Dresdner Nachrichten : 05.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187909055
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-05
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- Dresdner Nachrichten : 05.09.1879
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Konftantinopel. vit'iür heute anderaumt« OouXren- »der die Grie» «benirag« ist auf veu S. »eptemder vertagt. ES H«M: Saivet «aicha de« abiichtlgt zu beantrage«, daß unverwellt In bi« Er örterung der Grenzfrag« eingegang« werde. Tageökatt für Uokttk, Unterhaltung, Grschästsverkehr. Lörsenbertcht, Fremdenlifte. Mttredacteur: vr. IK»»II Für da» Fruill.: I-»ck»t» U»rt» Druck und Siaentbum der Herausgeber: M KL«1t:U»r«lr iv Dre»de« Veranttvortl. Redakteur Dre»de». L«tiuet«rl» L»»dl«nle > Dread 8«I«rat« Vi-rlevdr««, 4» »>» Abd». N Uhi ang»n»mm»«, Lonnlai>«dt«M»ti>h»»rUhr. I» Neustadt nur an wochcnlaqen: ar. R>«!lrr,»N« Nr. k>di» Nachm. «Nstr. — P,r Raum ctnrr einspalltgrn Ultiljctl« kostcl ISPIge. cunzciandt di« Zeile »0 PIge. >«r«»Nc tllk dal nächst. ,t ilricheinen der Jujerau «rd nicht,,ged«n. «uiwärtige »liinoncen« «ulirüz« ran un» undekaniitengirmen und Perionen inierlren wir nur argen ipeLnumerando-Zotilung durch »rieimarlen oder Poilein»ahlung. AiiU Lüden kaüen IL Pme. Ja- ierale iüe die Moniaa» Nummer »der «racheinem icrinoge die Pelid «eile NS Pie«. ^ Lvvpvl L 60., ! « » » It M S « o I» L 1 t» ! Süklosii-Ltrssti« 14, ^ s-vM,uUl>«r ctvi' Spoi oi-Mim, ^.u- und Vsrlcuuk uUvr 8lL»1»papisvv, pfsnltdrisfv, Kvlisn etc. ^usrnklmiß nllor Ooupon». UllSllt^vItliod« Lonlrols der Vvrlooaung uUvr Wortknuxirnv. ^.I1v8 uuoll aut' brisüidrsm llomivilaloilv ssiv Rksvkbvl. ILvIt-tustltut von Ld. Quirlt«, 1t o i t, I) rt I> u 8 t r a 8 8 «^ ^ lullv <'NV!lI.-Klt8VIN0.) Rn248^Mra^18^ ^uslsitrvu null pvnttion von Hoitplerdsu, h'ulri^v^ltjrrsn,^ Ituituntvinokt für Vanwn und Horrsn io der ßiosson Llic- » uößv unä äsr tioioii Itoit-Iiilli». Llvgsnlv Pferds unci ^ Kssviiivre. hhit88ilis pnviss. ° Witterungsaussichten: Meist heiter und trocken, stellenweise Nebel, etwas kühler. statt. Der Kaiser von Oesterreich begrüßt den Fürsten von Monte negro im Lager von Bruck. Vor 6 Jahren hielt sich der Fürst der schwarzen Berge als ein facher Vergnügungözügler in Wien auf und beschaute die Wunder- Weltausstellung. Damals war er auch nur Vasall der hohen Pforte. Heute ist er Souverän eines freigewordcnen und ver größerten Volkes, wird mit fürstlichen Ehren empfangen und schläft in der Hofburg in einem Gemach, das die liebenswürdige Gastfreund schaft des Kaisers von Oesterreich mit einigen uralten bycantinischen Heiligenbildern hatte schmücken lassen. Um es nicht mit Rußland zu verderben, das über die Hinneigung seines montenegrinischen Schützlings nach Oesterreich hin eine Helle Wuth sein wird, hat der schlaue Schwarzcnberger vorher seinen Vetter zu dem Zaren mit einem höflichen Schreiben geschickt. Die Fürstenzusammenkunft in Bruck kann nachhaltigere Konsequenzen haben und den Keim realerer ZukunstSgcstaltungen in sich schließen, als der den Eharakter des sich besuchen, umarmen