Dresdner Nachrichten : 19.05.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190305198
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-05
- Tag1903-05-19
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- Dresdner Nachrichten : 19.05.1903
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U und Nr. 2006. r«rw»vm>t« Lvsstollllv« von SlMt-Ill»lLtllIWII II. riMSr-klUllllltilllllllil in »Non 8M»rlr.'i» uim — 2uin Uo»uodo lvlot ein v. Mllvr, --d« ZIi»r»eI»»I>»e,»«,« i», » » Ltt-Iiee^ >. tt» UI»« rr»»»Uu. IW »r «ran««» ^ jlsAulsi'-^Lilcul' «>»8 ZLL»t ln» ALttL ^,8a^tirM -.'77 7 '"-7—Ltud08 Ullä Osr Littto. 1'ltt«eli0 » V7':"77—"7" Uokt«n6toi!v: LrLutvrLUdr. 150, LarvitpariU 20, ^.loovoiu 10, l^omsraurvQ 10. 8al»m«m8-^p«tlivke, » Orösstss liv^ori VorrilxNcksle ()u»1ilLteo ru k»drikpr«ir«v to >ckv,»rr o6er rolk Qummi, »ucd io ttoot uo6 N»r»5 Uummir». - Wi'e-LereeHLu/?»' unck QaXnei- Lrd»//. b? Svklsuvkv ILelnksr6t l-,eupolt. Orescken-^., 1V«ttiner»lr. rS ^ ru°i"»»rM. lLL'r7r.?S'.!.r:r:.rs: ur c«»°«° iel>l.. Llliid»«!- ^bnmbeilnln. Hofnnchrichte». Staatliche Finaiize». Wahlbcweguiig. Hausrecht bei Brrsammlnugen. Miilmaßl. Mitteriing: IH Ltz 1004 VkL«-LeZO» Glaseriiuiuogen. Kvnsumvereine. Ge>ichlsverha»dli»igen. „Samso» »»d Talila". .Richard III." Kühl, veräiidcrliai. ^ «vtU» I-/v eD. Für den Monat abonnieren die Leser in Dresden und dessen einver- leibten Vororten bei der Hauptgeschäftsstelle Marien straß« 38 und den allerwärts befindlichen Annahmestellen zuin Preise von SO ^IvNItlxvIL. Bei den Aaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete werden Bestellungen zu 1 Ellavk in Gesterreich Ungarn zu s Aronc ^8 Hellern angenommen GeschiislsWe der „Dresdner NachMlen". Chamberlain. Seit einem halben Jahrzehnt ist Ehamberlain, der britische Kolonialminister, der regierende Mann in England. Er hatzwar bloß die Stellung eines Ressortministers, aber die beiden Kabinette, denen ec als solcher angehört, die Kabinette Salisbury und Balfour, tragen nur >>cn Namen ihrer Premierminister, den Inhalt, das ckprakteristische Gepräge verlieh und verleiht er ihnen. Inmitten seiner mehr oder weniger temperamentlosen, das Durchschnittsmaß nicht übersteigenden Kollegen ist er die einzige „Persönlichkeit" in der englischen Regierung. Das Kapitel in der Geschichte Grob britanniens. das mit der südafrikanischen Krisis und dem Bnren- kriege beginnt, wird dereinst die Ueberschrist „Chambcrlain" haben. Ohne den „groben Joö" kann man sich nicht die gegenwärtige imperialistische Aera denken. Chamberlains Auffassung und Wirksamkeit drücken der britischen Regicrungspolitik den Stempel ans. Bei Lord Salisburys Rücktritt hätte Ehamberlain vielleicht Premierminister werden können. Er erachtete indes die Zeit noch mcht für gekommen, seinem zweifellos groben Ehrgeize auch äußer- iich die höchste Befriedigung zu gewähren. In Wirklichkeit bleibt er ja auch unter Balfour der leitende und führende Geist der Varlamenlsmehrheit und zugleich der mächtigste und einslnbreichstc Mann Englands. Unter dem unpraktischen, schtvachen und un selbständigen neuen Premier vermag er überdies seine dominierende Machtstellung noch weiter zu festigen. Seine Popularität ist seit dem Kabinettswechsel gewachsen, und er besitzt heute eine Volkstümlichkeit in großem Stile. Einst war er unter den Männern, die im öffentlichen Leben stehen, einer der verhasstesten und am meisten angefeindeten. Vor 1885 waren es die Konser vativen. die ihn als den damaligen roten Radikalen aus Bir mingham