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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187008315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-31
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1870
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7?97 «l- kriegerische Einleitung wurde vom Orchester ..Die Wacht > wurde. Auch in der Bekehrung deS Schlußacte- fiel der biedere -m Rhein" in einer Einrichtung von W. Mühldorf er gespielt, deutsche KriegSmann nicht au- der Rolle, so gefährlich für einen L S originelle- Motiv erwähnen wir den Kampf zwischen der I bewahrten Haudegen die Verwandlung in einen zärtlichen Lieb- „Marseillaise" und der , Wacht am Rhein", indem die Klänge Haber ist. der ersteren vergeben- gegen die stegreiche Bewältigung durch da- Fräulein Link al- Frau von Laroche spiele diese schwierige neue KriepSüed an kämpfen. Rolle mit ESprit und Feinheit. Im ersten Act die kecke Frei- Da- Freiligraih'jche Gedicht: „Hurrah Germania" wurde beuterin, erschien sie im zweiten, bereit- gebändigt von der Liebe hierauf von Frau Winkler-Palle-ke vorgetragen. DaS Ge- Macht, mit sanfterer Beredsamkeit, doch fest und energisch gegrn- dicht bietet für den Vortrag große Schwierigkeiten; e- ist ein über den Anforderungen de- Diplomaten, während im dritten Sturmlied, besten gleichlautender wilder Refrain von Hause au- Acte oaS Gemüth und die volle Hingebung überwog In dieser ertönt und so jede Steigerung au-schließt. Frau Winkler-1 geistreichen Durcharbeitung ihrer Rollen bi- in da- feinste Detail, Palle Sk« zeigte innere- Feuer und eia tiefkräftige- Organ von wie m der charakteristischen Farbengebung bewährt Fräulein Link imposanter Macht, dem freilich noch etwa- melodiöser Schmelz stet- von Neuem ihre hervorragende künstlerische Befähigung — und die Modulationen und Uebergäage zu fehlen scheinen. Die und wenn «S ihr gelingt, noch mehr Rundung und Plastik in junge Dame ist durch ihre Persönlichkeit und ihr Organ auf I ihre Bewegungen zu bringen und zu gewaltsame Uebrrgänge au- hochlragische Aufgaben hingewiesen und wird, wie wir erfahren, I einem Strmmregister in da- andere zu vermeiden, so dürfte der nächsten- an unserer Bühne als „Medea" auftreten. reiche innere Fond- ihre- Talent- bald ungetheilte Anerkennung Hierauf erschien auf der Bühne: , Die Wacht am Rhein", nach finden, dem bekannten Clasen'schen Bilde gestellt von Herrn GranS. Da- I Die beiden Hauptdarsteller wurden mehrfach hervorgerufen, lebende Bild erfreute durch frisches Colorit und anmuthige Farben- Da- Charakterbild de- körperlich schwachen, geistig energischen Harmonie. Bermuthlich hat der hier lebende Maler selbst unsere I Obristen Kanne zeichnete Herr Asche mit scharfen Umriffen, wäh- Regie durch seinen Rath unterstützt. Die Leistungen der drei rend Herr Engelhardt den unkriegerischen „HanS" vortrefflich Schwesterkünste Musik, Poesie und Malerei wurden mit vielem und mit großer komischer Wirkung vorführte. Namentlich erregte Beifall ausgenommen; namentlich mußte der Vorhang vor dem die Scene de- dritten ActS, in welchem Bauernfeld- Lustspiel- lebenden Bilde nochmal- aufgehen; offenbar wollte da- Publicum talent glänzend vorschlLgt, die Scene, in welcher HanS den Kur- dem Schöpfer de- Bilde- seine Huldigung darbringen — war eS fürsten al- Wilddieb beim Kragen faßt, große Heiterkeit, doch blSber nur Wenigen bekannt, daß Herr Clasen in unserer Herr Gran- spielte den Diplomaten „Graf von Dohna" Mitte