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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187504054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-04
- Tag1875-04-05
- Monat1875-04
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1875
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» L i > t» L B l Ur N > k» ll 8 » > ^ > l- > > 8 > p > t» > 8 > ? ' 8 » 8 ' 8 . 8 » 8 » !7 > ? > V > 8 L » <» »u r. S Grfchet»t tLgltch früh S»/, Uhr. > s > L « ' ' p L « o 8 t» u L . u k > d, d« v p ll> l82.7by 8 6 > o S > u «. c r > d» k > n 6 r tvu r >. tu» L d-.'-o.» '«ML, d» a 8 a d» S i, t» i» L L r> ». » u 6 o «. , d 8. » r o. A»l Red««-, «» <wrdM«> .JvhanuiSgass« 33. Bmmtwortllcher «edattear Gr. Hüttner m «eadnitz. Svrrchstuudk d. Rkdacttou »»n-lttia,« ,o» ir Uhr Ulchmttlag» »,a < —» Uhr Annahme »er für die nächst- :olaenor Nummer bcsttmmtni Imcralr an Wochentagen bis Mhr Nachmittags, an Lo:.p und Festtagen früdbi» '/,V Udr FMile fük Z»üra„vo«,,«h»r> Otto stlenun. Untversttärsftr. 22. Litt« Lösche. Hatn-r St. pi-e Anzeiger VlM D PolM, Socaigkschichlt. Handels - inid GtschäW'krkkhr. M 95 Metzs«fl«fie IS,-56. Li-«nln>«tt»rt<» viertelt. iacL vringerlohn 5 Ml. Jede einzelne V.nmmer 30 Pf. Belegexemplar io Pf. Gebühr« für Extrabeilagen ohne Postbesvrderung 3« ML nnt PoswefÜrderung 4» ML Haserate <aesp, Bourgeois. 20 Pf »rvßcre bchrislen laut unsere» Preis oerzeichniß —Labellanich«, Satz nach höherem Lan> N«ri«or» >»ler de» ttedaettaaißrtq die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stä» an d. «ipedttta» p» send«. — Rabatt wird nicht gegeben Aahlnng pr»«muL«Av<t» ober dnrch Popvorschnß. Mo«tag den 5. April. 1875. Meßgcwölbe - Vermiethung. Da» ,n dem der Gtadtgemeinde Leipzig gehörigen Hanse Netchöffra-e -kr. SL befindliche DerkchWf-geWAlb«, von dcc Slraße au« links de» Hauseinpange«. soll vv» »»9 «tt der 9iesj^rtaru Michaeli««esse a» für die Osten» und Michaelt-merffe« gegen halbjthr» ltch« Miiudtgung an den Meistbietenden vrrmtethel werden und beraumen wir hierzu B«- steigcruugStermiu auf DiettStag de« IS. April d. I. »or«ttta-s LL Uhr an, indem wir Miethlustige ausfordern, sich zu demfelben au Nathsftelle einzustudea uid ihre Gesote zu rhun. Die Vcrmi?thung» und LTrstcigerungsbedingungen können ebendaselbst schon vor dem Termine e,«gesehen werden. Leipzig, den Sl. Mörz 1875 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Eerutti. Vierte BezirkSschule. Die Ausnahme der neu angemeldeten Sinder findet Montag den 5,. April Nachmittag 3 >hr im OstflüaelgebÄnde der 3. Bürgerschule statt; die übrigen, der vierten BezirkSschule zugewiesenen strnder Havert sich ebendaselbst Drenötag den 6. April früh ^ Uhr einzusinden Leipzig, den 1. April 1875 Des NathS Schuldepatatio«. Mette Bezirksschule. Die feierliche Eröffnung der Vierte« Beztrksfch»le wird Dienstag den L. April Nach mittag 3 Uhr im Saale der 3. Bürgerschule öffentlich begangen, wozu hiermit ringeladen wird. Leipzig, den 3. April 1875. Der Vath der Stadt Leipzig. vr. Koch Wllisch, Res. TRAesgkjlhichtUHr kederllcht. Man beschäftigt sich neuerdings vielfach mit cme» Notenwechsel, welcher kürzlich