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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 5596-5599 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-14
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1875
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Erschrtsl tLgltch früh «V. Uhr. UrdurliMl »»t Lrprttll», IohamüSgasse SS. Vmmtwortltch« «rdaclem Gr. HKttuer m Reudnitz. E^rrchstund« d. Redactiou >«»«»,,« ,o, n —ir uh, u«««tva,« »„ i—» «h,. U»«d«e der für die nächst- fvlienoe Nnmm« bestimmten Hmerate an Wochentagm dis 8 Uhr Nachmittags, au Bonn- mchGesttagen srützbis '/,S Uhr. H» dru FMatru stir Zul. A»»ah»«r 0U» Klemm, UmvcrsttLtSstr. 22, X«i- LSst^^awstr. 21, pari. Anzeiger. OlM flr Politik, Lolalgkschichte, Handels- und GeschWserkch^ «ch-«»st»,» is.r«» ^U>o»»rm5M«»rr<, viertelt-4^/, L.i. incl. Bnugerlohn b Mt Irbe einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar IO M- » «e-ühren für Extrabeilagen ohne Psstdefbrderung 3« Mt mit Postdefvrberung 4b Mt Znsrrate taesp «ouraeoiSz. 20Pf. »rohere Schriften laut unfere« PrriSverzeichniß. —Tabellarische» Satz nach höherem Tarif. Nrclamra »ater dem Urdaclionchrtch di« SpaltzeUe 40 Pf. Inserate find stet» an d. Tepedttto zu fendm. — Rabatt wird nickt gegeben. Zahlung praanumanm«» oder durch Postvorschuß. M L87. Donnerstag den 14. Oktober. 18757 Bekanntmachung, hetrrffeu» GtachWahl»« zu de« Kircheuvurftösdd»» der «e»e« Parochie» der PeterSkirche «ud der Akeukirche. Bon den zu den genannten Kirchenvorfländen am 6 September d. I. gewählten je 12 Mit glieder» haben mehrere die Wahl abgelehnt, nümlich für die PeterSkirche die H««n Adv. Eckftet», Eiseugießereibesstz« Goetz, Glasmaler Schulze, Stadtrath Seyfferth, Posamentier Ziegler; für dre Neuknche die Herren Gtadtältcst« Haertel und Factor Herzog. Diese Ablehnungen sind theilS gesetzlich begründet, theü- von de« betreffenden Kirchenvorstand »enigsteu- beachtenSwerth aefundeu »nd angenommen worden. Demnach ist in Gemäßheit der Kirchenvorstand-ordnung eine anderweite Wahl z» veranstalten. Zu diesen Nachwahlen, und zwar von füuf Mitgliedern für den Kirchenvor stand der PeterSkirche, und von zweie» für den Kirchenvorstand der Neukirche haben die uuterzvchHeten Wahlausschüsse aemEmlam be§<dloksen M»«t«s de« >8. October vo» » Uhr »»««stttMg» dt» 8 «Gr «be»bS festzusetzen, so daß. wie be, der Hauytwahl, die Nachwahl von L Mitgliedern de« Kirchenvorstaade« der PeterSkirche in der Sakristei der PeterSkirche, die Nachwahl von r Mitgliedern des -irchenvorstande- der Neukirche in der Sakristei der Gkeuktrche stattstndet. Wählbar find alle stimmberechtigten Mitglieder der betreffenden Parochie, welche da- 3V. Lebens- jahr zurückgelegt haben. Wahlberechtigt find die ans Grnnd der früheren Anmeldung in die Listen Eingetragenen Die Wahl selbst erfolgt durch yersbultche Abgabe eine- Stimmzettels, welcher 5 Namen (für die PeterSkirche). beziehentlich 2 Namen (für die Neukirche) enthalten muß. Dir legen den wahlberechtigten Mitgliedern der neuen Parochien ihre Pflicht an daS Herz, sich auch bei dieser Nachwahl zahlreich und nach bestem Wissen und Gewissen zu belheiligen. Leipzig, b. Oktober 1875 Dte