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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187508027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-02
- Monat1875-08
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1875
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«rscheiAt tSglich früh 6l/, Uhr. U«d»rüoo «u» LkprStti», ^johanniSgaste 33. RerantwoNluder Redacteur Ur Püttnrr in Reudnitz. Sprechstund« b. Redactiou »n>r»tna-« «o» lt—t» Uhr U»ch»M»,« ,»» 4 —» U»r Unuatzme der für die nächst- f,l,rn»e Rümmer bestimmten Amerarr au Wochentagen dis LlU»r RachmittaaS. an Sonn- «nd Festtage« früh bis '/,S Uhr. F4U,le für Zulrr-ik>«»«al>»r: vttn »lrmm. UmverstttttSstr. 22, -«ui« Löiche. Hamstr. 21. Part. KiWger JaMM Anzeiger. ÖMn für Pvlittk, Localgeschichte, Handels- und GeschWverkehr. Auflage 13.400. ^d,'iiaeme»t«prrt< vierteil. 4*/, ML mcl. Bringerlohn 5 Mt. Jede einzelne Rümmer 30 Pf Belegexemplar 10 M Gebühren für Extrabeilagen ohne Pvstbefbrderung 30 Mk. mit Postbesdrderung 4L Mk- Inserate 4aesp. Bourgeois-. 20 Pt Größere Schnften laut unsere» Preisvrrzrichniß. —Labeuanscher Latz nach höherem Tarif. Lnlaiuea ualer dem SiedartieastkSch die Spallzeile 40 Pf- Inserate sind stets an d. Lrntdttta» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»<;nuw«r»acla oder durch Postvorschuß. . 214. Montag den 2 August. 1875. Bekanntmachung. Die bei dem hieflch-» Lethhanse in den Monaten April, Mat, Jnnt, Juli, AuGuft «»d S»pt»«ber 1874 versetzten ober erneuerten Pfänder, die weder zur vcfallzeil, noch bis jetzt eingelöst wurden, sollen von» 3. Septen»ber d. I. an tu» Parterre-Local de-Leih hauses öffentlich versteigert werde». ES können daher d»e m den genannten Monaten versetzten Pfänder spatesten- de» 11. Aug«st d. I. und nur unter Miteniriebtung der AuctionSkosten an 12 Pfennigen von jedem Thaler de« Darledn« eingelöst oder nach Befinden erneuert werden Dorn 12. August d. I. a«, an welchen» Tage der AuetionS-Katalog ge schlossen wird, kan» die Einlösung derselbe» nur unter Mttentrtchtuug der AucrtonSkosteu au 12 Pfennigen von jeden» Lbaler der ganzen Forderung de- LeihbauseS stattfiode», und zwar »ur bi- 27. August ». <»., von welche»» Tage ab Auctivn- Pfänder unwtderrnfltch weder etngelöst »och prolougirt werde« können. Es bat also vorn 28. August d. I. an Niemand mehr das Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen, und können sie daher von den Eigenlhiimern nur aus dem gewöhnlichen Wege des ErstcbenS wieder erlangt werden Dagegen nimmt daS Geschäft des EinlösenS und Ver setzen» anderer Pfänder während der Auclion in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 14. Juli 1875. DeS RatbrS Deputation für Leihhaus und Sparkasse. HM» -r Tagesgelchichtliche Uel'erlW. AuS Berlin wird geschrieben: Die dieser Tage von einigen Blättern gebrachten Andeutungen Uber eine mögliche Annexion Anhalt-Dessau's seitens de» preußischen Slaates entbehren jedes pvsmoen Grunde-. Es scheint, als ob die vor aussichtliche Erhöhung der Matricularbeiträge und die dadurch für einige kleine Staaten herbet- gesührlen Lasten bei einzelnen BUrgern derselben von Neuem der Wunsch nach einer Einfügung in Preußen hat entstehen lasten. Solche Wünsche sind schon öfter« heroorgetreten, haben