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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030320021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-03
- Tag1903-03-20
- Monat1903-03
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Dresdner Nachrichten Freitag. 2». März IVO» «r. 7» Dlesdere-iUritadt lTrrraifenuser und Dheaterplatz), Dresden- Oceuftadt, Pirna und Meißen wieder erfolgen. Der Preis einer solchen Rückfahrkarte, die innerhalb 45 Tagen mit gewöhnlichen Pcrsonenzügen oder Dampsichissen benutzt werden kann, ist gegen die um für die Bahn gültigen Rückfahrkarten etwas höher. Bei Vennpung von schnell, und »Zügen oder Eildcinipser» ist der ran,mäßige Zuschlag zu entrichten. Zu bemerken ist noch, daß jeder der in den besondere» Rückfahrkarten befindlichen Scheine auf der ganzen Strecke, auf die er lautet, nur mit der Bahn oder nur mit dein Dampfschiffe benutzt werde» darf, ein Uebcr^ang innerhalb der Fahrscheinstrecke von Bahn zu Schiff oder umgekehrt «fl nicht gestaltet. Die Fahrt kann innerhalb der Gültigkeit be liebig ofl und auf beliebige Zeit lauf Fahrschemzwstchensta-ttoncn, die nicht zugleich als Ausenthaltsstationen besonders bezeichnet sind, gegen Bestätigung des Stations- oder SchisfSbeamtenj unter, brachen werden. Die Beförderung des Reisegepäcks erfolgt nach den allgemeinen Bestimmungen der Eisenbahnverwaltung und der Dampf,chiffahrtS-Gesellschast. Die Abfertigung von Reise gepäck durch die Eisenbahn zur Beförderung mit dem Dampfschiffe oder durch die Dampfschiffahrts-GeseUlchalt zur Be- 'arderung mit der Eisenbahn ist auSgelchlasse». Für den Ueber- i.ing von der Eisenbahn auf das Schiff oder umgekehrt haben die Reisenden selbst zu sorgen i auch die Ucberführuiig des Gepäcks j bleidi ihnen überlassen. —* Ein Bild mgeiidlicher Frische, turnerischer Gewandtheit! und reizvoller Anmut wurde am Sonntag beim Prüsiingsturnen der Kindernbteilungen des Allgemeine» Turnvereins' geboten, lim 3 Utir mar'chierten unter de» flotten Klänge» eines! Marsches nahem 200 Kinder in die große zwischen Devrient- und j Popoclmannttraße gelegene Turnhalle Mit warmen Worten der, Freude begrüßte im Aufträge des Turnrates Herr Dr Ackermann die dichtgedrängt die geräumige» Emporen der Halle füllenden Zuschauer und dir Kinder. Unter Leitung des Bereinstnrnlebrers >?enn Munier folgten Freiübungen der 2. Mäbchcnabkeilniig bis 10 Jahre), van» die der 1 Mädchenabteilnng -II bis 1 i Jabre), denen kraftvolle Stabübnngen der größere» Knaben, sowie Marschnbungen und Ordlrungsützrlngcir der kleine» Knaben sich anschlossen. Dann wurde an 4 Pierden von der 1. Knaben- abteilung aetnrnt. denen ein Tanz- und ei» Liederreigen der großen Mädchen sich anreikien. Dielen folgte das bnnlbeweate Bild eines Rligenturnens sämtlicher Kinder g» 18 Geräte» und mit einem Turnen an 2 Barren, ausgefnhtt von der 1. Mädchenabteilnng. endete die Vorführung Reicher Beifall lohnte die mit fröhlichem Lied aus der Halle ziehende Schar. — Aus dem Jahresbericht der Fa ch - und Fortbildungs schule des Vereins Dresdner Gnstwirte iit ui ersehe», daß im verflossenen Jahre die Schule die besten Fortschritte ge macht hat. daß sie jederzeit bemüht war. den an sie gestellten An forderungen gerecht zu werden und die ihr nnvertranten Schüler stir ihren Beruf entsprechend vorzubereite». Hinsichtlich der leneren unterscheidet sich die Schule nicht unwesentlich von anderen Fach schulen. insbesondere wild außer de» Realien Werl