Dresdner Nachrichten : 13.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908131
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-13
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- Dresdner Nachrichten : 13.08.1879
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»astein. ».«uaust. Kaiser Wilhelm ist heute Nachmittag e Uhr hier abgereist, vor und aui dee Treppe beb Bade, schlofft- bildeten zahlreiche Kurgäste Spalier; die deutschen Kurgäste trugen Kornblume». Bl» der Kailer au« der Treppe er, schien spielte bleKurkaprlle .Heil Dir im - legeStranz- und bte Kurgäste brachten rntbuliaslische Hoch« au». Der Kaller verneigte sich grüßend nach allen Set ten und nahm von vielen Damen Kornblumenbou- quctS entgegen. Der Kai ser sprach dem Bürger- mtisler Gruvcr leine Be- lrtedlgung über den ihm IlLokt-LoLexrammo Tageblatt für UotitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. SSrsenbericht, Fremdenliste. Mltredacteur: vr. klnitl Tür da» tzeuill. in Gastetn bereitete« Buientvalt au», e» lrl ibm auch vier de briondrre Freute zu Tlnil geworben, mit tcm.n aller von Keller- reich, scluem liebe» Stelle», zusammen zu treffen. Schließlich dcmerkte brr Kaller noch, daß jpm dle Kur außerordentlich gut bekommen lei; er verab schiedete sich ln buibvoll- slcr Weise und bestieg unter lortdauerndl» Hoch- rulcn ctucn vlcrsp.lnnlge» Wagen. Der Kaiser spen dete 5<X1 Gulden iür da» Spital der 'Annen in Gastein. Seralcwo.1L.Aug. Der Gciammtschaden dc» Sierarguteö beim Brand Xoupvl «k Lv., s » aIt lr « « v I» L t t» lZckIovdt-LtiLSno 14, 8poivrft«s8a qvgonNkor «tor Xu- unä Vsrlcuut' nllor 8lsst»pspivps, pfLnridnsf«, Kdlon eto. Xus?,a!>IunZ allvr Eoupous. vnont^öltliok« Lontrolv clor Vvrloosung aller ^Vertlivnpiere. ^llvs nueli nut'kl leliieliom ^Ve^s llomiellslvll« für liVveltSvi. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Berantwortl. Ncdacicnr: Lic iu Dresden. in Drangen betragt nach den bisherigen Erhebungen 100.0X1 Gulden. Konstantinopel. 12. August. Sar et Pascha beabsichtigt demnächst zurückzutrcten. da seine Vorschläge über ble Grundlagen der Verhandlungen mit den griechischen Bevollmächtigten nicht die Zustimmung de» Sultans erhielten, wodurch die Erledigung der Griechcmraae neuerlich bcrangerückt ist. — Nach Meldungen au» Saionichs sind daselbst wegen Rückstand de» Solde» 2001 türkische Soldaten labncnflüchtlg. «r.SSS. 24.5a1ffä7487S7 Witterungsaussichten: Aufklärend, trocken, langsame E wärmung. DresScruMstwEI^NuE PoltttscheS. Während Serajewo brennt, die Nüssen tückisch grollend die Bulgarei verließen, die Franzosen ihre revanchelüsternen Festschwätzer zum Teufel wünschen, England mit einem verblüfften Perspektiv nach Inner-Afrika auSlugt, allwo Cetewayo im Zuckerrohrgcbüsch verschwunden ist ; während in Italien die Brod-und MalMcuer abgeschafft wird und der edle junge König Spaniens erschüttert dem dritten Familien-TodeSsall binnen Jahresfrist nachtrauert; während S«. Heiligkeit der Papst als Richtschnur für denkende Katholiken die Philosophie des heiligen Thomas von Aquino >gcb. 1224, stark abgelagert!) empfiehlt und der Sultan hinter dem Rücken der Westmächte sich lustig auf den Zaren verläßt, daß der ihm helfe gegen die verd