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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187009098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-09
- Tag1870-09-09
- Monat1870-09
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1870
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also im Jahre 1869 ein Zuwach- vo» 807 Policen mit 35,710 Thlr. Versicherungssumme. Bon den im Laufe de- Jahre- 1869 eivaegaugeneu 1458 An trägen wurden a) wegen unzureichender Gesundheit abgewiesen 32 Personen mit 1725 Thlr., d) wegen zeitweiligen Gesuud- heit-mangel- zurückgestellt 19 Personen mit 840 Thlr., e) frei willige Rücknahme der Anträge von 26 Personen mit 1210 Thlr., ä) Wegzug vor der Aufnahme 1 Person mit 50 Thlr., v) Tod vor der Aufnahme 1 Person mit 50 Thlr., k) Zahlungsunfähig keit 1 Person mit 300 Thlr., g) zur Erledigung auf da- Jahr 1870 übertragen 90 Anträge. Zu den durch Todesfälle erloschenen 89 Policen kommen 2 Fälle mit 70 Thlr. BerficherungSsumme noch auS 1868. Bon den durch Rückkauf erloschenen 23 Policen mit 75 Thlr. Zeitwert- und 1045 Thlr. BerficherungSsumme wurden 1870 erst auSaezahlt 1 Police mit 1 Thlr. 21 Ngr. 8 Pf. Zeitwert- und 30 Thlr. BerficherungSsumme, und auS 1868 noch auSgezahlte 2 Policen mit 2 Thlr. 26 Ngr. 6 Pf. Zeitwert- und 100 Thlr. BerficherungSsumme, in Summa 76 Thlr. 15 Ngr. 6 Pf. Zeitwerth und 1115 Thlr. BerficherungSsumme. Die dem Berichte beigegebene Bilanz weift eine Einnahme (einschließlich des vorjährigen Cassen-BortrageS) von 12,637 Thlr. 15 Ngr. 5 Pf. und eine Ausgabe von 12,210 Thlr. 14 Ngr. 3 Pf., somit einen Caffen-Bestaud von 427 Thlr. 1 Ngr. 2 Pf. nach, während der Vermögensnachweis hinsichtlich derActioen sich auf 17,747 Thlr. 17 Ngr. und der Passiven auf 195 Thlr. 4 Ngr. 4 Pf. beziffert, sonach ein BermögenSbestand von 17,552 Thlr. 12 Ngr. 6 Pf. repräsentirt, ein VermögenSzuvachS von 2427 Thlr. 15 Ngr. 5 Pf. gegen daS vorige Jahr. Tagesgeschichtliche Ueberjicht. Der „Preußische Staatsanzeiger" meldet über die Operatio nen der II. Armee vor Metz: Die Cernirung der Franzosen in der Festung Metz durch die deutschen Truppen unter dem Ober befehl Sr. Königlichen Hoheit deS Prinzen Friedrich Karl war in de» letzten Tagen deS August in der Art und Weise, wie sie beabsichtigt gewesen, auch vollendete Thalsache geworden. Trotz dem sich der Gürtel mit jedem Tage zusehends enger und fester um den Feind legte, hatte derselbe vom 19. August an doch keine Bewegungen gemacht, die seine Absicht errathen ließen, die Cer- nirung zu hemmen oder durchzubrechen, um für seine Operationen und zum Zwecke der Verbindung mit den Truppen deS Marschalls Mac Mahon daS freie Feld zu gewinnen. Südlich von dem Dorfe Morauge und nördlich deS Dorfes FeveS, daS sich an die Seite desselben aulegt, erhebt sich eine ziemlich bedeutende Höhe, deren wette in da- Terrain vorgeschobene Lage von dem freien, kahlen Gipfelpunct derselben eine umfassende Fernsicht auf die Stadt und Festung Metz, auf die Fort- und auf daS Moselthal gewährt. Die Entfernungen bis zu den Wällen der Festung sind verhältnißmäßig gering, so daß man mit einem guten Fernrohr die einzelnen französischen Soldaten freilich gleichsam nur al- be wegliche Puncle, aber doch ganz deutlich in ihren Bewegungen und Manipulationen, ja sogar in den helleren Farben der Uni formen zu erkennen vermag. Nach den Meldungen schien der 31 August von Marschall Bazaine bestimmt zu sein, einen ener gischen Vorstoß gegen die deutschen Linien zu machen. Alle Be wegungen der Franzosen gingen nach dem rechten Moselufer, nach unserem vielleicht absichtlich schwächeren Punete. Am Morgen begann der Kampf. Im Gegensätze zu den