Dresdner Nachrichten : 11.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187907118
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-11
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- Dresdner Nachrichten : 11.07.1879
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«ksnstanrinoper. 10. Juli. «Ine an die «uß«»arliqen Vertreter der Vierte aerlchtele Infor mation sagt: Der souv«. rLne «rt. wodurch der Kbeblve Ismail abgeietzt wurde, hätte ipso t»elc» die «tirkung gehabt, de« German von 187» auizu» beben. Der Sultan ae- lange letzt wieder zu der ganzen früheren Autorität aber «achten. — Die Er- nennun^, der türkischen Deleairten für die Brr» bantlungen mit Griechen land soll in nächsten Ta gen eriolgen. Hierzu sind Riza Palcha, Musslt Ei- tendi und Sava» Pascha designirt. x»odt-rvivrriu»m«. Tagektalt für Woklik, U»terl»altvng, Geschästsverkelir. LSrfeiibericlit, Fremdeuliste. Mttredaktenr: vr Linil ssie^r«^. Für da- FeuiU.: L.n«tH»tT Druck und Eigenthum der Herausgeber: unä Vor Knut itllor Llsslspspierv, pfLNlidristv, Gallon «tc. Fu-raliluupk allor Ooupon-. llnontxk«ltliok8 i 8oklo---8f,-i.-m'- i». Lvntrols cksr Vsrloosung nNvr )Vortkimpik.f.,. V sslaviiUkvr llov 8>>«I« r».'a^8o liroppvl »la«« aut k> iotii, km» äV-s-o. Fllog nnok Domleilslellv für Wevtlsvi. Periani erdffnetr Risttk», Rußland aecepttre dk» Vorbehalte Serbien« »e» züglich der se> bisch.bul garischen Grenzregulirun, bei Kula und loste im Interesse der künttigen treundichaitlichen vezleb- unaen zwilchen vulaatie» und Serbien die Wünsch« Serbien» durch eine neuer liche Delimitation bald berücksichtige» zu können. Versailles. IO.Juli. In brr Kaminer verlas Gloguet einen 'Bericht über oen vom Senate ange- ^ . — nominenen Gesetzentwurf. Verantwortl, Redakteur: ^ betr. die Ve>legung deS t«!»»,-«» in Dresden, »etni-tvls in Kammersitzcö nach Paris. Der Bericht schloß mit dem Anträge, die Senatötassulia anzunehincn. ausgenommen Artikel 5. welcher den Präsidenten der Kammern da» Recht entzieht, direkt Militärkräste z» reciuiriren. Die Berathung der Vorlage wurde auf Sounabcnd vertagt, um mit dem Senate eine Verstän digung auzubabnen. Hieraus folgt die Gencraldiskuision der Budgets. London, io. Juli. Unterhaus. Bourke anru.ortete Otwav: die Regierung erhielt keinerlei Rachricht, baß Rudar Pascha die Rückkehr nach Eghpten untersagt sei. «r^SI7MMW7187S. WittervngSsussichten: Veränderlich, stellenweise Regenschauer, kühl, stürmisch. Polittsche«. So ist denn der Frankenstein'sche Antrag nun glücklich! mit 89 Stimmen Mehrheit zum Beschluß erhoben worden. Diese ^ Mittwochs-Sitzung war nicht nur der Gipfelpunkt der jetzigen Session des Reichstage«, sondern wird immerdar einen Gedenktag in der Ge schichte Neudeutschlands bilden. Ein Merkstein wurde gesetzt, daß die EntwickelungDeutschlands nicht fürderhin mehrnach demEinheitüstaate erfolgen solle. So wurde die Bedeutung des Frankenstein'schen Antrages vom Freund wie vom Feind aufgcfaßt. Allerdings wurde diese Bedeutung gerade von Denen, die ihn unterstützten und durch setzten, bestritten. Namentlich Windthorst hielt eS für weltllug, über die eigentliche Ncnur des Antrages hinweg zu schlüpfen und Fürst Bismarck stellte ihn als unverfänglich dar. Ätzer darin bestand