Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-04
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1875
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Arscheirtt »glich früh 6'/, Uhr. Ardactiou »od Lkpktttio» Johannisgaste 83. Verantwortlicher Redakteur Fr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d, Redaktion »«rmtttag» rva li —N Udi rtatrittlag« vv» « —d Ud> Nmtakme der für dir nächst- >lo«ide Rümmer bestimmten Inserate an Wochentagen bis a Uhr Rachmiltags, a» Sonn- und Festtagen früh dis '/,d Uhr. >« druFütalnr sür Zas. Xo»ah»e: Dtto Stemm. UniversitälSstr. 22, Zants Lösche. Hainstr. 21, Part, vnr bis V,8 Uhr. Anzeiger. OMv für Politik Local-tschichte, Handels- und GeschästSverkeh^ l3,ro«. .^vc n,e»e»r,-rrt< viertelt. t'/.dL »ncl. Bringerlohn k> Mt Jede einzelne Stummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbesvrderung 36 Mt. mit Postbesvrderung «3 Mt. Zasrrate 4aesp vourgeoiSz 20Pf. Größe« Schnften laut unsere» Preisverzeichniß — Tabellarisch« Satz nach höherem Tarif Nrctimr» «»Irr »rm ttrdartto«istrtch die Spaltzeile 40 Ps. Inserat« sind stet- an d. Erprtttt«« zu senden. — Rabatt wirb nicht gegeben. Zahlung pr»evnmsr»uä» oder durch Postvorschuß. M 277. Montag de» 4. Oktober. 1875« Bekanntmachung. De« 7., 8. «»d 8. Oktober d. I. sollen die Locale d«S Unterzeichneten Königlichen TerichtSamt- der Reihe noch gereinigt werden. ES können daher an diesen Tagen nnr drt»Glt«che AmtSgeschäste Erledigung finden RSotchl. GertchtSa»t Leipzig I, den 30. September 1875. v Bose. Bekanntmachung. Wegen Vornahme von Baulichkeiten im Treppenhaus muß die Universitätsbibliothek vom l bi< 4 Oktober geschlossen bleiben - Den 28 September 1875 Die Dtrectio» der U«iverfltätsbtbitotbek. vr. «rehl. Lkschlüffe der Naths i» der Plrnarfihmg vom 18. September 1875*) Die Stadtverordneten haben Zustimmung erklärt: « zu den Bestimmungen de- vertrage- mit dem künftigen Theaterunternehmer bezüglich dessen Entschädigung bei Betrieb-Unterbrechungen und der Abgabe de- Gase- au denselben für den Product» on-prei-, d z» der Verausgabung von 12,880 zu der Ostern 187k nvtyig werdenden Ausstattung von 20 neuen VolkSschulclassen, e. zu einem Honorar von 2 Proc. von der Anschlagssumme an Herrn Architekt Biehweger für die Vorarbeiten und Leitung de- Baue- der Partbenschulen, mit dem Anträge, künftighin für dergleichen Leistungen vor deren Annahme ein Honorar zu vereinbaren, ü zur Ausstattung der Zeichensäle der r. und 4. Bürgerschule mit einem Aufwand von L470 e zur Bewirthschaftung der Wiesenparzrlle Nr 858 in Lmdena« al- Feld durch den oer- maligen Pachter während dessen Pachtzrit, 1 zur Erhebung von 8 s. g Abgabenfimplen ü» Jahre 1875 und S zur Uedernahme de- von Herrn Perlitz ans der Gartenanlage vor der Waldstraße ans eigaie -osten errichteten Springbrunnen- in städtische Verwaltung und der Kosten für WasterleitungS- zuführung von 84 ferner d. zu erwägen gegeben, ob nicht beim Repara- turba» de- neuen Theater- bessere BentilalivnS- einricdiung zu treffen und eine verputzte Scbaalung des Dache« im Ikronleuchtcrboden an Statt des Zintdackc- zur Erniedrigung der Temperatur bei lragen würde, endlich i. die 1873er Rechnung de- Leihhauses und der Sparkasse genehmigt. ES wird hieraus beschlossen, dem Anträge unter o nochzukommen, zu k annoch die Genehmigung der Königs. StaatSregierung zu erbitten, die An gelegenheit unter b der Baudeputation, welche mit dieser Frage bereit« beschäftigt ist, zu Überwelsen, und im klebrigen die gefaßten Beschlüsse, und zwar unter SubmissionSaurschreibung zu b und ck auS- zusühren. Zur Wirderbesetzung de- Subdiakonate- an der