Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-20
- Monat1905-01
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Liese» Matt wird de« Leiern von ^ eSden rngksteUt. während eS die Post-Abonnenie,. vud Umgeduu» am Tage vvrhcr bei>.tl-r als ,m Morgen »n einer Geiamtaurgab« erhatteu. üerugsgebildr: Sin I,»SI,rIi» tti» »rrltzc, de» IS,,»» »okimaliokr üunaaiin, durch »„»er« -<ow> <«»<»»« und «»r,ru«. au äonu- uich Mo,,lasen nur riumal« »Ml SvPl . durcha»>ttr>i!r»ac<iom- miillouSn » Mi. de, » Mt »0 -Lt -z<ki rinmaliacr tzniielluni, durch die Poil»Mr. («tineBestkllaeld». im Aus- iand mit cnlivrrchknixm Zuichla,«. N achdruckoller Ariilel u. On,t»Lt- Miileiluuie» nur m>» deutlicher Luellenanoabei.rreed Nachr ") »uMi» Slachlrnaliche Honorar- on'vrüche bleiben miberückiichnat: miverlanote Manullrivle werden nicht auibewabrt. Telegramm-«drette: »»chrtchte« Dr«»de«. /Inreigen-tarif. Umiadmc von Ankündigungen bis nacknmliggs i> Ubr Sonn- und ijeieriLiiL nur Maricnnraltt W von II bis b .i lU,r Tie l ivaliige ijlrund .eile !<c> 8 Gilbtiv AI Pta., 2» kiindiginigen au» brr Pridaiiciie Zeile L Piu i ine 2 ivaliige Zeile tUii Teri ieiie da 'Pt» . al« Eingeiandl Zeile tü Pia In Nummer» »ach douu- und Ncierla,,,, üvallige Lrundieüc 20 Pig, LUI Privalikiik « Ps».. 2'valliae Zeile ans Terileiis und aig Üriigeiandi M Dia. Auomärogc Aus. tiilge nur »ecun Lorausbcjablung. Pclegdlütier weiden mit U Ltg- bereamer. gcniivrcchanichkuk: Am» I Nr. U uiL Nr. r«8L 81«elLbHpk«L'Ä I^ILlSHLirUvlK-GSirS. Voriätib .1 Ktiieh 50 lftK. UI allo» FpiUh'-hea, ttrogorleu uml Burlümerie-ri Nr. St». Dklilsch-Südlveslastika. Neueste Ttal»ber!chte. Hosiiachrichten. R'e>cbK'e>ei. Gcrlchlsbeibandliingeii. Bciggtbeltcr- aasslaiid „Ter Burrailkiat'. TreSdaer Musikschule. Beckincc Leben. Areitaftg 2l^. JannarlrlyÄ. Deutsch-TNdwestasrika. Tie ausführlichere Meldung des Generals o. Trotha über die Unterwerfung Wilhelm Mahareros lautet: Wilhelm Maya- rero in Qmbakal>a (25 Kilometer nordlvcsltich von Epukirol lmt 'ein« Unterwerjung angezeigt und rückt bereits den Sturmseld- Qmnramba auswärts dorthin. Tor Kapitän Zaehar>aü Zcrana von Qtjimbingue. dessen Unteriverfung bei Lwinaua-Naua am^ 12. Januar gemeldet wurde, sagt über den Verbleib der Kapitäne und Kriegsleute der Herero folgendes aus: Als Genera! von Trotha >mit den Abteilungen Estorfi, Vollmann und MüblenselSj ans der Verfolgung ins Landfeld am 29. September L sombo- Windimbe (13 Kilometer nordöstlich Epataj erreichte, floh nach dem ersten Schuh Samuel M aha rero von einer noch iveiter ostwärts gele,ieneu Wasserstelle aus nach Nordoslen. Cs begleiteten ihn Onania (wahrscheiiilick Tanja, der die Herero bei Okaharui führtet, Kajata (Häuptling am weihen Nasobj, Michael tst'apilän von Omarurus, Mntate, David IZolm Kanbazembis vom Waterbergj, Katjabiiiga, Alsa Üiiarna (Bruder des 1896 erschossenen Häuptlings Nikodemus uns nach zahlreichen Nach richten der tatkräftigste und kriegslustigste Führer der Herero> und der Anhang dieser Gruhlcute mit einigen Pferden, wenig Vieh und vier Wagen. Aber »ur wenige Berittene erreichten mit Samuel Maharero Qnjainja lAvinni, aus Blatt Audara der Kriegskarte. 