verabscheuten und fürchteten: als er sich dann von Gladstone wegen dessen Homerulc-Programm lossagte und die Radikalen Birminghams zum Unionismus und später in das Lager der Konservativen hinüberführte, wurden die Liberalen seine Haupt- sciiidc. Heute ragt seine Popularität über die Partcischranken Humus, nicht bloß seiner ja leider unbestreitbaren Erfolge wegen, sondern zum guten Teile auch deshalb, weil er es vielfach ver standen hat, sich nicht durch doktrinäre Vorurteile und nicht von den Sonderinteressen und Schrullen der Parteien allzu sehr be einflussen und eincngen zu lassen. Ausschlaggebend war dabei M ihn immer die Rücksichtnahme aus die Stimmung des Volkes. Volkstümlich ist er vornehmlich dadurch geworden, daß er die imperialistische Strömung in seiner Persönlichkeit zu konzentrieren und zu verkörpern wußte, daß er zugleich den nationalen Instinkten und im besonderen den starken antideutschen Gesinnungen Rechnung trug. Chambcrlain ist der Repräsentant nicht bloß des britischen Imperialismus, sondern auch des Deutschenhasses jenseits des Aermelkanals. Dieser Deutschenhaß figuriert auch in seiner neuesten oratorischeu Leistung als ein wesentlicher Faktor seiner politischen Zukunftsspekulationen. Es kennzeichnet die überragende Bedeutung Chamberlains, daß der Ministerpräsident Balfour und der Kolonialsekretär gleich, zeitig Reden gehalten haben, dab aber vor des letzteren Rede die des Premiers als ganz selbstverständlich in den .Hintergrund treten muß. Balfours Rede dient gleichsam nur als Kommentar und als Folie für die Auslassungen Chamberlains, denen eine programmatische Tragweite zucrkannt toird, obwohl sic keineswegs im Einklang stehen mit der Kundgebung des Kabinettschefs. Die Grundlage des Chambcrlainschcn Pro gramms ist schntzzöllnerischcr Natur, während Balfour sich im wesentlichen als Anhänger der bestehenden Handelspolitik bekannte. Der Kabinettschef ist als Realpolitiker zwar kein Gegner der Schutzzollpolitik, die er vielmehr empfiehlt, indem er betonte, dab England nicht länger die Zielscheibe der Wirt- schastlichen Unternehmungen anderer Länder bleiben dürfe, die unter anderen Bedingungen lebten und sich ihrerseits durch Zoll schranken zu schützen suchten: aber in der Theorie und als Ideal tritt er für den Freihandel ein, von dem er erwartet, daß er der einst das allgemein herrschende handelspolitische System bilden werde. Ehamberlain verwirft die Freihandelslehre für die Gegen wart, und zwar rundweg und grundsätzlich. Ter Uebcrgang zum Schutzzollsystem ist ihm eine gebieterische Notwendigkeit, wenn nicht die wirtschaftlichen und politischen Interessen Eng lands und seiner Kolonien auf das Schwerste gefährdet werden sollen. Was der Premierminister nicht wagt, mit der manchesierlich-freihändlerischen Auffassung zu brechen, das tut sein Kolonialsekretär mit rückhaltloser Energie. Nicht einen Augenblick läßt er sich in seiner rcalpoliti- scheu Einsicht dadurch beirren, dab England die Heimat Cobdens und Brights, also das Vaterland des vielgepriesenen Frei handels ist: er beruft sich darauf, nicht aber um den Freihandel zu stützen, sondern um ihn über Bord zu werfen, indem er der Ueberzeugung Ansdruck gibt, daß dasselbe die Pioniere des Frei handels tun würden, weil dieser der heutigen wirtschaftlichen Situation nicht mehr gerecht zu werden vermag. Für den Staatsmann, der allein mit den praktischen Bedürf nissen des wirklichen Lebens zu tun und zu rechnen hat. kann es niemals ein Prinzip geben, das eine allein