früheren Zusammen stößen hatten diesmal die deutschen Truppen die günstigen Posi tionen inne, jetzt waren sie eS, die sich von den Franzosen au- greifev ließen. Wie weit diese mit ihrem oftmals wiederholten und heftigem Anpralls kommen würden, sollte sich im Laufe de- TageS Herausstellen. Der Feind konnte über den deutschen Gegner auch nicht den geringsten Bortheil erringen. Letzterer war am Abend de- 31. uvverrückt noch in denselben Positionen geblieben, in welchen er am Morgen gewesen war. Die wackeren Ostpreußen gönnten ihm auch nicht einen Schritt Terrain, trotzdem daß der Kampf mit geringen Unterbrechungen vom Morgen bi- zum Abend und zwar in sehr heftigen Offensivstößeu von Seiten der Fran zosen in großer Ueberzahl geführt wurde. Die Ehre de- TageS gebührte dem 1. (ostpreußffchen) Armee-Corp-, sowie der Landwehr Division Kummer. Nach der Energie und dem Aufgebot vou Mitteln zu schließen, mit denen der Feind seine Absicht durchzu setzen bemüht war, war vorauszusehen, daß dieser seine Versuche de- nächsten TageS und vielleicht mit um so größerer Wucht wie derholen werde. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl, welcher vom Morgen bi- zum Abend den Gang der Dinge ver folgt hatte, gab am Abend den Befehl, daß da- H. Armee-CorpS zur Verstärkung der dortigen Streitkräfte über die Mosel rücken, ebenso daß da- X. Armee-Corp- in die Stellung de- III. gleich sam al- Reserve vachrücken sollte. Aber die Franzosen warteten den Morgen de- 1. September nicht ab, sie versuchten ihre Zwecke auch nicht mehr durch Gewaltstöße zu erreichen, von denen sie keinen Erfolg gesehen halten, sie nahmen zur List ihre Zuflucht, sie ließen am Abend eine- unserer Signale, „Stopfen , d. h. Gewehr in Ruh, blasen und gingen dann in der Nacht gegen IV» Übr mit Bajonett gegen unsere Vorposten vor, fiele« Über die Besatzung und die Schützengräben der Dörfer Retoufay und Flauville her, setzten sich in Besitz derselben und drangen auch in die Orte Noiffevttle und Servigny, die ebenfalls innerhalb der CerniravaSlinreu liegen. Blieb namentlich da- Dorf Retoufay in dev Händen de- Feinde-, so lag die Gefahr nahe, daß er seine Absicht erreichen und den Gürtel durchbrechen könne. Dieser schlimmen Eventualität vorzubeugen, ging in den Frühstunden de- 1. September der commandrrevde General de- I. Armee- Corp-, General von Manteusiel, auS der Defensive zur Offensive über, und bereit- am Morgen konnte er dem Ober-Commando melden, daß der Feind mit ofipreußffcheu Bajonetten und Kolben au- Retoufay wieder zurückgetrieben worden sei. Diesem günsti gen glorreichen Beginne deS TageS entsprachen auch die weiteren Erfolge desselben. Noiffeville und Servigny kamen auch wieder in den Besitz der deutschen Truppen. Die 28. Infanterie-Brigade (v. Schmelrng) nahm Flauville, die 18. Division (v. Wrangel) machte einen erfolgreichen Vorstoß auf ChimilleS. Mit großem Erfolge find mehrere Offensivstöße auf Failly zurückgewiesen wor den. Gegen Nachmittag 4 Uhr waren die deutschen Truppen wieder Herren der Situation, die französischen CorpS in die ' Festung zurückgeworfen worden. Bon dem erwähnten AuSsichtS- puncte war ganz deutlich zu sehen, in welcher Ordnung sie an der Festung zum Kampfe auSrückten, in welcher regellosen For mation sie dann wieder dahin zurückkehrtev; und wenn der sieg reiche Abschluß de- TageS zunächst dev Dispositionen deS Ober- CommandoS zu verdanken ist, so kann daneben die energische Initiative der Führer, das bald zähe Aushalten, bald stürmische Vorgehen der Truppen und namentlich auch die Wirkung der Artillerie nicht genug hervorgehoben werden. Die Verluste der Franzosen find bedeutender als die der Deutschen. Bon diesen haben