Aufklärung — lebt Deutschland in beschaulicher Ruhe. Freilich, nicht die Ruhe des Glückes, des Friedens durchstrahlt daS heilige deutsche Reich — eher ähnelt der Zustand der schwülen Ruh« vor dem Sturm Die Parteienzerklüftung hat eine hochgradige Spannung erreicht. Man mag nicht den Teufel an die Wand malen, aber fast sieht es auS, als wenn der Titel vom heiligen deutschen Reich demnächst eine unliebsame Wiederbereicherung erfahren sollte, al» wenn man wieder mit Fug und Recht vom heiligen römisch deutschen Reiche sprechen müßte. „Nach Canossa gehen wir nicht!" Noch steht dieses stolze Wort Bismarck'» in voller Kraft; noch melden die polnischen Blätter augenvcrhimmelnd die Vacanz von 112 Pfarrstcllen, deren Besetzung mit staatsfeindlichen Römlingen das preußische Ministerium verweigert; noch meldet der Telegraph die Vorladung des gesperrten 'Bischofs von Gnesen-Posen, Em. Ledochowsky, vor das Krcisgericht zu Posen am 9. September .... aber die Wolken thürmen sich nachgerade am kirchenpolitischen.Horizonte so hoch, daß man kaum noch glauben mag, sie könnten sich ohne elektrische Blitzentladung wieder verziehen. Im Moment freilich jubelt die Centrumspartei keineswegs. Die katholischen Nheinlande und Baiern haben ihren Führern mit dürren Worten gesagt: die Zölle und Steuern beschccrtct Ihr un», indem Ihr für Bismarck » Pläne Eure entscheidenden Stimmen gabt; wo bleiben nun die versprochenen Concessionen, wo dteRevtfion der Maigesetze, wo die endliche Befreiung der katholischen Gewissen? Wir wollen voll Steuer- und ZollpluS gern erkaufen. Nun haben wir bezahlt — wo bleibt die Waare? Steuerdruck und Grwiffenszwang durch den bösen Staat, da» ist zu viel. Herr Windthorst beschwor in Coblenz, Herr Moufang in Mainz, Herr Ruppert in München die Katholiken, abzuwarten, zu verträum. Aber fast scheint e». al» habe Bismarck da» Votum des CemrumS nur als Schachzug gegen den verhaßten Liberali-mu» gebraucht und denke nicht daran, allrnfallsige Abmachungen mit den Klerikalen nun auch zu erfüllen. Correct wäre dieser AuSgang nickt, aber — polinsch und dem jetzigen Regime wohl zuzutrauen, seitdem 1866 da- dritte Testament mit der Devise „Macht geht vor Recht" begründet worden ist Und wenn wir die Schutzzölle, allerdings mit dem saueren Nachgeschmack der Finanzzölle, für dm Preis erhalten hätten, daß die Römlinge im Reich um ihren Judaslohn geprellt würden, uns kann daS recht sein. Was Herr Ruppert seinen Münchner Wählern verschweigt: die Staatsregierung hat faktisch noch nicht gegen Rom nachgegeben, das haben die Herren unter sich auszumachen. Was er seinen Wählern aber sagt, daS ist ganz vernünftig und man darf das „Ich" seiner Erklärung ganz bestimmt in daS „Wir" seiner Partei übersetzen: „Bei der Abstimmung über baS Tarigcsey selbst batte ick mich zu entscheiden, ob ich in Rücksicht aul die mir widerstrebende» Flnanzzölle Nein, oder in Rücksicht aus die von mir angcstreblen Schutzzölle Ja sagen solle. In einer so wichtigen Lacke Stellung zu nebmcn. vielt ich fürPslkcht. Angesicht» meineSWab> Programme», in dem ich die Aenderung de» wirthschaftlichen Systems ald die dringlichste Ausgabe deö Reichstages erklärt batte, stiinmie ick dem Gesetze zu." Al» entscheidend bezeichnet