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Dresdner Nachrichten : 28.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-28
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1879
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L1K.-LL''S.W.??'L »»«inememevrli« vterteliStzrlii» I I»»rl iü PI,«., durch die Volt t Vlart ir Plue «in»el. Stumm, lü VI,c. Vuslav 34000 «remdl. FtrdteNückgabe «Inoelandler Vta» »ulcrtdle macht sich die Vedactio» nicht lerdlndlich. Siil«ralen-Annahme aulwdrt»! Heutfenftot« u. «aale» in Ham- bnr,. Berlin, Wien. Letvit-, Basel, »retlau, granlsurt a. M. — Nu». M»S« in Berlin. Leiptia. Wien, Hamdura, granksurt a. M.. Man chen. — Laude ch V». «n IranNurt a. M. — Bureaux d. »AudallfeU' ch c«. in Part». Hagekkatt für Uokitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Frcmdenliste. ä,SIä,s,kü-n» Mttrebaeteur: vr. Lnitl »tvrvzp ffür das Feulll.: 1-WckMtU Druck und Elacnthum der Herausgeber: Verantwortl. Redakteur: . lelchpvvl» L in DreSdeu. Ll«toi4«t» in Dresden Inserat» werden VlarienIX«», t» bi» Add«. S Uhr anaenommen. Sonntag« bi» Mi»as»l!t Uhr. 2» vreusiadt nur an Wochentagen: gr. »ioil-rgassl Nr.S dt» Nachm. »Uhr. — Der Stau», einer einjvalligen Vlliljeile kolici iSPIge. Eingesandt die Zeile b0P!gc. One warantie silr da» nüchst- ,a,i,e Erscheinen der Inserat» wird nicht gegeben. Autwiirltge Annoncen« Ruftrüge von und unbekannte» Iftrmen und Personen inserire» wir nur gegen ivranumerando-Zahluna durch Biiesmarken oder Posiein-ahlung. Acht Silben kosten >S PIgc. In serate sür die Montag« . Aummer ober nach einem ftesuage die Petit« teile Li» M-. Xvltpvl 60., uuci Vorkuuk allor Lisslspsplsev, Kfsnäbpivfv.l ! Ullck Densic-ir von 1tbrt.),tvrckc!il, 1ulu;;68ellii-r6u, S » « » gs « « oI» iktt, Motion sto. ^usrnbliwA allsr Ooupons. Dusut^sltlioks 8uklo88-8tras3v 14, xosronttdvr cion Spororgasso Oontrols cksr Voeloosung Liier ^Vvrtiwapisro. ^iiss uuok uuk drieliioltom >Veß6. Oomlvllslvlls slle Vitootisol. von Oli. Kulrles, Iisitbg.IlN8trL8ss ialts Oktvktl.-iiagvrno.) ; Rsituulsrriokd kür Damen uu-l Derron iu clor s;>0S86n Lla- luögg unä ävr krsion lioirliuku. ^Ivgants Pfvpsio und ksnekirrs. h/iä88igs Frsiso. 9?k. 240 2-1. 187^. Witterungsaussichten: Fortdauernd veränderlich, stellenweise Regenschauer, windig. DktAÄtU. TölNltVstgg, Für den Monat September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstaltcn zu 05 Pfennigen angenommen. Politisches. Dem nach Warschau reisenden General v. Manteuffel möge es gelingen, in Rußland eine besonnenere und verständigere Auffassung der Dinge zuin Durchschlag zu bringen! DaS ZeitungSgezänk zwischen der russischen und deutschen Presse fängt an, der Erwerbswelt recht lästig zu fallen. Entweder es steckt dahinter Nichts als der persönliche Groll der beiden Reichskanzler — dann ist es ebenso unschädlich als überflüssig und jeder Tag, daraus verbracht, ist sür die beiderseitigen Völker und den Gcsammlfriedcn der Welt ein verlorener Tag. Oder Rubland'S Negierung will wirklich die Vollslcidenschaft gegen Deutschland erhitzen, dann mögen sich nur die Gewaltinhaber in Petersburg das Gefährliche ihres nichtswürdig-frivolen Spieles