02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031230021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903123002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903123002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-30
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Tie l waiNi» Grund- «eile <ca. s Silben 2» P>a.. !»n- tündiauiiaen cini der Vi walle,ie Zeit« LS L'a.: die Livaltiae Zeile aiS.Ein- aclandl" oder am Tertieile so Pf,. Sn Nummern nach Son». und Je,cr« lagen I- be». rinaliige Brundreiien 20. eo bez. M und so Pf, „ach be- iondcreni Tarif. AuSwariige Aul- lriige nur gegen BorauSbezalMing. BclegblaNcr werden mit w Pli», berechnet. klernivrechaiischluß: Amt I Sir. Il und Nr. LOS«. VI« I lek« «il I' fl- 8ckeii bl'Li'S, ggfialll-eioli unl> v/okl- U-,i » bekömmlioki, weiden clen «Ul >8s>'S! l!L> NSW elegei! lliel ist emMöli! >r« ir 1 sä srvc « »» »rka aksr! lie>ij»!ii'8-l'li§l- Ctitikl: Neueste Drcffstberichte. Etimmilschan. Hvfi'aclirlclste», Gesamir.uesitznna. Kleisturnratsntzniig, Kammexnnjlkabenb. Mecßuer Tvmbauvcreiii, „P.usichl' Weihiincbtsscicrn in I z»I i» Newyork. > iilllllNItll , ?ro. Teztmlier ir-03. Reneste Dralitmelünnnen vom 29. Dezember. Berlin. Die Bank für Handel »nd Industrie gibt bekannt, daß sie durch die Fälschung eines Kreditbriefes seitens «ne» zu Weihnachten ausgetretenen Beamten, ^er inzwischen im AuSlande festsenommen worden 'st, um den Betrag von 16000 Franc» ---- 80M Mark geschädigt worden ist. Plauen i. V. In der böhmische» Grenzstadt Tach au wütet, wie der „Vogts. Anz." meldet, eine »rohe Feuers brunst. Neun Gebäude sind vollständ.« emgeäschert. Ko bürg. Zum Nachfolger des von hier abbcrufenen Generalkonsuls der Bereinigten Staaten Hughes ylor aus Dacoson Citt) ernannt worden. Peking. Die V'zckönige der drei Zentralprovinzm be richteten, datz sie 90000 Mann von fremden Offizieren aus- gcbildetcr Truppen zur Verfügung haben. «entmischen Schisse angekauft, welche auch die russische Re- nrng erstehen wollte, die aber nur c,n kleineres Angebot ab- ». — „Daily Telegraph" vernimmt, Japan bestehe nicht ans ^ -.chsfe Bangkok, nach der man dort die Hoffnung hegt, dost zwiscl Frankreich und Siam noch vor der am 91. ablcmsendc» Frist ein endgültiges Ue herein kommen erfolgen werde. Die Ver handlungen finden gegenwärtig in Paris zwischen Delccffsö und dem siamesischen Gesandten in Paris statt. Sollte über mehrere Streitpunkte kein Einverständnis erzielt werden, so würde jeden falls eine Verlängerung der Ncitifikationsfrist für den am 17. Oktober 1902 geschlossenen Vertrag zustande kommen. Rom. Nach der „Tribuna" werden die deutschen Unterhändler für den Handelsvertrag am 1. Januar in Rom eintreffen. Das Blatt fügt hinzu, von deutscher Seite trete man mit den besten Absichten an die Verhandlungen heran. L o n d o n.—„Daily Telegraph" hört, Japan hätte die zwei araentinis^ gieriing §«r Zurückziehung der russischen Truppen aus der Mandschurei verlange aber eine Entschädigung, wenn Rußland die eiw gesungene Verpflichtung, sich aus der Mandschurei zurück, -»ziehen, nicht einlösen wolle. Japan verlange, daß seine »erhohert in Korea anerkannt werde. Lotveit bekannt, e Japan über dies« Forderung in seiner Antwort auf die MMe Note nicht hinaus. Wladiwostok. Die Kapitäne und Offiziere der javanischen Schooner, die Ende August bei Kamtschatka beim Auf kauf von Fischen wegen ungesetzlichem Handel beschlagnahmt Worden