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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187505169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-05
- Tag1875-05-16
- Monat1875-05
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1875
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Grsche1»t tigltch früh 6'/, Uhr. >rö«tt«, »»» Lr»rt!tts> JohanntSgaffe 3Z. VerantwoNlicher Redactmr Dr. Hüttner in Reudnitz, ^»rechstund« d. Redactioa N-r»,»-,« vo, n—» Udk Nichinlna,« ,0« 4 — » Uhr. »mulümr der für die nächst- folarndr Nummer besttmmtm Kn'rratr an Wochentagen bis »lltzr Nachmittags, an Lonn- and Kefttagen früh bis '/,9 Uhr. Fittilr sie Zaskr»tr»a»»al,»r: Vitt tlrmm. UntverfltLtSstr. 22, ü»»t« Lösche. Hatastr. 21. part. Tageblatl Anzeiger W 136. !ik, socaltzkschichte, HmdelS- M GcschWvcrkchr. Sonntag den 16. Mai. Anflage 13.26 V. L1>oi«nnN>prr1« viertelt. 4'/,M^ incl. Bringerlohn 5 ML Jede einzelne iitummer Zü Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung zg ML mit Postbrsvrderung 4b Mt. Zoleralr 4oesp. Bourgeois-. 20 Pf. Größer« «chriften laut unsere« PreiSverzeichmß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Rrclameu uulcr dem 8eractto»»ßr1ch dir Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stelS an d. «rpetttttr zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr-tonamsr»uclv ovcr durch Postvorschuß. 1875. Zur gefälligen Beachtung. Unser? Expedition ist nior.zen Montag den 17. Mai nur Vormittags bis '-9 Ubr g eff et LxpeeNlI«» Bekanntmachung. Mit dem 15. d. MtS. geht die Frist zu Ende, während welcher laut unserer Bekanntmachung vom 21. vor. MlS. untersagt war, Hunde srel umherlaufen zu lasten. Seit dem 20. vor. MlS. ist ein Fall von Tollwutb unter den Hunden hier nicht wieder vor- gekommcn, und haben wir daher keine Veranlassung, das erwähnte Verbot im Allgemeinen noch »riter zu erstrecken. Da jedoch nach unserer Bekanntmachung vom 28. vor. Mts. glaubhaft bezeugt worden ist. daß «m 20. vor. MtS. in der Hainstraße »tue Dogge von dem damals hier erschiene«»» tollen Hunde gebissen worden ist, diese Dogge aber aller Bemühungen ungeachtet nicht ermittelt werden konnte, so verfügen wir hierdurch, daß auch nach dem 15. d. MtS. und bis aus Weiteres Dockge«, einschließlich der den selben ähnlichen Bastardbunde und der sogenannten Boxer, auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen, sowie überhaupt un Stadtbezirke außerhalb geschloffener Räume nicht frei umberlausen dürfen. ES ist aver gestattet, solche Hunde mit sich zu führen, wenn dieselben vorschriftsmäßige und zut paster-de Maulkörbe tragen und an kurzer Leine so geführt werden, daß dadurch der Verkehr aus Trottoirs und Fußwegen nicht gestört wird. Hundebesitzer, welche Vorstehendem zuwidcrhandeln. werden um 15 im Wiederholungsfälle höher bis zu 80 oder mit entsprechender Hast bestraft werden. Wir machen wiederholt bekannt, daß wir Diejenigen in gleiche Strafe nehmen werden, deren Hunde bis mit dem 12 Juli d. I. außerhalb geschloffener Räume im Stadtbezirke ohne vorschrifts mäßige Maulkörbe betroffen werden, und daß solche Hunde vom Caviller werden weqgefangen werden. Außerdem bringen wir in Erinnerung, daß e« bei 15 Strafe verboten ist, in öffentlichen Drthschasten Hunde ohne Maulkörbe bei sich zu haben. Im