Herr Ruppert.'leigende Erwägungen: „>) Von schutzzöllncrlschcn Ländern unigcben, durste Deutschland nicht sreihändlerisch bleiben; 2> der neue Zolltarif hebt die Unternehmungslust und macht eö möglich. Zollbegünsllgung von anderen Staaten zu erlangen; :i> durch die hierdurch bedingte Hebung van Industrie und vandwirtbschait und die Besserung deö Verdienste» würden die Flnanzzölle weniger kühlbar; 4, der Betrag sällt überwiegend den Einzelstaaten zu, die Matrikularbciträgc bleiben; 51 die Einzelstaaten sind ln Folge dessen nicht gcnöthigt, die direkten Steuern zu vermehren." Das ist das Wesentlichste der Nuppert'schen Erklärung, von der wir sehr bezweifeln, daß sie den Katholiken so wohlgesällt wie uns. Und als wenn der Zauberer von Rom Feuer machen wollte hinter das Zögern Bismarck'S, den Katholiken gegenüber Wort zu halten, ihre gesperrte Geistlichkeit wieder zuzulaffen zum Staats dienst und die Maigesetze zu revidiren — kommt soeben eine un scheinbare römisch« Depesche, welche die Philosophie des heiligen Herrn Thomas von Aquino empfiehlt. Sehe man sich vor — nicht Thomas » KempiS empfiehlt Papst Leo als Richtschnur für die ka tholischen Seminarien und Universitäten (die doch der Hort sind und der Ausgang der katholischen Bildung der künftigen Generation), sondern Thomas Aquino, Ersterer lehrt dulden, ertragen; er zeigte der trostbrdürstigen Menschheit das Leidensbild des Dulders von Nazareth und empfahl: im Stillen Gott dienen und alles Ungemach als klein und erträglich hinzunehmcn, angesichts der Leiden des edlen dorn gekrönten Messias. Nicht ein Wort steht in seinen Büchern „Von der Nachfolge Christi", was nicht der Protestant so gut nachahmen dürfte, wie der Katholik. Da war Thomas v. Aquino ein anderer Herr! Er trat 1240 in den Dominikanerorden und war Begründer de» starren scholastischen Glaubenssystems, Die TranSsubstantion und die Unfehlbarkeit der Päpste sind seine Lehre. Daß er al» ein hochgebildeter Anhänger der Philosophie des Aristoteles die unbefleckte Empfängniß Mariä verwarf, macht seinem Geschmack alle Ehre, ändert aber an der hierarchischen Bedeutsamkeit seines Systeme» nicht«. Bei Leo XIII. handelt eSsich um die Unfehlbarkeit de» Helligen Stuhle». Gerade jetzt die Encyclica mit der Empfeh lung dieserLehre ist einSchachzug gegenBismarck. Was dieser rrwiedern wirv? Die Ocsterreicher sehen uns im lamentabelsten Styl schon halbwegs nach Canossa. Presse, N. sr. Pr,, Pester Lloyd und N. W. Tgbl, machen einen Knäuel schwärzester Reaktionsbcstrcbungen aus Deutsckland; aller Augen sind auf uns gerichtet — was wird „Er" thun? Eines muß man energisch bestreiten: daß die wirthschaftliche Umkehr im Reiche, das straffere gesetzliche Zügelanziehcn gegen den Goldschacher, gegen den Wucher, gegen die Waarenverschlechtcrung, gegen die Prciügebung des deutschen Marktes an die ausländische Konkurrenz, mit dem geistigen Rückschritt bezahlt werden müsse; der Staat muß bei der wirthschaftlichen Reparaturarbeit sich auf die konservativen Parteien stützen und hat mit dem Pseudo-Liberalismus der Nationalen brechen müssen. Aber die Hebung der nationalen Arbeit vorn Beten abhängig machen, das ist eine Illusion, die man weder dem eisernen Fürsten noch der