gerade dir Kunst des Kanzlers am Mittwoch, daß seine einstündige Rede meisterhaft verhüllte, wie er zur Annahme des Frankenstein'schen Antrages gedrängt worden ist. Bis zuletzt, bis zum Sonntage, hat Fürst Bismarck geschwankt, auf welche Bruchlhcile dcü Reichs tage« er sich stutzen solle. Erst die Petroleumdebatte hat seinem Zögern ein Ende gemacht. Hierbei hatte sich namentlich Lasker unter dem Bcifalle seiner Partei in dem Tone der Sozialdemokratie gegen den Petroleumzoll erklärt, so daß, wie der konservative Abg. v. Helldorf bemerkte, die darauf folgende Rede Bebels als „Muster paatSmännischer Ruhe" erschien. Und doch wußte Bismarck, ivie alle Well, daß der Sprecher der nationalliberalen Partei seine auf reizende Petroleumrede nur ans Aerger über den Durchfall seiner Freund« als Minister hielt. Es blieb dem Fürsten Bismarck Nichts übrig, als sich aus das Centrum zu stützen. Er fühlte sich von den Natio- aalliberalen verlassen. Daß «raus derNoth eine Tugend machte, leuch tet aus seiner Rede für Jeden hervor, der zwischen den Zeilen zu lesen versteht. Aber Fürst Bismarck thut Das, was er thut, ganz. Die neue Situation, die ihm das Eeiurum aufnöthigt, beutet er um fassend aus. DaS Erste, was er zu thun sich gezwungen fand, war ein Absagebrief an die Nationalliberalen. Er hat ihn klar und deutlich geschrieben. War es ihm vorher schon mitunter lästig, daß di« Nationalliberalen sich nicht beschieden, die Regierung zu beein flussen. daß sie vielmehr „die Negierung regieren" wollten, so hat ihn die Petroleumrcde LaSkerS gezeigt, wohin der Nationalliberalis» mu» treibt: zur Sozialdemokratie. Diese Erkenntniß freimüthig ausgesprochen zu haben, ist das bleibende Verdienst der Bismurck'schen Red«. Da« deutsche Bürgerthum hat e» freilich schon lange als die ärgste Bedrängniß empfunden, daß von zwei Seiten an ihm gerüttelt wurde: durch die sich auf den Neid der Besitzlosen stützende Sozial demokratie und durch den alle Mittelvermögen verschlingenden, Gesetz und Recht verachtenden Großkapitalismus, dessen Verfechter die Nationalliberalen waren. Wenn Fürst Bismarck, indem er sich „enger an die liberalen Parteien anlehnte, bisher hoffte, eine allge meine Verständigung zu erzielen", so hat ihn der Gang der Dinge gelehrt, daß daü Gegentheil eintraf. In dieser Erkenntniß sich aus festere Säulen zurückgezogen zu haben, das hat der Kanzler offen bekannt. Und hier fand Fürst Bismarck Wendungen, für die man ihm nur dankbar sein kann. Er nannte es „ein Glück für Deutsch land, daß e» sich außer auf Preußen auch auf andere Staaten stützen kann; da« ist ein« Stütze, die durch Nichts ersetzt wird." Hier wird von berufenem Munde der hohe Werth des nichtpreußischen Deutschlands für Deutschland anerkannt und Das berührt u», so wohlthuender, als gerade die Nationaltiberalen alles Außcrpreußiscbc immer nur als „Kulturdünger für die märkische Sandebene" behan delten. Ja wohl! Wir Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben, Thüringer, Lllemanen und wie wir sonst heißen, wir brachten und bringen zu demReiche so viel an Geistcsgaben und materieller Macbt, an Begeisterung und Leistungen mit, daß erst hierdurch ein Deutsch land möglich wurde. Diese unsere Ergänzungen des Preußen- thum«, dessen Verdienste