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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020330010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902033001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902033001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-30
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.03.1902
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«L L)« Griiiitel IW« I VLooaLÜÄü»» H»v»ö», Livralearlmuk Idr«»»I«», ^Itwarllt 2. Haupt »Geschäftsliellk: «prtenstr. 88. Die Iniradm» vc» »»tundianu-c» »stvtal in d«rk»»udI«el»asiMellc mm i>r» Nebcimunali-nelic-teii in Drerbc» bi« Nailuiiiiiaa» ii IN», «onn- mu> Neikrlaec, nur IKnnenmilile -i» r>l>» 11 Uln Dir l wnUÜc Gnilld »eile cia s Tilden» D L-a An tü»dlou„,k» aut dkrPnvaricilc zjcUc W die ridoltiae rjerle ai» «EiNLkiaiidl" oder aui Lertleiie La Pia N» Nummern na» -onn und iteier- raaen l» de», aidaliiae Itirundzei!,» so. « be». so und so -Li,. „ua, deiondcrem L«>>. AuLwäNiac ÄuitMe uur ,r,c» !vor«l»bcia!,iuiia. velegdlalicr werdeil mit la Pi,, berwurrl ^ klLLVüLrvll j«ä« Xrt »u« <j»a d«öaut»oil»ta» 0lo»düttor> clo, tu- uack ttvalaacke» «wpksdleo io rotodturlilxor- Xuivubl MNu ktftt <d 8nlm, Künixl. Uoklivtsrs>»tsu, II. I«nr>»prvrI»»t»>II« I. «VSI. k«I»t a« Io klaacftvo, V» aoadänroo. ?rrr«WWr^rsU Julius VellLtUied 8e« I«, pnet. ». 8. Kl. < WeutlitnnM-vHzevMscke k kür Ous, elsdtr. I-redt, kstrolsum. ftsrrsu. VoUstLuÄlsv Rvilsv -Lu8rü8lull8vll „„«r. Lodert Luorv, ZU«tdI»»U8 KlZa» 88 Osten» und der 1. Avril. Hosnachrichten. Bahn aus dem rechten Elbufer, Spar» All» lLlt'ksstl. Lorschubba»k. Fürst Münster ss. Maltbäus-Paffion. 0-mo»-Messe. und Mnthinaßliche Witterung: Sehr veränderlich mit Regeufallen. Sonittnll.M.März liw2. Öfter« «ud der L. April. La» Fest de» Leben» ist Ostern, da» GiegeSfest de» Leben» über den Tod. Da» Wort .Ostern" ist entlehnt von dem Namen der alten deutschen FrühIirrgSgöttin Oitara. die unsere nieder- Msuchen Vorfahren durch Flur und Wald ziehen und mit ihrem Zauberstabe die Erd« au» ihrem Winterichiake erwecken lieben. Km VolkSbrwußtsein verknüpft sich da» Osterfest mit der Vorstell ung de« ersten neuen FrühIingSlebenS. de» Erwachen» der Natur. Das Sprossen und Primen, das Knospen und Erblühe» kündet, daß der holde Lenz Sieger wird über den Winter, daß das Licht die Herrschast gewinnt über die Nacht, dab der Erstarrung das Leben, der Hoffnung die Erfüllung folgt. .Frühling-wehen, Auferstehen aus der tiefen GrabeSnacht I" singt Max von Schenkendorf. Dem christlichen Bewußtsein be deutet Ostern niehr al» die Auferstehung der Natur: ihm ist Ostern der Frühling de» Geisteslebens. Au» tiefer GrabeSnacht ist der Heiland erstanden, um die Gewißheit zu verbürgen, daß dem irdischen Tod« da» ew ge Leben folgt. Seit dem Morgen des Ostertage». al» au» dem geöffneten Grabe Jesu Christi die srohe Botschaft «klang: .Wa» suchet Ihr den Lebendigen bei den Tobten. « ist nicht hier: er ist auferstanden'' — seitdem ist für die Menschheft der Van« de» Tode» gebrochen und der Zugang zu dem himmlischen Leben erschlossen. Da» Heidenthum kannte nur Furcht und Schrecken vor