aber am Berliner Hofe niemals ein Entgegenkommen ge funden Bei dieser Gelegenheit sei daraus hin- gewieseu, baß jedenfalls in dem ReichShau-hallS- elat für 1876 das System der Mairicular- beiträge noch aufrecht erhalten werden wird, da "oder anderweitige Aufbringung der nölhigen Mittel bisher kein Einversläubniß bat erzielt werben können. Damit soll jedoch die principlelle Entscheidung, ob bei den Matricularbeiträgen zu verharren sei, nicht präjuvicirt werden. Wie wir vernehmen, wird vielmehr da» R ichSkanzleramt im nächsten Jahre ums >stende Erh bungen darüber anstellen, ob sich zur Deckung der Rr'chSauSgabcn nicht ein MovuS finden laste, welcher weniger zu Klagen seitens der Bundesstaaten Veran lassung giebt. Der HandelSminifter l)r Achenbach hat außer der über die gewerblichen UnlerstützungScrsten sowie über die Unfalls- und JnvalidstälSoerstederung unlängst angestellken Enquvle die Anordnung ge trosten, daß auch über die in dm große-en ge werblichen Etablissements zum Besten der Arbeiter getroffenen Wo hls ahrtSeinrlchtungen ge naue Nachrichten gesammelt werden. - Den Be sitzern von Anstalten größeren UmsangS sind daher darauf bezügliche Fragebogen zuaesanvl worden. Auch hat der Minister die B zirks- regierungen angewiesen, über außerhalb gewerb licher Anlagen, aber doch ausschließlich oder vor zugSweise für Arbeiter inS Leben gerufene Em richlnngen die entsprechenden Nachrichten durch Vermittelung der KreiS- oder Lvcalbehörsen ein zuziehen und demnächst mit der Sammlung der Fragebogen vorzulrgen Ferner soll an die Be sitzer einzelner aus diesem Gebiete hervorragender gewerblicher Etablissements die Aufforderung er geben, der Vorgesetzten Bebörde eine zusammen hängende Darstellung der Entstehung, Entwickelung und de- Bestände- sämmtlicher aus ihren Löcken vorhandenen Einrichtungen dieser Art u> ter Bel sügung der daraus be,üglichen Ui künden, Statuten, Reglement-, Pläne, Zeichnungen und dergleichen und unter Darlegung der über den Erfolg der einzelnen Einrichtungen gewachten Ersahrungen zur Verfügung zu stellen Nach Eingang der be treffenden Gegenstände und nach Zusammc stellung der gesammten Maleiie wird eine Veröstent Eichung derselben beabsichtigt. Die „Nordb. Allg. Zeit." schreibt: Wie wir au- Rom erfahren, beruht der grsürn an dieser Stelle mitgetheilte Hirtenbrief de-Biscbos- von Oporto aus einer Mystifikation, bre ihren Ursprung aber in klerikalen Blättern hat. Wir werben aus diese Sache noch zurückkommen. Die Hoffnung der Ultramontanen »0 ln Bayern, ihre Majorität tm bayrischen Landtage dadurch zu vergrößern, daß sie das gelammte Bureau au- ihren Parteigenossen zusammen zu setzen und einige der llberaten Wahlen zu cassiren versuchen, wird unter der Herrschaft der neuen Lanltag-aesckä'tSorvnung sich schwerlich real streu losten. Während bisder die formelle Eröffnung der Kammer erst nach Prüfung der Abgeordneten legitimationen durch die EinwetsungScommission dorgencmmen werben konnte, erfolgt dieselbe, nach der am 19 Januar 1872 erlassene» V.rortnung nunmehr ohne Rücksicht daran, an dem Ta e der nach dem Zusammentritt gewählt werden und daß alle Wahlen der Kammer in öffentlicher Sitzung vorzunehmen seien. I» Münchener unter richteten Kreisen will man übrigen» von einem chon jetzt unter