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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187509299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-09
- Tag1875-09-29
- Monat1875-09
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1875
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Erscheint tSzlich früh 6V, Uhr. »kdeuttr« „» «wr-isto, Johannisgaste 3». Verantwortlicher Redacteur Fr. HSttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redacttou -onnittag« von N —II Udr ron 1—b Uhr. Umrahme der für die nächst- folgende Rümmer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 8 Nhr Nachmittag», an Tonn- und Festtagen früh bis '/,9 Uhr. 1» de» Filialen fSrZas-Ziuaalime: Olt» Klemm. UmversttLtsstr. 22. «»«iS Lösche, Hainstr. 21. pari, nur bis '/,3 Uhr. Lipzigcr Jagcblatl Anzeiger. LiM im Politik, Lvcalzkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. «rK-A,I>«,i iz,70». >t»o»aemrni§prrt» viertelt. 4V, Tel. incl. Bringerlohn 5 Mt. Jede einzelne dtummer so Pf. Belegexemplar 10 M. »editbren sür Extrabeilagen ohne Postbesbrbrrung Z« Mt. mit Postdefvrderung 45 Mk. Inserate 4aesp. Bourgeois,. 20 Ps. Größere -Lchnften laut unsere» Preiöverzelchnitz. —Tadcllanjcher Satz nach höherem Tarif, «eclamr» »irr dem Nrvacti,,strich die Spaltzrile 40 Pf. Inserate find stet» an d. «rpediti»» zu senden. — Rabatt wirb nicht gegeben, stahlunaxraennmeranäa oder durch Postvorschut- M 272. Mittwoch den 29. September. 1875. Zur geMigeu Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung bereits von heute an in Empfang nehmen lasten. LxpvsUtt«» «Lv» LelpHlser Bekanntmachung. Die Miethzins« für alle städtische Meßbuden sind bei Verlust deS Mietvertrag- spätesten» bi» zum Schluß der Böttcherwoche jeder Messe, milhin in dieser Messe bis zu« 2. Oktober d. I zu berichtigen, wa- den Budeninhabern unter ausdrücklichem Hinweis darauf bekannt gegeben wird, daß in gegenwärtiger Michaeli-messe der Miethzin» sür die Ostermeffe künftigen Jahre» voraus za bezahlen ist. Abschlag«, oder Theilzahlung« unzulässig sind und wider säumige Zahler mit Entziehung der Bude verfahr« werden wird. Leipzig, den 24. September 1875. DeS Rath- Mehbude« Deputatto». Städtische Gewerbeschule. Die Studien im Winterhalbjahr I87S/7« beginnen DoaaerStag den 8V. Sept., die LageSeurfe früh 8 Uhr, die Nbeadcurse um 7 Uhr. Der beschränkte Raum der Schullocalität« gestattet gegenwärtig nur eine Theilnahme an d« Fachcurs« für 1) Mechanik, 2) Hochban (architektonische» Zeichnen «nd Entwerfen), 3) Plastik (Modelliren »nd Bosstr« in Wach» und Thon) und 4) Arethaadzetchne». Anmeldungen sind bi- spätesten» 28 September in dem Schulgebäude Lessingstraße Nr 14 zwischen r/,12 —1 Uhr zu bewirk«. Dte Dirrcttoa drr städtische» Gewerbeschule. Nieper, Prof Geschästslocal - Vermiethung. Die jetzt an Herrn Günther Herbst vermietheten. au- 2 Zt««er» in der L. «nd L M««er in der 3. Etage de» der Etadtgemeinde gehörig« Hause» SalzGäOche» Rr. 3 bestehend« GeschäftSlocalttätr» sollen vo« I. Jaaaar L87S an gegen halbjährliche KLadigaay an den Meistbietenden anderweit ver«tkthet werden und fordern wir Mrethlustige hierdurch aust sich zu dem für Douner-tag den 7. Oktober d. I BoraeittagS RI Uhr auberaumtkn Versteigerung» termine a» RathSsteAe einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die Versteigerung«- und vermiethung-dcdingungen sowie bas Inventar-Berzeichniß lieg« ebendaselbst schon vor dem Termine