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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187010228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18701022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18701022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-10
- Tag1870-10-22
- Monat1870-10
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1870
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ck eiMM ^ und Anzeiger. Tonnabend lErste Beilage zu Nr. LSS.j 22. October 1870 Inm Sericht über dir Ortoberfeier. e Durch Ausfallen einer Zeile ist die Erwähnung der schönen »gSleistungen vor und während der Tafel durch Herrn Hell» idt'S Einzel» und einiger Logenbrüder Chorvorträge fort- Dabei sei nachträglich deS trefflichen dritten TaselliedeS Deutschland" gedacht (von Eduard Kauffer) rdeutlich zündele. Hier nur zwei Verse desselben: O liederreiches, niemals auSgesungveS, Du deutsches Land so reich an Ruhm und Ehr', Einst tiefgebeugtes und doch nie bezwungneS, Dein Banner flattert heute doppelt hehr! Der Lorbeer und die Narben Der Helden, die da starben, Sie werden heut' im vollen Werth erkannt, Und dankbar feiert sie das Vaterland. Das du, zerklüftet und in dich gespalten, Einst warst der Nationen Niobe: Wie auch die Donner dräuend dich umhallten, Nur Heil gebar dir stets dein blut'ge- Weh. Aus Ketten und aus Banden Bist siegreich du erstanden, Erneuet stiegst du aus dem Weltenbrand, Durch Schmerz verklärtes, theureS Vaterland! ... > da- Tagesgeschichtliche Ueberjicht. locale Bedeutung von Chateaudun scheint die Regierung in TourS zum Versuche einer Bertheidiguvg deS Orte- veranlaßt zu haben. Der „StaatSavzeiger" schreibt: Während die enge Cernirung von Pari- und von Metz durch die deutschen Hauptheere fortgesetzt wird und die Lage der in diesen befestigten Plätzen eingeschlofseae» feindlichen Truppen sich zu einer täglich kritischeren gestaltet, be- wegen sich zwei andere deutsche HeereStheile in südlicher Richtung ununterbrochen vorwärts, ein Mal, um von den Haupt-Armeen jeden Angriff durch neugebildete feindliche Kräfte fern zu halten, dann aber auch mit der wichtigen Aufgabe, die den oceupirten LandeStheilen anliegenden Departement- von mehr oder minder regulären CorpS de- FeindeS zu säubern und wichtige Puncte und verkehrSftraßen in unseren Besitz zu bringen. Zu diesem Zwecke ist von Paris auS in der Richtung über Orleans General von der Tann mit dem 1. bayerischen Co;pS, der 22. Infanterie», mehreren Cavallerie-Diyisionen und der dazugehörenden Artillerie, in der Richtung auf Dijon General von Werder mit dem 14. CorpS vorgegangen. DaS von der III. Armee entsendete CorpS von der Tann mit den ihm zugetheillen Truppen hat nach mehreren kleineren und größeren Kämpfen bei Artenay und Orleans diese Stadt am N.d. besetzt und dadurch den Uebergang über die Loire in seinen Besitz gebracht. Fast gleichzeitig haben Gefechte zu beiden Seilen der großen Straße von Paris nach Orleans stattgefunden, in Folge deren u. A. am 18. d. M. das Städtchen Chateaudun, nordwestlich von Orleans, nach zehnstündigem Kampfe von den deutschen Truppen genommen worden ist. In Orleans ist zunächst zum !von Die ministerielle „Berliner Provinzial-Correspondeuz" bemül im Angesichte der Winterstrapazen, die wachsende Uvgedu Wünsche deS Publicum- nach baldiger Beendigung der zeruugeu und überhaupt deS Kriege- zu beschwichtigen, ebt hervor, daß „die volle Durchführung de- Kriege- — Bürgschaft Muftigen Frieden-" sei. Sie sagt in dieser Be tt. A.: ...Den Selbsttäuschungen der republikanischen »g in Frankreich und den Täuschungen, welche dieselbe im von Neuem erzeugte, ist eS zuzuschreiben, daß unseren neue, größere Aufgaben erwuchsen, daß eS nöthig wurde, dem kaiserlichen Frankreich auch da- republikanische Frank- Bewußtsein seiner völligen Erschöpfung und Ohnmacht »gen. Die französische Nation, der «S in ihrem Stolze war, an die Größe ihrer Niederlagen zu glauben, ließ e» neuen republikanischen Führern willig m den Trost zen, daß nur der Kaiser und seine