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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187507211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-07
- Tag1875-07-21
- Monat1875-07
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1875
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rrlllctlo« mit Erpktilica IohanniSgasse 33. Verantwortlicher Nedacieur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction >»nnlr«»g» ,ou tl—tr Udr »»a « —b Uhr. Annahme der für die nächst- solaende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Lonn- nnd Fest tagen früh bis V,9 Uhr. Fitiatr für Zalreateuaauahme: Otto Klemm, Univerfitätsstr. 22, staut« Lösche, Hainstr. 21, pan. Uchztztr.NagtlilaN Anzeiger. OlM für Politik, Lvcalgefchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auslage 13.40V. ^tonnclNkn»;orri?r>!eNeIj.4^/-Ml iucl. Bringerlohn L Niki Jede cinzclne Nummer 3» Pf. Belegexemplar 1U Pf. Gebühren sür Extrabeilagen ohne Postbesörderung 36 Mk. niit Postbesörderung 4L Mk. Inserate 4aesp, Bourgeois;. 2VPt. Grössere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Neclamea anler tei» tlcdartiiiaistrtch die Spallzeile 4U Pf. Inserate sind stets an d. Lrpetttloa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuw«r»vc!o oder durch Postvorschuß. M 202. Mittwoch den 21. Juli. IM Wegen des Sommerfrstes der 16 U*«lL*schen Offlein schließen wir unsere Expedition morgen Donnerstag den 22. Juli Mittags LS Uhr und bitten daher das geehrte Publicum, die für das Tageblatt bestimmten Anzeigen im Laufe des Vormittags bei uns abgeben zu lassen. Bekanntmachung. Dem Apotheker Herrn Fra«; Richard Krautze ist von der vormaligen Königlichen Kreis- direction Concefsion zur Errichtung einer Apotheke in der Ranstiidter Borstadt ertheilt worden, welche »nter dem Namen am 21. d. Mt«, im Grundstücke Nr. 20 deS Ranstiidter SteinwegeS hierfelbst eröffnet werden wird Leipzig, am 19. Juli 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. Der Stadtbezir kSarzt vr. Koch. vr. H. Sonnenkalb. Bauer. Bekanntmachung. Die Lieferung des Bedarfs an Braun« und Steinkohlen für die städtischen Schulen soll an den Mindestfordernden vergeben werden, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Submittenten. Diejenigen, welche sich hierbei betheiligen wollen, werden hierdurch aufgefordert, bie belr. Be dingungen im RathSbauamte einzusehcn »nd ihre PreiSsorderungcn daselbst biS Sonnabend de« L». ds». Vto«. Abends S Uhr versiegelt und mit der Aufschrift „Kohlenliesernng sür die städtischen Schulen" versehen einzureichen Die nicht versiegelten oder mit der vornedachten Aufschrift nicht versehene« Offerten müssen unberücksichtigt bleiben. Dagegen fleyt e- den Herren Submittenten frei, bei der am vorgedachten Tage Abends 5 Uhr in der Schulpexedition stattfinder.den Eröffnung ihrer Offerten zugegen zu sein. Leipzig, den 15. J»li 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr-. Koch. Wilisch, Res. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die am IohanniSkirchthurm befindliche Uhr behuf- Vornahme einer nothwendig gewordenen Reparatur abgenommen und vor Verlaus von 14 Tagen nicht wieder zur Aufstellung gelangen wird. Lnpztg, den 19. Juli 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wangemann Äus Stadt und Land. * Keizyig, 20. Juli. Der Zöllner-Verein — bekanntlich einer der älteren hier bestehenden Männergesang-Vereine — hatte vergangenen Sonntag den Kindern seiner Mitglieder, deren Leben-alter von 4 Wochen bi» zu 