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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187506190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-06
- Tag1875-06-19
- Monat1875-06
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1875
- Autor
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Srschk'ut täglich früh 6'/, Uhr. »ebuctto» »ob Ärptttil«» JohanniSgasse 33. Verantwortlicher Redacteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction Bonninag« von ll—12 Udr SiachmUIag» von 4 — L Uhr. Annahme der für die nüchst- folaende Nummer bestimmten Zmerate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Lonu- und Festtagen früh dis '/,9 Uhr. Filiale für Znstratraaaoakme: Ltto Klemm. Universttätsstr. 22, öouiS Lüsche. Hainstr. 2l, part. W Nv. Organ für Politik, Lvcalgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Tonnabend den 19. Juni. «Htvge 13.S00. .>douiirmnit§»rri» viertelj. 4^/, Mk. incl. Bringerlohn 5 Mk. Jede einzelne viummer 3V Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 3»'> Mk. niit Postbesörderung 4L Mk. Zuferate 4gesp. vourgeoisz. 20Pf. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reclamcn unter dem keixicliou,strich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Sipe-itia» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pra«»um«raac>o oder durch Postvorschuß. 1875. GW- Zur gefälligen Beachtung. -W» Unsere Expedition ist morgen Sonntag dm 20. Juni nur Vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet. skxpS«Nlß«i, Äes V»«edl»tte8. Bekanntmachung, die Declarationen für die Gtnkonrmenftener bete. In Gemäßheil von tz. 38 deS Einkommensteuergesetzes vom 22. Deccmber 1874 ist nunmehr dm sämmtlichen Beitragspflichtigen, deren Einkommen nicht zweifellos »nter dem Betrage von 1600 bleibt, die Aufforderung zur förmlichen Declaration ihres Einkommen* nebst Decla- rationßsormular zugestellt worden. Daß daS auSgesüllte und vollzogene Declarationsformular binnen 8 Tagen, vom Empfange der Zufertigung an gerechnet, bei Verlust deS ReclamationSrechte« gegen die diesjährige Einschätzung an unser statistisches Bureau abzugcben ist, ist in der ZusertigungSschrift allenthalben ausdrücklich gesagt. Da eS aber immerhin möglich wäre, daß in Folge von Ungenauig- feiten oder Undeutlichkeiten in den eingeforderten HauSlisten oder auS sonstigen Gründen doch ein» zelne Beitragspflichtige mit mehr als 1600 ^ präsumtivem Einkommen noch keine Aufforderung zum Declariren erhalten hätten, während sie selbst ihr Einkommen zu declariren geneigt wären, so wird hierdurch noch besonders darauf hingewiesen, daß Declaration-formulare in unserem statistischen Bureau in Empfang genommen werden können. Auch Beitragspflichtigen, deren Einkommen unter dem Betrage von 1600 bleibt, und die wegen dieser Annahme keine DeclarationSausforderung erhalten haben, die aber selbst wünschen sollten, ihr Einkommen zu declariren, können die erforder lichen Formulare dazu im statistischen Bureau in Empfang nehmen. Leipzig, den 17. Juni 1875. Der Math der Gtadt LeipztG. vr. Koch. G Mechler. Für die Brandbeschädigten zu Dippoldiswalde sind in Folge unserer Bitte vom 27. v. M. die nachstehend verzeichneten Gaben eingegangen. Indem wir über letztere hierdurch dankbarst quittiren, wiederholen wir dringend unsere Bitte um weitere Beiträge, und dies um so mehr, als die Stadt Dippoldiswalde schon wieder, am 15 d M, von einem Brande heimgesucht worden ist. welcher 4 Wohnhäuser, 1 Scheune und einige Hintergebäude zerstört, nur