lebt. I ebenso wie Herr Stürmer den Kurfürsten mit avgemeffener, „Der deutsche Krieger" von Bauernfeld, ein Stück, da- maßvoller Haltung. Dasselbe gilt von dem Pächter Büttner de- gegenwärtig auf den österreichischen Bühnen verboten ist, ist ein I Herrn Gitt, während Herr Eckert au- dem Geheimen Kanzlist Versuch de- geistreichen Lustspieldichters, auch auf dem Gebiete de- Schöpflein eine an den Winkelagenten etwa- erinnernde komische ernsten Drama Lorbeeren zu erwerben. Gleichwohl sind eS im Gestalt schuf. Ganzen mehr die genreartigen Scenen und die komischen Episoden, Da- Stück ging sehr gut zusammen und wurde im Ganze» welche dem Stücke Beifall verschaffen; die ernsten Situationen I auch gut ausgenommen, obgleich einzelne Längen und namentlich find, trotz mancher psychologischen Feinheit, zu gedehnt; die Ge- die erste Hälfte drS dritten Acte- ermüdeten, spräche verwandeln sich in Debatten und Diöcusstonen, denen der > Rudolf Gottschall, dramatische Nerv fehlt, ein so tüchtiger patriotischer Sinn sich auch in ihnen auSsprecheu mag. * Leipzig, 29. August. Die gestrige Aufführung von Richard Da- Stück spielt zur Zeit de- westfälischen Frieden- und Wagner'S Oper „Der fliegende Holländer", welche-Werk bereit- zeigt uv-, wie die Feder da- Werk des Schwertes zu Schanden I al- eingebürgerte-Repertoirestück zu betrachten ist, erlitt in Folge be macht und ein tapferer Held, in seinem Siegeslauf gehemmt, sich bedauernSwerthen Falles deS Herrn Ehrke eine bedeutende Kürzung, gegen die Diplomaten auslehnt, bis der Covflict, welcher den l AlS nämlich der kaum wiedergenesene, geschätzte Künstler in der Krieg-maun auch bei dem Kurfürsten mißliebig macht, durch eine I Rolle de- „Daland" vom Schiff herabsteigeu wollte, um sich Begeanung mit dem Letzter» in gemüthlicher Weise ausgeglichen wird. I dem fliegenden Holländer zu nähern, begegnete ihm da- Unglück, Ein solcher Conflict ist freilich in unserer Zeit unmöglich, da beim Betreten de- nicht fest aufliegenden überleitenden Brett- Schwert und Feder Hand in Hand gehen und die Politik von herabzufallen und sich den Fuß der Art zu verstauchen, daß nach Blut und Eisen ja das Losungswort der tonangebenden Diplo- der Anzeige de- Herrn Regisseur Seydel da- fernere Auftreten de- matie ist. Iadeß darf man von den Bühnendichtungen keine-- Sänger- an diesem Abende unterbleiben mußte; au- diesem Grunde weg- verlangen, daß sie die Ereignisse de- Tage- decken, sondern wurden die Scenen weggelaffen, wo die Mitwirkung de- „Daland" nur, daß die Gesinnungen, die sich in ihnen auSsprecheu, der vom Componisten vorgeschriebe« ist. Trotz dieser Störung zollte da- Ausdruck der nationalen Stimmung sind. Große Volkskriege Publicum den vortrefflichen Leistungen des Fräul. Zimmer manu mit ihren siegreichen Heerführern gehören in daS EpoS und sind (Senta) und deS Herrn Schmidt (Holländer) außerordentlich reiche durchaus undramatisch ; nur die Vorkämpfer, welche gleiche Be- Beifallsspenden ; die Erstgenannte erntete aber außer stürmischen ge,sterung in den Untergang treibt oder in schwere Consiicte bringt, Acclamationen auch noch eine Menge Kränze und Bouquet-, welche durch ihre eigene Thar eine kühne Initiative ergreifen, welche die von Leipzig scheidende Künstlerin wohl von den Sym- siad Helden der Tragödie und de- Drama. Wenn der tapfere pathien überzeugten, die durch Talent, Fleiß und tüchtige- Streben Kriegs obrist verzweifelt auSruft: „ES giebt kein Deutschland immer