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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020404014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902040401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-04
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1902
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verugrgedllhr: «Mrutdriick » «t x di, «oii > Mt. «I» .Vn»dn,r Nackrtcklen' schein«» ,I»U» M»rg^d. dir Vnirbrr in Ii^dr, und der nücklren Umaedun,. »o dir.>iu«rouuni durch riarnr Brurn Hri »ominiiiionLrr ertolar. rrdallni tat Bio» an Wdchrniaarn. di» nicki aui Sonn, oder grtrnaa« 'olarn. M t»r> Ldkliaudaadrn ckbrndt und «-»,«»« tuariirill. -llr RUllaad« rinar'andlrr Schrill» Kim, lrtue vrrbmdltchlcii. k,rni»x,chan«»l«d: «»1 l Sir. U und «r. »0»«. rel««ramm.«dr,i«<: «»chrtch«»» Stgrüadel 1856 I t)vr Ovlull-Vvrkiiut 6er Oruttenttui-lubi'Ui ^Itmurßt 0 UoUiotsliult kietot in oEiimavkvollon ^unküiiruns uiiknrnii i« un>i xaroirto! ttürs ns>t> vi^Lnvo, »nvis?»ei»sr. v.onckc,n>>r u»ck zVisnoe »loctollon. Hau»!-Gcichäftsslelle: viartenstr. 38. /lnreigen-Lanf. Dir tlnnadme von Unitindial» arn ritolal >u der k>aupi,relchat> -lulle und dkn NriiknannnvmkinUrn in Dresden In» Naciumna»» am»-. Eon» und iiriruans nur Maririiüruiir von II die' dl litn d 'e I waUiue (Lrn>>d »>iir >a » L>!d.n> e, Pn>.. ,'.! i lüudiuuiiocn aui drr^uva!'nir ücüe r- 4j'u: die mvaiuae .geile a!« ziuipeumdr' oder aui Lcriieile bv Pia. In Nummern nach Lonn- und goirr- laarn > bei. uipaiiiu" v'rmidjeüei an 4ü de», uo und eo Pia. u»Ä beionderem Lari'. Audwüriiae Auitrüar nur argen Lorauobkialiiung. vkleoblLUer werden mit io Pig. ducchner «SKr! t'NSdS'«, ich» euiptreblt iu LusvM: klsoruv Oolvu u ttvrklv, llnus-, KUdivu ullcl l»LiuivlrLU8t:lttUt8-<i!oi 8U»v. 8. VrÜ1t28VÜ'8 kLraütlrt reiav astürlioko Illr«nvn«»I1I^n i «10. »IO. 210 un<1 :ZIO s't u Oror-ll'n livi i,'. tt»I>n»i»an, ^VLlt'viiUrlUkr.U'. st ur»l 4'. j»'., Wlj^^ruttoskrr. lv. Vor.-MtU nur üurck II. I»I». Oorlm 39. 8it»t v. ca. 60 Oiti. 8.50 ZÜL.. von on. 120 O'itr. kür «» triu,lco ind. lviirpian u. OLiilc- ketirvitrvn vwl»r<isk«,tl»«r v. 4^t« >>I. Itl»« «inii». *« I»1 u. «.>v. , IZ4I «»nslwi»! «s Sk „volllrstseviLiu". 7: vir6 tnnvruüll» L diuudsu illi.'olrjokt'n 6ur U äns iri»r,-I^ irn,n,„tlL« I » Dü» .>!itk.-l errs^r t-ijn-nt VV,<i»r>vjIls,n »'jrlnmxo'i. Orell, por 1'litLt.ko „t »r,l 1l'- V< t.n unltu^ttaotrmmi un^r usek uusvü't^. tittnid. Ir«'. INt>t>«ii>-.l.. Utuii'^ntllor. *- Lor-l3ltiU!ttzi!u: >'jui'^xtrii!rr von Oom.u r/rLnawru K ^ uttl. liioinukol. KsorrMs klirmkl LflLttSf »ieMitsn in ljklit8l:l,8n 6. «ngl. p ll llooea lilr'tllf ilmeM. 2<l. L VLL. jllLliMn. rtl'enll rvillls Vi/spö. LU»öI'lll'l!8NtIjl:!l tlllljgö kskisk. »' «' nvosv IHUIU., Nr. r)2. Parlnmeiitsichliih in Hlnnkleich. Hvsttilchlichte», Eisrubnliii-Pctitil'iir'ii. E nkommi'ii dcr Geistliche». Lol»izal>luitgsliiicher. ^aiidlag. Kgl. Pr'riellan- und Gescii;saniml»na. IWLL'LL'«:^! Kreitag. 