02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040109024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904010902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904010902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-09
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Leu». uni '.ieierlaas nur Manenltrabr W vnu II bis -/» Mir Tie iwnIliünGr:: »eile irr. « Liibeni 2a ll >a. : kiiudiauiioen aut der P'irain iie . BP?».: d>er>valtiar.!ciiral« , a:ia»dr" oder o»i -n d An Niiinme.» »ach L. in in d ' tonn, , b'r sirn!». ' rund «. « ve.i. so >in- so T-'a. m > >vnder«n Tarn. Lus«.-.»,.. .. liaar i.ur u^grn Lorauvb»»>,!.ra.,... Äile^vlüttsr werben »ttt 10 I! ^ Lrrechuet. .lernivrechanichlusl: üluil l Sir. u und Sir. LVSkf 4u^. I<uknLckiei'fs 8ökne <;r. PIauent>cs>Lstr. 29 ^ukrüKesIIei-Ki-t G)»» §NlpIU>!' bleueste Drahtberichte. Hosnachilchtcu, DieSoner Beziiksobsibaiine,ciit. Gcrichlsverkaudlmigen. WIS-vV» Wylliirr-Konzelt, Feue»sichelheit der Theater. Beiiiner Lcbcn. sslusialische Kiisis.' Lonntttlenö, r-. Aamurr Neueste Dralitmeldnntten vom s. Januar. Zur ostafiatischen Krisis. Wien. Das ,N. W. Tgbl." meldet: In der hiesigen java nischen Gelmidilchaft sind keine beunruhigende» Nach richten eingelrosse». Ma» veisichert. daß der Kaffer von Japan und die Regierung unausgesetzt mit alle» Mitteln den Ausbruch des KliegeS zu vechindein suchen. In kiesigen divlvniaknchen Kreiirn hält man a» dem Mauden lest, daß lliiißland und Java» schließlich zu einer Verständigung gelange» werden. London. Dem »Daily Telegraph" wird ans Wallsingto» telegraphiert: Beim Kriegsdevanemen« cingegangrne Nrelkinngen sollen die Nachlicht bestätigen, daß Japan »n Bcarrss >ei, ROM Man» Truppen in Korea z» landen. Mai, glaubt, daß eine solche Ttilvpenhewegnng schon im Gange tei. oder innechalb 24 Stunden c,folaen werde. In amtlichen »reuen Washingtons saht man die Nnchücht als Aiik>eim»ig eines un- nitllelbar bevorstenenden Ausbruchs der Feindicligteiren ans. London. Der .Standard" läßt sich ans Tokio melden: In amtlichen Kieffrn wird bezüglich des Inhalts der Antwort Rußlands die äußerste Znrnckhalinng beobachtet: aber man glaubt allgemein, daß die Zugeständnisse, die Rußland als solche detiachlkk zu iehen wüniche. eher nngedliche und il!»ioryclie als tatsächliche leien. Rußlands Bestreben gehe zunächst nur oaliin. Zell zu gewinnen, aber die öffentliche Meinung Japans Widersehl sich mit Entschiedenheit einem weiteren Verzug und lagt, bas Land habe beierls zu lange gewnrlct. Sie vetlangk von der Regierung, daß dieic ans vollständige und wsvrtige Annahme ihrer letzten Fvrderuiiaen bestehen solle, da sie die crllermm Seiten Anipuiche Japans bildeten. Weigere sich Rußland, so habe cs dre Folgen zu nagen. Port Arthur. Mehrere russische Kriegsschiffe gingen in vergangener Nach! zur Verstarlmig der aus hober Sec besindllchcn Kreuzer ab. Es heißt, daß die io vereinigte Stteit- macht voigcht, um ans Vas lapaiiijche Gelchwader von vier Panzerschiffen, das sich Korea nähert, zu stoßen. Bcr n. Ter Sekretär der Handelsschule in Neuenburg, Albert