zwischen Deutschland und Belgien ftaltgesunken hat and über besten Inhalt man nach Eröffnung der belgischen Kammern weiter zuverlässige Mitthei. lnngen erwartet. Die deutsche Regierung «hat allerding» im Monat Februar eine Depesche an »er Grasen Perponcher in Brüste! gerichtet, e sich inbesten ausschließlich mit der Asfaire Duchesne beschäftigte. Wir erinnern kurz daran, daß der genannte belgische Supferschmied- aeselle seiner Zeit zwei Briese, in denen er den Bärsatz ausdrbckte, den Fürsten BiSmarck zu tödten, an den Erzbischof von Pari», Mr. Guibcrt. «richtet hatte, welcher seinerseits dieselben der französischen Regierung übermittelte. Durch Letz tere gelangten sie in die Hände der deutschen Botschaft in Pari» und durch diese au da» Aus wärtige Amt in Berlin. Die deutsche Regierung Übersandte in Folge Dessen die oben erwähnte Depesche an ihren Gesandten in Brüssel, in «eucher Abschrift jener Briese und die Anweisung enthalten war. den Kall zur -euntniß der bel gischen Regierung zu bringen und dieselbe zu veranlassen. Duchesue vor die Gerichte zu stellen Bier zehn Tage darauf ging die Antwort Belgien« beim Baron Nothomb in Berlin ein und wurde von Diesem unverzüglich dem Staats seeretair von Bülow mitgethcilt. Da» Brüs seler Cabinet führte in feiner Erwiderung-note au», daß die belgische Gesetzgebung der Regierung nicht gestatte, eine gerichtliche Untersuchung gegen Dnche»ne einzuleiten, weil Derselbe noch nicht den Anfang zur Auösührung der von rhm angeblich beabsichtigten That ge macht habe. E»ist wahrscheinlich, daß Graf Perponcher, nachdem er die oben bezcichnete Note der deutschen Regierung dem belgischen Minister de» Auswärtigen vorgelese« hatte, auch noch ähnliche verwandte Dinge zur Sprache gebracht «mb insbesondere, nm der Depesche seiner Re gierung mehr Nachdruck zu geben, die überau» feindselige Haltung der ultramontanc« Presse Belgien» gegenüber der deutschen Politik und Ge- setzgebnng berührt bat, denn der Minister Graf d'U»pre«ont Syudeu hat in seiner Ant- «ortluote eine auf die Presse bezügliche An deutung eivfiießen lasten und darauf hingewiesen. daß d« belgische Regierung nach der Lage der Leisastung «dieser Beziehung außer Stande sei, irgend welche Maßregeln zu er greifen. Alle» in Allem darf der Zwischenfall als vollkommen erledigt anaeseden werden, ohne daß er ans das freundschaftliche Berhältniß zwischen beiden Ländern irgend einen Schatten geworfen hätte. Man hat sich anläßlich der Asiaire DucheSne darin gefallen, von einer Mystifikation zu sprechen. Reben der Vergrößerung und Vervollkommnung der Kriegsflotte, der Häsen. Werste, Dock» rc. vvffolgt die kaiserliche Admiralität noch zahlreiche wissenschaftliche Aufgaben, welche zwar « weiteren Kreisen ziemlich unbekannt sind, es ab« wohl verdienen, ans Tageslicht gezogen zu ««den Da» hydrographische Amt der Ldmira lität gilbt zunächst zwei Zeitschriften heran»: die „Nachrichten sü« Seefahrer" ei» alle 14 Tag« erscheinende» Blatt, wache« Bericht« »er die von deutschen Schiffen berührten Länder nud Häsen bringt, r. v. in neu«« Zeit ich« die nördlichen Häsen Spanien«: Santander, Savtona, San Sebastian und