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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-07
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1875
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6 k>. LI 105 ?. r u. r. ckrfchetut tilgltch früh 6'/, Uhr. srßottl», «»PtNti»» JohanatSgasst SS. Wmmtwottlicher Redakteur V». Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redactiou OormMag« von N —12 Udr «»t»«NLg« »o» 4 — » Mir. j«r der für die nächst- »e Nummer bestimmte« an Wochentagen dis Nachmittags, an Sonn tagen frühdiS '/»- Uhr. >« SruFtUatn» fSe Ins. AaoatMe: vtt» Klemm. UniversttLtSstr. 22, »anis Lösche. Hamstr. 21, patt, nur bis '/.8 Uhr. MpMcrIagMav Anzeiger. Or«<m für Politik, Localgkfchichte, Handels- und GcschWvkrkcht» «eh->»Il«» 1S.700. >d o»uem5i>4»prrt» viertelt. 4V, M». incl. Bnngertohn 5 Mr. Jrvr einzelne stummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbesörderung 3» Ml. mit Postbeförderung 45 Ml. Inst rate 4qesp, BourgeoiSz. 20 Pf. Grvtzttt Lchrifleu laut unferrm PreiSverzerchniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, ltrclame» »»irr dem Lrdacttinestttch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lr-ebttt«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeauwsruuäo oder durch Postvorschuß. !VS 28V. Donnerstag den 7. Oktober. 1875. Im Monat September 1875 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr 8 ? ? 6 6 I« u ?. 0. 8 Zeitschel, Gustav Bruno, Kaufmann. Helbig, Gustav Hugo, Restaurateur. Kind, Eduard Albin Adalbert, Kaufmann Zeidler, Friedrich Ludwig, Hutmacher. Schul), Christian Gottfried, Schneider. Bei licke, Gustav Hermannn, Kaufmann. Lottis. Wilhelm Ferdinand, PostamtS- assisteut. Dieg, Friedrich August, Hutmacher. Ritter, Albert Paul, Möbelhändler. Bechert, Ferdinand Wilhelm, Markthelfer. Ott«, Friedrich Eduard, Kaufmann. Lenz, Otto Earl Eduard, Buchhändler. Sommerlatte, Franz Loni», Buch drucker«. Ober« Factor voldt, Johann Friedrich, Kaufmann. Eggers, Friedrich Ernst, Schriftsetzer. Traeger, Friedrich Carl, Restaurateur Scholz, Hugo Reinhard. Chemiker. Herr Bauer, Paul Eduin Otto, PathS- referendar. - Hildebrand t, Gottlieb Friedrich, Schünk- wirth - Hirsch, Albert, Kaufmann. - Schümicheu, Earl Iuliu», Kaufmann. - Semm, FriHrich Ernst, Eommi- . Ehrhardt, Hemrich Paul Emil, Ma schinenmeister. - Saitenmacher, Moritz Maximilian, PolizeiamtS-Registrator. . Schindler, Karl Julius Eduard, Zim- gi ermann. - Hering, Ehristian Friedrich, Portier. - Wendt, Georg, Beamte, der Leipziger LebenSverficheruogS.Tefeklfchasl . Grade, Johann Gustav, Kaufmann. - Hi-, Wilhelm, vr. moä und Professor. > a. . 6. . 8 > 8 > 8 > 8 , ll 8 > ? i r , 8 ) 8 5 I» « « a. 0 5 8 T Z. Z. 5 0 0 5 5 8 8 8 8 ^ Ke a 8 8 0 ?. 5 t» u. o r. o?. !0 k. k. o 8 !5 8 ib 8 >0 8 k. 8 t» r r. 8 8 ?. io 8 -!5 ?. k. dr 8 75 g. «U.8. tL.m.c Bekanntmachung. Zu den städtischen Schleußenbauten sind 61 Stück Sandstrinkränze erforderlich Diejenigen ! bteinmetzmeister, welche die Anlieferung derselben zu übernehmen gedenken, werden aufgesordert. die :m RathSbauamle auSliegendcn Lieferungsbedingungen einzusehen und ihre Offerten daselbst unter der Aufschrift „Gandft«t»krä»r«" bis den 2l. Oktober er. Nachmittags 5 Uhr mit ihrer Unterschrift versehen versiegelt abzugeben. Leipzig, den 1. Oktober 1875 Des Mat-s der Stadt Leipzig StraHeabau Depntatio«. vr. Georgi. Bekanntmachung. Zu den städtischen Schleußenbauten sind 61 Stück gußeiserne runde Schleußendeckel erforderlich. Diejenigen Eifengießereibesitzer, welche die Anlieferung derselben zu übernehmen