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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187511297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-11
- Tag1875-11-29
- Monat1875-11
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1875
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Erfcheiut täglich früh 6'/, Uhr Led<lckl«> »ud SrpcLllüiu JvhauniSgass« 33 Verantwortlicher Neda.turr Ar. Htttuer in Reudnitz. Sprechstunde d. vedactioa »vn t l—tt U^k R»ch»ilt«ß« ,v« 4—k> u«r. «tm-Me der'Hr Sie nächst, sskuenoe Nummer bestimmten AnsrAttr M Mschenrageu bis 8UlpdN«chmim«S. «n »mm- uM Aestttztzen früh »is '/,9 IM MtzruRttate» sSr Zul. Xaiuch« Orr« st« PMk, önolgrschichtr, Handelt- M SffchWaM. «»flage LS,650. .Xi. ,n.!nnknk«prki« viertelj 4V, Mk, »ncl. Brinaerlobn 5 Mk.. sura. die Post bezogen 6 Mk J«d« einzelne Nummer «> Pf Bele-errmplur 10 Pf Gebühren für Enräbeimger- ohne Poslbefvrdcuuig 36 Dir mit Postbrsvrdrrun- 4L Mk Zukemtt tqesp.vourgeoi«,. rvP» Srdhede ^Lnsten ttut unsere n «,cia»e, «»» Hk, »edmIjouMsU! die SpalLilc 40 - 2<«»tefi«dstLspd. Mkotrt«tg den 29. Novemdtt. Bekanntmach«g. <Lm >m Hausse Nr l» der Köruerstraße dierselbst gehst lener Huno — kleiner schwarz und gelb brauner Wolfshund männlichen Geschlecht» mit weißer Brust und Kchle, ungefähr S Jahre alt — :ü am 16 diele» Monat» Abend« in Folge einer von seinem Herrn, besten Kmd er gebissen, em- vsaugrnru Avchtigurg entlansen und am 19. diese« Monat» in Waldenburg »egen erschossen worden. Bei der vom dortigen Ben rk-thier ante vorgenommenen tzection hat sich ergeben, d«»O dieser H«»d der «UergrSHte« Wahrsch«t»ltchkr1t «ach a« der r»Aw«th gelttte» Hai Derselbe ist vvr dem Entlaufen währeüb de» ganzen Tage- ans der Straße gewesen, e» wird aber versichert, daß er einen Maulkorb getragen, mit welchem er auch entlausen sein soll. Ja Folge besten »ird die in unserer Bekanntmachung vom 4 October diese» Jahre« verfügte Verschärfung der Vorschriften über die Hundemaulkörbr aus weitere 12 Wochen, vom 16 diese« Monat» an gerechnet, hiermit erstreckt, daher Jeder, besten Hund bi- mit dem 7. Februar 1876 oh«e vorschrtstSmählge« G«tsitze»d«n Maulkorb ans Straffen, Plätze», Wege« oder sonst anfferhalb geschloffener Nä«»e t« Stadtbezirke frei ««herlaufend betroffen »trd, da» erste Mal a« IO t« Wieder holungsfälle höher dt» zu <lv --t oder «it eutsprecheuder Haft bestraft werde» wird. Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß der Einwand, ein Hund sei ohne Verschuloen re» Besitzer» maulkorblo» auf die Straße gekommen, unbeachtlich ist, da e- nicht die absichtliche Zu widerhandlung gegen die Vorschrift ist, welche im Interesse der öffentlichen Sicherheit gestraft werden muß, sondern der Mangel an Vorsicht und gehöriger Beaufsichtigung der Hunde klebrigen» fordern wir alle Hundebesitzer aus. ihre Hund: in der nächsten Zeit genau zu beob- achten und jede bedenkliche Wahrnehmung an denselben sofort bei un» anzuzeiqen. Leivzig, an, 26 November 1876. Der Vkath der Stadt Leipzig. I)r Koch Bauer Thatsache, daß General Quesada drei Lage lang kämpfen mußte, um die Carlisten au» ihren Stel lungen westlich und nördlich von Pampelona (Navarra) zu