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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187507128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-07
- Tag1875-07-12
- Monat1875-07
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1875
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s w f «6p. pt.».p. lco. 2. leo. 2. 6p. ckua.c. e v 1 « 0. Erscheint tiiglich früh 6»/, Uhr. LeScutto» «öS Skvkttti», JohauniSgasse 33. verantwottlicher Redacteur Ar. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d Redaction B«r«>n»i» »va li—t! Ul'k N»ch»NIa»« o<m 1 —» Utr ««nähme der für die «tchft- sülzende Rümmer bestimmten Inserate an Wochentage« bis 3Uhr Nachmittag», an Sonn- «nb Aesttageu früh bi«'/.» Uhr. FMatr fiir Z,stratr»a,,atz»e: Ott» Klemm. UaiversttLtSstr. 22, Loni« Lüsche. Haiustr. 2l. pari. Mpziger T«MM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. «uslagk 13.1««. .Vvsi>.nemr»»«prei< viertelt. 4V, ML incl. Bringerlohn 5 Mt Jede einzelne Stummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Vf. Kediidren für Extrabeilage« ohne Postbesvrderung 3« Mt. niit Postbrsdrderung 45 Ml Inserate 4gesp BourgroiSz. 2«Bs ^rdöere «chnste« laut unsere» PreiSverzeichniß. — Tabellanlck-r Satz nach höherem Tarif. Keclamea unter dem Xedaetloaaßrtch die Spaltzrile 40 Ps. Inserate sind stets an d. Lrorditti» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zablungpi^onuwvruiulo oder durck Postvorschuß. Bekanntmachung. Da» Gubdiacon«t «« der diesige« Tho««Skirche ist unverweilt zu be^tzen. Bewerber um diese Stelle wollen 'bre (besuche unter Beifügung der erforderlichen Qualisica tionSnachwrise schriftlich hi» z«« >0. J«li d. I. bei uns einreichen. Leipzig, am 23 Junr 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. (4. Mechler. Bekanntmachung. Nachdem bei uns zur Anzeige gebracht worden, daß die von unseren Beamten bei der Ver messung und zur Begrenzung vor» Straßen, und anderen öffentlichen Anlagen gesetzten Marken und Absteck««gSzeichea oftmals beschädigt oder zerstört worden sind, warnen wir biermt unter Hinweis aus die gesetzlichen Strafen vor jeder Verletzung solcher Verm?ffungkmerkmc>le mit dem Bemerken, daß wir deshalb die Wachmannschaften zu strenger AufsichtSsührung angewiesen haben und Angeschuldigte zur Bestrafung bringen werden. Leipzig, am 7. Juli 1875. Der Math der Stadt Leipzig. - ' ' l)r. vr Koch. Reichel. Gewölbe - Vermiethung. Die zeither an Herrn Bernhard Ablseld i. Ha Hcnoch L Ahlfeld vermiethet gewesenen Ge- hvölbeloealiiäte» im Rathhause, Ecke de» Marktes und SalzgäßcbenS. sollen anderweit vor» L. 4lag»st d I a» gege« halbjährliche Kündig««- an den Meistbietenden vermiethet werden und fordern wir Miethluftige aus, in dem hierzu für Erettag de« IÖ. dieses MoaatS Vormittag- Rt Uhr anberaumten Berste,geruugslermlne sich an RathSstelle ew.zufinden und ihre Gebote zu tben. Die Vermiethungs- und LersteigerungSbedingungen können ebendaselbst schon vor dem Ter!