ans sran,ösii'che und englische Svrache gelegt. Im vergangenen Jakre hat die Schülcnahl zugenvmmen. so daß die Leitung sich veranlaßt iah. für die Köche eine beiondere Kochabteilnng ;n cnicbten. Das Be klagen der Schüler war stets ein gutes, der GeinndbeitSuistand ei» befriedigender und der Schulbesuch ein regelmäßiger. Der Dehrkörver. der nur g»S tüchtige» Krähen besieht und in diewm Jahre keine» Wechsel erfahren hat. setzt fick aus einem Dirigenten und 0 Lehrern zusammen. Auf der mit dem 10. Deutschen Gnst- wntSrag in Gera verbundene» Ausstellung wurden die Arbeiten der Schule für mustergültig erNaik. Dier --clinler wurden mit Prämien ausgezeichnet. Zui Zeit wird die Schule voiz über M Schülern besucht, welche i» 7 Klauen eingetcüt sind Die Leitung der Schule, welche sich fortdauernd der Znfriedenbeit und des Wohlwollens der Behörden er,renk, liegt in den bewährten Händen des Herr» Oberlehrers P-eusche. Freitag, den 20. März. > -1 Uhr nachmittags, findet im Zeicheniaale der 1. Bürgerschule, JohanneSslraße. die vsfeniltche Pnstnng statt — Der K n n v I o g > s ch e V e r e i n D. E. zu Dresden wird am 27. März hier im Zoologischen Garten nachmittag 5 Uhr seine Jahresversammlung abhalten. Hierbei wird Herr Kammerherr von Ztcnnmer über die Veremstätigkeit im Jahre 1902, Herr von Ärnlm-Hennersdors über die im Jahre 1002 abgekaltenen Zucken und Herr Direktor Schoevf über die Kassenverhältnisse berichte». Nach Erledigung der Wahlen und geschäftlichen Ange legenheiten wcrd Herr Kammerherr Freiherr o. Soörcken aus Berbisdorf über die Sitzungen der Delegiertenkommission Mit teilungen machen. Voraussichtlich wird der Verein im laufenden Jahre auch wieder im hiesigen Zoologischen Garten eine Schau und einige Tage darnach eine Gebrauchssuche auf einem noch zu bestimmenden Revier abhalten. —* P o l i z e > b e ri ch l. 10. Mürz. Bei in der Friedens- slraße wohnenden Leuten und am 8. März 1000 Stück Z i ga rren irrtümlich als < eilest! abgegeben worden. Der wirk- liche Empfänger ist bis jetzt ebenso wenig z» ermitteln gewesen, wie derjenige Mann, welcher sie gebracht hat. —* Heule Mittag gegen >?I Uhr wurde die Feuerwehr nach dem Grundstück Güterbahn Hof st raße II gerufen, wo im Seitengebäude in einer Lackicrerwerkstatl aus noch unbekannter Veranlassung Feuer enlsianden war. Bei dem nicht ungefähr lichen Charakter des Brandes machte sich sogleich das Auslegen .weier Schlauchleitungen vom Ztraßenhydrcntten notwendig, mit denen die Gefahr bald beseitigt werden konnte. Der durch den Brand verursachte Schaden ivar weniger erheblich. —* In einem Ansalle hochgradiger Nervosität trank gestern eine m der Pirnaische» Vorftadt wohnhafte ältere Dame Salzsäure und fügte sich damit schwere innerliche Ver- letzungen zu. Die Verunglückte »and Ausnahme im Stadtkranken- gause. —* Schwurgericht. Wiederum sieht ein Meineids-, orozeß vor den Geschworenen zur Verhandlung. Anoeklaor ist der aus Reichenberg gebürtige, in Vorstadt Pieschen wohnhaft ge wesene Zimmermann Johann Traugott Pietzsch. Im Herbste 1901 arbeitete der Angeklagte beim Bauaewerken Herne und führt», w dessen Aufträge in dem Hause dü Kaufmanns Timmler eine Bretterwand auf. Berabredetrrinaßen sollten habe» n»Q neue. gute Bretter verwendet werden. waS aver nrcht geschah. Pletzsch ver arbeitete aus Beseht und mit Wissen seines Arbeitgebers Holz, das schon zur Herrichtuna eine- Bogelwiesenzeltes gedient halte und völlig mit alter Tapete überklebt war. Timmler