Deriaz. ist wegen Veruntreuung von 14 557 Francs vsr- haftet worden. Petersburg. Ein Kaiserliches Reskript an den General- aouverncnr von F, ul and befiehlt, rm Staats- oder Kommunal- dienst sichende Fiuländcr, d.c srch 1903 der Leistung ihrer Wehr pflicht im 3. Frnländischen Schützcnvataitton entzogen haben, za verabschieden und rhaen während 4 Jahren keine AuSIci'ibSpäste zu ertciien, lcrner be: Bills,csuchen um Beire.mrg non Geld strafen. sowie bei Erteilung von Darlehen und Unterstützungen ans Staatsmitteln an Kommunen nnd einzelne Personen den Grad ihrer Teilnahme an der Opposition gegen die Einberufung in Betracht zu ziehen, sowie die Zöglinge böserer Lehranstalten, die sich ohne ernste Gründe nicht gestellt bauen, bis zu einem Jahre ans der Anstalt zu cntiernen. Auncrdem wird dem Gencral- gvuverucur ouhcimgestci!!, Finländer, d.e sich der Mllitärpflrcht entzogen haben, als Ersatz für Perionen in Dienst zu stellen, d.e der Einberufung gefolgt sind, ober sie der Landwehr zuzuieilcn. Ter Gcner.ast oiwcrncur wird beauftragt, die Beoolkcrung davon in Kenntnis zu fetzen, das-, Fiuländcr. die 1904 der Einberufung nicht Folge leisten, der Einreihung in die außerhalb Finlands stehenden Trunpcn unterliegen. Konstantinopel. In Jpe? wurde am 4. ein christ licher Gendarm von einem unbekannten Täter erschossen. Die Untersuchung ist eingcleitet. Dieser Mord ist ein neuer Be- ffrankfurt a. M. Dem mitteldeutschen K unstgewerbeverein ist von Heim P. Heimann Mumm v. Schwarzenstein eine Schenkung von lOoOOO Mk. übccwteien worden. Drient. Im indlrchen Gebiete der Adamellobrrge fand gestern rin Erdbeben statt, wodurch riiächiige Lawinenstürze dcurrsacht wurden, die indessen kein "Unglück cinuchicleu. Paris. Der Londoner Korrespondent des „Echo de Paris" will ans zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß die französische und die englische Regierung im Begriff seien, ein lieberem- kommen abzuschliepcn, durch welches alle schwebenden oder etwa noch auftanckcndcn K o lo n i a rfra gen und Streitigkeiten geregelt werden sollen. Die englische Negierung soll der franrö- sischen^eiil überwiegendes Recht in Marokko einräumen, wäh rend Frankreich die vollendete Tatsache in Aegypten ^aner kennen würde. Ferner würde England den Franzosen in Siam freie Hand lassen, während Frankreich den Engländern in Neu» Fund land Zugeständnisse machen würde. Durch einen Ver trag würden auch die das Nigerqcbiet und die Neuen Hebriden betreffenden Fragen geregelt werden. Barcelona. Die Verhandlungen zwischen den SchiffahrlSgekellickasten und den ansstcstidsgcn Seeleuten sind gescheitert. Kein Schist hat den Haien verlasse». Der Kon flikt ist ernster geworden. Die Seeleute ans Eadix-Aguilas und Alicante, sowie anderen Häken habe» sich dem Aus st an de an- gescblaffen. 