Dresdner Nachrichten : 02.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187909025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-02
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- Dresdner Nachrichten : 02.09.1879
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«bischen »tstn- . ventlou au« der Grundlage de» «u Wie« Vereinbarten Snttvur»». - Der Fürst von «ul. aarien trifft am 7. Gev- mndrr zu einen, 2täqigen Besuche beim garst Mi lan in »lisch «in. „ »od^releUr»»«« Tageblatt für UaMii, Anterhaltong, Geschäftsverkehr. LSrsenbericht, Fremdenliste. »,».»»> ««SSiMSS Loppvl L Mitredacteur: vr. L«U gar da» Feulll.: ^uelvtU Druck und Staenthum der Herau-aeber: verantwort!. Redakteur: M in Dresden. lL«tnrt«M in Dresden aestrtzen Kontere«» »Her die «rtechentragr wurde die Antwort von Gavset verlesen unk erklärt. daß die Pforte, obwobl durch keinerlei Brrpfiichtungen ardunk«, dennoch mit Nüctucht auf die Wünsche der Machte «Inwllligr und die Andeutungen de» is. Kongreßprotokoll». vor. behältlich einer wetteren Erörterung, zur Grund- läge zu machen. Gegen diese Vorbehalte erheben die griechischen Bevoll mächtigten Einwendun gen und vertagten die Antwort bi» zuin 4. Sep. tember. 6o., » » »l U v » v I» K t t» 8etllos8-8trssso 14, cksr 8porerMS»n ^n- unä Verkauf aller Staat,paplsra, pfanlidnaf», Kvtlvn et«. -Vusratilrmx aller Ooupons. Vllvntxvltliolls Lontrols äor Verloonung aller VVerttivaxiere. -Vlies auvk auf linekielism Wez«. 0omlv»,1«lls filr llsisvli»«!. Üivlt-Iuslillttls-^uslsilisu llllä ksnsion von lisltpt'vräeu, kalllAesotlirrvn, von kti. putrilv, Roitunternodt Kr Damen unä Herren in äer erossen Lla- j Reit Kali n st rassojnöße unä äer freien ReitlMn. Olvftsnts pforliv unä «alte Oavai.-Kaserns.) , 6ss«ftlrrs. lässige greise. Politische«. Bon Mtmteuffel in Warschau nichts Neue» Nur Aeußerlich- Irttm berichtet man über den Aufenthalt des deutschen Feldmarschalls in d« Hauptstadt de« Königreichs Polen. Das Wichtigste davon ist, daß Herr v. Manteuffel sich von Warschau direkt nach Königsberg in Pr. begeben soll, um dort dem Kaiser Wilhelm, der dahin zu den Manövern de» 1. Armeekorps kommt, Bericht über den Erfolg seiner Warschauer Sendung abzustatten. Das Publikum wird sich wohl also in Geduld zu fassen haben. Schwierig wird der Standpunkt do» stebonfüßigen General« gegenüber der feindseligen Gesinnung des russischen Hofe« allemal sein. Der Zar, so allmächtig er sonst st» seinem Reiche gebietet, ist auf einem gewissen Boden ohnmächtig Er wollte auf seiner Reise nach Warschau bei dem Aufenthalt in Dünaburg einer Hebung der dortigen deutschen Feuerwehr beiwohnen, um dem in seinem russischen Patriotismus so arg verketzerten Corp« «ine persönliche Genugthuung zu bieten... der telegraphische Rvisebertcht weiß von Dünaburg nur zu erzählen, daß der Zar daselbst «ine Truppenschau abnahm. Seine deutschfeindliche Umgebung hat die Besichtigung der deutschen Feuerwehr offenbar bintertrieben. Die Verwarnung der russischen Presse wegen ihrer heftigen Sprache gegen Deutschland klingt, wenn man sich nicht bloS an den telegraphischen Auszug hält, sondern sich den Wortlaut ansteht, auch ganz ander«. Neben jener Verwarnung mthält der gedachte Regierungsartikel eine sehr scharfe Herausforderung an das Berliner Preßbureau und besonders an die „Nordd. AllgZtg.", das bekannte Sprachrohr BiSmarck'S. Die russische Regierung rügt an ihrer heimischen Presse nur, daß diese — in den Fehler der „Nordd. Allg. Ztg." verfallen sei, die sich, „hinsichtlich Rußland« einen feindlichen, bi« zur Ungeschicklichkeit scharfen, leidenschaftlichen Ton ungeeignet habe". Da