-, mc eingesehen werden. Der Rath der Stadt Leipzig. "eivzig, den 8. Jul, 1875 lir Koch Cerutti Tagesige!chicht!jche IleberUcht. Au» der Thatsache, daß die drei in Wien an wesenden Thronerben von Deutschland, Ruß land und Italien dem österreichischen Minister de« Aeußern Grafen Andrasiy ihren Besuch ge macht und den Letzteren bei sich in längeren Audienzen empfangen haben, ist der Schluß ge zogen worden, daß die Prinzen neben ihrer osfi- ciellen M.ssion noch politische Aufgaben zu erfüllen hatten. Zu einer solchen Annahme liegt indeß nicht der geringste Grund vor. Die Prinzen sind einfach dem Beispiele der Monarchen gefolgt, die beispielsweise bei ihrer Anwcsenbcir in Berlin dem Fürsten BiSmarck stets längere Besuche machten und denselben mehrere Male bei sich empfingen. ES ist in neuerer Zeit bei fürstlichen Besuchen an den Höfen der Großmächte Sitte ge worben, auch den ersten Rathgeber deS betr. Monar chen zu begrüßen und ausdiese Weise dem Svuverain selbst eine seme Höflichkeit zu erweisen. Berlin hat davon Beweise g'.nug, der König von Jtal'cn, der König von Schweden, kurz alle Souveraine, welche Kaiser Wichelm ihren Besuch machten, beeilten sich zugleich dem Reichskanzler ihre Auf merksamkeit zu erweisen. Dielen Brauch haben auch d:e Kronprinzen jetzt in Wien befolgt, indem sie dem Grasen Andrasiy den ersten Besuch ab statteten. Eine politische Bedeutung kann dem Verkehre zwischen den drei zukünftigen Monarchen und dem ersten Rathgeber des Kaiser» von Oester reich nur in demselben Sinne beigemesten werden, wie die Zusammenkunft derselben in Wien über haupt aufgefaßt worden ist, als eine weitere Bürgschaft für den Fortbestand de« Dreikcuser- bÜndnisteS. Der vertrauliche Verkehr mit dem Minister beweist wiederholt, daß neben den in timen Beziehungen der Herrsckersamilten zu einander auch d«e Politik dieser Mächte eine in ihren Ärundzügen vollkommen übereinstimmende ist. Die Revision de» Strafgesetzbuch« hat gutem Vernehmen nach endlich eine feste Gestatt angenommen. Daß preußische StactSministerium hat in seiner letzten Sitzung die diesbezüglichen vom Justizminister gemachten Vorschläge durch- berathen und den Entwurf dem ReictSkanzler- amte zusiellen lasten. Der BundcSrath und der Reichstag werden sich daher nach ihrem Zusam mentritt mit dieser Materie zu beschäftigen haben. In Dublin findet bekanntlich in nächster Zeit eine JubÜämnSfeier zu Ehren de» rrsten irischen ParlawrntSmitgliede» O'Connell statt. O'Con- nell kann al» der Vater der irische« Propaganda, die in dem Feuierthu« ihren Ausdruck findet, an gesehen »erden; er war der erste Homeruler, der »inen Worten Nachdruck zu verschaffen wußte. Er wird au» naheliegenden Gründen nicht allein al» Ncuschöpfer de» irischen Patriotismus, sondern auch al» Vertreter der „heiligen katholischen Kirche' de» englischen Ketzern gegenüber gefeiert. Da» Jubiläum wirb daher einen ausgeprägt re ligiösen Charakter tragen and es ist mcht zu ver wundern, daß von Seiten de» FeftcomitS an die unter ciner angeblich eben so großen Verfolgung leidenden deutschen Bischöfe eine Einladung er gangen ist. Bon Setten der letzteren sind jetzt die Antworten eingegangen. Der Bischof von Lcuca, Verweser der Erzdiözese von Frrihurg im BreiSgau, erklärt, daß dieKatholiken Deutschland» nun mit dem Verlust jener höchsten Güter bedroht sind, die O'Connell» Glaube, Standhaftigkeit uud edler Geist, gepaart mit der Helbstverläugnung, Einig, keit »nd Ausdauer de» Volke», für Irland erobert haben. „Die Katholiken der ganzen Welt, die Katholiken