konservativen Partei so puke zutrauen darf. Der Schwerpunkt deS wirthschaftlichen Aufschwunges, den wir Alle heiß ersehnen, muß mit der Besserung unserer Produk tion, mit der Erhöhung unseres Wissens und Können» beginnen. Hilf Dir selbst, so wird Gott Dir Helsen — das ist ein gutes Wort. Helfen wir uns durch Gründung guter Fachschulen für die Gewerbe, wie durch gute Volksschulen für die allgemein^ Bildung. Sachsen ist darin rühmlich vorgegangen, möge Deutschland und besonders Preußen Nachfolgen; Helsen wir uns ferner gegen die Entwerthung deS Geldes, durch Brandmarkung deS GoldwucherS, kehren wir ohne Ueberstürzung zur naturgemäßen Doppelwährung zurück ; Helsen wir uns gegen die fluchwürdige Bedrückung des deutschcn'Ärbeitsmarktcs, durch die ausländische Konkurrenz, an welcher einige Tausende Groß- bankicrs auf Kosten des Arbeitcrwohles sich bereichert haben. Will man das Reaktion nennen, nun wohl, die fürchten wir nicht. Sollen wir aber geistig zurückgeschraubt werden, soll die GeschästS- klugheit, mit der wir fremden Staatm Zölle auflegen, als eine moralische Absperrung gellen, will man die Lehren eines Mönches von 1224 den 14 Millionen deutschen Katholiken imputiren und die Fortschritte der Chemie, der Anthropologie, der Geognosie und Me chanik von dem Segen und dem Fluch des großen Hierarchen in Rom abhängig machen — dann, aber auch nur dann erst kann von einer den Gewerben und Industrien den Lebensnerv durchschneiden würde. Was wird der Badegast von Kissingen der Encyclica vom heiligen Thomas von Aquino antworten? Locale« and Sächsische«. — Nur lOTage werden die diesjährigen Herbstüv ringen deS kgl. säcks. Armcecorpö in Anspruch nehme», die vom 3. bis mit 13. September. Die Hebungen wcrven divisionöweise abge- haite» und übt die 1. Infanterie-Division Rr. 23. sowie eine Eöcadron leben Regiments der I. Cavaicricbrigate Nr. 23 und eines Pionnier-Detackemenrö In der Umgebung von Kamcnz. Im Voigtlgnb finden die Divislonö-Ucbungen der 2. Infanterie- Division Nr. 14 statt und werden hierzu bav 2. Fcidartilicric- Rcgimcnt Nr. 28. eine Eöcadron der Regimenter der2. Eavalcrie- Brlgade Nr. 24, sowie ein Pionnicc-Detachciiicnt.zngctbcilt. Vom 0. zum 10. Sevtemhcr wird ein aUgcmciucö Bivouak der einzel nen Divisionen abgehaitcn. Den Besitzern von Fluren im Ucbungsterrain Ist möglichst baldige Aberntnng und den Herren Commandeurcn möglichste Schonung der Feldstücke cmpfohlcn worden; die Gendarmen dagegen sind aii.wwicien, taff bei den Ucbungen immer criolgcnte Mltianicn von inüiiigcn Gaffer», die aus den Feldern und Wiesen viele» Schaden anrichten, mög lichst zu Verbindern. — Da Nack amtlicher Mitwelstmg in Krombach ln Böb- men — BczirlShauptmonntchait Gabel — die Rinderpest auSgebrochcn Ist, so ist bezüglich der Ein- und AttSstrhr aller Arten von Vicb, mit Ausnahme von Vierden, Maulthicren und Ekln, aut der sächs.-böinn. Grenzttrecke von Wansci a bei Ostritz bis Schmilka bei HernSkreticken und aus der westlich der Elbe gelegene» läcks.