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Dresdner Nachrichten : 11.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-11
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1879
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"Dl'- — «er «»um einer einI»aM»e» PelliteU» «oliei ILPlge. Uinzeinn»! »I, Zette »0 Pfte. Mn« «»raniie Iür da» «IchN- »»»>»« Eri«,»inen der Iniernt» wird nicht,e,«t»«a. >ulwür»t,e Annoncen» «listri»» »in nii» undil,»nlenginne» und Pnlonen inleriren wir nur »egen »«»nun,«,and«.Zniilun« durch vrtelmarlen oder Poilcinjahtung. Acht Hilden tollen IL Pl-e. In- ierale liir die Moni»»»-Mumme« »der nach einem gelliaze dt« P«Ut» - »nt« Lii Pt»«. Tageblatt für Uokittk, Unterhaltung, Grschästsverkehr. Lörsenbericht, Frcmdenliste. ^ Lonpvl L 6o.» «La i» «jxv « oI» Ltt» a 8okIv88-8tlU88S 14, ' gaxonübor clor LpororMso Mttredaeteur: vr L»MlI Kür baS Feuill.: Lrr»>»lUL»rti»»aui Druck und Stgenthum der Herausgeber: Veraiitwortl. Nedacteur: I«t»p»«>» Plc io DreSdeu. LcturlcI» »»«Iilvnlt in Dresden M.d'.ü°'n"K°^.r «ld»Nl>emeni0»rei» oteNrlidhrlich » Marl Li> Pft--. durch di« P»li I Mark ?ü Plge Etnjei, Num«. Ii> PI»c. «uflagt 34000 »l-mdl. gar dieRücknabe elnuelandter Ma. nulcrtvle macht sich die Nedacnoa »ich» verdindlich. Inseraten »Annahme auswttrtsl Haasenstei» u. Boaler in Ham. bura. «erttn, Wien. Leiiijtl. vasek, Beerlau, grunlsurt a. M. — atu», tvtoti« „> Berlin. Lcipfta. Wien. Hamdura. granlsurt a. M., Mün chen. - Taube 2 So. t» grantsurt a.M. —Vnemuxd. „Inbatiden, danl". - Iluraii, I.aUIle, lt utile« L Co. in Pari». ä.n- unä Vvricuuk uUor Ltsstapsplopo, k'funltdi'isfs, Mellon «to. ^.usrud1m>8 uUsr Loupous. vusntgollliotio Lontrols ävr Vorloosung ullsr ^VvrtldpLpisrs. ^Uss nuod uuk briellioksm v^ezo. üomivlktolls slik Nsvtisst. »Vit >Iv8l1tutj ^usleillöii uacl ?6n8iou von likltpkvitleu, Instr^naMirreii voll Lll. putrltv, Rsitulltornokt, für Luiuon ui»1 llarrou ill clor ssr»88<-u LIu- X Rsitbullllstrllsss uöZs uuä ävr treion iroihstulw. Llvganis pfvräv uuä i lalto Ollvai.-Lasvrns.) ^ Lssokirrs. Isiu88igv ?rvi8S. ^ 223» 24. 1879» Witterungsaussichten: Noch veränderlich, zeitweise heiter, Neigung zu Regenschauern. Reuest« Telegramme derDresdner Nachrichten." Gaftein. 10. Slugust. Der österreichische Kaiser, sowie Kaiser Wilhelm bluteten gemeinschaftlich im Babeschlosse. Abend land eine solenne Beleuchtung der de» Kurort umgebenden Berg« splven statt. Der elsaß-lothringiii e Staatö-Sekretär Herzog ist Pier elngetroffen, um sich beim Kaiser Wilhelm zu melden. (Kasteln, lo. Auguit. Der österreichische Kalier besuchte beute irüb die katbolilche Kirche, dann den Kaiice Wilhelm, welcher Besuch alsbald erirlcdcrt wurde. Beim Abschied kühlen und umarmten sich beide Kaiser. Kaiser Kranz Joseph von Oesterreich reiste gegen tl Uhr unter begeisterten Hochrusen ber Bevölkerung von (Kasteln wieder ab. Petersburg, 10. August. Der „Regierungöbote" ver- bffcntllcht einen längeren Auszug auS dein Bericht vom 2. Juli über die Berwaltung OstrumciienS durch die russischen Behörden. Der Bericht zählt bie von letzteren getroffenen Maßregeln unb überwundenen Schwierigkeiten aus und koniiatlrt, daß die Ber« trcter Russlands in Oslruineiien eine iricdliche Tendenz belolgten. Sofia, 