waren, wurde» von der Äppellationsinstanz für fchuldig erkannt und zu fünfzigtägiger Gesänanishaft verurteilt. Tokio. Der geheime Rat billigte den von der Regie rung gefaßten Beschluß betreffend eine Verfügung zur Beschleuni gung des Baues der Bahn von Söul nach Fusan. Diese Ver- nigung wird gleichzeitig Vorkehrungen für die etwa zum Schutze dieser Bahn und anderer japanischer Interessen erforderlichen militärischen Aufgaben betreffen. Peking. Der Vizepräsident der auswärtigen Angelegen heiten Lien-fong besuchte heute de» hiesigen russischen Gesandte» und bat um Mitteilung über die Absichten Rußlands be treffend die Räumung der Mandschurei. Der Gesandte er widerte, daß gegenwärtig aus zwei Gründen nichts in dieser Sache geschchen könne; 1. mache cs die Kälte unmöglich, die Truppen wegzunehmcn, da keine Baulichkeiten vorhanden seien, um sie anderswo unterzubringen; 2. würde cs die russischen Inter essen gefährden, das Land zu einer Zeit zu räumen, wo die Unterhandlungen mit Japan noch im Gange sind, weil Japan die Gelegenheit ergreifen könnte in die Mandschurei einzusallen. Die chinesische Regierung sei jetzt so beunruhigt, daß sie die Alternative vorzieben würde, daß Rußland die Kontrolle in oer Mandschurei verbleibe. Seitens des Auswärtigen Amtes wurde den hier weilenden fremden Gesandten die Erklärung abgegeben, die China befriedigende Regelung würde die sein, daß Rußland und Japan ihre gegenwärtigen Vertragsrcchte in Korea unv rn der Mandschurei behalten und darin einwilligen. daß keines von beiden Ländern den Versuch mache, weitere Vorteile in jenen Gebieten zu erlangen. Der russische Befehlshaber m Mukden forderte den Tartarengencral gebieterisch aus, die Tartarenmtlrz aufzulösen und zu entwaffnen. Der General erteilte dieser Auf forderung entsprechende Befehle. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 29. Dezember. —* Könsg Georg begab sich heute früh 8 Uhr 29 Minuten ab H iuvibahuhol nick dem Kronprinzen und einige» Herren nach Kimgenbcrg zur Hncbwckciagd aus Svechlehanirner Revier. Die Rückkehr nach der Residenz sollte beute uachmittag 40» Uhr erfolge». Nach derselben findet Jagdtcffel bei Sr. Majestät uu Schlosse statt. —* Se. Königs. Hohe't der Kronprinz besuchte gestern abend die Vorstellung im Ncustädter Hostheater. —* L»»r der vom König!. Oberboimaischallaint erlassenen, der Hcffge'cllsclnfft beieiis zuirstellten Ansage wick Se. Majestät der K ö» i g am bevo»stthe,ide» Ncujghrsicigc im Nesiveuzichtoffe Glnckwnnichniigseonicn aniiehnien. Dicke Cvu>e» beginnen iiiiltngs 1 Uhr mit de» Heilen Skaalsmiiiistclii. dann »acb l Ulir >olge» die Herren des Oorpsäinlomatigns und die am König! Hose ciiigestellteii sie,»de» Kavaliere. lodniin 1'Z Uh> tue hier a» wesenden Hcucn Mckglicder der beiden Ständelamnier». sowie I>/r Uhr die am König!. Hofe vorgestelltcn einheimffcheii Hene» vom Zivil, iowie die Herren Miltläis z. D. und a. D. »nd 1^ Uhr die Generalität »nd die Offizierkorps. Tie Neu- jalirsabendsestlichkeitcii am Königl Hole beginnen 70ü Uhr i»> Reüdenzichlosse mit den Tnmen-Enipiäiigeir bei Ihrer Königl. Hoheit der Fra» Prinzessin Johann Georg. Denselben schließen sich um 8 Uhr die PuffcntgtionSconr der zur Vocstellniia niiaciiieldetcn Tamcir und Hexen und um 8'd Uhr eine große Asscinbloc an. Betreffs der während des bevorstehenden Karnevals statlffudendeii Hoffesllichkeitcn wird nochmals znr Kenntnis ge bracht. daß am 19. Januar, sowie