vergegenwärtigen. Im Ernste vermögen wir nicht an die Absicht Rußlands zu glauben, mit seinem westlichen Nachbar anzubinden. Vielmehr regt man nur deshalb den Haß des russischen Volkes gegen Deutschland auf, um die finsteren Pläne des Despotismus im Innern zu verwirklichen. Wenn früher in Rußland die gebildeteren Elemente nach einem staatlichen Fortschritt verlangten, Reformen in der korrupten Verwaltung heischten und dazu in erster Linie eine Verfassung forderten, da lenkten die schlauen Gewaltmenschen in der russischen Regierung die öffentliche Meinung von der alle Geister beschäftigenden Strömung ab und erhitzten die ungebildeten Massen zum Hasse gegen die kultivirten Polen, die ja die moskowitische Tyrannei am Lebhaftesten empfanden. In polnischem Blute wurde regelmäßig der Freiheitsdrang! deS russischen Volkes selbst erstickt. Nun haben im letzten Türkenkricge die Polen sich so tapfer sür Rußland und gegen ihre alten Bundesgenossen, die Türken, geschlagen, sie hielten daheim so tiefe Ruhe, daß Rußland das polnische Königthum fast von Truppen ganz entblößen konnte, daß beim besten Willen jetzt die Schauermähr von den revolutionären Polen nicht länger Glauben beim russischen Volke findet und nicht mehr zur Unterdrückung jedes Fortschrittes bei den Russen selbst gemißbraucht werden kann. Noch mehr! Nirgendswo fand der Nihilismus weniger Boden als in Pelm. 2c: Zar selbst mußte dies staunend und Widerwillig den Polen bezeugen. Da nun die Polen ängstlich Alle« vermeiden, was zur Verdächtigung ihrer Loyalität ausgebeutet werden könnte, so sucht sich der russische Despotismus einen anderen Prügelknaben auS, um den nationalen Haß zu erwecken und den nationalen Drang nach Besserung im Innern von diesem lobenswerthen Ziele abzulenken. Diese Rolle ist den Deutschen zugedacht und speziell den Deutschen in den Ostseeprovinzen. Hierzu tritt der Aerger Gortschakoff's über wiederholte, von Bismarck erlittene Demüthigungen. Das Alles sind zwar sehr unwürdige Zustände und ordinäre Beweggründe, aber sie reichen doch nicht aus, einen ernsten Conflikt mit Deutschland zu begründen. In einem sehr glücklich gewählten Gleichniß sagt die „Kreuz-Zeitung": «Fürs Erste können wir uns nicht entschließen, in den Kundgebungen der russischen Presse etwas Anderes alö ein prasselndes Feuerwerk zu erkennen, obwohl wir nicht bestreiten wellen, daß ein ungeschickter Feuerwerker mitunter Schaden anrichten — nicht seiten aber auch Schaden nehmen kann." Das trifft gewiß zu. Bewahren wir kaltes Blut. Beklagen wir uns nicht über die hirnverbrannten Drohungen der Russen. Wie behandeln sich die Russen unter einander'? Noch viel schlechter als uns Deutsche. Ein Redakteur der Petersburger „Molwa" richtet folgende ergötzliche Ansprache an den Redakteur der Petersburger Zeitung, „Komarow", der sich den Blödsinn zu Schulden kommen lieh, die deutschen Feuerwehren der Ostsceprovinzen als „Vaterlandsvcrräther" zu denunciren: ..Warum berichten Sie Ihren Leiern einen solchen abscheulichen Unsinn s Warum brennen Sie aui Ihre freche Stirn den Stempel deö Verleumders freiwillig ein und beschimpfen die ohnehin schon beschimpfte russische Presse ganz unnützer