de» ganze« Universum» trauern wegen der Leiden ihre« großen Haupt?» — deS PapsteS — und wegen der in so viel.n Ländern gegen die Kirche gerichteten Verfolgungen. ' Der Erz bischof von München bemerkt nach einem AuSdrucke deS Bedauerns, daß er bei dem Feste nicht zugegen sein könne: „Ich werde mich indeß um so inbrünstiger im Geiste an der großen nationalen Feier betheiligen und Gotte« reichsten Segen über das katholische Irland, da« in diesem kirchlichen Zwiespalte uns Deutschen als ein leuch tendes Beispiel von unbesiegbarer Treue vorangebt, anrusen." Der Erzbischof von Köln ertycilt die folgende Antwort: „Ich würde Ähre Ein ladung mtt dem größten Vergnügen angenommen haben, um Zeuge zu sein, wie eine katholische Nation, die Jahrhunderte hindurch für ihren Glauben gelämpst und unter schweren Bedrückungen gelitten hat, daS Andenken deS größten Vor kämpfer» ihrer Frechelt und Rechte ehrt, ein Schauspiel, da- in den Zeiten deS Zwiespalts in unserm eigenen Lande e«ne besondere Ursache des Tröste« und der Ermunterung gewesen sein würde Aber leider gestalten mir die zahlreichen und schweren Trübsale, von denen ich mich thatsächlich umringt sehe, nicht, meine Dlöcese zu verlassen, weShalb ich außer Stande bin. die Ehre und da« Vergnügen zu genießen, daS Ew Herrlichkeit für mich bestimmten. Ich werde nicht Unterlasten, mich im Geiste in diese großartige, so sehr opportune, patriotische und religiöse Feier in Irland zu ver setzen und an v-S heilige Opfer Ew. Herrlichkeit der Stadt Dublin uno de» ganzen Irlands zu denken." Der Bischof von Trier äußert sich in ähnlichem Sinne: „Nicht» Anderes als die » unglückliche Lage der katholischen Kirche in meinem l Lande" — schreibt er — „würde mich zurück shallen, aber sie hält mich gebieterisch zurück : Ihr geschätzte« Schreiben und die elegante Karte werden al« ein köstliche« Andenken an Ew. Herr lichkeit und Irland- Sympathie mit der Heerde der katholischen Kirche DeutschlanoS in diesen denkwürdigen Zeiten bewahrt werden " Die preußischen Minister deS Innern und des Eullus habe in Betreff der Ausführung de« Ktosterge setze » in Uebereinstimmung mit den Motiven de- Gesetzentwürfe- festgestellt, daß durch den AuSbruck „Ordre und vrdentähnliche Congreaationen" klar gestellt werden soll, daß da« Gesetz sich aus die zwar nach dem katholischen Kirchenrechte verschiedenen, für den Staat aber in den hier fraglichen Beziehungen ganz gleich stehenden Orden und Congregattonen bezieht, während e» solche Verbindungen, deren Mitglieder sich nicht zu civem gemeinsamen Leben verpflichten und nicht ihre ganzePersöulichkeit den Zwecken eine» Orden» oder emer Cvngregatton zur Verfügung stellen, mithin die kirchlichen Bruderschaften oder Vereine nicht berührt. Da» entscheidende Kleri terium liege hiernach nicht sowohl in der Ab legung von mehr oder minder feierlichen oder dauernden Gelübden, sondern in der Orga nifation der Genoffenschaft, durch welche die zu einer Lebensgemeinschaft vereinigten Mit glieder außerhalb der gewöhnlichen Ordnung der bürgerlichen Gesellschaft gestellt sind und m der Gesammlheit ihrer LebrnSbeziehungcn der Direction von kirchlichen Oberen unterworfen worden. In Betreff de» Begriff» „Niederlassung" wird ferner gesagt, daß derselbe nicht den Besitz von liegen