10. August. Pcrtcv Effenbt ist mit dem Bestütl» gunasberat lür den Fürsten von Bulgarien am Sonnabend hier- sclbit eingctrofsen. — Dem Bertreter der Varna-Rustschuker Eiienbahngesellschaft gegenüber erklärte die Regierung, sie könne auf keinerlei Prüfung der Barna-Rustichuker Encndahnsrage rin« geben, bevor sic nicht alle bezüglichen Originalurkunben besitze und die ganze Angelegenheit gründlich erwogen habe. Die Re gierung wird mit Eiienbadnprolekten aller Art förmlich bestürmt, zeigt aber grobe Zurückhaltung und geht bci allen derartigen Fragen mit grober Umsicht zu Werke. SeraIe >vo, 0. Slugust. Der Brand, der den ganzen Tag wütvete. ist nun lvkalisirt, vereinzelte Wieberauöbrüche werden schnell unterdrückt. Daö Militär letzt bie Lvscharveitcn fort. Aut Anordnung des Herzogs von Würtembcrg trat ein HitsscomitS aus Beamten, Militärs unb Geineintcräthcn zusammen zur Be schaffung einer provisorischen Unterkunft, Herbcischaffung von Lebensmitteln und Organisirung von Subscriptionen. Der Kaiser von Oesterreich wleö lo.ooo Gulden für dle Rotbleldenven au. Die HllsSaction ist in vollem Gange. Dresden, 11. August. — Kaiser Wilhelm bat am Sonnabend Mittag den Kaller Franz Joseph in Gastein empfangen. Die Kaiserzusammrn- kunft gestaltete sich zu einer allgemeinen Jubelfeier und knüpf sich daran bie besten Hoffnungen bezüglich der Erhaltung der guten Beziehungen zwischen beiden Neichen. Die Ausstellung ber Gatteiner Bevölkerung und deSEurpublikumS war nach folgender Ordnung bestimmt: Bon ber ersten Gbrenpforte an: >> Laudbr» völkerung; 2) die Bcrgknapven von Böckstelnr 3) die Jagdgell schast von Gastrin: 4) Schulkinder; 5> aut der Terra,se vor der Billa Meran, woselbst ber Kaiser abstieg. Ausstellung der Cur« gäste österreichisch-ungarischer Nation. Damen und Herren ge trennt. Abend- iand eine Beleuchtung sämmtlicher Häuser statt Weiter waren bengalische Beleuchtung und Höbenieuer aut dem Gamökogel und dem Graukogel angrorbnet. Freiwillige Höhen seuer wurden durch den Pfarrer ln der letzten Sonntags« preblgt angeregt. — Die kgl. Telegrapbenleltung von hier nach dem Lustschloß Pillnitz wird bei dem genannten Schlosse mittelst Kabel- durch die Elbe geleitet. Am »Mittwoch ist eS leider einem Schiffer durch irgendwelches Berseben beim Sinkern oder sonstwie passirt, dieses Kabel zu zerreiben, so daß sich eine sehr kostspielige aber bereits fertig gestellte Reparatur nölhlg machte, die der Schiffer natürlich zu bezahlen bat. — Herr Director G. A. Müller bat sich, wie schon mit aetbellt, den Schnitt zu ber von ihm erlundencn Amtötracht für die sächsischen Richter und Anwälte patcntircn lassen, womit selbstverständlich auch die alleinige Ausführung, nachdem seine Vorschläge vom kgl. Justlzmlniiterium acceptirt worben sind, lediglich in seine Hand gegeben ist. Ihm allein siebt also nach Lage der Sache dte Vergebung der Ausführung zu. Die hiesige Schneider-Innung findet sich durch diese- Arrangement benach tdeiligt und beabsichtigt Dagegen beim kgl. Justizministerium vor stellig zu werden. Hoffentlich gelingt rö, eine alle Tbeiie beiric^ dlgende Vereinbarung zwischen den Interessenten berdcizufübren. — Wegen Straßencirbeiten ble>vt beute bie Scheuncnbos straße und von beute ab 14 Tage lang der zwischen der