klebrigen richten vir wiederholt an alle Hundebcsitzer hierdurch die dringende Aufforderung, ihre Hunde aufmerksam zu beobachten, und, sobald sie verdächtige Erscheinungen wahrnehmen, sofort bei unS Anzeige erstatten und selbst die nötbigrn Vorsichtsmaßregeln treffen. BiS jetzt sind acht Hunde, von denen sieben sicher und einer wahrscheinlich von dem oben er wähnten tollen Hunde gebissen worden, getödtct. Da aber auch, abgesehen von jener Dogge, noch andere Hunde gebissen sein können, ist die größte Vorsicht auch ferner geboten. Leipzig, am 13. Mai 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georg: Bauer Bekanntmachung. DaS Baden außerhalb der dazu bestimmten Plätze und Bäder ist verboten und wird — be ziehentlich außer mit den wegen unbefugten Betretend der Wiesen. Waldflächen, Dämme, Böschungen und Flußuser verwirkten Strafen — mit Geldstrafe bis zu SechSzig Mark oder mir Haft bi« zu vierzehn Tagen bestraft. Leipzig, am 21. April 1875. Der Rath und daS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. vr. Koch vr. Rüder. I)r. Reichel. Nicderwald-Denkmal. Der Entwurf deS Herrn Pros. Schilling zum Nicderwalddcnkmal ist im Cartonsaale deS Museum- aus einige Zeit ausgestellt. Für den Denkmalsond ist im AuSstellungSlocale eine Sammel büchse zum Emlegen freiwilliger Beiträge vorhanden. DaS Eintrittsgeld von 50 wird für den selben Fond erhoben. Leipzig, den 9. Mai 1875. Die Verwaltung de- städtischen Mnfenm-. Bekanntmachung, die Einreichung von Anträge» auf B rücksichtigunq von Schuldzinsen rc. bet der Einkommensteucr-E nschätzung vctreff.nd. Wahrend diejenigen Beitragspflichtigen zur Elnk.'mn>eusteuer. deren Einkommen nicht zweifellos unter dem Betrage von 1600 .6 bleibt, eine besondere Aufforderung zur förmlichen Declaration ihres Einkommen« nebst Declaration-sormular erhallen und in dieser D«claration unter Anderem auch die Schuldjinfen und sonstigen, nach tz >7 Punct 3. 5 und 8 und tz >9 Panct 7 deS Einkommensteuergesetzes vom 22 Decemder 1874 zulässigen Abzüge, welche die Beilra »Spflicktigen bei Berechnung ihres Einkommens in Anschlag bringen, nachznweisen haben, so haben nach H 19 Abs 3 der Ausführungsverordnung zu obigem Gesetze Betrag-pflichliqe mit einem 1600 zweifel los nicht übersteigenden Einkommen, wenn sie bei ihrer Einschätzung Swuldziasen rc berücksichtigt zu sehen wünschen, eine Declaration über ihr Einkommen aber nicht abgebcn, spätesten- bis zun« 2». Mat d. I. lieS bei unserm statistische« Bureau unter spcciellcr Bezeichnung der Höhe der Schuldzinsen rc. schriftlich zu beantragen. Indem wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, können wir zugleich nicht umbin. diejenigen Hausbesitzer und Administratoren. welche noch mit Einreichung der zu Verzeichnung der beitragspflichtigen Bewohner auSgegeberien HauSlisten in Rückstand sind, sowie diejenigen beim Betriebe ihre« Gewerbe« oder bei Ausübung ihres Berus- andere Personen dauernd gegen Gebalr oder Lohn beschäftigenden Arbeitgeber und Aktien- oder Commanditgeftllschasten auf Aktien. ErwerbS- und WirthschastSgenoffenschasten und Bcrggewerlschasten, auch Anstellungsbehörden im Staats-, Hof- und Kirchendrenste, sowie die Vorstände der vorstehend- noch nicht genannten juristischen Personen und Vereine aller Art, welche die in tztz 35 und 36 deS