24 Jahren hivaufreicht, in den Gartenräumen der Er holung, Hohe Straße hier, ein trefflich arrcm- girte- und vom besten Geiste beseelte- Fest bereitet. Für alle Altersklassen waren paffende Spiele und Prämien auSerwählt, an denen die jugendliche Schaar sich sichtlich erfreute. Neben aller unge zwungenen Fröhlichkeit wurde aber auch dem Ernste insofern Rechnung getragen, als am Schluffe des Feste» jedem der Kinder ein sauber auSaesührter Buntdruck der Germania als Wacht azL Rhein nebst hiuzugesüglen Textesworten de» bnankre.'. LiedeS mit der Mahnung überreicht wurde, durch Liebe und Gehorsam gegen Eltern und Lehrer dafür zu sorgen, daß das Vaterland auch an ibnen einst nützliche Glieder, im Noth- salle aber auch eine wirkliche „Wacht am Rhein" erhalte. Jubelnd erklang auS frischer Brust der Kinder „Lieb Vaterland magst ruhig sein" rc. Kleinere Gesellschaften sind hier häufig um ein paffende- Plätzcden sür Abhaltung derartiger Feste, besonders an Sonntagen, verlegen. Die Garten räume der Erholung, die wenig gekannt zu sein scheinen, sind hierfür ganz geeignet. Der Wirth Herr Hummel, seiner Zeit auS Frankreich ver trieben, ist eifrig bemüht, sich hier in der alten Heimalh den Boden wieder zu gewinnen, den schnöde Willkür ihm dort unter den Füßen weg zog Mögen seine Landsleute ihm hierzu durch fleißige Benutzung seiner Lokalitäten behilflich sein. * Leipzig, 20. Juli. AuS dem unS zugesantten Badeblatte der Stadt Baden ersehen wir, daß zwei Leipziger Künstlerinnen: Frau vr. Peschka- Leutner und Frl. Redecker in Baden- Baden vor einigen Tagen einen großen Triumph gefeiert haben. Der detr. Referent schreibt u. A. Folgendes: „Frau vr. Peschka-Lentner gehört zu den allerbedeutendsten Sängerinnen in Deutsch land, sowohl wegen der seltenen Höhe und Schönheit ihres Sopran, als wegen ihrer fabel haften Coloraturfertigkeit, in der sie mit Aveline Patti wetteifert. Wir kennen in der Thal keine deutsche Sängerin, welche die berühmte erst« Arie der „Königin der Nacht" auS Mozart'8 Zauber flöte :c. mit einer so absoluten Sicherheit, Reinheit und Rundung de- Ton- zu singen vermag wie Frau Pefchka. Selbst das hohe dreigestrichene k, da-, wenn eS überhaupt ein Sopran zu erreichen vermag, aewöhnlich so spitz und scharj klingt, daß man diesen Ton gern entbehren möchte, trifft diese Künstlerin so voll und präci», daß man ihn mit Vergnügen hört. Unser Erstaunen wuchs aber noch bei den Variationen v. Proch." Indem der Kritiker auch diese unübertreffliche Leistung c-uSsührlich bespricht, schließt derselbe mit den Worten: , Frau Pefchka hat durch ihre Leistungen bei unS einen so schnellen und vollständigen Sieg errungen, daß. wenn sie (wie zu hoffen) im näch sten Jahre wiedcrkehrt, sie auf wärmste Ausnahme zählen darf rc. Frl. Rcvcckec besitzt eine, wenn auch nicht sehr starke, dock sympathisch und nobel klingende Contra-Altstimme von fabelhafter Tiefe (sie geht bi» zum es der kleinen Oktave, also b,S m die tiefere Baritonlage hinunter) und von so gleichmäßiger Ausbildung durch zwei Octaven, daß kein Registerübergang zu hören ist. Frl. Redecker ist mithin in iyrer Art eine ebenso seltene Erscheinung und fand dementsprechend auch eine so äußerst lebhafte Anerkennung, wie sie eine junge Sängerin von noch nicht allgemeinem Nus hier nur selten finden wird. Frl. Revecker sanc ebenfalls wie Frau Pefchka. dem stürmischen Ver langen nackgkbend, 6s e»po.' — lieber einen am Sonnabend Abend aus dem AugustuSplatz stattgefundenen Vorfall, die Acr en düng eine» Pferde» der