seligmachende Kraft besitzt. Ehamberlain ist seinem Kabincttschcf insofern weit überlegen, als er sich entschlossen und ohne irgend welche sentimentalen Bedenken von dem Irrtum der manchester- lichen .Heilslehre lossagt, während Balfour zögert, klar und ent schieden eine programmatiscye Stellung zu der Frage, ob Frei handel oder Schutzzoll, zu nehmen In dem Uebcrgange zum Schutzzoll erkennt Chambcrlain das unumgängliche Mittel, die grobbritannische Reichsidee, die feste Zu sammenfassung des Mutterlandes und aller seiner Kolonien zu einem einheitlichen Ganzen, zu verwirklichen. Unter Ausrecht erhaltung des Freihandels, deren Anhänger der Kolonialminister „Klcinengländer" nennt, läßt sich dieses Ziel niemals erreichen: die wirtschaftliche Zusammengehörigkeit Englands und seiner Kolonien läßt sich nur durch den Schutzzoll festlegcn, durch die Her- stellung eines eine dauernde materielle Interessengemeinschaft be gründenden größer-britischen Zollvereins, der das Mutterland und alle kolonialen Besitzungen und Dcpendenzen Englands um faßt. Ohne das Bindeglied des Schutzzolls muß nach Chamberlains Ueberzeugung das britische Weltreich in getrennte Staaten zer fallen, die selbstsüchtig den eigenen Interessen nachgehen und dabei die Vorteile verlieren, welche nur die Einigkeit zu bieten »er- mag. Von dem Chambcrlainschcn Standpunkte ergibt sich ganz von selbst die Antwort auf die schwebende Tagcsfrage der Wieder aushebung des Gctreidczollcs. Dieser ist von dem vorigen Finanzminister mit der ausdrücklichen Erklärung einge führt worden, daß er nicht als Kriegssteuer zu betrachten ist. sondern zur Verbreiterung der Grundlage des ganzen englischen Finanzwesens dienen soll. Der jetzige Jinanzminister will dagegen den Kornzoll wieder aufhebcn und zwar in Ueber- einstimmung mit dem Premierminister Balfour, der gegenüber einer die Aufrechterhaltung befürwortenden Deputation dem Gc- treidezoll nur den Charakter einer vorübergehenden Kriegsstcner beigemessen hat. Für Chambcrlain bedeutet die Aufhebung des KornzolleS den Fortfall einer Möglichkeit, den Kolonien, die England Vorzugsbehandlnng gewähren, Gegen seitigkeit angcdeihen zu lassen. Innerhalb der Regierung bestehen daher zunächst Meinungsverschiedenheiten in Bezug aus die Frage der Behandlung des Kornzollcs. Das läßt sich auch daraus er- kennen, daß der Posten des Landwirtschaftsministers, der jüngst gestorben, noch immer unbesetzt ist, offenbar deshalb, weil über die definitive Haltung der Regierung zur Getrcidczvilsrage noch keine Entscheidung getrosten werden konnte. In seiner Rede in Birmingham hat Ehamberlain auch Deutschlands gedacht, wie kaum anders zu erwarten war, in wenig freundlicher Weise. Sein größcr-britischcr Zollvereinsgcdanke ist noch nicht Wirklichkeit: England und seine Kolonien stellten seither so wenig ein wirtschaftliches Ganzes dar, daß Deutschland wie alle übrigen Mächte und sogar England selber ihre handelspolitischen Beziehungen mit Kanada, Australien usw. auf Grund besonderer Verträge regelte». Canada war für das Deutsche Reich ein Land für sich und demgemäß sind auch jüngst die kanadischen Vor zugs- und Kampfzölle von Deutschland mit der Erhebung von Zu- schlagszöllcn beantwortet Ivorden. Ehamberlain erblickt darin eine Einmischung in innerpolitische Angelegenheiten Englands. Er stellt sich auf einen Standpunkt, der erst dann berechtigt wäre, wenn die handelspolitische Einheit Größer-Britanniens zur Tatsache geworden ist. Das Abkommen über die Vorzugszölle, die Canada dem