arme Leute betroffen und 49 Köpfe ihres Obdaches beraubt hat, für welche die neuer dings eingehenden Unterstützungen mit verwendet werden sollen. Wir geben unS der Hoffnung hin, daß die Einwohner der Stadt Leipzig auch im vorliegenden Kalle zur Linderung der Noth der armen Brandbescbädigten in der unbemittelten Stadt Dippoldis walde nach Kräften beizutragen in ihrer bekannten Mildthätigkeit nicht ermüden werden. Leipzig, am 17. Juni 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G Mechler. Avrer 3 Marie St. 1 Frau vr. Kritz 3 I. St. 1 Packet Sachen, Gustav Müller 3 A H. 10 S. I ^ 50 G. 3 Pauline in Zwickau 3 Emil Hohlfeld 1 Packet Kleider, C. R. 1 Packet Wäsche, Sb. 2 O. Vetters 3 Ungenannt 6 vr. Krömer 3 vr. Merbach 3 .< W S 2 E. M. S. 4 ^ 50 ^s, M. Chr. gebürtig auS Dippoldiswalde 2 . < Ungenannt 25 Superintendent v. Lechler 6 vr. jur. Meitzer 15 -j- N E. -j- 2 Packele Kleidungsstücke und Sachen und 6 Frau Pauline von Hosimann 6 Caroline H. 2 Packele Kleidungsstücke und Schuhwerk, A S. 1 Packet Sachen. H. G 6 .^k, Unbekannt 1 Packet Kleider und 6 F. 1 Packet Wäsche und l Vicebürgermeister vr. Georgi lo Bürger meister vr. Koch 10 ^ 1l9 -V-k 25 ^ und 10 Packele mit verschiedenen Kleidungsstücken. Bekanntmachung. In Beziehung auf den Betrieb der hiesige« Pferdeeisenbahn und zur Regelung deS gesanrnitea FuhrverkehrS im Stadtbezirke haben wir für nölhig erachtet, Folgende» zu verordnen: 1) Aus den Geleisen der hiesigen Pferdebahn und in einer Entfernung von 0,60 Meter von jenen darf zu keiner Zeit irgend ein Gegenstand aufgestellt, abgelegt oder stehen beziehentlich liegen gelassen werden. Das Auflegen von Steinen oder daS Anbrmgen sonstiger Fahrhindernisse, die Verstellung von Weichevorrichtungen und überhaupt die Vornahme aller den Betrieb störenden Handlungen ist verboten. 2) Den Pferdebahnwagen ist sowohl beim Entgegenkommen als beim Ueberholen stets da- ganze Geleise sreizulaffen. denselben daher sofort und dergestalt rechtzeitig zu weichen, daß die Bahn wagen ohne jeven Aufenthalt und unbehindert vorüberfahren können. Erforderlichen Falls und insbesondere dann, wenn die Bahnwagen Weichen oder Spitzen zusammenlausender Schienenstränge passiren oder Fahrstraßen kreuzen, ist so lange zu warten, dis jene vorüber sind. 3) Fuhrwerke jeder Art dürfen den Bahnkörper der Pserdeeisenbahn überhaupt nur befahren, wenn die Fahrstraße keinen Raum zum Ausweichen bietet, oder eine sonstige Nothwendigkeit vorhanven ist. 4) Alles Fuhrwerk hat sich, soweit nicht die Lage deS Bühngeleises dies unmöglich macht, fort- während auf der rechten Seite der für dasselbe bestimmten Fahrbahn zu halten, sowie dem ent gegenkommenden wie dem überholenden Fuhrwerke stets nach recht» auSzuweichen. 5) Diese Vorschriften sind auch von anderen Passanten wie Reitern, Treibern von Vieh, Hunde suhrwerken u. s. w zu beachten. Zuwiderhandlungen werden, unbeschadet der dadurch etwa begründeten Verpflichtung zum Schadenersätze und insoweit nicht strafrccbtliche Bestimmungen darauf Anwendung leiden, mit Geld strafe bi« zu Sech-»ig Mark oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen geahndet Leipzig, am 15. Juni 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr Reichel. Bekanntmachung. Gestern ist im Hause Nr. 9 der Centralstraße Hierselbst ein großer braungelber Bastardhund männlichen Geschlecht», '/« Jahr alt, bei welchem die Tollwnth in der sogenannten stillen Form constatirt worden war, getödtet worden. Der Hund war beim Hervortreten der ersten Zeichen der