Weise? Sie selbst, Herr Komarow, sichen ja schon, sowohl als Faktor der Presse, wie alö StabScbes der serbischen Armee, hinlänglich gebrandmarkt da! Welche Lorbeeren gedenken Sie zu ernten, wenn Sie Leute deö HochvcrrathcS mit derselben Leichtigkeit beschuldigen, mit welcher Sie die serbischen Truppen zur Schlachtbank geführt und die Verpfieguiigskonsorterle verthetkigt haben? — Schämen, ja wiederum und wiederum schämen muß man sich, nicht für Sie, Herr Komarow. sondern für die russische Presse, welche Sie durch Ihre unermüdlichen Verleumdungen und Ihre Denunciationen beschimpfen." Was will Andrassy beim Fürsten Bismarck in Gastcin? ES wird nicht an Berichterstattern fehlen, die, wenn die beiden Diplo maten in der Wandclbahn über die Gasteiner Ache promenircn, aus dem Donnergetöse des Wasserfalles heraus irgend ein Wort von ihnen gehört zu haben vorgcben. Wunderlich ist allemal die Spritz tour des abgesetzten Kanzlers nach Gastein. Sie gleicht dem Senfe nach der Mahlzeit oder musikalisch und eleganter ausgedrückt: der Ouvertüre nach der Vorstellung. Den Rath Bismarck s über An- drassy'S Nachfolger zu hören, kann kaum Reisezwcck sein; denn allem Anscheine nach ist der österreichische Botschafter in Berlin, Graf Szechenyi, zum Reichskanzler in Wien bereits ernannt. Ist es auch vom österreichischen Standpunkte aus begreiflich, daß man einen Mann zum Kanzler wählt, der in Berlin Vertrauen erweckt, so giebt eS doch andere Mittel, ein etwaiges Mißtrauen zu beschwichtigen, als durch einen abgesetzten Kanzler verkünden zu kaffen: mein Nach folger wird meine Politik im Wesentlichen fortsetzen. Bis zum Be weis desGegentheils hat die Ansicht die meiste Glaubwürdigkeit für sich, daß sich Andrassy mit der Gastciner Spritze nur einen theatra lischen Abgang verschafft. Die Welt soll sehen, was für eine wich tige Persönlichkeit vom Schauplatz abtritt, die sogar, nachdem sie Nicht» mehr zu sagen hat, doch noch eine» längeren Beisammenseins mit dem großmüthigen deutschen Kanzler in dessen ländlicher Abge schiedenheit gewürdigt wird! Sonst hat das Beisammensein des Honvedgenerals mit dem Kürassiergeneral keinen Zweck. Nur zögernd kann sich die Türkei entschließen, ihre auf dem Berliner Kongresse übernommenen Verbindlichkeiten gegen Griechen land zu erfüllen. Es bedurfte nicht nur des Drängens Frankreichs und der Unterstützung Deutschlands und Oesterreichs, sondern auch der Rüstungen Griechenlands selbst, um die Pforte zu bewegen, auch nur die Kommissare für die Landabtretungen zu ernennen. Unter all' den zahlreichen interessanten Nationalitäten des Orients knüpft man an das Hcllcnenthum die besten Hoffnungen, daß dieses die gottgesegnctcn Landstriche, die unter der korrupten Herrschaft der Türken immer mehr verarmten, zu neuer Blüthc erwecken werde. Der Türke selbst ist ja einer der bravsten und tüchtigsten Menschen auf der Erde. Arbeitsam, redlich, tapfer und treu sind die Eigen schaften, die alle vorurtheilsfrcien Reisenden und Kenner des Orients dem türkischen Volksstamm zuschreiben. Aber der Türke wird in demselben Augenblick ein ganz anderer Mensch, in welchem er zur Herrschaft gelangt. Alle Achtung vor dem türkischen