hiesigen Pferdebahn gesellschaft betreffend, ist mitzutheilen, daß dasselbe nicht gelödtet worden, sondern während eine» vom AmtSthierarzt Herrn Böhme vollzogenen Aderlässe» umgestanden ist. DaS Thier selbst hatte weder den sogenannten Koller, noch raste es aus dem Platze herum, stand vielmehr ziemlich ruhig, e» litt an Blutandrang nach den Lungen und verendete am Blutschlag. AlSdann nahm eS der Caviller in Empfang. — Am vorigen Donnerstage Abend» brachte der GenSdarm zwei in Nischwitz ausgegriffene hoffnungsvolle Jünglinge in Wurzen ein, welche der Lehre in einer Leipziger Stein - druckerei müde geworden und im Begriff waren, den schon länger gefaßten Beschluß, in die Fremde zu gehen, auSzusühren. — Kürzlich ist in Plauen ein Eisenbahn- ar beit er, der übrigen» sieben Sprachen sprechen soll, wegen Falschmünzerei verhasiet worden. Derselbe ist auS Ungarn und gelernter Seifen sieder. Man fand an verschiedenen Orten ver steckt einen hölzernen Apparat zur Herstellung von Formen sür verschiedene Geldsorten, sowie einen großen eisernen Löffel zum Gießen, mehrere Sorten Sund in Säckchen gebunden, Cement :c. Der verdächtige Gelvmacher leugnete die Absicht, Geld zu machen gehabt zu haben und wollte bloS zu seinem Vergnügen und Nebenerwerb Ringe und Stockknöpfe angefertigt haben, mußte jedoch dem ihm vorgestellten Zeugen gegenüber zugestehen, daß er früher Guldenstücke und jetzt Reichsmarkstücke angesertigt und dem Zeugen in Aussicht gestellt hatte, er brauche vielleicht in kurzer Zeit nicht mehr zu arbeiten, sowie daß er denselben zum Beitritt und zu CapitalauS- lagen aufgefordert habe. Ferner stellte sich heraus, daß der Falsckmünzer auch Messingmarken im Werthe einer Mark, wie sie von den Eisenbahn arbeitern bis zum jedesmaligen Lohntage als Zahlung für kleinere Bedürfnisse auSgegebcn werden, angefertigt und vertrieben hatte und das Material dazu wurde ebenfalls vorgefunden. — AuS Dresden schreibt da» B - u HdlS.« Bl.: DaS plötzliche verschwinden de- Stadt rat HS B., Director der Hänichener Steinkohlen» Actien-Gesellschaft und der „Teutonia", Stein kohlenbau-Verein in GerSdorf, erregt nicht nur in Börsen-, sondern auch in Privatkreisen ein sehr peinliche- Aussehen. Wußte man auch, daß Derselbe sich in letzter Zeit in einer ziemliche» Geldklemme befand, so hatte man einen solchen AuSgang doch nicht erwartet. Mit der Börse war B. nicht liirt, so daß, fall» sich eine lieber» schuldung de« Vermögen» herau-stellen sollte, jene ein Verlust kaum treffen wird. Die „Dr. Pr." schreibt über denselben Vor gang: In Börsenkreisen beschäftigt man sich vielfach noch mit der Angelegenheit de« von hier verschwundenen Kaufmann-, Stadtrath» und Land- tagSabgeordreten Richard Beck, die — obwohl sic die Börse direct nickt berührt — viel Staub auswirbelt. So sprach man davon, daß eine Steinkohlenbau-Acliengesellsckast, deren Vorstand der Genannte war, bei der Beck'jcken Asfaire in sofern einen empfindlichen Verlust erleide, als sie für Accepte ihre» Vorstandes, welcke er fälschlicher Weise NamenS der Gesellschaft begeben, wird aus» kommen müssen. Außerdem wurde behauptet, daß eine Actiengesellschaft den gesammten Betrag der letztjährig verdienten und zur Auszahlung bei B. bereit gelegenen Dividende einbüße. Einer anderen Gesellschaft soll der ganze Reservefonds mit abhanden gekommen sein. In Folge dieser Gerüchte wurden u. A. die Aktien deS Hänichener Stewkohlenbau-Verein», bei welchem B. als erster Director fungirte, um volle 37 Procent geworfen — Am vorigen