vertreiben, den Vewei» dafür, daß wenigster.» ein Theil der carlistischen Armee nach wie vor kampflustig und bereit ist. seine Heimath mit der alten, oft erprobten Zähigkeit zu vcr- lheidigen Die Erfolge de» G:acral« Quesada haben Pampelona j-denfall« für einige Zeit wieder Ruhe vor den Earlisten verschafft; die letzteren waren in den letzten Mo naten wiederholt dicht an die Festung heravgekommeu und hatten sich mit deren Be satzung herumgeschlagen. Ob die Alfonsisten ihren Sieg durch weitere Operationen auSbeuten werdeu, erscheint indeß fraglich. Da» Gebiet nördlich von Pampelona, durch welche» die Straße nach Guipuzcoa führt, ist äußerst gebirgig und bei oem jetzt auf dem Kriegsschauplatz herrschenden schlechten Wetter nur schwer passirbar Z« einem Vormarsch in westlicher Richtung aber, gegen die H-ruptstellungen der Earlisten bei Estella, dürsten sich die Alfonsisten erst entschließen, wenn alle Vorbereitungen zu der neuen großen Campagne vollendet sein werden. Die» wird aber bekannt lich erst Mitte Decemder der Fall sein. Tagrsgeichichtliche Uederiuhl. D'.e „Nordd. Allg. Ztg." sagt, daß die Straf gesetznovelle einer der wichtigsten, aber zugleich iür d,e Verständigung schwierigsten Gesetzentwürfe der Zession sei; sie ermahnt, von den betreffenden Streitfragen dl« Erhitzung der Leidenschaften fern zu halten und will gewisse Geächtkpuncte er örtern, deren Zulassung dazu dienen tonnte, die Verständigung" zu erleichtern. Die neuen Be timmungen seien lediglich nach ihrem praktischen Wertb (eingeschlossen da- praktische Bedürs. >ß) ,u p.üsen, nicht nach ihrem Zusammenhang mit dieser oder jener Theorie unv ocn au» ihr ad- geleiteten Forderungen. Wenn die „FlenSb. Nordd Ztg." richtig un terrichtet ist, si >d die einleitenden Schritte zur Einführung der deutschen Unterrichts sprache in den Schulen de» dänisch rcdend?n Th^.s von Nordschleswig gethan worden. Die köntgl. Regierung zu Schleswig hat nämlich asr einigen Tagen aus Veranlassung de« CultuS- ministerinmS eine Circularv-rsÜgung an die Kir- ckei.visitalorien der nordschle-wigschen Propsteie.r erlassen, nach welcher die im Amte sichenden Dänisch redenden Lehrer dahin geführt werden sollen, oaß sie sich d S Deutschen ai» oer Unter richtssprache mit Sicherheit bedienen können. Zu diesem Zwecke will der CultuSminister asm nächsten Jahre ab die Mittel bereit stellen, daß der bisher einmal im Jahre am Seminar zu Tondern stattfinvrnde Eursu* für Dänisch redende sichrer zweimal jährlich abgebalten werde Der Schluß dieser Circular Verfügung läßt erkennen, daß man höheren Ort» große« Gewicht aus eine schleunige und energische Durch führung der angeordneten Maßregeln legt und daß die baldige Einführung der deutschen Unter» richtSspracke in den dänischen Schulen Nord- schle«wig» eine beschlossene Thatsache ist. Diese Schritte bcivcisen, daß die preußische Regierung entschlossen ist, die Dinge in dev Grevzdistricten mcht mehr in der Schwebe zu lasten und die Un möglichkeit einer Verständigung »it dem Kopen- hagener Tabinet über die Ausführung de» be rufenen Art. 5 de» Prager Frieden» nunmehr endgül tiger couftatirt erscheint. Der Art. 5 legt un» Däne mark gegenüber keine rechtlichen