Krankheit thierärztlich untersucht, seitdem überwacht, später auch angekettet worden, und cS ist unter den obwallenden Umständen anzunchmen, daß durch ihn eine Uebertragung der Krankheit aus andere H'mde nicht stattge- snnden hat. Daher sehen wir von Anordnung allgemeiner polizeilicher Maßregeln auS Anlaß de» vorge dachten Falles zur Zeit ab Da aber daS Vorkommen von Hunds vuth an sich zu besonderer Vorsicht mahnt und zwar jetzt um so mehr, alS in neuester Zeit diese Krankheit auch anderwärts häufiger, als gewöhnlich, aufgetreten ist. so fordern wir alle Besitzer von Hunden hierdurch auf, letztere genau zu beobachten und, dafern sie verdächtige Erscheinungen an denselben wahrnehmen, sogleich da» Nöthige vorzu kehren und bei unS Anzeige zu erstatten. UebrigenS verweisen wir auf unsere Bekanntmachung vom 21. April d. I., wonach bis mit dem 13 Juli d. I. Diejenigen, deren Hunde außerhalb geschlossener Räume im Stadtbezirke ohne vorschriftsmäßige und gut passende Maulkörbe betroffen werden, um 15 und im Wiederholungs fälle höher biS zu 60 Mark oder mit entsprechender Hast zu bestrafen, dergleichen Hunde übrigens vom Caviller wegzusangen sind. Leipzig, am 16. Juni 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Br. Aus Ltadt und L'and. * Leipzig, 18. Juni. Gegen Ende dieses Monats werden „Die Borgia", Drama in 5 Acten von Ernst Ierus alem, auf der Bühne unsere» Stadttheater» in Scene gehen, und man darf, wie unS von competenter Seite mitgetheilt wird, mit Reckt auf diese Novität gespannt sein. Der junge begabte Dichter, dessen Muse durch die seiner Zeit von ihm verfaßten und von unS ver öffentlichten Prologe in Leipzig, seiner Vaterstadt, noch in bestem Andenken steht, lebt jetzt als Re- dacteur der „Hessischen Morgenzeitung" in Kassel und wird demnächst noch mehrere seiner Dramen sowie lyrische Gedichte dem Druck übergeben. * Leipzig, 18. Juni, lieber die am 15. und 16. Ium in Meißen abgehaltene Kirchen- und Pastoral-Conferenz wird Folgende- gemel- AlS Vorsitzende fungirten die Herren Prof sind vorläufig in ß 2 die beiden Grenzen von 2400 auf 3000 ^!l und von 4800 auf 5400 zu erweitern. Der Vorstand wurde beauftragt, die Beschlüsse zur Kenntniß der Behörden zu bringen. Der Vortrag deS Herrn Pastor vr. Schütz in Lcutsch bei Leipzig über die Abänderung de- Wahlmodu» bei den KnchenvorstandSwahlen mußte, weil der selbe durch Unwohlsein am Erscheinen behindert war, von ver Tagesordnung abgesetzt werden. Ja Bezug auf die einheitliche Regulirung der Bußtagfeier einigte sich die Versammlung in dem Beschluß, daß daS Lande-consistorium zwar um Herbeiführung eine- gemeinsamen Bußtage- für da- ganze evangelische Deutschland angegangen werden soll, daß man jedoch die Beibehaltung zweier Bußtage für Sachsen wünsche und daß man insbesondere bei Feststellung eine- gemein samen Bußtage- für ganz Deutschland den Herbst bußtag nicht missen wolle. Schließlich erstattete »et vr. Fricke aü» Leipzig und Finanzprocurator I Herr Superintendent Schmalz aus Waldheim sein Hüllbauer aus Meißen. DaS Laienelement war l Referat über die inneren und äußeren Conseq uenzen nur sehr schwach vertreten. Die den Verhand- s de» mit dem 1. Januar 1876 in Kraft tretenden lungen vorhergehende Predigt in der Stadtkirche hielt Herr Oberhosprediger vr. Kohlschütter au» Dresden. Anwesend war unter anderm der Prä sident de- Lande-consistorium-, Herr v. Könneritz Hinsichtlich der Anstellung der Geistlichen in der sächs. Landeskirche, über welchen Gegenstand Herr Pastor vr. Wetzel auS Großmilkau da- Referat hatte, wurde Folgende- zum Beschluß erhoben: DaS durch tz. 1 d«S Gesetzes vom 1b. April 1873 geordnete Wahlverfahren entspricht weder dem Interesse ver Eollatorru oder Tollaturbehördrn, noch dem der Gemeinden, noch dem der Geistlichen, denn eS giebt Veranlassung zu Mißtrauen der Gemeinden gegen die Lollatoren und zu Kämpfen um Erlangung weiterer Zugeständnisse; zu unbeilvollem Partrihadrr innerhalb der Gemeinden, zu Demoralisation der Geistlichen <»wdita»). 