. Es wurden die geeignetesten Arten der Ausführung, die hierzu nöthigcn Einrichtungen sowie manche andere recht liche und gesellschaftliche Beziehungen und Vor kommnisse erörtert, und schließlich ernannte der unbegründete Verein eine Commission, be stehend au» den Herren Stadtrath Pe ackert, Prof. vr. Reclam und Stadtverordneter Kauf- ma»n Gachseuröder. Die drei genannten Herren haben gemeinsam die Statute« de- ver wies zu entwerfe», Vorschläge für die nächste Thätigkeit des Vereins zu machen, und BeideS eine, einznberuseude» Vereiusversammlung vor- iulegw Außerdem wird jeder dieser drei Herren schriftliche Beitrittserklärungen entgegen nähmen. Kerner wurde Herr Professor Reclam ersucht, vmlh eiuea vffeutliHeu Vortrag, für Her- re» und Damen bestimmt, allen Denjenigen, welche sich bisher »och nicht «ftmeheud mit der Frage beschäftigt haben, die wünschenSwerthen Erläuterungen über den gegenwärtigen Stand der Angelegeuheit zu bieten. Der Vortrag wird nächsten Freitag i» acht Tagen, also am 12. März, im großen Saale der vuch- häudlerbörse stattfinden. — Mit großem I». tereffe und besonderer Genugthmmg erfuhren die Anwesende», m wie viele» Städten des großen deutschen Vaterlandes gegenwärtig dieselben Be- strebungen Platz gegriffen haben, und namentlich, daß auf dem preußischen Landtage ein Antrag auf Einführung der fakultativen Leichenverbren- nung im Geoiete der gesammten preußischen Monarchie vorbereitet werde. Fraurubildungsvereiu. Am Abend des 2 März feierte der hiesige Frauenbildungsverein im „Tivoli" sein lüjähriges Stiftungsfest, lieber hundert Theil- nehmerrnnrn hatten sich dazu versammelt. Weber's Iubelouverture, vorgetragen (vierhändig) durch die Schwestern Fräulein Hausse, eröffnete da» Fest. Die Mutter der Vortragenden war vom ersten Jahre an Vereins- (jetzt Vorstands-) Mit glied und ibre älteste Tochter, erst Schillerin der vereinsschule, bildete sich dann weiter zur Lehrerin und lehrt jetzt au derselben Eben so hatte man drei der besten, jetzt abgehenden Schülerinnen, Fräulein Heiland, Wehner und Hofsmann, zum Vortrag eines Prolog- von Louise Otto gewählt und sie unterzogen sich dieser Aufgabe m der trefflichsten Weise. Sie vertraten die drei Jahre 1865 (Zündung-fahr), 1875 (Gegenwart) und 1965 a ) me Zukunft: DaS später« Geschlecht wird kaum verstehen, Daß Ihr noch tämpfl«, daß Ihr viel gewagt. Denn keine Schranken wird eS um sich sehen. Und wo Ihr jetzt erst ängstlich schüchtern fragt. Da wird daS Leben längst die Antwort haben: verschieden theilt der Schöpfer feine Gaben, Doch was ein Mensch erreichen will und kann, DaS kommt ihm z», sei er ein Weib, ein Man». Als mau sich zur festlich geschmückten Tafel begeben, gedachte Frl. A. Schmidt der Gicku- dnng des Verein- unter dem Vorsitz der leider verstorbenen Frl. v. Steyber (Vorsteherin des Töchterpeufionats und der Schule) wie anderer um den Verein verdienter Mitglieder, die eben sall- Tod oder Entfernung geraubt, und der jenigen, die ihm Treue gehalten bis heute und hier und widmete dieser Treue an dem Verein und seinen Idealen das prste Hoch. ES folgten einige Gesangvorträge, Lieder von Schubert und Schumann durch Frl.Piek (Tochter eincSVeretns- mitgliedes) und Frau Mendel geb. Hirsch«! (ebenfalls ein solche» und zum Stiftungsfest vou Hamburg anwesend); sie hatte ebenso wie Fra» Musikdirektor Clauß, welche, durch Heiserkeit verhindert zu singen, die Sängerinnen aus dem Pianoforle begleitete, in den ersten Aufführungen de» Verein» vor 10 Jahren und nachher noch oft mitgewirkt, so daß schon in dieser Wahl der Vortragenden noch eine besondere Be reinS- freude lag. ES gab Dies Frau Otto Peter- Gelegenheit, sämmtlichen Rednerinnen, Sänge rinnen und Mnsikeriunen, die in den mindestens 250 Abendunterhaltungen, die der Verein seit seinem Bestehen nicht nur den Mitgliedern, sondern auch anderen Frauen an» dem Volke gewidmet ein dankendes Hoch zu bringen und darin auch den tatsächlichen Beweis zu finden, daß der Verein nicht — wofür er mitunter gelte — männerseindlich sei, da seine beiden ersten Sän gerinnen, damals junge Mädchen, nun Frauen, dock dem Vereine treu geblieben sei». Frl. Louise Hilscher feierte in Berfeu die „Neuen Bah neu" und der» Herausgeberinnen wie Vereins- gründeriune» und Vorsteherinn» Frau Otto- Peters nutz Kr! Auguste Schmidt, die Letzt genannte in humoristischen Vers» den „Winter", der im Fraueuverem „weiblich" sei, Frau Stadt rath Wiuter, die erste Mitvorsteherin de-Ver ein» «nd diesmalige Festordnerin Weitere Toaste statt» andern verdienten Mitgliedern, der Lafstrerui, Fra» Hosfmaun. Krau Hausse, Krau Löwe, Krau vr. Goldschmidt rc. Letz tere sprach Über den awl dem FraucubilduugS- verein hervorgegaugeuar „Allgemein» deutschen Frauenvereiu" aud brachte dem „deutschen Vaterland" und der Frauentreae für dasselbe An letztes Hoch. Frau Stadtrach Winter hob mit humoristischer Ansprache die Tafel aus, doch blieb man noch bi» Mitternacht vergnüglich zu sammen. Und in der Thal halt» die Krau» ein Recht, den Stlstvng-tag heiter »nd boffiinnqSvoll zu feiern, um so mehr, wenn man s ch erinnert, mit welch» Schwierigkeit», mit wie viel Bedenken, ja mit Hohn und Gegnerschaft derselbe bei seiner Gründung zn kämpf» hatte und wie viel seit dem in der sogenannten Frauenfrage Weiter geschehen, nicht allein in Leipzig, sondern in ganz Deutschland, und wie doch eigentlich die ganze große Frauenbewegung "on hier ausging Fraueu- vereine, die andere Zu cke hatten als Wohl- thätigkeit, gab es bi» dahin fast gar nicht, noch weniger Frcmenparlamente — auch nicht Frau» zweckrsi» von über hundert Frauen, die sonst keine gesellig» Beziehung» ,u einander haoen' Aber es gab auch keine werblicben Fortbildungs schulen für Unbemittelte, wie hier der Verein die erste gegründet, die bereit- viel» hundert Mäd chen, die außerdem vielleicht wer weiß welchem Schicksal verfallen wär», Unterricht and damit die Mittel zum ehrlichen Erwerb gegeben Jetzt ist all Dies und noch vieles Andere zum Bortheu der Kran» und des Vaterlandes in unzählig» deutschen Städten geschehen und wir können nur
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