01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021023012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902102301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902102301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-23
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1902
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ll. I. »»t«r /.uoot« sokilrtn. V, m! l) 24» 2»» z 2k>» n 17» n >7» o ln» l> 24» 0 2la n 2t>» 5 IN» v 22» (> IN» ü lv» » >7'. <> 22'. tt 22». L ln» d 17» v IN» t) 2.'.» IN» ,» 225» 250 >0 vor!«'»«'«, >>Im>> »'s,:. ft»d«lt verugrgedMrr: « » »sch«,» »»«»de» SerrMel 18S6. Hlezers eclil« mllixo 8elil»krüvke Seklükroeli kn»uen8tr -auot-VelcbLstlNrll«: «artenftr. 88. ^nre!gen-casif. Innadme von Lnttndtou»,«» di» Nackmillas» » llbr. Sonn- und krikna«» nur M-rienftrak« 3» von N dt» V.l Udr Die UvalliaeÄiuad. »eile >ca. « Silben» 20 Pta, «»- kündiounarn »ul der Brivntieile Keile rs Pi» : die sivallia« Zeile als „Sm- »eiand»' oder aus Leilicitc bo Pia 8» Numinern nach Sonn- und tzciei tagen bei rivaliige wrundtcilcn so. «o de» eo und so Pta na» de- londerem larii klnswdrlige A»t- trage nur gegen Poraudbembiu»«. velegblätler werden mit roPta. berecknki. KernivreLanltlub» «>,» I Rr. U und Rr. U 81 strSLäSll'l«üdtSU lisisovitrsr-rr. 31. L 8 »mmkiia« vm, Ii»»«»u»1vi» nnck 4I»«»na«in<»i»t» kür ch« A Lur ssrL<M,ir «6er eixentlieken k»r dat VErr*Ui8»»U, dsi «I»*« tu, Xt« n Uil DM* H « I «>n»88»»8zr»i»»t» »r p UI ! kllltir« 8, «tltt lu, mntiprt l !» WM" Äiiiai-nlxvLkE kutkLlt «Iw vir1l8»ui8UM lls3li»n<10uzllu dsr »ltcal. Uirwr.-U- ! WM' «ni«'Uon. «Int'vt 6ou l ontSvO'. Varä»uii0t>'i»»w1f uricl in vioom WM" «U» in 3--Ü Nottinn» VViv»s)näonoi. Ilouidui^'nr. ! I WM" . lil^injsvs. Om!«>n-lt»'t«,n«r. Viedv-^Vtz-k-vr «w. «nlkitltnn irrt! In ! i WM" rUlt'ä LpolliokEn nur «1«'- «i'Ikt tt«»rr>u»»nn -ictis I'nlvor verlang u. notimsn? ! ! WM l 1 25, )! . I l-'i. 2 ü!., l l'r>ibot,outoz l-irids»'!. v. !!0 ?l. ui ! M»' a»i»ri, 4nri!> >I>0 8torvti kp»tt>vlc«, Veesclvn-^., Klllnltrerstr. ! Lckoll »Lvdmsistvr, Votllvur s öoliunnes 4Ilee, lm Lssnlß. ^ ^ s Llexrmle 8r»I«N8 NUIN ^ri8i'ren - ! kür Ironien null Ilei ren. H ^ Sn»e» tl4antnelie ILoptnön« Ii«. — Ikaai pNeg:«». § soviv »Ho W»A WH vmi.l'lolilt «I««. I'lvirlsiZ nuo Vir ol, LS, j»nrt. und I. sÄSC Erste Abstimmung über die Mindestzölle Bogenickützen. Allgem Haiiviverkerverri». V»»» I. PhildaimoiiischeS Eoncert. Sciclsi. Klliistvcreiii. Sportnachrichten. Doimerstag. 23. Oktober 1002. Ltt? ä»s 2/o»ai'e crbo»»»,>«» riie Lese»' in A?/V/7h/l /V/7//S/7. de» ck«' //au/ikAesc^ck/ksskek/e L/a^ionsk^. ZS unci cicn ai/cr- wärk» be/i»iciiicde» ^»inu/imeskelken er«»» IVer-e von Le» c/en Xn»§e»'ttcde» Ldskan.ekcrkkc'n im /-eit/Lcdeir Le/c/is- Aedi'ete roerc/e»« LeLkekkn»«AL» er» 2 71/arL, r»» Ooskorrerc/i- l/nFarn eu 2 Xrono» S6 //ck/er» «ttAerioinmeit. /H -e einen ^I/onak «keltt sic/« clor Lc-uASjncis «n Lresäe» nnci Harken de» ckor //aii^kAesc/ia/ksskekko uri/ 90 bei cksn Lcriserk. Laskanskakken «»n Leic/iSAebreke cr«/I «nä »n Osskerrerc/i-l/nAarn ai«/ 7 Lr. ckS //ettc-r. SssodLttsstslls üsr „vrssänoi IsLvdriLLtsü". Die erste Abstimmung über die Mindestsätze. Im Reichstage ist am Dienstag die erste Abstimmung über die landwirthschaftlichen Mindcstzölle erfolgt, und zwar über die Sätze für Roggen und Weizen. Für Roggen soll nach der Vorlage der Höchstsatz 6 Mk., der Mindestsatz 5 Ml. betragen, sür Weizen l?