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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187511154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-11
- Tag1875-11-15
- Monat1875-11
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1875
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Mrschetnt täglich früh 6'/, Uhr. Uewclt«» »,S »«neSitt«» JvhanniSgaffe 33. Verantwortlicher Redacteur Pr. Hüttner in Reuduitz. Sprechstunde d Nedactio« Bor»tU»i« r»n il—17 Uhk «achmtn»,« ,oa « —b Uhk Annahme der für die nächst- folaende Nummer bestimmten Inserate an Vochema-e« R< 8 Uhr Nachmittaas. an r.ua- und Aestlaie« stmh di« '/.-Uhr Ha deaFtNalr» fir ^»«ch»r: Otw Klemm. ttuwersuLwür 22. und Tagebiatl Anzeiger. Lrs« Nr, P«M Lelalzkfchichte, Haudckß- >ad SeschäftSserkrtzc -> - - »kmeateeret, viertelt «V.Mk, «et. Brinaerlohn 5 Ml., ourcy oie Post bezogen « Mk Jede einzelne Nummer 3« Pf. Belegexemplar 10 Pf Gebiibrcn für ksiral--is.,.vn ahne Poftbefvr'' i >n,'k. mit PostbeVrd<<u»g i/» Jastlalr l^-sp V.-ulgeviSz. 20 Pf Mrvhere schritten laut un/er-a P-.e T ibettan -a -r La» ».,>d >>öterri» lari? ileua»,!! uni« tz d, Sr-atizeiie Pf Inserate find sine an v Ll»rf a zu sende» - Nadan wird u,vt gegeben Zahturrape,«-»»»«^.,^, oder durch PsstvorfchuA "1^ -218. /Montag den 15 November. 187). , Bekanntmachung. D«r Vord«eltungrgotte»dienst am Donnerstag vor dem auf den 19 d M fallend«, Bußtage siudet nur in »er Gtteöl»t«rche statt Leipzig, den t» November »870 T,e Kirchen-Lnspektion daselbst Der Superintendent Der Rath der Stadt Vetpztg v. Lechler vr. Koch W'lisa». Resdr. Bekanntmachung. Wir veranlassen hindurch alle diejenig n hieF»«» GrnndOtlkksduPtzer, welche mcht seldR hier ihre» LSnhnsttz haben, dtnn»« K Uvnch.n und längst«,» hts zu« LA. Des»»!».* v. I einen hier »»hnhaste» B»»oll«älcht1nte« zu rhrer Bertretuug in allen Verwaltung*- und Polizeiangelegenheiten und zur Annahme von Z-iserttgunaen, Verfügungen und Ladung«», so »«< Abgabe verbindlicher Erklärange - für sie durch auSreicheave Vollmacht d«t «ns >» legtttnitren. Nach Ablauf der obigen Frist werden wir gegen Säumige mit Gtrasauflagen Vorgehen Leipzig, den 12. November 1875 Der Mnth der St«dt MetNttO- vr Kock Eeruttr Bekanntmachung. Nach tz 4 unter 6 in Verbindung mit tz 2t de« Regulatioe» vom lL. Nov.mber 1867 sind die hiesigen Grundstücksbesitzer verpflichtet, entlang ihrer Grnndsiücke Lrotlolr» von Grault- platte» in d« von un» zu bestimmenden Breite und Beschaffenheit zu legen Dieser Vorschrift ist von dielen GrundsiückSbrsitzern, beziehentlich aus unsere Aufforderung, Folge geleistet worden, e« sind aber immer noch viele Lücken in den Trottoir» vorhanden Die» zwingt un» diejenigen Grundstücksbesitzer, welche in der Befolgung d-r an sie bereit» ergangenen Auf forderungen bi»her säumig gewesen sied, unnachfichtlich zur unverweilten Trottoirlegung anzuhalten, während wir mit Rücksicht aus den bevorstehenden Winter davon absehm, von den Grundstücks besitzern, an welche euie solche Aufforderung noch nicht gelangt ist. während der nächsten Monate Die Inhaber der al» abhanden gekommen hi« angezergten SparcassenquiltungSbück r Nr 62446, 62417 und 62448 werden hindurch ausgefordert, sich damit binnen 3 Monaten u d längsten» am 15. Februar 1876 bei uuterzeichneter Anstalt zu melden. um ihr Recht daran ,u beweisen, od« sie gegen Belohnung zurückzugeven, widrigenfalls der Gparcasienorduuvg gemäß dem Anzeiger der Inhalt dieser Bücher au»gezsdtt werden wird Für da» am 9 d Ml» ausgerufene Quittung-buck» Nr. 93762 läuft diese Frist am ll Fetr 1878 ab Leipzig, 13 November 1875 Die Verwaltung de» Vethhanfe» «nd der Sparkasse die Troltonlegung zu verlangen. Wir machen aber hierdurch bekannt, daß In» näch»A»n Ztzrnh, sntzre die Herstellung der dann noch rückständigen Trottoir» verlangt, ur-d da nisthiz, die bktrcffenden GruiidstückSb.sitzer zur Eifüllung ihrer Obliegenheiten werden angehalteu werden. Wir geben un» der Erwartung hin, daß die Betheiligten durch Vorstehende» sich veranlaßt finden w.