am 3. und 16 Februar 1901 große Hofbälle. bei welchen Vorstellungen aiigemetdetcr Damen nnd Herren eisolae» können, und am 20 Januar und 10 Febcna, Kammerbälle stattfinde» weiden Ucbcr weitere Lwsteltlich- lelteiyM- > «sch keine Bestimmungen getroffen. Diejenigen am KÄn«1. Hole vorgestellten Damen und Herren, sowohl die i» Dirsden, als die außerhalb der Residenz wohnende», die den Wunsch hege», mit Einladungen zu den großen Hofbälle» hevncht zu werden, wolle» ihre Karle» nick einem diesbezüglichen Pennert an dnsKöiilgl.ObeihosmcnschnUaiilt gelangen, oder ihre Namen ln eine z» dem'etben Zwecke basell'it von voimittnas 9 l'is abends 6 Uh> aiisl'cgende Litte eintiage» lasse». Wie schon liüher bekannt ge neben. finde» die Emplänge bei der mit der Repiäsentnlion am Königl. Hofe betrau,c» Pnlattdamc Frau von der Gabelcntz- Liiilingen und bei der der Fm» Piinzeisin Johann Georg zn- geleilteii Palastdaiiic Flau Freifrau v. Finck von Neniahr bis Faiinacht a» iedem Diki'Stage. »acluniltaas von 1 bis 4 Uhr, in de» Wotiiiuiiaen der Damen, Königl. Eckpalais am Taichen- berge 1. Etage, bezw. Parlitraße Nr. 3, statt Die Frau Obcrhos- meltlerin der KönigOi Wiiwe. F ra u v. P i l» g k, empiäiint an denselben Tage» nnd während derselben Stunden in ihrer Woh nung Nendenzichtoß 2. Etage. —* Mitteilungen aus der Gesamtrats-Sitzung. Auf-Ersuchen des Reichskomnussars für die Weltausstellung in St. Louis 1904 beschloß der Rat, zur Ausschmückung des Dresdner Zimmers daselbst die beiden von Professor Kuebl gemal ten und ans der Deutschen Städteansstelumg gezeigten großen Dresdner Städtcansichlen zur Verfügung zu stellen. — Assessor Dr. Kuh so hl tritt vom 1. Januar ob in das Schulamt, Assessor Angermann in das Baucimt B und Referendar Stark in das Armenamt. — Der Oberbankominissar Grüner tritt gemäß dinem Anstichen vom 1. Avril 1904 ab mit Pension in den Ruhe stand. — Infolge einer von den Stadtverordncien ausgesprochenen Anregung beschließt der Rat künftig nur an zwei höheren Unter richtsanstalten Dresdens wissenschaftliche Abhandlungen als Beigabe der Jahresberichte bearbeiten und verv elfäliigeii zu lassen und hiermit unter den höheren Schulen regelmäßig abzu wechseln: dabei soll auch tunl chst darauf Rücksicht gcnominen werden, daß hierzu Aufgaben von allgemeinem Interesse gestellt werden, soweit dies >n den Grenzen der gesetzlichen Vorschriften möglich ist. — Eine der neubegriindctcn beiden Lehrerstcllen am König Georg-Gymnasiiiin wurde dem Oberlehrer Dr. pH4. Worgitzky vom Krcuzgymnasinm verlieben. — Dem Rare zu Dresden sind von Octavio Kffsel Esq. Messrs. S^chunck SouchaY i>. Eo., Manchester, dem Ressen des Fri - ... 9000 Mk. übergeben worden; ebenso von demselben, als Nesse der Fron Thekla Sonchay, zur Vergrößerung der Tbckka Couchay- Freibetlcn-Stisiung vom Jabre 1876 40M Ml.; und außerdem 2000 Mk. für das Jiedlerhaüs, deren Zinsen zu gunstcn abgchcn- dcr oder daselbst unlergebrachter Kranker verwendet werden sollen. — An der Neustädler Realschule wurden die Herren Ober lehrer an der Realschule zu Meerane Land. reo. min. Franz Böhme, Lehrer an der 3. Neal'chulc zu Leipzig Land. rcv. min. Johannes Anglist Eonradi, Lehrer an der höheren Knabenschule zu Nadcberg Dr. pbil Hermann Franz Melchior, Zeichenlehrer Emil Gustav Paul Krcv, Lehrer an der hiesigen 26. Bezirksschule Trangott Wilhelm Ahlert ü> ncubcgründelc Lehrerstcllen zum Dienstantritte für den 1. April gewählt. — Ter