Sonnabend Nachmittag gegen 2 Uhr entlud sich in Zwickau ein kurzdauernde» aber heftige- von Sturm und Regen begleitete- Gewitter. Der Blitz hat dabei an verschiedenen Stellen eingeschlagen, glücklicherweise ohne erheb lichen Schaden anzurichten, indem sowohl in der Nähe der chemischen Fabrik am Birkenwege, als oberhalb der Günther'schen Dampfschneidemühle aus dem Bleyl'schen Grundstücke Erlenbäume ge troffen und zersplittert wurden. Durch den Sturm wurden in mehreren Gärten Bäume umgeworfen und am Poetengang eine Pappel umgebrochen. In Weißbach ist da- Gewitter noch stärker aus getreten ; doch schlug der Blitz in da« Bochmann'sche Gut, in Folge dessen Wohnhaus und Scheune in Asche gelegt und 4 Kühe durch einbrcchende Balken erschlagen wurden. Verschiedenes. s- Halle 19. Juli. In der heutigen Stadt verordnetensitzung bildete der mit der Halle- Sorau-Gubener Eisenbahn geschloffene Ver trag einen wesentlichen Theil der Verhandlungen. Der Vorsitzende der Commission, RcgierungSrath Gneist, beantragte, eine Deputation an den Handel-minister resp. demselben da» Gesuch der Commission zu senden, bei Erwerbung der Halle- Sorau-Gubener Bahn Seiten dcS Staates die Direction der Bahn nach Halle zu verlegen. Obwohl der Bürgermeister von Voß wiederholt daraus hinwies, daß bei den jetzt herrschenden Ferien der Ministerialräthe die Erledigung der Sache bis zum Octobcr hinaußgcschoben werden könne und daß andererseits an eine Verlegung der Direction nach Halle vor Ende >876 nicht zu denken sei, da bis zu dieser Zeit vie Ver Wallungen der Berlin-Görlrtzer und der Halle Sorau-GubenerBahn combinirt seien, daß ferner bei etwaiger Erwerbung der Halle-Kasseler Bahn Seiten- de« Staates und deren Vereinigung mit der Sorauer Bahn, welche- Project bereits zur Sprache gekommen sei, die Direction dieser ver einigten Bahnen auf jeden Fall nach Halle ver legt werden würde, so stimmte doch die Mehr zahl dem Antrag des Referenten Gneist bei. — Die Magdeburg - Halberstädter Bahn und die Magdeburg-Leipziger Bahn gestatten, daß au ihren Strecken einzelne Stücke Wild (Hasen Damwild, Geflügel rc.) von Passagieren zur Beförderung als Reisegepäck aufgegeben werden, und daß daS zu gewährende Freigepäck auch hierauf Anwendung findet. ES soll hierdurch namentlich Jägern ermöglicht werden, von der Jagd W:ld sogleich mit sich zu nehmen, um zu vermeiden, daß dasselbe mit in die Personenwagen genommen wird. Auf größere Partien Wild, welche etwa von Wildhändlern ausgegeben werden, wird da gegen Freigewickt nicht gewährt. lD Gera, 19. Juli. In unserem Elster- und dem benachbarten Aumathale entlud sich gestern wiederum ein äußerst starkes Gewitter mit Sturm. In dem unweit Gera gelegenen Städt chen Weida beging man daS dortige Vogelschießen, als da« Unwetter in aller Mächtigkeit loSbrach, Bäume entwurzelte, diese aus die Bretterbuden schleuderte, an den Alleen 50-und 00jährige Pappeln auSriß rc. Gleichzeitig schlug der Blitz in daS Bahnhofsgebäude ein und zündete hier. Glück licherweise beschränkte sich da» Feuer nur aus den Dachstuhl de- Hauptgebäude-. In dem etwa eine Stunde von Weida entfernten Städtchen Auma schlug der Blitz während einer Taushand lung in die Kirche und betäubte hier die Tauf reugen, während da« Kind und Hebamme unver sehrt blieben. — Wie vorsichtig man mit der Aufbewahrung von Feuerwaffen fein muß, dürste au» nachfolgendem Vorfall erhellen. Der Inhaber eine» hiesigen ConfectionSgefchLfteS mußte rlötzlich verreisen. Gegen seine sonstige Gewöhn» -eit ließ er den Schlüssel