Gesetzes vom 22. December 1874 gedachten Nachwetsunge« erhaltener Aufforderung ungeachtet noch nicht bewirkt haben, hierdurch nochmal« an die rückständige Einreichung mit dem Bemerken zu erinnern, daß damit der Weitcrversolgung der wegen der ersteren Reste schon eingcleitctcn Strafverfügungen in keiner Weise Abbruch geschieht. Leipzig, den 8. Mai 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. G Mechler. Bekanntmachung, Aushebung der beschränkten Benutzung der Sladtwasserknust betr. Im Interesse der allgemeinen Gcsundbcitöflege haben wir bcschloffen, versuch-wetse und bis aus Weiteres die Entnahme von Master aus der städtische» Leitung zur Ingangsetzung der private« Soringbrunu»» und zur Besprengung der Straßen Setten der Privaten auS den Leitungen ihrer Grundstücke zu gestatten, wobei wir aber aus unsie Bekanntmachung vom 12. Juni 1870 birwnsen, Inhalt- b-rcn bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 13V die Besprengung anders nicht erfolgen darf, als so. daß der damit Beauftragte daö Schlauchrohr in der Hand hält und da« Wasser durch die angebrachte Brause gehen läßt. Jedoch müssen wir unsere Mitbürger aus daS Dringendste ersuchen, jede Maffervergeudung sorgfältigst zu vermeiden, damit wir nicht in die Roth» Wendigkeit versetzt werden, obige Grlaubnist zurückzuziehen. Leipzig, am 13. Mai 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georg«. Waiigemann. Rsd. Bekanntmachung. Die Formulare I bi- V, welche in Gemäßheit der Verordnung deS Königlichen Ministerium deS Innern vom 20. März d. I. zu dem Reichsimpfgesetze künftighin in Anwendung kommen, liegen für die Herren Aerzte in der Rath-wache zum Abholen bereit. Leipzig, den 8. Mai 1875. Der Gtadtbrzirk-arzt vr. H. Sonnenkalb. Stockholz-Aiictio». Mittwoch den 19. Mai d. I. sollen von Nachmittags 2 Uhr an im Forstreviere Connewitz auf den Miltelwaldschlägen, Abth. 10 und 23 circa ttttv Hausen kleingcmachteS hartes Stockholz unter den an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und gegen Anzahlung von 2 pro Hausen an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: ans dcrGautzscher Linie an der Zivcnkauer Chaussee und dem Ganyscher Felde. Leipzig, am 7. Mai 1875. DeS RathS Aorstdepuratio«. Graserci-Berpachtung. Die diesjährige GraSnutzung un Forstreviere bonn»witz soll Donnerstag, den 2tt. Mai d. IS. in einzelnen Parzellen gegen sofortige Erlegung deS Pachtzinses nach dem Zuschläge und unter den im Termine noch näher bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden ver pachtet werden. Zusammenkunft: I. am Streitteiche bei Connewitz, unweit deS WaldschlöjchenS Vor mittag- v Uhr; II. aus der Connewitzer Linie am Gehege, unweit der weißen Brücke, Bor» mittag- »» , Uhr. Lervzig, den 7. Mai 1875 De- Rath- Korst-Deputatton. Neues Theater. Lehrst-, 14. Mai. Nach zwei Seiten bezeichnet der „Prophet" Auffallendere Wendepunkte in Meyerbeer'S Schaffen. Gleich „Robert" und „Hugenotten" textlich wie gesanglich in so ächt französischem Accent und Geist geschaffen, daß auch die beste Uebersetzung nur ein verzerrtes Bild der rhythmisch-declamatorischen Seite zu geben ver möchte, wurde die bekannte Wiedertäufer- eplsode von Meyerbeer als genauem Kenner seiner Zeit und seiner Pariser hauptsächlich gewählt, um, besonders durch Rossini'- „Teil" und