um das große Vaterland jeder Patriot allezeit in Ehren halten soll, wurden von Bismarck freimüthig aner kannt. Und diese Bedeutung des nichtpreußischen Deutschlands finden wir verstärkt und auf die Dauer gewahrt durch den Franken stein'schen Antrag. Dieses neue Abkommen aufrichtig zu halten, bezeichnet« Windthorst als eine Ehrenpflicht der Negierungen. Mag daher auch Fürst Bismarck auf seinen neuen Standpunkt haupt sächlich dadurch gekommen sein, daß er sah, wie der Liberalismus, dessen er sich bisher bediente, Bankerott machte — die Schwerkraft der Dinge wird dahin führen, daß in Deutschland künftig die rein germanischen Stämme sich nicht mehr von dem halbslavischen Osten Gesetze und Sitten diktiren zu lassen brauchen. Wegen dieser Natur des Frankenstein'schen Antrags wird auch die deutsch« Nation die schweren Bedingungen und Zugaben desselben in den Kauf nehmen können. Die indirekten Steuern wurden in der Thal in einen; Grade erhöht, der wohl Anfechtung verdient Die Besteuerung des Petroleums mit 8 Pf. für den Liter, des Kaffees mit 2V Pf. für'S Pfund geht zu weit, zumal außer der Pc troleumlampe und der Kaffeetasse auch der Schmalztopf und die Tabakspfeife der Höherbesteuerung unterliegen, die Salzmäste aber nicht steuerbefreit wurde. Dies auszusprechen ist nicht bloS für die Presse, sondern ebenso für einen Abgeordneten Pflicht. Hieran soll einen wackeren Mann keine Ungnade von oben irre machen. Die warnende Stimme zu erheben, gerade wenn cs mit Gefahr ver bunden, ist dann erst recht Ehrensache. Anders aber verfährt dabei der wahre VolkSfreund, anders der gewerbsmäßige Agitator. Lasker, Richter-Hagen und Bebel, so grundsätzlicheßGcgner sie sonst sind, in der Verdrehung kommen sie überein, daß die Erhöhung der indirek ten Steuern erfolge, um den Besitzenden auf Kosten der Besitzlosen ein Geschenk zu machen. Das sprachen die 3 Herren offen aus. Wer aber die« thut, der reizt die Volksleidenschasten auf. Es liegt etwas Wahre« darin, wenn LaSker-Richter-Bcbcl als „ein dreiblätteriges Kleeblatt, an einem Stengel und auS einer Wurzel" genannt wird. Skst wächst der Laster, dann sprießt der Richter und zuletzt «Galtet kt de, Bebel. Der Letzter, unterschied sich ru seinem Vor- thcile von Ersterem wenigstens noch darin, daß er Schutzzölle unter Umständen für heilsam erklärte. Aber die gemeinsame Wurzel des Kleeblattes ist das Streben, die staatliche Ordnung zu untergraben, das Aufhetzen der Besitzlosen gegen die Besitzenden. Die Wahrheit erheischt, zu sagen, daß indirekte Steuern auch dem armen Manne eine Erleichterung gewähren, indem sie ihn von der direkten Steuer, vom Steuerexelutvr und von der Pfändung befreien. Und wenn der neue Zolltarif den entscheidenden und hervorragenden Industrien in Deutschland einen Absatzmarkt ihrer Erzeugnisse sichert und dan.it dem tüchtigen und fleißigen Arbeiter reichliche Arbeit gewährt, so setzt man ihn in den Stand, die höheren indirekten Steuern zu tragen. LaSker und Richter hätten, als sie die indirekten Steuern bekämpften, wenigstens nicht verschweigen sollen, daß der Ertrag dieser Steuern jetzt unentbehrlich ist, um wieder Ordnung in die Finanzen zu bringen. Ist eine Er höhung der direkten Steuern jetzt möglich? Ja oder nein? Wenn nicht, was