e» nun eine freche Verdrehung derThatsachen ist, zu behaupten, daß deutscherseits der Angriff ausgegangen sei, so erscheint di« nachträgliche Mißbilligung der Haltung der russischen Presse al« bloße Heuchelei. Alles dies sei nur erwähnt, um darzuthun. daß Gortschakoff r« gar nicht so eilig zu haben glaubt, eine verständigere Sprache gegen Deutschland zu führen und daß, wenn ».Manteuffel Etwa» in dieser Richtung in Warschau erreichen sollte, dies aller Ehren werth wäre. Fürst Bismarck gedenkt, nach Beendigung seiner Gasteiner Kur, auf einige Tag« nach Wien zu kommen. Seinen Rathschlägen verdankt e» Andrassy, daß er noch auf einiaeZeitReichskanzler spielen darf. Er behält hi» »um 15. oder 20. September sein Amt als Reichskanzler »ä inroriw. Mn solch' interimistischer Reichskanzler ist jedenfalls «ine neue Erscheinung. Da« Interim hat aber, unsere Vorfahren wußten es wohl, „dm Schalk hinter ihm". Wer weiß, spekulirt Andrassy, läßt sich in dm zwei bis drei Wochen irgend Etwa« einquirlen, woraus man seine fernere „Unentbehrlichkeil" beweis« kann. Er sprengt au«, er wolle als Reichskanzler erst dann „finaltfirm" (wie e» im Oesterreicher-Deutsch heißt), wenn er im Oriente seinem Nachfolger reinen Tische hinterlassen könne; er selbst sei in allen Details, namentlich der Arab-Tabiafrage, so „versirt", wie kein anderer Staubgeborener. Diese Arab-Tabiafrage ist im Grund« eine schreiende Ungerechtigkeit gegen Rumänien. AIS dasselbe Beflarabien dm Russen abtreten mußte, erhielt e» als Ersatz die Dobrudscha. Um eine Verbindung zwischen den auf beiden Donauufern gelegenen LandeStheilen herzustcllen, will Rumänien eine feste Donaubrücke in der Nähe von Silistria bauen und bedarf dazu entweder des (zu schleifenden) Forts Arab-Tabia oder eines ander« passend« Punkte« im Festungs-Rayon von Silistria. Unter dm unglaublichsten Ausflüchten verweigert aber Rußland jedes Arrangement hierüber. Soeben hat es einen neuen, aber ebenso Unausführbaren Vorschlag in Wim unterbreitet. Wir wollen sehen, ob e« Andrassy fertig bringt, in 14 Tagen diese Fragen zu einem Abschluß zu führ«, der dm Interessen Europas, die mit denen Rumänim» zusammmfallm, gerecht wird. Darüber, daß zum Nachfolger Andrassy'S kein Mitglied der österreichischen Geburtsaristokratie, sondern ein geborener Bürger licher, der sich blo» durch Wissen und Talent auf seinen hohen Posten schwang und dm Freiherrnbrief Baron von Haymerle er hielt, aewählt wurde, darüber rümpft der Hochadel Oesterreichs natürlich gewaltig die Rase. Dem Reichskanzler von Haymerle wird, zur Wahrung de» dualistischen Grundsätze«, ein Ungar, Benjamin von Kallayfal» UntrrstaatSsekretär zur Seite gestellt. ÄuchdieseWahl darf eine sehr glückliche genannt werden. Kallay, früher österreichi sch« Generalkonsul in Belgrad, zuletzt Mitglied der ostrumelischen Kommission, kmnt dm Orimt wie kein Zweiter, ist weder Turko- phil« und Slavenfrefler, noch ein Türkenfeind und Panslavist. Seine Ernennung zum Unterstaatssekretär würde ein neuer Beweis dafür sein, daß Oesterreich-Ungarn fortan sein Hauptaugenmerk auf die Pflege freundlicher Beziehungen zu dm kleinen Balkan- paatm zu richten entschlossen ist. Benjamin von Kallay, der sich eine Zeit lang mit dem Graf« Andrassy Überwerfen hatte, aber vor zwei Jahren vollständig mit ihm sich wieder aussöhnte, hat es stet« al« die Hauptaufgabe Oesterreich« in den Balkanländern be zeichnet, den russischen Einfluß dadurch zu bekämpfen, daß e« selbst an der Stelle Rußland« die Führung der kleinen Staaten und den Schutz ihrer Interessen übernehme. Sollt« wirklich Baron Hay merle und Herr von Kallay die Nachfolgerschaft