Landmann, Handwerker, Kaufmann und Soldaten; aber allen Fluch über den türkischen Pascha. Der Türke entartet geradezu durch die Herrschaft. Europa hat sich überzeugen gelernt, daß die einzig richtige Lösung der Orientfrage darin besteht, daß man die türkischen Gebietsthcilc nach und nach den christlichen BolkSstämmen zurückgiebt. Kein Volk hat darauf größere Ansprüche als das griechische. Eine bornirte Diplomatie hat in den 30er Jahren das neugriechische Königreich so konstruirt, daß es lebensunfähig wurde. Man enthielt ihnen die zu seinem Bestehen unerläßlichen ackerbautreibenden LandcStheile in Maccdonien vor und beließ sie der Pforte. Jetzt will man das Ver säumte nachholen. Es liegt im allgemeinen Interesse, daß die Landesabtretung derßTürkei an Griechenland möglichst reichlich be messen werde. Rußland sucht das natürlich wieder zu Hintertreiben und tritt plötzlich! mit dem Verlangen hervor: ehe die Türkei Griechenland befriedige, möge es vorher die rückständige Kriegs schuld an Rußland abtragen. So sehen wir überall die unheilvolle Hand Rußlands daran arbeiten, die Wiederherstellung geordneter und dauernder Zustände in Europa nach Kräften zu erschweren. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nacbrtckite»." Berlin, 27. August. Die heute früh aus Kijsingcn einge troffenen russischen Großfürsten Wladimir und Alexis begaben sich Nachmittags halb 4 Uhr zum Besuch der kaiserlichen Majestäten und der übrigen Mitglieder des Königshauses nach Potsdam, folgten dann einer Einladung der Majestäten zum Diner in Vabelsberg, wozu auch das russische BotschastSpersonal geladen ist. Morgen begeben sich die russischen Großfürsten auf die königliche Jagd nach Hubcrtusstock. (Das Alles spricht nicht für dasVorhandensein wirk lich getrübter Beziehungen zwischen Preußen und Rußland. D.Ned. Locales aud Sächsisches. — Se. Mal. der König wird beute früh 8 llbr die 45. In fanterie-Brigade am Südrante deo Artillcric-ErerzlerplatzeS und die 46. Jmantcrle-Brigade am 30. irüb 8 Ubr aui dem erweiter ten Garnison-Exerzierplatze bei Bautzen besichtigen. — Am 4. September werden sich sowohl S.M. der König alö auch S. K. H. Prinz Georg mit größerem Geiolge nach Schandau begeben, um biö mit 6. September in den umlie genden königlichen Forstrevieren dein edlen Waidwcrk obzulicgen. In die genannte Zeit dürste nun jedenfalls auch der bon dem Prinzen Georg in Aussicht gestellte Besuch der SchantaucrAus stellung fallen. Die hoben Herrschaften werden tn dein vorzüglich geleiteten Hotel Sendig ablleigen. — Wegen erfolgten Ablebens I. K. Hoheit der Frau Her zogin Maria Theresia von Parma wird am hiesige» Königlichen Hole die Trauer vom 28. August bis mit 3. Sep tember d. I. angelegt. — Im 24. itädtischen Landtags Wahlkreise ist seitens deö konservative» Vereins iür das obere Voigtland Herr Advokat Opitz aus Treuen alö Kandidat ausgestellt worccn. — Setten der kgl. Obcrzoll- und Steuerdicekrloii thcilt man uns wegen der Beschwerde über die Einsubr von böhmischem Wildprrt über die sächsische Grenze während der geordneten Schonzeit mit. daß baö Gesetz vom 22. Juli 1816 (nicht vom 30. Juni 1816) in 8 5 Abs. 2 lediglich taö F e