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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187512174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-12
- Tag1875-12-17
- Monat1875-12
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1875
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rckattts» uni Lkpr-tli-o Johannisgassr 33. VeraMwottlicher Redacteur Gr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redattion >on»Illag« von 11—n Udr Uschmttlag« von 1 —L Utzr. Amuchmr der für die uüchst- zende Nummer beslimmten an Wochentagen dis Nachmittags, an Lonn- «ib Festtagen früh bis '/,S Uhr. P, srnFilialco süi Ink. Ttanahmr: Ltt» Klemm, Universitätsstr. 2L, Soul« Lösche. Hainstr. 21, patt, nur bis v,3 Uhr. Anzeiger. OMN für Politik, Localgcschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. A,»,v ir rs». -donnemrntnpreis viettelj 4>/,Mt, incl. Brinqerlobn 5 Dtt.. durch die Post bezogen « Mk. Jede euizelne Stummer 3U Pf. Belegexemplar 10 Pf. Grbübreu für Extrabeilagen ohne Postbesörderimg 3«', Mk. mit Postbcsvrdening 45 Mk Inserate tgesp. BouraeoiSz. 2UPs Grötzere Lchritten saut unserem PrelSverzeichniß. — Labellar,scher Satz nach böberem Tarif. Ntllamen unter dem UcdacttonoArtch die Spallzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Erpcditlon zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prseiiumorrmöo oder durch Postvorschuß. M 351. Freitag den 17. December. 1875. Zur gefälligen Beachtung. Wir erlauben uns das geehrte Publicum darauf aufmerksam zu machen, daß wir Papiergeld ans Thaler-Wiihrung lautend (außer den Königlich Sächsischen und den Leipzig-Dresdner Eisenbahn- Lißenscheinen) a«r noch bis 2«. Deeember ». o. annehmen können. Bekanntmachung. In Folge de- eingetretenen starken Thauwetter» ist e» im Interesse de- Verkehr» unerläßlich, daß die Fahrbahnen der Straßen von Schnee »nd Ei» befreit werden. Wir gebeu daher den Grundstücksbesitzern und deren Vertretern bei 10 Strafe oder ent sprechender Haft hierdurch auf, sofort und spätesten» bi» zum Abend de» 16. d». Ml», den Schnee »nd da» Ei» auf den Fahrbahnen der Straßen von deren Mitte an bi» zur Tagerinne, soweit diese Straßenstrecke nicht mit Schneehaufen bedeckt ist, beseitigen und entlang der Tagerinne auf Haufen bringen zn lasten. Auch für die Zukunft wird hiermit verfügt, daß jedeSmal bei eintretenbem Thauwetter binnen 2 Tagen von besten Beginne an bei gleicher Strafe die nämliche Reinigung der Fahrbahn zu er folgen hat. Leipzig, am 14. December 1875. Der -Roth der Stadt Leipzig. vr. Ko ch. Wange,nanu. Bekanntmachung. Bei den neuerlichen starken Schneesällen ist der Betrieb der Pserdeeisenbahn dadurch besonder erschwert worden, daß seiten» der anliegenden Grunvstückvbefitzer der von der Fahrbahn beseitigte Schnee auf den Bahngeleisen anfgehänst worden ist Oa e» im öffentlichen Interesse liegt, daß die Pferdebahn bei Schneesall ihren Betrieb so wenig al» möglich zu unterbrechen genöthlgt ist, so weisen wir die betheil'gteo Grundstücksbesitzer hierdurch an, die Abweisung de» Schnee» auf die Pfcrdcbahngeleise künftig zu vermeiden. Leipzig, den 11. December 1875 Dee Rath der Stadt Leipzig. vr Koch. vr. Reichel. OeflenMchc -Sitzung ver Stadtverordneten Freitag