4. April NW2 Parlament-fchluft in Frankreich. Senat und Kammer der dritten französischen Republik haben ihre Pforten geschlossen und werde» sie erst bei dem Einzuge dcr Senatoren und Abgeordneten der neuen Legislaturperiode wieder ossnen. ES war eine merkwüldige Art, wie die gesetzgebenden Körperschaften der Republik dieses Mal den, parlamentarische» Dalein Valet gaben. Der Senat behandelte die Kammer ungeMr so. wie eine Katze mit einer MauS spielt, che sie ihr de» Gnaden- bik verletzt. Wohl ein halbes Dutzend Mal mutzte daö Budget zwischen dem Palais Luxembourg, wo die Bäler der Republik in stantSerbattender Würde throne», und dem Palais Bourbon, wo die Abgeordneten im ewigen Kriege mit der Autorität liegen, bin und her wandern, aber immer wieder gab es der Senat mit einem lakonischen „klon posnumus" zurück und zwang durch seine Be harrlichkeit die Kammer endlich zur Nachgiebigkeit. Tie Bestimmungen, gegen die der Senat mit solcher un gewohnten Energie zu Felde zog. betrasen lauter Matzregeln, die ausichlietzlich für die bevorstehenden Kanimerneuwohlen Stimmung machen und die Abgeordnelen ans Kosten der Steuerzahler mit dem Nimbus vo» AllerwrllSrettern und freigebigen Trinkgeldvertheilein umgeben sollten. Es war wirklich selbst für französische Verhält nisse ein bischen stark, wie die Kammer in de» letzlrn Wochen ihrer Tbätigkeit gewirlhschastet hatte, bloü um sich in der Volks gunst einzulchmeicheln und den einzelnen Mitgliedern eine Anwart schaft auf die Wiederwahl zu sichern. Jeder Abgeordnete stand ganz unter dem Banne der Sorge: „Wie komme ich wieder zu meinem Mandat?" und darnach richtete männiglich leine letzten Abstimmungen ein. So wurde urplötzlich und unvermittelt, ohne aüe Vorbereitung und vorgängige Untersuchung der ein schlägigen sozialen und sonstigen Verhältnisse der Beschluß gefotzt, datz alle Arbeiter und Angestellten in allen Betrieben, auch in der Postverwaltung und in den Nestamants, wöchentlich einen freien Tag haben sollten. Wenn man sich vergegenwärtigt, welche Schwierigkeiten beispielsweise bei uns zu Lande zu überwinden waren, ehe die deutsche Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit bloS der im Gast- und CchankwirthschastSgewerbe be schäftigten Personen in Krast gesetzt werden konnte, so begreif, man. daß eine Verfügung, die im Handumdrehen von heute aus morgen einen wöchentlichen Ruhetag für alle Betriebe ohne Aus nahme einführt. geradezu eine patentirte Albernheit ist. Ferner hatte die Kammer dos Budget mit 10 Millionen mehr belastet, die zur Aufbesserung der Wein- und Fleii'chrationen der Soldaten ver wendet werden sollten und endlich war die Aushebung der IZlägigen Landwehrübungen sowie die Einschränkung der Htägigen Reserveübungen beschlossen worden: Alles zu Wahl- ,wecken, weil die Abgeordneten nur zu gut wissen, datz die große Masse der französischen Bevölkerung den militärische» Dienst mit größtem Widerstreben ausübt und jede Erleichterung aus diesem Gebiete, selbst wenn sie auf Kosten der allgemeinen Wehrtüchtigkeit geht, mit Jrenden begrüßt. Von allen diesen agitatorischen Verballhornungen dcS Budgets wollte indessen der Senat durchaus nichts wissen. Er verweigerte de» Beschlüssen der Kammer, denen dcr Stempel einer skrupellosen Aahlmache deutlich ausgedrückt war, rundweg seine Zustimmung nnd ließ sich in seiner ablehnende» Haltung nicht irre machen. Die Abgeordneten im Palais Bourbon wurden nervös und ungemirth- lich und verwünschten schlletzlich. als die um 7 Uhr Abends be gonnene Sitzung schon bis in die Morgenfrühe hinein gedauert hatte, den Senat in Grund und Boden. Die Senatoren aber, die 1a keine Neuwahlen zu gewärtigen halten und sich deshalb die Sache in aller Ruhe mit aniehen konnten, lächelten schadenfroh aus die Kollegen in der jenseitigen Kammer, die eS so eilig halten, hernieder und ließen sie unerbittlich zappeln, bis endlich gegen '» Uhr Morgens die