hiesigen Thoma-kirche sollen deren -rrchenvorsianv die Herren Georgenhau-prediger vr von Erre gern hier, Diakon»- Frommhold von Burgstädt und Catechet und HUlsSgeistlichcr vr. -römer hier benannt werden. Weiler wird beschlossen, die Blücherstraße auf der Ostseite vom BlÜcherplatz bi- zu Dennhardl- Hotel mit einem Bruch an de- letzteren Grenze dem BerkehrSbcdürfuisse cntsvrechend um 5» zu verbreitern, da- von der Thüringischen Gesellschaft ve-halb zu erwerbende Areal an 682,«, Q-M. für den Preis von 60 pro O -M zu kaufen, mit der Thüringischen EisenbrhugeseUschast wegen einer Abrundung oder Abschrägung der Ecke von deren Areal am Blücherplatz zu verhandeln, eventuell Zustimmung der Stadtverordneten zu erbitten, und die Straßenbaudeputation um Gut achten wegen Beseitigung der aus der Ostseite der Blücherstraße vorstehenden Ecke und Geradelegung der Fluchtlinie von dem Hotel Sedan auf der noch unbebauten Strecke der Straße zu ersuchen. die Verpflichtung und Einführung des zum Stadtrath erwählten Herrn Stadtschreiber Mechler iu sein neue- Amt am 25. d M. vorzunehmen, vor der Eommunication mit den Stadtver ordneten über den projectirte« Vau de- Leichen- hause- und der Begräbnißballe aus dem nörd lichen Friedhose Herrn Professor Hofsmann hier um Gutachten, insbesondere bezüglich der Ben- tilation, zu ersuche», die durch Tod erledigte Stelle de- Wächter- aus dem Waageplatze dem bisherigen probeweise dazu angenommenen C F Schröter zu über tragen . und al« besten Gehülsrn Hermann Otto mit einem Tagclohn von 2 25 anzunehmen, die Beaufsichtigung und Bedienung, sowie Rein haltung de« neuerrichteten Aborte- am Fleischer platze dlS aus Widerruf der Frau Krauß mit der Verpflichtung, daß dieselbe diesen Dienst in der Zeit von Beginn der Oftermeste bi- Schluß der Michael,Smrste von srüb 7 bi- Abend- 10 Uhr. m der übrigen Jahrr-zeit von früh 8 bi- Abend« 8 Uhr zu versehen hat. zu übertragen, und der selben dafür die für Benutzung der Anlage von der Person zu erhebende Gebühr von 5 ^ zu überlaste», auch einen Verkaus-stand in der Rähe der Anlage unentgeltlich anzuwris-n, da« wiederholte Gesuch Herrn SchersS um Concession zum Betrieb einer Schänkwirthschrst in Nr 10 der Burgstraße wegen ganz unzuläng licher Localität abzulehnen, und die von der Pächterin de- Kintschy'schen Eta blissement- im Rosenthale für die Zeit de« bi« Ostern 1878 prolongirten Pachte« (s Ptenarbeschluß vom 8 September d. I.) offerirte PachtzinSer- höhung von 300 jährlich anzunehmen, der selben da« Verabreichen warmer Speisen und Getränke unter Au-schluß aller öffentlichen Schmäuse zu gestatten, und die Unterverpachtung an Herrn Dewald zu genehmigen. Herr -larner hat beantragt, die Stadtverord neten zur schleunigsten Erklärung bezüglich der Regulirung der Fluchtlinie seine- Grundstücke- an der Ecke de- Peter-steinwege-und de- König-- platze- zu veranlassen, hierbei gegen jede Expro priation seine- Areale-, welche der Rath bereit« vorbchältlich der de-halb erbetenen, jedoch noch nicht erfolgten Zustimmung der Stadtverordneten ausgegebeu, Widerspruch erhoben und eventuell um Berichterstattung aus diesen seinen Wider spruch gebeten: dem Antrag entsprechend ist diese Eingabe Herrn Klar»?;- den Stadtverordneten mitzutheilen. Mehrere Adjacenten de- Roß- und KönigS- platze- haben um Entfernung der Meß-Schank- und Schaubuden von diesen Plätzen wegen der damit verbundenen Unannehmlichkeiten gebeten: da jedoch bcreiiS beschlossen ist, nur Gute- bietende und die Dtraßenruhc nickt belästigende Schau stellungen daselbst zu gestatten, und nach der Micha liSmcstc 1876 die Schank-, Kaffee- und Kucbenbuden daselbst in Wegfall