180 Kilometer nordöstlich Epataj. die anderen kehr ten aus Wassermangel nach den letzten Wasserstellen des Eftlcb- slusses um. darunter auch W t l h. Maharero mit dem Reste der Qkahandja-Leute. Pferde, Vieh und Wagen gingen verloren. Salatiel (Sohn Kainbazcmbls vom Waterbergj 'loh nach dem Omnramba, an dem Oljosandjou liegt, wobei er den letzten Nest seines Viehs einbühte. Banjo starb, Zackfarias Zcraua selbst kehrte zurück zum Eiseb. Tjetjo lKavilän der Tivambandjcruj und Mambo (vom weißen/Nasobj sind verdurstet. Das Volk und die Kriegsleute sind zersprengt und werden größtenteils ver suchen. ans dem Saudjeld ins Hcrcroland zurückzukebren. Nur Wilhelm Maharero. hält noch einen Rest gut bewa'nieler Oka- Handja-Leute zusammen, bei denen sich auch Trangvtt (Sohn Tjeljosj befinden soll. Ferner soll nach Aussage zweier Töchter Kambazembis neuerdings auch Salatiel ui der Gegend von Tmambondes 80 Kilometer nordöstlich Waterbergj gestorben sein. Berlin. (Priv.°Tel.j Tie B u d g e t k o m in i s s i o n deS Reichstags setzte heule die Beratung der im Nach trag S e t a t s ü r Südwestasrika geforderten 200 000 Pik. zu Vorarbeiten für den Bau einer Bahn von Windhuk nach Re- hobot fort. Staatssekretär Freiherr von Stengel erklärte, Ein griffe in das Budgctrecht des Reichstags hätten nicht in den Ab sichten des Reichskanzlers gelegen; das bewciie das Fndcmnitäts- gestich. 'Der Reichskanzler bade daraus vertraut, daß man in der Kommission nur prüte» werde, ob die Mehrausgaben zweck mäßig und notwendig gewesen seien. Werde das anerkannt, io dürfe die nachträgliche Genehmigung doch nicht verjagt werden. Die strenge Einhaltung der etatrechtlichen Normen so in einem Kolonialkriege nicht durchführbar. Tic slvlonialverwaltunq habe jedenfalls in gutem Glauben gehandelt. Kolonialdireklor Tr. Stübel legte dar, doh militärische Gründe das Vorgehen der Re gierung veranlaßt hätten: wirtschaftliche Gründe dafür seien auch vorhanden, sie hätten aber das beichlennigle Vorgehen nicht ver anlaßt. Das Ergebnis der Vorarbeiten sei Ende Januar zu erwarten, alsdann könnte eine Vorlage über den Bahnbau selbst an den Reichstag gelangen. Im weiteren Verlaufe der Debatte sprach der Kolonialdireklor noch ausdrücklich iein Bedauern darüber aus. einen Fehler bei Eingehung des Vertrags gemacht zu haben. Der Posten wurde schließlich abgelelntt, und zwar gegen 6 Stimmen der Konservativen, Freikomeroativeu und Antisemiten. Dann wurde über die gesoiderten 5 Millionen zur Hilfeleistung aus Anlaß von Verlusten iii'olge des Einge- vorenen-Ausstandes beraten. Der Berichterstatter, Prinz Aren- berg, tadelte das Auftreten der geschädigten Ansiedler, empfahl aber, »n Gegensätze zum Beschlüsse ves Vorjahres, den. Weg des Tarlchns auszugeben und die tzilleleistung an die Geschädig ten L l'NieT genau zu bewilligen, und zwar im Rahmen eines Nachtrags, wonach statt 5 nur 3 Millionen bewilligt werden sollen an Geschädigte^ wenn sie nicht nachgewic-enermaßen beim .Auistande eine der löandesrcgierung unfreundliche Haltung ein genommen oder den Aufstaus durch eigenmächtige und gcietz- widri. e Handlungen mit verschuldet haben. Kolonialdircktor Dr. Stübel führte aus, die Entschädigung habe nur bezug aus Ver luste aus dem Herero-Ausstande: für die Entschädigungen, die aus dem WitbostAusstande gellend gemacht würden, sei noch eine Nachtragsfordcrung zu, gewärtigen, in welcher Höhe, >ei nicht abzuiehen. Ausgczcchll seien wahrscheinlich bereits nahezu 2 Mill. Mark, d. h. zwei Siebentel des gesamten Betrages. Seit Bis marcks Kanzlerschaft hätten sich