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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187504245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-04
- Tag1875-04-24
- Monat1875-04
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1875
- Autor
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Erscheint t»zltch früh 6»/, Uhr. Nebactt«» i»1 Lepetttt,» JohaaniSgaflt 33. WeeaMworUicher Redatteur Gr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Rcdactto» Von»INa>4 »»» 11—n Uhr R»4»illaj« »,, 4—» Uhr. ie der für die nächst» Nummer bestimmten an Wochentagen bis Nachmittags, an Sonn- «ld Festtagen früh bis '/,d Ubr. Fllielt für Zvlrratriianuatmr: I Otto Klemm, UntversULtSstr. 22, goÄS L-iche. Hatustr 21, var TagMM Anzeiger. „> —M—mmmmmm DlM flr PoM, Localgkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. «ch>mn»,- u.»«. Kdo»»r»r»lo»rr1> viertelt. 4^ M, tncl. Bringerlohn ü ML Jede einzelne Stummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Lxttabetmge» »l»ne Pofideivrderung 3« «L mit Postbeförderung 4b ML Zaseratt 4aesp. BonraeoiSz. 20 Pf- Größer« -Fchriften laut unsere» Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lerlmae» »ater de» Letacttoaistrtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. Erpedttir» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»snun»«nuulo oder durch Postvorschuß. W 114 Tonnabend den 24. April. 1875. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 25. April nur Vormittags bis '-9 Ubr geöffnet. LA Petition ÄS» Ie VMUBblnIle». Bekanntmachung. Sn Folge der zum Finanzgesetze vom 25. Juni vor. Jahr, erlasienen Ausführungsverordnung vom 2». »eff. Mon wird der di»»j«-rig« erste Termin Her We»erbe- «nd Personalste»»» am LS. April ». o. «tt eine« halbe« Jahre»be«ra»e fällig. Die den Hausbesitzern resp deren Stellvertretern zugehenden Juttmattonrn sind den Ahmtether« sofort zuznstelen, außerdem ale Iutlmationen von mittlerweile ausgezogenen Steuerpsticdligen unter Angabe der Wohnung beziehendlich deS dermaligen LufcntbailSorteS, soweit Solche« bekauut ist, schleunigst an die Stadt Steuer-Eiunahme zurückzugeben. Die hiesigen Steuerpflichtigen aber »erden hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeträge für diese« Termin nebst den städtische» Abgabe«, »elche Letzteren L) — M. 8V Pf. ans je L volle Mark de» jährltHe» Katasteransatzes bei ben Bürger« «nb alle« sonst «tt mindesten» 3 vollen Mark ijährlicher Stoner «nd darüber betgezogene» Personen, sowie ü) — M. SO Ps. ans je 1 volle Mark de» jährlichen Katasteraasatze» bet de» »nter L nicht mit betroffene« Tchutzverwandte» betragen, bi» spätesten» KM Tage »ach dem genannt»» Termine an die Stadt.Steuer« Eiuuahme allhier — Rilterstraße l5, Georgenhalle 1 Treppe rechts — pünktlich abzuführen, da »ach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. , Mit Rücksicht auf die Heranziehung der sogenannten flottirenden Bevölkerung zu den Eommunal-1 «nlagen werden die hiesigen Princirale. Meister und sonstigen Arbeitgeber ersucht, die ihnen dem« > nächst zergehende» Jntimattonen ihrer Behülfen, sofort an Letztere abzngebe» und solche zur Berichtigung der städtischen Abgaben binnen gedachter Frist anballen zu wollen. Ferner haben die Principal? und Arbeitgeber bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 3 bis 15 ^ d e seit der im November vor. Jahr, bewirkten Aufstellung der die»» jährigen Steuerkataster vorgegangenen Personalveränderungen von allen mit mindesten» 3 vollen Mark jährliwer Staatssteuer und darüber betgezogene« Behülfe« binnen 8 Tagen de» der Stadl