verweigerte darum die Bezahlung, und eS kam zum Zivilprozeß. Am 4. Dezember 1001 fand i» der Stre lsoch« Termin vor dem hiesigen Amtsgericht statt. Pietzsch war als Zeuge zugegen und beschwor zugunsten sein:S Arbeitgebers, der Wahrheit zuwider, daß die Bretterwand von neuem, ungebrauchtem Material hergcstellt worden sei. Unter der Erwägung, daß der Angtklagte möglicher- weise von seinem Brotherrn zur Abgabe des falsche» Eides ver fähig erklärt, als Zeuge oder Sachverständiger unter Eid ver nommen zu werden. — Ooeroerwaltungsaericht. Die hier wohnhafte Ztgarrenmachersehesrau Morre Agnes Gottschlrng geb. Unger halte seit Oktober 1898 ein im Jahre 1891 außerehellch geborenes Mädchen in Pflege, ohne im Besitze der Erlaubnis des Armen- amte- zu sein Im September 1902 lief bei letzterem eine Anzeige gegetr sie wegen Mißhandlung ihre- Ziehkindes ein. Sie wurde nun zunächst ansgesordert. eilt Gesuch um Genehmigung zum Halten eines Pflegekindes einznreichcn. Dieser Aufforderung kam die G. auch nach, erhielt aber am 26. September v. I. den Bescheid, sie solle das Kind an dessen Mutter zurückgeben, ohne daß der Ltadtrat dielem Beschlüsse eine Begründung beigefüal oder auch nur ,m allgemeinen der Veranlassung hierzu Erwähnung getan. Mittels Eingabe vom 5. Oktober ersuchte nun Frau Gottschling das Armenaint um Bekanntgabe der gegen sie sprechenden Tat- lachen bezw. um Vorlegung der Akten. Dieses Gesuch ist aber abgelehnt worden. Hiergegen erhob sie nun bei der Kreishaupt- mannschast durch ihren Vertreter,^Rechtsanwalt Höfser, Rekurs. Letztere entschied nun. daß dem Sladtrate wohl nicht entgcgen- zutreten sei, wenn er seine Akten der Klägerin bezw ihrem Prozeß- bevollmächtigten verweigere, da in reinen Verwaltungssachen cm Recht der Privatpersonen auf Akienvorleaung oder -Mitteilung nicht bestehe. Indessen wurde der Stadtrai angewiesen, diejenigen Tatnuistände, aus welche sich die Verweigerung der Erlaubnis gründet, soweit sie nickt mi Bescheide enthalten seien, der Neknrrentin zu erösinen. Daraus wurde Rechtsanwalt Hösfer auf das Armenamt bestellt und ihm hier von einem Beamten die wesent lichsten Gründe für die Nichterteilung der Erlaubnis vorgetragen. Die Klägerin erhob trotzdem gegen die Entscheidung der Kreis- haupimannichaft die Anfechtungsklage, indem sie Vorlegung und Einsichtnahme der Akte» verlangte. Zur Begründung wurde aus- gesührt, es genüge nicht, wenn einem Nnterbeamlen überlassen werde, dem Anwälte das Wissenwerle aus den Akten oorzutragen. Man sei dabei zu sehr von dem Gutdünken des Beamten abhängig, ebenso könne man nicht verlangen, daß der Anwalt das ihm Vor gelesene im Gedächtnis behalte. Es handle sich hier um eine eminent wichtige Frage der praktischen Ausübung der Rechtspflege. Nicht bloß dem Kläger, auch dem Beklagten liege die Verpflichtung ob, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen. Selbst in Zivil- vrozessen sei cs gestattet, daß beide Parte en von dem Aktenwhalt Kenntnis nehmen dürfen. Jedenfalls müsse man das Verfahren der Behörden, jemandem eine Bestrafung auszuerlegen, ohne die Gründe dafür anzuführen, als bedenklich bezeichnen. Das Ober verwaltungsgericht. 