27 Schüfen kehlt d,e Maiiiiicbast. Bern. Boris Sarasvw, der Genf noch nicht verlassen hat. äußerte die Absicht, voni Roten Kreuz die Sendung eines Delegierten nach Makedonien zu verlangen. Er -losst, von diesem Institut eimgc Hilfe für die obdachlosen Frauen und Kinder zu erlangen. gegen den bekannten unbotmäßigen Albanesenführer "Bairam Hüdn beoonncn hat. Die Knla (befestigter Wohnsttzs Bairams in Nvvoselo im Distrikt Djakova wurde militärisch umzingelt und, nachdem der Aussordcruna zur llebergabe nicht Folge geleistet war, durch Feuer zerstört. Bairam selbst, drei Anhänger und vier , Frauen wurden hierbei getötet, sechs Anhänger ergaben sich. Auf türkischer Seite wurde cm Mann getötet, drei wurden verwundet. K o n st a n t i n o v e l Gestern nbend sind im hiesigen Haien der russische Danivker .Zaiiza" und der iianzösiiche Dampier »Niobe", die Mekkavilaer an Bord halt-n. heftig zu sa min en- gestoßen. Da mich Hülle geleistet w»,de, ist kein Verlust an Menlchenleben ru beklagen. — Der österreichnck-ungaissche Bot- stbaster hat heute den Zivilagenten Hostat v. Müller dem Gioßwcsir und dem Min ster des Ae ßeren vorgestellt. — Einer Mitteilung der Pforte an die Bollchasier der Ententemächte zn- kolge bereiten, wie der Geiieralinipektenr a»s Grund glaubwür diger Jnkoimationeu meldet. die Komitees für das Fnibsahr aiößrre llnruben vor, als die bisherigen waren, und senden zu diesem Zwecke überall hin Emissäre aus Eine Zweite Mitteilung betagt, der kürzlich von Küstendil nach Soffa zmückgekekrte Bandenchei nnd bnlaaristhe Rrserveleutna-st A tha nai os habe eik'ärt, daß er 500 Gewehre in die «jstkischeii Grenrvrovinzen ein- aeschningqelt linde. Auch habe das Komitee »euerdingS 5 Kisten Patron,-» nach dem Kloster Nilo und nach den Greuzoiten Kostinidja nnd Ban>a 50 Gewehre geschickt. OerMches und Sächsisches. Dresden. 8. Januar. —* Se. Majestät der König nahm heute voimsttng militä rische Meldungen entgegen »nd empfing die Hcnen Slaalsministek und den Köiiigl KabiiietlSsckiclär zu Vorträgen. —* König Georg, der. wie bereits envähnt. dem Kaiser Wilhelm am 27. d M. die Glückwünsche zum Grburlstagc per sönlich daibringt, beiibt sich von Beiiiu nach Leipzig. —" König Georg bat dem Konseivaliven und dem Naiionniliberalen Verein in Plauen i. V. iür lue Ileberreichung der befaiiiiten Adresse durch das Ministerium des Innern 2 ank und Aue-kennnng ansipiechen lassen. Gleiche Dankschreiben sind auch in Vauia und Mühltroff eingegangcn. —^ Tie Königliche Gewcide-Jinpeltion Dresden beabsichtigt, a» 12 Abende» einen ll n t e rr i cb t S k u rs »s s ü r .Heizer. Maschinisten. D a m P i ke sse! b ei itz e r:e. abznhalten Die Voilräge beginnen Tonne,slag, den N. Janimr. abends K Uhr und weiden rn der Köniatichcn Knnstaemerbeichnle am Antonsple!-. abgehalten. Zntnllskorien 5 Ma,k> sind beim Hausmeister ln genaimlen Anstalt, Henn Jacob, zu eulnehmen. —* Der konservative Verein zu Dresden Venm stallet M'tkwoch. den 13. Januar, um 8 lllir im Konzerllaa'e V.