Mutter- lande gewährt hat, bezeichnet er als eine „Art Familicnabkommcn, das niemand anders etwas angcht". Die Nichtanerkennung dieses „Jamilienabkommcns" stellt er sogar als einen Versuch dar, England in eine demütigende Stellung hcrab- zuwürdigen. Der britische Kolonialminister verlangt, daß Deutschland nicht mehr wie bisher die englischen Kolonien in handelspolitischer Hinsicht als selbständige Staaten behandelt, sobald diese dazu übergehen, das britische Mutterland dem Deutschen Reiche gegenüber zu bevorzugen. In diesem Falle soll es sich um eine lediglich häusliche Angelegenheit Englands handeln. Aus dem deutsch-kanadischen Zollkriege konstruiert sich ferner Chambcrlain zollpolitische Gefahren für andere Kolo- nicn, für Südafrika, Australien, Neuseeland, die Deutschland angeblich davon abschreckcn will, dem Mutterland,: ähnliche Vergünstigungen zu gewähren wie dies Canada getan hat. Die versteckten Drohungen mit einem großen Zollkriege, die sich schließlich der englische Staatsmann gegen das Tentsche Reich leistet, werden hoffentlich in Berlin um so weniger Eindruck machen, als das britische Macht- und Zukunftsideal, die Cham- berlainsche Neichsidee, dessen Verwirklichung „fast jeden Opfers wert" sein soll, zur Zeit noch lein reales Dasein erlangt hat, jene Drohungen somit bis auf weiteres in der Luft schweben. Neneste Dralitmeldnngen vom 18. Mai. (Nachts eingehende Teveschen befinden sich Seite 4.» Berlin. lPnv.-Tcl.s Das Feuer im Neuen Palais in Potsdam ivar im Schlafzimmer des Kronprinzen ausgebrochen. Durch die Stichflamme eines Ofens war die Lohe, mit welcher die Zwischenräume der Wände des Zimmers ousgesüllt sind, in - Brand geraten, so daß sie inneryalb der Wände weiterglimmte und einen mächtigen Oualm entwickelte. Die gefährdete Wand mußte, um au den Brandherd zu gelangen cingehauen werden. Es gelang hierauf schnell, den Brand abzulöschen. An den Kaiser wurde über den Brand Bericht erstattet. — Albert Niemann telegraphierte aus Karlsbad, 18. Mai: „Nach Kenntnis der Er- klärung Hans Richters und der Antwort des Wagner-Denkmal- Komitee auf seinen Brief möchte ich mich allen Protesten mit dem Ausdruck entschiedenster Mißbilligung anschließen. Vergebens suchte ich im Denkmalskomitee die näheren Freunde und hervor ragendsten Kenner, wie im Festprogramm ven Geist Richard Wagners. Albert Niemann." Berlin. lPriv.-Tel.) Prinzessin Heinrich von Preußen wird nach bisherigen Dispositionen in der ersten Juniwoche vom Weißen Hirsch nach Kiel zurückkehren. Um diese Zeit wird mit den Vorbereitungen der Richtfeier für das neue Herrenhaus auf dem prinzlichen Gute Hemmelmark bei Eckeriiforde energisch begonnen werden. Zur Teilnahme an diesem Festakte hat u. a. auch der Kaiser sein Erscheinen in bestimmte Aussicht gestellt. Berlin. sPr'v.-Tel.j Der Bundesrat hat beute der Krankenversicherungsnovelle in der vom Reichstage beschlossenen Fassung zugestimmt. Berlin. sPriv.-Tel.s In der heutigen Sitzung dcsKolonial- rats gab der Vorsitzende, Direktor der Kolonialabteilung Tr. Stübel, einen Rückblick auf die kolonial- politischen Ereignisse. Auf der Tagesordnum standen heute die Etats der Schutzgebiete. — Nach Breslauer Meldungen bestätigt sich die Nachricht der „Köln. Ztg.", der Obcrpräsidcnt von Schlesien, HerzogzuTrachenberg, Fürst von Hatzfeldt. werde nach den Wahlen von seinem Posten zurücktreten, nicht.