1. Senat, weist jedoch die Klage als unbe gründet zurück und legt der Klägerin auch sämtliche Kosten aus. Be gründet wird die Entscheidung dnmit, daß keine gesetzlichen Vor schriften bestehen, woncich die Verwaltungsbehörden verpflichtet wären, Privatpersonen bezw. Parteivertrelern die Einsicht in die Akten zu gestatten. Dies sei vielmehr in das Ermessen der Be hörden gestellt worden. — Amtsgericht. Dem 45jährigen Maurer Hermann Adolf Höhle bege-'iikke am 13 Januar morgens in der vierten Stunde auf der Jnhannsiraße in Blasewitz ein Nachtschutzmann, dein eS nnssiel. daß Hoble die auf der Schulter hängende Leder tasche mit verhältnismäßig schwerer Last gefüllt hatte. De« Beamte fragte deshalb den Höhle nach dem Inhalte, und dieser antwortete, er habe Wäsche in der Tasche. Das wnide ihm nicht geglaubt, er sollte deshalb die Tasche ösinen. Mil einem Taschenmesser in der Hand fuchtelte Höhle in der Luft umher und zeigte sich wider spenstig ; schließlich klappte er auch das Messer auf und schlug damit um sich, uni die angedrolste Festnahme zu vereiteln. De, Schutzmann iah sich gezwungen, das Seitengewehr zu ziehen und durch Ncksigncilk Hilfe hett'eiznrnfen, nach deren Eintreffen der Arrestant sich zu Boden wacf, so daß man ihn i» dle Polizeiwache iraaen mußte. Höhle war ganz richtig erkannt worden: der Ver dacht. nnberechtigt in der Elbe gefischt zu hoben, wurde dnrch eine nähere Untersuchung seiner Lederkasche bestätigt. In dieser be fanden sich frisch gefangene Fiscbe und Geräte dazu. Uebrigrns ist der Jestgenomniene wegen unberechtigten Filchens vorbestraft. Er hatte auch diesmal wieder nach dieser Richtung sich strafbar ge niackt und wollte seine Festnahme verbinde-». Wegen dieses Ver gehens und des geleisteten Widerstand-? wird Höhle zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Auch wird aus Einziehung des zum Fstchen benutzten Netzes erkannt. — Ter vorbesnafte 30,übrige Zunmer- niann Wilhelm Moritz Lange ans Dobritz bei Meißen wu-ve auf der Pfolenhauerstiaße beim Betteln abgefaßt: er machte fick im weitere» des Widerstands und der Beamtenbeleidigung lchuldig. Das Urteil lautet auf I Woche Hast und 1 Monat Gefängnis. — Der jetzige Hausdiener Ernst Richard Max Meinest unter'chlug in seiner früheren Eigenschaft als Schreiberlehrling aus dem Gemeinde amt Trachau etwa 8o Mk , die er für die dortige Gemeindekrailken- kasse vereinnahmt hatte. Er erhält 3 Wochen Gefängnis. — Der 22iährige Kellner Georg Steurer aus Heidelberg schädigte eine hiesige ausländiiche Ge-andtsckasl um 2 Mk.. die der aus grund eines falschen Heimcstssckeines als Unterstützung erhielt; ferner verwendete Steurer daS falsche Legilimatwnövapier auch anderen Personen gegenüber. Er wird zu 3 Wochen Gefängnis und 2 Wochen Hast verurteilt. vilV vOi .vlUsiifrOUNOc ikfNVS biorbierten : zu bedauern bleibt in jedem Falle der schwache Besuch er konzectalen Veranstaltung, für die Herr Uw Seifert, der uner- nidlicke Organist der Reformierten Küche, sich wwder einmal den andere größere Konzerte das Interesse der Musikfreunde restlos absorbierten der konzc nmdliche . lebhaften Dank der Kritik erworben hat Im Mittelpunklc des! Interesses an dem Konzert standen die Orgelvorlräge Hvmesicrs, die ganz außerordentliche künstlerische Genüsse vettnittelten. Kein Wunder; denn Paul Home» er ist heute in seiner Art unbedingt einer der erstc » deutsche» O rg e l v i r t u o i e». ein Meister des königlichen Instrumentes, ein hervorragender Geichmackslünstler und ein ausgezeichneter Musiker, der seine» Schülern, vre seinen Ruf in aller Herren Länder tragen, ein Lehrer von eminenten pädagogischen Fähigkeiten ist Seine reife Künstlerschaft, die tech nische Hindernwr nicht zu kennen scheint und sich mit Vorliebe nn die Lösung der kompliziertesten