veretalgte» Wahlausschüsse. Für die PeterSkirche: Für die Neukircke: v. Lechler. v Fr. Ahlfeld. Bekanntmachung. Freitag, den 15. lauf. Mon. Vormittag- 10 Uhr sollen dje aus der Katharinenstraße benutzten städtischen Meßbuden Nr. 451, 476, 479, 480, 481 und 483, ingleichen die aus dem Markte befind lichen städtischen Meßbuden 361 (I. Neue Reihe), sowie 337 und 485 (Xlll Reihe) an Ort und Stelle gegen Baarzahlung versteigert werden. Die Abfnhre der Bude hat nach erfolgter Bezahlung de- Kaufpreise- bei Vermeidung einer Eonventionalftrafe von je 5 ^ik seiten- der Ersteher biß Sonnabend den 16. lauf. Mon. Abend- 8 Uhr zu geschehen, auch haben Ersteher für den Kall, daß sie an der Budevabsuhre sich versäumen, vorbehältlich der verwirkten Conventionalstrafe zu gewärtigen, daß aus ihre -osten die stehen ge bliebenen Buden durch RalhSgeschirr fortgeschafft und m Verwahrung genommen werden Leipzig, den 6. Oktober 1875. Des Rath» Mck-b«de» Drputatto». Aus Stadt und Land. * Leipzig, 13.Octbr. Am 15. Oktober trrten aus den hier ein mündenden Eisenbahnen die Winterfahrpläne in Kraft. Die westliche StaatSbahn läßt nur ganz geringe Abände rungen eiutreten. Ans der Linie Gaschwitz- Meuselwitz fällt der Personenzug weg, welcher an Sonn« und Festtagen mit dem Abgang 10 Uhr 30 Mjn. Abend- au- Leipzig und mit der An- kunft 10 Uhr 15 Min Abend- in Leipzig ver kehrte. Wesentlicher sind die Veränderungen auf der Berlin-Anhaltischen Bahn. Der Per- sonenzug nach Berlin, welcher seither 5 Uhr 30 Min. früh abging, wird vom 15. October ab bereit- um 5 Uhr expedirt. Desgleichen erhält der Pnsouenzug 9 Uhr 3V Min. vorm, nach Berlin seinen Abgang 5 Minuten früher. Der erste Personenzug nach Zerbst und Magdeburg Uber Bitterfeld geht 7 Uhr 10 Min. früh, also 30 Min. später als seither ab. Dem entsprechende Abänderungen haben auch die Ankunftszeiten der Züge in Leipzig erfahren. Wesentlich ander- ge staltet sich ferner der Verkehr auf der Leipzig- Eilenburger Bahn. Der Localzug von Leipzig nach Ellenburg geht nicht mehr um 7 Uhr LbdS., sondern erst 10 vchr 3V Min. Abend- ab: in Leipzig trifft derselbe nicht mehr 10 Uhr 7 Min. Abend-, sonder» S Uhr 24 Mi», vormittag- ein. Von Leipzig wird »m 6 Uhr 35 «in. Nach mittag- ein Zag expedirt, welcher verbindnug »at. Der Kahrplan der Leipzig- »hn erleidet dadurch eine Berlin- tag- bi- CottbuS Dre-duer welcher seither ans 7 Uhr 10 «in. künftig erst 7 Uhr Stunde später, ab- Personenzug ücht mehr 1< der«»! der a vorm, an- Leipzig abginj 40 Min., demnach «ne halb gelassen wird. Der lDe Personenzug von Dresden über Riesa wird nicht mehr 10 Uhr 54 Min. Abend-, sondern erst «o 11 Uhr 15 Min. Abend- in Leipzig eintrrffrn. Ueber die etwa auf der Thüringischen »nd Magdeburger Bahn sich ergebenden Aendernugen hoffen wir in der nächsten Nummer Mitthnlung geben z« können. * Leizyig, 13 October. Der Bezirksaus schuß der AmtShauptmannschaft Leipzig hielt am 8. d. M eine Sitzung ab. ES wurde auf 7 Gesuch« um Eoncesston zur Betreibung der Schankwirthschaft bez. de- BranutweinkleinhavdelS beifällige Entschließung gefaßt und zu beabsich tigten GrnndstückSdiSmembrationen in Reudnitz, Leutsch «nd Kleinzschocher die erforderliche