Andrassy'S antreten, so «lirde da» unt« Anderem darthun, daß in Oesterreich fortan tüchtig gearbeitet werden soll. Die Berufung Beider würde jeden falls ein Steg von Wissen und Bildung üb« die sich auf GeburtS- vonechte stützende feudale Prätension sein. E« kann auf keinen Fall schaden» wmn da« alte Borurtheil, daß nur ein Hochtory die auswärtige Politik zu führ« im Stande ist, gründlich gebrochen ist. Selbst einem Preußen ist e« unmöglich, sich in dem dortigen Wahlgewimmrl zurecht zu find«. . Die Altkonservativen, Deutsch- konservativ«, Neukonservativm und Freikonservativen befehden einander nach Herzenslust; die Liberal« aber haben wenig Ursache zur Schadenfreude, denn auch bei ihn« geht « kunterbunt zu. Die Nationalliberalm auö Hannover erfreuen sich des speziellen Schutzes der Nordd. Allg. Ztg., weil diese nur eine verschämte Partei „Bismarck saus pkrasv" sind; aber auch sie treiben die Muscheln, indem siezwar in Hannover ein äußerst subtiles Programmausstellen, gleichwohl ein weit schärfere« niitunterschreiben, das im geheimen Kriegörath des linken Lasker'schm Flügels berathcn wurde. Dasselbe ist aber durch Verrath eines der Lasker'schm vorzeitig an die Oesfcnt- lichkeit gekommen und diese Frühgeburt hat in den matten hannover schen Erguß einige Tropfen jmcr ätzenden Säure gegossen, die dem Fürsten Bismarck so übel schmecken. Die preußische Negierung will ebm eine unbedingte Bismarckpartei. Die Sache liegt für einen Mann eigentlich sehr einfach: Pläne, die Bismarck ausstellt, muß man fördern, wenn man sie als heilsam erkennt; findet man das Gegentheil, so muß man sie bekämpfen, auch wenn sie von Bismarck kommen oder vielmehr gerade deshalb, weil sie dann mit um so größerem Nachdruck verwirklicht werdm. Um ab« gewisse Pläne BiSmarck'S zu bekämpfen, muß man ein Mann und keine Memme sein. Wie viel — Männer zählt die nationalliberale Partei? bewilligt. Die Produktion am Abende Elike Bonnet Locale» and Siichfische». — Am Sonntag Abend 11 Ubr traien Se. Majestät der König und Le. kgi. Hoheit Prinz Georg in Leip zig ein und stiegen im kgl. Palais ab. Mit demselben Zuge langten auch Se. Erc. der Krieg»,»lvtstcr von Fabrice in Leipzig ein. um den Hebungen der Cavalerle- Division bei Taucha bei- zuwohnen. Der Empfang Ihrer Majestäten am Sonnabend In Bautzen war etn entbusiasitscher; eö drängte stcb Alt und Jung, da» geliebte Herrscherpaar zu sehen und zu begrüßen. Bom Babnhoie bi» zum Au-steiiungS« Gebäude war von sämmtitckien Schulkindern Spalier gebildet und eine unabsehbare Menge machte Ihren freudigen Gefüblen durch Hoch» last ununterbrochen Lust. Beim Eintritt in die Ausstellung wurden die allerhöchsten Herrschasten vom Seminar-Oberlehrer Schmidt mittelst An sprache und durch bre« junge Damen mit Vlmnenlpenden begrüßt. — Se. Mal. der König beglebt stcb am 11. d. M. nach Plauen i. V., um sich am 12. und I». b. an den Manövern zu bktbklligen. Auch Ist der Besuch tnbustrtrürr Etablissement» In Aussicht genommen. — Anläßlich der beutigen Natioualleftleler findet aus dem Altmarkte Mittag« lL Uhr eine musikalische Aufführung statt. Nachmittag» «lebt der Iul»uS Otto - Bunb. zu dem bekanntlich die betten Gesangvereine Dresdens gehören, ein patriotische» Concert im Ltncke'schcn Bake, dessen Srträgniß zum Theil lür die Ferienkolonien armer Kinder und zum Theil kür da» Otto-Denkmai bestimmt ist. In der Allgemeinen A u »stellung tONraallee 32» wird ber Lag durch Mtlltär- Eoncert und rin große» Kinderfest, da» vorzügl ck, arrangirt ist. würdig geleiert. Abend» wird der AuöstellimgSgartcn. wie der Park de» Mar-Palaiö brillant illumlnlrt. Die Annenreal - schule begebt da» Natlouaffrst aut dem prächtig gelegenen Bergrestaurant zu Cossebaude. In verschiedenen hiesigen Re staurant» ist eine entsprechende Feier de» Tages projcktirk, so >m Barth scheu Garten-Restaurant der Friebrlchstraße, wo ein hübsche» Denkmal an die Jahre 1870/71 steht, und im Restaurant Zscheyge am Pirnaischen-Platz. — Da kein Sammelwerk ohne Nachtrag bleibt und unser gestriger Albertiest-Bertcht unstreitig zu den Sammel werken gehört, so muß auch er seinen Nachtrag haben. In der Großen Wirthschatt sab e» gegen 4 Ubr trübselig au»! Sechzig festlich gekleidete Frauen und Jungfrauen und dreißig befrackte Herren — die Rob. Schumann'sche Singakademie — sollten aut offenem Podium singen, ader — ber Himmel schien so dustcrilch, so ganz al» sollt' er öffnen sich! Da gab es ver- zweiilungsvolle Blicke unter den Jüngerinnen der GcsangSkunst Die wackereOrpheuckapellc war geborgen; sic saß in der sicheren Muslkhailc und konnte demnach mit ungetrübtem trohen Schwünge weiter blasen, selbst al» der Himmel sich wirklich geöffnet hatte und die Frsttbeilnehmer durch seinen sehr zur Unzeit arrangirte» Regen bunt durcheinander jagte und zu Hunderten in die engsten Räume zusammcupferchtk. AIS aber dann da» Wetter besser wurde, war auch sofort der «rohe Sangcömuih da; die Damen und Herren eilten au!» feuchte Podium, griffen zu den Noten blättern und sangen -- dem trüben Himmel zur Beschämung mit sonniger Lust und Licbe! Die wirklich ausgezeichneten Leist ungen sprachen denn auch außcrorteist ich an und der Beifall war ein stürmischer. Wenn da» Geschäft de» Herrn Direktor CarltmRestdenztheater so fiorlrt, wie sein vorgestriges mit der „Fahrenden Künstlergescllschaft". so ist er bestens geborgen, «ln die Bube heranzukommen, gehörte zu den schwierigsten Ausgaben de» Frstgenuffeo. Die mit Direktor Carl Wiikcndcn waren: Frau Bauer, Frln. Kindcrmann, Herr Kam- mermusiku» Drache, Herr Simon, Herr Concertmelster Engel, Herr Stolle und noch zwei Herren Mustct; daö Orchester bestand au» Pianino, Violine, Clarlnette. Fagott und großer Trommel. Bon 2 di» 7 Ubr sangen tle fleißigen „lahrenten Künstler" 8t; Mal die drei Couplets: ..Mersct'ttntbeelS", „Nu äben" und „Am schönen Elbestrand". Die königlichen Majestäten und die prinz- Ilch Georg'schc Familie hörten 2 Nummern unter herzlichem Lachen an und nahmen da» letztgenannte Couplet, welches Frau Bauer und Frln. Kindermann überreichten, hulbvoilst an. Die Einnahme, die Herr Carl ablietern konnte, wird eine brillante gewesen sein, den» z. B. die ausgebotenen Couplet» waren gänz lich vergriffen. Bon dem fahrenden Künstler Direktor Carl be gaben sich die Herrschakten zu dem ständigen Hofschauspieler, GiückSradbrrher und Pkeffcrkuchenauktionator Löber. Die Herrschatten zogen Loose unt. o daö Wunder! iedeö Mitglied de» Königshauses gewann einen Pfefferkuchen und zwar, ein zweite» Wunder! allemal den mit seinem NamenSzuge. Soaar Prinz Georg, der die Plcfferkuchcnlust seinen Kindern überließ, gewann, obwobl er kein Looö hatte. Um v Uhr begannen die S elltänzerprodukttoncn. Im Gegensatz zu den kon traktbrüchigen Zulu» batte die Direktion de» BIctoriasalonS. die Herren Thteme und LicdtenfteIn, die Freute, die Seil tänzer zur pünktlichen Stunde eintreffen zu leben. Daö war nicht so einfach wie man denkt Der eine, ber den Künstlername» Benno Maninao führt, ist der Milttärstammrolle nur al» Benno Droemer bekannt und steht zur Zeit bei den 48er Me lieren In Küstrin, ble augenblicklich in vübbcn mcmöveriren. Er hatte von seinem Hauptmann v. Poremböky nur 2 Tage Urlaub «halten, um hier vor den königlichen Majestäten auf dem