Blumen ^ bcö Tatzdcrgeö für allen unb Stepbanienilraße gelegene Fährverkehr gesperrt. — Da- WtenerGesani ^--Quintett, dessen Concerte aut ber V - wurden, aber an Agenten-Dazwlschenkunst scheiterten, kommt doch noch nach Dresden und concertirt morgen im Ä. Belve dere. Nicht mit Herrn Koschat, sondern mit Herrn F. Erl Daß der Name diese- Bruder- ber Herren Anton und Joses Erl Vertrauen erweckt, versteht sich; auch die Herren Fourncö Platt. Fink und Wringärtner — sämmtllch Mitglieder der tiener Hotoper — sollen trefflich sein. „-'Rvserl am Wörther, Gehör. — «ine Anzahl von Hrn. Klemlch hier herauSgegcbene Broschüren waren s. Z. verboten worden. Ebenso waren ihm s. 3- verschiedene Bände seiner „Blätter sär geistigen Fortschritt" beschlagnahmt, später aber wieder freigegeben worden. Nun stellte es sich beraub, daß der Inhalt verschiedener Artikel in den wieder freigeaebenen Bänden der „Blätter für geistigen Fortschritt" identisch war mit dem der verbotenen Broschüren. Die fraglichen Bände waren flott weiter verkauft worben, blö K. dcSbaib in den Anklagezustcind verletzt wurde. Die Anklage behauptete, baß hier nur ein Verleben ber Polizei vorlieaen könne, das K. nicht habe auöbeuten bürten. DaS k. Bezirksgericht war inbeß anderer Meinung und sprach K. fre«. — Unseren Artikel über die Ga-preise verschiedener Städte Sachsens berichtigt der Stadtrath zu Meißen dahin, daß in letzterer Stadt der Kubikmeter nlcht 27. sondern seit Anfang 1878 nur 25 Pfennige beträgt und den Ga-consumenren je nach der Höhe de- EonsumS Rabatt bl» zu lä Proc. gewährt werde. — Heute Morgen 8 Uhr beginnt in Pirna die bereit- srüher erwähnte Hauptverhanblung gegen die Dtrectoren und Ver- wattungSrätbe der ebemaiigen Actlen-Gcsellschalt „Papierfabrik Köttewitz". Die Verhandlung wird voraussichtlich bie ganze Woche Men. Die theilö schwer, theilS leicht beschuldigten Ange klagten sind: der vorm. Gewerbebankdlrector Karl Reinhoid Frdhner in Dresden. Strobbutiabrikant Immanuel Hildebrandt in Dohna, Adv. Detlev Bräuer in Dresden, Fleischer Slugust Schumann in Dohna, Privat»- Alexander Gähner und Handels agent Otto Palla-, Beide in Dresden, Uhrmacher Müller in Dohna und LandtagSstenoaraph Iir. Br. Roller «n Dresden. — AuS einem Produkiengeschäst inStriesen wurden in ber Nacht zum Freitag 40 Pfund Wurst gestohlen. - Lock witz. Ste fügen einer thicrärztiichen Erklärung ln Nr. 2l7 d Bl. die redaktionelle Bemerkung hinzu: „AuS Alle dem geht also hervor, daß die Kuh nach dem heutige» Stande der Wissenschaft cilö gesund anzuieven war. Gestalten Sie mir, der ich alö Arzt in der die Gemüt, er so auircgencen Lockwitzcr VergistungSgeichlchte ebenfalls bett eillgt bin. in dieser Angelegen heit, die in gcsundbeitopolizctlicher Hinsicht von so hoher Bedeu tung ist, auch an dieser Stelle noch ein 'Wort zu sprechen, nach dem ich bereits in dem Lockwitzcr Lokalblatte, dem „Elvlbalbolen", eine ausführliche, rein obscktiv gehaltene Darlegung der Sache gegeben habe. ES ist allerdings richtig, daö Fleisch der betreffen den Kuh hatte daö Anschn ganz gesunde» Fleisches, und selbst bci der mikroskopischen Untersuchung der mir davon zugesendeten Proben vermochte ich weiter »lchtS Ungewöhnliches daran wahr- unebmcn. als eine sonst nicht in dieser Weise