Dis pensation erlheilt. Wegen einer DiSmembration in Liebertwolkwitz soll erst die Naficht der Ge meinde «hört werden. Mehrere Petitionen einer Anzahl Tanzlocalbesitzer de- Bezirk- vm Erlaubuiß zur AuSdehuuug der öffentlicheqlauzvergnügungen v,S Nacht- 12 Uhr bez. zum Tanzabhalten rc. find theilS ' sällig beschieden worden. Näch! Lonnewitz« Straßen-Regulativ. ingleichen eine »ezüglich der Unterhaltung eine- Gerinne- von >er Gemeinde Eutritzsch übernommene bleibende Verbindlichkeit die Sanktion de- Bezirksausschusses, während der seiten- de- GemeinderatheS za Klein schocher beschlossenen Einführung einer Polirei- iunde für die dasigen Schankstätten die Ge nehmigung versagt wurdc. Ferner Hat da-Colle- ium die angestrebte Einziehung de- alten Mölkau- kngelSdorf« Fußwege- genehmigt, dagegen hin- ichtlich de- von der Merseburger Chaussee nach varnrck führenden Communication-wege-, dessen Einziehung ebenfalls beantragt war, die Unent behrlichkeit desselben ausgesprochen. Auch der von Leipzig durch da- Rosenthal nach Gohlis, und zwar durch die dortige Mühle führende Fußweg, welcher innerhalb de- gedachten Mühlengrund stücks von dem Besitzer de- Letzteren für die Passanten gesperrt worden ist, war Gegenstand eingehender Verathung, welche darin resultirte, daß fraglicher Weg al- ein seit recht-derwährter Zeit vom Publicum öffentlich, frei und ungehindert benützter, sonach aber al- ein öffentlicher anerkannt wurde. — Einem bereit- vom Bezirks ausschuss« der AmtShauptmannschaft Borna an geregten Wunsche, dahin gehend, daß ans der Haltestelle Böhlen eine bedeck« Wartehalle erbaut werden möge, nm da- wartende Publicum vor den Unbilden der Witterung zu schützen, schloß sich auch der hiesige Bezirksausschuß an, in dessen Folge die königliche Generaldirrction der Sächsischen Staatßeisenbahue» um entsprechende Einrichtung ersucht werde« soll. — Schließlich beschäftigte man sich noch mit der Abgrenzung der zukünftigen Stande-amt-bezirke, worüber i» nächster Sitzun die verathung fortgesetzt werden wird. (Dies Fortsetzung stach in der Sitzung am 11. October statt.) Montag che Be t». October. Mil der am vorigen eu zahlreich besuchten Woc at der hiesige „Kaufmänni Verein', dessen nunmehr achtzehnjährige strebungen für die Beförderung von Wissen und Bildung unter den Angehörige« de- HandelS- staudeS von segensreichem Erfolge begleitet sind, seine regelmäßige Thätigkeit für da- Winterhalb jahr wieder ausgenommen. Bekanntlich finden jede Woche zwei derartige Hauptversammlungen statt, deren eine den Zweck hat, da- speciell kauf männische Wissen durch Verhandlungen über Fragen au- dem GeschäftSleben und durch vor träge von Mitgliedern über den gleichen Gegen stand zu verbreiten, während die andere au-schließ ltch zu Vorlesungen von Fachgelehrten über die verschiedensten Wissensgebiete bestimmt ist. — Unter den am vorigen Montag zur Erörterung gelang te« Kragen, welche sich aus Verhältnisse de- Geld markte-, aus da- Spedition-fach ». s. w. bezogen >um allsonntäglichen kam auch da- interessante Thema über die mvg- beifällig. theilS ab- liche Beseitrauog beziehentlich Beschränkung der ichfidem erhielt da- > HaudASgerichte zur Erörterung, und