8 2 de* Gesetze» erreicht nicht die edle Abficht, in der er gegeben, denn er nützt nicht den Litern Geist- licken, schadet aber den jüngeren, und durch beides der ganzen Landeskirche. Die nothwendigr Folge jeder A,t von Gemeindewabl, die freie, wie die beschränkte, ist die Aufbesserung des Einkommen» der Geistlichen in der Art, daß denselben, auch wenn sie nicht versrtzt werdrv, für ein bestimmtes Dienstalter durch Zuschüsse auch eia bestimmte» Einkommen zugrsichert wird, etwa nach >0 Jahren von 2400 ^1. nach 20 Jahren »000 «N. nach 30 Jahren 3600 Dies« Zuschüsse find nicht von dm Gemeinden, auch nicht von den besser besoldet« Geistlich«, sondern von de« ganz« Land« »u tragen, dem dieselben tu ihrem Amte dienen. Zu» Mindesten Reichsgesetze- Uber die Beurkundung de- Personen stände- und die Eheschließung. Die Versamm lung erhob die vom Referenten ausgestellten 25 Thesen zu den ihrigen und der Vorstand der Con ferenz soll in diesem Sinne an da» Lande-con sistorium berichten. * Leipzig, 18. Juni. Die Abänderung de- Grundgesetzes der Deutschen Turner» schaft, welche dem im Juli in Dresden statt findenden Allgemeinen Deutschen Tnrntag als BerathungSgegenstand vorliegt, wird in dem Organ der deutschen Turnerschast, der „Deutschen Turnzcitung," auf da» Lebhafteste debattirt. Merk würdigerweise sind a»S den zahlreichen und be deutenden Turnvereinen de- Königreich- Sachsen, Dresden. Leipzig, Chemnitz u. s. w., bi- jetzt keinerlei Stimmen über die betreffenden Anträge laut geworden. Sehr lebhaft inter» essiren sich dagegen für die von der Berliner Turnerscbast gestellten Anträge namentlich die Deutsch-Oesterreicher. * Leipzig, 18. Juni. Eine größere Anzahl hiesiger Gewerbtreibender, insbesondere solcher, welche die Gewerbe» und Industrie» Au-stellung zu Dresden mit ihren ^-»eug. nisten beschickt, haben in einem uns übers. 'n Schreiben den Wunsch ausgedrückt, die EX tuug der 8eipzig»Dresdner Eisen* »n möge im Interesse eine» lebhaften Besuche» der Ausstellung den Ausstellern FahrpreiSvcr- günstigungen gewähren. Die Unterzeichner de« Schreiben- machen darauf aufmerksam, daß die öftere Besichtigung der au-gestellten Gegen stände im Interesse deS Gewerbestandes liege und daß sie sicher auch erfolgen werde, sofern die Kosten deS öfteren Hin- und Herfahren nach und von Dresden entsprechend ermäßigt würden. Bei der bekannten Rücksichtnahme der Verwal tung der Leipzig-Dresdner Bahn auf die Inter essen de- Publicum» zweifeln wir nicht, daß da in Vorstehendem berührte Gesuch in geneigte Erwägung von ihr gezogen werden wird. * Leipzig, 18. Juni. Die „Allg. Buchbinder- Zeit." und nach ihr verschiedene socialdemo kratische Blätter hatten mit allerhand gehässigen Randbemerkungen die Mittheilung verbreitet, die Inhaber der Geschäftsbücherfabrik von Sperling und Hungar in Lindenau hätten bei Gelegen heit de» Besuchs de- König- Albert ihr durch den flauen Geschäftsgang stark verringerte« Arbeit-personal durch geborgte Arbeits kräfte ergänzt. Nachdem nichtsocialdemokra tische Blätter, unter anderm