i l b i e t e n deö aus dem AuSlanbe bezogenen Wiidpretö während der gesetzlichen Schonzeiten, also das AuSlege» zum Verkaufe an Jedermann, nicht aber schon an sich baS Einbringen auS dem Anölande verbietet. Demzufolge können die Grenz-Zollämter nicht ange wiesen werden, Anmeldungen zur Einiubr und Verzollung böh mischen Wiidpretö während der sür Sachsen geordneten Schon zeiten zurüekzuwelscn, selbst wen» eine solche Maßregel derRcichs- gesetzgebung gegenüber zulässig wäre. — Das vielversprechcnbe Albertfest schließt — waö gestern an dieser Stelle unerwähnt blieb - mit einer bei eintretendcr Dunkelheit beginnenden Beleuchtung kcS Teiches und seiner Um gebung und darnach mit einer großen Netraite der vereinigten Musikchöre und Tambourzüge der Grenadier-Regimenter. Beim Abmarsch vom Festplah wird von allen Chören zusammen der Fatinitza-Marsch gcipielt. — Von Leipzig aus trifft zu dem Feste Vormittags 10 Uhr rin Extrazug ein, der Abcndö 9 Ubr 55, Min. von Altstadt und 10 Uhr 10 Min. von Neustadt zurück nach Leipzig fährt. - Mehrere TabakSgroßhänbler rechtfertigen den be wirkten PreiSausschlag in Zuschriften, denen wir, der Ge rechtigkeit halber, eine Veröffentlichung nicht versagen wollen. Seit Ende 1816, als die Tabakstcuerirage ernstlich anltauchte, sind die Preise nach und nach um 40 Procent für Tabake und um 100 Procent für Rippen gestiegen. Die Fabrikanten arbei teten mit unverbältnlßmäßig kleinem Nutzen und zuletzt ganz ohne Nutzen, well ein Aufschlag auf Fabrikate bei der ungewissen Zukunit der ganzen Industrie unausführbar erschien. Daß die Nachsteuer abgelebtst wurde, war nur in Ordnung. Sie hätte den Ruin zahlreicher Fabrikanten und Händler zur Folge gehabt und Drodlosigkelt über viele Tausende von Tabaköarbeitcrn ver hängt. Nachdem eine so bedeutende Erhöhung der Tabaksteuer beschlossen worden, ist eine Steigerung dev Preises der Fabri kate ganz unvermeidlich. Dieselbe tritt nur allmälig ein und eö lteat gewiß im Interesse der Allgemeinheit, daß der PrciSaui- schlag bis zu bet vollen Höbe der neuen Steuer nicht mit einem Schlage, sondern nur allmalig, nach und nach erfolgt, uebriaenö haben alle Fabrikanten, dem Zwange der Lage ststacnd, die Preise erhöhen müssen. Wollte sich ei» Einzelner ausickstießen, so hätte er zwar sein Lager zu den alle» Preise» sehr bald ge räumt. aber sich damit konknrrcnznniähig gemacht, oa er dann neue Vorräthe zu erheblich höheren Prellen wilder lauicn müijtc. Es Ist Niemande» zuzumnthcn, seine nirlhickastttche Existenz awS Spiel zu letzen. Wollten aber sänunlllche Fabulanten noch tan gere Zeit zu de» alten Prclic» verlause», io würden sic zwar seist iür eine gewisse Zelt mit Austrägen überschüttet w.rden. sie müßten aber dann ihre Fabriken schließen und die Aibeucr cist- lassen; auch nach dieser Richtung hin ist ein alunäuger, taö Publikum mit bcn ueue» Preisen bekannt »lachcnkcr Amickstag dem jähen Wechsel voczuzicdeii. Tie r auptschulo an der .staia- mltät trägt einzig die hohe Steuer. Ei» mäßiger soiort > gcc PreiSausschlag war daS einzige Mittel, die Fahriken und tao ganze Tabakögcschäst In Gang zu M alte». Billige deutsche Tabake müssen d!c Fabrikanten selbst