dem Tode oder bestenfalls die stumme Resignation. Erst au» der Auferstehung de» Heilande» erspließt die lebendige Hoffnung und Zuversicht auf ein JeukeitS, die un» immer wieder, so oft wir verzagen wi llen, mit fri'chem Frohmnth «füllt, die uu» aufrecht erhält unter allen Widerwärtig, keilen und Wechkelfülle» de» menschsichen Dasein», die un» vor dein Pelsiml-mu» bewahrt, der der Tod ist jeden idealen StrebenS und Schaffe«». Da» Christenthum hat den Begriff de» Leben» am höchsten gelobt und am Osterfest triumphirt der siegreiche Erlöser mit dem gewaltigen Worte: Ich lebe und Ihr sollt auch leben. Wo da» wahre Geistesleben ist, das Ringen nach den höchsten sittlichen Gätern und nach den Idealen, da ist der Zweck und der Inhalt de» Leben» recht begriffe» und da wird auch das leibliche Leben geehrt und gewürdigt. In Jesu Christo wird e» recht gesuhlt, in ihm findet es sein Genüge. Gottseligkeit hat dir Ver. heißung auch diese» Leben». . Ans Christi Grab quillt in alle Ewigkeit »nerschövstichrS Leben. Welch' eine Umbildung hat sich nicht auf allen Gebieten vollzogen seit der Auferstehung des ersten christlichen Ostrrmorgen» I Ein schlichter Christ denkt ander» über das Berhältnib von Man» und Weib, von Eltern und Kindern, von Herrschaft und Dienstboten, vou Obrigkeit und Unterthanen, als ein aufgeklärter Heide. »Das Christenthum". sagt Moilke, .hat die Welt auS d« Barbarei zur Gesittung emporgehoben. Es bat in hundertjährigem Wirken die Sklaverei besieg», die Arbeit geadelt, die Ara» «manzipirt und den Blick in die Ewigkeit geöffnet." Wer Moltk« nennt, weckt unwillkürlich die Erinnerung an den gewaltigen Hero» unserer Ration, an BiSmarck. Ostern folgt diesmal unmittelbar der l. April. der GeburtStag Dessen, dn dem Deutschst»»« sein Ostern, der einen neuen deutschen Völker» ftühliag in nie geahnt« Herrlichkeit, der un» die nationale Auf erstehung gebracht hat. ES ist wahrlich keine Entweihung, am christlichen Osterfeste dl« Gedanke» hlitüberglrlten zu lassen zun: l Avril. Hierdurch verschmelze» Religion und Politik mit einander. BiSmarck ist nicht blo» unser polltilch« Führer und Meister, e^ war auch zugleich ein christlicher Kämpfer, ein Glaubensheld von vorbildlich« Größe. In Bismarck triumphiren der christliche und der national« Ostergedauke. beide stehen irr ihm in lebendiger Wechselwirkung. Christenthum und Deutschthmn verkörpert er als eine elementar« Einheit. Sein politisch« Glaube stießt aus seinem religiösen Glaub««. Ja da unwandelbaren Gewißheit der christ sicher, HeilSwahcheiten wurzelte seine titanische Stärke im Kampfe uin Deutschland» Einheit und Ehre. Dn unbeugsame eiserne Kanzln vermochte er uur zu sein, weil « Niemand fürchtete als Galt allein Da» felsenfeste Gottvertrauen war «in wesentlich« Faktor seiner Kraft und seine» Erfolge» al» Staatsmann. Wäh rend de» Kriege» gegen Frankreich hat n da» wiederholt bekannt In Rothschild'» Schlosse zu Ferriäre» sagte «: .Ich habe die Standhaftigkeit, die ich zehn Jahre lang an den Tag gelegt habe gegen alle möglichen Absurditäten, nur au» einem entschlossenen Glaube«. Rehmen St« mir solchen Glaube» und Sie nehmen mir da» Vaterland. Wenn