den ultramontanen Abgeordneten auSgebrochenen Stete misten, welcher nicht- Ge ringere- alS die Verdrängung de« l»r. Jörg von der Parteitührerschaft bezweckt. Als Gegenkandidat desselben ist, wie verlautet, von Len Extremen Pfarrer Molitor ausgestellt worden Der Redakteur beS „Bayerischen Vaterland", )r St gl, ist im Zellengezängniß zu Nürnberg wre jeder andere Sträfling m Zwillich einge leibet und mit V>sir und Nummer versehen worden; er genießt die Sträflmg-kost und ist überhaupt den im Zellengesängniß »iniernirten Verbrechern republikanisch gleichgestellt und wird wie ste behandelt. Doch ist cS wentger die neue Uniform urd die Scheuklappe vor dem Gesichte, die Herrn I)r. Sigl kümmert, viel mehr Schmerz rerntet ihm die Eile, mit der man ihn von München welterbrachte, indem man ihm nicht einmal Zert ließ, seine Kinder zu sehen Sein Gesuch, den Expeditor seines Blatte» sprechen zu dürfen, wurde osort abschlägig beschieden, sein Immediatgesuch an oen Kön g, in welchem er seine ganze Sache bar egte, gelangte nicht an die Adresse. Der Kummer reer „Semmelschmarn und Compagnie", welche Herrn I)r. Sigl, wie er glaubt, schmählich be trogen haben, erhält ihn dermaßen ,n Aufregung, daß er noch keine 6 Stunden schlafen konnte, seil- dem er die Nürnberger Zelle bewohnt. Nicht darüber ärgert er sich, daß er nicht zum Ab- zeordneten gewählt wurde, aber da- empört ihn, daß man seinen Namen auf die Candibatenliste gesetzt hatte, um dadurch seine Leute emzufangen und sie hinterdrein auSzulachcn. Die patriotische Fraktion Jörg kann sich auf große Bitterkeiten zefaßt machen, wenn l>r. Sigl, der jetzt an Ver söhnung mit dem Ministerium denkt, wieder von der Freiheit den Gebrauch machen kann, den er herbelsehnt , Am 2a. Juli feierten die Dänen den Jahres tag ihre- Siege- über die Schleswig Hol steiner bei Id stedt im Jahre 1850 Bekannt lich begann diese- Gefecht schon am 24 Juli. An diesem Tage schlug tue Avantgarden-Bnaade der Schle-wig Holsteiner unter Wlüiseu die An griffe der Dänen unter Krogb zurück, am fol genden Tage sodann ergriff Willlsen die Offen sioe, nachdem die Dänen Icstedt zum The ! ge nommen hatten. Die BrigaveHorst vrang siegreich vor, wurde aber nicht unterstützt von der B-igabe Adercron, da die Befehle mißverstanden wurden. Uederlegene-Geschützseuer d«S FeindeS und Mangel an Reserven bewog Willsten die Schlacht abzu brechen. Aus deutscher Serie waren etwa 30 000 Man« mit 72 Geschützen, a-f dänischer 38,000 Mann mit 90 Geschützen betherllgt Obwohl die Dänen 4 Kanonen erobert hatten, konnten sie doch an keme Verfolgung denken, ihr Verlust betrug 38V0 Mann, während die Schle«w>g-Holstemer, deren Verlust nur 2800 Mann betrug, noch so kamps fähig waren, daß sie eine neue Schlacht erwar- teten A"«r Willisen befahl alle Positionen auf zugeben uno sich nach Renv-durg zurückzuzirhen. Die- war der große Sreg der Dänen der Jvstcdl. E- liegen keine weiteren Nachrichten vor über den weit-ren Verlauf der Gott Hardter Strike Assaire. Hingegen bringen die em getroffenen Schweizer Btäiter einen osficiellen Bericht, welcher an den Bundesralh gerichtet ist und welcher le der auch die Thalsache eine» dlu tigen Zusammenstoß«- zwischen ArveNern und Milizen contialirl In diesem au- Göschenen «ngeschickt n Beichte mil dem