/-. und 5^ Mk.: sür Roggen nach den Kommissionsbeschlüsscn 7 und 5V? Mk., für Weizen 7>/j- und 6 Mk. Das Ergebnis; dieser Abstimmung wirst auf die ganze zollpolitische Lage ein auSgiebiges Licht, indem cs zeigt, doh die schutzzöllnerische Mehrheit in der That fest entschlossen ist. aus den Kompronsißbeschlüssen der Kam- Mission im Widerspruch mit dem noch einmal unzweideutig er klärten Willen der Regierung zu beharren. Aus der Gruppen- vcrtheilung bei der Abstimmung ist hervorzuhcbcn, daß die Min derheit. die für die noch über d'e Kommissionsbcschlüffe hinaus- gehenden Forderungen eintrat, sich im Wesentlichen aus der Mehr heit der Konservativen zusammcnsetzte. Im Mittelpunkte der der Abstimmung vorausgegangenen Erörterungen stand abermals die Rede des Reichskanzlers Grafen Bülow. Ten Kern seiner Ausführungen bildete dieses Mal folgende Kundgebung, die der höchste verantwortliche Beamte des Reiche» -um Schlüsse seiner Darlegungen mit feierlich erhobener Stimme verlas: „Im Namen der verbündeten Regierungen habe ich nochmal» zu erklären, daß die Anträge Wangenheim (Min- dest-oll gleichmäßig 7Va Marks, Heim lMindestzoll gleichmäszig 8 Marks und Albrecht (letzterer ist sozialdemokratischen Ur- sprungs und verlangt schlechtweg Zollsreiheits ebenso wie die der Kommission in Bezug auf die Mindestsätze in jedem Stadium der Verhandlungen sür die verbündeten Regierungen unannehmbar sind." Diese Erklärung rief im Hause große Bewegung hervor, vermochte aber den Gang der Abstimmungen nicht zu beeinflussen. Ter Reichskanzler schien trotz der elektrisch geladenen Atmosphäre bei ganz gutem Humor zu sein. Möglich, daß er sich unmittelbar vorher zur harmonischen Abklärung seine» GemüthSzustandes in Weber s Dcmokritos ver tieft hatte: wenigstens athmeten seine rednerischen Auseinander- setzungen ganz die Seelenruhe eine» lachenden Philosophen und legten sich wie glättende» Oel auf die hochgehenden Wogen der parteipolitischen Gegensätze. Sehr drollig war insbesondere die Art, wie der Reichskanzler seine Behandlung in der Presse schilderte. Er verfiel dabei ganz in jenen eigenthümlichen sar- kastisch jovialen, gutmüthig oufmuntcrnden Ton, der ihm nun einmal zur zweiten Natur geworden zu sein scheint, und zeichnete in launiger Form dem Hause dir Stufenleiter der Preßcensuren vor, aus der er habe umherklettcrn müssen: zu scharf, zu lahm, zu zahm, zu grob, zu sanft, zu resignirt, und ver weiß was sonst noch solle er in der Zoll- tariffrage gewesen sein; die Regierung lavire, sie wolle sich durchwinden, sie trete zu schroff auf, sie geberde sich unver söhnlich, sie trage Pascha-Müren zur Schau, und da» Alles habe er sogar gelegentlich hinter einander in einer und derselben Zeit ung lesen müssen. An einer Stelle seiner