- „AntzsiellungsvalaiieS" einen Vertrags- n>-d Fom-Iienabe»:, l : welchem der FoischnngSieüende Herr Carl ilribde linier Varlühnnm von Lich'bildern über das Thema .Wanderungen imb Ferschua ' >' im demichen Südieegebict" sprechen wird. Tein Vorlrage schst""7 sich Tan: an — - Der Dr esd n rr B ez i rk s ob st b a. u v e re rn biest sei. e eiste dieS'äbiige Bezicksnersammlang am l d. M. im Restauran- zu den .Drei Raben" ab. I» Anbeiracht der interessanten Tag . aidnniia hatten sstd auf besondeie Einladmig viele Mitglieder des Obstbauveieii's Oberes Elbia! und der landwirtichnstlichen Veieine der llmzebung eingeiunden. außerdem wobntcn der Verianwilm g auch die .Herren Geh. NeaiernniSrat Münzner vom Kenigl.Min- sterinm de? Inner», Generaliekietar Di. llkaiibold vom Landes f-ilüiriat und Kreisiekretär Tr v. LIttraw vom Landw-itichaZtlicliea Kreisverein Diesden bei Der Vo,sitzende. Herr Prose'-er De. Haiikel, gedachte zunächst des Hinscheidens zweier tieuer Mi - glieder. der Henen Landger'chlsrat Meyer und Oberst z. D. v. Schliebeii. Zum ebienden Andenken an dieselben erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen. Aul das Pieisausichieiben „Welche Formen von Kernobst'>ä»men eignen sich iür den Haus- amten?" ist eine weitere Pieisaibeit crngegangen. Zum Vor sttzenden der Pieiskomnstision wurde Herr Banmlchuleiibesibc: Haiiber-Talkewch. zmn Vorsitzende» der Obstmodell-Kommmion Herr Rittergnisbesilzer Dearnkolb-Rotiwerndors und zn dessen Slellveriieter Herr Professor Dr. Hantel, sowie zum Vorsitzenden der Wanderkommi'ston Herr Obeistabsarzt z. D. Dr. Diemer- Trnchenberac gewäblt. An die Stelle des verstorbenen Rcchniing- vri'llerS Herrn Obeist v Schliebeii ist Herr Gutsbesitzer Franz Vne-Kiitz getreten HerrProi.Dr Sleglicyeistattete den Jahresbericht Am Schlüsse des Be, icbtsiahres zähste der Verein insgesamt 173 Mil a> eder Nach Genehniiaiing des Jabresbeiichles wurde der Ar beitsvlan für da- Jahr 19<K endgültig iestgelegk. Darnach ist im Oktober lausenden JahieS wieder eine Obstallsstellung in Diesden in Anssicht genommen. Zur Verbreitung der Sorteickeniitnis toll der Obstninstei'chrank des Vereins in der Markthalle mit rratur aetrenen Modellen nebst Sortenzetteln und Beine,knngen über Geniißrrise und Gebrauchszweck der Sorten beschickt werden Bezirksneiiammluna.eii. Ausstüge »ach kebenswerteir Obstplantagen. Demanstrationrn im Bannstckmitt mit Anleitung zur Vertilgung der Schädlinge, sowie in der sachgemäßen Enste. Sortierung und Verpackung deS Obstes sollen auch in diesem Jabre wieder der anstastet weiden. Ans der Jnbltäiinisstiftnng des Vereins wird ein Preisbewerb für Obstgmtrn ausgeschrieben. Für diejenigen zwei von den konkiiniereiiden Gärten, welche sich rm besten Zu stände befinden, sind Pieise von 40 und 20 Mt., die auch in Bai vergeben weiden können, ausgesekt. Anmeldungen zu dieser Kan kaiienz miisten bis z»m 1. Äpiil l90t bei dem Schiistsühicr des Vere'ns abgegeben weiden. Hiernuf kielt .Herr Oekonomiera: Änrke-Witzichendors bei Merseburg einen Vortrag über den w!i! 