02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040410020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904041002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904041002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-10
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An- tiindiaunaen aui der Privalieite Zeile Lk Vi,.i die 2lvalli,e Zeile aul Teri Iciie so Pi,., als Einaelandl Zeile eo Pla In Nummer» nach Sonn- und Neiertage« rspaltisc Grundieiie so Pi,., aui Privatieile «o Pi, . Livalliae Zeile ani Lertieile und als Llnaeiandt so Pi,. AuLwärtiae An!- träge nur gegen LorauSdejMun,. ivelcgblätler werden »üt lll Psg. berechnet. Nernlvrechanlchluh: Amt I Nr. U und Nr. 2VS«. I<üknsckepfs80kne xr. plLuenscdegtr. 20 sllen Rr. 100. Hltttl: Neueste Drahtberichte. Hofnachrichlen. Armreverändrrungen. Dresdner HauShaltplan, GerichlSvrrhand- luiige». Berliner Leben. Sonntag, 10. April 1804. Neueste Drahtmeldmiger» vom 9 April. Kopenhagen. Der deutsche Kronprinz besuchte beute vormittag mit dem Prinzen Christian das Schloß Rotenberg. Die Abreise deS Kronprinzen ist auf abends 7,25 uhr festgesetzt. Wien. Das offiziöse Wiener „Fremdendlatt" bespricht die Zusammenkunft derMtnilter Goluchawski und Tittont und konstatiert mit Befriedigung, daß alle Versuche unverantwort licher Faktoren, die italienische Negierung im Sinne der Ablenkung von der bisherigen Politik zu beeinflussen, geichettert sind. Dies sei »in so erfreulicher, als Oesterreich-Ungarn wünsche, mit Italien nicht nur durch den Buchstabe» des Bertragcs. sondern auch durch da- Einverständnis der Völker verbünde» zu sein, welches aus der Erkenntnis der Gemeinsamkeit der Jnleressen des Friedens beruhe. Eine besondere Veranlassung für die Zusammenkunft liege nicht vor. Speziell bade die Balranfrage keinen Grund dafür geboten Wenn es dort gelinge, Reformen durch,usühren, so iei dem Lande die Ruhe gesichert, und eS blerde der siutus auo gesichert. Oester reich-Ungarn und Italien wüßten, daß sie sich gegenseitig auf ihre Uneigenuützigkeit bezüglich Albaniens verlassen könnten. Der Be such Trtlonts sei ein büchst erfreuliches Zeichen des freundschaft lichen Verhältnisses zwischen beiden Mächten. Das Blatt ichließt, die Treue für das FriedensbündnrS brauche durch andere Beziehun gen nicht erichüttert zu werden. Als neue Bekräftigung dieser Treue begrüße eü herzlich die Ministerbcgegnliiig in Abbazia, wie eS die Monarchenbegcguung in Neapel begrüßt habe. Paris. Der Marinemi irisier Pellet an empfing die Admirale Bienaimo und Ravel, um ihre Aufklärungen über die jüngst veröffentlichten vertraulichen Schriftstücke der See präfektur von Toulon entgegcnzunehmen. Bienaimö versicherte dem Minister seine volle Ergebenheit. Er gab zwar zu, daß die Indiskretion nur von der Seepräfcktur von Toulon aus- aeaangcn sein könne, erklärte jedoch, daß er nicht der Urheber dieser Indiskretion sei. Ravel versickerte, er habe in seinem Bericht nicht daran gedacht, die Entscheidungen des Ministers kritisieren zu wollen. Er bedauerte, daß die Zeitungen seinen Bericht für ihren Feldzug gegen den Minister ausgenützt hätten. Der „Matin will wissen, daß der Marineminister von den Er klärungen der beiden Admirale nicht befriedigt gewesen sei und daß diese demnächst zur Disposition gestellt werden würden. Paris. Die Königin Jfabella von Spanien ist heute vormittag BL Uhr hier im Älter von 73(4 Jahren ge storben. Abbazia. Das italienische Kriegsschisf „Dogali", mit dem Minister Littoni an Bord, traf heute früh vor Abbazia ein. Um 10 Uhr vormittags machte der Minister mit dem Botschafter Herzog von Ävarna dem Grafen Goluchowski seinen Besuch. Petersburg. Ein Befehl der Militärverwaltung schreibt vor, ans Freiwilligen der kaukasischen Bergbewohner, die der Militärpflicht nicht unterliegen, und des Daahestanschen Reiterregiments eme kaukasische Reitcrbrigade zur Teilnahme am Kriege mit Japan zu formieren. Jedes der beiden Regimenter dieser Brigade wird aus sechs Sotnien bestehen. Petersburg. In der vergangenen Nacht gerieten in einem Schuvven des Hauptpostamts durch ein fortgeworfenes Zünd holz Benzin, Kerosin und Oelvorräte in Brand. Das Feuer, das nur mit großer Mühe lokalisiert werden konnte, zerstörte auch 17 dort aufbcwahrte Automobilwagen der Postverwaltung. Konstant in op e l. Gestern abend 8 Uhr ist das tür kisch-bulgarische Abkommen von dem Vertreter der Türkei und dem bulgarischen diplomatischen Agenten Natschewitsch unterzeichnet worden. Bulgarien verpflichtet sich, die Bildung von revolutionären Komitees und bewaffneten Banden gegen das türkische Reich zu verhindern und seine Untertanen, die in den benachbarten Provinzen revolutionäre Handlungen vorgenommen lmben, nach Maßgabe der Gesetze zu bestrafen. Bulgarien wird außerdem die Einfuhr von Explosivstoffen usw. nach den drei makedonischen Provinzen verhindern. Mit Rücksicht auf die mit den Ententemächten vereinbarte Durchführung der Reformen in den drei Provinzen wird der Sultan alle wegen revolutionärer Akte Verurteilten, Verhafteten oder Verbannten amnestieren, sie in Freiheit setzen und ihnen die Rückkehr in die Heimat ge statten, mit Ausnahme der wegen Dynamitattentate Verurteilten. Kunst und Wissenschaft. ff* Wochen-Spielplan der König!. Hoftheater. Opernhaus. Sonntag: „Die Arrrkanerin". Montag: „Marion". Dienstag: „Lohengrin". Mittwoch: „Die Boheme" Donnerstag: „Die Abreise". „Aus dem Maskenball". „Die Nürn- beraer Puppe". Freitag: „Mignon" Sonnabend: „Tristan und Isolde". Sonntag: „Figaros Hochzeit". — Schauspielhaus. Sonntag: Nachmittags >/,2 Ubr 6. Volksvorstellung: „Der Wider spenstigen Zähmung", abends >/,8 Ubr: „Der Hütlenbesitzer". Montag: „Die Jungfrau von Orleans". Dienstag: „Es werde Recht". Mittwoch: „Die deutschen Kleinstädter". Donnerstag Die makedonischen Flüchtlinge werden bei ihrer Heimkehr von der Pforte behufs Wiederherstellung ihrer Wohnungen unterstützt werden. Die ausnahmsweise erlassenen Zollmahregeln und die gegen den Verkehr von Eisenbahnzügen verfügten Erschwerungen werden aufgehoben. Die türkischen Untertanen bulgarischer Ab kunft sind zu öffentlichen Aemtern in der Türkei zuaelassen. Eine gemischte Kommission wird die übrigen noch schwebenden Streit fragen erledigen. Ein Vertrag über die Auslieferung von ge meinen Verbrechern wird Vorbehalten, ebenso alle Vereinbarungen über gegenseitigen Grenzschutz. Konstantinopei. D>e Botschafter der Ententemächte haben heute übereinstimmend mit den Beschlüssen der fremdlänoi- schen Gendarmeriekommission der Pforte ein Pro me moria überreicht, in dem verlangt wird, daß bis zum 20. d. M. 50000 Pfund bei der Banque Ottomane für die ersten Jnstallations- kosten und ein monatliches Gehalt deponiert werden. Es sollen ferner Maßnahmen getroffen werden, daß rechtzeitig, und zwar 15 Tage vor Monatsschluß, bei der genannten Bank die nionat- lichen Auslagen deponiert werden. OertlicheS und TächstfcheS. Dresden. 9. Avril. —* Seine Majestät der König besuchte in Begleitung des Flügeladjutanten Majors von Scho,,Hera den Kunusalon Emil Richter (Prager Straßef, um die Ausstellung von Frau Emilie Mediz-Pelikan in Auaenfchein zu nehmen. Nachmittags be suchte der König in Begleitung der Prinzessin Mathilde den Zoologischen Garten und besichtigte den See-Elefanten und den Vielfraß. —* Aus Florenz erfahren wir, daß das Befinden Ihrer Ma jestät der Königin-Witwe ein vorzügliches ist. Die Königin macht bei herrlichstem Wetter Ausflüge in die schöne Umgegend. Am 17. d. M. gedenkt sie in Turin zu einem etwa 14Iägiaen Besuche bei der Frau Herzogin-Mutter von Genua einzutrcfsen. Heute abend begibt sich der Oberhofmeister v. Malortie zur Dienst leistung nach Florenz, Kammerherr v. Metzsch kehrt von dort nach Dresden zurück. —* König Georg hat den nachgenannten Offizieren die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen ve>>iehenen Auszeichnungen erteilt: des Ritterkreuzes 2. Klasse des König!. WürtteMberalschen Friedrichs-Ordens mit Schwertern: dem Oberltnt. Breil im 12. Vion -Bat., kommand. zum Auswärtigen Amt in Berlin; des Ossizierkreuzes des König!. Italienischen Kroncn-Ordens: dem Hauvimann Garke beim Stabe des 12. Feldart.-Regts ; des Persischen Sonnen- und Löwen-Ordens 5. Klasse: dem Oberltnt. Hager im Schützen-Regiment. —* König Georg hat dem Major Frhrn. von Mi Hau beim Stabe des 18. Husaren-Regiments die Erlaubnis zur An legung der ihm von dem Kaiser mit der Ernennung zum Ehren ritter des Johanniter-Ordens verliehenen Abzeichen erteilt. erodes und Mariamue ose Bernd". Montag. der Köni gl. Hof wird Donnerstag, den ernd", Schauspiel in Zum erstenmal: „Role Äernd". Freitag: Sonnabend: „Rose Bernd". Sonntag: den l8. Avril: .Es werbe Recht". ff* Mitteilung aus dem Bureau theater. Im Schauspiel Hause l4. April, zum ersten Male „Rose 5 Akten von G. Hauptmann (außer Abonnement) gegeben. Die Titelrolle spielt Frl. Serda, die Frau Flamm Frau Bleibtreu, den Bernd Herr Müller, den Christoph Flamm Herr Stahl, den Streckmann Herr Froböse, den Keil Herr Rens. Berliner Leben. L. Berlin, 7. April. Berlin, die einzige Millionenstadt der Welt, die eS noch zu keiner Weltausstellung gebracht hat und es wohl schwerlich je zu einer solchen bringen wird, ist trotzdem «ine AuSstellungs- stadt im wahrsten Sinne des Wortes. ES vergeht kaum eine ... - - - - - .. . 7,. . dav> allen möglichen Sorten und Formen, bald wieder zeigt man uns befonder« Zweige deS Kunstgewerves auf der Höhe ihrer gegen wärtigen Leistungsfähigkeit. Auch die Landwirtschaft findet den Weg rn die Großstadt und weiht die auf diesem Gebiete so un endlich unwissenden Stadtmenfchen in ihre Geheimnisse «in. Die Pausen »wischen diesen zahllosen Fachausstellungen werden durch unsere KunstsalonS ausgefüllt, die sich ständig vermehren und. —* Dem Bezirksseldwebel a. D. Geilhard in Lichtenstein ist das Albrechtskreuz verliehen worden. —* Der König hat folgende Personalverände rungen in der Armee genehmigt: 44 ssrhr. v. Odeleben, Major im KriegSniinillerium. als aggr. zum 28. Feldart.-Reg., 44 Neubauer. Hauptm. beim Stabe des «8. Fcldart.- Reg., in da« KrtegSnunislerium. — verseht. Im Beurlaubten- ktande. 44 v. Poncet, König!. Preuß. Ltnt. a. D., zuletzt im 84. Feld- art.-Reg.. al« Ltnt. der Res. des 1». Hui.-Reg. mit einem Pat. vom 1. Juli 1896 angeftellt und vom II. April ds. I. ab aus ein Jahr zur Dienltl. bei diesem Reg. kommandiert. 44 Schramm, Ltnt. der Res. deS 12. Train-Ba«., behufs Ueberlrüls tu König!. Prerch. Militärdienste der Abschied bewilligt. -* Haushaltplan der Stadt Dresden ausdas Jahr 1904. (Schluß.) Die Feuerlöschanstalt wird der Sladtkasse eine Ausgabe von 295 794 Mk. (4- 29 Oll Mk.) ver ursachen. während der Bedarf der Feuerpolizei und des Mineralöl-Lagerhofes aus 8836 Mk. (4- 779 Mk.) festzu- setzen gewesen ist. Der Beitrag zu den Kosten der Sicherheitspolizei beträgt 656 517 Mk. Das Militär- amt wird einen Autwand von 8749 Mk (— 195 Mk ). das Quartieramt einen solche» von 8528 Mk (— 1825 Mk.) be- obwohl sie schließlich rein geschäftliche Unternehmungen sind und ihren Mann nähren müssen, doch auch der währen Knust dienen. Die Sonderausstellungen, die sie regelmäßig veranstalten, bilden schon längst sehr wichtige und einflußreiche Faktoren im Berliner Kunstleben. Je beschränkter der Raum ist, über den sie verfügen, desto sorgfältiger müssen sie in der Auswahl der Künstler und Werke lem, denen sie Zutritt gewähren. Meist sind es nur kleine Sammlungen, die man da beisammen sieht. Aber sie wiegen durch ihren inneren Gehalt und ihre künstlerische Eigenart mitunter die Massenausstellunaen auf, bei denen man sich erst mühsam die 30 oder 40 „Perlen" suchen muß, die man dort gleich beisammen findet. Einzelne dieser Salons werden überdies nach wahrhaft künstlerischen Gesichtspunkten geleitet, so namentlich die von Keller und Reiner und Schulte. Was an bedeutsamen neuen Er- cheinungen im Jnlande und Auslande ouftritt, entgeht ihren charfen Blicken nicht und nicht selten haben sie wahrhaft bahn »rechend gewirkt. Es gehört in der Berliner Gesellschaft schon längst zum guten Tone, ein Jahresabonnement für diese ersten Kunstsalons zu nehmen und deren Ausstellungen regelmäßig zu besuchen. Man drangt sich zu ihnen um so mehr, als auf diesem neutralen Gebiete jene Mischung der verschiedenen gesellschaftlichen Kreise stattfindest die man im sonstigen Berliner Lebe» noch zu oft'vermissen muß. Hier begegnen sich Angehörige der Hofaescll schaft und Vertreter der Kunst und Wissenschaft, der Großsinanz und des bescheidenen Mittelstandes in buntem Gemisch, echte Kunstkenner und richtige Banausen, die ihren Mangel an Ver ständnis und Geschmack unter aufgcschnapptcn Redensarten nur sehr dürftig verbergen. Daß sich übrigens auch prosaische Berufs- tätigkeit sehr wohl mit feinstem Kunstgeschmack und sicherem Kunft- blick vereinigen läßt, beweist die Tatsache, daß der anerkannt erste Kenner auf diesem Gebiete, der sogar von unseren berühmtesten Museumsleitern in besonders schwierigen und zweifelhaften Fällen zu Rate gezogen wird, und der selbst der Besitzer einer der schön sten Berliner Privatsamwlungen ist, im bürgerlichen Leben — Börsenmakler ist oder doch bis vor wenigen Jahren noch war. Ueberhaupt stehe» manche Besucher der Berliner Börse der Kunst viel näher, als man nach dem vielen geschmacklosen Protzentum, daS sich dort breit macht, anzunehmen geneigt ist. So war der unfehlbarste Beurteiler von Antiquitäten ebenfalls ein vor einigen Jahren verstorbener Bankier, der eine der wertvollsten Krmst- anlpiuchen. Das Unterricktswelen mit Ausschluß des Vr'lks'chulwelens wesst eine» Gesamlzuichuß von 728 942 Mk. (-st 17 080 Mk.) ans. Der Etat des allgemeinen Volks- ich ulwesens begleicht sich in Einnahme und Ausgabe mit 5 970 857 Mk. f-st 300 691 Mk.) Der Aufwand für das Armenamt, oie Aimenaiistallen, die Kinderversorgiing nnd die Kranken- n»>» Wahltäkigkeitsaisslalten ist auf zusammen 2 165 211 Mk. (4- 43 272 Mk.) festgesetzt worden. Die UnleMützungskosren der Samm lungen und Denkmäler sind mit zusammen 31 204 Mk. ein gestellt und zur Beseitigung außerordentlicher und un vorhergesehener Ausgaben 200 000 Mk vorgesehen worden. Von den eigene Jinanzwirtichast sühreirven Geschäftszweigen ist die geinmte Einnahme des Wasserwerks aus 1615252 Ml. l-st 39 38" Mk) angenommen, denen Ausgaben von 1311701 Mk. (4- 49 853 Mk > enigegensleben. Der Ueverschnß berechnet sich sonach auf 303 55k Mk. (— 10 473 Mk.). Bei der Svarka! se stellt sich die gewmte Einnahme aus 4 298 373Mk. t-st 2ll3Ä MkO. Das Guthaben dcrEinleger wird fürEnve 1904 auf 114 000000Mk. geschätzt. Die den Einlegern zu gewährenden Zinsen werben auf 3310000 Mk. <-st 178 000 Mk.) veranschlagt. Nach alledem wird ein Ueberlchuß von 706388 Mk. (-st W460 Mk) erwartet. Beim Leihamte werden die gesamten Einnahmen 167250 Mk. (— 2050Mk). betragen, und sich drrbei ein Ueberlchuß von ll 734Mk. (— 3639 Mk.) ergeben. Bei der Grundrenten- und Hhvothcken- Anstalt der Stadt Dresden endlich werden bis Ende !904 an Grundrentenkavitalien 4 200 000 Mk und an Hhpothekenkavitallen 25 000000 Mk. außen stehen. Der Ueberschuß ist auf 60900 Mk. i-st 18100 Mk.) beziffert worden. —* Ter Sommerfahrplan für die Linie Dresden- Schandau-Bodenbach bringt außer den regelmäßig in jedem Sommer wiederkehrcndcn Erweiterungen noch folgende bemerkenswerte Neuerungen und Verbesserungen: Der Nacht- schnellzug von Wien—Prag wird beschleunigt und trifft künftig auf hiesigem Hauptbahnhofe bereits früh 2 Uhr 31 Min. (statt 2 Uhr 43 Min.) ein, ohne daß die Abfahrtszeit von Wien (ab Nordbahnhof nachmittags 2 Uhr 25 Min.) geändert wird. Der künftig abends 8 Uhr 20 Min. von Schandau, 9 Uhr 2 Min. von Pirna abfahrende Lokalpersonenzug erreicht auf hiesigem Haupt bahnhofe noch Anschluß an den in Zukunst erst 9 Uhr 37 Min. abends nach Bautzen—Görlitz abgehendcn Personenzug und bietet dadurch namentlich für Mügeln und Niedersedlitz noch eine gute Spätavendverbindring nach der Schlesischen Linie. Für Theater besucher usw. dürfte die Mitteilung von Interesse sein, daß der jetzt abends 11 Uhr 5 Min. von hier nach Pirna—Schandau verkehrende Personenzug vom 1. Mai ab schon 10 Uhr 50 Min. den hiesigen Hauptbahnhof verlassen wird. Besonders zu betonen ist, daß die Fahrten des elektrischen Motorwagens zwischen hier und Mügeln an Werktagen auch im Sommerfahrplane beibehalten werden und zwar die Fahrten nachmittags 1 Uhr 20 Min. und 3 Uhr 40 Min. von hier nach Mügeln und nachmittags 2 Uhr 50 Min. von Mügeln nach hier unverändert wie jetzt; oie Fahrt 4 Uhr 30 Min. ob Mügeln nach hier dagegen erfolgt künftig 18 Minuten zeitiger. Hiernach verläßt der Motorwagen Mügeln schon 4 Uhr 12 Min. nachmittags, Niedersedlitz 4 Uhr 19 Min. nachmittags und langt auf hiesigem Hauptbahnhofe 4 Uhr 36 Min. an, woselbst dann noch Anschlußverbindung nach Meißen (Abfahrt 4 Uhr 41 Min.), Cossebaude—Elsterwerda (Abfahrt 4 Uhr 53 Min.) und Jreiberg—Chemnitz (Abfahrt 4 Uhr 55 Min.) neu gewonnen wird. Der auf der Dresden—Schandau—Bodenbacher Linie im Sommer herrschende außergewöhnlich starke Ausfluasverkehr erfordert namentlich an Sonn- und Festtagen die Abfertigung einer größeren Anzahl Züge und so ist auch rn diesem Jahre der Fahrplan nach dieser Richtung hm wiederum in dankenswerter Weise verbessert worden. Es rst nämlich geplant, den zur Zeit in Schandau beginnenden Frühzug nach Äodenbach an Sonn- und Festtagen in der Zeit vom 22. Mai (Pfingsten) bis mit 28. August, sowie am 24. Mai (Pfingstdienstao) schon von Dresden aus zu führen und zwar wird seine Abfahrt vom hiesigen Hauptbahn hofe früh um 4 Uhr erfolgen; außer in Dresden-Strehlen, Hei denau und Obervogclgcsang hält der Zug überall. Ferner wird der vormittags um 8 Uhr vom hiesigen Hauptbahnhofe abfahrendc Pirnaer Lokalzug an Sonn- und Festtagen während des gedachten Zeitabschnittes, sowie am 24. Mai (Pfingstdicnstag) bis Boden- bach ausgedehnt; er findet dort Anschluß nach Aussig, Tevlitz, und Prag (Abfahrt Bodenbach 10 Uhr 10 Min.). An eben diesen Tagen kommt weiter ein beschleunigter Personenzug abends sammlungcn hinterlassen hat, die noch nach seinem Tode zu den größten Bcrlmcr Sehenswürdigkeiten gehört. Ein anderer Ber liner Börsenmakler verfügt über ein schauspielerisches Talent, das den Rahmen des Dilettantismus weit übersteigt und das er schon wiederholt in den Dienst der Wohltätigkeit gestellt hat. Endlich sei in dieser Hinsicht noch erwähnt, daß der Hauptkassierer eines unserer ersten Bankgefchäfte Jahrzehnte lang ocr stille Teilhaber einer Berliner Kunsthandlung war, die namentlich in den siebenzigcr und achtziger Jahren den wohlverdienten Ruf genoß, unerschöpflich in der Aufspürung neuer Talente und unübertreff lich in ihrer erfolgreichen „Lancieruna" zu sein. Nur ein ganz enger Kä:eis Eingeweihter wußte, daß der eigentliche Entdecker dieser neuen Kunstgrößcir jener Mann war, dessen Haupt beschäftigung darin bestand, Banknoten und Goldstücke zu zählen und endlose Ziffernrcihen zusammcnzuaddieren. Er war es auch, der Böcklin für Norddcutschland und Berlin entdeckt bat und den, wir es zu verdanken haben, daß einige der schönsten Meisterwerke dieses genialen Künstlers in hiesigen öffentlichen und privaten Sammlungen befinden. Für ihn mußte er förmliche Kämpfe führen, auch gegen jenen Kunschändlcr, dessen Teilhaber er war. ahrclang kaufte er auf eigene Rechnung und Gefahr dem Meister ülder ab, die er dann zunächst in seiner Privatwohmrng einigen näheren Freunden zeigte und für die er nur langsam weitere Kreise zu interessieren vermochte. Allmählich gelang es chm, Böcklin in Berlin durchzusetzen, und dann blühte allerdings auch das Ge schäft. Die Bilder gingen zu immer steigenden Preisen ab, und da er sie verhältnismäßig sehr billig erworben hatte, so wurde er dadurch zu einem sehr reichen Manne. Er war es, der den früheren Leiter der Berliner Nationalgalerie zu dem unglaublich kühnen Schritt „verleitet" hatte, die herrliche Böcklinsche „Pietä" anzukaufen. Freilich blieb die Sirasc nicht aus. Die damalige Kronprinzessin, die sonst ein besseres Kunstverständnis besaß, aber gegen Böcklin eine geradezu krankhafte Abneigung hatte, schlug entsetzt die Hände über dem Kopfe zusammen, als sie dieses „un glaubliche" Gemälde zum ersten Male unter allen biederen Mittel mäßigkeiten der Nationalgalerie erblickte, und der allezeit nach oben hin überaus gehorsame Direktor gab schleunigst einen Wink, worauf die „Pieta fein säuberlich in eine Kiste fest verpackt und in die finsterste Kcllerecke gestellt wurde. Das mögen nun reich lich 20 Jahre her sein. Inzwischen ist die „Pieta" aus ihrem
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