ich nicht ein stramm gläubiger Christ wäre, wem« ich die wundervolle Bass» der Religion nicht hätte, so würden Tie einen solchen Bundeskanzler gar nicht erlebt haben " Aus dem christlichen Glauben leitet BiSmarck die Treue zu seinem Könige ab: .Wenn Ich nicht mehr Christ wäre, diente ich dem Könige keine Stund« mehr. Wenn ich nicht meinem Gort gehorchte und auf Ihn rechnete, so gäbe ich gewiß nicht» aus irdische Herren. Ich hätte ja zu lebe« und wäre vornehm genug." Denselben Ge» danken enthält kein Vekenntnlß: .Meine Treue und mein Gehorsam gegen den Herrn, den Gott mlr aus Erden gesetzt hak. beikhen auf der» selben feste« Grundlage, «ie mein Glaube." Alle» irdische Regiment hat für BiSmarck nur Bestand und Werth in dem Glauben an die ewige sittliche' VSktordnung: .Wie »pan ohne Glauben an eine gcofsenbacke Religion, an Gott, der da» Gute will, an einen höheren Richter und ein zukünftiges Leben zusammenlebe» kann in geordneter Weise — das Seme thun und Jedem das Seine lassen, begreife ich nicht." Patriotismus und Pflichtgefühl haben ihren Ursprung in seinen religiösen Uebrrzeugungen: .Wenn ich nicht an eine göttliche Ordnung glaubte, welche diese deutsche Nation zu etwas Großem und Gutem bestimmt hätte, io würde ich das Diplomatengewerbe gleich an de» Nagel hänge» oder das Geschäft gar nicht übernommen haben. Ich weiß nicht, wo ich mein Pflichtgefühl hcriichmen soll, wen» nicht aus Gott." Und ein andermal lagt er: .Warum soll ich mich angreifen und unver drossen arbeiten i» dieser Welt, mich Verlegenheiten und übler Behandlung aussetze». wen» ich nicht das Gesühl habe, GvlteS wegen meine Schuldigkeit thun zu müssen." Wer will sich in de» weiten deutschen Landen vermessen, wirksamer zu deutsche» Herzen zu sprechen und sicherer zu Gott zu führen, als eS BiSmarck vermag durch solche Bekenntnisse I A» seiner Frömmigkeit mag sich unker Volk «bauen, in seinem religiösen Bewußtlein erheben und läutern! Ein tiefer Schacht christlich« Lebensweisheit und christlicher Weltaussassnng eröffnet sich un» in den Briefen an leine Frau. .Die Gnade GotteS". schreibt er seiner LebenSgesährtin. „wird meine Seele nicht fahren lassen, die Er einmal angerührt hat. und das Band nicht zer schneiden. an dem Er mich vorzugsweile gehalten und geleitet hat auf dem glatte» Boden dn Welt, in di« ich ohne mein Begehren gestellt bin. Vertraue freudig und bete gläubig — sei nicht blos still und warte, sondern stehe in dringendem Gebet und vertraue auf Christi Verheißung der Erhörung." Die Nichtigkeit des Dasein» ohne Gott bezeugt er i» folgend«,, an sein« Iran ge richtete» Worten: .Ich begreife nicht, wie ein Mensch, der über sich nachdcnkt und doch von Gott nicht» weiß oder wissen will, kein Leben vor Verachtung und Langeweile tragen kann, ei» Lebe», das dahiniährt wie ein Strom, wie ein Schlaf, gleichwie ein Gras, da» bald welk wird: wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz. Ich weiß nicht, wie ich das früher auSgehalten habe; tollte ich jetzt leben wie damals, ohne Gott, ohne Dich, ohne Kinder — ich wüßte doch i» der That nicht, warum ich dies Lebe» nicht oblegen sollte wie ein schmutziges