Passage« rc. Mit den Nachricht-« zusammen «scheine» die „Hydrographischen Mit- theilvagen", welche Aufsätze znr Gesammtkunde der Swiffsahrt und de« Meera« „«öffentlichen meist nach den Beobachtungen deutsch« Seesahr« zuweile» ab« auch nach fremden Forschungen Einen andnen Zweig berührt die Umwandlung der bisher al« Privat anstatt in Hamburg bestandenen Verwarte in eine Reich«anstatt Satz die deutsche Marine fern« an der Bcobachtnug de» Benu«- durchgange« nach alle« Richtungen hin den tha- tigsteu Nntheik genommen, ist bekannt Die ««ui- raMüt bat ab« in neuest« Zeit auch ei« Werk unterstütz,, welche« aus dem betreffenden Gebiet« welche 28 Arbeiten der berühmtesten Reisenden, Gelehrten und Beobacht« enthält. Der Inhalt de« Bucke« ist kurz folgend«: Die Abstände der Himmelskörper von d« Erde von Vr Körst«; deographischc Ortsbestimmung von vr. Tietjen; topographische Beobachtung und Zeichnung von vr. Kiepert; Beobachtung von Himmel-Phänomen von vr. Weiß; Ebbe und Fluth von Pros Peter»; klemmte de» Erdmagueti»mu« von vr. Wild; Meteorologie von vr. Hann; Politische Geo graphie von vr. Meitzen; Heilkunde von vr. Friede!; Erforschungsgebiete von vr. Kon«; Geo logie von vr. v. Rlchthofen; Lrdbebenkunve von vr.v.Scebach; Pflanzengvographie von vr. Griese bach; Seegräser von vr. Lscherson; Pflanzen von vr. Schweinfnrth; Reptilien und Fische von vr. Günther; Mollusken von vr. v. MertenS; Wirbellose Scethiere von vr. Möbin»; Glieder- thiere von vr. Gcrstäcker; Löge! von vr. Hart laub; Säugethiere von vr. Hartmann; Chemische Naturproducte von vr. Oppenheim; Ethnologie von vr. Bastian; Landwirthschaft von vr. Orth; Linguistik von vr. Steinthal; Anthropologie von vr. virchow; Da« Mikroskop von vr Fritsch und Hydrographie von vr. Neumayer. Schon vor den Osterferien wurde darauf hin« gewiesen, daß da» Centrum de» preußischen Abgeordnetenhauses sich alle erdenkliche Mühe gebe, da» Zustandekommen des StaalSleistung»« ge setze» vor dem 1. April zu Hintertreiben, um wenigsten» den Geistlichen und sonstigen In teressenten noch die GebaltSrate für da» zweite Quartal zu retten. Die Absicht ist bekanntlich erreicht worden. Die Regierung aber hat dem Bernehmen nach doch Borsorge getroffen, daß die Weiterzahlung d« Gehälter nicht über da» noth- wendige Zeitmaß hinausreiche. Den bischöflichen Behörden ist von den betreffenden Bezirks- regierungcn die Mittheilung zugegangen, daß die GehaltSquittungen diesmal nur für einen Monat auszustellen seien und daß demgemäß der zu er hebende Betrag nur für diese Zeit bemessen worden sei Da eine Verpflichtung für den Staat, die Zuschüsse in vierteljährlichen Raten abzu- sühreu, nirgend» vorliegt, so wird gegen vie Richtigkeit diese» Verfahren« Nicht« einzu wenden lein. Der Orden de» Goldenen Bli eße» wird in neuest« Zeit, seitdem die Verleihung desselben an den Fürsten BiSmarck bekannt geworden ist. in Deutschland so viel genannt, daß e» wohl der Mühe werth ist, eine« Blick ans seine Geschichte zu werfen. Der Orden hat einen höchst seltsamen Ursprung, wie die Chroniken «zähl«. Er ist ursprünglich ein Abbild der blonden Perrticke d« Maitreste Philipp'« de» Guten, Herzogs