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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187010228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18701022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18701022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-10
- Tag1870-10-22
- Monat1870-10
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1870
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)M fch. 8 8 Tb »rn 00 »m, ild» M e Cor er Ar St . -u Anzeiger. LmtiilM dti kiiigl. BchrkizmchtS u«d der Rathk dn StM Lchjig. M r»5. Sonnabend den 22. October. M«. Zm gefälligen Beachtung. D Erpedition ist morgen Sonntag den LS. Oktober nur Vormittags bis Uhr L!xpe«UH«i» Ne« LelpLlxve Vaxvblatte«. diD Die Leipziger Feldpost-Lammelstelle. en te thalMnohl „Lli sn ieriu Der »aben Me«. I Bl! elag! zu üi velge" n,.s al Tis adge retta ou !uße Kurs gega rnergls »re DaS ntSgen trd« ia haftuvz rleu. növer dem ch h eine Me l ,S habe» ibt, r der eS der Wega Lord' nmllrgS Leipzig, 19. October. Der gegenwärtige deutsch - frau- r Krieg bietet dem deutschen Volke nach jeder Richtung hin chlichste Gelegenheit zur Erprobung seiner Intelligenz, seiner rast und vor Allem auch seines Organisationstalentes, all, bei dem gewaltigen HeereSkörper auf französischem Boden l als daheim im Vaterland«, muß mit dev großartigsten ltniffeu gerechnet, müssen die unsäglichsten Schwierigkeiten dem Wege geräumt werden. Und in der That, eS darf wohl voller Berechtigung gesagt sein, daß diese Probe nicht schlecht egen ist. Die deutsche Kriegsmaschine, ihr Gesammtgetriebe jeder einzelne Theil haben zum Schutz von HauS und Heerd restlich gearbeitet, sie haben DaS geleistet, was überhaupt mit unvollkommenen Menschenhänden bewerkstelligt werden kann. Line der schwierigsten Aufgaben fiel unbedingt der Postver- ung mit der Einrichtung der Feldpost zu. Wir sehen davon diese- Thema näher zu erörtern, da von officieller und nicht- ieller Seite darüber in der Presse schon so zahlreiche Mit- nngen veröffentlicht worden sind, daß daö Publicum sicherlich Genüge unterrichtet ist. Wir wollen lediglich der in unserer adt eingerichteten Feldpostsammelstelle mit einigen Worten ge- und dadurch zeigen, auf welche Weise die Postverwaltung t die Beförderung der vielen Hunderttausende von Feld- enduvgen von der deutschen Heimath bis zum FeindeSlande ührt. DaS Generalpostamt ordnete am 20. Juli die Errichtung von « Feldpostsammrlflelle» innerhalb deS Norddeutschen BundeS- etrS und zwar zu Berlin, Leipzig. Frankfurt, Kassel, Köln, brücken und Hamburg an. Als Zwick dieser Sammelstellen e bestimmt, die gesammte Eorrespondeuz auS Deutschland sk die mobilen Truppemheile von den Localpostanstalten zu über- «ehmen, »ach den militairischen Eivtheilungen zu trennen und hinauf nach Moßaabe der zur Verfügung stehenden BeförderungS- »ittel den Feldpostanstalten und FeldpvstrelaiS zuzuführen. Die Feldpostsammelstelle zu Leipzig eröffuete am 25. Juli ihre Thätigkeit. Wegen der außerordentlichen Dringlichkeit der Sachlage konnte vorerst ein paffendes Local nicht erlangt werden, fordern man war genöthigt, die ExpeditionSräume in einen zwar «nbunigeu, aber jeder Annehmlichkeit entbehrenden und dunkeln Merschuppen im Bahnhöfe der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn» -tsellschaft zu verlegen. Hier ist die Sammelftelle bis zum September verblieben — gewiß kein kleine- Opfer für die ktnffrnden Beamten —. und erst am 1. October fiedelte sie in die bi- dahin vom Telegraphenamt benutzten Localitäten im vaiglichen Hauptsteueramiögrbäude über. ES ist hier zwar auch «oä nicht Alle- so, wie eS sein möchte, namentlich mangelt den vnefsortirränmen zum Theil daS volle Tageslicht; indessen die pesiverwaltuug hatte schlechterdings in Anbetracht deS tranfito- nschen Charakter- der ganzen Einrichtung. deS absoluten Mangels « größeren Localen in der Nähe der Bahnhöfe und der enormen hirfigrn Miethwerihe keine andere Wahl übrig. Tritt man in die eigentlichen BetriebSrLume der Feldpost» Mmetstell«, so drängt sich, selbst wenn man noch so große Er» dvwngen hegte, daS Gefühl de- Erstaunens und der Ueber- «Wmg auf über dm riesigen Verkehr, der hier, fast ganz verborgen »nde vor der Welt, Tag für Tag bewältigt werden muß. Meh rere Zimmer sind WS zur Deckenhöhe fast auSgesüllt von mäch tigen Säcken, welche bei jedem hier anlangendea Elsenbahnzug von den fahrenden Postbureaux sowie von den hiesigen Lvcal- postanstalten abgefertigt werden, die Feldpost-Briefsendungen aus den Gebieten deS 4., 5, 6., 12. und einem Theile deS 3. Armee- corpS enthalten und nun der Reihe nach zur weiteren Bearbeil ung und Abfindung gelangen. Betrachtet man diesen Berg von Brief- säcken, so fragt man sich, fast verzweifelnd, wie duseS ungeheure Durcheinander entwirrt werden soll! Und doch vollzieht sich diese HerkuleSarbeit mit aller Ruhe und Schnelligkeit. ES ist nur vöthig, ein paar Schritte weiter zu gehen, um in die eigentlichen Sortirräume zu gelangen. Hier stehen große Körbe aufgepflanzt und wird zunächst eine Grobscheidung dadurch gewonnen, daß die Sendungen in sieben Hauptabtheilungen in die Körbe hinein sortirt werden; diese Abtheilungen bilden sich auS der Corre- spondevz a) für die Garde--Infanterie- und die Limen-Infanterie- Regimenter bis Nummer 22, b) die Linien Infanterie-Regimenter Nr. 23—55, e) die Linien »Infanterie» Regimenter Nr. 56—96 und 100—108, ä) die gesammte Artillerie, PionniercoipS, Tia n- abtheilunaen, e) die g<sammte Reiterei, k) die Officiere und nnli- tarrische Dienstcorresponvenz, g) die Landwehren, Besatz» und Ersatztruppen rc. Ist DüS geschehen, so werden die Sendungen dann weiter nach den einzelnen Regimentern, Bataillonen, ESca- dronS, Batterien rc. getrennt, und eS sind zu diesem Bchufe nicht weniger als 536 Sortirfächer angebracht; selbstverständlich ist für diese Manipulationen den Beamten die größte Sorgfalt zur Pflicht gemacht, deren Erfüllung oftmals durch undeutlich ge schriebene und unvollständige Adressen recht schwierig wird. Aus den Sotirfächern gelangen die Sendungen in die Hände der Unterbeamten, welche sie in Briefbunve verpacken, die deutliche Etiquetten hinsichtlich ihrer Bestimmung tragcn müssen, und hierauf endlich werden die für die Feldpvstanstallen best»mmlen großen Br?ef- säcke, von welchen jeder 4 Berliner Scheffel umfaßt, fertig formirt. Die Feldpostsammelftelle sendet täglich einmal und zwar Mit dem 11'/, Uhr NacktS auf der Thüringer E sei» bahn angehenden Zuge einen BrieftravSport nach dem Kriegsschauplätze ab; welken Umfang diese Transporte haben, kann man ormgefähr daraus ermessen, daß zum Beispiel am 21. September 61, am 22 Sep tember 67, am 8. October 99, am 9. October 103 fast manns hohe Briefsäcke abgingeu. Im Ganzen genommen kann man die Zahl der in der letzteren Zeit von der hiesigen Feldpostsammel- stelle täglich abgeseudeten Briefe auf circa 35.000 Stück ver anschlagen. Je nach der Richtung, in wacher die Truppen operirteu, wurden die Brieffäcke auf die Eisenbahnpostbureaux Frankfurt-EourcelleS und Frankfurt-Nar.zig-Nanteuil gr leitet. Die Feldpost befaßt sich bekanntlich auch mit der Beförderung von Geldbrief,n, und die Feldpostsammelftelle ist in Wesir Be ziehung nicht minder stark in Anspruch genommen. Wir sind zwar nicht genau über die Zahl und Höhr der expedirten Gelo» sendungen unterrichtet, können jedoch mütheilen, daß täglich etwa 60 Beutel mit Werthbriefen zur Absenkung gelangen. D.ese Werthsevdungen bedingen ungleich mehr Arbeit als d»e gewöhn lichen. nicht declarirten Brief«. Seit Mitte diese- Monats hat sich die Aufgabe der Feldpost» sammelstell« bedeutend verändert. Der Umfang und die Masse
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