Verpflichtungen ans; »w moralische Verbindlichkeit unter der wir un« fühlen könnten, ist Über und über au»gelöst durch die »iederholt erklärte Bereitwilligkeit der deutschen Re gelung, Dänemark einen gewissen Grenzstrich zu- tückzuaeden; an den aa»jchweifevden Forderungen »er Kopenhagener Staat»mänNrr find diese ent gegenkommenden Pläne gescheitert. Kein Vertrag »er Welt ater verpflichtet un». einen Theil unsere» Gebiete» in einem chronischen Zustand der Un- rcstimwtheit zu lasten, und dre vom Cult»«- minister ergriffnie Maßregel läßt erkennen, daß Sie Zeit de» Abwarten« für un» entschieden Sorbet ist. De« preußischen vezirf-rezierungen sind die ZnschÜffe überwiesen worden, welche zur Aus. desserung der Pfarrgehälter aus den Minimalsatz von 2400 bezw 3000.4 erforderlich find Dabei ist die erfreuliche Erscheinung zu Tage getreten, daß au» dem zu diesem Zwecke bestimmten Fond» noch ein erheblicher Ueberschuß verfügbar blerbt. Derselbe soll in der Weise ver theilt »erden, daß einem Theile derjenigen Geist lichen, welche noch nicht 20 Jahre im Amte find und rin Einkommen von weniger al- 2700 >4 neben freier Wohnung beziehen, soweit die Mitte auSreichen, Zuschüsse zur Erfüllung eine» Ein kommeubetrag» von 2700 gewährt werden An maßzebenoer Stelle in Preußen ist eine Verminderung der Kosten für alle Civil» stand-acte in« Auge gefaßt worden. Die Ephoren sind vom Consistortum ausgefordrrt worden, schleunigst darüber zu berichten, ob in ihren Diöcesen bei Taufen, Trauungen, Beerdi gungen außer den kirchlichen Gebühren noch an dere Abgaben z. B zu Schulzweckea, erhoben werden, welche Höhe diese Abgaben erreichen, aus Grund welcher Bestimmungen sie erhoben werdeu und ob der Aushebung dieser Abgaben irgend welche Bedenken entgegenstehen. Die bayerische Regierung ist auf dem besten W:gc zur VolkSthümlichkett. Hie hat im Bun- deSrat-e ihre Stimmen gegen die Bestimmungen der Strasgesctznovelle erhoben, wa« allgemeine Anerkennung sogar im feindlichen Lager findet D.c ullrrmontanen Blätter nennen da« Verhallen vcr Regierung einen „lobenSwerthen Widerstand" und verkünden dasselbe mit augenscheinlicher Ueber- rastung. Nur die allerverstocklestcn Blätter Hallen mit ihrer Anschauung hinter dem Berge, weil sie reckt wohl wissen, daß nur ein aufrich tiger, bewährter Freund de« Reiche- die Stellung des Worncr« im Reiche cinnehmen kann Solche Ereignisse verbreiten über die wirkliche Lagt der Dinge mehr L'cht als da« gründlichste unv beste Werk üorr die Verfassung und da« Recht de» Reich«, — mehr Licht, als den „Ex'.remcn" l>ed ein kann. Die bayrische Regierung hat mit ihrer Abstimmung in dem einzigen vorliegenden Falle dem Lanke Bay-rn mehr genützt al« die »ltramontane Kammermajontät in hundert Jahren nützen würde. Am Sonnabend Nachmittag« 2 Uhr sarid in V ie n da« feierliche Leichenbegängniß de- Cardinal« Rauscher statt. Bei demselben waren an wesend: der Kaiser, die Erzherzöge, die Minister, die Mitglieder de« diplomatischen Eorp«, die Präsioenlen sowie zahlreiche Mitglieder beider Häuser de- Reich-rathe-, die Generalität, der Statthalter, der Bürgermeister von Wien mit den Mitgliedern de« Gemeinderathe«, mehrere Bischöfe rc. Obgleich England