und begrüßen sich allemal „herzlich'" oder sie inneren Widerspruchs in sich tragende Tag von Alexandrowo. Der besuchen sich überhaupt nicht. Hier aber weiß alle Welt, mit wie bisherige Verlauf der österreichischen Okkupation des türkischen Pa- schaliks Novibazar verläuft über Erwarten günstig. Am Montag soll der Einmarsch der Hauptarmee erfolgen. DaS aus 5000 Mann bestehende Okkupationskorps wird vom k. k. Feldmarschallleutnant Baron Kolwig befehligt. Höchst ausfällig ist die plötzliche Heimkehr des gichtbrüchigcn und in einem Ehescheidungsprozeß begriffenen Garibaldi nach seiner Ziegeninsel. Diese Rückkehr war keine freiwillige, die italienische Negierung schaffte den alten Nevolutionsheldcn ziemlich unsanft nach seinem einsamen Felseneiland. Garibaldi fing nämlich an. sehr un bequem zu werden; er deckte mit seinem populären Namen eine sehr bedenkliche Dimensionen annehmende revolutionäre Bewegung. Die Lage war ernst genug. Zwischen Neapel und Coprano sollten große Mi litärmanöver stattfinden, sie wurden plötzlich abgesagt und die bereits zusammcngczogenen Truppen dislocirt. Nicht, wie die officielle Les art ist, w>il der Typhus im Lager ausbrach. Die wahre Ursache der Auslösung des Lagers ist ein schlimmer Fall von Auflösung der Disciplin, welche dort vargekommen ist. Eine republikanisch gesinnte Infanterie-Kompagnie hat auf eine monarchisch gesinnte Kompagnie geschossen; eS hat auf beiden Seiten Verwundete und Todte gegeben, denn der Kampf war sehr lebhaft. Natürlich wurden nun sofort »ubrersn Monaten gelungen jft.Ialle Vorkehrungen getroffen, Schweigen über den bösen Vorfall zu sich « d« Besitz «tchsigerDokummtr zu setztm AerEMMsMMtz ^ Politische». Mit dem bei solchen Anlässen entwickelten Ceremoniell hat die Monarchenzusammenkunst auf der Eisenbahn- und Grenzstation Alexandrowo stattgesunden. Da die Scene auf russischem Boden abspielt, trifft der Zar etwa» früher als sein Gast ein, um ihn begrüßen zu können. Der Zar legt zu diesem Behuf« preußische, Kaiser Wilhelm russische Uniform an ; zur Ehrenwache ist eine Compagnie russischer Wilhelm-Infanterie commandirt, die Monarchen schreiten die Front ab; die russische Musik spielt die borussische Nationalhymne, dann defilirt die Ehrencompagnie; die beiden Kaiser, vom Publikum, so weit «S überhaupt Zutritt auf dm Bahnhof gesunden, jubelnd begrüßt, ziehen sich zurück und speisen miteinander. Mehr als diese Aeußerlichkeiten berichtet der Telegraph nicht. Viel mehr wird man auch zunächst nicht erfahren. Auch den Geberdenspähern wird wenig Stoff geboten. Monarchen, wenn sie besuchen, umarmm und begrüßen sich allemal „herzlich" oder sie besuchen sich überhaupt nicht. Hier aber weiß alle Welt, mit wie inniger Liebe und Verehrung die beiden Souveräne aneinanderhängen. Der fürstliche Bruderkuß auf Mund und Wange ist in Alexandrowo in der That die äußere Kundgebung herzlicher Neigungen gewesen. Gewiß wohnt der Monarchenzusammenkunst auf der Station der Brombcrg-Warschauer Eisenbahn politische Bedeutung inne. Nur darf man diese Bedeutung nicht überschätzen. Niemand Geringeres