bleibt als Erhöhung der indirekten? Oder sollen wir Schulden über Schulden machen? Laskern und Richtern ginge da gegen wohl kein Bedenken bei, denn dann blühte ja das Geschäft ihrer Freunde, der Großbanquiers, die durch Staatsanleihen immer mehr die Staaten unter ihre Botmäßigkeit zu bringen hoffen. Nein, es gab eben kein Mittel, aus der jetzigen Finanznoth hcrauszu- kommen, als auf Masscnverbrauchsgegenstände erhöhte Steuen zu legen. Mit den jetzt bewilligten Steuern, diese dankenSwcrthc Er klärung gab Bismarck auch noch, ist die Finanznoth im Wesentlichen gehoben. Aus der Bismarck'schen Rede seien hier noch einige Einzel heiten nachgetragen Er spielte auf die bekannte Fabel des Mene- nius Agrippa an, wo die Glieder des Menschen nicht langer dem Magen zu Diensten sein wollten. Hier sei es umgekehrt. Der NeichSinagen solle an die Glieder Nichts abführen, das wollten die Nationalliberalen, aber gerade Das erstrebe er (Bismarck . Dann kanzelte der Kanzler die Fortschrittspartei ab: „Ihr Führer Richter hibe längst gesagt, von mir käme alle Unruhe her und meine Beseitigung würde paradiesische Ruhe schaffen. Ich muß das zurückgeocn: Von der Forttchritt-pariel kommt alle Unruhe her und von Denen, welche mit dieser Partei sympathisier«. Ich hatte es kür meine patriotische Pflicht, dem Wunsche meines kaiserlichen Herrn gemäß auf meinem Plaüe an-zuharrrn. Weiß der Redner, de» ich erwähnt habe, einen ehrenvollen Weg. mich dicker Pflicht -u entbinden, so will ich bicicn Weg geben und kann sogar versuchen, sei» Freund ru sein. Mit den Nalionallideralen. subr er iort, könne er nicht langer gehen. Es sei zwischen ihm und diesen eine Abkühlung einactrctcn. Wenn man mit Jemandem, von dessen guten Ab sichten man nicht überzeugt ist. türk ein srcmdcü Land gebt, so ist man aus seiner Hut. Steckt der Sintere die Hand in die Tasche, so zieht man die Pistole; ziem der Andere die Pisioic, so schick man ichon loS, ohne daran zu denken, ob man de» land- rechtlichen Bestimmungen über Nothwchr Genüge thut. Man kann nicht rüste», auch nicht diplomatisch rüsten, ohne nicht Gegenrusiungen hervorzuruien. Mir kam eS vor, aiö ob au! der andere» Seite gerüstet würde und in der Politik gi t eben das allgemeine Vaud recht nicht. Ich lühlte mich nicht ongcgriffeu. ader verlassen". Nun, für uns ist es die Hauptsache, daß in Zukunft eine andere Politik in Deutschland getrieben wird als die national- liberale. Dann wird es möglich sein, zu Steuerermäßigungen zu gelangen. Neueste Telegramme dev..Dresdner Nachrichten." Berlin, io. Juli. Der Reichstag nahm bei Berathung der Vorlage, betreffend den Ankum der Grundstncke am KönigS- plap zum Ban eines R e i ch - ta g s g cb ä » d e o, den Antrag keS Adg. Rci l'cnspergcr sEreicldi an, zunächst Eimitteluugcn »der de» sogenannten „kleinen Köiiigöplatz" zu veranlasse», wo durch die Regierungsvorlage a »gelehnt ist. Der Gcietzcnt- wart, betreffend die S t c u e r > rc i u c i t des Spirit»- iür gcwcruichc Zncckc. wurde diekuistonSIos, crenio der Gesetze»!