Datum vom 29 d. wir» gesagt: Schon am 27 d. gegen Abend b>'- qannki die Ardrilernnruhen Die Arbeiter be- setzien bewaffnet die Eingänge zum Tunnel, die Poilabtaae und überhaupt ganze Umgebung Einberufung Dieselbe Verordnung bestimmt I Iorer sollen mehr denn >000 Mann « eweien sein auch, daß die Ablhellungen durch da- Loos sofort« Am 28. d. rückten 30 Milizen em. Bor ^ltchem Einschreiten ermahnte der Göschener Gemeinde- Präsident die Arbeiter, ruhig auseinanderzugehen. Al» die- erfolglos blieb, machten die Soldaten einen Bayonnetangriff und beantworteten den Steinregen der Arbeiter mit Flintenschüssen. Auf diese- hin zerstreuten sich die Tumultuanten sofort. Bl» jetzt sind keine neuen Störungen vorge kommen. Osficrell wird coristatirt, daß zwei Tobte und mehrere Verwundete auf dem Kampf plätze blieben. Eine Privatdepesche der , A. Z." meldet, daß weitere militärische Kräfte gegen die Gotthardtunnel-Arbeiler aufgebolen wurden. AuS London wird geschrieben: Die englische Regierung thut gründlich Buße für ihren gro ben Mißgriff, die Schisfsahrt-bill über Bord ge worfen zu haben, indem sie durch den Vorsitzenden oe- HanvelsamteS, Sir Charles Adverley, hinter drein einen Gesetzvorschlag einbringen ließ, der jme ersetzen und ein Jahr lang in Kraft bleiben soll Ob die Büßung in ihrer vorliegenden Form jedoch genügen werde, ist sehr zu bezweifeln. Land und Parlament haben die bitteren Worte nicht verwunden, mit denen Plimsoll in leidenschaftlicher Aufregung heute vor acht Tagen da- Unterhaus verließ. „Ihr mordet Tausende braver See leute", hatte er wulhschnaubcnd der Ministerbank zugerufen, und das Wort hat gepackt. Seit dem will Niemand von halben Maßregeln weiter hören, seitdem fanden Dutzende von Meetings in verschiedenen der großen Piovinzstädleftatt, die alle sammt mit großer Entschiedenheit die Partei PlimsollS ergriffen, seitdem ist auch die Regierung zur Er kennt niß gelangt, daß die Aufregung mi Lande sich durch bloße Phrasen und Ver spreckungen nicht beschwichtigen lasse. Daher ihr Entschluß, den grobe» Mißgriff wieder gut zu machen, daher ihr Einbringen der erwähnten zeitweiligen Gesetzvorlage, letztere befiehl in ihrer Wesenheit darm, daß befördere Beamte des HandelsamleS mit größeren Vollmach'en als bisher darüber zu wachen haben sollen, daß kein eeuntüchl'geS Schiff auSlaufe und ferner, daß jedes Schiff von Regierung-Wegen untersucht werden muß, wenn der vierte Theil von dessen Mannschaft dies beantragt, ohne vaß sie derhalb Bürgschaft für die Kvfien zu stellen oder sonstwie eine Verantwortung sür daS Ergedniß der Unter uchung zu tragen brauchte Mil diesen Vorschlägen glaubt dle Regierung dem Auslaufen seeuntüchtiger Schiffe einen Riegel vorgeschoben, dem allgemeinen Drängen Genüge gethan zu haben Morgen chon, wenn diese ihre Geletzvorla e zur zweiten Lesung gelangen soll, wird sn einseken lernen, daß sie sich abermals geirrt hat. Igre Vorschläge werden zuoerlä'sig als nicht genügend behandelt werden. Denn ganz avgeghen davon, daß gegen die Wirlsamkeit der neuen Vollmachten Be denken erhoben werden dürften, in so fern sie keine hinreichenden Bürgschaften für die Wachsamkeit eines jeden der mit ihnen be trauten Beamten bieten, fehlen in der neuen Regierungsvorlage zwei Bestimmungen, die v-n