-rten, bereit» während de» Winter« Vorbereitungen dazu zu treffen, daß mit Beginn deS nächsten Frühjahre« die Troltoirlegung vor ihren Grundstücken rasch erfolgen kanr, und Saß sie nicht erst besondere Aufforderung abwartcn werden. Leipzig, den 4 November 1875. Der -lattz der Stadt Uetpztg. vr. Koch vr Reichel. Die Inhaber der al» verloren, vernichtet oder sonst al» abhanden cekommenen Pfandsche»- e l.U 6 Nr. 24862 25776 25778 25786 28231 36171 39620 47289 4823« 48522 49842 4986» 51929 53334 54340 56l30 59328 594lt 6>6'0 62323 67828 68584 7I4S0 73164 73»72 78879 81224 81244 82840 87135 88104 89106 91743 Sl74t 93449 und 95603 und Du ll Nc. l057 werden hierdurch aufgesordcrt, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melven, un ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls v« Ln- Hausordnung gemäß die Pfänder den Anz-igecn wcrden ««»geliefert werden. Leipzig, den 18 November l875 Dte Verwaltung de» Lethhause» «nd der SparcaFe. Sächsische Garnisonen im Reichslaud. Drei Städte-Bilder von Max Dittrich. II. Stratzbnrg ,.O Straßburg. o Slraßburg, Du wunder schöne Stadt' heißt'» rm alten VolkSliede und der Dichter desselben mag seiner Zeit mit dieser Be zeichnung der allgemeinen Ansicht über Slraßburg den richtigen Ausdruck verliehen haben, für unsere modernen Begriffe will aber da» Epitheton „wunderschön" ganz und gar nicht mehr süc die vielbesungene und vielbesuchte Giadt passen, deren altdeutsche Physiognomie den Deutschen ebenso anheunelt. wie der breite nur dann und wann mit sranzönsch-n Floskeln gespickte Dialekt ihrer Bewohn-' Zukem sind ja d,e rothen Hosen, die sich nur zu lange rn Straßburg breit machen dursten, aus Nimmerwiedersehen verschwunden. Da» grcr> unvergeßliche Jahr 1870/71 brachte auch Ltraköurg dem brutschen Vaterlande zurück, dem e» dereinst in Zeiten der Ohnmacht schmäh lich entrissen wurde ES war wohl mehr alS Zufall, daß genau an demselben Tage, an welchem 189 Jahre vorder die ersten französischen Dragoner vor Slraßburg erschienen, um den schmählichen Raub ihre? „großen ' König« zu vollsühren, wieder deutsche Truppen »ut flatternden /sahnen und unter den brausenden Klängen der Wacht am Rhein hineinmarsck rten in die bezwungene, mit theurrn unvergeßlichen Opfern zurückerkämpfte Stadt und die schwär,weiße /sahne droben auf oem MÜlisierlburm aufgezogen wurde. Seitdem sind 5 Jahre vergangen; der ehemalisie dritte Wifienplntz von Frankreich ist nun em Hauptbollwerk de« neuen deilschen Kaiserreich» und Preußen, Sachsen. Württemberg« und Badener bilden die Besatzung oer überaus starken Festung, welche ihre seit 7 Jahrhunderten be wahrte Jungfräulichkeit — seit l l98. da Philipp von Schwaben davorgelegen, hatte sie keine kunst gemäße Eroberung erfahren — Anno 1870 verlieren und in deutsche Hände zurückfallen sollte. Früher war Straßburg durch eine baftionaire Lncernte mit nassen Gräben, verstärkt durch Gra- benscheeren und Enveloppen, besestigt und di« de« Rheit zugekehrte Front durch eine «lt 5 Bastio nen versehene Eitadelle verstärkt Die Südfront rft durch ein Jnundatioussystem. zu dem Ist und Rhein da« Wasser liefern, vor feindlicher Un näherung geschützt und die Nordvrstsront durch Vorwerke verstärkt. Da die Stärke von Straß- bürg sowohl für Metz, al» überhaupt zur ver- theibigung der Westgrenze de» Reiche» vou höch st« Wichtigkeit »st. so hat «au