- wurs belretzknd die 'Wacnenüatisiik in dritter Lciuug devottcloö genehmigt. ES ioigten W ahIvr ü s u n g e». Nach deren Er ledigung wurde das T a b a k steu e rg c i e tz in dritter Berathung ohne wesentliche Debatte nach den Beschlüsse» der zweiten Leimig genehmigt. Der Reichstag trat nach Erledigung kleinerer Vor lagen in die dritte Berathung des Zoll ta risg eietzcö ein und erledigte nur die Gcncrgidiocmston. I» derselben erklärte Völk, er habe zwar gegen den Antrag Frankcnstcin gestimmt, werte aber kür den ganzen Tarli stimmen, weil er eine Reform stir unerläßlich halte und die Garaniicirage nur untergeordnete Bedeutung habe. »Abg. Bchr l-ckunoldowi verliest eine Erklärung der steihäiidlcrischc» .nemervatihen und Treirichke'S, deS FnhaltS, daß dieselben im Hinblick aw tie Reth- wendlgscil der Finanzz Ue lür de» ganzen rarik stimme. Außer dem sprechen Höldcr und Schorle in er iür das Geich, Häncl, Schröder <Friedberg> und Vahlreich lLocial- dcmokrati dagegen. Nächste Sitzung morgen. London. 10. Juli. Nachrichten vom Kap zuiolge trat General Ercabock am l!1. Juni bei dem Fort EbclinSierb ei» und begann am folgenden Tage der allgemeine Vormarsch. Am 21. Juni kam man an den Umdalazi-FIuß. Blau stieß nur aus unbedeutenden Widerstand. General Newtigate ist mit seinem Hauptauaitiee in Upoka eingctreffen. General Wood wird dem nächst seine Vclbindung inil dein General Ercabock Herstellen. Locale« and Sächsiickic«. — DaS Ministerium des Inner» hat zn der von dem Stadt- ratb zu Jwickau unter Justimmliiig der dortigen Gemeinde Ver tretung beschlossenen Herabsetzung kcS ZinSiußco der An leihe vom Jahre 187» von 5, aut -l'-> vom Hundcrl vom I. Januar 1880 an Genehmigung ei weilt. - Vorgestern Abend <; Uhr ward im Stadtverord netensaale unter Vorsitz deS Herrn Oberbürgermeister Or. Stübel eine gemclnschaitliche Sitzung beider Kollegien abgehaltcn zum Zwecke der Wahl von vier Vertrauensmännern zu einem Ausschuß für die Feststellung der Urlisten zur Schöffen- und Ge- schworenenwahl. gemäß der neuen deutschen Stra,Prozeßordnung, die am I. October d. I. in Krait tritt. Gewäblr wurden die Herren: Eigarrensavrlkant Wilhelm Schneider, Kaufmann Feodor Wieden an». St.-V. A. Ltnnrinann und Staktrath Sehsstirtb; außerdem noch drei Ersatzmänner. Nack' Erledigung dieser for mell rmiständlicheren wie wichtigen Wahlangeiegendeit zog sich das leuleitiae Kolleaium »»rück und das diesseitige dcaann unter Vorsitz Adv. E. Lchmann S seine regelmäßige Liüuug. nutz wel cher, da eö sich i» der Mehrzahl »ur nm Pensivnirungcu, Wartc- geld, Adiacenzbeittäge iür Schieußcnbau :c. handelte, nur er wähnt sei, daß die Stattberoitnetc» de» Besuchern der Saloppe, die simpel zu Fuß kommen, wohlgeneigter sind alb Denen, die zu Wage» oder Pferd kommen, denn die ii» Interesse des Publi kums von dem rührigen Pachter Müller welcher am der Tribüne au'merksai», aber sthlicßlich wenig crircut zuhöric elbctcnc Er richtung eines Siallgebaudcs wird als nicht »ötbig nicht bewil ligt, dagegen stir einen Küchenanvau und eine Marc,»iie hie Summe von :l70i» Mark genehmigt; ine dieic VerhoNkommnungen teö Etablissements wird der Pachtzins am die Vcrriagszcit um lährlich 2->o Mark erhöht. Schließlich ward e n Antrag der St.