jetzt von den einheimische» Erdaucrn um 25 bis 30 Psg. pro Piund thcurcr kamen. Wenn icincre Sorten ausländischen Tabaks um 15 bis 2st Pig. und noch mehr pro Pfund ausschlugen, so hat dicö seinen Grund in den Tabaks, ernten. Portorico- und Kanastcrtabak sind gar nicht mehr zu kauien und seit Jahresfrist um >0 bis 100 Procent im Wert« c gestiegen. Der Gewinn der Tabaktabcikanten wird weit nbcr schätzt. Fabrikanten, die lon.ooo Etr. aui Lager haben, giebt es überhaupt nicht. De» größten, in DnlSburg wohnende» Fabri kanten schätzt man aut 61-10,000 Elr.; dann geht eö sofort her unter aus 20-30,00» Etr.. aber daS sind nur Wenige. Die Mehrzahl der Fabrikanten bat einen Vorrath von l—:!»»» Elr., vielleicht 300 werde» Vorräthe zwischen nooo und 10,000 Mark haben. Der Preioaunchlag, unvermeidlich gemacht durch die Hobe Steuer, wirst nicht soviel Profit ab, als man glaubt; er war nolhwendig, um nicht eine große Zahl Fabriken schließen zu müssen. Im Detail haben aber die Cigarren noch keine Preis steigerung Mahren. — Von de» Manövern aus der Eolditzer Gegend werden unS noch einige Unfälle gemeldet. So erlitt bei dem AuSrückcn in der gewittcrreichen Nacht vom Freitag zum Sonnabend im nai en Hshnbach der Leutnant v. Burgk vom Ulanen-Rcgiwcnt einen Sturz mit dem Pierte in den Chaussecgraben, infolge tcncn er im dortigen Gasthaus Unterkommen suchen mnßte. Bei den gegenseitigen »Angriffen in der Gegend nach Lcisnig zu. sollen einige Jäger durch Schuß- und Stichwunden verletzt worden sei». Ucdccdicö stürzten mit den Pierte» verschiedene Mann- jchaiten von dcr Kavaleric. Von den in der Mulde verunglückten Soldaten ist bis jcxt nur der Fahrer Süßmann aug Dresden ausgetundcn worden. - Auch daö Streben deö deutschen Photographen- VereinS, der seit clwa 3 Jahren besteht und ea. 232 Mit glieder in Len verschiedensten Orten zählt, geht — wie heut zu Tage daS aller größeren Industrie- und Kunst-Gruppen - aus möglichst innigen Zusammenschluß aller deutschen Einzelpcrclne, den» Einigkeit macht nickst nur die Corporation stark, sie kräftigt auch den Einzelne». Auch die gegenwärtig hier tagende, pon ca. 200 Mitgliedern bcstichw 1. Waiidclvm'ammlung deutscher Pho tographen dient diesem Streben; die Verhandlungen beschäftigen sich u. A. namcnttich mit Statuten-Veränderungen bchm'ö Er langung bon Corporationsrcckstcn und mit der Errichtung einer Unterstützungolanc. Mst dieser Versammlung Ist gleichzeitig eine gestern Vormittag l l Uhr im Kurländcr Palalo in l. Etage crössncte Fachausstellung verhuntcn, die von heute bis mit Sonn tag auch iür tao Publikum gegen 50 Pf. Enlro geöffnet ist (das .Erträgniß deö Sonntags fließt dcm Albertvcrcin zuj und dadurch, daß sie nur eine improvisirte ist und nickst besonders vorbereitete Schaustücke ausiührt, über den gegenwärtigen Stand der Photo graphie im engeren Kreise einen selten dargebrackstcn Ucbcrblick gestattet. Daß daö Wirten und Streben der Herten Photo graphen auch höheren Ortes Würdigung findet, zeigte der schon gestern Vormittag Molgte Besuch der Ausstellung durch die Herren Minister v. Nostitz, v. Könncritz, v. Gerber, v. Falkcustcin; Minister v. Fabricc besuchte noch am Nachmittag