Regierung an dem licklicheu Mißgeschicke schuld seien — die Nation selbst aber, »ach dem Sturze de- KaiserthumS sich zurückgegeben sei ihr« eigene Bertheidiguvg in die Hand genommen habe, Alle- wieder gut machen, eine Mafseverhebung de- Volke- in Kurzem neue, unbesiegliche Heere schaffen, deren Be lg ersetzen werde, was ihnen au militärischer Ausbildung und deren ungestümer Andrang die Horden der deutschen re» vom Boden Frankreichs wegfegen werde. In diesem le und unter der Herrschaft der unverständigen Leidenschaften Pariser VolkSmaffen wurde die Fortsetzung de- Kampfe- und verlheidigung von Pari- beschlossen. Durch den neu geflärk- Wahn von Frankreich- Uubesieglichkeit ist in der That die chuug de- Kriege- bi- zur allseitigen handgreiflichen Dar» der Ohnmacht Frankreich- eine unerläßliche Nothwendig- -evordev ... Nur wenn die Pariser Bevölkerung und ganz und vernichtet die hochmüthige Hauptstadt selbst ohne nachhaltige Wirkung in Frankreich, nicht ohne Frucht ha völkerfriedeu bleiben. Wiederum sieht sich dir Regierung in Tour- gevöthigt, die >8 eines wichtigeren PuncteS durch die deutschen Truppen zu geben. Diesmal ist eS die Arrondissement-Hauptstadt ttrauduu, im Departement Eure et Loire, au der von Paris " »ach TourS führenden Eisenbahn. Die strategische und südlich — hat große Bedeutung als Haupt Waffen platz. Wiewohl rö als Hauptort deS Departement- Cher und von Pari- 33 Meilen entfernt von unserer eigentlichen OperationSlinie sehr weit süd wärts gelegen, könnte dennoch eine weitere Truppenevtsevdüng dorthin möglich sein, da eS Sitz vieler Militairbehörden, zugleich ein arsenal äe eonstrnetion und eine Geschützgießerei enthält und äeutralpuvct mannigfacher technischer Institute und für die Auf» »ewahrung großer KriegSvorräthe ist. General von Werder hatte ich nach seinem Abrücken von Straßburg zunächst westwärts ge» »endet; er ließ durch ein fliegende- CorpS umer General von Degenfeld die Vogesen durchstreifen und zerstreute in den Tagen vom 5. bi- 11. October in der Gegend von Etival und Epinal Theile der neu gebildeten Armee von Lyon. Am letztgenannten Tage wurde Epinal, die Hauptstadt dt- Departements der Bo- zesen, besetzt, und dann wendete der General von Werder sich südlich, den Feind ununterbrochen vor sich hertreibend, bis dieser, zersprengt, IheilS sich rach dem befestigten Lager von Belfort, im südlichsten Theile deS Elsaß, IheilS ostwärts auf der Eisenbahn nach Dijon flüchtete. In weiterem Vordringen nach Süden nahm daS 14. CorpS Vesoul, die Hauptstadt de- Departement- Haute- Saone. DaS oben erwähnte Dijon und BourgeS liegen fast in gleicher Höhe, zwischen beiden befinden sich Theile der Departe» ment- Ionne und Niövre und die von Süden nach Norden strö menden Flußläufe der Ionne und der Loire, deren Ueberschreituvg hier kein militairischeS Hinderniß bildet. Wenn beide letztgenannten Hauptstädte auch zremlich weit von einander liegen, so ist dennoch eine Cooperation de- von der Taun'schev mit dem von Werder- scheu CorpS, fall- eine solche überhaupt in der Folge sich nöthig zeigen sollte, um so eher zu erzielen, al- die völlige Desorganisation der dort sich vor findenden feindlichen Streitkräfte sich dem entgegen» zustellen kaum ermöglichen würde. Der Correspondent der „Indepeudance belge" in TourS schreibt vom 13. October, daß Strenge gegen die General« Noch thue, denn in der Affaire von Orleans seien die Linientruppen wieder geflohen, in den Wald von CercoiteS bei Orleans getrieben worden und über die Loire zurück gewichen, obgleich ihrer 18,000 Mann beisammen gewesen; die Artillerie habe, ohne einen Schuß zu thun, sich auf daS linke Ufer zurück gezogen und habe Nicht- auSgerichtet, weil sie zu spät gekommen. CS bedürfe einer eisernen Hand, um in die Lime wieder DiScipliu zu bringen; noch am 12. habe man die Soldaten betrunken gesehen, sie alle erdenklichen Schimpfereien auf ihre Chefs auSftoßeu und dieselben der Un fähigkeit und de- VerrathS anklagen hören; da- müsse ander-
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