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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187511235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-11
- Tag1875-11-23
- Monat1875-11
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1875
- Autor
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Erscheint tSglich früh 6'/, Uhr. Lchartt«» und ErpeLiUca Johannisgaffe 33. Verantwortlicker Redacteur Pr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion DormiIIag« von lt—12 Uhr Nachmittag» von « —S Uhr. AnMhme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis V,ü Uhr. Zu dnrFilialen für Jas. Annahme: Otto Stemm. Universitätsstr. 22, «suis Lösche. Hainstr 2 l. Part, nur bis V.3 Uhr. W 327. KWgrr TaaMII Anzeiger. r rW M P«IW Tvkaiqesibildte, Handels md GeichäMMH^ Dienstag den 23. November. Auslage 13,650. Abovnrmralrprei» Viertels. 4AML, inet. Bringerlohn 5 ML, d»rck die Post bezogen »7 Mk. Jede einzelne Nunuiier 30 Pf. Belegexemplar tO Pf. Gebühren für Extrabeilage« ohne Postbefördcrung 30 Mk. mit Postbefördcrung 4L Mk. Inserate lqesp Bourgeois;. 2« Pf. Gröstere Schriften laut unsere» Preisverzeicbniß. — Tabellarischer Satz nach böbcrcm Tarif. Ueclamen unter dem vedaetionrSrich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Srveditio» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praonumoriuKl« oder durch Postvorschuß. 1875. Bekanntmachung. Znr Ergänzung de- mit dem 2. Januar 1876 ausscheidenden Dritttheil- der Herren Stadt verordneten ist die gesetzliche Neuwahl zu veranstalten. Die de-halb angefertigte und in Druck gegebene Wahlliste liegt vom 16. November d. I ab 14 Lage lang in folgenden Geschäft-localen, deren Inhaber sich der mit der Auflegung und Aus händigung verbundenen Mühewaltung mit dankenSwerther Bereitwilligkeit unterzogen haben, alS: bei Herrn M.B. Maumann, TauchaerStr.ed, I bei Herrn F. Sk O Geißler, Nordstrabe 25. - - Lo«t» Lohmann, Dresdner Str 38, - - Earl Golzseh, Gerberflraße 6t, - - G«ßav Zehler, Sternwartenstr. 34, - - GuKav Juckuff, Hainstraße 18, - - Earl Ladt, PeterSsteinweg 13, - - W. F. Sednbert Machf., Brühl 61, - - Mngnst Knhn, Dorotheenstraße 6, - - Earl Schutte, Grimm. Sir. 16. uns - - Brun» Barth, Ranst. Steinweg 18, - - Hahn Sk Scheibe, PeterSstraße 36. an« und wird während dieser Zeit auf Verlangen nicht nur an diesen Geschäftsstellen, sondern auch nn Rathhause t. Stock aus dem Dorsaale den Stimmberechtigten in je Einem Exemplare auSgehändigt. Bis zu Ende deS siebenten Tage- nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung, also bi« zum 28. Movember d. I., steht jedem Betheiligten frei, gegen die Wahlliste bei dem Unterzeichneten Rathe Einspruch zu erheben, über welchen dann binnen der nächsten sieben Tage Entschließung gefaßt »ud dem Eiusprechenden eröffnet werden wird, wie denn auch die Liste nach der zu fastenden Entschließung eventuell berichtigt werden wird. Nach Ablauf obiger 14 Tage wird die Wahlliste geschloffen und ist den zu diesem Zeitpunkte etwa noch nicht erledigten Einsprüchen für die bevorstehende Wahl keine weitere Folge zu geben; auch können Bürger, welche in der geschloffenen Liste nicht eingetragen find, an der Wahl nicht Theil nehmen. Die Wahl geschieht unmittelbar und hat jeder einzelne Abstimmende 11 an sässige und 14 unansässige Bürger, welche zugleich zum Ersatz ftattgefundener, bez bis zum IrhreS- schlutz noch stattfindender außerordentlicher Austritte aus dem Stadtverordneten-Collegium bestimmt sind, zu erwählen. Die Stimmzettel find an einem der hierzu festgesetzten drei Wabltage, den 2. 