znr Einsichtnahme au» Leipzig am 23. September 187 k. Der Rath der Stadt EeipziU. vr. Georgi. Cerntti. Bekanntmachung. Wegen Bornahme von Baulichkeiten im Treppenhaus muß die Universitätsbibliothek vom 1. bi» 4. Oktober geschloffen bleib«. Den 28 September 1875 Die Direktion der UuiverfitätSbtbliothek. vr. Krehl. Aus Stadt und Land. * Leipzig« 28. September. Die „DreSd. Presse" sucht die von ihr in Bezug auf den neu gewählten Bürgermeister in Mittweida, Herrn Voigt, begangene Taktlosigkeit dadurch wieder gut zu machen, daß sie in ihrer heutigen Nummer ihren Mittweidaer Berichterstatter Folgende melden läßt: Mit Bezug auf die in Sir. 2KK d. Bl. enthaltene M'ttheilung, die politische Stellung unsere» nenge- wählten Bürgermeisters betreffend, haben wir zu unserer aufrichtigen Freude zu berichtigen, daß die Auffassung in jener Mitteilung eine völlig irrige war. Herr Assessor Böig» vielmehr, wenn auch auf entschieden frei- finnigem Standpunctr stehend, keiner bestimmten Partei angrhört und somit die geeignetste Persönlichkeit ist. die hier leider genährte Spaltung der liberalen Partei zu einem gedeihlichen Ausgleich zu bringen. Auch in der vorstehenden Mittheilung ist wie der eine Unwahrheit enthalten. Herr Bürger meister Boigt hat hier nie ein Hehl daran» ge macht. daß er der nationalliberalen Partei an gehört und daß er sich insbesondere sür die sächsische Fortschrittspartei wegen ihrer Parti cularistisch« Tendenzen und ihre- Liebäugln- mit den Socialdemokraten nicht zu erwärmen vermag. — o Lehyig, 28. September. Unser langjäh riger Oberturnlehrer, Herr Wilhelm Zörnitz, beginnt am nächsten Dienstag, den 5 Oktober Abend- 8 Uhr im Fechtsaale der städtischen Turn halle einen vorbereitenden Exereir-Cursu- für waffenpflichtige junge Männer, namentlich Einjährig-Freiwillige, welcher gewiß in den be treffenden Kreisen die verdiente Kenntnißuahme finden wird. Der Unterricht umfaßt die praktische militairische Ausbildung, geleitet von tüchtigen Instructoren der hiesigen Garnison, und werden de« Theilnehmern auch die erforderlichen Gewehre vo« Hrn. Görnitz geliefert. Der Eursu-, welcher bi- Ende März nächsten Jahre» währt, verleiht den Theiluehmern zugleich die Mitgliedschaft beim allgemeinen Turnvereine. Mit diesem Cursu» ist zugleich auch eine Exercirschule für Knaben »erbnnden, die am 3. Oktober eröffnet «erden soll »nd sonntäglich auf Bormittag */,11 Uhr m der Turnhalle anberaumt ist. Die Hortheile für junge, zur Militairpflicht herangereffte Leute und die wohlthätige Einwirkung militairischer Uebungen auf Knaben haben sich bereit- so glän zend bewährt, daß diese- bereit« seit Jahren be stehende und zahlreich besuchte Erercirtnstitut anch für den bevorstehend« Eursu« gewiß auf die leb hafteste Bethkiliguug rechnen kann. . Die Vorstellungen im Circus Wulff bewähren sich immer mehr als musterhafte «nd üben »m so mehr eine große Anziehungskraft, al- sie eine reiche Abwechselung bieten. Seit einigen Tagen haben nun auch die großen Pantomimen ihren Anfang genommen und zwar mit „Great Steeple»Chase" oder „der großen englischen Hirlchjagd", eine zwar längst bekannte Pantomime, die aber dadurch einen neuen Reiz gewonnen, daß Herr Eduard Wulff die kühne Idee hatte, diese schwierige und namentlich sehr tüchtige Reiter er fordernde Darstellung durch Kinder von 8 —10 Jahren au-sühr« zu lasten, wa» ganz vortreff lich gelang. Die kleinen Reiter und Reiterinnen in ganz neuem Costüm und