beim Fleische ge pachteter Tbiere verkommende Anstillung kleiner, da- Fleisch durchziehenden Acterchen mit Blut. Dennoch aber würde ich grobes Bedenken getragen habe». dieses Fleisch für genießbar zu erklären, und zwar in Berücksichtigung dcS Zustandcö. in welchem sich bie betreffende Kub bei ihrer Tödtung befand. Die Kuh be- and sich Im Akte teS Kalbens. Ein Geburtöakt aber ist lür einen weiblichen Körrer iedeomal eine bebeutenve Katastrophe. Denn das Blut desselben, dessen Kreislauf biöbcr mit durch bas junge Geschöpf binvnrchg ng, entbehrt mit einem Male dieser Ablei tung. Es müssen hierdurch natürlich große Veränderungen im Blutlcbcn ber Mutter Untreren, tbellweise Blutstockungen, die, obgleich der Akt ein pbvfiologlsch normaler ist, doch ficbcrähn- liche Bewegungen und Veränvcrungcn im Blute hcrvorbringen. wie wlr dies sa an jeder Wöchnerin beobachten können. Damit aber dieser Zustand gefahrlos lür bie Mutter borübergehe, hat die Statur in ihrer Weisheit iür einen, Mutter und Kind gleichzeitig zu gute kommenden AuSwcg gesorgt, sie scheidet auö dem stür misch ausgeregtcn Blute die heilsame Milch ab, und die Mutter, indem sie mit derselben ihrem Kinde die einzig naturgemäße Nahrung bietet, schützt dadurch zugleich ihren eigenen Körper vor Erkrankung. Dieselben Naturgesetze, die lür die Menschen gelten, finden natürlich auch auf die THIerwelt ihre Anwendung. Das Blut einer kalbende» Kuh erleidet durch diesen Akt eine Verän derung, wenn wir eine solche auch mit dem Mikroskop nicht Nach weisen können. Stirbt nun vollends, wie es hier der Fall ge wesen war, während dieses Aktes daö Kalb. so kann wohl auch ein nicht in die Geheimnisse der Wissenschaft Eingeweihter schne ien, daß das Blut einer solchen Kuh, zumal wenn dieselbe durch den länger h »gezogenen Geburtöakt und die in Ihrem Innern vorgenommeneu tblerärztltchen Manipulationen erschöpft war. eine ungewöhnliche Beschaffenheit angenommen haben muß und daß der Genuß bcS von solchem Blute durchdrungenen Fleisches der Gesundheit unmöglich zuträglich sein kann. Wenn auch, wie versichert worben ist, bie betreffende Kub nach der Tödtung ge hörig auSgeblutet bat, so konnte doch hierbei nur daö in den Adern befindlich gewesene Blut entiernt werden. Dasjenige Blut aber, welches die organischen Gewebe und insbesondere daö Fle sch durchtrlngt, bleibt darin. Ueberhaupt scheint das Auöblutcii- iasseu nicht von solcher Bedeutung zu sein, alö man gewöhnlich annimmt. DaS Wilderet, welches wir genießen, blutet ja auch nicht aus, und doch gilt gerate dieses Fleisch für ganz besonders der Gesundheit zuträglich. Viel wichtiger Ist die Berücksichtigung der ungewöhnlichen Beschaffenbeit, weiche das Blut zu gewissen Zetten annimmt. Die Gesundheit säugender Kinder kann unter gewissen Veränderungen Im Blute tbrer »Mutter leite». Der Ge nuß mancher sonst unschädlichen Fische kann zu gewissen Zeiten sehr bedenklich werden, dasselbe gilt bekanntlich auch von jagd baren Thieren. Zu diesen Zeiten wird man nach den in Lockwitz gemachten Eriahrnngen künftig auch den Akt der Geburt rechnen müssen und sich vor dem Genüsse von solchem Fleische zu buten haben, welche- von Thicren verrührt, welche während dieses Aktes getödtet werden mußten, zumal, wenn dabei daö junge