gedenken, werden l ausgefordert, die im RathSbauamle ausliegenden Lieferungsbedingungen einzusehen und ihre Offerten l tafelbst unter der Aufschrift „GuHeiserne Schleutzeadeckel" sdi- den 21. Oktober or. Nachmittags 5 Uhr mit ihrer Unterschrift versehen versiegelt abzugeben Leipzig, am 1. Oktober 1875. Des -Raths der Stadt Leipzig Skrasteada« Depatatio«. vr. Georgi. Bekanntmachung. Am 2. diese- Monat- ist ein nn Hause Nr. 9 b der Pleißengaffe Hierselbst gehaltener «ä»«- licher schwarzer Ptascher «tt etazelae« graae« Haare« wegen Verdacht- der W«th» kraakhett nach der EaviUerei gebracht und dort grtödtet worden. Nach der Anzeige de- Herrn BezirkSthierarzteS hat die Sektion diese- Hunde» in Verbindung mit besten Verhalten in der Zeit vor der Tödtung ergeben, daß derselbe bestt«»»t aa der Wath gelttte» hat. Angestellter Erörterung zu Folge ist derselbe von der Besitzerin am 2. diese- Monat- früh 6 Uhr bei einem Gange von der Pleißengaste über den Obstmarkt nach dem Wochenmarkte auf dem Fleische,platze und von da nach der Pleißengaste zurück mitgenommen worden, soll aber auf diesem Wege mit gutem Maulkorbe versehen gewesen und mit andern Hunden nicht zusammen gekommen sein. Indem wir die- hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir alle Hundebesitzer aus, ihre Hunde genau zu beobachten und bei Vorkommen von verdächtigen Erscheinungen sogleich die nöthigen Vorsichtsmaßregeln zu treffen und bei un- Anzeige zu erstatten. Jeder, deffe« Hu«d t««erhalb der «ächste« zwölf Woche« »»«» L. dieses Monats a«, also bi- «it de« 2K. Dece«b«r dieses Jahres oh»e Vorschrtfts«ähigea Gutsitzenden Maulkorb a«f Straßen, Plätze», Wetze« »der sonst «»ßerhalb geschlossener -tzä««e t» Stadtbezirke de« troffen wird, wird daS erste Male «m Itt -6, 1« Wiederholungsfälle höher bis zu vtt oder «tt entsprechender Haft bestraft werde«. Wer Kenntniß davon erhält, daß sein Hund von dem oben gedachten tollen Hunde gebissen worden oder mit demselben überhaupt in Berührung gekommen ist, hat die- bei 50 Strafe sofort bei un- anzuzeigen. lelpziz. den 4. Oktober 187». De« Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Gkwölbe-Vermiethung. Da- im Erdgeschoß de- Börfengebäudes aus der StockhauSseite befindliche zweite Gewölbe vom Salzgäßchen a«S nebst Niederlagsraum unter der Freitreppe soll vo« I. Nprtl L87V a« auf drei Jahre, also bi- zum 3l. Marz »879, und von da ab gegen halbjährliche Kündigung anderweit an den Meistbietenden »ernriethet werden. Hierzu beraumen wir Versteigerungstermin an RathSstclle a»f> Donnerstag de» IC. ds. Mö« Bor«tttagS II Uhr an und fordern Miethlustige hierdurch auf, sich in demselben einzufindei, und ihre Gebote zu thun. Die Versteigerung-- und BermiethungSbedingungen können schon vor dcm Termine bet »n- eingcsehen werden. Leipzig, den 4. Oktober 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr. K»ch. Ccrutti. jr.I.Spiu t»o k. l« u. 50 8 r fr.1.7» 8 Aus Stadt und Land. * Leipstg, 6 Oktober. DaS Ministerium de» Kultus unv öffentlichen Unterrichte- zu DreSven hat neuerdings eme Verordnung erlaffen, in welcher da- Regulativ vom 12. December 1848, die für Candidaten de- höheren Schul amte- zu haltenden Prüfungen betreffend, aufgehoben und ein neues Regulativ an besten Stelle gefetzt ist. In Betreff des ständischen Antrages, die an der polytechnischen Schule be stehende Lehrabtheilung so zu organisiren, daß die Studirenden derselben nach einer einzu« führenden Staat-Prüfung als Fachlehrer angestellt werden können, erklärt da- CultuSministerium, daß die Erörterungen unter Vernehmung