Ausführungen wurde Graf Bülow freilich auch sehr ernst und bestimmt. Da» war der Fall, al» er aus „mysteriöse Andeutungen" de» Inhalt» eingtng, daß «ine Erhöhung der Mindestzölle auf Schwierig, leiten und auf Widerstand „an gewisser Stelle" stoße. Der Reichskanzler bemerkte hierzu wörtlich: „Ter Herr Abgeordnete Freiherr von Wangenheim ist sogar vor einigen Tagen »n dieser Beziehung noch deutlicher geworden. Er meinte, die Industrie habe sich gegen die Landwirthschaft gewandt, nachdem der Wind von oben etwas anders wehte. Gegenüber dieser Anspielung muß ich scsistellen, daß nian sich von oben in die Ausstellung, die Ausarbeitung und die parlamentarische Behandlung des Tarisentwuris in keiner Weise cingemischt hat. Das söderative Zusammenwirken der Bundesregierungen in der Tarissrage ist von oben her in keiner Weise beeinflußt oder gehemmt worden. Alle Bundessürslen, ohne jede Ausnahme, sind vollständig damit einverstanden, daß der Landwirthschaft der möglichste Schutz ge währt werden solle, der verträglich ist mit der Lage der Gc- sammtheit und mit dem Abschluß von Handelsverträgen. Tic Annahme, als ob der Landwirthschaft krast höherer Willkür, krast Willkür von oben, Vergünstigungen vorenthalten würden, die ihr zu Theil werde» könnten, wenn oben ein anderer Wind wehte, entspricht nicht den THatsachen." Ter Reichskanzler nahm alsdann noch Gelegenheit, seine entschieden landwirthschasts- srcundliche ttzesinnung nachdrücklich zu betonen, indem er erklärte: „Ich bin seit zwei Jahren nach besten Kräften bestrebt, das Mcmige für die Landwirthschaft zu thun: ich bin mit diesen Bemühungen bis an die Grenze des Möglichen gekommen. Mehr kann man wohl fordern, aber nicht durchsetzen, wenn man das Ganze nicht gefährden will, und ich glaube, dazu ist man aus dem besten Wege. Ob ich sür mein Eintreten für die Landwirth- schast an dieser oder jener Stelle Dank ernte, darauf kommt es nicht an. Eines ober möchte ich doch dem Abg. Herold sagen, der die Landwirthschaft vertröstet hat mit einem Wechsel auf die Zukunft, indcni er ihr einen Regierungswechsel in Aus- sicht stellt: Es wird lange dauern, bis Sic wieder einen Reichs kanzler haben, der für die Landwirthschaft thut, was ich mit der Einbringung dieser Vorlage zu thun bestrebt gewesen bin." Nachdem die Zolltariworlage nunmehr in das entscheidende Stadium der Abstimmungen getreten ist und das Verhältnis; zwischen Regierung und schutzzöllnerischer Mehrheit sich gleich durch die ersten Beschlüsse bis zu einem klaren und unzwci deutigen Gegensatz ausgestaltct hat, dürste cs angezeigt sein, in vorletzter Stunde — bis zum letzten Augenblick in dritter Lesung wird ja noch immerhin eine Spanne Zeit vergehen — noch ein mal die Vorthcift zusammen zu fassen und die Unterschiede zu zeigen, die uiit dem neuen Tarifentwurf für die Landwirthschaft verbunden und zwischen beiden Tarifen vorhanden sind. Im Mindesttaris der Regierungsvorlage sind die Sätze für Roggen um rund 43 Prozent, sür Weizen und Spelz um 57 Prozent, für Gerste um 50 Prozent und sür Hascr um 78>s> Prozent gegenüber dem geltenden Handclsvertragstarif