a« 17 Deeeaeder ». e. Abend» »/,7 Uhr in, Saale der I. Wiirgerschal«. Tagesordnung: I. Gutachten de» BerfassungSauSfchusse» über den Entwurf eine» Statut» für da» Ge werbe Schiedsgericht. H. Gutachten de» SchulauSfchuffe» über r». die Budget» der Realschule II. Ordnung, der höheren Mädchenschule, der Gewerbeschule und der Volksschulen, d. die Einrichtung der von dem Direktor in der II Bürgei schule al» Wohnung benutzten Räume zu Elasten- zimmern, e. die Theilung der III. Bürgerschule in eine III. Bürgerschule für Knaben und eine III. Bürgerschule für Mädchen, cl Mobiliarbeschaffung für die IV. Bezirksschule. III. Bericht de» StiftungSauSskdusieS über Prüfung verlchiekener Stiftung« rechnungen. Bekanntmachung. Da» 31. Stück de» diesjährigen ReichS-Gesetzblatte- ist bei un» eingegangen und swird dis za« 3. Ja»«ar 1. I. auf dem RathhauSsaale öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1091. Bekanntmachung, betreffend die Außer KurSsetzung der Gnlvenstücke süddeutscher Währung, sowie die Einlösung der vom 1 Ianuar 1876 ab außer Kur» tretende» Scheidemünzen süddeutscher Währung, vom 10 December 1875. Leipzig, den 15. December 1875. Dee -Rath dee Stadt Leipzig. vr. Koch. Ceruiti Bo« 18 bi» «it 27. Dece«ver d I wird die Packet-Ausgabestelle vom de« Kaiserlich«» Posta«t 1 (a« AaguftuSplatz) nach der Pvstwage«re«tse (H»<pt»alstratze I71V verlegt. Leipzig, de» RA D»c»«b«r I87S. Kaiserlich* Ober Post-Direetta». Bekanntmachung. Nachdem wir auf Grund de» Gesetz:» vom 26 April 1873 eine Fortbtld««gssch»le für K»ab«» errichtet haben, in welcher die au» der Volksschule entlassenen Knaben nock) zwei -ahre lang einen wöchentlich sechsstündigen Unterricht erhalten, machen wir hierdurch öffentlich lekaunt, 1) daß alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welche Ostern 1875 au» der Volksschule — gleich, diel ob au» einer hiesigen oder auswärtigen Schule — entlasten worden find, sowie diejenigen, welche Ostern 1875 von höheren Schreien abgegangen find, ohne bi» dahin da» 15. Lebensjahr vollendet zn haben, zu de« Besuch« der Fortbildungsschule verpflichtet find, »nd 2) dah Aehrherre«, Dte»stherrschaste« »»d Arbeitgeber die hier et«ztehe»de», zu« Besuche der Fortdtld»»gssch»le verpflichtete» K»ade» sofort u»d späteste«» bi»»«» drei Lage» «ach de« St«»«ge bet de« Dtrector der Aortbtld»ag»1ch«le (im östlichen Flügelgebäude der 3 Bürgerswule) u»ter Beibringung de» Sch«lentlafl»«gs- ze»avtffe- »»-»««lde» habe«, bei Vermeidung einer Geldstrafe bl» zu 30 Mark, die im Falle der Nichlerlangung in Haft »wzuwandeln ist. Leipzig, den 20. November 1875. Der Math der Stadt Hetpztg. vr. Koch. Wilisch, Resdr Feld-Verpachtung. Da» unterhalb de» alten Exercirplatze» bei Gohli» zwischen der Pleiße »nd der früheren Sandgrube gelegene, der Stadtgemeinde gehörige Feldstück von 2 Acker ISA III-U. — L PeVtar AS.», Nr Fläche«gehalt, abzüglich der davon gegenwärtig noch zur Schlamm- ablagerung und al» Zusuhrweg dahm verwendeten 106 OK --- 19^ Ar, soll auf die «e«» Jahre 187« »t» I88A S»»«ahe«d de» 18. d. M Bor«1ttags 11 Uhr an RathSstelle anderweit an den Meistbietenden verpachtet werden. Die Versteigerung»- und Verpachtungsbedingungen sowie ein Situation-plan liegen in unserer Oekonomie-Expedition im alten Iohanni-hoSpitale zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 1. Dccember 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr Koch. Cerutti. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 16. December Die Berichte der jenigen Commission de- Reichstage-, welche die Gesetzentwürfe über die Abänderung de« Artikel VIII der Gewerbeordnung »nd die gegenseitigen HülfScassen vorzu- brralhen hatte, liegen gegenwärtig gedruckt vor, so daß wohl nnnmehr bald die zweite Berathung nn Plenum de- Reich-tage» beginnen wird. Die Lommission schlägt, wie bereit- bekannt ist, eine Reihe lies einschneidender Aenderungen vor, durch welche die Existenz der freien HülfScassen möglich gemacht werden soll Referent über die Ab änderung de- Art. VIII. der Gewerbeordnung ist der >bg Rickcrt, über die gegenseitigen Hülf-- cassru der Abg. Oppenheimer * Lripzig, 16. Decembcr. Dem fünften Jahres bericht de» Lar.de- Medicinal-Eollegium- über da» Medicinalwesen im Königreich Sachsen aus die Jahre 1872 »nd 1873 entnehmen wir Fol- -ende-. Auf dem Gebiet der öffentlichen Ge surdbeitSpflege, insbesondere in Bezug auf die Verfälschung der Nahrung-mittel war alle Ver anlassung zur Aufmerksamkeit gegeben. So wurde » B im Bezirk Frankenberg der gewöhnliche Landkäse mit zerriebenen Kartoffeln verfälscht vor- aefunden. Auch die Färbung de- Fleische» mit Anilin ist vielfach beobachtet worden. ES ist hierbei nicht allein der etwaige Arfenaehalt die Erfahr, sondern man will auch beobachtet haben, daß Anilinfarben an stch, also selbst arsensreie, vachtheilige Wirkungen «uf den Organi-mu- au»- z»üben im Stande sind. Der Hauptnacktheil der gedachten Unsitte besteht aber darin, daß dadurch da- schlechte Fleisch, welche» in vielen Fällen nur durch da» Au-sehen al» solche» z» erkennen ist, ma-kirt wird. ES ist daher unbegreiflich, wie ein Be- zirkSarzt, dem eine solche künstliche Färbung zur An- reige gebracht wurde, dieselbe«!» unschädlich erklären konnte. Durch solche Fälle wird die Nolhwendigkeit immer klarer, daß derartige Beurtheilungen nicht Medicmern. sondern praktischen Chemikern, welchen da» Studium solcher Fragen ja viel näher liegt, übertragen werden Trichinenerkrankungen kamen auch 1872 wieder vor. namentlich in EberSbach mit 14V Erkrankungen (verursacht durch Genuß halbroher Bratwürste), darunter ein Todesfall, »nd iu Dre-deu 7 Erkrankungen ohne Todesfall. Da» Jahr 1873 hatte eine Epidemie mit 188 l Erkrankungen, ohne Todesfall, in Chemnitz Eine l Reihe gewerblicher Anlagen bot vielfach veran- Uafsung zu technischen Gutachten. Da» Capitel der Giflpoliz i, der Curpfufcherei und de» Ge- heimmittelwesen» nimmt in dem Bericht nur einen geringen Raum ein Die HundSwuth tritt noch immer häufig genug auf. 1872 wurden 50, 1873 30 Menschen von tollen Hunden gebissen Die Zahl der eingetretenen Todesfälle hat nur fünf betragen. Am Ende de» Jahre» 1873 betrug die Zahl der Apotheken im Lande 223. Die größte Kindersterblichkeit im ganzen Königreich herrschte in Ostritz, die geringste in Markneu- kirchen. In Leipzig »nd Umgegend starben von 100 Lebendgeborenen im ersten Lebensjahr 25 bi» 30 Kinder. lH Leipzig, 16. Dccember. E» dürste vielleicht unsere Leser interesfiren, zu