'christlichen Betrieb nnd die witt'chastliche Bedeutung des Obst banes. Einleitend betonte Redner, daß die Landwnllchaft keines wegs rückständig geblieben ist »nd viele Fortichiilie gemacht hm. nur in einem nicht, in der rationellen Pflege des Obstbaues Darin trifft die deutsche Landwirllchast ein berechtigter Voiwur'. denn sie ist bisher nicht in der Lage geweien, das Veiinum» »»'eres Volles nach Ödst zu befriedigen. Und doch ist der deitticD Apfel, unsere gute deul'che Reinette, von keinem anderen Apfel der Welt übertroffen, nnd kem anslandirchei Markt hat so au! - Flüchte miszaweiien. wie wir sie in Dent'chlaud zu pwduziere>- veuiiögen, wenn wir nur ernstlich wolle», Andcreisetts iu. stak'sts'ch erwieien, daß in den, Maße, nue der Bier- uod Schnave- koninm nachgelassen, der Komnm des Obstes und der Obslprodutt- znaenommen hat. Alleid'N's mangelr dem Landwirt noch «lunst und Wisscnsilinft. st" Wüllner-Konzert. Mit dem gleichen künstlerische» Erkokge wie der erve schloß auch der zweite Liederabend, den Dr. Ludwig Wüllner gestern im Mnieiibanie vor aiisverknnstem t!l Saale gab. obwahl der Sänger stinimlich »'cht gerade glänzend dispaniert war »nd nach der eisten Piamaninliiiimmei, die lediglich Beelliavenlche Gesänge z» Gehör brachte, wegen Hebelkcit »m Nachsicht bitten ließ. Daß er diese a-ipkatio bi-nevolviittaa eigent lich gar nicht zu beanspruchen nötig hakte, bewies die beinahe ein- wandsreie Ans'ührung des restlichen Programms. daS. wieder mit vornehmstem musikalischen Geschmack Zinanimengestellt. auch diesmal vettchiedene avnrte Genüsse veimittelte. Schließlich kommt s auch gerade bet und für Wüllner gar nicht aus das remMalrrielle. die mehr oder minder große tonlichc Schönheit der Summe an. weil er den größten Nachdruck ans die künstlerische und innsitaliiche Aiisgesttrllnng der einzelnen Vartragöstucke legt, und weil er das Herciusarbeiten des jeweiligen SlimiiuiiigsorlicrllcS i» den verschie denen Liedem. die er mit unleugbarem Geschick seiner Individua lität l»iz»pgsse» weiß, für daS wichtigste Moment der gesanglichen Interpretation hält. Tamm iällt iür Wüllner eine stimmliche Indisposition auch nicht so sehr ins Gewicht: io lange seine Stimmbänder üheibcnwt nur noch leidlich parieren, vermag rr dank seiner künstlerischen Intelligenz tiefgehende Wir klingen zu erzielen. Doch dies nur nebenbei. An Novitäten, die Herr Dr. Wüllner. was ihm gar nicht hoch genug angerechnek werden kann, in keinem keiner Konzerte kehle» läßt, wies die Bortragsordnung eine Reihe Lieder von Kurt Schindler auf, einem blutjungen Berliner Komponisten, der anaeiiblickl'ch in Wurzburg als Kapellmeister tätig ist. Nach den Proben seines Talente- zu schließen, die man gestern abend von dem Konzert- geber — olleidinaS ganz meisterlich intewreiiert — körte, darf man schon heute Schindler zu den wenigen AnSerwähite» unter den Berufenen zählen. Endlich wieder rin Komponist, der nicht nur pikant und originell in der Begleitung ist. sondern auch eine ouSgeiprochkne melodiöse Begabung sein eigen nennt, die nament lich auf dem Gebiete des stimmungsvoll Lyiiicben Schöne» und Vollendete« zu bieiei, vermag. Welch' ein reizvolles Stückchen ist in dieser Hinsicht die Vertonung des feinen Busseichr» Liedes .Ueder den Beigen, weit zu wandern. Sage» die Leute, wohnt da- Glück!" Wie unendlich lyrisch bat Schnidlrr da- „Süß duf tende Lindenblüte" von Haulrben t» Musik anStlinge» raffen, wie arcrziö- weiß er Falke» .Pierelte". nur hnmaiiiiisch de« gleichen Lichter- „Ick» datt einmal" zu illustrieren. Neben