HalSvy'S „Jüdin" angeregt, dmch noch entschiedenere Be theiligung deS Volke- an der Handlung der selben einen neuen aufregenden Impuls zu ver leihen. Gewiß muß cine gewaltige Idee, in ihrem geschichtlichem Verlaufe idealisirt dargestellt, die Breite der Lyrik einzelner Personen in den gewaltigeren, schneller dahinstürzenden Strom der zur That drängenden GemülhSbewegung der Masse hineinreißcn und so ein Enftmble, ein Ein greifen de- Chore» bedingen, welches der früheren Oper fern bleiben mußte. Die Wiedertäuser- epilode jeooch ist Nicht« als eine halb wahn sinnige religiöse Verirrung, die schon deSbalb jedem Kunstwerke daS Gepräge eine» Zerrbildes geben muß Wird aber überdies, wie dieS Scribe gethan, dessen Held zu einem selbst bewußten Betrüger herabgewürvigt, welchem Propheten- und Königthum und die ganze siirchtbar ernste Bewegung in seinem Volke Nicht- sind als Mittel, um seine Wulh an dem Verführer seiner Braut zu kühlen, zu einem blo« deshalb Ströme von Blut vergießenden Verbrecher ohne inneren Zusammenhang mit der Bewegung, so muß ein so durch und durch ungesunde«, wider natürliche« Süiet ohne jeden sittlichen Adel und Halt, dessen Personen mit Ausnahme der Bertha entweder trostlos schwache oder hinter listige Charaktere, so meisterhaft auch natürlich Manche« von Scribe gestaltet, aus die Musik höchst lähmend zurücknirken und kann höchsten« als ein interessanter Beleg mehr für die sittliche Ver wahrlosung dienen, welcher ein Theil der Fran zosen längst verfallen ist. Die allergrößte drama tisch musikalische Schöpferkraft wird mit dem Nufwanve aller Mittel sich vergeblich abmühen, mit dergleichen unlauteren Gestalten und Situa tionen unser Herz zu ergreifen; etwa- in sich Wahres und Ganze- wird auch der größte Künstler nur da zu leisten vermögen, wo Inhalt und Form in gegenseitiger Durchdringung wirkliche- Leben, ächt menschliche- Empfinden wiederspiegeln. Die wenigen Momente, in denen dem Compomsten de« „Propheten" diese Gelegenheit geboten war, geben zugleich für besten damals noch keineswegs ermattete Schöpferkraft den besten Beweis. Ebenso meisterhaft z. B, wie Scribe'S Exposition deS alle» Ankere weit Überragenden 1. ActeS, ist auch die musikalische Behandlung der Hauplsccncn desselben. Obgleich manche späteren Stücke viel grandioser angelegt sind oder durch üppigere Melodik fesseln: kein einzige- ist so auS einem Gusse hervorge gangen wie die Busrubrscene. Ihr am Nächsten stehen auch in den folgendcn Acten diejenigen Tonsätze, in denen der Comp Wahrheit, selbst wenn mit anderen Theilen deS Werke- im Wider spruch stehend, darstellen konnte, außer ein paar schönen Eantilenen, den Arien der FldcS rc. da« charakteristische Männerterzett im 3 Act (iu wel chem e« beiläufig in der völligen Fmsterniß erst nachträglich Jemandem einfallen darf, Licht zu machen) und da« kurz« Terzett im 5. Acte. Wo dagegen dem Comp, dl« Illustrirung von Unwahr- heil zugemuthet wird, verräth sich eine auffallende Besorgniß, dieß durch gewaltsame Mittel zu ver- decken. Manchen trefflichen Grundgedanken hat sich Meyerbeer deshalb ruinirt durch unnatürliches Durcheinandermischen und Rücken von allerlei Tonarten und Accorden, verzwickte Instrumenti- rung, ganz absonderliche Rhythmen und ähnliche abstumpfende scharfe Gewürze, oder er martert die