die Verbältnisse von Grund aus geändert, aber auch nach Ausfasnula der Negierung sei ein Rechts anspruch nicht vorhanden, aus Bistickeits- und aus polliisch- wirtichasilichea Erwägungen sei jedoch volle Entschädigung ge boten. Redner wandte sich gegen die Herabsetzung des Betrags von 5 aui 3 Millionen. Die Beratung wurde nicht zu Ende geführt. Nachdem sich der preußische Handelsiuinister zur Be antwortung am Freitage bereit erklärt batte, wurde die sozial demokratische Interpellation über dch Bergarbeiter-Verhältnisse im Ruhrrevier ans die morgige TagcSordnnng des Reichstages gesetzt. Tie kmstcroative Interpellation über die Handelsver träge ist noch zurnctgeslellt. Berlin. (Prio.-Tcl.) Ter Reichskanzler hat dem Reichs tage folgendes Telegramm des Generals o. Trotha vom 18. Inst 1901 übermittelt: ,/Beschleiiiiigier Ausbau der Llaoi- bahn bis Tmaruru für Nachschub dringcnd geboten. Flüch tiger Vorban unter Benützung Tiavi-Lftraßc und Material möglichst hierzu ersordeuicb. Eine kriegsstarke Eiseubahnkmn- naguie und Ergänzung bisherigen Ensenbahn-Tctachemcilts aus kriecsstarke Kompagnie. Mir Koppel Berhaudliingen erbeten, daß der Ilnierban bis spätestens 1. September bis Tmarnru scrnggestcllt werde. Hierzu Einstellung weiterer 500 Arbeiter nötig, die Koppel zu besorgen bereit ist." — Gleichzeitig ist dem Reichstage das Schreiben der T t a v i - M i n e n - nndEise»- bahngeselljchast zngegangen, das die eftnncbenden münd- liclnn Verhandlungen zwiichcn Vertretern der Gesellschaft/ des Reichsscliatzaiiili.-, des Generalstabes, der Kolonialabreilung. iomic die im Auswärtigen Amte vereinbarten Bedingungen enthält, denen am 5. August 1004 telegraphisch die Zustimmung der Kolonialabteiliiiig erteilt wurde. Neueste Truhtmelduunen rem 19. Jmmar. Bcraarbciterl'cwcnnng. Hamburg. Ti? am Kohlenhandel beteiligten Firmen in Hamburg, Altona und Wandsbek erlassen eine Be kanntmachung, wonach str wegen der Feiertage in England »nd Schottland, die ein Stiitllegen sämtlicher Zechen stir eine Woche im Gesolge hattcn, reriier wegen der anhaltenden schweren Stürme, des plötzlich . »nevenden Frostwettcrs und des General- aiisstandes der iveiftsalischen Kohlengriibciiarbeitcr aeziviingen sind, die Preise für Kohle um 0,60 Mk., für Gcisznnder um 0,40 Ml. für das Toppelbekioliter, für Bruchkoks und Anthrazitkohie um 0,40 Ml. stir 100 Kilogramm zu erhöhen. Brüssel. Ter „Gazette" wird ans Mons gemeldet, daß in den letzten Tagen zahlreiche Güterzügc mit Kohlen und Koks n a cp Deutsch'and abgegangen sind. Auch bei nur kurzer Tauer des Streits im Ruhrkahlenrevier werden die in Borinage oo.handencn Vorräic bald erschöpit ft>n. ,ft»>>» riisstsch-jttvnnischcn Krieg P etcrsbur g. Der Ehe: des ansaelösten Feldsrcibes des StalchaUers AlexejtM, Sch'(insk>. ist dem Kriegsnilnistcr zur Bcrnlgung gestellt worden. London, „Tastn Telcgrcrph" meldet aus Söul Vom 17. d. M.: Japan hat d u gesamten Verkehr mit Fuian nieder ausgenommen, da von dem rn'nschen Wladiwostvk-Gc chwader nichts mehr §u beiür hten isr. Potsdam (Prio.