Hemde." Nur mit Gott und durch Gott hat für BiSmarck das Leben mit allen seinen irdische» Gütern, mit allen leinen glänzenden Siegen und Groß- tbate» Sinn und Bedeutung gehabt; die Gewißheit der christ lichen Wahrheiten weihte ihm das Glück an, häuslichen Herd Allein im Hinblick auf den Willen GotteS und die Ewigkeit findet «Trost. Ruhe und Zuversicht. .Wie Gott will", heißt cS in einem Briese an seine Frau, „es ist ja Alles nur eine Zeilfcage, Völker und Menschen. Thorheit und Weisheit, Krieg und Frieden, sie kommen und gehen wie Wasserwogen, und das Me« bleibt. WaS sind unsere Staaten und ihre Mächte und Ehre vor Gott anders als Ameisenhaufen und Bienenstöcke, die der Huf eines Ochierr zertritt oder das Geichick in Gestalt eines Honigbaner» ereilt?' Daß GvlteS Wille geschehe, hat er als den Beruf und den Zweck seines Daseins erkannt Die Gewißheit, in Gottes Dienste zu stehen und sein Werkzeug zu sein, hat ihn durch sein ganzes Leben begleitet: «Ich bin GotteS Soldat, und wa Er mich hirrlchickt, da muß ich gehen und ich glaube, daß Er mich schickt und mein Leben zuschnitzt wie Ec es braucht." Ans solcher Auffassung entströmt ihm dn Heldcnmuth: ..In ergebenem Gottvertrauen setz' die Sporen «in und laß das wilde Roß deS Lebens mit Dir stiegen über Stock und Block, gesoßt darauf, den Hals zu brechen, da Du doch einmal scheiden nioßt von Allein, was Dir aus Erden theuer ist, und doch nicht aus ewig!" .Ich b!» die Auferstehung und das Leben", sagt Jesus: „wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebet »ad glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben." Diese Osterbotschast, diese Hoffnung deS ewigen Lebens, war das Centrum in RiSmarck'S Handeln und Wirken. Möge solcher Glaube unserem Volke lebendig bleiben und möge es aus ihm die unvergänglichen Kräfte schöpfen, um unser Reich zu «halten irr dem christlichen Geiste, ans den, heraus es durch seinen Begründer geschaffen worden ist! die Regentschaft in Reuß ä L. zufallc». — Die Neichsbehvrde» haben wegen einer internationalen Regelung des Verkehr- mittelst Funkentelegraphie verhandelt und beabsichtig«, nun die übrigen Seemächte, in erster Linie England, Franlrew» und die Vereinigten Staaten zur Beschickung eines Kongresse einzukade», dessen Aufgabe der Abschluss eines Uebereinkommei. sein soll, durch das zedcs Monopol der drahtlosen Telegraphie auf hoher See verhindert wird. Berlin. sPriv.-Tel.) Zur Zusammenkunft des Reichs kanzlers Grasen Bülow mit Prinettr erfährt die „Post", du-, zwischen beiden Staatsmännern eine eingehende, sehr sreundschau liche Auswrache slattaesmrde» habe, in der auch die zwischen Deutschland und Italien schwebende» Fragen berührt worden feien. Die Unterredung werde zweifelsohne dazu beitragen, die diplomatischen Unterhandlungen, die über diese Fragen im Gang, sind, zu fördern. Die Erneuerung des Dreibundes dürfe als ge sichert gelten, doch stehe der Abschluss der Verhandlungen noch bevor. Der Besuch des derzeitigen Ministers des A-mhern Venedig zeuge dafür, dass auch dre gegenwärtige italienische Re aierung Werth aus die Fortsetzung des überkommenen freund schafUicheil Verhältnisses Kim Deutschen Reiche legt. — Auch die „Nat.