Thier nicht lebendig an's Tageslicht befördert werden konnte. Es ist im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege dringend zu wün sche», daß künftigbin behördlicherseits der Verkam terärtigen Flei sches am- Strengste verboten werde. vr. Tbeite. — In der seitlich gesctnnückkcn Bergstabt Freiberg herrscht setzt anläßlich dcö dort siatlfindenden sächs. FcucrwcbrtageS ein überaus regcö Leben. Am Sonnabend trüb wurde die in den Räumen der Turnhalle geborgene, gut beschickte Ausstellung von Feuerwehr- und Löschgeräthen re. durch Hrn. Stattralh Müller mittelst einer Ansprache eröffnet, In der ein Besuch von ca. 2000 Feuerwebrlruten auö 250 sächsischen Ortschaften in Aussicht ge stellt war. - Dem Gutsbesitzer Jcntzsch ln Borna Ist durch die Leicht sinnigkeit seiner Dienstmagv, Namen-Gössel, ein Schaben von circa 2000 Mark zngeiiigt worben. In dem Knhstall ist ein Ösen eingebaut unb am 3. b. Slk. war Feuer In demselben an- aemacht gewesen; dicht vor der Feuerung hotte die Gössel einen Haufen Hobelspäne liegen lassen, die in Brand gerathen sind und während der Nacht in dem verschlossenen Stalle so viel Rauch entwickelt baden, daß 0 Kühe, 2 Kalben, 2 Schweine und 5 Hübner ersticken mußten. — Der Böttcher Chemnitz In Leipzig fuhr am Donnerstag Fässer auf einem Stellwagen, war aber während dc» FabrenS emgeschlaien. Sin der HaUeschen Straße fiel er herab, ward überfahren und so unglücklich, daß er sofort eine Leiche war. Er hinterläßt vier Kinder. — Am Mittwoch Abend wollte in einer Restauration InCrim- mlltschau ein dortiger Gesangverein sich versammeln, ward aber, da er socialvemokratlschen Bestrebungen huldigen soll, poli zeilich aufgelöst. — Ein eben erst in der PI r n a e r Malzfabrik iertig ge stelltes Gewölbe stürzte am Freitag zusammen. Vier Arbeiter wurden dabei, scdoch nicht erheblich, verletzt. — Bel der Gose in Eutritzsch haben sich nach längerer Pause wieder einmal Studenten mit anderen Personen ge hauen. Sieben Personen mußten ins OrtSgefängniß abge- sührt werden. — In Machern bei Wurzen ward ein 18 Jahre alter Dlenstknecht verhaltet, wegen widernatürlicher Unzucht, verübt im Stalle seines Dienstherr». — In ber Nacht zum 8. b. brannte da- FuchS'sche Wohn hau- inTonndort nieder. — Bet einer der Sozialdemokratie ergebenen, al- DIrectrice in einem Geschält In Zittau khätigen jungen Dame ward setzt aus Regulsltion ber Dresdner Polizei Haussuchung gehalten, die 35 Briefe aravlrenden Inhalte» ergab. - Das 4'-/üiährlge Töchterchen de- Oekonomen Sachsenröbcr in Seiieritz ist seit 5. d. spurlos verschwunden. — In der in Oberschona bet Frelberg gelegenen „Zenith Fundgrube" Ist man in diesen Tagen aus einen bisher unbekann ten 0,40 Meter mächtigen silberreichen Quarzgang gestoßen. Ein großes Glück iür die Kurlnhabcr. - Die aus den 12. d. anaesetzte Versteigerung des Joh. Gottl. Schmlbtschrn Grundstücks in Volgtsbcrg ist aus- a e b o b e n. TresSem Montag, II.AuM. ^ - In der Bnrgstraße in Zwickau i-at siä, der : ltjährige Maurergehilse Ernst Werner auo Lemm tz im Rcujjiici ca erhängt. - Oeiient11che Ge ri cb rs i i tzu » g cn. TerSchwagcr von Jda vcrchel. Knödel ged. Lorenz nagle gegen (.