3. oder 8. Deeumber d. I., in den Vormittagsstunden von 9—12»/, oder in den NachmittagSstundea von 3—6 Uhr in de»» H«r1»rref«al de« BnchhändlerhSrfe vor dem Wahlausschuss« von den Abstimmenven selbst in Person bei Verlust deS Stimmrecht- für diese Wahl abzugeben. Heber daS weitere Verfahren enthält unsere Bekanntmachung vom heutigen Tage, welche in de» oben erwähnten Geschäft-localen mit einzusehen, überhaupt aber der Wahlliste dcigedruckt ist, da- Nähere. Leipzig, den 9 November 1875. Drr Math der Stadt Leipzig. vr. Koch Eerutti. Bekanntmachung. Wir veranlassen hierdurch alle diejenigen hiesige« Grundstücksbesitzer, welche nicht selbst hier ihre» Wohnsitz baben, binnen 4 Woche» und längsten« bi» zum LS. Decenrber d. I. einen hier wohnhafte» Bevollmächtigte« zu ihrer Vertretung in allen Verwaltung»- und Polizeiangelegenheiten und zur Annahme von Zuserttgungen. Verfügungen und Ladungen, sowie Abgabe verbindlicher Erklärungen für sie durch ausreichende Vollmacht bei an» z« legtttmtre«. Nach Ablauf der obigen Frist werden wir gegen Säumige mit Strasauflagen Vorgehen. Leipzig, den 12. November 1875. De« Math h«r Stadt Letoztg. vr. So cd Eerutti. Bekanntmachung. Die von der Weststraße nach dem Joha««aparL führende Straße und Brücke bleiben wegen daran vorzunehmender Arbeiten am 22., 23. und 24 d. M gesperrt. Leipzig, am 17. November 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Soch. Cerutti. Holzauktion. Mittwoch den 2äl November d. I. sollen von Vormittag« 9 Uhr an aus dem dies jährigen Mittelwaldschlage in Abtheilung 3 deS Bnrgauer Forstrevier», dem sogenannte» Pohlentz, in der Nähe der Lützschenaer und Stahmelner Grenze ca. 49 Meter a»pene und weidene Molle«, sowie ca 230 Langhaafe« gegen sofortige Bezahlung an den Meistbietenden verkauft werden Zusammenkunft: nn Pohlentz Leipzig, am 16 November 1875. De» Math» Forsideputatto« Gewölbe - Vermiethnng. DaS zeither als Wachlocal der 8. Feuerwache benutzte Gewölbe in der George»halle «M Driihl soll nach zuvoriger Wiederinstandsetzung als GeschästSlocal Mittwoch de« I. Deeember d I. Vormittag» RL Uhr an NathSstelle vom L. Januar L87V a» «us sech» Jahre an den Meistbietenden vermte- thet werden und können die BermiethungS- und BersteigerungSbedingungen schon vor dem Ver* steigerungStermm bei un« eingesehen werden Leipzig, am 17. November 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Soch. Eerutti. Musikalischer Bericht. i Kiiuste» Gewa»dha«Sco«cert. — Dritte Kammermusik. Lewsig, 12. November. Die Zeiten, da man eine Violinvirtuosin al- eine Seltenheit betrachtete, find ohne Weiteres al« überwundener Standpunct zu bezeichnen, nachdem Frl. WanderSleb a»S Gotha im letzten GewandhsnSconcerte als So- llstin auf dem Bioloncell ausgetrete» ist. Der im Ganzen nur mäßige Erfolg dieses ersten DebutS ist wohl weniger der Neuheit der Erscheinung, alS persönlichem Mißgeschick zuzuschreiben und darf also ihre werthcn Colleginnen iu »ps nicht abhalteu, gleichfalls ihr Heil zu versuchen. Warum sollte sich unter ihnen nicht eine fiuden, die neben der uöthigeu künstlerischen Gewandtheit zugleich de» kraftvollen Ar» besäße, um sich gelegentlich anch einmal mix Nachdruck Gehör zu verschaffen? Letztere« ist Frl. WanderSleb zur Zeit aber noch nickt im Stande. Lrotz sichtlichen Bemühens wollte es ihr nicht gelingen, ihre Farben iu eine« Maße anfzntragen, wie