Rat beschloß, mit der Ltelle des ersten Beamten bei der Hauptmarkthalle den Titel „Oberinspektor" zu verbinden und dem Assistenten Jährig bei der Nenflädter Markthalle, da er daselbst die Drenst- anssicht führt, für seine Person den Titel „Inspektor" zu ver leihen. — Ein mit der Königl. Gencraldirektion der Staats- bcihnen getroffenes Abkommen, wonach dieser zum Antrieb von Motorwagen für die Strecken Dresden-Hauptbahnliof—Pirna und Dresden-Hanptbahnhof—Cossebaude elektrischer Strom aus den städtischen Werken geliefert werden soll, wurde genehmigt, — Tie Straße X in Vorstadt 0! r » na erhielt den Namen „Schnee berg-Straße". — Das Knabcnfreibad unterhalb der Carola- brücke soll um 14 Meter verlängert werden. - —* Der K rcistnrnrat für t>en 14. Deutschen Turn kr eis, Königreich Sachsen, trat am Sonntag vormittag in der Königs. Tnrnlehrcrbildungsonstalt zu seiner 36. Sitzung zusammen. Die Beratungen nahmen zwei volle Tage in Anspruch und wurden vom Kreisvorsitzenden, Herrn Turndirektor Bier, ge leitet. Zunächst erfolgte un Aufträge des Deutschen Turn- cnwfchnffe» die «kbgnit'ge BeicksMHskkMwg üller Vst; zur Verbesserung der Wetturnordnung der Deutschen Turnerschasi und die Beratung eines Referates über die Vorschläge des Kreis- tnrnrais, belr. die Einrichtung besonderer Lehrgänge für Vor turner und Tiirnwarte in den einzelnen Kreisen der deutschen Turiierschait. Weiter beschäftigte sich der Kreisturnrat mit dem berc ts auszugsweise mitgeteilten Zählbericht im 14. Turnkrcisc. mit dem 10 Deutschen Turnfeste in Nürnberg sSonderzüge, Turnen des Kreises nnd Sachienabcndj, den Besuchen der Gaue nnd Vereine durch die Mitglieder des Kreisturnrates und der Beilegung der Streitsache mit der „Deutschen Tnrnzeitung" über das Frauenturnen. Darnach erfolgten allgemeine Berichte des Kreisvcrtreiers, der Kre'sturiiwarte, des Krcisgeldwartes und der übrigen Mitglieder des Kreistnrnrates. Alißerdem standen noch ans der Tagesordnung der nicht öffentlichen Versammlung der am 4. nnd 5. April lOstermontag »nd -Dienstags 1904 in Berlin statlsi.idendc 19 Deutsche Turntaa. der für 1904 in Reichnibach in Aussicht genommene 19. Krc'sturntag. die Frage der Aus dehnung der KreiSnnterstiikungSkasse auf Hastpslichtfälle, die Unterstützungen ans der Kieiskasse, die Verhältnisse des Kreis- blaltcs „Der Turner aus Sachsen", das bevorstehende ?. Krcis- tnrmest, mehrere Gau- nnd Vercinsangelegenheiten, die „Ehrung alter, verdienter Turner" durch die Deutsche Turnerschaft, das Verhältnis der Deutschen Turncrschaft zum „Arbeiterturner bund" nsw. —* In der Silvesternacht hier vorkommende grobe Ausschreitungen wird die Königl. Polhzeidirektion dem Ver nehmen nach nicht mit Geldstrafen, sondern, wie in den Vorjahren, mich diesmal durch Auferlegung von Haststrafcn unnachsichtlich ahnden. Es möge mithin davor gewarnt sein, an Lärmszenen auf den hiesigen Straßen und Plätzen sich zu beteiligen. —* Das Befinden der von dem Stud. phil. R. Gaede in der Cbrisinacht in einem Neustädter Hotel in einem Ansalle von Tobsucht überfallenen Damen — zweier Gräfinnen Goetzcii aus Görlitz — rit dem Vernehmen nach ein zufriedenstellendes. Kunst und Wissenschaft. ^Mitteilung ans dem Bureau der Königl Hof- th e a t e r. Heu Franz hat sich »acb der gestrigen Volstellung de» .4 Gebots" eine Verletzung zugezoge». die es ihm für die nächste Zelt unmöaltch macht, auizutieten. Jusolgeveiieu kan» Anzengrubers .Metiieidbauer", der