Steuer Einnahme allhier. woselbst Formulare dieser Veränderung^Anzeigen verabreicht werden, schriftlich anzuzeiqcn. Im Uebrigen wird jeder Beitragspflichtige, welcher seit der Katasteraufstellung die Wohnung gewechselt hat und dessen Steuer«nl>uialion in Anbetracht, daß solche v»m HauSvesitzer resp. dessen Stellvertreter ohngeachtet dieser Bekanntmachung zurückbehalten worden und somit nicht zur Behändigung gelangt ist, tugleiche« jeder BettragSpstichtige, welcher i« Lause des Steuerjahres nach hier gezogen „t, zur Kenntntgnahme seine» Stenersatze» fotoie zur Empfangnahme de» betreffenden SteneranSwetfe» an mehrgevachte Stadt- Steuer Einnahme verwiesen Gleichzeitig sind die von der Handels- und Sewerbckammer bereits öffentlich ausgeschriebenen Steuerzuschläge von den dieser Abgabe verfallenden Gewerbetreibenden mit zu entrichten. Leipzig, den 15. April 1875. Der Rath der Stabt Leipzig. Taube. vr. Koch. Die Eigentümer der concesfionirten Droschken machen wir darauf «ufmerlsam, daß i» der ersten Hälfte deS Mvnat Mai eine Generalrevision der Droschken, der Bespannung und U»ifor- mirung vorgenommen werden wird, bei welcher, wenn der Verpflichtung in tz. 6, 10 und 14 de< Regulativs vom 29. September 1874 nicht entsprochen ist, die Droschken außer Betrieb gesetzt werden. Leipzig, den 28. April 1875. Da» Poltzeiamt der Stadt Leipzig. vr Rüder. DaS archäologische Museum ist, nachdem die Aufstellung der nenerworbenen Denkmäler beendet worden, von Sonntag den 25. April an Mittwochs und Sonntags sowie an Feiertagen »on 10—12 Uhr Vormittag- für da» Publicum geöffnet. Leipzig, den 23. April 1875. Der Direetor Prof. vr. OmwrkaaL. Seschlüffe Sei Raths i» der plenarfihiing vom 10 April 1875.*) Durch Hindurchsickern von Thauwaffer durch baS Dach und die Decke über den Restauration»- lvcalitäten deS neue« Theaters war dem Nestau- rationSpachter ein auf 16S taxirter Schaden entstanden und wollte der Pachter auf letzteren verzichten, dauern ihm der Pacht vor dessen Ab lauf am 1. September 187» ab unter den bis herigen Bedingungen auf 8 Jahre verlängert würde: eS wird jedoch hierauf beschlossen, diese Bedingung abzulehnen, den Pachtvertrag recht zeitig zu kündigen und sodann die Restauration im Wege der öffentlichen Llcitatio« zu verpachten. DaS Gesuch deS Brandmeister- um Gehaltser höhung wird zur Erwägung bei Aufstellung de» l876er HauShaltplaneS zurückgelkHt; ein anderweites Geschenk der Begründerin der Louisenstiftung an letztere, im Betrage von -00 uk, da- Geschenk einer Dame an die Rüder- stistung im Betrage von 300 ^ in einem Leipziger Stadtschuldscheine, und die von zwölf vor 25 Jahren abgegangenen früheren RathSfrei- schillern in Erinnerung hieran gemachte Stiftung von 750 in Werthpapieren, deren einjährige Zinsen jede Oster» an 2 würdige, die Raths frei- schule verlassende Schüler zu vertheileu sind, iverden dankbarst angenommen; hierauf wird beschlossen: Herrn 6»oä Hoffmann «n der 3. Bürgerschule die 7. provisorische Lehrer stelle a» der Realschule 1. Ordnung zu Über tragen; für daS Eichamt künftighin mit gesonderter Rechnungsführung ein Specialbndget auszustellen; die Stadtverordneten um baldigste Erklärung « Betreff der ihnen vorgelegteu Reorganisation beS BauamteS und der zur Vermehrung der Geukrsicherheit im neuen Theater vorgefchlagenen Maßregeln mit Rücksicht auf die Dringlichkeit der Angelegenheiten anderweit zu ersuchen; daS Gesuch mehrerer Theaterbillethändler um Wiederaufhebung de» unterm 20. März d. I in Betreff deS TheaterbillethandelS auf Straßen und Plätzen erlassenen Verbot-, eveutuell um