-V. HauSwalv und Gen., der Ltadtrath wolle, nachdem da» Brockmann'schc Hauö aus rer Albreck'ttstraße gestilien, nun kür reguläre Fortführung der Straße sorgen, dein Vcrwciltungeauo- schuß zur Berichterstattung ühcnvtcsc». — Wenn man den „Drcöuer Nachrichten" Etwas am Zeuge flickt, beliebt mg» häufig mit einer gewissen Geringschätzung vcn uns aiö einem „LokalGatte" zu spreche». Abgesehen davon, daß darin kaum ein Tadel liegt, denn jedes einflußreiche Blatt muß an seinem Erscheinungsorte festen Boden gciaßt bade», so wissen unsere nach Hundertiauscntcn zählenden auswärtige» At'onnenttn und Imcreittcn bester, wie weit verbreitet unser Blatt ist. Einen recht drastischen'Be!cg taiür erhalte» wir von der andere» Hälfte der Erdkugel. Auö Australien ieudet man unö de» dasigeu „Marpvorough Standard", der In seinem Lcilaristel dasjenige llribeil in'o Englische übersetzt wicdcrgicbt, welches ein vor cilichrn Woche» erschienener Lcitgrtikel über die Politik Englands und den Zuiukrlcg lallte. Plan siebt, jedes Wort, das in den „Dresdner Nachrichten" sicht, wirb gelesen, selbst jenseits des Acguators. — Sachsen hat. wie schon vielfach erwähnt, seit einigen Jahren ganz bedeutende Umbauten in seine» BahnhoiSan- lagen erhalten, deren Projekte und Ausführungen sämmtlich dem Ingenieur - Hauptbureau der Sachs. S taatsbahnen entstammen. Dem reisenden Publikum ist dadurch an vielen Orten hie beste Bcguemlichkeit geboten, an die irüher nicht zu denken war, und Betrieb-, und Verkehrsstockungen sind dadurch gleichfalls beschränkt worden. Man entsinnt sich noch der klein lich und unästhetisch erbaute» Bahnbo'-gcdäudc in Bautzen, Lödau, namentlich Reick'enbach i. V-, Zwickau, Werdau u. s. w.. in erster Linie aber terBalmhöte in Riesa und Altenburg; letzt stehen an deren Stelle nach neuenen Eoabrungen praktisch und geschmackvoll au-gciührtc Bauten. ES gilt dies namentlich von dem am 7. dö. dem Publikum übergebenen «ahnhoi in Riet«, bei welchem man ersteht, daß ohne großen Lnrus, ohne überflüssige Paiasteinrichtunge» doch etwas sehr Gefällige-, dabei hauptsäch lich Praktisches und iür die Staatskasse nicht allzu Schweres »ergestcllt werden kann, woiür unseren Herren Ingenieuren nnd Architekten die öffcniliche Anerkennung auch nicht ieble» barst -- Die Allgemeine Ausstellung von Erzeugnissen der Kunst.- Wissenschaft unv Industrie iür die Jugend, oder kurzweg I u g e» t a utz ste l l u ng. auf der Ostra-Allce unterscheidet sich lehr wesentlich von ihrer Vorgängerin vor 2 Jahren, welche mehr das Gepräge einer kleineren Indnstrie-AuSstellung trug. Der heurigen Ausstattung ist durch Mitwirkung nambatter päkago»' glichet Kräfte gleich von vornherein ein mehr wissenschaftlicher Charakter gewahrt. Damit soll indeß nun keineswegs getagt sei«/ daß ci: Ausstellung nur den Pädagogen 'ekele, tm Gegentbell,' sie bietet in abwecl ölunasielci er Fülle Interessante- iür Jeder-! mann. Wenn man de» Vorccrraum, welcher vornehmlich Spiel«! waaren, Bedarfsartikel der gewerblichen Branchen aller Art. <il»! Kleider, Wäsche, Blödel, orihopädiick'e Instrumente u. dergl. Iür Kinder cnlhält, durchwandert bat, kommt man. llnkö vom Haupt» iaal, In den namentlich iür physikalische, mechanische re. Sehr»! mittel iür Schule, Hauö und Kindergarten bestimmten Raum. De» Hlniergrimb occupirt hier da- Lehr- und Lcrnmiltelinstltut von Or. Sck'ncider u. Eo. in Lcipctg. Um ein großes Skelett herum arnppinn sich allerlei an ttomtsche Präparate. Tbicrskelctte, Mineralien-, Pflanzen-, Schmetterling-- re. Sammlungen, gromr- ttische