Plimsoll und andern Sachkennern al- »nerläß Uch für die Sicherheit von Mann und Fahrzeug betrachtet werden: eine Bestimmung nämlich gegen die offene Verladung von Körnerfrüchten (Dlurzladuna) und eine andere Betreff» oer em- zuhaltenven LadungSlmie Ohne diese beiden in da- neue Gesetz auszunchmen, wird diese- selber bei der Debatte vorauSsichllich einen schweren Stand haben und, Angesicht- der aufgeregten Stimmung im ganzen Lande, die Regierung nicht umhin können, sie aus die eine oder andere Welse zu berücksichtigen. Wie m den letzten Jahren wiederholt Ruß land von zahlreichen großen Feuer-vrünsten hcnngesucht worden ist, welche ganze Stävke und große Wälder in Asche legten, so hat auch m diesem Sommer der Telegraph schon mehrfach von ähnlichen Bränden berichtet. Auch heule meldet „W. T. B." wieder au« Peter-durg. daß am Mittwoch in Vrjan»k (Kreisstadt im G«»verne- ment Orel) Feuer au-gebrochen sei, da- bi- geiteru wüthetc und zwei Drittel der ganzer Stadt in Asche legte. Nur der zul tzt eiage- trelere heftige Regen hat die Giabt vor dem vollständigen Untergange gerettet — In Bezug auf die in letzter Zeit entstandenen Wald- und Moor brande berichtet die „St P Zig": Seit kurzem ist unsere jetzt so ungrmüihuche Haupt stadt namentlich mit Eintritt de» Abend« m dichte Rauchwolken gehüllt, die den Aufenthalt in der Stadt geradezu unerträglich machen. Der Rauch dringt selbst in die Wohnungen ein, er schwert da- Athmen, schafft Augenschmerzen, raubt den Schlaf, kurz wiro zu einer Plage ganz besonderer Art. Die m der Umhegend Herr schenden Wald- und Moorbitinde erkiäien diese Ericheinung, die viel Aehnlichkeit m>l d m Übel berüchiiglen Höhenrauch im Nordw.sten D-ulsch land« hat. zu einem Waiddranbe bei Ligowi? soll j-tzt not» ein zweiter bei Pargolowo g kom men sein E> vlich soll auch einige Werst hl.-ier Ochla em Torfmoor m Brand gerathen sein. FünsaudzwamigKtr Bericht über die Kletnktudcr-Bewahranstalt für die Gemeinden de- L-ouberg- und -r,u--keud«ttz vom 1. Juli 1874 bi- 30. Juni 1875. Durch Gotte- Gnade war eS unS vergönnt, am 15. Juni d I das sünsundzröanzigjährige Bestehen unserer Anstalt zu feiern. Wenn wir auf diesen langen Zeitraum zurückblicken, so können wir dem Herrn nicht genug danken für seine gnädige Durchhilse, welche wir so reichlich erfahren haben: aber auch allen Gönnern und Freunden der Anstalt, welche dieselbe in persönlicher und materieller Weise untersiützten, sei herzlich Dank gesagt. Es gelang unS dadurch, sie zum Segen der Kinder, der Eltern und der ganzen Gemeinde zu erhalten und möglichst zu vervollkommnen Die Feier unsere« Jubiläums fand, dem Cha rakter imsercr Anstalt entchrcchend, m einfacher Weise statt Nach Absingen eines LieveS hielt Herr Pastor Lekmann, als oberster Leiter deS mit der Anstalt verbundenen KindergotkesviensteS, die Weihrede, sodann sprach der mitunterzeichnele, geistlicke Vorstand, Pastor Striegler in Thonberg da« Gebet und den Segen, und hieraus schloß wiederum ein Lied den geistlichen Theil der Feier Nachdem Herr Pastor Lehmann über die Ge schichte und die Bedeutung der Klemkmder-Bew >hr- anfialten gesprochen hatte, hob er auch den christ lichen Charakter derselben hervor und führte näher aus, worin sich dieser zeigen und warum ec f.st- gchaltcn werden