solche« für die räumlichen Verhältnisse de« Gewandhauses ausreichend ge wesen wäre. Und so behielt denn da« „Milde" fortdauernd die Oberhand über da« „Starke". I« Uebrigeu spielte die juuge Dame sowohl ein Eoncert von Molique, al« auch »wei weitere Stücke, „Notturno" von GrÜtzmacker und „Stück im Volkston" von Schumann, technisch so sauber nod rein, daß fie schon in Rücksicht daranf eine etwa« srenudlichere Aufnahme verdient hätte, al« zn welcher sich da« Publicum in Wirklichkeit habetlietz. Wie glücklich war dagegen der Sänger de« Abend«. Herr Hofopernsänger Bulß au« Cassel! Derselbe errang sich mit dem Vortrage einer Arie a»S „der Fall Babylon«" von Spohr urd «oeier Lieder, „der gefangene Abmiral" von E. Lassen und „Du wundcrsüßeS Sind" von Th Kirchner, den Beifall de» Publicum« in solch' hohem Grade, daß er sich zu einer Zugabe ver anlaßt sah. Ei« prächtige«, volles Organ (Bariton), gute Schule nud eine von allen Manieren freie, wohldurchdachte Vortragsweise, da« find die Vorzüge, welche Herr Bulß al« Eoncertsänger besitzt und damit allerdings so ziemlich Alle-, wa« zu einem vollendeten Sünstler seine« Fache- gehört. Und »un zu unserem vortrefflichen Orchester Dasselbe spielte zu Anfang de« Loncert« die vierte Symphonie (Sänr) von Gade. ein Werk, in der Form so knapp und doch nicht knrzathmig, dabei von solcher Frische, daß e« wohl al« ein Mnster in seiner Art gelten mag, — zum Be ginn de« zweite« Lheile« sodann die Leonoren- Onvertnre Nr. 3 von Beethoven, über welche rächt« zn reden ist, und am Schluß „Bajaderen tauz" »ud „Lichtertanz der Bräute von Laschmir" «n» Nubiostein'« Oper „FeramorS", zwei Sätze ht angenehmer Balletmnfik, vou denen be- r« der erste mit seinem scherzoartigeu Schluffe st rusprach. Wir danken Herrn Eapell- Kern ecke für die letzteren beiden Gaben und bitten unr um mehr vou Rubiustein »ud verwandten Eompovisten. Daß da« Publicum dem wackern Orchester und seinem verehrten Dirigenten »ach dem Vortrag der Leonoren- Ouverture höchst lebhaften Beifall spendete, heben wir al« einen Fortschritt zum Bessern schließlich noch mit besonderer Genngthunng hervor. M Vogel. Leipzig, 18. Novewbcr. Nach der Kammer musik am 13. November wird Niemand mehr darüber in Zweifel sein, welchen Schatz wir an unseren Abcndunterhaltuugen im Gewandhau« haben. Sind diese Abende auch jene« glänzenden Geschmeide« entkleidet, welche« die Orchestercon- certe ihre blendende und bestrickende Macht au«- üben läßt, so tragen sie doch den einfachen Schmuck der Gediegenheit fast noch mehr an sich, al« jene, in denen so zu sagen allen mu sikalischen Schätzen der Erde ein Platz gegönnt wird. Hier find die meisten von vorn herein ausge schlossen. Während anderwärt« wenigsten« noch da- Metall der menschlichen Stimme in seinen edelsten Verarbeitungen al» eine Zierde von Srmmermufik-Concerten erscheint, beschränkt man sich hier fast lediglich auf den Diamantenfchei« der Streichmusik, dessen leuchtend reiner Glanz ge» legen tlich einmal in die Klänge de« Pianoforte, höchst selten aber einzelner Blasinstrumente ge faßt wird, wo er sich dann doppelt strahlend hcrdorhebt. Daß die Streichmusik der köstlichste Schmnck solcher Abende »lerwärt« ist und bleiben muß, wer möchte eS bezweifeln? ES wird sich ihr Werth jederzeit bestimmen lasten nach dem Maße der Sorgfalt und Vinstlerischeu Einsicht, welche mau gerade de« Quartettspiel zuaewandt hat; und wie jener härteste uud kostbarste aller Edelsteine seine Schönheit, sein