da- „Meeraner Tageblatt", jene Mittheilung weiter verbreitet und allerhand merkwürdige, aber wenig zutreffende Betrachtungen daran geknüpft haben, glauben wir den Sachverhalt nach den un- zugegangenen authentischen Informationen richtig stellen zu sollen. Es sind allerdings bei dem Besuch de» König- in der gedachten Fabrik sechs fremde Arbeiter mit beschäftigt gewesen, dieselben dienten aber nur dazu, dcß Maschinen, welche auch selbst bei starkem Geschäftsgang nicht sämmtlich im Gange sind (weil zum Tyeil HülfSmaschinen), an diesem Tage in Betrieb gesetzt werden konnten. — Im Carl-Theater gelangt heute die Operette Lohengelb, Musik von SuppL, zum ersten Male zur Aufführung. Dieser Operette — Pa rodie aus Lohengrin — geht ein sehr guter Ruf voran, und sie erfreut sich in Oesterreich all ge- meiner Beliebtheit. Da» Talent de» Componistcn ist ja. besonder- durch die schöne Galathee, hin länglich bekannt, und dessen Musik zu dieser Operette „Lohengelb" gilt besonder» al» geschickt und lieblich melodiö». Die Scenerie dieser Operette bedingt eine bedeutende Ausstattung, und da diese sicherem Vernehmen nach in beson- derem Grade vorhanden sein soll, dürfte eine Hmbeutung aus den Besuch dieses OpuS allen Lieb habern heilerer Muse jedenfalls willkommen sein. Reudnitz, 18. Juni. Der von den An wohnern der Chausseestraße zu Reudnitz beim Rathe der Stadt Leipzig gestellte Antrag um Ab- lafsung von Wasser au» dem Ständer am Gerichtswege behufs Bespreng ung der ge nannten Straße ist bekanntlich in der Raths» Plenarsitzung vom 5. Juni wegen der Bedenken der Consequenzen, der Unau-sührbarkeit der noth- wendigen Controlc und in Mangel jeglicher Verpflichtung dazu abgelehnt worden. Dieser Bescheid ist geeignet, in den betheiligten und unter der lästigen Staubcalamität schwer leidenden Kreisen große» Bedauern zu erregen. Wenn sich der Rath auch nicht für verpflichtet hält, Wasser au» der städtischen Wasserleitung an eine benach barte Gemeinde abzugeben, so dürfte er doch ver pflichtet sein, die betreffende Straße, welche Leipziger Gebiet ist. genau so oft täg lich besprengen zu lassen wie jede andere Straße Leipzig». Geschieht Die» nicht, so dürsten die betreffenden Adjacenten und An wohner der Chausseestraße berechtigt sein, Die» bei der Königlichen Amt-Hauptmannschaft zu be antragen, umsomehr als ja die AmtShauptmann» schaft von den Landgemeinden ebenfalls bean sprucht, daß von Seiten derselben auf thunltchste Beseitigung der Staubcalamität hingewirkt werde. Wie kommen nun die Anwohner der Chaussee straße und der übrigen in diese Straße einmün denden OrtSgassen dazu, unter dem Streit um die städtische ober dörfliche Verpflichung zu leiden? Sie zahlen an die Gemeinde Reudnitz die Steuern, wofür alle übrigen Straßen außer der Chaussee straße gesprengt werden, uno die Stadt wie der verweigert die Besprengung au« städtischen Mitteln, weil die Anwohner Dörfler und keine Leipziger Steuerzahler sind. Inzwischen bleibt Alle» beim Alten und die Straße in ständige Staubwolken eingehüllt zum Nutz und Frommen der Stadt unv zur Förderung der Gesundheit der Reudnitzer. Bei dieser Gelegen heit sei noch auf Etwa» hingewiesen, wa» allge mein Mißfallen erregt und durchaus nicht ge eignet ist. auf die öffentliche Meinung günstig nn- zuwirken Die Pserdebahngesellschast ist im Sinue der Fuhrunternehmer diejenige Gesellschaft, welche diese Straße am meisten benützt. Ihre Wagen befahren diese Linie täglich etwa 160 oder jähr-
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