den Gründen und Gütern vorau»setze. Ebenso wenig sei er auf eigentliche Orden-Häuser. Klöster, Anstaltsgebäude beschränkt, vielmehr genüge im Allgemeinen schon per ffeste Aufenthalt mehrerer Orden»« oder CorporationSmitglieder an einem I bestimmten Orte. E» werde dabei nur z» prüfen sein, ob im gegebenen Falle da« Requisit eine» nach bestimmten Regeln geordneten gemeinschaft lichen Lebens zutreffe. Die stete Klage der Elsaß-Lothringer, oder doch der dortige» Protestpartei, daß da» Land unter einem großen Steuerdrücke seit der Einverleibung in da» deutsche Reich seufze, findet ihre treffendste Widerlegung in der statistischen Nachwersung deS Lande»hau»hattS von Elsaß-Lo- thrmgen für da» Jahr 1876. Danach ergirbl sich, daß Frankreich ein volle- Drittel mehr an Staats lasten in den Departement- erhoben hat, welche da« jetzige Elsaß-Lothringen bildeten. Der Etat wird nickt nur der dortigen Bevölkerung die A«gen öffnen, wenn sie eS wirklich bisher nicht gemerkt haben sollte, daß sie pro Kopf nur 20 anstatt der früheren 31 zu zahlen bat; sondern auch dem deutschen Reichstage den Beweis von dir völligen Grundlosigkeit der Behauptungen liefern, in deren Ausstellung vw elsaß-lothringischen Abgeordneten sich gefielen Gegen die Zahlen könn-n Phrasen nicht ankämpsen; für die deutschen Steuererhebungen steht nach höchster Schätzung die Zahl 13,797,643 .< für die französischen die Zahl 19,206,012 fest. ES hat also eine La stcnvcrmlnderung van mindestens 5,408 369 stattqcsuiiden, selbst wenn man die niedrigere Stätzling der nothwendigen Steuern von I1.1?9,759 außer Betracht läßt Der „Kuryer PoznanSki" in Posen veröffent licht eine authentische Nachricht, wodurch den Katholiken vom Papste gestattet ist, neue Kirchen Vorsteher und Kirchenräthe zu wählen. In einem Erlasse deS bayerischen KriegS- minifteriumS wird betreffs der bevorstehenden Landtagswahlen ausgesprochen, daß die Wahlberechtigung der Offiziere außer Dienst keinem Anstande unterliege, wogegen den zur Disposition Igestcllten Offizieren die Theilnahme an den Landtagöwahlen und die Ableistung de« VerfaffungS.'ide» nicht gestattet sei. Aus Stadt und Land. ^ Leipzig. N. Juli. Der heute Morgen »/i4 Uhr auf der Magdeburger Bahn von hier nach Kassel abgelaffcne Extrazug war von 182 Personen besetzt. Den Extrazug nach Thale früh 5 Uhr aus derselben Bahn benutzten von hier aus 350 Personen. Auf der Bayerischen Bahn ging heute Morgen 6 Uhr ein Extrazug mit über 800 Sängern nach Groitzsch zum dor tigen Sängersest von hier ab. — Vielleicht ist e» manchem unserer Leser an genehm darauf aufmerksam gemacht zu werden, daß gestern da« große Altenburger Vogel schießen begonnen hat und biS nächsten Som tag dauert. Der Haupttag ist der Donnerstag, wo Feuerwerk und Bauernball stattfinden. — o. Leipzig, 10. Juli. Die zweite größere Hälfte der auf dem Floß platze geschaffenen Promcnadenanlagen ist am heutigen Tage dem Publicum ebenfalls zur Benutzung übergeben worden und bildet bereits gleichwie die andere Abtheilung einen zahlreich besuchten Tummelplatz der Kinder weit, während die daselbst aufgestellten Bänke, im Ganzen 28, von alten und jungen Kinderwärterimien mit eigenen oder anvertrauten Sprößlmgen besetzt sind. ES mag letzterer Um stand für manche