die nationale Wieder zeburt Deutschland« und die Herstellung de« Dretkaiser-Bundr« mit sehr geringer Sympathie »egleitet hat, benutzt e« nun doch die wider seinen Wunsch und ohne sein Zuthun entstandene Lage, um dev Niedergang der Macht Frank reich« in der europäischen Politik zu seinen Gunsten au»zunutzen und dem französischen Ein stoß in Egypten den Todesstoß zu versetzen. Die in letzter Zett wiederholt aufgetauchten, aber immer widerlegten Gerüchte von einer neuen eaypuschen Anleihe werde« jetzt durch die Nachricht abgelvst. daß die englische Regierung die im Privatbesitz de- Vicrköiig» von Egypten destndlichen Suezeanalactren ^itr * Millionen Pfv. Sterling angekauft hat Wird dieser Handel, wie zu erwarten, vom englischen Parlament be stätigt, so ist damit der Suezcanal, diese» geniale Werk de» Heren von Leffep». für dessen Zustande kommen Frankreich seiner Zeit so große Opfer gebracht hat, unter die Protection England» ge stellt. desselben England«, welche» die Ausführung de« L-siep«'sck»en Uniernehmen» so lange al» mög lich verhindert und bekämpft hat. Kein Wunder, daß da» „Journal de» Debat»" wieder in die nationalsranzöfischen Klagen über da» „treulose Albron" au-dricht. Die Telegramm« über die neuesten Kämpfe in Nordspanien lasten e» zwar erkennen, daß die Alfonsisten den Carlisten eine neue Schlappe beigebracht haben Anderrrseit» aber liefert di« Seq. Zghhuitzi>r»eviui^r»o t<> oder burw Postvorschuß ^us Ltadt und Land. * Leimig, 28 November Dem Reichstag ist ein Gesetzentwurf zugegangen, welcher mit Grldstrase bi« zu sechstausend Mark oder mit Gesängniß bedroht, wer der dom Kaiser mit Zu stimmung de« BundeSrathe« über die Beför derung eingeb orener Arveiter der poly- ne fischen Inseln oder üb:r die BJchästigung solcher Arbeiter aus den deutschen Ansiedelungen in Polynesien erlassenen V:rordnungen zuwider handelt. E» handelt sich darum, Mißbräuche ab- zustellcn, welche dem Sklavenhandel sich in hohem Grade nähern. * Leipzig, 27 Novbr. Die sächsische Staat«- regrerung hat dem Landtag einen Gesetz entwurf über die höheren Unterrichts anstalten vorgelegt. Die in diesem Gesetz ent haltenen Bestimmungen sollen Anwendung auf die Gymnasien, die Realschulen I. und 2 Ord- nung, die Lehrer- und Lehrerinnen-Seminare »nden, und zwar ohne Unterschied, ob diese An- stallen StaatSanstalten, oder ob sie städtische, ständische oder Stiftungö Anstalten find. Für höhere Töchterschulen, wclch» so eingerichtet sind, daß sic die Ziele der höheren Volksschule über steigen, werden d.e Grundsätzc ihrer Organisation von der Aufsichtsbehörde, sowie die Verhältnisse der Lehrer und Lehrerinnen an denselben von ver obersten Schulbehörde bestimmt. Wesentliche Bestimmungen de« Gesetze« sind: Da» Ministe rium de« Cultu« und öffentlichen Unterricht« übt alö oberste Schulbehörde Ubersämmtlichc von dem Gesetz betrofs nen Anstalten da« Oberaufsicht« recht au«. Den Privatcollaturbehörden verbleibt da« Recht der Besetzung der Lehrerstellen und die Verwaltung der ökonomischen Angelegenheiten der betreffenden Anstalten, sie sind aber verbunden, über Einnahme und Ausgabe eine besondere, von dem Casscnmesen anderer Schulen völlig getrennte Rechnung zu