Ausgaben macht, bewies er gestern ani gläinendste» in den« Portrage der enorm schwierigen, neilich stir einen Orgelspieler vom Range Homeners auch außerordent lich dankbaren Sonnte D-moll vcn Julius Reubke Was der Künstler hier bot, war in leder Hinsicht bewundernswert; großzügig in der Auflassung, wunderbar eindringlich in der plastischen Heraus ardeitung der einzelne» Themen, virluos in der lpielenvcn Ueber- windung der technischen Schwierigkeiten, glanzvoll in der bravou rösen Behandlung des Ganzen, hinterstest die Sonate einen tief gehenden Eindruck, wie man ihn ähnlich von ihr kaum wieder an sich wird erfahren können Außer Vieler Sonate, die als plöev üo es--,Staues des Abends zu gelten hat, spielte Paul Honietzer noch ein Allegro von Piutti, ein Abendlicd von Bossi und eine Toccata von DnbviS. Dieben ihm ließen sich hören Herr Arthur Stenz, der durch seine Mitwirkung an den Abenden des Bach mann-Drios vorteilhaft bekannte Kvnigl Kammennnsiker, der niedrere Stücke für Eello mit Begleitung der Orgel ivrellc. Ai» meisten intereisierken davon eine Arie von Lotti und die „Cvistolation" von Liszt, die Herr Stenz sehr wirksam iür Violoncell und Orgel bearbeitet hat In dir Reihe de, Instrumental-Darbietungen brachte Frau Therese Braß init dem Borliage einiger geist licher Ästen und Lieder, unter denen sich die selten gehörte Aue -O. Golgatha" aus dem von Richter bearbeiteten asten Passions- Oratorium von Reinhard Keller als musikalisch avarte Nummer befand. Die Ihmvalhische Stimme und der geschmackvolle Vortrag verdalsen der Künstlerin zu einem schönen Eriolge. Als fein fühliger Begleiter von entichieden musikalischen Qualitäten erwarb sich schließlich »och Herr Hetzse um das Gelingen der Ber- auLlaltnng «in Verdienst, ein Orgellchüler Uso SeisertS, der sich erst »Engst an der gleichen Stelle auch als vortrefflicher Solist keines Instrumentes einaekvbu bo» IV 7* Die Gesellschaft für Literatur und Kunst veranstaltete im Muscnhanse das letzte ihrer dieswinterlicheii Konzerte in Form eines --r chubert-Mendels so hn-Abends. Mendelssohn cr- öffnete, Schubert beschloß die Vortragsreihe mit je einem größeren Kaminermusstwcrke, und inmitten dieses substantiellen Rahmens hörte man Schnberlsche und Mendelssohnsche Lieder, sowie die beiden letzten Sätze aus Mendelssohns Violinkonzert. Die letzteren wurden von einer noch sehr jugendlichen, ater begabten Geigen schülerin des Herrn Kainmermusikus Elsmann, Frl. Amy Lewy. vorgetragen, die zwar die hoben Anforderungen, die Mendelssohns berühmtes Violinkonzert an den Ausführenden stellt, weder in technischer, noch in geistiger Beziehung restlos zu erfüllen ver mochte, aber dennoch — namentlich mit dem 3. Satze des Kon zerts — eine für ihr Alter bemerkenswerte Tüchtigkeit als Geigerin bekundete. Sehr erfreulich gestaltete sich die Wiedergabe der Schubertschen und Mendelssobnschen Lieder durch eine junge Konzertiängeriii Jifcrtscher Schule^ Fräulein Eatarma Hitler. Die hellgesärbte, sorgfältig gebildete Lopranstimme Frl. Hillers, im Bunde mit einer wohldnrchdachtcn und lebendigen Vortragsweise, kamen Liedern wie „Gretchen am Spinnrade", „Die Forelle sLchuberls, „Auf Flügeln des Gesanges" und „Italien" sMendelS- sohns bestens zu statten, während cs den düster und ernst gefärbten Licdvorträgen der Sängerin s„Nacht und Träume" von Schubert u. a.l an der vollen Ausdruckstiefe noch mangelte. Herr Th. Blumcr jnn. ivar der Sängerin wie der Violinistin ein zuver- lässiger und geschmackvoller Begleiter. Die wertvollsten Bestand teile des Programms waren aber die beiden von den Herren Kammermusikern Elsmann, Lederer. Spitzner und Nusser in bester Geberlaune gebotenen Streichquanette: das in Ls-clur sc>»>. 