Leute, die eine solche Bank als Ruhcplätzchen benützen wollen «nd nur selten au einer solchen dazu den nölhigen Raum frei finden werden, ein Uebelstand sein, die» läßt sich jedoch nich ändern. Der Jugend hat in dieser Gegend der Stadt schon längst ein geeigneter Spielplatz, den Müttern ebenso ein Punct, wo sie mit ihren im zartesten Alter stehenden Kindern frische Luft schöpfen konnten gefehlt; was Wunder, daß sie nun diese von frischem Grün und blühenden Sträuchern um gebenen Anlagen, einen wahren Schmuck der Vor stadt, aufsuchen und hier, unbehelligt von Staub, Fuhrwerk und sonstigem Straßenverkehr, ihren Aufenthalt nehmen? Daher hat auch der Straßeu- lärm der Kinder sowie die Belagerung der Hau» thüreo und da» Zusammenstehen von weiblichen Kialschgruppen sich wesentlich vermindert. Laste man daher Groß und Klein in den neuen Floßplatz anlaaen, wo sie Niemand stören, ihren unbehellig ten Verkehr. E» befand sich vor einigen Tagen in diesem Blatte die Rüge, daß aus dem Spiel plätze der südlichen Hälfte der Floßplatzanlagen e» an Ordnung uud Sauberkeit fehle, indem durch Kinderhände »nd Kinderfüße in der Nähe der Banke der Sand aufgewühlt, Papier setzen und Speisereste (darunter Butterbrod stullen?) herumgeworfen und andere Unzulässig keilen verübt würden; e» dürste daher gewiß in der Ordnung sein, wenn man die Aufsicht der Anlagen der nachbarlichen Wache der Schutz Mannschaft unterstellte. Die zeitweiliae Erschei nung eine» Schutzmann» wäre da- beste Mittel Reinlichkeit, Zicht und Ordnung unter den daselbfi verkehrenden großen und kleinen Besuchern zu er halten, sowie die Rasenplätze und Anpflanzungen vor zerstörenden Angriffen zu sichern — Jeden- all« ist aber der Behörde, die diese Anlagen auf einem wüsten, schmutzigen Platze Herstellen ließ, und dem Stadtgärtner, unter dessen Leitung und nach besten so praktischem und gefälligen Entwurf« dieselben entstanden, dafür dankbare Anerkennung zu zollen a Llzemnih, 11. Juli. Die hiesigen Schank- berecbnglen, mögen sie Real- oder nur Personal- concession haben, Pächter oder Geschäftsführer ein, ebenso wie die Verkäufer von Bier im Ein zelnen. wie auch Privatpersonen sind ciner, be sonders für die Schankwirthe lästigen Bier- teuer unterworfen. ES muß nämlich auSwärt» zebraute« Bier, welche» direct aus der Brauerei oder von hiesigen oder auswärtigen Händlern zum Ausschank oder zum häuslichen Bedarf be zogen wird, mit 19 Pfennigen für da« einfacde und mit 30 Pfennigen für da« Lagerbier, pro Faß zu 100 Liter gerechnet, versteuert werden. Die Schankwirthe haben sich natürlich schon mehr fach gegen diese Steuer gewehrt und erst kürzlich wieder beim Rath und dem Stadtverordnetcn- collegium darum gebeten, die Biersteuer auszu heben, jedoch stets vergeblich Der Stadtrath betont den Ausfall der nicht unbeträchtlichen Steuer, welcher nicht sogleich wieder geleckt werde« könnte und die Stadtverordneten motiviren ihren Beschluß dadurch, daß die demnächst be vorstehende Reich?tagSgesetzgebung bezüglich eine» zu erlasftuocn Gesetze» über die ReichSmalzficu r Veranlassung geben werde, über die Abschaffung der communlicven Bier- und Malzsteuer in ander weitige Verhandlungen zu treten. — Die Etn- richlung eine- Standesamtes für die St<> t Chemnitz, von welcher ich