von Burgund. Al» sich dieser Fürst am 1V. Äanuar 1430 zu Bruge» mit einer portugiesischen Priu zessin verheirathete, gründete er an demselben Tage den Orden, um die von ihm verlassene Maitreffe, mit der « spät« noch »4 Sind« zeugte, zu trösten. Die Prinzessin Haßclla war natürlich, al» sie die Detail» vieler GMnng «- ftche, höchlichst echürnt. »p^ MUruhigeri. behauptete der Herz«», « habe dm Orden nur gegründet al» Andmken an eine großartige Spe culalion in Wolle, die ihm gelungen sei. Höflinge wußten dies« nicht sehr gelungenen Entscbnl dtguug die Wendung z> «ben, daß da» von Jason eroberte goldene Vließ da» Bild ccr Tüchtigkeit sei, zu welch« man erst gelangen könne, nachdem man die schrecklichsten verbrechen begangen und von den heftigsten Leidenschaften beherrscht worden sei. Sich« ist, daß der Orden spät« nur vor Edelleuten getragen wurde, welche sich im Felde oder im Staate besonder« ausgezeichnet hatten Die für den Orden gewählte Devise: pretiam non vile I»do- rum" war daher vollkommen zutreffend. Die Fürsten von Burgund blieben Großmeister de» Orden», und Ludwig XI. von Frankreich ver suchte vergeblich unt« dem Borwand«, daß « der Suzerän Burgund» sei. die Würde an sich zu reißen Die Tochter Karl» de» Kühnen von Bur gund heiratbete dm Erzherzog Maximilian von Oesterreich, woraus Dies« vom Kapitel zum Großmeister getvählt wurde So kam die Würde da» Hau» Oesterreich Der Eukel Marinst. O, Karl V , gab dm» Orden seinen größten Glanz und installirte ihn in Madrid. Bei Aus bruch de» spanischen Erbfolgekriege» jÄoch brachte Karl Iv. dre OrdenSarchive nach Wim und ließ sich znm Großmeister de- Orden» ernenne», während Philipp V. dagegen protestirtc und seinerseits dieselbe Würde m Anspruch nahm. Heute noch besteht diese Differenz. Der Karser von Oesterreich betrachtet sich al» Großmeister und «nennt von Zeit zu Zeit einen Ritt«. Ei» Oesterreich« darf die OrdmSiufignien vom spauischen Könige nicht in Empfang nehmen. Spanien handhabt da» Recht, Ritter vom Orden de» Goldmen Bließe» zu ernennen, in viel aus gedehnterem Maße al» der Kais« von Oester reich; doch befinden sich die «eisten Ordensritter außerhalb Spanien». Die Mehrzahl derselben befindet sich in Pari», wo ihr« 15 leben: D« Exkönig von Hannover, der Exkönig von Neapel, Don Franciscu» von Assisi, der Gras von Aquila, die Herzöge von Nemours, Ioinville, Aumale, Monlpensi«, Noaille», valeutzay und Ostuna, Thier», Marqui« von Molin», und Marschall Mac Mgho«. Der spanische Orden vom Gol denen Bließ zählt im Ganzen nur fünfzig Ritt«. Die neuerdings au» dm Bereinigten Staa ten eingelaufenen Zeitungsnachrichten wenden sich mit Vorliebe Betrachtungen und Combina- tionen üb« die nächste Präsidentenwahl zu. Vielfach wird darin die Meinung kundgegeben, daß die Wiederwahl des Präsidenten Grant uu- >öglich und die republikanische Partei zu der rkenntniß gelangt sei, daß jed« Anschein einer Solidarität mit dem jetzigen Präsidenten sie der letzten Chancen eines Erfolges berauben würde. In Folge Dessen hat man sich iu diesen Kreisen nach einem neuen Candidaten umgesehen, der den gemäßigten Conservativeu im Norden genügen