seit 187 t begonnen, diesen «asteuplatz ersten Range» in ein verschanz te» Lag« umzuwandelo Zwölf Fort» bilden Alufkig den Festungsgürtel v»u Straßburg, deren jede» von Kaiser Wilhelm aus den Namen eme» berühmten Heerführer» von l870/7t gelaust wor den ist; die Reihenfolge der Fort» ist folgende: Kort Frausccky bei Wangenau im Nordwestev, Hort Moltke bei Reich»stedt, Fort Roon bei Muu- del»heim, Beste Kronprinz bei Niederhau»bergen, Fort Großherzog von Baden bei Oberhausbergen, Fort Fürst BiSmarck bei Lolfi»heim, F-rt Krön- Prinz von Sachsen bei Lmgolsherm, Fort Tann bei Osiwrld, Fort Werder bei Jllkirch, Kort Kirchbach bei Sundheim ,« Süewcsten. Fort Bose bn Neumühl und Fort Blumenthal bei Auenheim Die letzten 3 sind aus dem rechten, die andern S aus dem linken Nheinus« angelegt Zum Bau der Fort» wurden, bnläufig bemerkt, die schönen Quadersteine mit verwendet, welche durch Nb brechen d« Kestung»«erke von Psalzburg — wel cher Platz gerade am 69. Geburtslage deS ver storbenen König- Johann von Sachsen übergeben ward — gewonnen wurden. Da< zu Ehren de» jetzigen König» Albert von Sachsen benannte Fort liegt recht» von der von Straßburg nach Basel führenden Bahnlinie, un gefähr l Stunde vor Slraßburg zwischen den Dörfern LrngolSheim und Holzherm, mitten rar freien F/lde und ist erst in diesem Frühjahre vollendet worden Bon dem Station«..ebäude in Lingolsheim auS nach de». Fort braucht man ungefähr 10 Minuten, vor der äußeren Um wallung, hinter welcher me Schornsteinhelme auS den mit Rasen bekleideten Böschungen wie rirsize Spargelköpfe hervorblicken, liegt ein hölzerner MunilwnSschuppen. der aber, nachdem die bombensicheren Pulver» und Muni tion- Raume im Fort nunmehr vollendet sind, demnächst abgebrochen werden wird Ein Thor, vor welchem ein Posten steht, führt durch die äußere Umwallung in daS Innere des Fort». Recht» befindet sich das Wrchlocal in einem k.semattirle.i Raum In da« eigentliche Fort, über dessen Eingang in goldenen Lettern sein Name „Fort Kronprinz von Sachsen" geschrieben steht, gelangt man nach Urberscbrcilen eine» Graben? Mäßig große Fenster zwischen Schieß- scharten, au» denen d:e Kopse einiger „Brummer" Hervorschauen, welche da» Thor bestreichen können, zeigen an. wo die Besatzung haust; zum Oificlerzimmec heraus wehen sogar weiße lustige Gardinen. Wollte man jedsch daraus aus die Anwesenheit eine- Exemplar« der schöneren Hälfte der Menschheit und besten ordnender und verzierender Hand schließen , so wäre man in starkem Jrrlhum Frauen;'an»-r dürfen da» Innere deS Forts niemals betreten, wenigsten» nicht — so lange sie Frauenkleidrr tragen Ein gewölbter tunnelartiger Gang, von dem au» rechl« und link- Seitengänge m die Woha- räume, Magazine. Laboratorien :: führen, durch- sLneidet da» Fort und überall an diesen bomben festen Räumen liegt eine dicke Erdschicht mit grüner Rasendecke Bor der Fronte de» Fort», welche ein tiefer Graben ohne Master umzieht, dehnt sich eine weite nur dann »nd wann mit Bäumen bestandene Fläche b>» zum Dorfe Holz- Heim au»; die Ortschaften Achrnheim «nd Hangenbielen sind etwa» weiter enserat »nd am Horizont zieht sich die blaue Kette der Vogesen hin, da» Panorama malertsch abschließend. Wendet man den Blick nach der entgegengesetzten Seite, wo sich der Eingang in» Kort befindet, so schaut man hinein nach Straßburg. dessen Häusermeer der Münster mächtig überragt Die Lu»ficht vom Kort au» ist ab« auch da» Beste, wa» die alle vier Wochen wechselnde, au» 1 Osficier und »5 Mann bestehende Besatzung da draußen findet. Im Großen und Ganzen ist ein solche» Eommando schauderhast lang weilig Alle vier Lage kommt der Mann auf Wach«; im Uebrigen ««den die Soldaten mit Plamrarbeiten