aus netten Pony- Pferden führten mit großer Bravour, Sicherheit und Gewandtheit die schwierigsten Aufgab« bei diesem Jagdrennen au», übersprangen, ohne an gebunden zu sein, 3 Fuß hohe Hecken und 12 Fuß hohe C»-caden und verfolgten im schnellsten Carriere zwei wirkliche, dazu besonder- dressirte Hirsche, ohne daß nur der geringste Unfall vor kam. Auch der übrige Theil der Pantomime wurde ganz gut au-gesührt und der Bauern- tanz von dem sechsjährigen Napoleon ur.d der vierjährigen Louise Gautier war höchst er götzlich anzusehen. Bon den übrig« Production« der Vorstellung, der wir beiwohnten, heben wir namentlich die de- Herrn Eanü hervor, besten Leistung« auf ««gesatteltem Pferde wahrhaft Staunen erregend sind; al« wäre er durch ein« Magnet angezogen, klebt er oft fest an der Seite de» Pferde- oder fast auf der Wurzel de» Schweife», ohne nur einmal herabzukommen, und seine Par- forcesprünge über bi» 12 Fuß breite Lemwand und durch Reis« gelingen ihm stet» gut. Herr Eo. Wulff zeigte sich wieder al» Meister der Pscrdc- drcssur, Herr Carl Wulff al» e>n vortrefflicher Jongleur zu Pferde, und die zahlreichen Clown», namentlich die Herren Stefano Arlolto, Riego, L'Eclair, Besana und Ezirok wetteiferten, da» Publicum durch ihren unoerwüstlichen Humor und ihre grotesken, oft kaum glaublichen gymnastischen Künste zu ergötzen. .—. Die Pforten de» bereit» in diesen Blättern erwähnten Hippodrom- aus dem Pfaffen- vorser Hofe wurden einige Tage später er öffnet, al- angckündigt war; nun ist er aber in vollem Gange und wir wüsten gesteh«, daß wir bei unserem Eintreten wirklich über rascht waren, theil- durch die bedeutmde Größe der Manege und ihrer Umgebung, theil» durch die hübsche Decorirung, indem die Wände ring» herum von großen grün« Tann« beschattet und mit allerlei hübsch« Wandgemälden verziert sind. Dazu sind die Pferde ohne Ausnahme schöne, ge duldige, gut zugerittene Thiere, die auch der Ungeübteste ohne Gefahr reit« kann, va znmal die tüchtig« Stallmeister »nd der Direktor, Herr Otto, selbst ans die größte Ordunng feh« »nd mit Umsicht und großer Sorgfalt da- Krei-rmuen leiten. Für ein gute« Orchester ist ebenfall gesorgt, »nd wie in den früher« Etablffsemeut» diefer Art, zieht sich auch hier »m die Manege Hern» ein breiter Raum mit Tisch« «nd Stühle« für di« Zuschaner, so daß «an ans» Vequemste dem Reit« zusehen und sich -«gleich durch allerlei Getränk »nd Speist» restanriren kann. E» gewäßrt eine wahr« Lust, wen» man in den Stund« von 3—« Uhr wahrntmmt, wie die lieb« Kinder überglücklich find, ei» Roß besteig« zu können, sich vollkommen sicher fühlend mit überseliger Miene im Schritte dahinreit« und mit einem gewissen Stolze ans die Zuschauer herabblicken. Mit Vergnüg« sieht man ^aber auch d« Erwachsenen z«, wenn st» ihr« Parf'orce- ritt mach«. UebrigenS ist der Besuch schon ein recht guter, wird aber, jemehr der Hippodrom bekannt wird, gewiß ein noch immer größerer, wa» auch nöthig ist, wmn der Unternehmer nur aus seine Kosten kommen will. * Dresden. 