er höht worden. Auch im Vergleich mit den Sätzen des alten, zur Zeit noch giftigen allgemeinen >d. h. autonomen, nicht im ver tragsmäßigcn Wege herabgesetzten! Tarifs sind die Erhöhungen der landwirthschaftlichen Zollsätze im Regierungsentwurf recht an sehnliche. Für Roggen ist eine Erhöhung um 20, sür Weizen um 30, sür Gerste um 77, sür Hafer um 50, für Buchweizen um 75. sür Malz um 56 bis 125, für Hülscnsrüchte um 100, sür Hopsen um 100, sür Fleisch um 50 bis 75, für Butter um 50. sür Eier um 100, für Ochsen um 140, sür Schweine um 150, für Pferde um 50 bis 140, für Schafe um 100, für Kühe um 177, für Jungvieh um 150 Prozent gegen den geltenden Generaltaris vorgeschlagen: außerdem ist für Gänse, Hühner, Cichorie und andere landwirthschastliche Erzeugnisse, die bisher zollfrei einge gangen sind, ein Zollschutz in Aussicht genommen. Jedenfalls sind das doch Zollerhöhungen, die wohl in s Gewicht fallen und angesichts deren die landwirthschaftlichen Interessenten nicht im Zweifel darüber sein können, daß sie auf solcher Grundlage bei künftigen Handelsvertragsvcrhandlungcn mit dem Auslande weit aus besser gestellt sein würden als mit dem alten Generaltaris, mit dem die Caprivi'schcn Handelsverträge zu Stande gebracht worden sind. Soweit für die Regierung die landwirthschaftlichen Mindest zölle der Stein des Anstoßes sind, haben die „Hamburger Nach richten" bereits vor einigen Tagen, um das Ganze zu retten, den Misweg vorgeschlagen, die Mindestzölle für Getreide über haupt fallen zu lassen. Zur Begründung seines Standpunktes führte das Hamburger Organ aus, daß, wenn bei Abschluß der Handelsverträge eine Regierung am Ruder sei. die eS mit der Landwirthschaft ehrlich meine, sie auf alle Fälle an den Mindest sätzen des Entwurfs sesshaften und einen hierauf gegründeten Handelsvertrag im Reichstage durchbringen werde. Sollte dagegen eine Regierung mit Eaprivi'schen Anschauungen über die Land wirthschaft am Ruder sein und sich gleichzeitig die Reichstagsmehr, heit verändern, so würden eine solche Regierung und ein solcher Reichstag durch nichts gehindert werden können, in Handels verträgen unter die Mindestsätze hinunter zu gehen. Ob eine ent scheidende Wendung in der einen oder der anderen Form, die der Mehrheit eine goldene Brücke zur Regierung hinüber baut, zwischen der 2. und 3. Lesung, von der ja das Windthorst'sche „Interim kit aliquiä", „Inzwischen geschieht etwa»" gilt, zu erhoffen ist, ob sie überhaupt noch den Schimmer einer Möglichkeit für sich hat, ist schwer zu sagen. Die „Deutsche Tageszeitung", das Organ des Bunde» der Landwirthe, hegt derartige Erwartungen jedenfalls nicht. Da» Blatt resümirt sich dahin, daß der Reichstag cs zwar seiner Würde schuldig sei, mit aller Kraft und Aufopferung seiner Ausgabe gerecht zu werden. Darüber aber, daß die Arbeit nach menschlicher Voraussicht vergeblich sein werde, dürfe er sich nicht täuschen. Im Interesse eines wirksamen Schutzes der nationalen Arbeit ist nur zu wünschen, daß diese pessimistische Auffassung durch den schlicßlichen Ausgang des zollpolitischcn Kampfes nicht bestätigt werden möge. Neueste Drahtmeldungerr vom 22. Oktober. (Nachts eingehende Tevcschen befinden fick Seite 4.) Berlin. lPriv.