erfahren, daß der elende Verbrecher, welcher daS grauenhafte Un glück in Bremerhaven verschuldet hat, der Amerikaner Thomas, sich auch in Leipzig ausgehalten hat »nd hier in manchen Kreisen ge wiß »och bekanni ist. Thomas wohnte zeitweilig im Hotel de Pologne und hat viel mit hochge stellten hier wohnenden Engländern und Ameri kanern verkehrt. — ES dürfte übrigen» angesichts diese» noch nie bagewesenen ruchlosen verbrechen» angezeigt sein, auf da» verschwinden der „City os Boston" hinzuweisen. Da» Schiff verkehrte zwischen Liverpool und Boston — also auf einer äußerst befahrenen Route — und ist seit 4 Jahren mit 250 Personen verschollen. Auch nicht eine Spur ist seit dem Tage, da die „City of Boston" den Hafen von Boston verlosten halt , aufge sunden worden, kein Schiff hat da» verschwundene angetroffen. Unwillkürlich drängt sich hier die vermuthung aus. ob nicht ein ähnliche« verbrechen damal» begangen sein mag. Eine Explosion wie die io Bremerhaven, wenn sie auf offener See im Packraume eine» Schiffe- erfolgt, muß da» Schiff in lausend Trümmer zerstückeln und alle» Lebende aus demselben rettungSlo» vernichten. Thomas ist Amerikaner, war oft, wie er gesteht, ln England und wohl auch kein Neuling mehr aus dem Weg« de» verbrechen». * Leipzig, 16 December. Bei der Wahl im Freiberger Landbezirk tritt recht klar her vor, in welcher terroristischen Weise die land. wirthschastlichen Vereine zur Erzielung confer- vativ particularistischer Wahlen gebraucht werven. Dort candttirt, wie schon bekannt, der vor- sitzende de» landwirthschastlichen KreiSvereinS, Rittergutsbesitzer Leutritz, »nd daraus haben die bet heiligten Vereine allem Anscheine nach die Ordre bekommen, mit allen ihren Kräften Dessen Wahl zu betreiben. In diesem Kalle wird also den laudwirthschastlichen Vereinen, welche be kanntlich au» Staatsmitteln subventionirt werden, nicht nur gestattet, sondern sie werden förmlich dazu angeleitrt, Politik und zwar sehr einseitige Parteipolltik zu treiben. Wir erinnern unS eine» anderen Falle», in dem da« Gegentheil von der betheiligten Stelle beliebt wurde In einem land- wirthschaftlichen Verein in der Nähe von Leipzig hielt ein Gelehrter der Landwirthschaft, dessen politische Gesinnung national - liberal ist, dann und wann Vorträge, bei denen politische Tage»- sragen nicht ganz unberührt bleiben konnten. Später stellte sich Hera»», daß ein Mitglied de» Verein», da» bereit» vielfach durch fein intri- guirende» Wesen öffentliche» Aergerniß gegeben, den gedachten Gelehrten »nd den Verein wegen der Vorträge denuncirt hatte «nd daß die De- nunciation nicht ohne Erfolg geblieben war. * Wurzen, 15. December In der letzten Sitzung unsere- Stadtverordneten-Collegium» wurde da» von dem Stadtrath für die hiesige Stadt neu entworfene Lanzregu lativ be rat Herr und einstimmig beschlossen, daß künftig nicht nur Schulkindern und Lehrlingen, sowie Schülern und Schülerinnen der Fortbildungs schule, sondern überhaupt jungen Leuten männ lichen Geschlecht» hi» rum vollendeten 17 Lebens jahr der Besuch von Localen, in denen öffentliche Tanzmusik fiattfindet, verboten ist. * Glashütte, 14 December In unserem Ort hat stch bereit» ein Wahlcomitb gebilvet, welche» zum Nachfolger de» leider viel zu