zu bringen, so empfiehlt eS sich, den Erfolg dieser Beschlüste ab- zuwartcn und erst, wenn darnach immer noch gercch.fertigte Beschwerden entstehen, deren ander- weite Abbülse in Erwägung zu ziehen, demgemäß ober die Petenten zu beständigen. vom 22. September 1 875*). Die Stadtverordneten haben a. bei der Ministerialerklärung über die Regelung der Beiträge de- Kreise- oder Staate- zu den städtischen höheren Bildung-anstalten (etr. Plen -Beschl. vom 17 Juli d. I Tageblatt S. 4197t, sowie bei der beschlossenen Entbindung der Chaisenträger vom Feiverlöschdienste und deren Ersetzung durch von andren Wachen abcom- mandirte Mannschaften Beruhigung gefaßt, d. zur Honorirung de- Unterricht- an im Krankenhause verpflegte schulpflichtige Kinder mit 1 50 pro Stunde, e zur Begründung von nur zwei, an Statt der postulirten vier neuen Rath-dienerstellen. ck zu de« Mehraufwand von 284 10 für Abputz und Reparatur der ÄohavniSkirche und znr Anschaffung von 14 Aschen- und 7 Kehricht behältern im Gtadtkrankenhause für den Prei- von 36 pro Stück, und e zu den statutarischen Bestimmungen über Angelegenheiten der Volksschulen und den ge mischten SchulauSschuß, ebenso wie zu den über den katholischen SchulauSschuß Zustimmung er klärt endlich f. ihren früheren Antrag ous Veräußerung dcS vorderen Theile- de- in der Alexanderstraße zur Errichtung einer Feuerwache nebst Depot ange- kauften Areale- fallen gelüsten und mit der vom Rathe getroffenen Disposition betreffs Errichtung dieser Mache nebst Depot sich zwar im Allge meinen einverstanden erklärt, j'doch Wegfall der für da« Gebäude prejectirteu Wohnräume und Vorlegung demgemäß abgeänderter Pläne be antragt. Es wird hieraus beschlossen, zu c. die genehmig ten 2 Stellen zu besetzen, wegen der Ablehnung der weiteren 2 Stellen, event wegen Wiederein setzung de« Aufwandes für 2 Hülssdiener in da« nächstjährige Budget Gutachtcn der Deputation einzuhvlen, zu v. die Statuten BezirkSschul- inspectienSwegen zu genehm gen und den Herrn BenrkSlchulin pcctor um seinen Beitritt zu diesem Beschlüsse zu ersuchen, die Angelegenheit unter f der Löschdcpulation zur Begutachtung vorzulegcn, uno im Uebrigcn die gefaßten Beschlüsse auSzu- sühren. Die König!. KreiShauptmannschast hat d,e Vor *) Bei der Redaktion dr< Tageblatt«« tingegingen am 21. September *) Eingegangrn bei der Redaktion de» Tageblattes im 27 S:v:rmber schläge wegen Errichtung eine« Standesamte» allhier genehmigt »nv wegen der zu Standes beamten zu bestellenden Persönlichkeiten weitere Anzeige erfordert; eS soll nunmehr zu dieser Organisation unerwartet der Erledigung der Frage der Lokaleinrichtung Zustimmung ver Stadtverordneten erbeten werden. Ein hiesiger Israelit fühlt Gewissen und Ehr gefühl dadurch verletzt, daß er den von ihm vor Ertheilung de- hiesigen Bürgerrechts zu leistenden Unterthanen- oder BersassungSeiv noch nach der alten, im LandeSgesctz vom 30. Mai 1840 und der Verordnung vom 3. August 1868 vorge- schriebcnen jüdischen Formel schwören soll und beantragt: der Rath wolle in dieser Angelegenheit die Initiative ergreifen oder beim Kömgl. Mini sterium ihm die Leistung deS Eide« ohne d ele jüdische Formel auSwirken Der Rath hat die Motive dcS Petenten nur anzuerkennen, und be schlossen, da» angebrachte DiSpcnsationSgesnch bevorwortend eiuzuberichten, außerdem aber mittelst einer in Gemeinschaft mit den Stadtver ordneten an die Königl. Staat«regierung und die beiden Ständekammern zu richtenden Petition die Abänderung der bezüglichen Gesetzgebung zu be antragen. Weiter wird beschlosten, Herrn I K. Müller auf sein bezügliche- Ansuchen die Zusicherung zu ertheilev, daß die