Widerstandsfähigkeit der Kammer gebrochen war und sie sich dem Senat ans Gnade und Ungnade ergab. Tod müde haspelte rasch noch der Präsident Tcschanel seinen Ablchteds- 'veech herunter, in dem er ziemlich verwirrte Redensarten zusammen- häufte von dem „groben innig republikanischen französischen Volke", das „von kindlicher Liebe zur Revolution brennt", von den „aus die wahren revolutionären Grundsätze zurückgesühilcn Staais- einrichtungen". von „demokratischem Fortschritt", „sozialer Gerech tigkeit". .Abscheu gegen das persönliche Regiment", nebst dem sonstigen Bombast, der in einem offiziellen französischen Pbraien- ergusfe bei solcher Gelegenheit verzapft zu werden pflegt. Als dcr Präsident geendet hatte, erklangen von rechts, links und dcr Mitte her die Ruse durcheinander: „ES lebe Frankreich I", „Es lebe die Kommunei" und .ES lebe die Republik!" Auf der Journalisten tribüne aber gaben die Vertreter der monarchistischen Presse dcr sie beherrschenden Ueberzeugung. daß die gegenwärtigen Abgeordneten keine Gentlemen seien, in dem markigen Ausrufe Ausdruck: .Fort mit den Banditen I" Ganz sein und vornehm ist diele Bezeich nung ja nicht: wenn indessen die französischen Abgeordneten in drr Hast, nach Hause zu kommen, sie mhig hinnehme», so müssen sie sich die Anwendung des Satze» gefallen lasten „Volenti von üt injuria", das heißt, wer eS io haben will, dem geschieht kein Unrecht. Uebrigen« scheinen die verflossenen Abgeordneten auch sonst in einem recht netten Gerüche zu stehen; wenigstens läßt darauf der bittere SarkaSmuS ichli-ßen, mit dem der Pariser Berichterstatter der .Köln. Ztg." erklärt, die jetzige Kammer sei in derselben Morgenstunde dahingegangen. „in der das Fallbeil in Frankreich die Mörder öffentlich vom Leben zum Tode befördert". Die jetzt erloschene Kammer war die siebente seit der Verfassung vom Jahre 1875 und wurde im Mai 1898 unter dem Kabinet Msline gewählt. Msline war aber zu „happig" und wollte nicht blos eine Mehrheit überhaupt, sondern durchaus eine glänzende Mehrheit hinter sich haben. Als er deshalb im Sommer einmal blos über ei» Dutzend Stimmen mehr als die Minderheit versügte. ließ er die Zügel der Regierung fahren und übergab sie dem radikalen Herrn Brisso». Nach 5 Monaten folgte dieiem das Kabinet Dupuh und 0 Monate später, am 22. Juni 1899 über nahm Herr Waldcck-Rousseau die Regierung, der sie bis heute behalten hat. Das Präsidium der Kammer hat ununterbrochen Paul Deschancl inne gehabt. Die Neuwahlen finden am 27. April statt und die erste Sitzung der neuen Kammer ist auf den 1. Juni anberaumt worden. Der Senat, der sich vertagt hat. tritt am 8. Juni wieder zusammen. Die positiven Leistungen der verflossenen Kammer bestehen in der Schaffung des Vcreinsgesetzes gegen die geistlichen Orden, der Durchführung der Reform der Guindstcucr. der Erbschaftssteuer und der Getränkcsteuer. der Gründung dcr Kolonialarmee nnd der Einführung verschiedener Verbesserungen aus sozialem Gebiete. Außerdem ist die Hebung des Mittelschulwesens zu den Erfolgen dieser Kammer zu zählen, wobei allerdings nicht übersehen werden darf, datz der Hauptanlheil des Verdienstes dem Kabinet Waldcck- Rousseau zusällt. das viele, wenn nicht die meisten der fertig gestellten Gesetze nicht mit. sondern trotz der Kammer unter Dach und Fach gebracht bat. unter theilweise so schwierigen Umständen, datz man der Geschicklichkeit Waldeck's. mit der er schließlich doch immer eine Mehrheit