würde, ohne d« Bevölkerung der Südstaatm allzu antipathisch zu sein, und man glaubt diesen Candidaten in Blaine, dem früheren Sprecher de« Repräsentantenhaus«», gefunden zu haben. Blaille ist in Pennsylvanien geboren und im Staate Maine wohnhaft, gehört bah« gewisser maßen ebenso dm Staaten von Neu.England wie dm mtttleren Staat«, an. Während d« ganzen Dauer de» 43. Congreste» zeichnete er sich durch seine Mäßigung au» und war gleichsam die Seele der im Gchooße der republikaniscbeu Partei er- staudmm Opposition gegen dm Präsidenten Die Demokraten haben sichallem Anschein nach übereinen Candidaten noch nicht schlüssig gemacht, voraus sichtlich werden sie sich für eine Persönlichkeit ent scheiden, welche nicht im verdacht reactionairer Tendenzen steht und die Uebereinstimmung der demokratischen Partei mit d« neuen Ordnung der Dinge im Süden vertritt. Hauptsäch ist c« dm Demokraten darum zu thun, die Staaten de» Westen» für sich zu gewinnen, und all« Wahrscheinlichkeit nach werden sie ihren künftigen Candidaten unt« der Gpecie» von Hrlbrepubl,- kanerv aussuchm, welche in jenen Gegend« ganz befand«» gedeiht. Diese Taktik der Demokrat« darf al» eme ziemlich geschickte gelten, dm« d« Einfluß, welchen der Westen auf die allgemeine Politik der Bereinigt« Staaten gewinnt, tritt imm« klar« zu Tage. Bor 20 Jahr« sandte der Süd« 76 Mitglieder in dm Eongreß, die mittleren Gtaatm und Nm-England 99, der Westen 59. Im Jahre 1874 bestand der Eongreß au» 292 Mitglied««, von denen 80 dem Süden, 102 den mittl«m und Neu-England-Staatm und 104 dem Westen angehörtm. Aus diese Weise haben die letzteren bereit» ein Uebergewicht «langt, welche» bei jed« neuen Vertheilung der Stimmen zum Eongreß sich «höhen wird Noch ehe d« Nordpol aufgefundm, nimmt der „New Aork Herald" denselben für die Ber einigten Staaten al» diesen von Rechtswegen zugehörig in Besitz. Damit wäre dann that- sächlich die Mouroe-Doctri« an ihren äußersten Conseq umzen angelangt. Aus Stadt uu- La»-. * Leimig, 4. April Die vom Rathe ange ordnete Untersuchung der Beschaffenheit der hiesigen öffentlichen Brunnen hat statt aesundm An emer größeren A ozahl von Brunnen befinden sich weiße Zettel augeklebt, wouach vor der Benützung de» Wasser» au» diesm Brunnen zum Trinken gewarnt wird Da» Wasser der tädtischen Wasserleitung ist übrigen» seit einigen Tagen wied« gut und genießbar geworden. * Lttttstg, 4. April. Der Zustand der Vs. entlicyeu Straßen und Verkehrswege scheint gegenwärtig allcrwärt« kein absonderlich zutcr zu sein. In Chemnitz wurde dieser Tage in der RathSplenarsitznng über die dortigen Straßenzustände in Folge d« vielen laut gewor denen Beschwerden verhandelt. Der Stavtbau- rath mußte gewisse Klagen al« begründet »»geben, indessen er verwre« auf Leipzig und Baku, wo ähnliche Zustände vorhanden sei«. Wolle man die Uebelstäude rasch beseitigen, so würden einige Tage lang mehr«« Hunderte von Geschirre» und Tausende von Arbeitern nöthig sein. Für solche außerordentliche Maßregeln re,chm aber die be willigten Mittel nicht entfernt cm» * Leimig. 