für Mittwoch, den 30 Dezem ber angeküudigt war. nickt gegeben wecken. Es geht dafür Otto Trusts .Jugend von beute" in Szene. -f* Sammermnsik-Abend. Im 3. Pet«i-Stj»«ich- quartett-Abend ausgezeichnet durch den Bestich M. .Majestät d«S Königs, gelangte ein h er noch nicht gehörte» Oumwtt für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli lop. 771 von Felix Draeseke zur Aufführung. Das Werk, d»rch und durch er füllt von tiefernster, schwermütiger, man möchte sagen saust scher Stimmung, entrollt ein Seelencewälde von fesselndem, hvheits- vollem Inhalte. Das erste Thema, das uns wie erne Klage und Entsagung aus der Bratsche «ntgegenklingt, bildet den Leit- ' den des Ganzen und verbindet organisch die einzelnen Sätze. .. .. . .. . ^ Empfindungen ruhigere,, " ' ^ ° ^ Schluß Emen da» prickelnde tMches "Traumbild vorüberellt. Ter langsame, getragene Sah singt, in düsterem O-moII, wieder von Leiden und Entsagen und verklingt wie eine Elegie. Aehnlich, wieder mit dem Thema des ersten Satzes, beginnt das Finale, das sich, in.raschem, feurigem Tempo zu einer Befrei ung auS der düsteren Stimmung zu erheben sucht, nach schein bar vergeblichen Versuchen in diese aber wieder zurllcwekfinkt. Ausfällig berührt in den dre' letzten Sätzen die fortwährend fest- gehaltene Triolenbeweanng, mit der ein unaufhörlich«» Wogen und Drängen der Gefühle und Empfindungen charakterisiert Ist, die, durch strenge Form gefesselt und von herben, kühnen Har monien durchzogen, wie ein im Innern tobender Kampk wirkn, der, durch energische W llenSkrast unterdrückt, nur teilweise zum Ausdruck gelangt. Die Erfindung ist durchweg eigenartig, die thematische Arbeit vollendet, da» Ganze das Werk eines Meisters. Von den Herren Henrr Petri, Warwas. Spitzner, Dille und Hansen-Leipzig mit größter Hingebung vollkom- icser ernsten Einle tung reihen si r^o, das wie ein phanta men schön gespielt, fand das Quintett in Anwesenheit des Kom ponisten glänzende Aufnahme. — Nachdem hierauf das Beethovcn- lche Trio lop. 9, Nr. 1s zum Vortrag gelangt war, wurde pro- gram m ä ßig, jedenfalls in der Absicht, ein besseres Verständ nis für das Werk zu erzielen, das Draesckesche Quintett wiederholt — eine neue Art der Kunsterziehung, gegen die man mit Recht Protest erheben müßte, wenn es den Destichern der Petri-Quartett-Abende nicht freistünde, sich aus solcher gänz sich unnützen Zwangslage durch einfache Verabschiedung zu N. k freien. zu be- ' 8t. f* Geh. Medizinalrat Dr. Roux, Direktor des Anatomischen Instituts der Universität in Halle, ist -um Mitglieds der Königl. Belg scheu Akademie der Wissenschaften ernannt worden. 4* Der Meißner Dombauoerri n bielt gestern abend in den „Drei Rabe»" seine diesjälixge Generalversammlung ab, ver Herr Geb. Rat Puff. Dr. Wach präsiviertr. und die sich einer lebhafte» Teiluabme zu eifreueu batte. U. a. !ab man Se. Exzellenz den Kamiiielpräsideiite» Tr. Graf v. Kö»ner>k, die Herren Äeheim- räle Dr. Wänttg und Tr. Nittezstädt. Obeikoiiilitc'r'aliat Dr Ackermann, Oberstudleurnt Dr. Peter rc. Znnächst teilte der Vor sitzende des Bereuis, Geh. Rat Prof. Dr. Wach, allcihand Wissenswerte» ans dem Jalnesbericht mit, u. a. die Tatsache, daß die mit Herrn Lbelbaurnt Schiffer als Dombaumeister abgeichloffe- »en Veitiäge des Veiein» die erforderliche Genehmigung des TomkapitelS und de» M'iillteliiims gefunden habe», w daß der eigentliche Bau nunmehr im Fiübjahr begonnen