für sich herailSzuschlagcn wußte, volle An erkennung zollen muß. Im Uebrigen aber bat die verflossene Kammer durchaus keinen Anspruch auf einen besonderen Ruhmes titel. Die zahlreichen öffentlichen Mißbräuche, die in der Aus beutung des Abgevrdnetcnmandats zu allerlei politischen und perwn- lichen Protektionszweckcn sowie zu der Gewinnung von pekuniären Begünstigungen wurzeln, sind zu Lebzeiten der letzigen Kammer ganz besonders grell in die Erscheinung getreten und namentlich mit den Budgetbewilligungen aus Kosten der Steuerzahler zur Betreibung der Wiederwahl der Abgeordneten ist ei» krasserer Un fug als je getrieben worden. Die Finanzwirthschast ist überhaupt die Achillesferse der Kammer. Die Verschwendung, die gewohnheits mäßig mit den staatlichen Geldern und Einkünften getrieben wird, ist so maßlos, datz heute bereits die allgemeine Zerrüttung der französischen Finanzen eine nicht mehr wegzuleugnende Thaliache ist. angesichts deren der große Nationalökonom Leroh-Beaulieu die Zukunft seines Landes in sehr düsterer Beleuchtung erblickt und direkt erklärt, Frankreich treibe bei weiterer Forfietzung dcr jetzigen Wirthschasl unsehlbar dem Staatsbankerott entgegen. Einen Süll» und Eolbert, die im 16. und 17. Jahrhundert das fran zösische Finanzwesen ans die höchste Stufe dcr Ausbildung cmpor- hoben. girbt es heute nicht mehr: und auch sie würden wohl vor dem herrschenden parlamentarischen Regime die Segel streiche» müssen. Woher soll also die Hilfe kommen, wenn die bessere Einsicht und die Selbstzucht der Kammer andauernd verjagen? Den finanzpolitischen Ernst der Lage kennzeichnet am beste» eine sehr pessimistische Auslassung des hochojsiziöscn Regierungsblattes der Republik, des „TempS". in der gesagt wird, die Finanzlrije habe unter Ludwig XVI. der Monarchie den Todesstoß versetzt; Aehnlichcs könne aus der gleichen Ursache der Republik wider fahren. Neueste Drahtmelduugen vom 3 April. (NackttS einaekiende Dcvesclien befinden sick Seite 4.1 Be rlin. sPriv.-Tcl.f. Zu dcr gestrigen Jrühstückstafel beim Kaisc.r, welcher Prinz Hoharm Georg von Sachsen berwohnte, war auch der niederländische Minister Dr. Kuyper geladen. Abends speiste dcr Kaiser beim Staatssekretär des Auswärtigen Freiherr» v. Richthoscn. An dem Diner nähme» u. A. Ihcil dcr Generaldirektor der Auatolischcn Eisenbahn und die Gouverneure von Neu-Guinea und Samoa. — Gcneralseld- marschall Gras Waldersce, der gestern im ^lustrage des Kaisers der Beisetzung des Fürsten Münster im Schlotzpark zu Derne burg berwohnte, ist heute hier einaetrosscn. — Ossrziös wird gegenüber anderweiten Angaben konslatirt, datz der Rcichsgclund- licltsratbs-Ausschiltz sür Ernährungswcsen und der Unlcrausschutz für Fleischbeschau in der Sitzung vom 12. Oktober v. I., zu dcr auhcr den Mitgliedern dcr bczerchneten Untcrabtheilungen noch wertere, auf dem einschlägigen Geb ete besonders erfahrene An- gehörige des Reichsgcsundheitsraths, sowie als Auskunftsper sonen Vertreter der Fleischindustrie und der Landwirthschaft zu- gezogen Ware», die Angelegenheit des Borsäureverbots bei der gewerbsmäßigen Behandlung von Fleisch eingehend berathen und sich mit allen gegen eine Stimme sür das Borsäurcvcrbot ausgesprochen hat. Insbesondere haben sämmtliche ärztliche Sach verständige, dre an dcr Bcrathung thcilnahmen, den Erlaß des Verbotes übereinstimmend bcsürwortet. — Tie Landesjustizvcr- waltunaen der deutschen Bundesstaaten haben Verfügungen er lassen über die Behandlung dcr Reichsangehörigen in den Schutz gebieten und der Eingeborenen dcr Schutzgebiete im Deutschen Reiche, als Inländer in Ansehung der Sicherheitsleistung sür Prozehkosten. deS AuSländcrvorschusses und der Zulassung zum Armenrecht. — Der „Nat.