-böhm. Grenze, verboten. ES treten wiederum die bei den k'Sbcrlgcn Fällen in Krait gewesenen Bestimmungen rin. EI» Milltairkommando ist bereits an die bedrohte Grenze abgegangcn. - Wegen AuSbruchcS von Rinderpest Im Dorfe Krom back, Bcurk Gabel i» Bödmen, ist gestern Nachmittag aul iniuislcricllc Anordnung der hiesige Sa lackstvichmarkt für den Abtrieb lebender Wtcdcrtäncr gesperrt worden. — Der von den Vorständen der Schneiderin« u n g und deS Vereins zur 'Wahrung der Interesse» tcS SebneidergewerbcS erfolgten Einladung in Udlust'S wciffc» Saal am I I. b.. waren ungesäbr 9o Personen gcio'gt, welchen die Schritte, die durch eine Deputation an den Inslizininisicr in dcrMüller'schenTalar- Angelcgcnbeit geschehen waren, initgctheilt wurden. Der Justiz, minister erklärte den 3 Herren, taff re. Müller weder Patent, noch Monopol von ihm erlangt »och verlangt habe, Müller vielleicht nnr Schutzmarke sich versickern wolle, Erccllcnz Niemanden an der Anfertigung von Rlchtcrbekleldungcn hindern könne, noch wolle, und Jeder sehen möchte, wie er fährt. Ihm habe nur daS Richterliche, nickt aber daö Gewerbliche nabe gestanden. Allge mein sprach sich die Ansicht auö, daßMüIIcr'SRickstcrrobe keine Erfindung sei, piclmchr derlei Talare schon von Iobann Huff und Calvin, sowie vor 15 bis 20 Jahren in der Form von Have locks getragen worden seien, die Grundprinzipien auf die in prcuffischcn Provinze» (Rpein und Hannover) schon lange getra acnen NIchtertalare hinwicse» und beruhten, Müller bloö einige Abänderungen und kleine Kinkerlitzchen angebracht habe, die ganze Sacke aber der Oeffentlickkeit im Interesse beö gelammten LctmcidcrgewerbcS im Königreich Sachsen durch verschiedene Zcitangc» und Mittheilnngcn an die auswärtigen Eorporationen übergeben werde» müßte zur klaren Darslclluna der einseitig ge schehenen Manipulationen und Protection. Auch andere Städte würden tick in dieser Sacke »och weiter rühren. - Die angeslellte Engucte wird zweifelsohne ergeben, dass der V ierd r n ckappa r a t überall praktisch ist. wo er reinlich gehalten wirb. Wenn bei viele» Apparate» die Luitröhre und der Lustkrsscl nickt rein bleiben, so kommt da» daher, daß beim Anstrckc» eines Fasses der Druck im Faß stärker ist alS im Lust- kestel, wodurck daö Bier in die Luitleitniigcn. Kessel tritt; zwar treibt der Druck daS Bier auö der Luftleitung wieder rurück, koch bleibt fast immer etwas zurück, wa» sich nach und »>ch ansctzt. Herr Mechaniker Ankers, kl. Plaucnscheg. Ii. bat nun ein Ventil kvnstrnirt. welches verhindert, daff etwas an» dem Fasse in die Luftleitungen cintretc» kann. Dadurch kann die Lust im Kessel und in den Röhren nicht mehr schleckt werden und der oben erwähnte Mangel ist beseitigt. ES dürste sich dem nach empfehlen, die Apparate mit derartigen Ventilen versehen zu lassen. — Seit dem Beginn der Schusterte» war eö nur schwer, über den Stand der egvptisckcn Angenkrankbcit Ge naueres belichten zu können, da viele Kinder außer in der, in der Tnrnbaue der Filcdrichstätier Bürgerschule befindlichen Augenklinik, auch bei anccrcn 'Augenärzten Heilung suchten, viele leitende Kinder aber, obwohl d>eS von den Arrzten unterlagt war, ihre Ferien auvwärtö verlebten. In der Klinik lat die Zahl der täglich zur Untersuchung kommenden Kinder so be deutend abgeiiommrn, baff die Herren Acrzte noch in vieler Woche daö Erlösche» der Krankheit erwarten. Von einer Verlängerung der Schulicrlen ist unter io günstigem Verlaufe der