-etzkere, weil ihn diele zu verschiedenen Zeile» teS Ticbitai Id beschuldigt, bcz. Spitzbube geschimpft haben soll und nachdem seine Gegnerin zu 20 Mk. Straft unb in die Kosten vcrurlhestt war, erhob Lieft Einspruch, der ohne Erfolg blieb. — Der Einipruch in 'p rlral- klagiachcn gegen das Ehepaar Scrime inKunncrSdon wegen Belei digung wurde bcbuio wcilcrcr Erörterungen vertagt. Lic Kohicn- suhrmannSeheirauAmalieKörncrinDculen waridcrKl.igcrin Marie Schmidt diverse Schimpinamcn. wie H—Ucic, L r u. i. w. zu verschiedenen Zeiten an den Ha!S und muß diese uugrhrbeiten Rcdcnöarlcn trotz ihres Einspruches mit 25 Mark Straft und Kostenerstattung sühnen. - Aus dem ,zelte dcö inzwischen ver storbenen Gutsbesitzers Fleischer i» Zauleroda ging eö am Abend des 20. Slugust v. I. ziemlich laut zu. Erbest über bie öfteren Fclddicbstähle, bivouakirie der Sohn Fleischer s in einem Ver stecke und beobachtete daun, wie sich zwei Frauengcstalten an dag Feld schlichen und unter dem Kohlrabi auiräumtcn. Plötzlich eilte er aus bie überraschten Frauen zu, schoß ein bllnb geladenes Tcrzcrol ab unb nahm eine derselben gelangen, wahrend die andere im Dunkel der Nacht entkam. Mit Hilft eines Bekannte» tranöporilrte Fleischer nunmehr die enischicdcn leugnende Diebin zu dem Gcmcinrcvorstand und da sich unkcr- wcgs die Frau auo Leibeskräften sträubte, auch mebricicb auSzu- reißenversuchtc.haiidcrrransportcurmiteinem tingcrdiclcnRohrstock nach. Inzwischen steifte sich heraus, daß dieArrcstalin NamcnsKiein- slück mit einer andern Frau, der verchel. Elaußnitzcr, von einer Haide Kohlen und von einem Felde auch eine Quantität Kornähren gestohlen hatte. DaS GerichlSamt Döble» crtanntc gegen die K. auf 8 Wochen, die C. auf ü Wochen 2 Tage Gefängnis!, die Straft wurde jedoch vom Bczirksgcri ht in Rücksicht aus die nicht bedeutenden Wcribe der gestohlenen Objekte aui 3 Wochen bez. 1 Woche 2 Tage herabgesetzt. Fleischer war andererseits auch von der verchel. Klcinslück wegen Körperverletzung verklagt und zu 40 M. Straft verurlhcilt worden und blieb das von ihm etngewcntete Rechtsmittel ohne Eriolg. Die Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt Reiche-Eiscnstuck verircccn. - Angekündigte Geriehtö - Vcrhandlung. Heute Vormittag !> Uhr Hauptvcrhandlung wider die Handarbeiterin Henriette Christiane Kuhnert aus Leubnitz wegen Urkunden fälschung. BritterunfiS«Beobaü,tunn am lO. August. Mitt. 1 Uhr. Barometerstand«. Oscar Bösolt (Wallstr. U)>: 7(,2 Millimeter lieft gestern 3 Mm. gestiegen.> - Zn »Aussicht: Veränderlich. - Tbermometrograpb ». Reaumur: 19 " W. — Differenz von gest. zu beute 0° : — niedrigsteTemp. 10" W., höchste Tcmp. 19" W. Die Echloßtburmiahne zeigte West-Wind. Himmel: wolkig. — (Lidhöhe in Dresden. I0.Aug..Mikt.: 98 Cent, unter 0. Feuilleton. -s- DIeGcneraldirection deSkönigl. Hoftheaters hat neuerdings wieder ein Nescript erlassen, welches dem theilS im Stillen glimmenden, tbeils oft bell auilodernden Streit um Rollen ein Ende machen soll. Es hat von mm an kein Künstler mehr die Berechtigung, auS irgend welchem Grund Anrecht auf die oder jene Partie oder Einwanv gegen die oder jene Rolle zu erheben unb behält sich die Intendanz den endglltigeu Entscheid bci Ver- tbeilnng der Gesangs- oder Spiel-Partien vor unter Wegfall allen Widerspruches. Z Auch Kretschmer's „Folknnger" kommen in nächster Zelt auf