5. April. Heute, Montag, Nach mittag» 5 Uhr findet im Saale der 1. Bürger- schule die Generalversammlung de» hiesigen Zweigverein» der Kaiser-Wilhelm-Strs- tung für deutsche Invaliden statt. Lus der Tagesordnung befinden sich d« Bericht auf die Zeit von 1871-1874, d« Rechnungsabschluß, die Feststellung de« Statuten-Entwurfs, die endgül tige Consntuirung de« Verein«, die Wahl de» geschäftSführmden AuSschuste» und etwaige An träge der Mitglied«. Vorsitzender de« Zweia- verein» war bisher Herr Bürgermeister vr. K.'ch. <5 Leipzig, 3 April. Unter dm Flugschriften die in heutig« Zeit gegen die Uebergriffe Ro ms «schimen sind, .zeichnet sich die folgende ebenst' durch Originalität al» durch satyrische« Gewand au». Freuich glanben wir kaum, daß die Rath schlüge und Mahnungen de- Buche» bei den Ultra- montanen ein offene« Ohr finden werden. Der Titel dieser Schrift heißt: Einige Posaunen stöße au» dem Imseit» al» Vorboten und Herolde de» nahenden Gottesgericht». Nebst einer HimmclS- symbolik und einigm Denkzetteln für den schwarzen Hemmschuh de» relrgiösm und Cultarfortschritte« der Deutschen. Bon emem unparteiischen Wahrheits- freunde" (Berlin, bei S. Mode). Nachdem die Himmelserscheinung dom 27. Februar d. I. gegen die Römlinge auSgelegt worden ist. fragt die Schrift die Emtrumsmänner und Bischöfe; 1) warum sie wie der alte Cato ihr Ostsrnm osv-«s^ immer Wiederholm, da» doch eigentlich viel eher ans Pceußm passe: 2) warum sie fort und fort da« Wort «greisen, obgleich sie von der Halt losigkeit ihr« Idem überzeugt fein müssen. Schließlich werdm die Aahäng« Rom» auf die unvermeidlichen Folgen ihre» Gebühren» auf merksam gemacht („Wer Wind säet, wird Sturm ernten!") und gebeten, von ihrem schmachwürdrgen Treiben abzulassm und bn Zeiten dm Rückzug anzutreten. Ein gewisse« Salz ist dn Flugschrift nickt abzvsprechm. ) Leipzig, 4. April Gestern Abend gelang e» uns«« Polizei, einm wegen Diebstahl« steckbrieflich verfolgten fremden Glasergeselle», welch« sich «nt« falschem Namen eine Zeit laug umhcrgetriebcn und jedenfalls für die bevorstehende Messe hier kein wünschm»w«tber Zuwachs ge wesen sein würde, in hiesiger Stadt aufzugreisen und durch seine Verhaftung vottäusig unschädlich zu machen Ebenso wurde b-rcüS Tag» zuvor ein von au»wäri» steckbrieslicl, vcrsülgt« Bäcker geselle hi« ermittelt und polizeilich ln Beschlag genommen. Demselben Schicksal verfiel endlich ein wegen Diebstahl» steckbrieflich »«folgt« fremd« Handarbeit«, den man beim herbergslosen Um- her treiben in vergangener Nacht hi« antras und vorläufig aus dem Naschmarkt einsteckte * Gohli». Die hiesige Bewohnerschaft begrüßte e« mit Freuden, al« Anfang März v. I. durch Krl. Wolf ein Kindergarten nach Fröbel'- schem Svstem eingerichtet wurde Daren doch dadurch die Eltern in den Stand gesetzt, ihre Kind« ein« Anstalt anvertraum zu können, in d« sie best« ausgehoben sind, als unt« der Auf sicht unzuverlässig« Dienstboten. Sie lernen sich hi« bildend beschäftigen, gewöhne» sich da« ge räuschvolle Herumtreiber, ab und finden auch z» Hause ihr Vergnügen in der Ausübung d« ,» Kindergarten «lernten Fertigkeiten. E« kst er freulich, wie sich darum auf Grund gemachter
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