Stadtgemeinde vor dessen neu erbauten Hause am Floßplatze im künftigen Jahre GranittrottotrS legen werde, dafern die Stadt verordneten zu diesen Kosten Zustimmung er- theilen, den von Herrn Stadtgärtner Wittenberg »or gelegten Plan über Einrichtung dcS Scbeiben- holze- zu einem Park mit gnten Waldwegen. Saud« und Rasen-Spiel- und Ruheplätzen, Ruhebänken r:., der der Bevölkerung die Fü^liL- keit eine- längeren staubfreien LusinthaltcS zrr Nahe und zum Vergnügen gewährrn soll, zu genehmigen und aus die Herstellung d-cseS Bolks- garten- vorbehältlich der einzuholenden Zu stimmung der Stadtverordneten 11,500 ^ a föntu de- 1875er Betriebe- zu verwenden, die Erbauung der Parthen »Realschule incl. Schleuß«», Einfriedigungen, Turnhalle, Abtritte Herrn Maurermeister Oehlschlegel für dessen Offerte von 453,918 83 zu übertragen, die für den 15. Mürz d. I von der Dre-dner Felsenkellerbierbrauerei erfolgte Kündigung der Burgkellerrestauration- - Localitäten anzunehmen, mit derselben Brauerei jedoch in Brrhaudlung zu treten, da- Gewölbe Nr. 21 im Parterre de- Rath hause« an Fräulein Schmidt für deren Höchstgebot von 1390 jährlichen MiethzinS zuzuschlagen, da- in Gemäßheit letztwilliger Verfügung de- Herrn H. G Halberstadt von dessen Erben dem städtischen Museum überwiesene Oehmigen'sche Gemälde (Au-gang au- der Schule) dankend an zunehmen, im Rittergute Tonnewitz erforderliche Repa raturen mit einem Aufwand von 593 68 au-zusühren, und die eingestürzte Flügelwand de- Rösel- wehr« mit einem Aufwand von 450 und zwar bei dem für nächste- Jahr in Aussicht ge nommenen Neabaue- de- ganzen Wehre-, noth- dürftig wieder Herstellen zu lasten. Endlich erfolgt die Dertheilung der Michaeli-- zinsen der Pölitz-Seeburg'schen Stiftung für Rath-herrenwittwen. Nermter Deutscher proteftaulentag. * Krhytg, 3. Oktober. An, 30. September wurden die Verhandlungen de- Deutschen Prote- stantcntageS fortgesetzt. Der Landtag-- und ReichS- tagSabgrordnete Preriger Richter au« Berlin sprach über „die preußische Kirchcnversas- sung und ihre Bedeutung für die evangelische Kirche Deutschland-." Der Redner polemisirle lebhaft gegen Diejenigen, welche den Protestanten- Berern und seine Mitglieder von ver kande-kircke auSschUeßrn wollten und führte sodann auS. daß die Union die Grundlage für die Versaff»uz der preußischen LandcSkirche bleiben müsse Er (Redner) habe al- Geistlicher vor 20 Jahren geschworen: da- reine lautere Wort GottcS zu lehren, Nicht- mehr und Nicht« weniger Erst die Reaktion habe einen Schwamm anderer Satzungen gebracht und dadurch Verwirrung hervorgerusen. Die Union sei ein kkoli ms trwgei-s und könne nicht durch irgend einen Majoritätsbeschluß den Christen genommen werden Die Bereinigung der blöder getrennten Landes kirchen habe durch Consvderation zu erfolge« Die Conföderation müsse die Gemeinschaft der Sakramente, Zugang »u de« kirchlichen Aemtern und die Einheit der General Synode umfassen. Die preußische General-Synode, die höchste Ver treterin aller evaugelischcu -ircheugemeinden, müsse au« Vertretern derselben in einer nach der Seelenzahl zu bestimmenden Anzahl gewählt werden. Zu diesen müssen Mitglieder hinzutreten, welche theilS vom Lande-Herr» ernannt, theil« von den theologischen Fakultäten gewählt werden. Daß der Lehrstand in den kirchlichen Vertretungen einen Platz haben müsse, ontspreche vollständig der Ansicht Luther-, und unter Lehrstand seien doch nicht bloß Geistliche gemcurt. In erster Reihe verstehe man doch darunter die Fakultäten Die UaiversttätS-Theologen seien die eigentlichen theologischen Lehrer. Die Wahl der Vertreter zur Teneralsynode habe durch Wahlmänner