27.September. Da- hiesige Ge- werbeschied-ger icht hielt am 24. September wieder eine Sitzung ab. Zunächst stand die Klage eine- Musiker- gegen den Theaterunternehmer Neßmüller zur Verhandlung. Der Kläger be hauptete Contractbruch seiten» de- Letzter« «nd verlangte Gagenachzahlung. Der Beklagte, Herr Neßmüller, bezweifelte die Cowpetenz de- Ge- werbeschied-gericht- sür dies« Fall, e» wurde ihm indessen au- den bezüglichen Paragraphen der Gewerbeordnung daß Irrige dieser Ausfassuna nachgewiesrn Die Verhandlung selbst ergab, daß der Kläger «nd nicht der Beklagte den Contract gebrochen, we-halb Letzterer abgrwiesm und in die Kost« verurtheilt wurde. In den ander« Fällen stand« Klagen eine- Schmiedegesellen gegen seinen Principal, eine- Fleffchergesellen gegen einen Speisewirth und eine« Fleischergesell« gegen einen Fleischermeister zur Verhandlung. Zwei dieser Fälle erledigt« sich au- formell« Grüns«, während im dritten Fall ein vergleich zwischen den streitenden Parteien zu Stande kam. — Dem „Dr. I." zufolge haben die ln Lvan- gellcis beauftragten StaatSmimster die im evan gelisch-lutherischen Lande-consistorium vacant gewordenen Stellen wieder besetzt, und zwar sind Geb Rath Uhve zum Präsidenten, die Geh Lirchenräthe vr. Zapff und Ientsch (Bautzen) zu ordentlichen Mitgliedern und der Hofprediger vr. Löber zum außerordentlichen Mitgliede de» LandeSconsistoriumS ernannt worden. * Bauherr, 27. September. Der landwirth- schaftliche Kreisverein für die sächsisch« Oberlausitz eröffnet am l. November d. I. eine Winterschule sür Landwirthc jeden Alter« vom vollendeten 14. Lebensjahre ab. Zum Director der Anstalt ist eine bewährte Kraft in der Person de- Herrn Brugger, bisher Director der Winterschule zu Freiburg i. B.. gewonnen worden. Gelebrt soll« werden Deutsche Sprache. Rechnen, Geometrie, Feldmeffen, Naturlehre (Physik und Chemie). Naturgeschichte (Gestein--, Boden-, Pflanzen- und Thierkunde), Pflanzenbau, Thier zucht, landwirthschastliche Betriebslehre (Rein ertrag. Buchführung. Fruchtsolge rc.), thierärzt licher Unterricht. DaS Schulgeld für einen Cursu» beträgt 20 Schützenharrs. * Leipzig, 28. Septbr. DaS hiesige Schützen- hau» hat m der gegenwärtigen Meßzeit seinem alt« Ruf neue Ruhme-blätter hinzugesügt. Weit »nd breit dürfte eß kaum ein »werte- öffeutliche» BeranügungS-Etabliffement geben, welche- dem Publicum für ein gering bemessene» Eintrittsgeld so Gediegene- und Vielartige- bietet. Die für die Dauer der Messe angeworbene Künstlerschaar hatte im Laufe der ersten Woche Gelegenheit, au- der BorrathSkammer ihrer Leistung« eine Menge erstaunlicher Sach« vorzu- fübren, ohne damit etwa ihre Fertigkeiten zu er schöpfen; im Geaentheil, in der gegenwärtigen Woche sind die Künstler zu neu« nicht minder glänzend« Dingen übergegangen. In erster Reihe sind e« die Damen Fräulein Lillie Nlliston »nd Fräulein Carola, welche erklärte Lieblinge der Besucher de» Schützen- Hause- geworden. Allabendlich erdröhnt bei ihrem Austreten dcS HauS von Beifall und a«S d« Reihen de» Publicum» will da« Hände klatschen, da- Verlang« nach Wiederholung der mit einem reizend« schelmischen Geschick vorge tragenen Lieder kein Ende nehmen. Beide Dam« glänzen dabei auch durch eine äußerst gewählte Toilette. Die Aufmerksamkeit der Zuschauer fesselt nickt minder der Ostindier Imox, welcher in mehreren seiner Borsührungen. zum Beispiel dem sogenannt« Kreisel, schwerlich einen Milbe Werber haben dürste. Herr Imor ist ein so ge Wandler, mit riesiger Körperkraft auSgestattetcr Kletterer und Turner, daß ihm unsäglich schwie rige Uebung« mit Leichtigkeit möglich sind Am gestrigen Abend führte er an einem von der Decke de- großen Saale- beradhängenden Ringenpaar prächtige, sür da- Auge de- Beschauer» recht wohlgefällige Dinge vor. Außerordentlich tüchtig in ihr« Leistungen ist ferner die Gymnastikersamilie Davene, unter der