an den Wällen beschäftigt und zu Munitionsarbeiten verweudet Osficier und Mannschaften ab« find fröhlich und guter Dinge, wenn die vier Wochen Passion» »nd Jsolirung» zeit endlich herum find und e» wieder hinein geht in die Srabt. in die Casernen von Straß burg. E« giebt deren eine ziemliche Anzahl; die be deutenderen sind die St N>cola» Easerne, die Finkmatt-Caserne, d e Austerlitz Easerne — beide berühmt gewordrn durch den am 80 Oct. 1836 inscenirten Putsch Lou»» Napoleon» III — die Eitadellencaserne und die große Schleußencaserne. Da» Ze-ghauS und da» Militairlazareth liegen an der Qifront Da» in Straßburg garmsonirende t und 3 Bataillon de» kgl sächs. 6 Jnsanterie-Regi ment» Nr 105 liegt »n der großen Gchleußen- cascrne, einem alten hohen Gebäude mit Holz treppen, da» in 3 Abtheilungen zerfällt Die Easerne, unweit welcher der W g in einen der interessantesten Gtadttheile Straßburg» — „Im kleinen Frankreich' genannt — führt u»d der Jll entlang an eia« Menge Brücken »nd Mühlen vorbei läuft, bildet nicht gerade einen angenehmen Aufenthaltsort und eS ist kein Wund«, daß sich die sächsischen Solvaten und Unterosficiere dann nicht länger aushalten, al» e» der Dienst er fordert Der Exercirplatz für die beiden säch sischen Bataillone befindet sich aus dem Glacis beim Metzger Thor und zeichnet sich, wie alle derartigen zum Drillen der Mannschaften be stimmten Plätze keineswegs vurcb Naturreize au« Der beliebteste Ausflugsort der Sachsen ist da« vor dem Metzgerthor gelegene Neudors, wo sie namentlich in der Restauration von Slehmann zu finden sind. Die an Kaiser»- und König» gedurtStag alljährl-ch statlstndenden größeren Vergnügungen werden ebenfalls hier abgehalten. E» giebt daselbst ein Pianosorle und ein musik kundiger Sachse spielt ir. der Regel zum Tanze aus. Die anwesenden Mädchen auS Slraßburg und Neuvors — freilich ist auch ma> che Anti- Lucretca darunter — drehen sich gar gern mit den Sachsen im wirbelnden Reigen, misten sie dock, daß dieselben gar wohl verstehen, da» Tanz- dein zu schwingen Die Bel ebtheit de« sächsischen Mililair» al« Tänzer bei den Mädchen hat aber auch schon oft zu Rerbereirn mit den einheimiscbeu Burschen und andern Soldaten Anlaß gegeben und eine Zeit lang war sogar der Besuch von Neudors ganz verboten Uederhaupt wollen die elsässischen Burschen den Verkehr der Mädchen mit den deutschen Soldaten durchaus mcht dulden und die Schönen fügen sich meist den Befehlen ihr« Brüder, Bellern ob« Herzallerliebsten Da» ist gewiß schlimm für die armen Bat«- landSvnthetdiger. die daher untn dem anwesenden Mädchenflor nicht lange wählen dürfen, sondern froh sind, wenn sie nur eiue Tänzerin bekommen «nd selbst dann und wau» mit ein« Dame der ävmi roonS« vorlieb nehmen Im allnschlimmßen Kalle tanzen sie auch mit Kameradeu Die Sachsen halten namentlich mit den Württem berg«« zusamme«. von denen da» 8 Äafanterie- Regiment Nr 18» in Straßburg garuisonirt Dasselbe liegt in der in der Eitadelle neuerbautea dreistöckigen Easerne, wo auch seit 187t ein große» Wohnhaus für UaterosstcierSfamilien und gegen über der Easerne eine Ofstci«»-Speiseavstalt für die Ojficiere de» genannten Regiment» einge richtet worden ist. Die Osficier« der übrigen in Straßburg lir- gevdrn Regiment« speisen alle zusammen m de« großen, am Broglie Platz — vom Marschall gleichen Namen» 1710 angelegt — neu erbaute« OfficierS-Easino, ein prachtvolle», aus» Reichste auSgrstattete» Gebäude, welche» am Giebel den in riesigen Dimensionen in Stein gehauenen deutschen Reichsadler zeigt. Aus dem vroglie, wo auch da» Theater, da» Easä du Broglie. da» Easb du Globe und da» Stadthaus stehen, ebenso hübscte Alleen stck» befinden, fand in der ersten Zeit nach der Besitzncqreisung der Stadt täglich Prraremustk und in der Woche Abend» 2 Mal Militair-Eoncert statt Seit Straßburg jedock» einen neuen Gouverneur «halten hat, wird Nur noch Mittwoch» Parade gehalten und zwar aui dem Kleberplatz, »um großen Aerger d-r Straßburger, welche aber vorher ebenso über di« Paraden rcusonnirten, wie jetzt über da» Unter- bleiben derselben ,,Wa» kann von Nazareth Gute» komme, !' denken die Straßburger in ihrem P-arisäerst.