Krankheit selbstverständlich nickt mehr die Rede. Daff die Fälle von Hunbe-Tollwuth In neuester Zeit In entsetzlicherWelse sich mebren, ist ein Umstand, der dem Staate wobl die Pfllckt auslegt, zum Schutze stiner Bürger sich mit den beiden Fragen zu bcschästsgen: Haben die biöberigen Schutzmatz- rcgeln etwas genützt? unb: Giebt eö wirksame Mittel, dem furchtbaren Uevei zu steuern? Bekannt ist, kaff Hunde, weiche dem bei ihrer Gattung beiouterS stark entwickelten Naturtriebe folgen könne», von selbst niemals toll werden, selbst nickt, wo sie, wie im Oriente, balb wild unk ganz verwahrlost Im heißen Klima leben. WaS haben nun die biShcrlgc» Schntzmaffregeln bel un» erzielt? Sie habe» daö Nebel in furchtbarer Welse verschlimmert! Wer die Genre Hundesteuer bezahlt, mag sich den mit bem Halte» einer Hündin verbundenen Unanncbmstchkeiten nickt auösrtzrn. die Hündinnen werden also immer rarer! Dazu müssen die wenigen Hündinnen, die es gicbt, in einer bewußten Zeit eingesperrt ge» halten werte»! Voricklage zur Besserung wären: Man ermäßige die Z teuer iür Hündinnen ganz bedeutend! Man macke da» Eastrlrcn der an der Kette l egenden oder sonst gelangen lebenden Hunde männlichen Geschlechts zur gesetzlichen Vorsckrist und em pfehle eö auch iür die frei ninherlauicndcn. Diele beinahe tckmerz- lo!e kleine Operation wird bekanntlich bei den Pierren und Rin dern vollzogen und bewirkt eine ganz merkwürdige Veränderung im Temperament und im ganzen HabltnS. — In, nächsten Jabre ereignet sich etwas, waS in 100 Jahren nur drei Mal möglich ist: der Februar hat da sünf Sonntage. Dies kommt erst wieder In den Jahren 1020, 1948 und 197>» vor. — Mit morgen Donnerstag den 14. d. sind ble 7 Wochen vom 7 Sckläier beendet. Vielleicht dürfte da» Wetter sich nun günstiger gcstaUen. - Heute am letzten Tage der Anwesenheit der Nübter im hiesigen Zoologischen Garten wird um 5 Udr nochmal- ein Hammel gebraten unb verschmanst. Wer da» originelle Souper neulich nick t mitmachte, hole daö Versäumte beute nach. — Morac» Mittags I Uhr gebt vom Böhmischen Bahnhöfe die dritte, von Hrn. Sckrtcke arrangirte Ertratabrt nach Wien ab. BilletS sind bei A. Hessel vier zu enrnebmen. — Ein Fedcrviebbändlcr auö Böhmen, der schon im vorigen Jahre wegen Tbierguälere« hier angehalten wurde, gab gestern Vormittag aut dem hiesigen Leipziger Bahnhöfe abermals 'Anlaß kam, da er i» einen TranSportwazen 1000 Stück Gänse eingepferckt batte. - Vorgestern Morgen hat nun in Pirna die mebrerwähnte Hauptvcrhantliing gegen Direetion und VerwaltungSrath der vorm. Acticngcseilschait: Papierfabrik zu Köttewitz, Frövner und Ge» osIen, und zwar vor dickt gestillten Tribünen, be gonnen. Auö kein Köttewitzer Schänkengrundstück macksten s. Z. die Herren Kain und Ziwmermann rie unglückliche Fabrik, 1804 gerictb sie aber bereits In Subhastation und ward von ca. 14 Dobnaer Bürgern, dle ein Eonsortium bildeten, kür 43,000 Tblr. erstanden. Nack einem großen Umbau setzte dieses Eonsortium die Fabrik endlich wieder i» Bctricb. erweiterte sie 1809. ließ dazu :'0,000 Tblr. durch Aktien au'dtlngcii. wodurch taSAnlage kapital ani 100.010 Tblr. kestgesiellt ward. - 186!», 70 und 71 konnten Dividenden von 7, 10 und 8 Proc. verweilt werden. Der