« Fürst Hatzfeldt hat voriges Jahr wegen eines Augenleidens ein mal Rücktrittsabsichten geäußert: aber auf Ersuchen von höchster Stelle davon Abstand genommen. Zur Zeit wird der Ober- präfidcnt schon wegen der oberschlcsischen Polengefahr auf seinem Polten ausharren. — Die kanadische Regierung hat die Ausfüh rungsbestimmungen zur Tarifnovelle betr. den Zuschlagszoll auf Waren deutscher Herkunft nunmehr veröffentlicht. Dieselben sind in Form einer Instruktion an die Zollbehörden, die in ihrem Eingang den amtlichen Wortlaut der gesamten Zollnovelle enthält, und eines für die fremden Exporteure bestimmten Zirkulares er lassen worden und werden von der „Nat.-Ztg." in deutscher Uebcr- setzung wiedergegeben. Leipzig. lPriv.-Tel.) Der außerordentliche Professor der Rechtswissenschaften Dr. Karl Nicker ist als ordentlicher Pro fessor nach Erlangen berufen worden. Lübeck. Die Bürgerschaft genehmigte heute den Staats- veitvaa mit Preußen, i» welchem dte Gebühren für die Benützung des E l b c-T ra v e ka » a ls entsvrechend dem Taris für die märkiichcn Wasserstraßen festgesetzt werden. Ebenso gab dte Bürgci- ichaft, einer vom Kaiser bei der Regatta im vorigen Jahre ge gebenen Anregung folgend, ihre Zustimmuiig zur Ersetzung des Trnoeninnder Leuchtfeuers durch elektrisches Blinkfeuer. Danzig. iPriv.-Tcl.) Gleichzeitig mit der Namensbezcich- nuna „E'saß" für das neue Linienschiff ,.ck" bestimmte der Kaiser, daß das zweite auf der Schichauwerft in Bau befindliche Wächterschiff „K" den Namen „Lothringen" erhalten soll. Wilhelmshaven. sPriv.-Tcl) Der Mörder des Unter offiziers Bicdritzki, Matrose Köhler, hat gegen das auf Todes- strafe lautende Urteil des Obcrkricgsgerichts Revision eingelegt. Bremen. lPriv.-Tel.) Der Bremer „Vulkan" in Vegesack sperrte heute vornnttaa 9 Uhr 2900 Arbeiter aus. Tic Aus sperrung oer Arbeiter ans den Wersten von Seereck und Rickmcrs steht für Schluß dieser Woche bevor. Bon der Aussperrung ans den letztgenannten Wersten werden im ganzen 4000 Arbeiter be troffen. Die Armatnrcnfnbrik des Norddeutschen Lloyd und die Aktiengesellschaft „Weser" nehmen eine abwartendc Haltung ein, doch ist die Aussperrung ihrer Wcrkarbciter auch bestimmt Ende dieser Woche zu erwarten. Im ganzen werden von den Aus sperrungen an der Unterivcser 12000 Mann betroffen. Mit Rück sicht ans den Klempner-Ansstand beabsichtigt der hiesige Arbeil- geber-Bcrband, sämtliche Bauarbeiter auszusperren, falls die Klempner aus ihren Forderungen bestehen sollten. Zur Zeit finden Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeber-Verband und den Gc scllcii-Atisschlisscn statt: ein bestimmtes Resultat ist morgen oder übermorgen zu erwarten Magdcbiir g. In Altengrabolv trafen gestern der spanische Botschafter Ruata Sychar mit zwei Sekretären, der General adjutant des Königs von Spanien Bascaran und einige andere höhere Offiziere ein, um dem Infanterie-Regiment Nr. 06 das Bild des Königs von Spanien z» überreichen, das dieser dein Regiment gcsck-cnkt hatte. Tos Regiment war »m 12 Uhr zur Parade ausgestellt. Der Oberst v. Tehn-Rotselser hielt eine ilnsprache. lvorm er dem Könige von Spanien zum Geburtstage die Huldigung des Regiments darbrachtc und mit e-nem Hoch ans de» König schloß. Der Botschafter verteilte daraus eine Reihe von Ordcnsouszeichniingen. Nachmittags fand im Otsizierskasino ein Festmahl statt, an welchem der Botschafter und die spanischen Offiziere teilnahmen. Hierbei teilte der Gcneraladjutant Bascaran mit,-der König hoffe, im nächsten Jahre im Kreise der Offiziere weilen zu können. Abends fand öffentlicher Zapfenstreich statt. Lszssq
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