Be schränkung desselben auf die Wochentage und die Abendstunden von 5 blS 7 Uhr »bzulehnen und auf den hiergegen eingewendeten EventualrecurS Bericht zur Vorgesetzten Verwaltungsbehörde zu erstatte»; von der Erhauung einer Turnhalle für die l Bürgerschule vorläufig und mit Rücksicht darauf, baß die Schülerinnen Turnunterricht in der Turn halle deS Allgemeinen Turnverein- erhalten sollen, abznsehen; für öffentliche Zwecke, bezüglich zur Erbauung einer Volksschule vorbehältlich der einzuholenden Zustimmung der Stadtverordneten östlich von der Eonnewitzer EHaussee an der fortgesetzten Lrndt- straße, südlich von dem dort projectirten freien Platz« ein EarrL zu reserviren; vor der Fortführung der südlichen Borlluth- schleuß« aus den Fleiscverwiesen den Einstuß der Tikserlegung de» BorfluthgrabenS bis an die Nahle ans die Entwässerung abzuwarteu; in Gemäßheit der auf erhobene Beschwerde de» Betheiligten von der Königlichen Kreishauptmann- *) Rwgeaa»-» bei da > idTrHttl. Nebaeüon baS Tageblattes schuft erlasienen Entscheidung dem vormaligen Obernachlwächter Ackermann von dessen Außer- dieuststellung am 1. Januar 1»?4 bis zu desien, am 1. d. M. erfolgten Wiederanstelung in einem städtischen Dienste die regulativmäßige Pension auszuzahlen und den Stadtverordneten von dem Sachverhalt Mittheilung za machen: daS Gesuch Herrn Weise'- um Gestattung eine- eine- Einbaue» in dem städtischen Garten an der Promenade am Neukirchhofe abzulehnen; mit Rücksicht darauf, daß im 1875er GaSan- staltSbudget die Einnahmen auS dem Privatconsum auf Antrag der Stadtverordneten höher beziffert worden sind, dem entsprechend die Bedürfnisse an Kohlen um 33,000 ^ höher einzustellen, und hierzu Zustimmung der Stadtverordneten zu er bitten; in Berücksichtigung der anerkennungSwerthen Wirksamkeit der Sächsischen Stiftung und deren Benutzung Seiten Leipziger Einwohner im Allge meinen aus die an den Rath gelangte dieSsallsige Aufforderung mit Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten Bereitwilligkeit zur Ber- willigung eine- Beitrag- an die genannte Stiftung auS der Stadtcaffe auszusprechen, Behuf- Fixirung und Moüvirung der Höhe diese- Beitrag- aber vom Königlichen Ministerum deS Innern zunächst statistische Unterlagen insbesondere auch Auskunft über die Beiträge anderer größerer Städte zu erbitten; nach eingeholter Zustimmung der Stadtverord neten die der der dortigen gesteigerten Frequenz unzulänglich gewordeneGvSbelenchtung deS äußersten TheileS der Elisenstraße zwischen der Sidonien- nnd Sophien straße mit einem Aufwand vvn 341 ^ 20 zu Lasten de- Vau- und EraänzungS- fondS zu vermehren, die GaSanla gen der Marschner-, David- undMoschelkSftraße mit einem durchDarlehn zu beschaffenden Kostenaufwand von 7139 ^ 10 herzustellen, und die erforderliche öl,»Wechselung und Eigänzung der Ga-iöhren in der Dorotheen-, Erdmann-, Alexander- nud Weststraße mit einem Aufwand von 15,143 45 ^ zu Lasten de- Bau- unv ErgäuzungSfondS vorzunehmen. Nach Mittheilung, daß die Bvuorand'schen Erben sich zur Eingehung deS neuen Pachtver trag- über deren Etablissement im Rosenthal rechtzeitig unter den gestellten Bedingungen bereit erkärt haben, wird zur Beseitigung entstandener Zweifel darüber, wie bei den Abstimmungen und Beschlußfassungen in den gemeinschaftlichen Sitz ungen deS RatheS und der Stadtvervrdneten zu verfahren sei, die dieSsallsige Geschäftsordnung er gänzt und hierbei daS Prmcip z» Grunde gttegt, daß die Absitmmung über daS Materielle nach gesonderten Eollegien in allen formellen, die Ver handlung und Leitung der Berfa imlung rc. be