als Fürst Bismarck selbst hat davor öffentlich gewarnt, dem Tage von Alexandrowo eine übermäßige Tragweite beizulegen. Sein Leiborgan, die „Nordd. Allg. Ztg.", erklärte, als Manteuffel noch nach Warschau unterwegSwar, ziemlich brummbärig: Telegraphischer Depeschenverkehr zwischen Manteuffel und Bismarck habe über diese Warschauer Reise gar nicht stattgesunden. Da- klang fast so, als sei diese Reise ohne, vielleicht gar gegen den Willen BiSmctrck'S unternommen worden. Ist nun auch die Reise des Kaisers Wilhelm nicht in Uebereinstimmung mit Bismarck unternommen worden? Ausgeschlossen ist die» keineswegs. Die Hofpolitik, die so öftrer Kanzlerpolitik Schach bot, hat sie jetzt, siegreich fortschreitend, die Pläne des Kanzlers durchkreuzt? Will die Hofpolitik auf eigene Hand vorgehen? Auch von anderer Seite, als der russischen, wird jetzt bestätigt, §lsr«a. »« aber nicht der deutsch« Botschafter in Petersburg, General ». Schweinitz, sondern der deutsch« Militärbevollmächtigte Major ». Lteanitz. Der Dieb war kein gewöhnlicher Strolch; Gold, Uhren, Juwelen und Kostbarkeiten ließ er unberührt, er fand nur an Manuscripten Gefallen. Major v. Liegnitz hatte seine Beobachtungen in zwanglosrr Form und in aller Offenheit zu Papier gebracht, wie sich » eben für einen Militärbevollmächtigten, behufs Berichterstattung nach Hause, ziemt. Ein vernünftiger Mensch wird nun nutzt glauben, daß Fürst Bismarck so unvorsichtig gewesen sein sollte, seine diplomatischen Geheimnisse der Mappe eines Mitgliedes einer fremden Gesandtschaft anzuvertrauen. Da» Diebstahlsobjekt werden die Aufzeichnungen eine» Militär» abgegeben haben, der de» Türkenkrieg mitgemacht hat und seine Erfahrungen über die russische KriegSsührung niederschrieb. Diese Beobachtungen sind gewiß nicht sehr schmeichelhaft für die Russen gewesen und e» ist recht glaublich, daß sie über dm Spiegel, dm Herr v. Liegnitz ihnen vorgehalten, sehr erbittert waren. Wenn diese Erbitterung zu heben der Manteuffel- und der Kaiser-Reise gelingt, so kann man dazu nur Glück wünschen. Den tieferen Gegensatz zwischen Rußland und Deutschland zu beseitigen, dazu halten wir selbst «ine Kaiser- zusammmkuuft nicht für stark gmug. Bismarck hat erkannt, was da» Volk mit seinem selten sich vergreisenden Instinkte schon lange fühlte, daß die Dinge nun einmal so liegen, daß Deutschland nicht gleichzeitig und dauernd der Freund Rußlands und zugleich aller der Staaten sein kann, welche im Oriente die Interessen Europas und der Kultur gegen Rußland vertreten. Bismarck stand der Mauteuffel-Reise kalt gegenüber, er wird sich auch von der Reise seines Souveräns nicht für das Gegmtheil erwärmen lassen. Er bezeichnet« die Warschauer Tage als inhaltslos, er wird auch den Tag von Alexandrowo kaum für mehr als für die Aeußerlichkeit berechnet und dem gutm Herzen zweier edler Fürsten alleEhre machend, ansehen. Aeußerlich werden die guten Beziehungen der Höfe von Berlin und Petersburg wieder eintreten, die russische Zarin nicht mehr in einer großen Curve um Berlin herumfahren, die russische Presse wird weniger roh Hetzen und