führen, alle zwei Jahre den Etat der Anstalt dem Ministerium vorzulegen, und können den Satz de« zu erhebenden Schulgelde« weder bei Errichtung einer derartigen Lehranstalt willkürlich seststellen, noch später ohne höhere Ge nehmigung herabsrtzen oder erhöhen Den höheren Nnterricht-anstalten, welche mcht Staat«anstalten sind, ist zunächst eine Schulcommission vorgesetzt. Jede Anstalt hat ihr eigene« Lehrercollegium. an dessen Spitze ein Director steht. Die Be- stimmuugen über Lehrordnung, Lehrmethode. Lehr- bücherund Schulprüsungen werden von der obersten Schulbehörde getroffen. Die Zahl der Schüler soll in der Regel in Unter- und Mittelclasten nicht über 40, m den drei Oberclassen nicht über 80 steigen. Die Schulserien dürfen tu der Regel lO Wochen im Jahre nicht überschreiten Die Lehrer theilen sich in ordentliche oder ständige Lehrer, in außerordentliche oder HÜlfßlehrer, m Fachlehrer und in Probelehrer Die Anstellung al« Lehrer setzt, mit Ausnahme der Fachlehrer, akademische Bildung und die Erlangung der Candidatur de« höheren Schulamt« vorau«. Die Anstellung ständiger Lehrer darf nicht auf Kündi gung oder Zeit geschehen. Bei der auf länger al« zwei Monate während de« Jahre« angesuchten Beurlaubung tritt für dm dritten Monat «in Ab» rüg der Hälfte de« monatlichen Gehalte« ein Für die weitere Urlaub»zeit kann, nach dem Er messen der AastellangSbehörde, nach Befinden die Einziehung de« ganzen Gehalte« aus die Dauer der NrlaubSzeit verfügt werden Ausgenommen hiervon ist der Fall, wenn der Urlaub zur Her stellung der Gesundheit erweislich nothwendig war oder dehus« der Theilnahme am Reichstage, an der Ständeversammlung oder an der evangelisch lutherischen Laude«synohe ertheilt wird Die wegm unverschuldeter Dienst Unfähigkeit oder hoh-a Leben«alter« in dm Ruhestand tretenden Lehrer haben Anspruch auf die gesetzlich geordnete Pension »ad ebenso kommt ihrm W ttw.-n und Waisen die geordnete Wlttwev- und Waisenpenfton ru Rücksichllich der Behandlung der Lebrgeger stände und der Vertheilunz de- Lehrstoffe« sin» die Lehrer an die von der obersten Schuldehöree gegebenen allgemeinen Vorschriften gebunden. T ie Direcloren sind zu 14 Unterrichtsstunden in k r Woche, die ordentlichen und provisorischen Ober- lehrer bi« zu 22, die Fachlehrer bl« zu 28 Stun den verpflichtet Jeder Lehrer kann au« admini- strativen, da« Interesse der Schulanstalt berni- fmden Rücksichten oder in Folge organischer Ei-- richtungm in eine andere Lehrerstelle, welche sein.n Fähigkeiten entspricht, versetzt werken, d. h ob> e Verkürzung seine« bisherigen Dienstunkomwrr» Zur Gründung einer Privatlehranstalt, welch« sich da« Ziel einer höheren UnterrichtSanstalt steckt, bedarf eS einer Concession, welche nur v >n dem Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts ertheilt werden kann * Leipzig, 28 Nov Am letzten Freitag Adens beging der hiesige Plattdeutsche Verein ,m Tnanonsaale de« Schützenhause« da- Fest seine« einjährigen Bestehen« Angesicht« zahlreich-r Manifestationen, durch welche sich seit dm groß-n Jahren l870 und 1871 in allen deutschen Lande.r da- Bewußtsein der Zusammengehörigkeit d r wiedergeeinigten Stämme bei jeder Gelcgenhe k so freudig