treffenden Fragen nach Köpfen ohne Sonderung der Eollegien vorzunehmen ist. Hierzu, sowie zu einigen weiteren nebensächlichen Ergänzungen und Modifikationen der Geschäftsordnung für die de« zeichneten gemeinschaftlichen Sitzungen ist Zu stimmung der Stadtverordneten zu erbitten. Zur Universität. Aus der Eonsereuz der sächsischen Bezirksschul. Inspectoren zu Ehemuitz wird mitgetheilt, daß daS hauptsächlichste Hinderuiß fstr den gedeihlichen Fortschritt d«S Schulwesen- der große Lehrer mangel sei. welcher ein so bedeutender ist, daß a» letztem Oßertermme 300 Scdulstellen nicht besetzt werden konnten. Aehnlich ist eS an den höhern Schule«. Die Realschulru wachse« wie Pilze aus der Erde. Dresden hat eben ein neue- Gym nasium errichtet und Leipzig wird ihm in kürzester Zeit folgen. (??) Diesen Thatsache» gegenüber klingt eS merk würdig, wenn man hört, daß Hr. Prof. Ziller gezwungen sei, daS von ihm nun 13 Jahre un ermüdlich und mit Einsetzung aller seiner bedeu tenden Kraft geleitete pädagogische Seminar an hiesiger Universität wegen mangelnder Unterstützung auszugeben. Da- Seminar hat während der Zeit seine- Bestehen- außerordentlich segensreich gewirkt Es hat bis zu vergangenem Semester etwa 250 Studirende für den Lehrerberuf vorgebildet, dar unter die Hälfte Sachsen. Und zwar hat eS seinen Mitgliedern Begeisterung für ihren Beruf, höchstes Interesse für alle pädagogischen Fragen unb hin gebende Liebe zu den Kleinen ein gepflanzt Und wie könnte e- auch ander- sein! Wenn irgend Jemand, so ist Prof. Ziller, der langjährige Vor sitzende de- wissenschaftlich-pädagogischen Verein-, der Grundleger de- „erziehenden Unterricht-", be fähigt zur Leitung eine- pädagogischen Seminar». Und sollten sich »ie Jünger nicht erwärmen an der vollständigen Hingebung de- Meister- an seinen Beruf, an seiner rastlosen Thätigkeit, an seiner opferfreudigen Liebe? Dazu ist da- Seminar de- Herrn Prof. Ziller da- einzige an den Universitäten Deutschlands, da- mit einer eigenen UebungSschule verbunden ist. ES erfüllt somit die Bedingung, unter der allein eS möglich ist, die Studirenven wirklich einzusühren i» da- Schulleben, ihnen einen con- tinuirlichen Unterricht ertheile» zu taffen, ihnen eine Uebersicht zu verschaffen über den Lehrplan und ihnen Interesse einzustößen für die einzelnen Individualitäten. In Bezug auf da» VolkS- schullehrerseminar hat man da» längst erkannt und man wird doch wohl nicht meinen wollen, einem Lehrer an höheren Schulen sei pädagogische Durchbildung weniger «öthig als einem Volk» schullehrer? DaS Zillcr'sche Seminar ist außer dem verbunden mit einer Bewahranstalt für sittlich gefährdete Schulkinder und wir möchten eS nicht alS da- kleinste Verdienst desselben hin stellen, daß eS in seinen Seelsorgerconferenzen die Studirenden einsührt in die LiebeSwelt der geist lichen Hütung und Bewahrung, daß eS ihnen rum Bewußtsein bringt, wie werth und theuer dem rechten Lehrer da» Wohl einer einzigen KindeSseele sein muß. ES sind nun au» dem Seminar auch bereit» Leute hervorgegangen, die wie vr Willmann, vr Kleinmann, vr. Gustrin a>S Prosessoren der Pädagogik an Universitäten (Prag, Pesth, Lund) berufen worden find. Und Sachsen zählt eine stattliche Reihe von Gymnasial-, Seminar- und Realschullehrern, die, «ie kürzlich ein Geheimer Schulralh sich äußerte, im Ziller'schen Seminar zu Männern gebildet worden sind, die „denkend" unterrichten, nicht schablonen- und maschinen mäßig. zu Männer». die trotz de» „sogenannten" abnormen Lehrplan», nach dem in der Uebuag-- fchule unterrichtet wird, sich praktisch tüchtig be