man sprach sich hier i« Allgemeinen über die wünschen-werthe Beibehaltung, wenn auch vielleicht zeitgemäße, d. h. im Geiste der neuen Gericht-orgamsation ge haltene Modifikation jener für Sachsen insbeson dere so wohlthätigen Institution auS. — Die Vorlesungen in diesem Wintersemester werden durch Herrn Reich-oberhandel-gerichtSrath vr. M Barth mit einem hochmteressanten Thema über da- mitteleuropäische Staatensystem erdffnetz wer den, »nd daran werden sich allwöchentlich weitere, ebenso belehrende wie zeitgemäße Vorträge be- kanuter Autoritäten in den betreffenden Wissens gebieten anschließru. Wenn daher, wie schon in frühere« Jahren, zu erwarten steht, daß die Lheil- nahme der Mitglieder de- Verein- an dessen Bestrebungen eine reg« sein wird, so kann doch audersettS allen diesem Vereine noch fernstehenden Ungehörigen de- Kaufmann-stande-, Geschäfts inhabern wie HandelSgehülfen, nicht dringend gering empfohlen werden, jener segensreich wir keuden Gcmeiuschaft näher zu treten, um durch eigne Mitwirkung die lohnenSwerthe Aufgabe fördern zu helfen, welcher der Leipziger Sauf, männifche Verein mit besonderem Erfolge seine Kräfte weiht, nämlich Bildung und Gesittung in dem großen Staude der deutschen Kaufleute zu ördern und zu verbreite« und dadurch diesen Stand immer höher z« heben. — Ueber die im Schützenhause anwesenden Indianer Nordamerika- schreibt dem „Lin denauer Wochenblatt" Herr Förstendorf, der meh rere Jahre im Westen Nordamerika-, besonder- in Oregon und Washington Territory gelebk und vielfach mit verschiedenen Indianerftäm men verkehrt hat, daß eS ihm möglich war. sich mit den hier anwesen den Indianern in deren eigener Sprache zu unter halten, bi- jetzt der einzige Besucher de- Schützen yauseS, dem die- möglich war, wie der dortig« Geschäftsführer äußerte. Herr Förstendorf schreibt »LN Über vaS seltene Schauspiel, echte Indianer Nordamerikas hier in unserer Nähe bewundern « können, Folgende-: „Trotz de- langen Zeit raume- habe ich doch immer noch, durch mehr ährigen Aufenthalt unter den in Oregon und Washington Territory lebenden Indianern, mir einige Kenntniß der Chinuesprache, die- ist eine n dortiger Gegend von fast allen Stämmen ver- iandene BcrbindungSsprache, bewahrt, um gestern mit diesen Indianern sprechen zu können, welche vom Umatillaflusse herstammen und mit welchen ich möglicherweise vor 10 Jahren, al- ich, nachdem ich al» Soldat zur Bedeckung der Aus wanderer durch die Indianer-Gebiete in Fort BoisL (Jdahoa Tcrr.), entlassen war, mich durch die Grand Round ^Zalley bi- nach Umatilla durchgeschlagen hatte, auch in Berührung gekommen »in. Diese Indianer, namentlich Capitain Donald Mac Kay, sind schöne Gestalten und gehören mit zu den cioilisirtesten Indianerstämmcn, ja dieselben find der englischen Sprache vollständig mächtig, wie ich gestern au- meiner Unterhaltung entnommen habe. Dieselben machen allerdings keinen solchen gefährlichen Eindruck als die wilden, wenig mit der Civilisation in Berührung gekommenen, bunt tättowirten «nd in grelle Decken eingehüllten Indianer, denen ich auj meinen vielfachen Reisen b»S nach Englisch-Amerika begegnet bin. Immer hin ist e- Jedem, der noch