errungen werden. Wenn auch Fräulein Zimmer mann mehr!" so entspricht die- Schlußwort deS zweiten Acte- aller- die Erfahrung machen mußte, daß der Anfang m Leipzig schwer ding- der Situation der Gegenwart zu wenig, um einen be- ist und der Naturalismus allein hier niemals Boden zu ge geisterten Applaus hervorzurufen. Doch da- Spiegelbild der wiunen vermag, so ist doch endlich der Sieg erkämpft und vi« Bühne kann die Gegenwart auch durch den Contraft beleuchten, Sängerin scheidet von hier, ausgerüstet mit der gründlichen und solche Beleuchtung ist poetischer als daS Buntfeuer von Kenntniß der Wagner'schen Partien und anderer Rollen, um Tendenzphrasen, welche von den dramaturgischen Feuerwerkern für den augenblicklichen Bedarf und Knalleffect zusammengesucht und verpufft werden. W:nn wir iudeß den tapfer» Krieg-obristen von Götze betrachten, abgesehen von seiner militärischen Bravour und patriotischen Tüch igkeit, nur in seinen Beziehungen zu anmuthigen und geist reichen Französinnen, so entdecken wir in ihm einen der Bauern- feld'fchen Lustspielbarone, der nur auS dem modernen Frack in WammS und Koller -.schlüpft ist. Allen diesen Lustspielheldev Bau<rnfeldS ist eS gemeinsam, daß sie gegen daS weiblich« Ge schlecht eine vornehme Geringschätzung hegen, daß fie Junggesellen auS Privcip und Ueberzeugu^g sind und zuletzt sich durch irgend eine geistreiche Salondame bekehren lassen. Gebt eS dem wackern Obristen Götz anders? Tr schließt sogar am Schluß eine wenig zeitgemäße deutsch-französische Mißalliance. Obrist Götz trat in der Darstellung deS Herrn Mitterwurzer nach allen seinen Charaktereigenthümlichkeiten schaif und glücklich hervor, sowohl waS kriegerische Tüchtigkeit und Jovialität, echt« deutsche MannS- ltebe. in ihrer Fusche und Herzlichkeit, al- auch waS kernige Begeisterung für daS Vaterland ohne jede Ueberschwänglichkeit betrifft. Trefflich spielte Herr Mitterwurzer die Gchlußsceven deS ersten ActeS, in denen er mit deutscher Galanterie und jovialer Ueberlegenheit di« Feindin entfliehen läßt. Ebenso verdiente in den Reden de- langen politischen Zwiegespräch- im zweite» Act der kernige Ton de- Darsteller- den Applaus, der ihm zu Theil deren Durchführung sie manche hervorragende Prima Donna beneiden kann Die tüchtigen Reproductionen der Herren Weber (Steuermann), Rebling (Erik) vnd die ausgezeichnete Aus führung von Seiten de- Orchester- gereichten dem Theater zur Ehre, während die Maschinerie im letzten Acte viel zu wünschen übrig ließ. vr. OScar Paul. Kuod ävm I*»ri»vr iVetterbuUeUu betrug üle Temperatur um 7 Mrr Uorxev« iu »w 26. Lax. »m 27 L» tu »m 26 Xax. L« »m 27. L» ürU»»a1.... -s- 107 > 9 0 ^.Uouut« . . . 4- 21.3 4- 21.8 SrSuiU8«u . . -t 10.'. 4- 102 kulermo . . . 4 20.1 4 20.6 t,ouäou.... t 112 — Avupel.... 4 16 8 4- IS» Vulvuti» (lrl»vS) 12.9 -j 12 9 Nom 4- 16.0 -j- 6 2 Surre .... 4- 13.6 -i- >2 0 kTorvu». . . . 4- 17.6 4- 136 ürv»t 4- 107 -l- 9.8 üeru -1- 8.6 4" 6.8 k»ri» 4. 90 1- 94 T'rieet .... 4- 136 — Strusaburx. . — Wien 10.4 « « » « - Korä-AQL. . . 4> 166 r 13.0 Oouetuutiuopel 0äs»«» .... 4- 15,8 4- 15.2 4- 18-2 üu^ouuv . . -k- 12.6 ' — Llo,k»u.... — 9.3 UuraeiU« . . . -j 15.7 4- ,3 6 ULxu — — loulou .... — 4 16b keteridur-?. . — — üureelou» . . 4- 20.3 -1-19 5 üslaivxkor» . — - — vilduo .... -j- 14.7 -j- 158 üupuruvä» . . — — lnesudou . . . — 4 «6.3 Stockholm . . — — -ttürtä. . -j- 16,0 -1- 15,9 1,eip,i^ . . . i 8,8 7
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