Singstimmen, z. B. mit seltsamen endlosen Cadenzen, oder wird trivial, macht Anleihen bei Halsvy, Marschner, Rossini rc Trotz alledem vermag sich dieses in seinem Totalcindrucke erheb lich unter den „Hugenotten" stehende Werk noch immer zu behaupten, weil Mcyerbeer bei seiner bewundernSwerlhen Kenntniß und Beherrschung aller Mittel trefflich verstanden hat, ein paar höchst verlockend dankbare Krauenparticn zu schreiben, sowie einige effektvolle Zugstücke für da« große Publicum. Wenn etwas mit der zerfahrenen Titelrolle auSzusöhnen vermochte, so war dies deren ver edelnde und glänzende Wiedergabe durch Hrn. Stolzenberg Heute anscheinend besonder- günstig diSpomrt, überraschte Hr. St. durch öfters nahezu heroische Klangfarbe, durch eine Kraft und einen Glanz de« Organ-, wie sie bei lyrischen Tenören wohl selten zu finden sein möchten. Die dieser zugleich durch seclenoollc Wärme und höchst assectvollcS Spiel gehobenen Leistung gezollte ungewöhnlich enthusiastisch- Auf nahme war cine sehr wohlverdiente Nächst ihm ist die Bertha von Frl. Mahlknecht als hervor ragende Leistung zu rühmen, am Glanzvollsten im 4. Act, in besten Duett neben leidenschaftlich durchgeistigter Darstellung u. A. auch ein schöner Triller wiederholt Aussehen erlegte. Frl. Leeb dagegen bestätigte da« kürzlich ausgesprochene Be. dauern, daß sie weder gesanglich noch dramatisch genügende Ausbildung genoffen hat. Leider scheint -die falsch behandelte Höhe hierdurch schon gelitten zu haben, während der Mangel genügender Tiefe in dieser Partie viel ausfallender hervortrat, weil hier gerade mit ihr die Sängerin effecivok durch greifen soll. ES ist ein ebenso landläufiger wie starker Irrthum, eine Stimme von hohem Klang charakter blv« deshalb zu tiefliegenden Auf gaben zu verurtheilen, weil deren Höhe falsch- oder unentwickelt geblieben ist, und am Schlagendsten stellte eS sich auch heute wiederum im Susen,ble heraus, daß sich in demselben ohne angebornen tiefen sonorni Stimmklang kein Organ zu be haupten vernnag. Die höhere und tiefere Mittel lage dagegen sprach weist sympathisch und wohl klingend an. Vor Alle« aber müßte sich Frl. L. mit unserer Stimmung in bessere« Eiuvernchmen setzen, ihre Intonation differirtc meistentheilS mit derselben und zwar zuweilen wahrhaft peinlich. In den Duetten fecundirte sie verhällnißmäßig lobenSwertb und routinirt, «uch verriethen ver schiedene Monologstcllen, besonder- im 3. und 4. Acte beachtenSwerthcS dramatisches Talent. Hr. Lißmann fand sich mit dem unerquicklichen Oberthal gut ab. Zuweilen kann sich klarere- Accentuiren hinzngesellen. Recht gut vertreten waren wie sonst die 3 Wiedertäufer durch die Herren Rebling (welcher heut durch gute Höhe überraschte). Retz undEhrke, und sehr geschickt bewegten sich die Damen Casati und Möll mann mit den Herren H o m a n n und Spange in kalter Winterszeit aus dem Else. Sollte da gegen der auch auf den besten Bühnen in der Regel nur bedenklich erheiternd wirkende Schlitt- schühtanz wirklich so unentbehrlich sein? Sonst verdient die musikalische wie scenische Vorberei tung meist alles Lob. manche Chorensemblr« kön, neu sich noch glätten, z. B die zweite Scene des 3 ActeS. an dessen Schluß die elektrische Sonne Sensation machte. — vr Hrm Zopfs.
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