--TcI.j Reichstag. Auf dem Präsidial- tische prangt ein mächtiger Blumenstrauß aus Dahlien, Astern usw. Präsident Gras Ballestrcm: „Meine Herren! Ich eröffne die 200. Sitzung der Session. Die Herren Schrift-' sichrer haben den Präsidiallisch mit herrlichen Blumen ge schmückt, die trotz des Spätherbstes noch so schön gediehen sind. Ich hoffe, daß das eine gute Vorbedeutung ist. ^Heiterkeit.! Möge der Spätherbst unserer Session noch schöne Blumen und segens reiche Früchic der Gesetzgebung zeitigen." s.Heiterkeit und Beifall.j — Hieraus wird die Bcrathung der Zolltarisvorlage bei den Positionen für Gerste und Hascr fortgesetzt. Nach der Vorlage soll der Mindeslzoll für Gerste 3 Mark, sür Hafer 5 Mark betragen. Tie Kommission hat ihn für beide Artikel aus 5H0 Mart erhöht. Ter Satz im autonomen Toris soll nach der Vor lage sür Gerste 4 Mark, für Hafer 6 Mark betragen. Die Kommission hat sür beide Artikel 7 Mark beschlossen. Ein An- trag Heim will sür Hafer und Gerste einen Mindestsatz von «> Mark. Der Antrag von Wangenheim aus 7.50 Mark Mindest- i'atz ist zurückgezogen. — Aba. Südekum sSoz.) bekämpft sämmtliche Vorschläge einschließlich der Regierungs-Vorlage. Jede derartige Zollcrhöbung würde ein schwerer Schlag für unsere Viehzucht sein. Tie Viehzüchter brauchten vor Allem billige Futtermittel. Nur billige Futtermittel < Fleisch und steigerten den Verbrauch. Redner wem zeitig gegen hohe Biehzöllc. die die Konsumenten schwer schädig ten und der Landnsirthschcist wegen des verringerten Konsums keinen Nutze» brächten. Eine Berthcuerung der Braugerste würde die Brcnsindnstrie auf das Empfindlichste treffen. End lich würde die Festlegung von Mindestsätzen auf Gerste, noch dazu so hoher, den Abschluß von Handelsverträgen mit Oester reich und Rumänien schlechthin unmöglich machen. — Abg. von Kardorss sReichsp.!: Ter Vorredner hat sich darüber gewun dert, daß auch die süddeutschen Landwirthe hier sogar sür höhere Haselnüsse eintretcu, sür die doch die süddeutsche Landwirthschaft gar kein Interesse hätte. Die Landwirthe dort sind eben c» sreulichcrwcise einsichtig genug, um zu wissen, daß vas Interesse der ganzen Landwirthschaft i»i Süden und Norden Deutschlands ein solidarisches ist. lBcifall rechts.! Daß Graf Bülow ein Freund der Landwirthsckiast ist, gebe ich gern zu, aber er irrt, wenn er glaub«, daß schon der Rcgicrlingscntwurf unS das wicdcrgicbt, was wir durch die Cavrioi'sche Politik verloren sichen die haben. Er vergißt dabei, daß doch inzwischen die transatlantischen Frachten zurüctizegangen sind. Sollen wir wicderhabcn, was wir durch die Eäprwi'sche Politik eingebüßt haben, so müssen mindestens die Kommissionsbeschlüsse angenommen werden, (Bei fall rechts,! — Abg. Müller-Meiningen (kreis. Bereinig.! bedauert, daß nach den gestrigen Ergebnissen hier noch weiter getagt werden solle. Ter Reichskanzler sei ja nicht einmal liier, er sei schon >n den Wolken deS Olvmps entschwunden. Graf Pnsadowsky solle jetzt die