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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187007070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-07
- Tag1870-07-07
- Monat1870-07
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1870
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-618 «Mst»t»»« Hai« a, ftdwi Verändert ein Fremder hier sein Quartier, so iß er, unter Angabe seiner vochge» Wchu»g, von de« neu« Wirthe in der K. 7 vorgeschriebenen Weise anzumeldeu. 8 11. Die Aufzeichnung der eingezogeuen Personen in den Pnfonalsteuer-Listm befreit nicht von der VerbiMichkeit ihrer Ab meldung bei dem Polizei-Amte. Wer über die gehörig erfolgte Meldung eine Bescheinigung zu erlangen wünscht, hat den Meldezettel doppelt einzureiche» und erhält daun ein mit dem Stempel de- Polizei-AuuS versehene- Exemplar Mück. Derselbe darf jedoch nicht dem Fremden anS- -eantwortet werden. 8 12. Da- Polizei-Amt ist e- dem allgemeinen Beste» schuld«, ruf die Befolgung vorstehender Vorschriften streng zu halte», und eS wird demnach jede Vernachlässigung derselben mit einer Geldbuße bi- zu 5 Thaler oder verhältuißmäßigem Gefaugniß, nach Befinden auch härter geahndet werden. i L Leipzig, den 6. Juli 1870. DaS Polt-et-A«t der Stadt Leipzig. Rüder. Bekanntmachung. Da- 22. Stück de- diesjährigen Bundesgesetzblattes de- Norddeutschen Bunde- ist bei uu- eiugrgangen und wird bis zu« LA. d. MtS auf dem Rathhaussaale öffentlich au-hängen. Dasselbe enthält: Nr. 516. Gesey, betreffend die Feststellung de- HauShaltö-Etat- de- Norddeutschen Bunde- für da-Iahr 1871. vom 15 Mai 1870. - 517. Verordnung, betreffend die Feststellung de- Etat- der Militairverwaltung de- Norddeutschen Bunde- für da- Zahr 1871. Vom 15. Mai 1870. - 518. G setz, betreffend die.Abänderung de- HauShallS-Etat- de- Norddeutschen Bunde- für da- Jahr 1870. Vom 11. Juni 1870. - 5IS. Gesetz wegen Aufhebung der Elbzölle. Vom 11. Juni 1870. - 520. Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde einerseits und Oesterreich andererseits, die Aufhebung de- Elb« zolle- betreffend. Vom 22. Juni 1870. - 521. Verordnung, betreffend die Ausführung de- Gesetze- wegen Errichtung eine- obersten Gerichtshöfe- für Handelssachen vom i2. Juni 1869. Vom 22. Juni 1870. Leipzig, den 5. Juli 1870. ' Der Rath der Stadt Leipzig. Cerutti. vr. koch. Bekanntmachung. Da- 12. Stück de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes ist bei unS eingegangen und wird bi- zu« 22. d. MtS. auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich au-hängen. Dasselbe enthält: Nr. 73. Gesetz, die Einfüh'ung der Civckstand-register für Personen, welche keiner im Königreiche Sachsen anerkannten ReligionSgesellschaft angehören, und einige damit zusammenhängende Bestimmungen betr., vom 20. Juni 1870. Nr. 74. Verordnung, die Ausführung de- vorbcmnkten Gesetze- betreffend, vom 20. Juni 1870. Nr. 75. Bekanntmachung die Bewilligung der vom Vorschußvereiue zu Euba erbetenen Au-uahmen von bestehenden Gesetzen betreffend, vom 11. Juni 1870. Nr. 76. Bekanntmachung, den H. 13 der Telegraphenordnung vom December 1868 betreffend, vom 23. Juni 1870. Leipzig, am 6. Juli 1870. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Die Ernennung der 30 Haupt- und 12 Hilf-geschworneu für die 3. die-jährige Sitzungsperiode hiesigen GeschwornengerichtS durch LooSziehuvg soll Mittwoch de« IS. J««t l. I., DorwittagS Lv Uhr in öffentlicher Sitzung de- Unterzeichneten Bezirksgericht- im kleinen verhandlung-saale nach Maßgabe de- 8- 20 de- Gesetze- vom 14. September 1868 erfolgen. Leipzig, den 5. Juli 1870. Da- KSutgliche Bezirksgericht daselbst. " Stellver - - - FmauMer Wochenbericht. Die Hausse-Ideen bilden noch immer da- Leben-element der Börse, au die sie sich mit aller Kraft klammert, in denen sie den Muth findet, über alle Bedenken sich hinwegzusetzen, die manch mal ihren