kamckigc Direktor Brcmme drang angesichts des flotten Ge- icbästSgangeö aui neue Umbauten und ncne Maschinen. Trotz dem ging die Fabrik zurück und dock ward sie 1872 an eine neue Acitengeiclischalt abgetreten, die mit 200,010 Tblr. arbeitete. Jetzt war Direktor Frobner dabcl. Er bezeichnet« gleich ln seinem ersten GeschästSberickt die Lage der Fabrik alS bedenklich. ES wurde nun verschiedentlich manöverlrt, sogar die Summe von 12,400 Tblr. als Dividende verweilt, obwohl Schulten von weit über 100,0»» Tdlr. aus dc», Unternehmen lasteten — aber ohne Enoig; der Geick SitSberickt von 1875 klagt unverschleiert die Nothlaae der Gcieüschast, eö stellte sich heraus, daff mit Verlust gearbeitet worden war. der sich aui 36,523 Tblr. belief. Nach dem letzten GeschästSberickt t 1875 76> brach brr EoncurS auS. Der Angeklagte Hiierbraudt hat am 2. September 1875 einer Vcrlainmiuug der Aktionäre vorgescssrn und die Summe von 50,000 Thir. alö gezeichnet hlngrslcllt, obwohl er wußte, daß sie eigentlich nickt crkolgt war. Hitdebranbt sagt, er habe die Zeich nung zu veröffentlichen und zur Zahlung auizulorder» bcöwegen keinen Anstand genommen, weil wm Fröhner gesagt habe, den Anöiall der Zahlungen — e- wirrten nur etwa brttihalbhundert Thaler gezahlt werte die Gcwerbebank decken. DaS die An klagen iuiidircnde RecknungSwerk ist von riesigem Umicwge r sah der Rciereut doch sogar von der Vor'esnng des staatSanwaltschaft- »chen Antrags und deS VerweiiungöerkenntniffrS ab. da dieselbe mehrere Stunden beansprucht bade» würde. Trotz der großen Umsäiigllcl'kcit deö Prozesses scheint eS dock', alö ob er rin iür die Angeklagten ziemlich günstige- Ergebnis, finden werde. Bon den Angeklagten, von denen noch keiner eine Vvrbeslra'ung erlitten, wurde» 4 ani drei Tage entlassen, weil sie inncrvaw derselben noch gar nicht im Prozeß mit flgurirrn. Von den bi» gestern zur Abbörung gelangten >2 Zeugen machen 3 vom AbichnungS- rccbt Gebrauch, die übrigen sagen, allerdings mstnnter im Wider spruch mit Ihren trüberen Angaben, in nickt ungünstiger Weise iür die Beklagte» a»ö. Adv. Bräner, welcher in der oben rr- wäbntcn Generalversammlung da» Protokoll geiührt, erklär», er habe anncbmcn müssen, die 50.000 Tblr. seien voll gezeichnet,; am 9. November 1875 scl er auö dem BerwaltungSraibc au», geschieden »nd habe später nur noch iür die Fabrik eine» Wechsel von 50,» Tblr. bezahlt, ohne Deckung dafür erhalten z» haben. Alle VcrwaltnngSrathSmitgliedcr haben, nach ihren früheren An gabe» schon, mehr oder minder erbebllckc Beträge verloren, wie auch der Angeklagte Hildcbrand sein ganze» Vermögen bei dem Unterncbmen etngcbüfft zu baden versickert - Seit einigen Tagen arbeiten mehrere Mann mit einer aui zwei Kähnen errichteten Steinhcbcmaichine dickst vor dem sogar bis ln dc» dritten Fabrvogcn der AugustuSbrücke. um daS Flußbett von gro ßen iür die Schifffahrt gekä b r l i che n L tei n en zu beireicn. - Bet Kämmerer hier ist wieder ein Führer iür einen der schönsten Punkte in der weiteren Umgegend von Dresden erschienen. Dieser Punkt ist Schloff Weesenstein im Müglttzthale. welches mit keinen Umgebungen Th. Gampe poetisch und doch getreulich schildert.
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