zu seinem Schreibpulte lecken. Der unterdeß in den Laden gelangte Sohn (11 Jahre alt) macht heute da- Pult aus und findet hier einen geladenen Revolver, lieber den Ladentisch weg hält er die Waffe mit der Mündung nach der geöffneten Ladenthür und drückt ab. Der Schuß geht los und die Kugel fährt einem auf der anderen Seite der Straße stehenden Mädchen in die Schulter. DaS Mäd chen ist sofort dem städtischen Krankenhaus über geben worden und muß die Kugel auS dem Knochen entfernt werden Auch der Knabe hat sich zwei Finger verletzt. - Man meldet auS Gotha, l8. Juli: Bei günstiger Witterung entströmten den Frühzügen der Eisenbahn heute Morgen die Gesangvereine de« Thüringer Sängerbundes, welche bei dc.n heute und morgen hier abzuhaltenden Thüringer Stingerscste ihre Beteiligung zugesagt hatten und mit diesen Taufende von Gästen. Der Bahnhof war festlich mit Fahnen und Guirlanden geschmückt, ebenso die Straßen der Stadt, durch welche sich der Zug zu bewegen hatte. Von 7 Uhr ab war Empfang der cn.kommenden Sänger aus dem Bahnhose und Begrüßung derselben im Park- Pavillon und Restaurant Sander. An beiden Orten gesellige Unterhaltung und musikalische Vorträge. Um 10 Uhr wurde von der Bahnhos- straße aus ein gemeinschaftlicher Zug mit ca. 1300 Sängern nach dem Festplatzc, dem Schützenhose, zur Abhaltung der Probe arrangirt. Um halb 3 Uhr versammelten sich die Sänger auf dem MykoniuSplatze und zogen um 3 Uhr nach dem Markte, wo sie von einem ComitS-Mitglieds mit einer Ansprache empfangen wurden. Hierauf wurde die Schmückung der Fahnen vorgenommen und die Festjung» srauen, mit weißen Kleidern und grünen Schärpen geschmückt, vertheilten sich je zwei zu den 45 Fah nen und 16 eröffnten unter Führung von Fest ordnern den Zug. BiS dahin war daS Wetter günstig, obgleich sich der Himmel seit Mittag bewölkt hatte, aber schon mit dem Moment, als sich der Zug m Bewegung setzte, fielen die ersten Regentropfen und diesen folgten bald darauf die ersten Donnerschläge deS im Anzuge befindlichen Gewitter«. Noch ehe die Spitze dcS ZugcS den Schützenberg erreicht hatte, daS Ende desselben befand sich noch auf dem Jacobsplatze, siel ein so heftiger Regen, daß Alles in den zunächst liegenden Häusern Schutz suchend verschwand. Erst nachdem sich der Himmel wieder erhellte, konnte der Zug nach dem Festplatzc fortgesetzt werden, dort aber mußte die Aufführung auf einige Zeit auSgefetzt werden Später wurden die Gesang-Vorträge nach dem Programme noch abgehalten und befriedigten die Zuhörer vollkommen, so daß nach 8 Uhr die Einzelvorträge beendigt waren. Hieraus folgten die Concertmusiken im Freien und die Abbrennung deS Feuerwerks. Obgleich viele fremde Gäste mit den Abendzügen wieder heimgekehrt waren, so war doch lange nach l I Uhr noch ein lebhafter Verkehr auf dem Fest» platze, der sich bis weit nach Mitternacht erhalten haben soll. — Auf der Schloßstraße in Dresden ist feit einiger Zeit ein kleiner rother Kasten an einem dortigen Geschäft angebracht, au» welchem eine Karte etwa t—t'/i Cm herauSlugt, über welcher an dem rothen Kasten die Inschrift steht: „Bitte, nehmen Sie diese Karte." Nimmt nun Jemand die hervorlugende Karte heraus, so schiebt sich sofort durch ein Uhrwerk eine neue Karte hervor. DaS Ganze ist eine sinnreiche Reclame. — Eine Wiener Wäscherin, welche »n längst al» Klägerin in einem EhrenbeleidigungS- Proceffe gegen ihren „Geliebten", Kohn heißt der Mann, vor Gericht erschien, gab in ihren A«S
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