zu erfolgen und wüsten von den Airchengemeiade,» nach Lerbältniß ihrer Seelenzahl gewählt werden. Jede- wahlber«htigte Mitglied einer evangelischen Gemeinde wüste wählbar sein. Die orthodoxen Lutheraner, die er (Resner) nur,.After-Latheraner" nenurn könne (lebhafte- Bravo 1), mögen Luther studneu, dann n>ü-bkn sie finden, daß gerade Luther gegen alles Stänveweseu im Kirchen- regiment sich ausgesprochen. Aber die sich da mit Vorliebe „Lutheraner" nennen, seien nicht werth, Luther auch nur die Gchuhriemen zu lösen (Stürmischer Beifall ) Man wende allerding ein, Luther habe zwei Perioden. ES sei die« jedoch eine bloße Mythe. (Rufe: Sehr wahr.) ES liege augenblicklich offenbar die Gefahr nahe, baß dt« Generalsynore eine kirchliche Imitation de- preußischen Herrenhauses werde. Der Wirkungskreis der Gcneralsynodr habe zu um sasten: die gesetzgebende Gewalt in Gernein- scbas: mit dem Klrckrenregimente. Das Be- k-nntniß in der unirten Kirche sei nicht Gegen stand k-rchlicker Gesetz-,ebung. Ferner habe der WirtingSkreiS der Generalsynodc die Aussicht ü^er die kircbliLe Ordnung in Lehre, CultuS und Verfassung zu umsasten Ebenso wie die evan gelische K.rche die Aussicht und die Gesetze de» Staates anerkenne, so erwarte sie auch von dem Staate Anerkennung und Schutz ihrer Ordnungen. (Lebhafter, lang anhaltender Beifall.) An der Debatte betheiliaten sich noch Predigrr Butler a»S Dürkheim, Pros. vr. Narbiger au« Breslau, Pros. vr. Baumgarlen au« Rostock, Prediger Müller au« Berlin. Schließ lich wurden die vom Referenten, Prediger Richter, gestellten Thesen im Allgemeinen genehmigt. Eine sehr lebhafte Verhandlung entstand noch über da- Vorgehen dcS hannoverschen Lan- deS-Consistorium- gegen den Pastor -lapp Da- Ergebuiß der theilweise stürmisch erregten Debatte war die einstimmige Annahme folgender Resolution: DaS hmnovrr'sche Landetconfistonum bat in dem Berbörc mir Pastor Klapp di« «trusung d.'ssrlbrn auf d»s Recht der »reien Forschung in d«r Schrift schroff abgewiescu und die Lehre d?r >uth rischen Vrkenntniß- schifften g g-n deren «gen: Erklärungen und im Wider spruch mit den GrundiLtzen tr4 ProtestintiSmu« «K ükorm der chnsilichen Wahrheit zu handhaben versucht. Damit hat eiae, zur Pflege d«S roanzelischen Leben- be- rusme Behörde drn vollen Lbfall von der Kirche de- EvauzrlmmS amilich vollzogen. Wir beglllckivüaschm daher die Protestanten in der Provinz Hannover zu dem Entschlüsse, gegen dies« römisch: Tyrannei aufzusteheo. und bitten sie m ihrem Kamvse gegen die Vergewalti gung d S evarigelischrn Rechte« und der christliches Freiheit in der haunovn'schen Landeskirche bi« zu eine« glücklichen Ausgange fest und uietscbütterlich auSzu- harren. Hieraus fand mit AuSsprcchung der üblichen DankeSworte d«c Schluß de- Pcotestanteataac- statt. Erwähnt sei noch, daß in dem gegenwär tigen Jahr die Zahl der OrtSoereme von Nl aus 125 gestiegen ist. Luuft-Gewerbe-Museum. / Leipzig, 4 Oktober Neben dem Stadtscbaye ist — leider nur noch heule (Montag) — eine soeben vollerdtte hcrvorragenoe kunstgewerbliche Leistung eine» uns-rer Mitbürger a«-gestrllt: ein von dem Modelleur und Ciseleur Hcrrn L. Scheele nach dem Entwurf? de-Hrrrn Pro fessor Grass in Dresden gearbeitete« Altar- crucifix in zum Theil vergoldetem Silber mit bunten Steinen und Serpentinstemfuß. Dasselbe ist für die Annenk>rche in Dresden bestimmt. Der geschästsührende Ausschuß hatte von der Vollendung diese« Kunstwerk« zu spät Kenntniß erhalten, um noch früher eine Noti, veröffent« ltchen zu können. Heute ist da« Museum von 11 bi« 1 Uhr unentgeltlich geöffnet.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite