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Dresdner Nachrichten : 02.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190405025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-02
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.05.1904
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Gerichtsverhandlungen. vIIlDk». „Wenn wir altem", „George Tandin". Briefkasten. Neueste Drahtmeldnngen vom i. Mai. Der russisch-japanisch« Krieg. Tokio. Am letzten Dienstag begannen die Japaner am Jalu den Angriff: der Kampf dauerte am Mittwoch, Donners tag, Freitag und Sonnabend weiter: für heute wird ein ent scheidendes Gefecht erwartet. Am Donnerstag vollführten die Japaner den Uebergang über den Jalu und ihre Konzentration am rechten Ufer des Flusses. Gestern erstreckte sich der Kampf räumlich auf ein langes Gebiet, wobei mit schweren Geschützen über den Fluh gefeuert wurde: der Kampf wurde heute bei Tages anbruch wieder ausgenommen. Die Zahl der Russen wird auf ZOOM Mann geschaht. Die Japaner berichten von geringen Verlusten. Tokio. Die 12. japanische Division hat gestern vor Tages anbruch den Jalu oberhalb Widschu überschritten. Um 8 Uhr abends war eine zweite Pontonbrücke fertig. Während der Rächt überschritten die Gardedivision und die 2. Division den Fluh und nahmen Fühlung mit dem linken Flügel der Russen. Heute bei Tagesanbruch begann ein allgemeiner Angriff. Daran nahmen sämtliche auf dem unken Flüael ausgestellten japanischen Batterien und die Kanonenbootsflottille teil. Die Javaner sind nach Stellung und Zahl im Vorteil. Sie haben heute KialieNtse, das als Schlüssel der Stellung der Russen auf dem rechten Jalu-Ufer gilt, genommen. Es wird Heer an- genommen, daß die Russen sich nach Föng-hwang-tschöng zurück ziehen werden. ten " »- -Hy Wann scn zogen lerwunbe- ter. Die Japaner hatten keine Verluste." Petersburg. Der Generalstab gibt bekannt: Die Ja paner. die am 30. April die russische Stellung bei Tiurentschen am Jalu Mit starker Artillerie erfolglos beschossen, erneuerten ihrenÄ«griff am 1. Mai früh 4 Uhr mit erdrückender Heber- legenheit an Geschühzahl. General Sassulitsch gab daher die Position bei Tiurentschen auf: die Truppen zogen sich in voller Ordnung von Tiurentschen und Schachedsa auf eine zweite Stel lung zurück. Der Kampf dauert bei Potetynza und Tschingou fort. Petersburg. Eine Mitteilung des Generalstabs über die Lage am Jalu am 29. und 30. April bestätigt dir Meldungen Über die Verdrängung der Japaner aus ihren Stellungen bei Ltsa- wan und Cbussan und den Rückzug der Abteilung des Oberleut nant« Gussew nach dem Gefecht bei Ambiche. — Die Mitteilung belaat weiter: General Mischtfchenka meldet: javanische Schiffe in der Jalmuüudnng beschossen die russischen Truppen am 29. April eine Viertelstunde lang, richtete aber keinerlei Schaden an. Am 30. Avril beschossen dle Japaner vom linken Jalnufer aus mit 24 Feldgeschützen und 12 Zwölfzentimeter-Kanonen die russische Stellung bei Tiurentschen. Sie gaben 2000 Schüsse ab. ohne die Russen verdrängen zu können. Am 30. April früh überschritten die Japaner wiederum den Jalu bei Syndiague und griffen mit grober Uebermacht die Russen bei Chuffan an, weSbalb die Russen sich zurückzogen. Die russischen Verluste bei Tiurentschen betrugen: 1 Offizier tot. 6 Offiziere verwundet; bei Chussan 1 Offizier schwer verwundet. Von den Mannschaften wurden bisher 3 Tote und IS Verwundete festgestellt. Petersburg. Die „Russ. Telegr.-Agentur" meldet aus Mulden vom 1. Mai: 1500 Japaner mit 12 Geschützen über schritten am 29- Avril de» Jalu bet Ambike. Zwei Komvagntxn und drei Sattsten Russen mit zwei GebirgSgeschützen wurden von Artillerie empfangen und zogen sich auf verstärkte zurück. Russischerseits wurden 4 Mann verwundet, verletzt. Arn 29. April griff Oberstleutnant Jcord mit vollendete Rheinübcrbrückung als notwendig bezeichnet: aber ein Mcnschcnalter sollte darüber hingehen, bis der Gedanke durch einheitliches Zusammenwirken des Deutschen Reiches und der beiden durch die Eisenbakngemcinschaft eng verbundenen Staaten Preußen und Hessen verwirklicht werden konnte. — Ans diese Ansprache antwortete der Kaiser mit folgender Rede: „Ich spreche Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch aus, daß es Ihnen gelungen ist, ein Werk, welches schon von unserem großen Strategen im Einverständnis mit meinem Großvater in seiner Bedeutung erkannt wurde, zu erfüllen. Ich freue mich, daß diese neue schöne Blüte der Leistungsfähigkeit deutscher Inge nieur- und Baukunst zu Nutz und Frommen unseres Volkes voll endet und im Verein errichtet wurde mit Seiner Königlichen Hoheit dem Herrn Großherzog. Ich wünsche, daß diese »ene Brücke in jeder Beziehung den gehegten Erwartungen entspreche. Ich wünsche von Herzen, daß der Friede, der notwendig ist, da mit Industrie und Handel sich sortentwickeln, auch fernerhin er- halten bleiben möge. Ich bin aber der Ueberzeugnng, daß diese Brücke, wenn sie zu ernsteren Transporten benutzt werden sollte, sich dann vollkommen bewähren wird. Insbesondere aber freue ich mich, daß die Brücke auch in ihrem Aeußeren eine neue Zierde der großen Stadt wurde, in deren Nähe ste errichtet worden ist, und daß sie in ihrem Aeußeren den Traditionen der alten deut- fchen Herrlichkeit Rechnung trägt, mit denen die Geschichte der schönen Stadt verknüpft ist. Möge auch der Stadt Mainz diese Brücke in jeder Beziehung zur Zierde und zum Segen gereichen." Hierauf trat Oberbürgermeister Dr. Gaßner vor, stattete tm Namen der Stadt den Dank ab für die Ehre des Besuches und lud den Kaiser ziir. Fahrt auf dem Rheine ein, um die »önlgl. NiifWllielik Montag, 2. Mai 1901 Dank aus und erklärte die Ausstellung für eröffnet. Kurz nach 1>/r Uhr trat er die Rückreise nach Potsdam an. Bremerhaven, Prinz Ludwig von Batzern trai kurz vor Mittag hier ein und besichtigte die Modellversuchsstatio» des Norddcuttche» Lloyd. Um 12V? Uhr fuhr Prinz Ludwig aus dem kleinen Kreuzer „Nhmphe" unter dem Salut der Weserforls nach.Helgoland. Straß bürg. Das auf dem Universitatsvlntze errichtete Denkmal des jungen Goethe, dessen Kosten durch Sammlungen im Deutschen Reiche und Spenden aus dem Aus lände aufgebracht worden sind, ein Werk von Ernst Waegencr- Berlin, ist beute vormittag in Anwesenheit des kaiserliche» Statt Halters. Fürsten zu Hohenlohe-Langeuburg, des StaatsjekretärS v. Koeller. der Spitze» sämtlicher Behörden, der Vertreter der Universität und Studentenschaft und unter starker Teilnahme der Bevölkerung bei schönstem Wetter enthüllt worden. Magdeburg. In Gübs im Kreise Jrrichow erschoß ein Landwirt seine Fra», drei Kinder und sich selbst. Zwei andere Kinder sind schwer verletzt. Paris. P rä s id e irt L o u b c t ist heute früh gegen 8 Uhr hier wieder eingctroffen. den Rheiudampfer „Elsa", während die übrigen Festteilnehnrer den Dampfer „Barbarossa" bestiegen. Auf dem ersten Dampfer wurden die Standarten des Kaisers und des Großherzogs ge hißt, und nun begann die Rh ei ns ahrt der beiden Dampsrr, die sich zu einer glänzenden Huldigung gestaltete. Die gesamte ' "" Schr' ' '' —" --- - - - Vereine, Schulen bildeten am Iffer Eine viel- . . Höhen Lffawan und Chüffan. Die Javaner hatten 6 Tote und 26 Ver wundete, die Russen 2 Tote und 13 Verwundete. Karlsruhe. Der Kaiser und die Kaiserin fuhren heute kurz nach 9 Uhr in Begleitung des Großhevzogs« und des dgroßherzogs-PameS unter dem stürmischen Jubel des zahlreich i» den Straßen versammelten Publikums zum Bahnhof, von wo nach sehr herzlicher Verabschiedung uni 9'/« Uhr die Abreise nach Ma»w> erfolgte. Mainz. Von schönstem Wetter begünstigt, fand heute mittag die feierliche Eröffnung der neuen Umgehungsbahn Momvach—Kastell—Bischofsherm mit der feierlichen Ein weihung der neuen Rheinbrückc bei Mainz statt. Gegenüber dem Kaiserzelt vor dem linksrheinischen Brücken- turm hatte eine Ehrenkompagnie des 88. Infanterie-Regiments Aufstellung genommen. Geschützsalut vom Fprt „Großherzog von Hessen verkündete das Naben des Kaiserzuges. Langsam fuhr derselbe über die neue Brücke, während die am Ufer Spalier bildenden Truppen präsentierten, die Kapellen die Natronal- hymne spielten und die. Soldaten „Hurra!" riefen, was von dem zahlreichen Publikum am Ufer ausgenommen wurde. Während die Ehrenkompagme präsentierte, hielt der Sonderzug aus dem Festplatze an. Dem Zuge entstiegen das Kaiserpaar, der Groß- her/»og von Hessen und das Gefolge. Ferner trafen ein der Reichskanzler Graf Bulow und der kommandierende General von Lmdequlst. Die hohen Herrschaften schritten die Front der ssmü«» , Ehrenkompagme ab, wobei der Großherzog die Kaiserin führte. er, Kaiser trug die Uniform seines hessischen 116. Infanterie- Regiment« mit Gcneralsabzeichen. Nachdem die hohen Herrschaften im Kaiscrzelt Aufstellung genommen hatten, defilierte die Ehrenkompagnie. — Hierauf trat Minister Budde vor und hielt an den Kaiser ut«d den Großherzog eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Diese Verkehrsader wird in weiten LandeStcilen befruchtend auf daS Erwerbsleben einwirken. Wenn aber Eure Majestät das deutsche Volk zu den Waffen rufen sollten, dann wird die neue Bahnlinie ein gewaltiges Kriegs- werkzeug sein, auf deffen hohe Bedeutung Moltke zuerst hm- eS, der *—^ ^ gewiesen h»t. Er war bereit» im Jahre reichen Flaagenschmuck angelegt. Die Fahrt erstreckte sich von der neuen Brücke am linken Ufer aufwärts die ganze Stadt ent lang bis zur alten Eisenbahnbrücke. Die Truppen präsentierten, die Kapellen spielten die Nationalhymne. Das Grützen und Tücherschwcnken nahm kein Ende. Die Schulkinder schwenkten kleine Fähnchen und sangen die Nationalhymne. Die Majestäten, auf dem Oberdeck des Dampfers „Elsa" stehend, dankten unauf hörlich. Bei der alten Rhcmbrücke wurde unter dem Donner des Saluts einer Haubitzbatterie gewendet und die Fahrt am rechten Ufer zurück begonnen. Unter Böllerschüssen ging die Fahrt wieder an der Stadt Mainz vorbei nach Biebrich. Wäh rend der Fahrt läuteten sämtliche Glocken der Stadt. Kurz nach IV2 Uhr langte das Kaiserschisf in Biebrich an. An der Lan dungsbrücke war dort eine Eyrenkompagnie aufgestellt. Hier ver ließ das Kaiserpaar den Dampfer und fuhr nach herzlicher Ver- abschiedung vom Großherzog unter Eskorte einer Schwadron Husaren nach Wiesbaden. Biebrich. Bei der Ankunft wurde das Kaiserpaar vom Landrate v. .Hertzberg und dem Bürgermeister Vogt-Biebrich empfangen. Dem Kaiser wurde vom Oberpräsidenten v. Wind heim der älteste inaktive Unteroffizier, der 101 Jahre alte Land wirt Becht aus Delkenheim, vorgestellt, dem der Kaiser im ver gangenen Jahre —r.--.- ..... . hatte überreichen von einer Schwadron , ... ten Straßen, in denen Vereine und Schulen Spalier bildeten, uni sich sodann durch die langgestreckte, in prächtigstem Älüten- schmuck stehende Kastanien-Allee nach Wiesbaden zu begeben. Wiesbaden. Nach dem Eintreffen im Schlosse erschien das Käiserpaar wiederholt auf dem Balkon, um für die be geisterten Huldigungen der Bevölkerung zu danken. Gleich nach der Ankunst des Kailers wurden die Fahnen der hiesigen Garnison durch die Fahnenkompaanie in das Schloß überführt. Zum Früh stück waren geladen: General-Intendant v. Hülsen und Haupt mann Graf Blumenthal. Nachmittags empfing der Kaiser den General-Intendanten v. Hülsen und den Intendanten Frhrn. von und zu Gilsa-Kassel. Abends wohnte das Kaijerpaar der Festvorstellung von Aubers „Maurer und Schlosser" im Hof- cheatcr bei und reiste um 9 llhr unter den Hochrufen des Publi- kums nach Potsdam ab. Wiesbaden. Anläßlich der heutigen Brückeneinweihung wurde dem Minister Budde vom Kaiser der erb liche Adelsstand verliehen. Der Provinzialdirektor der Provinz Rhein-Hessen, Freiherr v. Gagern, erhielt den Kronenorden 2. Klasse mit Stern, der kommandierende General des 18. Armee korps, General v. Lindegnist, wurde zum Gcneralinspekteur der 3. Armeeinspektion in .Hannover ernannt und Generalleutnant v. Eichhorn erhielt als Nachfolger Lindeguists das Kommando des 18. Armeekorps. Generalleutnant Freiherr v. Scheele wurde zum Gouverneur des Jnvalidenhauses m Berlin und Generallcut- izant v. Voigt, bisher Kommandeur der 14. Division, zum Gouver neur von Mainz ernannt. Düsseldorf. Der deutsche Kronprinz traf heute früh kurz »ach 8V, Ubr hier ein und fuhr vom Baimhofe sofort nach der Ausstellung. wo sich bereits die Minister Freiherr v. Rheinbnben und Dr. Studt, die Obervräsidenten Nasse und Freiherr von der Recke, Oberbürgermeister Dr. Marx u. a. einge- ffinden hatten. Professor Fritz Roeber hielt die Eröffnungsrede Professor Clenien sprach über die Entwicklung der Kunst Der Kronprinz «öffnete darauf die Ausstellung mit folgenden Worten: .Zunächst spreche ich meinen herilichsten Dank au» für die freund lichen Worte der beiden Herren Vorredner. Vor zwei Jahren war eS mir vergönnt, an derselben Stelle, an der ich jetzt stehe, die Ausstellung der Industrie und Kunst zu eröffnen; der glänzende Verlauf und der großartige Erfolg, der diese Ausstellung ausge zeichnet hat, mögen ein gutes Ohmen für die jetzige Ausstellung sein. Ich bin überzeugt, daß die Ausstellung der Kunst und des Gartenbaues von großem Erfolg sein und einen guten Schritt vorwärts in der Entwicklung der Stadt Düsseldorf bedeuten wird." Der Kronprinz sprach dann den Schöpfern der Ausstellung seine« Oertliches »md Sächsisches. — König Georg soll sich, wie auswärtige Blätter wissen wallen, unmittelbar »ach dem Lnudtagsichluß zni Kur nach Reichen hall begeben. Nach unseren Jmmmatiouen ist an maßgebenden Stellen hiervon nichts bekannt. — Ihre Majestät die Königin- W itwe ist gestern früh 6 Uhr 50 Minuten von ihrer Rebe aus dem Süden wohlbehalten hier wieder eiugetrofsen und hat in der König!. Billa in Strehlen Wohnung geuommcu. Sie hesuchte alsdann den Vormittags- tzottcsdieiist in der katholische» Hvflirche. Nachmittags fand in Strehlen Familicutafcl statt, au der 2e. Majestät der König und die Prinzen und Prinzessinen des König!. Hauses teilnahmen. — Zur gestrigen Maifeier hatte das sozialdemokratische „Maikomitee" iür vormittags 11 Uhr zehn Volksversammlungen m den einzelnen Parteilokalen: „Gasthof Pieschen", Mickels Restau rant iSchonbruniistraße), .Fcldschlvkchcn"-Kaditz, „Trianon", „Volksbaus", „Seneseloer Hos" sKaulbachstraßei, „Gambrinus" lLödtauer Straße) „Zur Linde" in Vorstadt Naußlitz. „Zn den Linden" in Vorstadt Eotta und „Deutsche Eitke" lHuttenstraße) mit der gemeinsamen Tagesordnung: „Ter 1. Mai und seine Be deutung" cmberanint. Nachmittags Rendezvous im Großen Garte» und außerdem von nachmittags 4 Uhr an Festkommerse in den Parteilokalen. Wenngleich das Weiter für eine Maifeier äußerst günstig war, so stach sie doch von ihren Vorgängern inso fern ab. als die Teilnehmer sich mit dem übrigen Sonntagspubii- kum vermischten und deshalb die beabsichtigte Lemonstration nicht erreicht wurde. Die Vorinittagsversammsittigc» wäre» durchweg gut besucht: im „Trianon", dem größten <saale, mögen gegen MD Personen anwelend gewesen sei». Der Referent, Reichstags abgeordneter Dr. Grad 11 au er. schilderte in kurzen Zügen die Bedeutung des 1. Mai und die Erfolge der Sozialdemokratie, wobei er gegen die Flottenrüstungcn und die deutsche Kolonial politik eiferte. Schließlich wurde die übliche Maifeier-Resolution angenommen, in der das Gelöbnis erneuert wurde, nach besten Kräften für Verwirklichung der beim 1889er Kongreß ausgestellten Forderung des Achtstundentages und des Arbeiterschutzes und gegen den Militarismus, die „Volksentrechtung", den „Volks- Wucher" und das .Dreiklassenmahlrecht" zu knnipfcn. Der Saal war wir bei den früheren Maifeiern mit Manzcndekorationen und auf den .Weltfeiertag" bezüglichen Sinnsprüchen geschmückt. Im .Volkshause" sprach Herr Dr. Dietrich. Der Saal war bis aus den letzten Platz gefüllt. Im „Gasthof Pieschen" flocht Herr Armenpfleger Dreher aus Löbtau in sein Referate mit ein. daß in den 30 Jahren, in denen er in der Sozialdemokratie tätig sei. sich vieles zu gunsten der Arbeiter vollzogen habe in bezng auf den Lohn sowohl, als auch auf dem Gebiete des Arbeiterschutzes, aber Hakt machen mit ihren Forderungen dürften sie deshalb noch nicht. Ebenso wie die Eisenbaaner — die sich durchschnittlich bester stän den als die übrigen Arbeiter — nicht anshörten, neue Forderungen zu stellen, so dürsten auch sie nicht ruhen. Weil das aber die Unternehmer wüßten, werde ihnen auch ein so harter Widerstand entgegengebrocht. Daß die Unzufriedenheit auch auf die Beamten übergegrifsci, habe, das habe sich bei der letzten Reichstagswahl recht deutlich in Löbtau gezeigt. Dort seien viel weniger Stimmen für den Ordiiungskandidaten abgegeben worden, als Beamte vor handen feien. Die sozialdemokratische Partei wachse fortwährend: wenn sie auch neuerdings bei den Reichstagswahlen durch Uneinig keit einige Mißerfolge erlebt habe, so werde sich doch bei einer etwaigen Neichstagsaufiösung zeigen, daß sie der Situation ge wachsen sei und das Verlorene wieder zu erreichen verstehe. Einige der Maiversammluiigen wurden diesmal mit dem Gelange von Freihcitsliedcrn eröffnet und geschlossen. — Bei dem Rendezvous im Großen Garten verteilten sich die „Genossen" aus sämtliche Wirt schaften. sie waren aber, wie schon erwähnt, als Maidemonstranten nicht ohne weiteres zu erkennen, weil eben das übrige Publikum, namentlich auch das Militär, stark vertreten war und schließlich auch noch die Besucher des Rennplatzes dazu kamen. Immerhin mögen 8000 bis 10000 Personen im Großen Garten gewesen sein. Infolge des schönen Wetters waren dann die Abendkommerse außer dem „Trianon" desto schwächer besucht, und in einigen wurde später zur öffentlichen Tanzmusik übergegangen. Zn Reibereien ist es nirgends gekommen. Auf Radebeuler Flur war in den zeitigen Morgenstunden eine rote Fahne anf einem Baume gehißt, die aber alsbald wieder entfernt wurde. — Aus Anlaß der feierlichen Eröffnung der „Großen Kunstausstellung Dresden 1904" fand am Sonnabend Abend im großen Saale des städtischen AuMellungspalastes das traditionelle Festessen statt: nach sauren Wochen ernster künst lerischer Arbeit ein fröhliches Fest, das einen ungemein animier ten Verlaus nahm. Die Beteiligung, die diese von der Kommission getroffene Veranstaltung gefunden hatte, war diesmal ganz außer ordentlich, da neben den zahlreichen fremden Delegierten, Kam gesunden hatten inmitten des riesigen Hufeisens, an !>em die übrigen Dinerteilnehmer saßen. An der Ehrentafel waren placiert: links von Herrn Professor Gotthard Kuehl, der die Honneurs mochte, die Herren Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler, Staats- und Justizmmister Dr. Otto, Exzellenz, Haus- ss8»u,8 asn,^ai»ir un» 'us^uizz „ ..«miuoz" z,v,suv
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