der Hofbühne wieder heraus und zwar mit Herrn Götze als „Magnuö". Briefkasten. OSkar Friedrich, Riesa. „Ein preußischer Be amter, setzt Reichsdeamter, heicathete im Jahre 1872 eine sächsische Iungirau mir Vermögen, ohne die Giftergemcinschrait auözu- schiicßen. Steht demselben die ireic Verfügung über das Ver mögen der Frau oder wenigstens über die Zinsen zu ?" - Nach sächsischem Recht hat der Ehemann, wenn nichts Anderes aus gemacht ist, daö Recht aus Verwaltung dcö Vermögen- der Chefta». Anon. „Ein bei einer Firma bcdlensteter Beamter verkaufte derselben Maaren unb erhielt von derselben in Ermangel ung des bastlr bestimmten Geldbetrages im Gebrauche befindliche gewisse Werkzeuge als Eigcnthum, welche iedoch der Beamte nach Zahlung dcS für obige Maaren bestimmten Betrages zurückgiedt. Von der Firma wurden aber, ohne das Wissen und den Willen deS Beamten, tieft Werkzeuge anderweit verkauft; wer ist nun mehr der Eigcnihümcr dieser Werkzeuge?" - Der Käufer, vor ausgesetzt selbstverständlich» daß er die Werkzeuge auch übergeben erhalten hat. C. B. „Die Behauptung de» PulönitzerS in Nr. 195, daß bie nach Bccker'S Vorschrift behandelten Bäume mehr beraupt sind aiS die nicht bclcimtcn, ist ebenso unwahr aiS die, daß Der jenige, welcher seine Schulden loöwerten kann und sie bezahlt, dadurch arm wird. Der Brumata«Le!m vertilgt nur Hauprobst-, ieinde (Qbstmaten, Blütbrnbohrer, Frostspanner). die unbemerkt NachtS erscheinen und ihre verderbcnbringenven Eier an die Knospen rer Obstbäume legen; die anderen Qbstielnde (Raupen dcS MIngeliplnnerS, SchwammsplnnerS. Goldschwanzes, der Heckenschabe rc.» kann man sehen und dann mit wenig Mühe ver nichten." — Na schön; danach ist Obstplantagcnbcsitzern anzurathen. auf den Brumcfta-Lelm zu gehen. M. G. Geißlitz. „Ich habe mir bis letzt 400 Tblr. müh,am zusammengespart, durfte freilich bci meinem niedrigen Gebalt nicht an Cigarren, Tanz und Kartenspiel denken, und da habe Ich daö Geld in der Meißner Sparkasse. Dort bekomme ich nur 3M Prcccnt. daS ist mir seboch zuwenig-, mein Geld soll auch so thätig sein, wie Ich eö sein muß. und ca erlaube ich mir die Frage, wie und wo kann ich es cmlegcn, um höhere Zinse» zu erlangen?" - Wer sich sein Geld sauer erspart bat, möge sich nicht In Spekulationen einlassen. Kausen Sie sich Sachs. Rente; bie verzinst sich au« ca. 4 Procent. O. P. „Bildet Beleidigung - üble Nachrede — Ver leumdung — einen RechtSbegriff? Glebt eö eine Frist, bis zu welcher Strafantrag nur zulässig ist?" - Eine Verleumdung ist allemal eine Beleidigung, aber eine Beleidigung braucht nicht gerade eine Verleumdung zu sein. Der Strcstanttag wegen Be leidigung ist binnen 3 Monaten zu stellen. Vernünftiger ist eö, wenn sich die Leute ohne gerichtliche Hilft einigen. Stammttsch Zichopa u. „Laut tz 25, dcS sächsischen Jagdgesetzes vom Iabre 1864 dürft» Geistlichen. Kandidaten und Lehrern, die unter dem Kultusministerium stehe», Jagdkarten nicht verabfolgt werden. Hat dieses Gesetz auch fttzt >>oä'Giftig keit?" - Allerdings, und mit vollem Recht. Die AiiitSthatlgkelt dieser Herren erstreckt sich auf ganz andere Reviere mit dank« bareren Resultaten, als die durch dilettantisches Jagdbummeln zu erreichenden.
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