Albertfcste scllzutanzcn, trat in der Nacht zum Sonntag früh ein und unternahm früh 6 Uhr In Militärhosen eine Probe. Da er unmöglich an selbem Abende ln Lübben eintreffen konnte, so wurde ibm auf telearaphlsebe Bitte drö Albert-! verein» ein Nachurlaub verlief sehr günstig. Zunächst überschritt Frl. . mit der Balancirstanae glatt da» Seil. bann begegneten sich die Gcbr. Mainiingö aus dem Seil und stiegen über einander weg; zum Schluß führte Benno ienc halsbrecherischen Evolutionen auö (Hackcnhängen. Spitzcnhängen. Kopsstchcn. die Barre. Blanche genannt u. 2t. m.), die in Ihrer Gefährlichkeit ein wenig durch den Gedanken gemildert wurden, daß im Unglückosalle der Seiltänzer nur die Gasse'schen Karpfen im Teiche ausschcuchen würde. Alles verlief jedoch besten» und die Zchntaulende von Zuschauern, die — ein reizende» Bild! wie eine lebendige weißblüthcnübersäetc Hecke den Teich umrahmt hatten, brachen ln lebhaftes Hände klatschen aus. Hieraus zogen sich die Herrschaften nach Strehlen zurück. Wie beim Kommen wurden auch beim Schei den die königlichen Majestäten und Prinz Georg» mit lauten und herzlichen Zurufen, soweit die Menschen Spalier bildeten, begrüßt. Nach ihrer Abfahrt ereignete sich ein Zwischenfall, der > eicht üble Folgen haben konnte. Obwohl die königlichen Wagen angst verschwunden waren und gerade nlchkü Besondere» zu eben gab, fingen zwei starke junge Kerle zu rempeln an. Sie wollten wo anders hin, e» ging ihnen nicht schnell genug und so suchten sie sich mit Ihren Ellenbogen Platz In dem Gewühle zu schaffen. Es entstand durch biete Ungebühr ein furchtbares Gedränge und Geschrei, die eine starke Lcme riß wie Bindfaden und der einen Abfluß findende Menschen^-om fiuthcte nnn über die Rabatten. Frauen und Kinder käme, sehr übel weg, doch ereignete sich kein ernster Fall, da der Platzmajor Spat te- holz und Polizeihauptmann Nehrboff rasch die gestörte Ord nung wieder hcrstcllten. Jene Störung beweist, baß einige wenige Ungezogene die beste Ordnung über den Hausen zu wer fen Im Staude sind. Andererseits ist nicht zu verschweigen, daß der Fcstplatz für so diele Tausende zu eng bemessen war. Man mußte Ihn größer ziehen. Beim besten Willen konnte man sich nicht, und wcnn'ö auf Minuten war, nledersetzcn. Ja, man ver engte den Festplatz noch ganz unnöthlg. Indem man die Frei treppen am Palais üversiüsslgerweise vom Publikum säuberte und io dad Gewühl unten verstärkte. Auch hatte daö Natur theater nur einen Zu- und nicht einen Abgang. Nack, Schluß der Looövcrkaufe begann die Auktion der nicht abgeholten Gewinne, sie ergab beträchtliche Sunm.cn. Manche Kleinigkeit wurde, wie daö so geht, über den Span bezahlt; andere reizende Gegenstände z. B. Teich-Hanfftäiiai'sche Photographien der Meisterwerke der Galerie im Werthe von k und mehr Mark, gingen für einen Spottpreis weg. Bald sah man dann die Ver käuferinnen und die Offiziere mit ihren schwer« Kasteiten dem Kassen zeit zustrcben. wo bis weit über Mitternacht die Be amten der sächsischen Bank mit Zählen, Kontroltrcn und Ein packen der Geldsorten beschäftigt waren. Diese Arbeit war offen bar sehr mühsam, wurde aber sehr gewissenhaft auögeübt und lebe Zahlung mehrfach gebucht. Mittlerweile batte die Be leuchtung deö Teiches und seiner Umgebung begonnen. Auf dem Teiche selbst schwamm eine strahlende Krone mit einem 0. Alleö dies bot einen an italienische Feste erinnernden und unge mein poetischen Anblick: die herrschende Windstille ermöglichte eö, daß die von BallonS gebildeten Figuren, Flammenzeichen und Fcnerllnicn ganz ruhig brennend zur vollen Geltung kamen. Den offiziellen Schluß deö Festes gegen v