die'?» Novi täten biachle da- Programm an moderne» Liedern noch Werke von Hugo Wolf, da- schöne Gedicht Mörike« „Aus eine Cbristbliime". zwei Lieder von Richard Strauß «„Sehnsucht" von Llliencron und „Lied de- Steinklopfei«" von Henkell) und Amold Mendelssohn- .Nachtlied Zarathustra-" (Nietzsche). Am Schlüsse de-Programm- ! standen mehrere Lieder von Schumann, die von Herrn Dr. Wüllner I zwar mit großer Begeisteiung gc>»iigcn wurden, aber am iüblbanten l das stimmliche Manko hvien ließen, zmnnl rin übertriebenes .torcv' >d!e an und für sich üble Lage des Künstlers hier mir verschlimmerte Selbstverständlich winde Herr Dr. Wüllner während des ganzen 'At'enbs »lit lrhhgstem Bestall misaezeichnet, der nur Schluffe des ! Konzertes den üblichen kiürmitchen Charakter aiinnhin. Erirrnlicher ! weste ließ sich der Künstler selbst dadurch nicht rn den. bei Programmen von der Länge, wie sie bei uns in Mode sind, wirklich droiae-eilen Znaabe» veilenen, was ihm ein bewndrrcS „Biavo" der Knick eiiibringrn sollte. — Nachdrücklichste Anerkennung ver dient der musifalffcke Helfer WnllnerS: He>r Coenrand V- Bos. der »eine Aufgabe am Klavier geradezu meisteilich löste »nd der, vielleicht der beste Begleiter dem man crngeiiblicklich in den deutschen Konzerisälen begegne» kan», ein gut' Teil des dem Sänger gkipendelcu Beifalls mit gutem Recht für sich iir Amvruch nehme» dort! VV 4" Das Berliner Polizeipräsidium erläßt in Hinsicht au» die Fe » ersicherheit der leicbshauptstädttschen Theater folgende wichtige Verordnung: I» dem Bestreben, die Gewährleistung für die Feueisicheiheit der hiesigen Theater nach Möglichkeit zn vc>- stärken, hat der Polizeipiäsidertt angeoidnet, daß die bisher ledigl-ch von der Feuerwehr ansgenbte Konttvlle in Zukunft von Beamten der Schnplnaimichnst nnd der Feuerwehr in folgendci Weile be- wiikt werden ioll: Allabendlich vor der Kasse»o,fnnng weiden iämlliche Theater einer eingehenden Prüfung unterzogen weiden, bei welcher die Beamten der Sch»tzinan»schast vorwiegend aus daS.Znichaueihaiis. die der Feuerwehr auf das Bühnenhaus ihr Augenmerk zu richten haben. Die Eiöffnuiig der Kaffe »nd der Eminß des Publikums darf erst stattffnde», wenn nach Abschluß der Begehung die Direktion von dem leitenden Beamten die ausdrückliche Ermächligmig hierzu erhallen hat. Um ferner das sickere Funktionieren des eisernen Vorhanges zu gewährleisten, der in allen Theatern, mit Ausnahme einiger, mit »nveibreiinlicheir Dekorationen veisehenrr, mit Versenkung und Schnürboden nicht ausgerichleteii Theater <z. B „Triano»- Tkeater", .Winteigarte»") angebracht ist, Kat der Polizeipräsident voigescknrebcn. daß dieser B o r h a n g nicht nur wie bisher am Schluffe de» Vo,stekl»»g. sonder» auch i» der große» Paust herab- zrffassen ist. Es rieht zu hoffe», daß diese Maßnahmen in Veibin- dung mit der bekannten Tatsache, daß von Aniang bis zum Schluß jeder Vorstellung eine zuverlässige Feuerwache auf der Bühne an wesend ist, dem Publikum das Getütff der Sicherheit i» den hie sige» Theatern gebe» und so auch iür dr» Fall einer scheinbaren Gefahr