Sache allein ausbaden. Der preu ßische Landwirthschastsminister werde sich jedenfalls mit zu viel Arbeit nicht vor den Bauch stoßen lassen. (Heiterkeit.! Für die Herren vom Ccntrum und die Konservativen heiße es jetzt nur noch: „Ach, wie ist's möglich dann, daß ich noch Umfallen kann." (Heiterkeit und Ruse: Aust Redner bekämpft dann die Gersten- zollcrhöhung. Wer behauptet, gerade bei den Gerstenbauern sei die Noch so groß, den mache er auf eine amtliche Vergnügunas- statistik aufmerksam, die ein Bezirksamtmann in den bayerischen Gerstenbaudistrikten aufgemacht habe. Der Amtmann klage in cinetn Erlaß über die Vergnügungssucht und sage, der Karneval dauere das ganze Jahr hinvurch. Gute Braugerste erziele schon bisher sehr gute Preise. Derart hohe Zölle aus Gerste, wie sie jetzt eingesührt werden sollten, bedeuteten für unsere Klciu- brancreien geradezu eine Strangulirung. Wir. schließt Redner, werden gegen jede Erhöhung der Gersten- und Futtermittel-Zölle stimmen im Interesse der Landwirthschaft, der am besten dadurch ebolsen wird, daß man ihr die Produktionsmittel möglichst vcr- ülligt. — Abg. Hieb er (nat.-libst tritt sür die »Lätze der Regierungsvorlage ein. Der kleinere und mittlere Bauer in Württemberg führe ein mühseliges Leben, deshalb hätten sich auch im württembergischen Landtage die Volksparteiler für höhere Gc- trcidezölle erklärt. Die Sätze der Regierungsvorlage seien ober ausreichend. Tie Angriffe des Bundes aus die Natwnalliberalcn 'eien um so unhaltbarer als ja der Bund selber es eien um so unhaltbarer als ia der Bund selber es vorgezogen »abe, seinen Antrag aus 7,50 Mark Gerstenzoll heute zurückzu- ichen. (Beifall ! — Bayerischer Ministerialdirektor v. Geiger ertritt die Sätze des Entwurfs. ^ Eine Echöhung Z>es Zolles darüber hinaus Erhöhung des Zo ädige das Interesse, namentlich der Ervortorau- industrie.'— Ada. Hilpert (Bayr. Bauernb.! tritt für den An trag Heim. 6 Mark Mindestzoll, ein. Der Gerstenbau verlobnc nicht mehr. Die beste Gerste sei zu einem lohnenden Preise nicht verkäuflich. — Abg. Rösicke-Dessau (freis. Vereinig! ist Gegensatz Lum Reichskanzler der Ansicht,, daß Diejenigen, mit oller krast sich so gcmcinst : der Ansicht, daß Diejenigen, inschädlichen Vorschlägen wibcr- setzen, nur dazu beitragen, das Ansehen des Parlaments zu heben, gkedner bekämpft dann die Gerstenzollerhöbungen namentlich mit Rücksicht aus die Brauindustrie, und vor Allem aus die kleineren Brauereien, denen gegenüber die kapitalkräftigen Großbraue- reien geradezu eine Art Monopol erlangen würden, — Aba. Gerstcnberger lCentr.!: Herr Müller-Meiningen hat sich so in Eifer geredet, daß er nicht einmal gemerkt hat, daß Grat Voiadowsky während seiner Rede hinausgelaufen (Große Heiter- reit! und auch biS jetzt noch nicht wiedergekvmmen ist, lErneutc Heiterkeit ! Redner verliest u. A. ein Circular Münchener Groß- brauereien, worin zu Sammlungen sür die -M ' ' Partei ausgesordert wird. Müller-! . innige Volks einingen hohe dafür heute seinen ISISillOK löllpLSIll TW 1»I!NU»PIMÄMÄ8.PM>I6
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