Ihnen schon in Nr 174 Ihre« Blatte- berichtete, hat nunmehr auch d e Genehmigung der Stadtverordneten gefunden, auf Grund der bereits mitgetheilten Rathövorschläge — Der Abschluß der Rechnung für die hiesige Sparkasse auf 1874 weist an Einnabmen 998,761 Thlr. 8 Ngr. 4 Ps. und an Ausgaben 971,599 Thlr. 9 Ngr. auf, und hat somit einen Reingewinn von 25,161 Thlr. 29 Ngr 4 Ps. er zielt. Derselbe ist zur Haste an die Stadtcaffe abgegeben und die andere Hälfte ist dem Re- scrvefond überwiesen worden Letzterer halte Erde 1874 die Höhe von 131,395 Thl: 14 Ngr. 5 Pf. erreicht. — Wie bestimmt v r- lautet, wird das Denkmal für die im Kriege 1870/71 Gefallenen bis zum 2. September fertig sein. Die zu der Vorbereitung der Ein- wechungrseierlichkeit eingesetzte Festdeputation be findet sich bereits in voller Thäligkect Aus daS, wie man hört, geschmackvolle Denkmal selbst, wie auf die Einweihung desselben werde rch seiner Zeit zurückkommen. — Wie in fast sämmtlichcu Gegenden unseres Vaterlandes ist der Stano der diesjährigen Ernte auch in unserer Gegend ein sehr zufriedenstellender. Sommer- wie Wintergetrelde und Kartoffeln, daS Hauptnah. rungSmcttel deS Gebirge-. sind diesmal so üppig und voll, wie selten. Bisher ist unsere nähere Umgebung glücklicher Weise vor Schloßenschl.ig behütet worden und auch vor starken Gewittern verschont geblieben. ES ist überhaupt sehr selten, daß eiu heftige- Gewitter Chemnitz hcimsuchc. da dieselben sich an den nahen Niederrabensteiucr Höhen theiten und nord- und südivärl« von der «ladt wegziehen. Geht freilich ein Gewitter über di« dortige Wetterscheide hinweg, so bleibt eS auch lange Zeit über dem hiesigen Thalkcffel stehen und tritt dann mit allen seinen Schrecken ar s. bl. Dresden, 10. Juli. Unsere AuSstellu- g fährt fort daö Interesse des hiesigen wie d.« fremden Publicum« in hohem Grade in Anspruch zu nehmen. Täglich treffen Vereine und größere Gesellschaften ein, so daß wir immer sehr zahl, reichen Besuch zu registriren haben. Letzten Sonntag waren 9000 Personen in der Ausstellung, obwohl die Preise nur für Gesellschaften ermäßigt werden und EinzeldilletS nach wie vor mit 1 bezahlt werden müssen Die Direction der new n Bcrlin.DrcSdner Eisenbahn hat dieser Tage 3000 Eintrittskarten bestellt und wird besondere Eptra- züge mit ermäßigten Fahrpreisen zum Besuch der Ausstellung veranstalten. Leider können wir der- gleichen Rücksichtnahmen von unfern inländischen Eisenbahnen nicht rühmen; un» und vielen An dern ist die Thatsache unbegre fl>ch, daß für Schützenseste und ähnliche Gelegenheiten Kehrver- günstlgungen gewährt werden, während weder eie SlaatSbahn noch die Leipzig-Dresdner Eisenbahn- Compagnie sich bewogen fühlten. Etwa- zu Gunsten der hiesizenJndustrie-Au-steUungzuthun WaS die AuSstelluug selbst betrifft, so haben wir alle Ursache m»t der umsichtigen Leitung zufrieden zu sein, welche unablässig bemüht ist, den Besuchern Annehmlich keiten jeder Art zu bieten: wir Heden unter die- sen die sehr günstig ausgenommencn Concerte hervor, welche jetzt drei Mal wöchentlich in der Ausstellung statlfinden Auch die Aussteller brin gen da unv dort Verbesserungen oder Erweite- rungen an. Wo noch ein Plätzchen frei ge-
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