-n und schimpsen wacker aus die deut>cde verwaltui g drauf lo«. So ist gegenwärtig die d.-adsickrt-g e Erweiterung der Sladt eme unoersi gdar« Quelle zu Spöttereien für die einheimischen Pessimisten Auch die semer Zeit von dem Bombardement a »- gecichlelen und meist längst wieder leparirlen Sckräoen bilden noch iaimer einen beliebten Uater- haltungSstoss in den K.escn der Weisen von Straßburg, namentlich erbosen sie sich darüber, daß da» Museum am Klebervlatz uns die N-ue Kirche noch nicht wieder ausgebaut worden si,.d An letzterer wird übrigen» rüstig gebaut — zu K rche bauten braucht man allerwältS ^era-me Zeit — und da« Museum wäre vielleicht schon fertig, wenn c- nicht wesentlich verschönert werden und die, Pastagen für Läden erhallen sollte. Doch wenn c» auch dereinst m straßbura weit schöner und bester sein wird al» zu französischen Zeiten, der hartgesottene Straßburger behält doch iMipor Rechl und wird nie mit dem deutschen Regiment zufrieden sein „Früher war'« schöner uud bester in Straßburg" sagen si- jetzi, „unser alle» Straß- bürg war un« lieber! werden sie in Zakar»t sa en, nie aber aushöcen, luvckutoreo tempoi-is »eti zu sein. Doch ge, ua davon und lieber noch Einige» über da» vstentliche Leben »no Trerden Der RendezvouSp'.atz der elegant,-n Welt ist d, r Broglie; die beste Gelegenheit zu Straßburger Charaktersiudirn bietet aber der a>n Kleberplay. an den Gew«' -üben, am Guttenbcrq«pl-tz vorbei und über det» neuen Frschmarkl >.g flathend« Menschenstrr m Wähn nd eine Menge deutscher Lau e in allen möglichen Dialekten durcheinander schwirren uns daran erinnern, daß Straßburg w eder >n de ätschen Länden ist, fehlt e» auch nicht au Typen. » lche noch von der K.anzo'enzeit übrig geblieben sind Jene» junge Dämchen mit deri unter nehmenden Gesichtchen. de« krausen Haar und den verführerischen großen G^ar^en. die beim Nedrrschrerten der Straße gar tzrazjG« ihr Kloo und die Röcke hochhebt, da» zierlich chaussirie Füßchen, da» elegant bestrnmpfte Bein zeigend gehtzrl ebenso der französischen Schule au. w e jener s«sie Pciester in der Soutane Schmucke Mädchen au» de« Schwarzwald, Elsässer Bauern. Straßburg« Stadlherren, geputzte Damen. Kinder und Flaneur». Alle» drängt, namentlich zur Mittagsstunde, hi« aaeiuand« vorbei Da« regste Leben herrscht in een Geiverb«laub.'N, wo. ähnlich wie au Markttag«, in Ehemnitz unter den Lauben, tausenderlei Dinge in den Läden und BerkausSständen seil geboten »ad gekauft »»«den Am Guttenberg - Platz mit dem Denkmal de» Erfinder» der Buchvruckerkanst sitze« eine Menge Hökerinnen mit Salat, Kohl und dergleichen und Meist« Gailenberg nimmt sich seltsam genug uni« all d« grünen Maare a»« Auch aus dem neaen Markt und hint« dem Museum am Kleber- platz wird seilgehalten mit Obst und Gemüie. letztere BerkausSstelle stößt an die stattliche Markt halle für allerlei Waare Aus dem neuen Markt aber st-hen drei kleine altersgraue, lebhaft an da» berühmte Ehausteehau» aus dem Altmarkt in DreSden erinnernde Gebäude, wo ebenfalls Ber- kaustläden sich befinden Straßburg besitzt cine Menge Denkmale, von denen vor Allem da» broncene Standbild de» am 6 März l7SS zu Straßburg geborenen General»
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