müsse Der Redner sagte unter Anderem: Wer ein Christ und Jünger Jesu ist. dem gilt dek Heilandes Wort alS Reget und Richtschnur für das ganze Leben Nun hat der Herr gesagt, Matth 19 14: „Lastet die Kmdlem »u mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Himmelreich." So muß auch unser Streben sein, die Kinder, welche unS anvertraul werden, dem Herrn zuzusühren Da« ist auch der Berus der Kleinkinder - Bewahranstalt: neben der Fürsorge für leibliche Pflege will sie die Kinder zu wahrer Frömmigkeit erziehen. Die Religion ist für Jedermann, nur saßt sie das Kind anv rS a!S der Erwachsene. In kindlicher und gesun der Weise muß daher den Kindern baö Christen- thum nahe gebracht Mrden Nicht durch liiccham- sche Ablichtung und äußere Formen und ebenso nvnig mit strengen Lehrsätzen unv Dogmen, sondern in lebendiger Darstellung der einfachen biblischen Geschichten und in mütterlich liebevoller Belehrung und Erziehung suchen wir den Kindern die Religion und den peilano lieb und werth zu machen. Man sage nicht, die Kmver verständen hiervon noch nichts, und darum sei eS zu früh ihnen R'ligion zu lehren. Bei der Rel'gion ist da» Verliehen eben nicht das Erste und Höchste, sondern die Hingabe und Aus ahme nn Verzen. Jeder wahre Kindersreund, der Auge dafür hat. weiß, baß das KlndeSderz für GotleS Wort und das Gebet empfänglicher ist als wir Erwachsene wohl denken unv begreifen. „Das Hlninulreich i» ihrer", sagt der Heiland, schon als Kinder sind sie sein. Wer will sich verwesten, dem Herrn sein Eigcnthum vorzuenthaltcn. wer will eS ver antworten, dem Gebot deS Herrn zuwider ihnen den Zugang zu Ihm zu wehren? Ein Kinberherz ist weich wie Wachs, empsänat cs nicht bei Z iten gute und heilige Eindrücke, so füllt cs sich bald mit den Bildern der Well und ihrer Lust und cs heißt mit Recht: jung ge wohnt, alt gethan. Wir hören so viele Klagen über zunehmende Zuchtlosigkeit und Rohheit «m Volke, — wer will eS da verantworten, die besten und sicherste , Schranken, die schützenden Dämme all-r Sittlich keit hinwegzuräumen — die Rcligi-siiät un- Gottesfurcht? Wenn die Kinder daS vierte Gebot nicht mehr von Jugend aus lernen, ist eS da ein Wunder, wenn zuletzt alle Autorität wankend wird? Nur ein wahrhaft religiöse« Volk ist ein starkes und glückliche«! Religiös aber wird kein Volk ohne christliche Erziehung von Jugend aus; soll der Herbst F'üchte dringen, so muß in, Früh' ling g-pflanzt und der Same gestreut werben. So lastet unS hier in Kmdc Herzen guten Same» streuen, Gott aber, der allein Gedeihen geben kann, wird solche Arbeit niemals ohne Segen lasten. Nach Schluß der geistlichen Feier wurden die Kleinen mit Chokolave unv B ckwerk erfreut und blieben noch längere Zeit zu fröhlichem Spiele beisammen Zur Feier deS TageS erhielten wir von dem ersten Anreger unv Mitbegründer der Anstalt. Hern Schullehrer Börner, jetzt in Papstdors. rin Geschenk von 2°» Thalrrn, uno 50 Thaler von der ernen Vorsteherin, und 5 kh l r von Frau E nma Brunner, ferner daS Bilo Sr M jeuäk König AlberiS von Herrn Louis Pcrnitz'ch. z oö s Paar lasten und zwei Milckttöpfr von Herrn S. , drei Eicbei.laub Guirlanden von elnl .en Mutter « j unv von den Kindern selbst vielen Blumenschmuck,
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