Figuren re. Bcmcrkciiswcrth ist ein großes Bild I. M. der Königin, welche- von einem Kranze von Seiken-Eocons, Seidenraupen nnd Seidcnichmcltcrllngcn umrahmt ist. Die kgl. MIiicealjeu-NIcrerlage in der kgl. Bergakademie zu Frctberg hat eine Sammlung der wichtigsten Gesteine. Versteinerungen re. ein- gesentet; äußerte»! sind noch Naturallensammlungen vertreten von O-e. Uöbcck in Reichendach und Lehrer Thälmann in Lauta bei Marienderg. Derselbe bat auch als Eurioiität ein Lchrrtb- hcit iVorlagens auö dem vorigen Fahrl'untert brigesügt. Einen hübschen Anblick bieten große Muick'el- und Korallen-Samm- iungen von G. u. R. Mercicr in Hamburg. Genannte Firma besitzt ciue Dampsmuschelickileiserei und ausgestellte Proben be weise». welch' prächtigen Glanz größere Muscheln durch den Schliff erhallen. Von Naturallensammlungen seien noch erwähnt: Herbarien von Lehrer Scvc-ien in Biberach bet Ulm, ein Käst chen mit 7 verichiedencn selbstgezogenen Eocorn'ortcn stbeild mit Spitzen, tbeilS mit runden Polen» von M. Popp Ir. in Würz- bmg unk Eartonö mit imittrten Edelsteinen als Lehrmittel für Sck'ulcn von Fr. Bergmann in Gablonz l. B. Hierher gehören auch die Thicrstguren auö Paviermach» von O. H. Prctkler in Oldernl'an. Einen wichtigen Faktor aut dem Gebiete der Natur geschichte bietet heute daö Mikroskop. Ein Mikroskop kür Schule und Haus von großer Leistung-tähigkcit. dabei äußerst billig und praktisch, hat Jean ühitcr in 'Nürnberg geliefert. Dasselbe hat bi-hcr überall die gläuzcnditc Anerkennung gefunden und wurde dereikS in vleicu Schulen cingciührt. Eö hak eine Linearvergrö- ßcrung von :»!, bl- -to und eignet sich Dank der Klarheit der Bilder, die e- giebk, vorzüglich auch zur Untersuchung von Fleisch, Milch :c. Der Preis steigt von :l vlö 12 Mk. pst Schlegel hier hat selvstgeicriigic Mikroskope mit neuestemBelcuchtungSavparat, Sci'ieck in 'Berlin Schulmikroikope ausgestellt. Pbvstkalische 'Apparate bieten Bürgerschuliehrer Hering in Reick'enbach i. V., Seminarledrer Schinle in ZiegenbalS, I. Blsck'vl in Beelin und iin Glaö» R. Müller -en. in Lauscha, Sammlungen geometrischer Körper die dcnhche Fachschule iür Blecvarbeitcr in Aue, Carl Schmidt in Döbeln «von dem u. A. auch sck'öne Sammlungen von Nutzhölzern zu Lehrzwecken, sowie neue Rechenmaschinen auS» gestellt sind« und Lang In Tauberbischmöhrim. Gern verweilt man vor Schüllers sin Dresden» Ausstellung von BedariS- und Lchrartlkcin iür Kindergärten, Die ausgelegten künstlichen Fleckitsachen sind überaus mannigstich. unv zum Schmuck von Zimmern sehr geeignet. Ein groß.S Albuin enthäl« die von Fröbcl eingeiübrten anregenden Beick üitlaungen iür Kinder. O. Wollt. Dresden, hat Modelle und Sammlungen, u. A. auch den Lustballon-Apparat vom Oberförster Baumgarten, natürlich im Modell, erponlrt. Noch finden sich hier, zum Tbell In reichhal tigen Eollectionen, Lehrmittel und Schuiuttnstlien von O. Tb. Winkler in Leipzig. Werkzeugkästen. Zeichenuttnsllien ic. von I. Holzbcrger hier, Blei- und Zelchtnstiitt von Schwanhäußrr ln 'Nürnberg, P. W. Guttknecht ebenda und L. u. C. Hardtmuth »nBudwei«. Reißzeuge von Schnetdrr-Enariinan« in Leivziil »ntz
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