die Ausstell ung. Auch waren am Vormittag erschienen: Polizcidircttor Schwauß, Oberbürgermeister Iw. Stübcl und Stadtvciorknctcn- Vorstcbcr Hoiralb Ackermann, letztere Herren wob> offiziell; — auch Galcriedircktor Pros. Iw. Jul. Hübner war da und Andere mebr. lieber die Ausstellung selbst, zu welcher der Treppen aufgang sinnig und schön mit Bildern, Blattpflanzen und den Büsten II. MM. des Königs und der Königin geschmückt ist. sei daS Unheil den Fachleuten überlassen; ein kurzer Blick kann unmöglich genüge», bezüglich der mebr oder minderen Güte der vielen ausgestellten Materialien sür die Photographie, an Apparaten. Papieren, Utensilien u. s. w. eine iestc Urtheilsbasis zu gewinnen. Waö die Photogramme anlangt, so läßt sich Eines sicher durch Vergleich konsialiren, daß nämlich bei dem vielen Schönen, was sich den Blicken zeigt, unsere Dresdner Photograplste in einzelnen Leistungen den besten Er zeugnissen von auswärts nickst nachsteht (zu bemerken ist dabei, daß viele Dresdner und gerade einige Muster-Ateliers nicht aus gestellt Habens. Vorzügliches zeigen von auswärts Fellner aus Bremen, Prokasch auö Leipzig, Quirin auS Straßburg und Schwier auS Weimar; von vier fielen unö besonders aui trcff liehe Kronell'che Naturauinahmcn, sowie prächtig plastische und dabei weiche Bilder vonj Adler, von Köbkc, Hofsmann r>. s. w. und unter anderen Vergrößerungen besonders die mittelst elektrischen Lickstcö aus Leinwand und Papier erzeugten von Winter und Brandt. UebrlgcnS sind fiir die Ausstellung von der Versammlung 4 Preisrichter erwählt, zu denen noch die Pro fessoren vcr Kunstakademie: Pohle und Ehrhardt, treten. Wenn auch im Allgemeinen die Theilnahmlosigkclt. in welcher neck, immer viele deutsche Einzelvercine der große» Vcrbrüternngsikce gegenüber verharren, vielseitig beklagt wart, io war die lebhafte Bcthctiigung und der frohe überaus herzliche Ton bei dem Nachmittags aus dem Königlichen Belvedere abgehaitenen Diner dagegen ohne jeden störenden 'Beigeschmack, welch letzterer sich üdcrbicö bei einer von Meister Ficbigcr arran- girtcn und versorgtenTaiel gar nickst denken lässt! umcr ianwscr Tafelmusik von der Kapelle deö Hauses und rasch wechselnden Toaste», deren erster von Schwier aus Weimar auSgcbrackst, dem deutschen Kaiser und dem König von Sachsen galt, flogen die Stunden rasch vorüber. Die Toaste mit photographiichcr Treue und ohne Retouche wiedcrzugcben, würde zu viel Raum erfordern unv dann Ist eS ja bekannt: cs kann nickst daö aclchricbene Wort wie daS gesprochene zünden; eS wurde eben feurig auf die Gäste unb die Kollegen (Krone), aus daS Lokalcomitö, auf die „Händler", aus ..Elbflorenz", die Damen (Schwier) und auf hie Einigkeit unter den deutschen Photographen getoastet. Vor dem Diner, weiches 'F3 Uhr begann, ward aus dem großen Plateau hinter dem Belvedere eine Gruppenaufnahme von dem hiesigen Mitglied Herrn Koebke ansgciührt, die circa 150 Perlenen umiaßte und »ach dem Urthcil. der Fachleute gut gelungen sein soll. Nach dem opulenten Diner begab sich ein Theil der Anwesenden nach dem Bernd'scben Atelier für vbotoar. Vergrößerungen, während
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