-Ztg." zusolge. hält die Regierung den gegenwärtigen Zeitpunkt mit Rücksicht auf die nur noch kurze Dauer der Legrslaturperiodc nicht mehr für geeignet, die Ent- scherdung über die Diäten frage zu fällen: auch sei sie noch wie vor der Bewilligung allgemeiner Diäten entschieden abge neigt. Dagegen würde sic, salls die Beralhungen über die B. willigung von Vergütungen an die Mitglieder der Zolltarislom mrssivn die Noihwcndigkeit ergeben, über die Bewilligung vo., Anweseirhcitsgeldcrir imk sich reden lassen. — Nach demiclbc» Blatte wäre die Herbcisühruirg einer Schwenkung in der Haltung der Regierung gegenüber den Beschlüssen dcr Zolltarifkvm Mission nicht dcr Zweck der Besuche des Grasen PosadowLi,, bei den süddeutschen Ministern. Es handle sich dabei um die Besprechung einer ganzen Reihe haridclswirlliscbastlicher nnd sinanzpolitiicher Einzelsragen, um die dauernde Fühlung zwischen den einzelstaatlichcii Regierungen und den Neichsämtern in allen Punkten aufrecht zu erbalte». — Tic Einladungen zur nächsten, am 8. d. M. srattsinocirde» Sitzung der Z o l l t a r > s kom mt s s i o n sind bcrcils versandt. — Tie neue russische An leihe ist an der hiesigen Börse stark überzeichnet worden; an einer einzigen Stelle sollen sich die Zeichnungen aut circa 9le, Millionen beziffern. Für einen großen Tbeil dcr Zeichnungen sind die Subskribenten aus die Sperrvcrpssichtung cingegaiiac». Berlin. (Priv -Tel.) Der Gcoßherzog vo » Hesse» begrcbt sich anr 12 d. M. nach Rußland zu einem Lwocheutlicheii Auseitthalt. — In dem Befinden des Fürste» von Neuß ä. L. ist. wie aus Greiz gemelsel wird, eine weiealliche Besserung ciu- gerrelen — Das Bureau Lassa» verbreitet die Meldung, Dentich land. Oesterreich-llngarn. Jtalmn und Rußland hakten einen Vierbrrnd zur Austheilnng Chinas geschlossen. In hiesige» untcnichleteii Kreise» wird angenommen, daß mit dicier Berösseut lichung euglilcherieits lediglich bezweckt werde, Teutlchland zu be stimmten Zusicherungen zu bewege». — Der zum zweite» Bürger meister Berlins gewählte, von der Regierung aber nicht bestätigte Stadtrath Kanssmann. der. wie gemeldet, wegen ernec- schweren GemrrihSleidens in die Liaison äo 8ants in Schöneberg ausgenommen werden mußte, wird streng rsolirt gehalten. Berlin. (Priv.-Tel.) In der heutigen Sitzung des K orr. greises deutscher Chirurgen wurde über den gegen wärtigen Stand der.Krebsfrage verhandelt. Während Dr. Nvksc- Leipzig cs nach dem gegenwärtigen Stande dcr inikroskoprichci, Technik für ausgeschlossen hält, daß irgend welche Parasiten alc- Erreger des Krebses nachzuweisen sind, glaubt Prof. Doyen-Paris eine» bestimmten Krebsparasiten gesunden zu haben. Ec hat vielen kleinen Schmarotzer in mehr als 100 Fällen von Krebs geschwülsten. insbesondere von krebsig erkrankten Lymphdrusen, als einen runde» Organismus entdeckt, den er angeblich sogar in Reinkultur züchten und aus Thiere überimvfcir konnte. Kiel. (Priv »Tel.) Das Hochsectorpedoboot .0 110", dessen Stavellaus gestern mißlang, ist nunmehr mit steigendem Hasen- Wasser glücklich vom Stapel gelaufen. — Die Arbeitgeber des Baugewerbes lehnten die Beantwortung der Forderung der Arbeitnehmer ab. Die nicht ausgesperrtcn Gesellen sind Heu! - ausstäiidlg geworden. Tic Arbeit ruht aus sämmtlichcn Bauten. Hamburg. Der Reichsvostdampser „Preußen" ist auf der Ausfahrt mit dem einkommcuden dänischen Dampfer „Orrik" Vor mittags aus der Elbe ^ usam mengestoßen. Der „Orril" wurde linier Hilfe eines Schleppers in den Jndiahafe» eingebrach:, dorr ist er am O.»ai gesunken. Die Manwchnst ist gerellc: „Preußen" hat seine Fab,r anscheinend lliibe'chädigt sorigeletzt. Bremen. sPrip.