früh verstorbenen Abgeordneten Lange den hiesigen Uhrensabrikanlen Großmann al- Eandidat für die Landtag-Wahl aufzustellen gedenkt. Der Letztere ist al» ein Mann von freisinnigen Grundsätzen und entschieren nationaler Gesinnung bekannt und hat, neben Lange, sich große Verdienste um die Hebung der sächsischen Uhrentndustrie erworben. * Bautzen, 14. December. Am 11. December kurz nach S Uhr Abend» wurde von 2 Sol daten der hiesigen Garnison eine unbeschreib liche, hier noch nie dagewesei-e Rohheit verübt. Die Tochter de» hiesigen Bürger» v war in Begleitung de» Seminaristen Sch., nachdem sie sich auf der am Spital zum Heiligen Geist be- findlichen Schlittschuhbahn kurze Zeit belustigt hatte, im Begriffe, einer am Scharsenstege wohnenden Kreuuvin einen Besuch abzastalten. Nur etwa 100 Schritte »on deren Wohnung entfernt wurden Beide plötzlich rücklings vo» 2 Soldaten überfallen, da» junge Mädchen wurde zu Boden geworfen, nut Füßen getreten «nd ihr mit de« blanken Seltengewehr 8 Wunden am Kopfe beigebracht; auch dem begleitenden junge» Manne wurden mehrere Wunden zugesügt, woraus man Beide hülslo» liegen ließ. Nach dem der junge Mann wieder zur Besinnung gekommen war »nd in den nächsten Häusern um Hülfe angerusen hatte, wurde da» Mävchen in beklagenSwerthem Z,stände ihren Eltern über bracht. von den zahlreichen Kopfwunden ist eine 6, eine 7 «nd eine 8 Centimeter lang, außerdem sind auch die Hände verwundet, sodaß die Aerzte heute noch da» Befinden de» armen Mädchen» al» ein äußerst schlimme» bezeichnen. Leider find trotz der Anstrengungen der Polizei- «nd Militair- behörden bi» jetzt noch nicht die Thäter ermittelt worden. Verschiedener. — Der „Bürger-Zeitung" wird nachstehende pikante Geschichte von der letzten Hosjagd bei HudertuSstock mitgetheilt; der Einsender giebt an, daß er sich für die Wahrheit verbürgen könne. Se Majestät der Kaiser fühlte sich kurz nach dem Ausbruch der hohen Jagdgesellschaft zur Lap penjagd i» der Schorfhaidc durch ein leichte» Halsübel in»di»ponirt »nd wollte zu Kuß den Rückweg zum Schlöffe nehmen. Der König von Sachsen und der Großherzog von Mecklenbürg-Schwerin begleiteten ihn. Al» die Fußpartie ungefähr zur Hälfte zurückgelegt war, stellte sich beim Kaiser, wohl eben in Folge jener Unpäßlichkeit, Ermüdung ein und die hohen Herrschaften riesen einen in der Richtung nach HubertuSfiock fahrenden Landmann an, daß er sie aufnehme, wozu dieser sich gern bereit erklärte. Unterweg» fragte der Bauer den einen seiner Passagiere, nachdem er seine Neugierde nicht läuger hatte b,meistern könrcn: „Wer sind Sie denn eigentlich?" „Ich bin der Großherzog von Meck- lenburg." „Oho!" ries der Bauer ungläubig, „und Sie. wer sind denn dünn Sie? ' fragte er hierauf den Anderen. „Ich bin der König von Sachsen" „Nanu!" sagte der Bauer, sich immer mehr erheiternd; „und Sie?" wandte er sich nun auch an den Dritten. „Ich bin der Kaiser vom deutschen Reich" „Da hört sich nun Alle» auf," lachte der Bauer Hera«»; „und wißt Ihr denn auch, wer ich bin, meine Herren, ich bin der Schah von Persien. Die Leute uzen kann ick» auch." Jetzt lachten die drei wirklichen Souve- räne hell aus, aber der Bauer lachte nicht, al»
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