keine Indianer gesehen hat. anzurathrn, sich dieselben im Gchützenhause zu betrachten, da in nicht mehr langer Zelt diese interessanten, durch die Civilisation auf den Aus sterbeetat gedrängten Ureinwohner Nordamerika- ganz von der Erde verschwunden fein werden." — Große Freude erregten vorgestern zwei Ein ladungen an unsere Waisenhan-pfleglinge, die eine zur Indianersamilie im Schützenhause, die andere in den Circu» — freilich für ein aus bescheidene Wünsche angewiesene- Kinderherz fast allzuviel de-Guten an Einem Tage! Inzwischen gebührt den beiden Spendern dieser Freuden, mag man nun bezüglich der Zulässigkeit derartiger ungewöhnlicher, rasch sich folgender Genüsse für Kinder überhaupt und zumal für Waisen einer Ansicht huldigen, welcher man will — für diesen neuen Beweis wohlwollender Gesinnung gegen unsere Pfleglinge immerhin der herzlichste Dank, der hiermit beiden Gönnern unserer Waisen auch öffentlich gezollt wird. Ein von einer »nbrkannten Dame eingegangenes Geld-Meßgeschenk für die Pfleglinge auf der Waisenstation hat bereit- auch gelegentliche Verwendung gesunden »nd ver dient gleichfalls hier dankbar erwähnt zu werden. — Der frühere Bürgermeister von Hainichen und jetzige Ehes der amtShauptmannschastlichen Delegation zu Erimmitscha«, Regierungsaffessor De. Fischer, ist im Aufträge de- Ministerium» de» Innern nach Berlin gereist, um während der Dauer der Bunde-rath-sitzungen al» HülsS- arbeiter daselbst thätig zu sein. * Reudnitz In den letzten öffentlichen Ge- meiuderathSfitzung vom 7. October dS. stand zu nächst wiederum die „NuSpsarrungS-Ange le g e n h e i t" auf der Tagesordnung und eS kamen hierbei zur verathung die Gutachten de- ver- fassungS-Au-schusse- über einen de-sallsigen Be schluß der König! Kirchen inspection, dahin gehend, „die Gemeind« Reudnitz auS dem Parochialver- band Schönesrld entlasten, auch dieselbe von der ferneren Verpflichtung zur Tilgung von Kirchen- schulden vom Tage der Bildung eine- eigenen KirchenvorstandeS m Reudnitz ab entbind«» zu wollen, ohne dagegen andererseits der Gemeinde Reudnitz irgend welche Vorrechte an dem vorhan denen Kirchenvermögen einzuräumen." Der ver» fassung-ausschuß hatte in seinem Majoritäts beschlüsse da- verharren bei dem früheren Ge- meivderathSbeschluß empfohlen, „in die Auspfarrung nur unter der Bedingung zu willigen, daß die Parochie Schvarfeld der künftigen Parochie Reudnitz einen Theil de» KrrchenvermögenS abtrete.' Rach dem MinoritätSbeschluß de» gedachten AuSschuffeS wurdc empfohlen, sich dem verlangen der König!. Kircheninspection zu fügen. Da in ver Sache m den früheren Sitzungen m Folge längerer Debatten bereits allseitige Klarheit gewonnen worden war, beschloß da» sehr zahlreich versammelte Collegium ohne Debatte gegen zwei Glimmen, bei dem früheren Beschlüsse zu beharren. — Einem An träge de- Herrn Hänel und 10 anderer Gemeinde- rathSmitglieder, „künftig bei den GemeinderathS- wahlen zugleich Ersatzmänner zu wählen, bi- zur nächsten Wahl aber Einberufungen von Er satzmännern nur insoweit, al» letzt«« bei der bisherigen Wahl wenigsten- 30 Stimmen er halten haben, stattsinden zu lassen", wurde ein hellig gebilligt, mit den Modifikationen, die