au«spricht, ist es ein wohlthumd«« G - fühl, auch die andere Seite de« deutschen Volke gemülh« sich überall kundgeben zu sehen — vebe : dem Anschluß an« „große Vaterland" hat dieinni e Hingabe an die engere Heimath und die pietäl- volle Pflege ihrer angestammten U-berlieserungcn in Sitte und Sprache ihr voll-« Recht. Diese Pflege hat sich auch der hiesige „Plattdeutsche Verein" zur Ausgabe gemacht. Er setzt sich au» Mecklenburgern. Pommeranern, Schleswig»Hol steinern, Westfalen rc. zusammen und ist Mährens de« einen Jahre» seine« Bestehen« zu einer in edem Slnneachtuuggebietenden und lebenstüchtiger Gemeinschaft erwachsen, die sich neben der Erzi- ung heilerer Geselligkeit die Beschäftigung mit den Schriftwerken der plattdeutschen Dialekte ange egen sein läßt — Der neuliche Festabend legi- »eredtc« Zeugniß dafür ab. daß die kleine Gesell, chasl, welche durch liebenswürdige Hinzuziebun, von Gästen ihre Zahl um einige Häupter vei mehrt hatte, ihre Zwecke sowohl nach der heiteren wie nach der ernsten Seite hin schon jetzt vollav^ zu erreichen verstanden hat. Der musikalisch deklamatorische Theil de« Feste«, welche« dur-v eine zugleich kräftige und gemütbSwarme Red-: de« BorstandSmilglledeS, Herrn Westphal, e,- öffnet wurde, bot ein reichhaltige« Programm, »estehend au» Liedern, Harmoniumvorträgen ui o Vorlesungen au« plattdeutschen Dichtern E - olgte ein durch heitere und ernste Reden pe würzte« Mahl; Tanz bi« an den Morgen schloß da« muntere Beisammensein ab. Wir wünsch.-« dem hiesigen „Plattdeutschen Verein" ein srö - iche« Wachsen und Gedeihen und rufen ihm vo > Herzen seinen eigenen kräftigen Wahlspruch zu .Jung« holt fast!" — Den» Schneidermeister und Lehrer der Z^. chneidekunst F. W Emmerich in Dresden ni von dem Fürsten zur Lippe da« Prädicat „Ho 'chneider" beigelegt worden. Der Glückliche! — Au« Dresden schreibt die „Dr. Ztg Wir meldeten jüoast aus Grund einer un» vo> HerrnGewerbebankdirector Fröhner gewordene,, Mitthcilung. daß derselbe von der Bewerb,,: - um die 11. Stadtrath-stelle, für die er von sein»« Freunden im Gtadtverordnetencollegium in Auf sicht genommen war, absehe. Daß nun auch d e ssortschritt-partei von der Candidatur, die unter den obwaltenden Umständen nicht ungünstiger ge wählt sein konnte, absieht, verübeln wir ihr nicht. Ehrlich aber ist e» nicht, daß ihr Hiesige- Parteiorgan sich jetzt so anstellt, al» ob die tovt geborene Eandtdal»rr gar nicht existirt hätte Wir können dem gegenüber nur unsere frühere Behauptung aufrecht erhalten. — Am Donnerstag Abend ist aus der Strecke Nossen-Rcßwein ein beklagenSwertber Unfall geschehen. Ein junger, rm besten Ruse stehender BahnwärtergehÜlse, welcher im Begriffe stand aus dem Bahndämme von Nossen au« naw Hause zu wandern, ist unterwegs bei Zella vo-.-. dem Zuge ersaßt und dermaßen zerrissen worden daß man am andern Morgen den Kopf n v Rumps getrennt, weit von einander liegend, vor- fand Ebenso lag isolirt ein Bein, noch ,.n- Stiefel befindlich. ES soll ein grausiger Anblick gewesen sein' An einen Selbstmord dürste hier nicht zu denken sein, wohl aber an Unvorsichtig keit seiten« dr» verunglückten -a
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