121 von Mendelssohn und ein wohl nur wenig bekanntes nachgelassenes Quartett in O-m«lI von Schubert. Das zuletzt genannte Werk vereinigt in hochgenußreicker Weise Schubertsck)« Melodien freudigkeit mit einer Gedankentiefe und Gestaltungskraft, die. zu mal in den beiden Eckscitzen, des öfteren an Beethoven gemahnen. Auch der zweite Satz des Quar sttS lThema mit Variationen! isr als ein hervorragend gelungener Wurf einer reichen und trefen Musikerseele zu bezeichnen, währen» er dritte Satz lScherzo) vor allem durch das interessante Kuriosum m die Ohren fallt, daß das einleitende Hauptmotiv notenaetreu mit dem Schmledemotip in Wagners „Siegfried" überelnstimmt. Selbstverständlich nt aus dielem Kuriosum nichts weiter zu folgern, als daß zwei geist- vollen Musikern unter Umständen auch einmal dasselbe Anfällen kann — Dos Konzert war reich besucht, der den Vortragen ge zollte Beifall warm und herzlich at de« Ministeriums d«s »ffen»ltch» n U n terrlchts ckln» » bA«»«n l retnesticlle an der hebenktulll§rn Schul, ,u Hunddhübel. .. »beilte Leduldessitz«. Auß« sieter Wodnung Im Schulbau!« und Nutzung . Itzvo M. Ansanasgebal». 27S M für S Uederhunden, Sb «. Hr tnchknolenlllccb« Veitretung. l00 M. für Heizung der Sctmlüub« und a. bbM. sllrziveiitUndigedSvnimestumen. Musikalisch«Lesctdiguna-rwuiu-i L) dle ttebrerllelle a» der dr,Mastigen Schul, zu Ha»im«rbe>g-K,Nk„gr>,» «ollator : dl« oderlte Schuld,bbrde. Außer freier Wohnung ttzvv Hl. L». iangogebalr. dle gesetzlichen «lteisiulaarn und rro M. für « Ueberkun»«,, Sewertmnaen ,u t und 2 bul 1. Apru an v«itrkdschulms»ektor Dr.Loch«, Schwarzenberg. — Orsfentlich, »erftetaarungen in d,n«»nl,1 Amtsgerichten. Sdnnaben». >>. März. Stollberg; VSckermelft« L„. Helm Moz LchentzertrtnS «ackerest,rundstUck <8.7 «0 m vrtSnis Dresden: 4 Dr. med Fetst Kle»' Haus- und «artengrundh ießnitzstragr «2 : sreinM», Perittlgerunn. Meißen:^ mar Mauorich« Krundltücke <«S.« de». S7.S Ar» tn Klotz dr». ruciv M. Dr««b,n: Privatmann stranz Albtn Wmvilch« «ortzer»»-». und HtM«rwot,ngcdaud« mit Hofraum <»,« Ar» tn Dre»»«n-Pt,fchen. Tor- gauerstraße ». 79 7»8 M Leipua: Kart August Meißner« und «nnoffn,- dercke itzeneost a«d. Meißner» Vorderwobntzaut mlt Htnrergedaure. Wal» bau« S«iieng,bckud». !a«„ Hoiraum <2.8 Ar» in Leidz'a'Dddndera. Aettze». dainesttrah« K7. »«aoa M Pestteiaerung »weck« Aufhetzung d« Semetn ,-das«. Bautzen : Jobann AuauII «rantichu Grundstück« Äaflkol «stüond- wixschait t« Hellar I0.S Ar de». 2 Hektar ltz.S Ar> t» sHaruid b«». Nackrl. üb 000 M.. «mfchl. der bewegltchen Gearnttand«. —' Wenrrderlch, der Hamdurger »«»«««« vom ». Mtfrz Mastma von 77» Mm. find über Südwest-tSuropa und von 7« Mm. über Nord Rußland auegcbreücl, ein Minimum unter 710 Mm. befindet sich nvrdtcch von Schottland, deren Devreifton bis »um Kanal und dem Oitz«- gebiet reicht. Deutschland batte Regen, tm Süden bester««, küble«, kn Nor- den veränderliche« und mildes Wetter. — «iahrfchelnlich ist mllde«. «m Nordin wnidige« und regnerische» Wetter. Amtliche Bekantttmachungen. Avlr Vermeidung von Unterbrechungen in der Abgabe von Gas ist rechtzeitig im Stadthaus Am See 2. erstes Obergeschoß Zimmer 7.8, und von elektrischem Strom im zweiten Obergeschoss