Frage der Einberufung eine« Ersatzmannes bi» zur nächsten Wahl in jedem einzelnen Kalle zur Entscheidung de» Collegium- zu bringen, die erstere localstatutarische Bestimmung aber hei d« Ausarbei tung de- Localstatut» in das letztere aufzunehmen. — Zum stellvertretenden Branddirektor, welche- Amt Herr Grein« au- Gesundheitsrücksichten niedn- gelegt hatte, wurde Herr Maurermeister Vogel gewählt. — DaS hieraus zur Verathung kommende Gutachten de» Verfassung--Au-schusseS üb« die Anträge der Herren Ackermann und Mithin« auf Abänderung der 88- 13, 5 und 6 d« Ge schäflSordnung führte nach länger« Debatte zu der Annahme de- Antrages de» Herrn Ackermann, nach welchem künftig tz. 13 der Geschäftsordnung in dem Sinne abzuändern ist, „daß Gemeinbe- rathSmitglieder, für den Fall der Verathung von Gegenständen ver Tagesordnung, welche ihr Pri vatinteresse berühren, da- Sitzung-local nur be, nicht öffentlichen Sitzungen zu verlassen haben." Dagegen wurde der Antrag de- Herrn Mühln«, „die Erhöhung d« den unentschuldigt fehlenden und den zu spät kommenden Gemeinde- ralh-mitgliedern aufzuerlegenden Strafe von 75 aus 2 ^4k, beziehentlich von 25 aus 50 bezweckend", einhellig abgelchnt; ein Antrag de- Herrn Sparig ad«, „die bisher festgesetzte Strafe stricte einzuheben", angenommen, auch der Herr Gemeindevorstand behufs Einziehung der Strafen zu ZahlungSauflageu ermächtigt. — In der Geschäft-bücherfabrik von Sperling ck Hungar an der Merseburg« Straße in Lindenau ist am Sonnabend sämmtlichem Personal angekündigt worden, daß die Fabrik wegen zu geringen Geschäftsgang- von jetzt ab gänzlich geschlossen und da- Geschäft aufgegeben wird: e- werden nur von einzelnen Arbeiter« die cmgesangenen und noch nicht vollendeten Arbeiten vollend- fertig gestellt, weitere Bestellungen jedoch nicht angenommen. Da- Fabriketablissement, ba den Schein für sich hatte, neben fein« Concurrenz glänzend zu bestehen, hat sein Aushören wohl meisten» d« bedauerlichen GeschästSkrisi» zu ver danken. ES kommen durch den Schluß d« Fabrik ca. 60 Arbeiter »nd Arbeiterinnen auß« Stellung. u Chemnitz, 13 Octob«. Die zu Ende vorigen MonalS in städtische Verwaltung übernommene Wasserleitung, nachdem deren Erbau«, Pro fessor Kankelwitz in Stuttgart, sämmtliche ihm obliegende Arbeiten vollendet hatte, hat sich bi- jetzt ganz vorzüglich bewährt. Die Wasserleitung entnimmt ihr Wasser 38 im unteren Theil de- ZwönitzthaleS befindlichen Brunnen, welche sich aus einem Are«! von ungefähr 1750 M Länge und 180 M Weite befinden. Mittelst 4 Dampf maschinen von je 20 Pserdekraft getriebene Pum pen heben da- Wasser aus eine Anhöhe bei dem Dorfe Neichcnhain und von dort auS fließt e- infolae natürlichen Gefälle- dem in d« Nähe der Baumfchen Restauration an der Zschopau« Straße gelegenen, eine Wasscrmenge von 2900 Kubikmeter enthaltenden «nd bei ein« Wassertiefe von 5 M. im Innern eine freie Grundfläche von 588 llMetn fassenden Hochreservoir zu, von dem au- e- seinen weiteren Weg in die Stadt nimmt, aus welchem täglich 7600 Kubikmeter Wasser zugeleitet werden können Da» sich durch die Stadt ziehende und den eiuzelnen Entnahme-
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