die 2. und 3. Infanterie-Brigade am meisten gelitten. Bon uasern Truppen waren an diesen beiden Tagen während de- sechSunddreißigstündigen Kampfe- engagirt: 1. Infanterie- Division, 3. Infanterie-Brigade, CorpS-Artillerie deS 1. Armee- Corp-, die Borposten der 2. Infanterie-Division, die Landwehr- Division Kummer, die 28 Infanterie-Brigade und die 18. Divi sion, die 25. (hessische) Division mit einer Cavallerie-Brigade und 6 Batterien; von dieser kamen jedoch nur die letzteren zur Ver wendung. Die „Nordd. Allg. Ztg." sagt: Auch bei der neuesten fran zösischen Revolution ist eS die Stimmung deS lärmenden, stet- zur Gewaltthat bereiten TheileS der Pariser Bevölkerung gewesen, welche über die Regierungsform Frankreich- entschieden hat. Die hohen politischen Körperschaften, von der Straße be droht und gestört, überließen daS Schicksal de- Lande- den De- putirteu von Pari- und einigen andern Männern der Opposition, deren Namen den „Unversöhnlichen" genehm sein konnten. E- fiad die vereinigten Wähler von IuleS Favre und Rochefort, von denen die gegenwärtige Regierung Frankreichs getragen wird. Die gewöhnlichste Klugheit gebot den Letzteren, in den Prokla mationen, durch welche sie ihre Besitznahme der Staatsgewalt an- küvdigteu, jede Parieifarbe zu verleugnen, um die Beihülfe aller noch verfügbaren Kräfte der Nation für ihren nächsten Zweck, die Bertheidiguug de- französischen Gebiete-, zu gewinnen. Die Mutlosigkeit der Gegner, die nach London geflohen, der er schreckende Mangel an politischer Treue, der sich iu Frankreich offenbart, verbunden mit jenem gallischen RevolutionS-Taumel, der sich beim Ruf: Republik! wenigsten- der großstädtischen Be- . völkerungen zu bemächtigen pflegt, gestattet vor der Hand den Männer» der rotheu Republik, sich selbst und ihren Willen mit dem de- Laude- zu identificiren und die Fahne der Uexudliyus urüvorsoUe zu erheben, wozu die Anhänger derselben au- allen Weltgegenden zusammenströmeu: Victor Hugo, der poetische Pro phet der Secte. Loui- Blanc, in dessen Kopf die Projecte zu einem neuen Weltplan fertig liegen; Etienne Arrago, ihr beider seitiger Freund, ist schon al- Bürgermeister von Pari- eingesetzt. Au- Brüssel wird gemeldet, daß sofort auf die Nachricht vou der Proclamiruug der Republik ein ganzer Zug bisheriger Flücht linge sich nach Pari- aufmachte, und schon befürchtet man auch in Belgien den Au-bruch von Unruhen. Die Schwierigkeit der Aufgabe, welche der gegenwärtigen provisorischen Regierung Frankreich- obliegt, ist eme ungeheure. Den Mitgliedern derselben ist die Größe der mili- tairischen Katastrophe, welche Frankreich getroffen, vielleicht zur Stunde noch nicht völlig klar. Sie glauben noch über ein Heer zu verfügen, während tatsächlich eine regelmäßige französische Armee nicht mehr vorhanden ist. In den Schlachten von Beau- * mont und Sedan wurde dem Heere Mae MahovS eine Nieder lage beigebracht, wie sie iu den Kämpfen der Neuzeit ganz un erhört ist. Was Bazaine betrifft, so ist er in Metz eiugesperrt und seine Capitulatton gleichfalls nur noch eine Frage vou wenigen Tagen. Iu kürzester Frist aber werden 300,000 Manu krieg-gewohnter, durch den Sieg iu ihrem Bewußtsein ungeheuer gehobener deutscher Truppen im Angesichte der Forts vou ' Pari- erscheinen und wahrscheinlich auch um Pari- herum gegen die Loire vorrücken, um die Bildung vo» Widerstand-» käfti bürg kurze daher vor ' ständ drr l den i Nichl diese waffi preiS natü verki streb geh» ein Aug wird H->l cap könii wur als Off ihm Str Der S-h! und Die mit vor rin aui M uv au« wi an der an vo rn< ha ve di hü eil sei S v< d« ka A K rr d d 3 d a f r l 1 1 < r <
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