wiesen haben. WaS hat eS aber für eine Vewandtniß mit diesem vielfach „sogenannten" abnormen Lehrplan? Er ist in der Thal abnorm Abnorm vom Standpimcl de- hergebrachten Schlendrian, der zufrieden ist, wenn baS Lehrbuch mit seinem systematischen Inhalt vom Anfang bi- zum Ende sorgfältig durchgepaukt wird. Dieser Lehrpla» ist aber vollständig confor« den Entwickelung-gesehen der Seele, welcbe verlangen, daß der Unterricht den Zögling dieselbe culturgeschichtliche Entwicke- lungSreibe durchlaufen läßt, in welcher die ge lammte Menschheit emporgewachsen ist zu ihrem jetzigen BilvungSzustande. völlig conform der geistigen Gesundheit deS Zögling-, welche »er langt, daß der GedaukenkrelS de» Zögling» ein einheitlicher sei und nicht ein (Konglomerat der verschiedenartigsten, sich gegenseitig hemmenden und störenden BorstellungSreihen Eonform aber auch der sittlichen Gesundheit der Schüler, deren Bildung und Erhaltung eS unabweiSlich fordert, daß ein sittlich-religiöser Stoff in den Mittel- punct deS Unterricht- gestellt werde, von dem auS die anderen Stoffe ihren AuSaangSpunct nehmen müssen; denn nur auf diese Weise ist Sittlichkeit al» Ziel de- Unterricht- möglich und erreichbar ES wäre in der That eine traurige Verblen dung, wenn «an in maßloser Selbstgenügsamkeit »nd in der Meinung, „wie herrlich weit wir e- schon gebracht", annähme, daß mit Erbauung von neuen Schulhäusern ober Ernennung von Schul inspectoren genug geschaffen sei, daß aber unsere Lehrpläne und unsere Methodik keiner Reform bedürften. Unb nur Anhänger einer Platten Nützlichkeitstheorie, die Alle« verachten, wa» nicht unmittelbar verwendbar zu sein scheint, ober ver- srchter be» Hegei'schen Satze-, „baß baS Wirk liche da» vernünftige", vermögen sich abzuwenden von Bestrebungen, welche bie idealen Linie» z« zeichnen versuchen, da» wa» sein soll «uszustellen unternehmen gegenüber dem unzureichenden und oft verderblichen „WaS ist". Gerade aber der Universität gebührt, eS. ein Hort zu sein für freie wissenschaftliche Forschung, eine Borkämpseria für werthvolle Reformen, der Mittelpunct der geistigen Bestrebungen der Gegenwart, mag eS sein auf welchem Gebiete eS wolle. Daß man in den weitesten Kreisen diese hohe Bedeutung de- Seminars anerkennt, (diese Mei nungen hegt), hat sich ergeben, al- bie Nachricht laut wurde, daß Prvs. Ziller wegen mangelnder Unterstützung außer Stande sei, sein Seminar weiter zu führen. Nicht nur der Verein für wissenschaftliche Pädagogik hat auf seiner General versammlung z> Leipzig am 28.. 29. und 30. März beschlossen, da- Semmar nach Kräften durch Geld mittel zu unterstützen Die zahlreichen Freunde de» Seminar- haben sich auch an da» königl. Ministerium de» Eultu- gewendet mit der Bitte um genügende Unterstützung der für die Universität nothwendigen Anstalt. Die Mitglieder de» Semi nars aber haben aus ihrer Mitte eine Deputa tion »ach Dresden gesandt, um Kr Lxell. dem Herrn Lult»Sminister sowie den Herrn Geh. kch»lräthen persönlich ihre Bitte vorzutragen. Sie habe» hier auch ein verständuißvolle» und wohlwollendes Eingehen in die vorgetragene Sache gefunden und außerdem da» Versprechen erhalten, daß, wenn da» Seminar ein Bedürfnis für die Universität sei, für seine Kortexistenz Sorge ae- tragen würde. Da da» Bedürsuiß nachzuweisen sehr leicdt fallen würde, so ist wohl kein Zweifel vorhanden, man darf sich vielmehr der gewiffe» Hoffnung hingeben, daß da» Seminar auch fort» hin bestehe» »nd seinen segensreichen Ei«fl«ß auch in künftigen Zeiten ««Süden wird. L. 8. 4
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