da» Entstehen einer Panik nerhüte» wird. Daß die Be- döide e» sich nach wie vor angelegen »ein lassen wird, aus die Vervollkommnung der Sicherbriisvolkebrungeir in den Theatern mit Nachdruck hinzuarbeiten, bedarf kaum der Erwähnung. Berliner Leben. D. Berlin, 6. Januar. Berlin auf der Höhe der Saison ohne KönigUchc ) Opernhaus — das ist ein Ereign.s, wie es seit Mcnichcn lzedcnkcn nicht drgcwesen ist! Sagen wir genauer: seit 43 Jadr>:. seit dem Tode Friedrich Wilhelm- IV. Damals aber wurde: die königlichen Theater nur auf eine Woche geschlosst», jetzt rm- unser Opernhaus mindestens einen Monat, wcwr-cheuffich aO- bis Mitte oder Ende Februar, geschloncn bleiben. Damit rchlr Le : Berliner Theaterlebcn in der günstigsten Jahreszeit der glänzend-' Mittelpunkt, der Hauptmagnct für die hierher kommenden Ar: lünder. Es finden zwar im Neuen .Königlichen Overmbca: . dem ehemaligen Krollfchen Tbcater, "rotveir dies nicht de rcits anderweitig vergeben war. Opernaufführungen statt. Ade- dicü ist nur ein kärglicher Notbemls. Das ist überhaupt len» Theater, sondern ursprünglich ein großer Kvnzertsca! nist ein' höchst unglücklich eingebauten Bühne, die dann rück großen Müden »nd Kosten den heutigen Bühnenausorderungcn eimgermatzcn ent sprechend umgcbäut wurde. Von einem großen Teil der chciuerplätzc aus kann man die Vorgänge auf der Bühne gar nicht oder nur unvollständig verfolgen. Der L rchcsrcrranm ff: io beschränkt, daß ein nach modernen Begriffen bollbcsekz.s Orchester dort kein Unterkommen finden kann. Die Arffführuim Wagne, scher Opern ist asto nahezu ausgefchloffcn oder doch nur in provmzmäßiacr Form möglich. Die ltt bis 18 Vorstellunac':. die in diesem Monat hier stattsinden werden, können -rpo nur einen sehr mangelhaften Ersatz für die bisherigen täglichen Vor stellungen im Opernbause bieten. Dessen plötzliche Schliekum-. auf Grund eines schnellen Entjchlusses des Kaisers findet übrmev- trotzdem allgemeine Billigung. Blau fragt sich mir. weshalb e: erst eines io schrecklichen Fanals, wie des Ckicagocr Theater brrindes, bedurfte, um unsere berufenen Sicheraestswächter am die Gefahren aufmerksam zu machen, die auch in dinem Hause ständig drohten. Gewiß sind sie bei uns dadurch w,"'ertlich ab geschwächt, daß eine allgemeine wilde Panik, die schlimmste Gefab- bei einem Theaterbrande während einer Aufführung, nah, rr aus geschlossen erscheint. Denn isdes größere Berliner Feuer lieseri Beweise von dem unbegrenzte» Vertrauen der Bevolterune- aus unsere musterhafte Feuerwehr. Wenn hier nachts in eurem großen. Hause Feuer ausbricht, bleiben die meisten Bewohner ruhig in ihren Wohnräumcn und verlassen sie nicht eher, als bis der Leiter der Feuerwehr sie dazu aiffwrdert. Indessen gibt es in d.:u Theatern doch nicht nur Einheimische, sondern auch zaylreich. Fremde, und wie diese sich bei FcuerSs.efohr benehmen würden, ist völlig unberechenbar. Deshalb sollte man auch unsere. Privattheater schärfer darauf hin prüfen, ob sie inst, allen Einrichtungen versehen sind, die nach menschlicher Voraus-
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