lebhafte« Farben spiel wieder erst dnrch die Schleifarbeit einer kuust- geübte» Hand erhält, so ist der Gennß au den großen Quartettcomposttioueu unserer Meister iu der Lhat ein himmelweit verschichener, je nach der Qualität der künstlerischen Arbeit, welche sie nn« vermittelt. Diese erst ist i« Stande, fie in ihrer rechte» Karbe. Reinheit und Durchsichtigkeit er scheinen zu lassen. Die Vollendung de« Schnitt« kann de« Diamanten erst seinen vollen Werth geben. An den beiden ersten Abende« war unser Streich quartett gegen die beiden Gäste, Kran Elara Schumann und vr. Ferdinand Hiller, bescheiden zurückgetreten. Der letzte Abend zeigte e« in seiner Vereinigung mit einem ebenfalls Leipzig angehörigeu Künstler, Earl Reinecke; und hier trat e« nun einmal recht in den Vordergrund. Zwei seiner Glieder, die Herren Eoacertmeister Schradieck nnd Schröder, waren dort unaus gesetzt thätig. Alle in einem Streich-Quartett von Haydn (»p 76, Ko. 3) nnd Schumann (op. 4t. ^ckur); die beide» Letztere» noch in dem dazwischen liegenden k^änr-Trio, opus 70, von Beethoven. In welchem Grade e« diese« vier Künstlern (die Viola spielte Herr Eoncertmeister Röntgen, die zweite Violine Herr Hanbold) nnn gelungen ist, un« die Freude au den Meisterwerken der Kammermusik durch ihre Arbeit zu erhöhen, das konnte man neulich einmal recht deutlich beobachten: »ud diese Wahrnehmung eben veranlaßte mich zu der EinganaSbemerkung, daß nun wohl Nie- mand mehr iu Zweifel darüber sei. welchen Schatz wir an unfern Abendunterhaltungen für Kammer musik im Gewandhause besitzen Daß Herr Capellmeister Reinecke am Clavrer dazu nicht daS Wenigste gethan, füge ich z» allein Ucberfluß hinzu. Wer ihn an dem neulichen Abend spielen hörte, wird einen unvergeßlichen Eindruck davon mit hinweageuommen haben Dabei ist e« eine besondere Genugtbuung, so treffliche Kräfte am Ort zu wissen. So unver gleichlich groß der Genuß ist. einmal ein Quartett, wie da« Florentiner. zu hören. — so selten ist er ja auch! Ebenso schlimm stünde e« um »v«, wenn wir auswärtige Kunstgrößen nöthig hätten, um diesen Abenden dw wüaschenSwerthe Anziehung zu geben. Die beiden ersten erhielten einen fest lichen Eharakter durch die Auwesenbeit der Gäste; aber auch da« Alltagsleben ist schön bei nn« Diese lleberzeugung hat un« der neuliche Sonn» abend gegeben Wa« »u aller Kürze hier über diesen Abend noch zu sagen ist. macht keinen Anspruch aus Voll ständigkeit und will zum Theil nur al« die ganz bescheidene Aeußerung eine« Eivrelneu gelten, der sich dagegen freute, mit dem Vorstehenden viel leicht einer mehr oder weuiger allgemeinen Empfindung Ausdruck gegeben zu Hab«, ES be trifft auch nur Nebensächliche« Zunächst hätte ich ein paar Worte mit der Violine de« Herrn CoucertmeisterS zu reden, die e« über'« Herz bringen konnte, sich nicht gleich mäßig mit der Temperatur de« Saal- und dem Innern de« avtheilvollen Künstler« zu erwärmen. Hat sie c» dem Eoncertflügel der Fra» Elara Schumann etwa zu Liebe gethan, der ebenfalls neulich den künstlerischen Erguß durch seine Ver stimmung in der Reinheit trübte? Und dann wolle e« mir der Herr Capellmeister nicht verübeln, wenn ich ihm wieder einmal einen neuen Namen gebe Neulich, in irgend einer Be sprechung eine» SbonnemeutcoucertS, la« ich von ihm al« Iupiter-Reiuecke, „der, da« GiegeS- scepter in der Hand, sein Orchester lenkt" — öder etwa- dergl. Heute möchte ich ih« einen Correg gio »Re,necke nennen, denn die Bertheilung von Licht und