-Zlg." erfährt, baß Gras Bülow bei den Unterredungen mi: Prinettr keinem Hinterniss begegnete hinsichtlich der späteren Erneuerung des Dreibundes, in Bezug auf welchen, insofern Italien und Deutschland rn Betracht kommen, die Unterhand lungen in Rom und Berlin geführt werden. Punktattoneu sind, wie von Anfang an angenommen wurde, in Venedig nicht unter zeichnet worden. Berlin. sPriv.-Tel.) Staatssekretär Graf Posadowskr, ist von seinem Ausflug nach Dresden, wo er mit den Minister» v. Metzsch und Dr. Rüger konserirtc, wieder nach Berlin zurüa gekehrt. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Abfahrt der neuen Karseryach. .Meteor" »ach Europa, die heute angetreten werden sollte, mu> um einige Tage verschoben werden, da bei Einsetzung des Hauvr mastes dieser einen Bruch erlitt, der zunächst eine Reparatur nötbig macht. Außerdem wird gemeldet, dass der „Meteor" rn ernstlicher Gefahr geschwebt habe, ein Raub der Flammen zu werben, indem ein dicht dabei lieaeirdes Leichterschiff nieder gebrannt sei. Nach airderweitcn Meldungen hätte das Schiff In der- wc-t acnug vom .Meteor" gelegen, als darr eine Geiahr für diesen hätte vorhanden sein können. — Die „Post" veröffentlich: eine Zuschrift zur Reichstags-Diätensrage, an deren Schluss cs heisst: Ist der Wunsch nach Diäten der Reichstag- abgcordncten ein allgemeiner, so haben die verbündeten Regier ungen nicht nur das Recht, sondern die Pflicht. Gegenkonzefsionen zu verlangen, welche mindestens bis zu einem gewissen Grad. Garantie dafür gäben, dass die Voraussetzungen, weiche den Fürsten Bismarck zur Aufrechterhaltung der Diätenlosigkeil führten, nicht in ihr direktes Gegenthcil verkehrt werden Leipzig. sPriv.-Tel.) Reichsgerichtsrath Ncrsse wurde zum Senats - Präsidenten beim Reichsgericht, und der bayrische Staatsanwalt Eber mayer in Bam berg zum Reichsgerichtsrath ernannt. — Ter Senatspräsidcni beim Reichsgericht, Dr. v. Bomhard erhielt den Stern zum Neueste Drahtmeldungen vvm 29 März INackrtS etnaestende Depekeben befinden sich Seite 4.» Berlin. sPriv.-Tel.) In der Reichstags»tzung vom 1. März d. I. hat der Abgeordnete Dr. Hrrzfeld behauptet, der kaiserliche Konsul Brainholt in Esbjerg lDänemark) habe deutsche Herzer zu Geld- oder Gefängniss trafen verurtheilt, und als sie auS der Hast entlassen worden, rhnen ihre Sachen und Papiere verweigert. Nach den amtlichen Ermittelungen Hai sich, wie jetzt bekannt gemacht wird, diese Beschwerde als uirbe- gründet erwiesen. Im Januar d. I. ist in Esbjerg ein deutscher Heizer wegen Arbeitsverweigerung nicht vom Konsul Brainholr, sondern von dem zuständigen dänischen Seegerichte bestraft war- de». Der Konsul hat dem Vcrurtkreilten nach Berbüssuna de: Hast dessen Sachen und Papiere sofort herausaegebcn, sobald di« dazu erforderliche Einwilligung des betheiligtcn SilMs- sührers beschafft war. — Nach der „Greizer Ztg. würde, wenn Rothen Adlcrordcn 2. Klasse mit Eichenlaub. Kiel. sPriv.-Tel.) Das Linienschiff „Kaiser Wilhelm II" wird im Juni zur Krvnungsfcier obaehen und an de, Flotlciischau in Spitkiead theilnehmcn. Weitere Schiffe der. Kaiscrklasse schließen sich an. Hamburg. sPriv.