daselbst, Zimmer 38, Anzeige zu erstatten, sobald ein Wechsel in der Person ocS Eigentümers oder Besitzers von Grundstücken, Geschäftsräumen oder'Wohnungen eintritt, die mit Gasrin- richtungen oder elektrischen Anlagen versehen sind Der Rat gibt die Namen der Geschäftsinhaber bekannt, die die Erlaubnis zur Anfertigung und Instandsetzung von Gasanlagen sowie von Wals eranlagen m Mantel, und Bleirohr erhalten haben. ragesgefchtchte. >< Deutsches Reich. Der Kaiser sprach gestern morgen beim Reichskanzler vor. X Enthüllungen über Wahlbeeinflussungcn in aunstcn der Kandidatur des Fürsten zu Dohna-Schlobitten bei der Ersatz- wähl in Elbmg-Marienburg im vorigen Jahre bringt di« „Königsb Hart. Zig." mit dem Bemerken, datz ihr von informierter konstr- vanver Sette diese Mitteilungen zugegangen seien. Fürst zu Tohna-SchlobitIen ist jetzt lm Rerchstagswahlkreise Königsberg iLandi-Flschhaujen ausgestellt worden, lieber die vorjährigen Be einflussungen zu gunsien der Wahl des Fürsten in Eldtng-Marien- bürg lauten die Enthüllungen der „Äönigsb. Hart. Ztg." wie folgt: Drei Staatsdepeichen wurden damals versandt. Die eine an den Fürsten Dohna, die ihm austrug, für den Wahlkreis Elbing. Mariendurg zu kandidieren, die zweite an den Minister des Innern, die diesem anbefahl, den geiamten Regierungsapparat zu aunsten des Schlobitters spielen zu lassen, und eine dritte, di« den Kammerherrnvon Oldenburg aus Januschau ausfvrderte, seine Kandidatur zu gunsten derjenigen des Fürsten zurückzuzieheii. Da jedoch Herr von Oldenburg kurz vorher den Eloinger Konser vativen und Bündlern versprochen hatte, ihnen unter allen Um- ständen treu zu bleiben, so lehnte er das chm durch dienstliche Ver mittelung des Oberstkämmerers, Grafen zu Solms-Baruth, zugc- gcmgene Ansinnen ab und wurde infolgedessen in seiner Eigenschaft als Kammerycrr nach Berlin berufen. Dort las ihm Gras Solms die bekannte Kabinetsordre gegen die Kanalrebellen vor und versuchte wiederholt, ihn im höheren Aufträge zum Rücktritt zu be- wegen, da es der dringende Wunsch Sr. Maiestät sei, daß Fürst Dohna kandidiere und er als Kammerherr nicht gut gegen den Hofjägermctster vom Dienst austreten könne. Herr von Oldenburg konnte sich nicht entschließen, den Bund und die Elbinger Konser vative» im Stich zu lasse» und bat infolgedessen um seinen Abschied als Kammeryerr. Schließlich erklärte er jedoch, daß er, wenn Fürst Dohna im amtlichen Elbinger Kreisblatt mit Namensunterschritt verkünden würde, daß er auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers die ihm angctragene Kandidatur für Elbing-Marlenburg anneyme, er — von OldenbuM — seinerseits ebendort erkläre» würde, daß er auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers zurücktrete. Der Kaiser war anfangs bereit, diesen Ausweg einzujchlagen. Der darüber eut- setzte Reichskanzler Graf von Bülow stellte jedoch an höchster Stelle aus das eindringlichste vor, daß diese neue Kanalrebellcn- geschichte, nachdem die alte kaum erledigt sei, sehr viel böses Wut machen würde. 