Schatten, allerdings mit einer gewissen Vorliebe für scharfe und unvermittelte Lon- traste, war ihm neulich «ne besondere Ange- legen heit. Einen Meister de« Clairobsenr. auch einen musikalischen, läßt »an sich gern gefallen Daß in der Verschmelzung dieser beiden Gegensätze ein Haaptreiz de« musikalischen Vortrag« besteht, konnte einem so feinsinnigen und vielbewanderteu Musiker, wie Retuecke, am Allerwenigsten entgehen Freilich ist «S hier »ngemeiu schwer, da« der Natur des KlÜgeliustrument« entsprechend« Maß allezeit zu halten, und, wo sie nothwendig find, anch jene Mitteltinten auz»wenden, welche e« ver hindern. daß beispielsweise die Anfänge einer lichten Pianofärbung einmal von dem dröhnenden Dunkel einer im Forte gegebenen Baßpassage, der sie folgen, verwischt werden, überhaupt diese Farbcncontrastirung mit der Zeit nicht den Bei geschmack der Absichtlichkeit bekomme Wer an der Spitze eine« virtuosen Orchester« steht, Wolken- sammelnd und wolkenzerstreucnd im Augenblick, für den muß e« schwer sein, für seine künstlerischen Intentionen am Piano einen AuSglcich zu finden Aber — wenn die Klangwirkung an jenem Abend, wie ich glaube, nicht immer die künst lerisch beabsichtigte war. so war e- die geistig inspirirte und die dem innern Ohre de- Hörer« direct sich offenbarende Wirkung im Elavierpart de« Laclur-Trio nur um so mehr? I« Verein mit diesem geschätzten Künstler, welcher un« neulich den denkbar schönsten Ersatz für da- Fehlm der Gäste gab, wirkten die Herren Gchradirck und Schröder ebenbürtigen Sinne«. WaS im Streichquartett schon nach drei Abenden ansfirl, war eine größere Gewöhnung der einzelnen Partner aneinander Ein Herz und eine Seele sind sie zwar noch nicht; aber die immer größere Einigung solcher gesnnv empfin denden, tiesgebildetcn Musiker erfreut schon jetzt in hohem Maße Stellen, wie die im 1. Satz de« Gchumann'schen Quartett«, unmittelbar nach der synkopenartigen, kurz vor der Reprise, können noch seiner gegeben werden Mit dem Eintritt der gehaltenen, streichenden Töne kommt eine Weihe Über da- Ganze, die e« zeitweilig über die materielle Sphäre gänzlich binarrShebt; da will man auch im Ton die LoSlösung vom Ma teriellen erleben, — die vier Saiten, die vier Spieler vergessen können, e» muß wie auS einem, uud au« einem verklärten Munde klingen. Ich erinnere mich dieser Wirkung in dem näm lichen Quartett einmal zu der seligen David Zeiten. Die Florentiner nenne ich hier absichtlich nicht, da sie ganz andere Gelegenheit haben, sich mit einander cinzuspielen, al« unsere Leipziger Künstler, die zugleich in der Oper und in den großen Eoncerten Mitwirken Zu einem besonderen Genuß — und dafür auch einen besonderen Dank! — wurden uns dies mal die Variationen au« dem Haydn'schen Quar tett. Die Perle der vier Sätze, zeigten sie »a« auch da« auSführende Quartett aus der Höhe seiner Leistungsfähigkeit. DaS hierdurch sofort gewonnene volle Interesse der Hörer wurde in der Folge durch keinerlei „zu Biel" abgeschwächh der Abend blieb erfrischend bi» zuletzt, Dank der gelungenen Anordnung und Ausführung de« Pro gramm«. E Piutti. Verschiedenes — Verhaftung von Brigham Houng. Brigbam B»ung, der Häuptling der Mormonen, hat sich geweigert, seiner siebzehnten Ehehälfte, Krau Anna Elisabeth dre ihr zugesproche nen 9500 Dollar« Alimente zu zahlen Da« VandeShezirkS-Tericht in Salt Lake Eity hat des halb am 29 vorigen Monat« decretirt, >"ß Brighn«
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