namentlich eine herkulische Kraft zeigende Dame und ein behende-, nie ermüdende- kleine- Mädchen sich au-zeichn«. Rühmend muß die Aufmerksamkeit hervorgehoben werden, mit der diese- Künstlertrio bei seinen Darstellungen auf Formenschönheit aller Bewegungen bedacht ist. Aus derselben Linie der Tüchtigkeit hält sich Herr Balletmeister Cbankati mit seinem gut geschul ten und alle Ansprüche der Aeußerlichkeit erfüllen den Corp- de Ballet. Wenn man bevenkt, wa» da- Schützenhau» außerdem noch leistet — da? vortreffliche Concert der Büchner'schen Capelle, die da« Publicum stet» zu allgemeiner Heiterkeit hinreißend« Bor- träge de- musikalisch« Clown- Herrn LiSkard, die von heilerem, sprühendem Humor getragmcn Gesänge der Coupletsänger und endlich die tau sendsättigen Wunder und Urberraschung« in den erleuchteten Gärten —, so wird man gewiß in dem Nrtheil übereinstimm«, daß der Besucher in dem Schützenhau- sehr wohl ausgehoben ist. Die Eentralhalle. 0—. Die Vorstellungen der vereinigten Künstler gesellschafl« ,n der Centralhalle, welche da« fremde und einheimische Publicum >n ungeschwäch ter Spannung erhalt« und allabendlich die Räume Durchweg füllen, bieten de- Neuen und Wunder baren in ununterbrochener Abwechselung so viel, daß man über die Reichhaltigkeit und vielseitig, keit dieser Leistungen erstaunen muß E» hat sich in der That hier Alle» vereinigt, wa- plastische Schönheit und Anmuth, gediegene Kraft und Kühnheit, Verbund« mit graziöser Eleganz »nv bezaubernd schelmischer Lieblichkeit zu biet« ver mag und Nummer auf Nummer de- Programm bringt den Künstlern neue und wohlverdiente Triumphe. Die vom Herrn Professor Gpienzi dirigirte Galerie lebender Bilder, a«-gesührt durch eine italienische Künstlergesellschast, zeigt in Arrangement und Ausstattung meisterhafte» Ber- ständmß »nd historische Treue, bei klassisch schön« Körperformen, ohne geringste Verletzung der Decenz. Wir sah« venu- von den Grazien geschmückt; Bacchanten und Bacchantinnen, ihre Panther tränkend; Diana mit iyrem Gefolge; Amazonenkampf; venu- im Kreise der Götter und der sterbende Häuptling, Gruppen, welche besonder» durch ihre feenhaft reizenden Frauen gestalten an die Märchen Tausend und Eine Nacht erinnern. Nicht minder fesselnd« Erscheinung« sind die drei Solotänzerinnen, Fräulein Wallmann »nd die beiden Fräulein Emden, die wie schwim mende Libellen die Herzen der Zuschauer schelmisch umflattern und in lebhaftere Bewegung zu ver setzen verstehen. Abwechselnd mit diesen plastisch- mimischen Darstellung« treten die gymnastischen Künstler aus, und wa- sie leist«, spottet in Wirk lichkeit jeder Beschreibung. Hatte der Amerikaner, Herr Jone-, schon durch seine Spiele de» Jupiter und die japanesische Leiter zur Bewunderung hingerissen, so geschah die- wo möglich noch in höherem Grade durch sein« Kugellauf auf einer zehn Zoll breit« Breterbahn rund um den riesigen Saal, in einer Höhe von vierzig Fuß, so daß der Künstler mit dem Kopse fast die Decke berührte. Diese Bahn durchmaß der Künstler aus einer großen Kautschukkugel stehend, vor wärt- und rückwärt» mit solcher Sicherheit, d« ß sogar die Untenfitzend«, über deren Köpfen der Kugellaus hinzieht, keine Befürchtung de- Herab- stürzen- sichtbar werden ließen — Nicht weniaer emineut sind die Vorstellungen der Gymnastikr« truppe de- Herrn Antonio De- Letzteren groß, artigen Leistung« am Doppel-Reck — von wel
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