ihre Sprache gegen Deutschland mildern. DaS ist gewiß wrrthvoll; aber eine Lösung der Gegensätze von innm heraus ist e» nicht. Rußland wird eS nach wie vor als «ine Demüthigung aussaffen, daß Deutschland nicht zugab, daß eS sich Konstantinopels nicht bemächtigen durfte, daß Deutschland nicht in die Verlängerung der russischen Occupatio» der Balkanhalbinsel willigte, daß es vielmehr »ugab, daß in demselben Augenblicke, wo der letzte Kosak über die Donau zurück mußte, Oesterreichs schwarzgrlbeS Banner ostwärts »ordrang. Die russisch-deutsche Freundschaft war keine gesunde, weil Deutschland immer der gcsammten Richtung seiner Interessen nach in dem Augenblick für Oesterreich Partei ergreifen muß, wo sich zwischen diesem und dem moSkowitischen Nebenbuhler ein Gegensatz aufthut. Hat nun die russisch-borussische Freundschaft niemals Segm für die Welt gestiftet — die Thcilungm Polen- und Sachsen- warm u. A. ihr Werk! — kennt man den Druck, den diese Freund schaft auf die Freiheit und den öffentlichen Geist in Deutschland überhaupt auSübte, so »erhoffen wir uns von dem Tage zu Alexan drowo wohl eine schätzbare Besserung der äußeren Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg, mehr aber nicht. Gleichzeitig mit der Zusammenkunft zweier mächtiger Kaiser findet eine Begegnung zwischen dem Monarchen eines dritten Kaiser reich» u«ch dem Souverän eine» klemm aber ausstrebendrn Ländchens r<le«ra«vtt! «e^ .Dresdner «»«ricktte». Berlin, 4. September. Uebtr die Veranstaltung einer Welt ausstellung in Berlin im Jahrh 1865 ist zur Zeit Näheres noch nicht bekannt. Ebenso wenig ist hier Etwas von dem an der Börse zu Wim verbreitet gewesenen Äcrüchte, daß Fürst Bismarck seine Demission gegeben habe, bekannt. Fürst Bismarck wird Mitte Sep tember in Wim mit Andrassy in Gegenwart de» neuen Reichskanz ler» v. Haymerle konferiren. Alexandrowo, 4. Sepien her. Kaiser Alexander ver richtete Morgens 8>/, Uhr in der Kirche das Frühgcbet, begleitet von seinem Stabe und stattete darauf dem Kaiser Wilhelm einen Besuch ab. Kaiser Wilhelm reiste 1LV, Uhr, Kaiser Alexander 2 Mi nuten später ab. Danzig, 4. September. Heute Vormittag fand der Stapel lauf der auf hiesiger Werst erbauten eisernenEorvette statt Marine minister v. Stosch taufte das Schiff „Gneiscnau". Berlin, 4. September. Der Reichsanzeiger puvlizirt eine kaiserliche Verordnung, die den BundeSkath znm IL. September nach Berlin etnberutt. Kdln. 4. September. Die Direktion der Köln, Mindener Eilenbabnaeiellschait bat die außerordentliche Generalversamm lung zur Beschlußfassung über den Bortrag, beireitcnd die Uedcr- iassung der Verwaltung und des Vclltebeo, sowie betr. die dem» nächstige Eigentbumöübertragung des grsaminten Untcrnrbmend an den Staat, aus den 10. Oktober c. festgesetzt. Wien. 4. September. Die Frau Kronprinzessin teö deut schen Reichs ist beute Stacht hier eingetroffen. In Folge tcü sirengen Inkognito» aus der Reise unterblieb jeder offizielle Emplang. Heute erfolgt die Weiterreise nach Steiermark. Wien, 4. September. Der Fürst von Montenegro empfing gestern den Besuch des