drohend au-gestreckien Finger mitten im Glanz und Jubel erheben. Die Juni-Abrechnung zeigte überall einen starken Uebe, stütz an Stücken, so daß die Speculation schwer belastet in den neuen Monat übergeht. Jndeß darum kümmert sie sich wenig. Bilden doch ihre Combmationen bloße KartenhäuSchen, welche ein Luftzug hinwegweht. Erst wenn die Reihen der Spieler sich lichten, wenn die Vorsichtigen ihren Gewinn ein- streichev und sich vom Wahlplatze zurückziehen, erst dann beginnen die Schwierigkeiten, thürmen sich die bisher verborgen gebliebenen Wolken zu drohenden Gewittern zusammen, und an Stelle der Addition tritt dann im geduldigen „Börsenbuche" die Subtraction und wischt die erträumten Gewinne hinweg. Je höher die Course steigen, je länger die Bewegung anhält, je weiter sie über ihre natürliche Berechtigung hinauSgeht, desto mehr nimmt auch dre Qualität der Spieler ab. und e- bleibt nur jener widerstands lose Haufen übrig, welcher stet- als Opfer fällt, sobald der Slurm lo-bricht. ES ist eine eigenthümliche Position, in der sich die Speculation befindet. Der Hausse fehlt da- Gegengewicht der Covtremive; nur hin und wieder taucht der rasch vorübergleitende Schatten versprengter Baissier- auf; im Fall eine- Umschlag- ist daher bei solchem Mißverhältnis die Gefahr starker Erschütterungen nahe gelegt. Biel wird von Syndikaten gesprochen, welche sich für die Hausse diese- und jene- Effect- gebildet haben sollen, und die Spieler haben sich daran gewöhnt, in ihnen ihre Vorsehung zu erblicken; iadeß gleichen diese Syndikate, fall- sie nickt blö der Mythe augehöreu, jenen geheimnißvollen Gestalten, die erscheine» und verschwinden, ohne daß Jemand ihren Spuren zu folgen ver» In Stellvertretung: vr. Lincke. mag. Da- abschreckende Beispiel de- Lombarden - Gyvdicat- hat übrigen- seiner Zeit bewiesen, wie wenig zuverlässig diese Art Regisseure find und wie plötzlich unter ihrem Zauberstabe die lachendsten Fluren sich in die trostloseste Einöde verwandeln. Die Woche war wiederum Zeuge einiger interessanter Vor gänge auf finanziellem Gebiete. Der Proeeß in Berlin gegen zwei ehemalige Direktoren einer Leben-Versicherungsgesellschaft, welche statt eine- wirklich gezeichneten Actiencapital- von vank- directoren auf einige Stunden behuf- Erlangung notarieller Be scheinigung über d« vorhandene Grundkapital den Betrag liehen, vermehrt nur die Zahl ähnlicher Fälle und läßt die Darleiher, welche zu diesem Betrüge die Hand boten, in einem noch viel üblere» Licht erscheinen, als die Entleiher selbst, namentlich wenn unter jenen der Direktor eine- angesehenen Institut- wie de- Berliner Caffenverein- sich befindet. Ein neuer, chlaqeuder Beweis, wie tief gesunken in der Geldwelt der Moral tät-begriff ist, wie «an in jenen Kreisen eine- Gewinn- wegen Alle- erlaubt hält, mag e- auch noch so sehr gegen da- Ehrgefühl verstoße», wa- nicht direct von der rächenden Hand de- Strafgericht- erreicht wird. Widerwärtig waren auch die Vorgänge mit den Central-Vodeu- creditactieu in Berlin. Den Gründern kam e-, um einen mög lichst großen Gewinn eivzustecken, darauf an den Namen Roth schild au-zubenten, und im Vertrauen auf feine Zauberkraft (denn der Schanvfieck, welche» die Lombardenkrifi- der Rothschild'schen Verwaltung aufheftete, ist . natürlich längst vergessen, gilt in den Kreisen de- Schwindel- sogar al- Ehrenzeichen) den Cour- so hoch wie möglich hinaufzuschwindeln und mittelst eines brillante» Feuerwerk- die Pariser Börse für da- Effect zu interesfiren. Wir find nicht im Stande zu ermessen, wie viel dabei auf reelle Käufe zurückzuführen ist. Laut murrt aber die öffentliche Meinung darüber, daß ein solche- Unternehmen, dessen Wesenheit allem Schwindel avgekehrt sein sollte, wiederum dazu dienen muß, de» Rothschild und Genoffen Gckegenhett zu gebe» kolossale Gewinne --- — ^
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