-Tel.) Ter von Bahia im hiesigen Frei hafen angekommcrre Hamburger Dampfer „Paiagonio" landet' die aus 25 Mann bestehende Besatzung des englischen Zoll srhiffcs „Macwcli", welches am Dienstag Morgen nach einem Zusammenstoß mit der „Palagonia" im Englischen Kanal de: Dungencß gesunken war. Der Zusammenstoß erfolgte bc: dichtem Nebel. Münster. (Priv.-Tel.) Bei Haltern stießen heute such zwei Gütcrzüge zrrsamnre n. Drei Lokomotive» wurden stark beschädigt. lO Wagen zertrümmert. Personen sind nicht verletzt. Eamberg. Die Beisetzung Dr. Liebcr' s fand heule Nachmittag statt. Vormittags wurde in der Psankirchc ein feier liches Reauiem abgeliatten. Dann überreichte eine Abordnung dcr EenlrumSparlei, bestehend aus den Abg. Dr. Schübler und Dr. Spahn, dcr Wiltwc und de» anderen Angehörigen deS Verewigten eine Beileidsadresse. Die eigentliche Trauerteicr begann um 3 llhr in dcr Villa Dr. Lieber's. In der Trauerversainmlung bemerkte man den Regierllngsvräsidentc» von Wiesbaden. Bvchol Will» von Limburg, eine große Anzahl Geistlicher aus Franlinr!, Wiesbaden nnd Limburg, zahlreiche Ecntrrimsabgeordncle, Ver lretcr dcr Konservaiiven und der RelchSpartci, Abordnungen mch rrrer kntholckchcr Sttidenlenvcrbindungcii nnd zahlreiche Vereine. Biichol Will» segnete die Leiche ein. woraus sich der Leichenzna. dem sich viele Einwohner von Camberg an'chlosscn. nnlcr ströme» dem Rege» nach dem Jriedhos bewegte. Hier sprach drr Biichm ein kurzes Gebet, woraus dcr Sarg i» die Gurst hinabge cnl: wurde. Vom Kirchlich bewegten sich die Leidtragende» in die Pfarrkirche, wo der Büchos von der Kanzel ein lurres LebcnS'olld des Verewigte» gab. An dcr Grust wurden zahlreiche Kränze niedcrgclegt. darunter solche vo» der EenirumSsraklirm des Reichs tags »nd Landtags nnd von dcr freisinnige» Vereinigung. An Bcileidsliindaebnngen sind »och cingegangen solche vom Staats ickrelär v. Tirpitz. Kardinal-Fürsibi'chos Tr. Kovv Breslau. Reichs taaspräsident Gras Ballcslrcm und dem Kardinal Rampolla im Namen des Papstes. München. lPrlv.-Tel > I» der gestrigen Konferenz des Staatssekretärs Grasen Poiadowsly mit den bäuerischen Ministern wurden, wie verlautet, neben wirtliichastl'chcn Fragen auch der Toleranzantrag und bas Jestritengcsetz erörtert. Breslau. lPriv.-Tel s Die Dividende der Koltowitzcr Bergwerks-Gesellschaft wird wieder aus 11 Prozent toxrrt. Wien. In dcr Hosburg fand unter Vorsitz des Kaisers eine gemeinsame Ministerkonfercnz statt. Den Gegenstand der Bcrathung bildete die cudgiltige Feststellung dcr den Delc- gationen zu unterbreitenden gemeinsamen Vorlagen. Die Del-: gation wird für den 6. Mai cinbcrufcn. Die beiderseitigen Parlamente werden demnächst die Wahl sür die Delegationen vornehmen. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, ist ui den gemeinsamen Minislerberaihungen beschlossen worden, die Ein führung neuer Feldgeschütze auf 1901 eventuell 1905 zurückzu-
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