interimistischen Reichskanzlers Andrassy und stattete demselben einen Gegenbesuch ab. (Sehr wichtig zu telegraphsten. Anm. d. Red.) Part-, 4. September. Der Bischof von Grenoble wird wegen An'rSniibbrciuch» vor den Staatoratb gestellt werden, weil er die Kirche von Salctte zur Basilika ervoden bade, ohne daß er die päpstliche Bulle in Betreff dieser Aenderung vorher habe elnregistriren lassen. Stockholm, 4. September. Nachrichten aus Pokohama tIavan) vom 16. August zufolge ist die von ver Nortküste S« birtenö zurNckkebrente ' ' ' An Bord Alles wohl. ega" dort in gutem Zustande eingetroffen. Locale» o«d Eüchsiscktt». — Se. Maj. der König hat sich gestern früh auf drei Tage nach Schandau begeben, um dort auf Mittclndorfer und Postel- witzer Revier zu jagen. In der Begleitung des Königs befand sich auch der fürstlich Schönburgische Prinz Georg. Das Absteige quartier wurde in der festlich geschmückten „Villa Carola" des Herrn Hotelier Sendig genommen. I. Maj. die Königin wird am Sonnabend dort erwartet. Nächste Woche wird Se. Majestät in der Nähe von Kamenz jagen, später nach Plauen i. V. zu den Manövern und zur Besichtigung der Industrie-Ausstellung gehen, hierauf in Eisenerz in Steiermark einer Einladung des Kaisers von Oesterreich zur Gcmsenjagd folgen und außerdem den Kaiser- Manövern in Elsaß-Lothringen beiwohnen. — Die vorgestrige öffentliche Stadtverordneten« itznng die erste nach vierwöcbentiichen Ferien — bietet trotz hier langen Dauer nur Weniges von allgemeinem Intereste. Bekanntlich wünschte der Stadtratb, daß sich bclkc statische Collegien über die Frage einigen, waö Seitens der Stadtgemcinre> DrcSken zu Ehren deö verstorbenen Meisters Semvcr zu thun j sei und ein besonderer gemischter Ausschuß soll daö Dunkel auf»! Tressen. Frcltiig, 5». September. —ansimmqiaiivM»««»» Hellen. Der Rath ernannte inr'censciven sclncriciis die Herren Oberbürgermeister vr. Stübcl und Slattiäibe Kicppndci» und Richter und daö diesseitige Collegium instastine scincn Vorstand Herrn Vwiratl) Ackermann und dir Herren St.-B. 1)>.v. Schwarze und Adv. Meyer. Herr Hoiraih Astcrman» bedauert, ovicvo» er dem pietätvollen Gedanken voll belstmimt, daß dce Ctegcniland schon jetzt, wo er noch gänzlich iormloo ist. der Ocfscntlichkcll übergebe» worden lei; eine vorherige verirauUcvc Bcralbung sei in solchen Fälle» wünschenöwc-tb und sogar iniolge eines irudcrcn Beschlusses geboten. Herr Oberbürgermeister Oe, Stnbel c»t- gegnete, daß der bctr. Beschluß am die vorliegende Angelegenheit keine Anwendung finden kenne und daß er gerade i», Sinne der St.»B. zu bandeln geglaubt stabe. Was wirk der A»c>i vuß nun vericstiagen? Auö den geiahten Beschlüssen beben wir nur einige hervor. Die betr. Anlieger wird eö intcrcisircn, daß die Rcgu- lativentwürie iür die Bebauung der Grnndltüeie am Luinerwege und iür die der Grundstücke am Dammwege von der Lößnitz- bis zur Schcuncnbosstraßc und vo» der Csa cnstraße bis zur Prinz Georg-Allee Genehmigung gesunden baden. Nachdem tem Slatt- ratbe der irüber beharrlich bezwestcite starke Verkehr aui der Lciim'-siraße statistisch »acstgewicie» ward, soll die Straße nun 14 Candclaber, aiio die dorr scbnlichst erwünschte Beleuchtung erhalten. Bezüglich der nach dem Orlöttatut cu N und 66 der rcv. Stätteordnung zu regelnden Zusammensetzung und Wahl der Staviveroetncten entspann sich eine lange Debatte; die An gelegenheit ist sür taS Collegium eine rein - häusliche und ward aiö solche auch mit behaglicher Meile behandelt. Endlich wird denn auch einmal ein Grollen des Unmuthes laut über de» Zu stand deraIten Vogelwiese; St.»B. Schöneckev lenkt, von Bewohnern der Blaicwitzerstraße darum ersucht, die Auf merksamkeit deö Collegiums und dev stadträthilcsten CommissarS aus d.csen nach und nach zur Lantmüsle gewordenen Platz, iür den allerdings längst hätte etwas geschehen müssen. Hoffentlich verhallt die Anregung nicht wirkungslos. Am Schluß der Sitzung wurde »ost, der wiederholt vom St.-V. Linnemann und Gen Angebrachte Antrag, denLtadtrath um schleunigsteHerslellring einer Barri rc a» ver erhöhten Fahrbahn der Bankstraße, endlich angenommen. AnS dem im Druck vorgclegten Verzeichnis, teS Vermögens der Statt Dresden am :>1. Dcccmber v. I. sei sum marisch mitaetheilt, daß taS Communvcrmögcn. ausschließlich der zu regelmäßigen Ausgaben verwandten regelmäßigen Einnahmen, am bezeichnctcn Tage rund :n.65l,:i55 Mk. betrug unt aus fol genden Hauvtgruvpe» bestand: 1) Substantialvcrmögen mit 22.5,78.450 Mk.. 2) Reserve,ond mit l.654.256Mk.. 3> Betriebö- ioud mit 300.000 Mk.. 4» Gasanstalt mit 5,375.106 Mk. und 5» Wasserwerk mit 7.743,540 Pik. Ende 1877 betrug daö Com munvcrmögcn nur 28.502,322 Mk., eö bat sich also im Jahre !"78 um 0/t50,6 t2 Mk. erhöbt. Nach solchem Ergebnis, werten Viele meinen: Herr Gott, das siebt ja brillant, da können koch dir Communstcuern weientlich geringer werden! - leider sind wir, wie eö scheint, noch nicht so weit. Der höhere Vermögenö- bettand bastrt eben auf vermehrten Anleiben; erhöhte Bedürfnisse zehrten wieder zum Tbeil den anteröwo gemachten Gewinn auf. — Die Uederstcht über den Stand der st ä d ti sehen Sl n i eiben zeigt, daß biö :>l. Derember v. I. die 3proc. Anleihe von 1837 <420,0i»0 Mk.) — die älteste der aus der Stadt lastenden - bis a»f >87,500 Mk. und die 4proc. Anleihe vom Jahre 1863 (4.500,000 Mk.) nur b ö auf 4,252,500 Mk. Tilgung f inden, daß ierner von der 5proc.Anlclhe vom Jahre 1871 noch 328,250 Mk. — bei der Läcsts. Bank gegen Verzinsung teponirt - vorhanden waren, und daß endlich von der 4'g-proc. Anleihe vom I. 1875 (7,500,000 Mk.s erst 5,500.000 Mk begeben waren: 4,720.810 M'k. waren davon bereits zu Anlcibcznecken verwandt. 740,000 Mk. glcichialiö bei der Sächs. Bank gegen Verzinsung dcvonirt und 39,180 Mk. baar verbunden. Endlich bestand daöB ezi l kö dern, ögen, welches durch Ueberweisung eines Antbeils an der französischen Kriegsentschädigung an den Genieindebezirk Dresden entstanden Ist, in 314,201 Mk. — Der bisherige Vertreter des 10. ländlichen Wahlkreises lGerichtSamt Dresden>. Herr Barth.Rahcdc»I, hat nunmehr die.standitatur iür die nächste LandtagSpcrlote definitiv abge- Ichnt. ES ist wohl