'Da zur selben Zeit auch ein Brief, den Fürst Dohna an Herrn von Oldenburg mit der Bitte richtete, zur Ver meidung einer Doppelkandidatur zu seinen gunsten zuruckzutreten, höflich aber ablehnend erwidert wurde, so blieb sowohl den höfischen Interessenten wie dem Herrn von Schlobitten nichts anderes übrig, als diesmal auf seine Reichstagstandidatur zu verzichten. Der Kaiser ließ sich in dieser Angelegenheit nicht mehr sprechen, das Abschiedsgesuch des Herrn von Oldenburg alS Kammerherr wurde amtlich als nicht vorhanden angesehen, »nd das Gnde vom Liebe war. daß Herr von Oldenburg in den Reichstag einzog. x Fr«nkreich. In der Deputiertenkammer wurde der vom Mmistelpräsidcnte,, CombeS unter Stellung der Ver trauensfrage verteidigte Kommllsionsantraa, daß die Kammer In die Einzelberatung der Kongregationsgesuche nicht eintreien möge, mit 300 gegen 257 Stimmen angenommen. DaS Abstim mungsergebnis wurde von den ReaierunaSrepublikanern mir stür mischem Jubel und Hochrufen auf die Republik ausgenommen. Im Lause der Erörterung, welche einen sehr stürmischen Verlaut nahm, bekämpfte Ministerpräsident CombeS scharf die Kongrega tionen als die Feinde der Republik und als die Zeistdrung des modernen Geistes Der Staat habe das Recht, den Kongrrgalio- nen den Unterricht zu verbieten, der darnach strebe, die Kinder den republikanische» Grundsätzen zu entfremden. DaS Land babe sich bei den letzten Wahlen zu gunsten der den Kongregationen feind sichen Kändidctten ansgeivrochen. Er der Ministerpräsident, wolle allein den Unterricht durch Laien. Die Kammer werde der Regierung kein Mißtrauensvotum erteilen und so den Interessen der Republik enlipiechen. Ribot erwiderte, die Politik CombeS sei die Verleugnung des Werkes Walbeck-RoussrauS. Der Minister präsident folge einem neue» Geiste, der nicht der Geist der Gerechtigkeit sei. denn er wolle den alleinige» Unterricht durch Laie». Er habe indessen nickt daS Recht, den Katholiken leine persönlichen Auffassung-» auszuzwingcn. Die Kammer beschloß mit 308 gegen 228 Stimmen, daß di« R«de CombeS' in allen Gemeinden Frankceichs össcntlich angeschlagen werden soll. Als Ministerpräsident CombeS nach Schluß der Erörterung die Tribüne bestieg und erllärtc, daß die Gesuche, welche jene Kongicgaliouen, die Schule» im AuSlande habe» oder Pfleaeanstalten leiten, späterhin etwa einbrmgen sollten, gewissenhaft geprüft werden sollte», untccbrach die Rechte den Ministerpräsidenten mit Minuten langem Lärm. Ein Antrag, in welchem die Negierung ausgcsoideit wird, die Niederlassungen von Rongreantionen, denen die Geneh migung vertagt wird, innerhalb sechs Monaten zu schließen, wurde an die Kommission verwiesen. — Uebcr die Abstimmung der Dcvrttierlenkammer, durch die sämtliche Genebmigungsaeiuche der Schulkonaregalivnkn abaelelmt worden sind, wird noch berichtet, baß 25 Mitglieder der mliiistrrielle» deinvkratiichen Union, darun ter die siüheren Minister Cailloux. DecraiS und Lcyaues, sich diesmal von der Regierung-mehrbest getrennt haben. — I« varla» mentoriichen Kiesten hemmt die Ueberzeuaung. di« Kamm« werde die GenebmionngSgeiuche der Übrigen Kongieaation«» und dir Karihttuier. dir am nächsten Montag an die Reih« kommen, mit noch größerer Mehrheit oblehnen, und auch dir Gesuche der weib ltchen kongregatlonen würden dasselbe Schicksal teilen. D« Sieg der Negierung wird von den radikalen Blättern mlt Befriedigung begrüßt. Skr sprechen auch ihre Freude darüber au«, daß die Republlk jedem Angriff und jeder Jntrsgue Widerstand geleistet bade Die nattonalliiischei, und konservativen Plätter «kenn« den Sieg dsr Regiemna ebenfalls a» und sagen, deren D)tannr> sei jetzt unumschränkt. Die Schuld an dem AuSaange werde io» Teil den Kongregationen selbst zugelchricbcn. die ihre reichen Mittel nicht zur Unterstützung der outtmlnisterlrllen Politik M AiEuaung gestellt hätten
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