werde» könne. DeiiKaffkiibericht, der augenblicklich ein sebr erfieulicbeSBild bietet.er- statlete der Schatzmeister Hr. Nicolai-Meißen. Die Bilanz schließt an Eiunabmen und Ausgabe» mit 168512 Mk. 32 Pfg. ab. Der Bnibrslaud bestes sich am 31 Dezember 1902 auf 130 578 Mk. 96 Ptg. Hierzu kommt ei» i» Papieren angelegies Kapital von 886500 Mk. so daß an dem geiianute» Termin rin Vermöge» von I 0I709I Mk. 45Pig vocha»de»mar. De> Rechnungsabschluß winde nick iämtliche» gegen 2 Stimme» griiclniiigt. Bc>viiders interessant war der Bericht, de» Herr Qbcistiikneurat Tr. Peter als Vorsitzen der des BauauSichirsses über de» Stand der Bauarbecken »ud die Tätigkeit der Bnukvmiiii'sion ei stattete, aus dem heroorgiug, daß nniuentiich die leckni'che Kommffsio» ganz Eibebliches in dem ver- gnngenen JablkS geleistet bat. Ans den Anssiilmingen des Red ners ging u. a. hervor, daß der Unterbau der beiden Türme er» heblich veistärkt worden ist. daß das am Dome ansgetührte Gerüst aus 30 Meter erhöht worden ist. nnd daß man über die Tragfähig keit der Wrflkassade, wie sie jetzt besteht, »mfaffeiide Prüfungen angcstellt bat. die erwiesen baden, dag das Schäscstche Proiekt einer Verstärkung oder einer Eineneruna der Fassade nicht bedingt. Ferner teilte Herr Qberstudieurat Dr Peter mit. daß Se. Majestät König Georg daS »ach Vox'chiägen WallotS abaeänderte Modell Schälers, das in der VerernSsttznng vom 7. Juli die Genehmigung des Baiiausschiffses gesunden habe, eingehend besichtigt und dabei zu erwägen gegeben habe, ob die Oktogone der Tiirmniilage nicht, wie im uffprünglichen Projekt, um U/s Meter erböbr werden möchten. Hierüber toll die Meinung hervorragender Gotiker und architektonischer Sachverständiger eingeholt werden, lieber die Kosten des Baues gav der Redner verschiedene Daten. Die west liche Domairlnge soll darnach 671 000 Mk.. der Bau der Kirche 552451 Mk koste», so daß man im gcrnzen mit einer Summe von 1 223 451 Mk. Baugkldex, zu rechnen habe. In der Debatte, die sich an die Berichterstattung anichloß, kam eS bedauerlicherweise zu einem vrirrlicheu Zwischenfall Ein Sohn des verstorbenen Professors Andrelen. der als Mitbegründer des DombauvereinS um die Dombau'ache sich außerordentliche Verdienste erworben hat, brachte den seinerzeit auch von uns ausrührlich erörterten „Fall Andrelen" zur Sprache. Er führte nochmals unter heftigen Vor würfen gegen den Vorstand des Dombauvcrein», namentlich aber gegen seinen Vorsitzenden. Geh. Rat Prof Dr. Wach. ans. daß das von seinem Vater in Gemeinschaft mit Baumeister Sehring- Ebarlottenburg bearbeitete Proiekt znr Konkurrenz nicht zugelassen worden sei. daß der Vorstand des DombauvereinS in dieser Angelegenheit nicht korrekt gehandelt habe rc. Da Herr Andrelen aus die Bemerkung des Vorsitzenden. eS gebe überhaupt kein Proiekt Andrelen. sondern nur ei» Proiekt Srbriirg, unter Miß achtung aller parlamentarischen Formen sich i» beleidigenden Aus fällen gegen den Vorsitzenden und den Vorstand deS Dombau- verrlns erging, wurde ihm das Wort entzogen und zugleich be schlossen. ihn aus dem Verein ansznichffrßen. 4* Unserem gestrigen Bericht über die „Parsifal"- Aufsührnng inNew - Aork fügen wir noch einige Preßstimmen hinzu: „T rmes": „Broadway ist kein Bayreuth. Unsere Lpern- besucber waren deshalb bei der „Parsisal"-Auffuhrung dieselben, wie sonst. Nnr saßen sie a«steru andächtig, wie »och nie ei»
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