der be theiligten Ministerien Vorbehalten bleiben Die beiden ersten Paraaraphen de- gedachten neuen Regulativ- lauten folgendermaßen. z. 1. Zur Erlangung der Landidatur für da- höhere Schulamt besieht iu Anbindung mit der Universität zu Leipzig eine wissenschaftliche PrüsungScommisfio». — vir Mitglieder derselben werden durch da- Ministerin« ernannt, welche- sich je nach Bedürsuiß deren Ergänzung nrbehilt, und treten unter Vorsitz eine- k ComwissarS i» Laufe de- Jahre- so oft, al» die Zahl der »umel- bnngeu es erfordert, zur Abhaltung der Prüfungen zu sammen. — Die Prüfungskommission ist iu 3 Sektionen zetbeilt, in dir philologtsch.historische, pädagogische und Dathematisch pbyflkal,sehr. Die Mitgliedschaft in einer dieser Sektionen schließt an sich die Mitgliedschaft in narr der beiden übrigen oder in beiden zugleich weder «m noch au» § 2. Ter Prüfurg vor vurgebachter Eommisfion faden sich all« Diejenigen zu unterwerfen, a. welche ein iehrami an einer vstenilichen höheren Unterrichtsanstalt iÄyvmafium, Reals« ul« I. oder 2. Ordnung, Seminar) w „langen beabsichtigen; auch ist der Nawweis, diese Prüfung erstanden zu haben, d. von allen Denjeoigeu n verlangen, welche d,e Lonceffion zur Errichtung einer Hrivatlehravsialt nachsuchen, drreu Unterrichtsziel ein vit den Lehrzielen der gerannten höhnen öfs Mlicheu llnterrichtsanstaltrn gleiches oder verwandtes »st. sowie '. von Denjenigen, welche an derartigen Privatlehran- lalten al» Lehrer namentlich in den mittleren und töherrn Llaflrn vrnvrndel werden wollen. 6. I * Lkipffst, 6. Oktober. Bereits bei Berathung .25 8 Dder neuen Behörden - Organisation»- esetze im vorigen Landtag wurden von weh en Seiten Besorgnisse geäußert, daß die Ge- in mancher Beziehung zum Nachtheil der alen Partei auSsckilagen könnten. Diese Be- rgnifse erstreckten sich namentlich ans die bc- ächtliche Vermehrung der Amt-Hauptleute nd auf die vielfachen persönlichen Beziehungen derselben zu der ländlichen Bevölkerung, wie sie durch die regelmäßig stattfindenden Bezirk-tage reu«. »,vd b »ad andere Einrichtungen der neuen gesetzlichen fi«n . . »'/, Ordnung herbeipesührt werden mußten. Die- .jnngen. welche sich solcher Bedenken nicht zu «tschlagen vermochten, glaubten aus Seite der des platten Lande- noch nicht so diel k. 50 8 k. .50 k. 8 0 8 r .50 8 8 ?. 8 s, > e. br u. 6 » ! .50 8 l 8 l r. selbstständige und ausgeklärte Gesinnung zu finden, welche nöthig ist, um der Beeinflussung von oben wirksam entgegen zu treten. Der Gang der Ereignisse scheint den Beweis liefern zu sollen, daß iene Besorgnisse nicht ungerechtfertigt waren. Die letzten Landtag-Wahlen mit ihren amtShaupt- mannschastlichen Candchaturen haben dargelegt, daß die Gefahr für die liberale Partei eine nicht geringe ist, wenn diese sich nicht ganz energisch ewporrafft und den BeemfluffungSversuchen der Amt»Hauptleute ihre ganze Aufmerksamkeit zuwen det. Wir wissen sehr genau, baß in solchen Kreisen, in welchen Regierung-beamte gewählt sind, deren Wahl von langer Hand vorbereitet wurde und daß bereit» in einer Zeit, wo von anderer Seite noch gar nicht an die Wahlen gedacht wurde, AmtShauptleute und deren Untergebene sich mit den Gemeindevorständen über die be treffenden Candidaten verständigten. Der Er folg konnte nm so leichter erzielt werden, al- die Wähler in den betreffenden Kreisen sich von der Wahl ihre- Amt-Hauptmanns die Erfüllung lange gehegter Wünsche in Bezug auf Eisenbahn- Verbindung und Straßenbau versprachen. ES muß auch anerkaunt »erden, daß die AmtShaupt leute den Bewohnern ihrer