selbstverständlich, daß jetzt die Anhänger rer be den, konservativen Kandidaten sich den überaus rcglamcn Be strebungen der sozialistischen Partei acgcnnber arst alle Fälle eini gen und sämmllich iür die Wahl deö Herrn AmtShauptmann Berndt mit allen ihren Krästen eintreten werden. Moracn Nach mittags 4 Uhr findet bei Udlnst hier eine Wählcrver>ammlrmg zur Beschlußfassung über cinmüthigcs Vorgehen in dieser Ange legenheit statt. Der Rücktritt des Herr» Barth eriolgte. weil der selbe die konservative Sacke im IO. Wahlkreise gefährdet sah und w.Il er. wie er erklärte, seine Anhänger nickt durck ühercstrige ««egciipartciler ferner verungllmpit sehen wollte. Jedenfalls hat Herr Barth der konie-daliven Partei durck seinen Rücktritt einen große» und amrtennenöwertbcn Dienst geleistet. - Ein relckercr Ertrag alö jemals konnte diesmal für die Zwecke deö Aibertvereinö von de», letzten Albcrtscste abgelieiert werken. DieBrutto-Einnabme (Eintrittskarten, Ver- Ivoiima und Versteigerung der Gcicvcnke u. s. w.) dciriig, soweit eS sich biö setzt übersehen läßt. 33.0E, Mk.. die Ausgaben nur gegen 3000 Mk., so daß ein Reinertrag von nicht weniger aiö 30,000 Mk. der Albcrtvercinskasse zufleß. Nur bei einem Feste, daö wesentlich aus der Opfcrwiliiakcit und den Spenden der Be völkerung, sowie der freiwilligen Dicnsileittmig so vielerHuntcitcr von Bürgern und Offizieren. Frauen und Jungfrauen beruht, können die Unkosten io gering sein. Die Betheiligte» hahen wenigstens die Grnugthuung. daß daö, waö sie srcndctcn »nd selbst leisteten, in einem alle Erwartungen weit überragendem Maße den humanen Zwecken dieses Wol'l'h tlgkcüSvcrcinö zu Gute kommt. Hierbei ici einer drolliaen Geschickte gekackt. Ein Lripllger Blatt läßt sich allen Ernstes das »Märchen aulbindcn, daß am Albcrtieste an den Kaffen und Eintrittsstellen alle die- senigcn Personen zurückgewiesen worden sei» solle», die „rothe Abzeichen" trugen, z. B. rothe Blumen im Knopilock oder einen „rotl-cn Taschentuchzipfel an der Oeffnung der Brusttasche". So wenig eö zu billigen wäre, daß ein humane »Bestrebungen verfolgender Verein von einer Partei z» einer Demonstration gemistzbraucht würde, so wenig ist kicö versucht worden. Rotbc Blumen, namentlich Rosen, wurden masscnbast getragen und aui dem Festplatz verkauft und linier Schnörke bat, aiö er den letzte» Bericht vom Festvlatz nach der Druckerei beförderte, sich selbst noch rasch eine rothe Blume von einer bochakcliacn Dame gekauft und inö Knopfloch stecke» lasten. Das war aber offenbar keine sozialdemokratische Demonstration, denn die letzt der Verdächtigung unterliegende Blume war — „brennende Liebe". — Laut Verfügung deS Kgl. Finanzministeriums Ist vom 3. d. M. ab die Verordnung vom 4. August d. I., betr. die Einbringung von Butter über die Grenze, wieder auf gehoben und können demnach Ouantitätcn Bulter biö zu vier Pfund von Einwohnern ced Grcnzbczirkco wieder frei kingeiübr» werden. — Die Berichte über die Kartoffelernte lantcn auS ganz Deutschland recht günstig. DaS ist auch her Grund, weS-
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