Ubr bildete die Große Retraite der vereinigten Mnsikchöre und Tambour- züae der Grenadicrregimcntcr: die Massen verliefen sich all- mählig und nur die Verkäuferinnen, die Offiziere und die an deren Arbeitsbienen blieben noch eine Weile vereinigt, um. nach dem sic den ganzen Tag über ohne Speise und Trank sich ge plagt. endlich fick, ein Wenig zu erfrischen. Alles grupplrtc sich um Herrn Oberstleutnant Ur. Naundorf im Seehof und Herrn Kommerzienrath Hopffe, der seine näheren Freunde In einem besonderen Zelte versammelt hatte, um zerschlagen, aber befriedigt aus daö gelungene Fest zurückzubllckcn. — Die besten Grenadier-Regimenter Nr. lOO und Nr. 10t sind gestern Morgen nach ihren Cantonnemcnts zwischen Kamenz und Pulönitz abgerückt. — Das königlich sächsische I ä g e rba t a t l l o n Nr. 12. welches ans seinem Marsche nach dem Bolgtlande auch da» Hcriogthum A l t c» b u rg berühite, ist daselbst von seinem Ein. dem regicrenden Herzog E rn st von Altenburg, begrüßt worden. ES laut, dem „Dr. I." zufolge, Parate und Destltren statt; der Herzog lud daö Oistziercorpö zur Tafel nach seinem Relidenzschlos! tu Altenburg ein und gewährte den Mannschaften ein Ncviicgcschcnk. — SIuS Virginia CItv. Newada (im Westen der Ver einigten Staaten Nordamerikas;, schreibt uns eine DreSbnerln unterm II. v. Mts.: „Heute reffe Ich von hier nach Sachsen ab, um meine Mutter einmal wieder zu sehen. Stuf mein höfliches Ersuchen hat mir Eolonel James Fair, einer der zwei Bonanza- könlge hierseibst, einige Stücken Gold- und Silbererze zum Ge schenk für I. Ni. die Königin von Sachsen und die Prinzessin Otto v.Schöiibiirg'Waldenburg aus HermSdorf übergeben. Auch bringe ick, eine kleine Sammlung der reichhaltigsten Gold» und Silbererze auS Newaba-, Calffornia- und Utah-Minen, sowie einige andere mineralogische Seltenheiten mit. die gewiß die Slug« und Herzen aller Mineralogen mclneö lieben SachsenianveS er freuen werken. Wer die Sachen sehen will, möge geiSU. seine Wünsche Ionen zu erkennen geben, bevor Ich in DreSten anlange, denn ich werde nur 2 Tage da bleiben . . . Der Lob» der Ar beiter in den vielen diesigen Gold- und Silbrrgruben ist 4 Doll, per 8 Stunden Schickst. ES ist aber so schrecklich heiß da unten, bas, sie nur 5 io Minuten lang arbeiten können, bann müssen sie sich an der Kühlungöttation erholen. Ich war nebst tre« an deren Damen In der Savage-Golb- und Silbergrube, 1650 Fuß tief; da sind wir bald gestorben. Ich gehe in meinem Leben nicht wieder hinunter." - Bom Rigi gebt einem Lcspz. Blatte auf telegraphischem Wege folgende humoristische Witterungöprognose zu: „Lokaler Regenschauer, regnerisches Schaukriokal, schauerlicher Lokairegen. lokaler Schauerregen, regnerischer Lokalschauer schauerliche» Regenlokal." - Am 4. September wird der hiesige Verein tür Steno graphie nach Stolze einen EiementarkursuS beginnen. ES bietet fick, dadurch Gclegendcit, dieses in Nortteutichiand und der Schweiz weit verbreitete System unter bewährter Anleitung zu erlernen. - Im September ist zu entrichten am 30.: der 3. Termin der Einkommensteuer, der 2. Termin der Bürger-, sowie der Einwobncrsteuer. der 3. Termin der Ablösung- . sowie der Landeskulturrenten. ber Jahresbeitrag der Erbzinsen unv de» Geschosses. Nur gegen einen HanblungScommIS hat vorgestern bet Gelegenheit deö A lbertlcstcö lm Große» Garten die Polizei mir der Anctur vorzugeben gehabt, well er In dem „Zum Ser- Hot" benannten Zelte darin auwciente Damen tnsultirt und sich gegen die Polizrlorgane renitent bewiesen hat. Sonst ist kein nrnnenSwertber Unlug voraekommrn.
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