Verwaltungsbezirke gegenüber äußerlich sich liebev-würdig und ent- gegenkommend zeigten. Die Sache hat sich be reit- so gestaltet, daß in diesen Tagen ein lang- jähriger liberaler Landtag-adgeordneter, der nun mehr au- der Kammer au-grschieden, un- auf da- Bestimmteste versicherte, er würde in seinem Wahlbezirk, au- dem er noch vor zwei Jahren von einer großen Anzahl Gemeindevorstände eine Vertrauenskundgebung empfangen, dem von con- servativer Seite ausgestellten AmtShauptmann gegenüber in keinem Falle gewählt worden sein. Aber nicht bei den Wahlen allein hat sich die bedenkliche Einflußnahme der AmtShauptleute auf die ländliche Bevölkerung gezeigt. Wir haben a»S einer Anzahl amt-havptmannschaftlicher Bezirke theilS briefliche Mittheilungen empfangen, theil- sind unS mündliche Aufklärungen zugegangen, welche die Thatsache bestätigen, daß auf dem platten Land die neue Behörden - Organisa tion der konservativen Partei sehr bedeutend in die Hände arbeitet. Namentlich die Ver sammlungen der Bezirk--A«»schüsie «nd der Bezirk-Vertretungen werden benützt, um gleich zeitig für politische Zwecke Propaganda zu machen. Schön jetzt soll e» einzelnen Amt-Hauptleuten gelungen sein, ihre Anschauungen aus diesem Wege vollständig zur Geltung zu bringen. Sie werden dabei nicht selten unterstützt durch die in den Bezirksausschüssen sitzenden Vertreter der konservativen Großgrundbesitzer und de- Feudal adel-. Die liberale Partei kann daher nicht cringend genug daraus aufmerksam gemacht werden, Laß sie aus diese Verhältnisse ein wachsame-Auge habe »nd die verhältnißmäßig wenigen freisinnigen Elemente, die sich aus dem Lande befinden, unter- s stütze. ES kjnnle sonst sehr leicht kommen, daß» ein Gesetz, da- auS der Initiative der Liberalen! hervorgegangen, dem Rückschritt Thor und Thür geöffnet hätte. * Leipzig, 6. Oktober. Vor einiger Zeit sind auS den an der Leipztg-Dre-dner Eisenbahn gelegenen Ortschaften, von Brandt» b»S Oschatz, Eingaben an das Direktorium der Bahn gelangt, in welchen dasselbe gebeten wird, eine spätere Verbindung am Abend von Leipzig nach jenen Orten herzustellen, al« sie durch den um 7 Uhr 10 Minuten a«S Leipzig abgehenden Per sonenzug geboten ist. ES war in den betreffenden Gesuchen darauf hingewiescn, daß der Nacht schnellzug nicht benützt werden könne , da für ihn einmal die Tage-billet» keine Gültigkeit hätten und zum anderen er nur in Wurzen anhalte. Da» verlangen, den zwischen 10 und 11 Uhr ab gehenden Güterzug zur Personenbeförderung mit einzurichten, ist, dem vernehmen nach, von der Direktion der Leipzig-Dre-duer Bahn mit Hin weisung auf eine eutgegenstehende Bestimmung de» Reich-elsenbahn. Regulativ- zurückaewiesen worden. Diese Ablehnung mag gewiß ihre Richtigkeit haben, auf der anderen Sette ist jedoch da« Mißliche de- Umstande-, daß für die Bewohner de« ganzen Landstrich- bi- Oschatz, die mit Leipzig in so lebhafter Verbindung stehen, kein wirklicher Abend zug zur Benützung für ihre Rückkehr in die Heimath vorhanden ist, keineswegs zu verkennen. Könnte die Leipzig-Dre-dner Bahn nicht, wenig- sten- probeweise, einen Localzug zwischen Leipzig und Oschatz bez. Riesa mit dem Abgang um lO oder 11 Uhr, wenn da- Theater und die sonstigen Vergnügungen Leipz'g« zu Ende sind, verkehren lassen ? Möge die Angelegenheit hiermit dem Direktorium der Leipzig-Dre-dner Eisenbahn- Gesellschaft zu wohlwollender Erwägung em pfohlen sein *.