-Tel.) Die hiesige Kaffeesirma Neben. Schulze u. Co. hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiven sind bedeutend. Die an der Zahlungseinstellung rniercssrrte» hiesigen Firmen sollen gedeckt sein. Londoner Häuser sollen stark vetheiligt sein. Wild ungen. (Priv.-Tel.) Der hiesige Bruirneiiarzt Geheimrath Marc wurde dieser Tage nach K orrstanti» ov el berufen zur Konsultation mit dein Leibarzt des Sultans über eine von dem Leibarzt an seinem hohen Patienten vorher glücklich vollzogene Steinoperation. Der Sultan empfing Geheimrath Marc in einer besonderen Audienz, bankte ihm huldvollst und verlieb sinn die goldene Verdienstmedaille. Koblenz. sPriv.-Tel.) Durch einen Bergrutsch wurdeu in vergangener Nacht die Bahngleise zwischen Obcrwcsel ruro Bacharach auf der linksrheinischen Seile verschüttet. Der Ver kebr wnd d»rch llmsteigeir bewerkstelligt. Nochstürzc des ver witterten Felsgcsteins werden befürchtet. Infolge deS ilnfolle- trafen die Züge mit grosser Verspätung ein. Prag. lPriv.-Tet.) Unter der Aegide der Kreditanstalt kam ein Kartell österreichischer Mer > i n g fa br i le n, das am l. Mai i» Kraft tritt, z» Stande. Später sollen sämmtlichc Messingsabrikcn zu einem Allienunternebnien vereinigt werden. Tevlitr. (Priv.-Tel.) Die Kohlenpreise im nord böhmischen Kohlenrevier sind vom Mrosszwischenhandel Herste »ri ll bi« 5 Mk pro 10 Tonnen ermähigt worden. Paris. Die Deputirtenkammer nabm in der heutigen Vormittagssitzung mehrere kleinere Vorlage» an. darunter crr» solche, betreffend die Errichtung einer Matrosenabtherlnirg vor' Eingeborenen in Algier und Tunis und eine Vorlage, llurch welch Lanowehrlcntcn, die viel Kinder haben, die jährliche Ucbnng vo ll» Tagen erlassen wird. Schließlich wurde eine Vorlage ar- aenonimcn, durch welche dein Arrikawrlchcr de Arazza er» Jahrespcnsion von 10000 Francs bewilligt wird Paris. sPriv.-Tel.) „Rappel" berichtet aus Neapel: Der englische Botschafter beim Quirinal, Lord Cnrrfe os Hawlcv, chaft betraut werden, müsse». D^Füj^t Heinrich XlV. in seinem -generr Lande,die Regierung nicht führt, sondern der Erbprinz Heinrich XXVII. dauernd mit der Vertretung in der Regierung des F-jrstenthun-8 beanftragt ist, würde vermrsthlich diesem ana, wurde gestern, als er durch die Strassen von Neapel fuhr, iii!t Steinen beworfen, die jedoch glücklicherweise feblgiigcn. Di-, Veranlassung zu diesem Attentat soll dann z» suchen fein, dar, der Botschafter sich über die Neapeler Bevölkerung abfällig ge äußert hotte. Havre. Die drei Burcndelcgirte» Woiinarans, Wessel und Bruyns sind beute Vormittag ans Newyork hier erngctroffen und gleich nach Paris wcitergereist. Rom. kPrlv.-Teft) Der ofniivic „Kavitalo" sagt: Die Unterredu »g in Venedig ergab zwei Tliatlnchen. 1. dass Deutschland ebewovlrl Werth aut die italienische Allianz lege, wie Italien aus die deutsche, und 2. daß man die Annäherung Italiens an Frankreich in Berlin mit Befriedigung ansuehme. lieber diese zwei Punkte bättendle Erklärungen des Reichskanzlers auch nicht den geringsten Zweifel gelassen. , ,i
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