* Leipzig, 6. Oktober. Der Bach-Verein bat in seiner am letzten Sonnabend abqehaltenen sehr zahlreich besuchten Generalversammlung ein stimmig Herrn vr. H Kretzschmar an Stelle de- nach Basel übergesiedelten Herrn Caprll- meister A. Volkland zu seinem Dirigenten gewählt. In derselben Versammlung wurden die Statuten de- Verein-, die vorm Jahre bei der Eonstitui- rung desselben nur provisorisch en bloc ange nommen worden waren, im Einzelnen durch- bcrathen und, bi- aus wenige unwesentliche Ab änderungen, in ihrer ursprünglichen Fassung nun definitiv angenommen. Bei der Neuwahl de» Vorstande- wurden die bi-herigen Vorstands mitglieder, Herr v. Holstein. Herr v. Heitzogen berg, Herr Flintsch, Herr vr. Preuß, Herr Treftz und Herr v. Biehl einstimmig wieder erwählt. Die Uebungen de- Verein- nehmen Montag den 11. Oktober im alten Locale (Saal de-Missiov-- verein-haus«-) wieder ihren Anfang. — De, Bach-Verein — gegenwärtig 99 Mitglieder zählend 38 Herren und 6l Damen — wird von nun an regelmäßig jeden Winter zwei große Kirchen- cancerte veranstalten. Im nächsten Concerte, welche- kurz vor oder nach Weihnachten statt- finden soll, werden wieder drei der großartigsten und schönsten Kirchencantaten Sebastian Bach'- zur Ausführung gelangen: „Sie werden au- Saba alle kommen", „Wer Dank opfert, der preiset mich" »nd „Ach Gott, wie manche- Herzeleid". Die zahlreichen Freunde de- Verein- machen wir darauf ausnierksam. daß von jetzt an theil- ein jährige, theilS dreijährige Abonnement- auf die Concerte de- Bach-Verein- zu etwä- ermäßigten Eintrittspreisen eingerichtet werden sollen. Bon Interesse nicht bloß für die nächsten Freunde des Verein», sondern auch für wettere musikalische Kreise dürfte endlich die Mittheilung sein, daß die sämmtlichen vom Bach-Verein zu Gehör ge brachten Chorwerke Sebastian Bach'« in Clavier auSzügen — die streng nach den vom Vereine vertretenen Grundsätzen bearbeitet sein werden — bei Nieter-Bieder mann in Dresden im Druck erschei nen werden. Diese Grundsätze siud: engster An schluß der instrumentalen Begleitung an die eiaeneu Intentionen Bach'», Fernhalten aller falschen Modernisirung und endlich leichte «nd bequeme Spielbarkeit. Die für da» nächste Eoncert in Aussicht genommenen drei Lantaten sollen den Anfang dieser neuen Ausgabe bilden und find von derverlag-handlung al-„demnächsterscheinend" bereit- angekündigt. Die Bearbeitung derselben ist von den Herren Bolkland, v. Hertzogenberg und vr. Kretzschmar besorgt worden — Am Dien-tag Abend gelangte unter den künstlerischen Meßschauftellungen deS Schützen- Hause- zum ersten Male eine burleske Scene mit Gesang «nd Tanz unter dem Titel: „Direktor Mumpitz oder Indianer und Soubretten" zur Ausführung und errang sich einen völlig durch schlagenden Erfolg. Man brauchte sich indessen darüber gar nicht zu wundern, denn die mit wirkenden Künstler, Miß Liklie Alliston, Frl. Carola, Herr Ascher, der Riese Mr. Ruth Goshen und die Indianer-Familie vom Stamme der Warm- SpringS. Ehest Winer, Mac Kay nebst Frau unv Kind, und die Wiener Ballet-Gesellschaft Chankati bildeten ein Ensemble, wie e» reizender, komischer unv interessanter nicht gedacht werden konnte DaS Stück ist von dcm Berliner Humo risten Ed. Linderer ungemein geschickt erfunden, witzig ««»gestattet «nd von Emil Neumann mit origineller Musik versehen worden. ES führt einen au» Liebe-rache den Indianern verrathenen Theatrrdirector vor. der bereit» dem Tode nahe und schon skalpirt ist, aber durch da» rechtzeitige Erscheinen de» Riesen Mr. Goshen noch vom gänzlichen Untergange gerettet wird. Die dem eigentlichen Höhepunkte der Handlung vora«-- gehenden «nd nachfolgenden Scenen sind von
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