-Tcl.j Als dir Kronprinz heute vorm'ftiag N Ilhr mit seinem Dogcart, das er selbst lenkte, die Eharloitcnstraße am Ba'stnplatz passierte, stürzte das Pftrd. Tc, Kronprinz und der Knticher sielen infolge des Ruckes ans dem Wagen vorn heraus, ohne irgendwelchen Schaden zu nehmen. Ter Kronprinz erhob sich io'ort. das Geschirr wurde wieder in stand gebracht lind heiler bestieg der Kronprinz den Wagen und letzte die Fahrt fort. M ü n cb e n. Ter Pr»nzregcnt bat sich nach Berchte- gaden begeben. - Im Befinden der P r i n z e s i i n Ludwig von Kvbnlg ist eine leichte Besseiung eingetrcleu Aachen, In der Tvdalabnk in Grevenberg wurden gestern abend durch Erplviion eines TaiuptleisclS drei Personen ge tötet, Ter Bet'ieb ist nicht uiileibivcheii Pari s. Mi»is!e>vräsideul Eombes hat einem Redakteur des „Matili" im Lause einer l'uteuedung gestern niit giößtr, Enpchieüeohei! crkläit, lei» dtlsibeliter sttadiknlc: diilte demnächst dem Mlnisieiinui anachöre»: das wludc u»mo>alisch lein i»id überdies eine Piäuite auf die Fahnenstucht und den Vcnnt. — Tie Presse bespricht das beule tm .Journal osstziel" verofsciitlrchte Temstsicmöstbieibcn des Miiiistervräsibenten. Tie Organe der Naiiviinltuen. gemäßlgtcn Rcviibtckancr und Dissidenten Herur- ictlen das Tchiciben in ichäitster Weste. Paris. Mehrere aktive und pensionierte Osskzkerc. die aus dem an den Generalsekretär bcr Freimaurerloge BaLöcart gerichteten Briefe des Kommaiideurs des 9. Armee- koros in Tours. Generals P eigne, erfahren haben, ans welchen Gründen sie nach anderen Garnisonen versetzt worden waren, baden an den Kriegsnünister eine Beschwerde Gerichte! und be'chlost'en, gegen General Peign-'- einen Prozeß um Schaden ersatz vor dem Zivilgericht auzuslrenaen. Haag. Gejiern leiste in einer Audienz die außerordentliche, s ä chft i' cb e G e s a nd ti cb a s t der Königin die Thronbesteigung des Königs von Sachsen mit. Abends 'and bei Hois ein Diner statt. Tic Königin verlieh der Geiandlschoft hohe Auszeich nungen. He-ire war Audienz bei der Königin-Mutter. Abends findet eine Taicl beim dcustchen Botschafter statt. Lo » boii. Ani der Midlandbaßn stießen bei Darsield -Vo-.kiiiiie) ein Ervreß;»g von Schottland und ein von London tvmmriidcr Pvftzug zusammc n. Bold darauf fuhr noch ein Äcpockstig ans die Trümmer auf. Sechs Personen wurden gelötet, 20 veilctzt. London. „Itandagd" erklärt, er könne aus bester Oknclle miticilen, daß jetzt der Einfuhr chinesischer Arbeiter nach Transvaal keine Beschränkung werde auserlegt werden. Pctersbür g. Ter „Regierungsbote" meldet: Eine Ab ordnung des r >'. s! ische n K l » b s, der die Festigung des N a t > o n a l g e i st e s anstrcbt, überreichte dem Kaifcr eine Er- gcbcn'ieitsadressc, in der jeder 'Gedanke an eine Abänderung der Sclbsthcri'chaii, welche neben der Orthodoxie und dem Nationalbewusstsein die Grundlage des Vaterlandes sei, zurück gewiesen wird. Der Kaiser sprach nach Verlesung derselben dcr Abordnmig seinen Dank aus. Dem ehrlichen russifchcn Gedanken der Adresse könne man weder etwas hinzu-sügen, noch von dem selben etwas hinwegstrelchen. New pork. Tic Beziehungen zwischen Amerika und Venezuela waren in den ersten Tagen des Monats sehr gespannt. Gastro beabsichtigte sogar, dem amerikanischen Ver treter seine Pässe, zu schicken. Schließlich iüblte er sich aber doch zu Anerbietungen bewogen. Der amerikanische Bertrcier ant wortete mit dein Vorschläge, die Streitfrage einem Schiedsgericht zu unterbreiten: er schlug ferner vor, Venezuela sollte iahrkicn 5 Millionen BolivareS, anstatt 3 Millionen zahlen und nach Ablösung der Forderungen Englands, Deutschlands und anderer Mächte mit der Zahlung dieser Summe an die englischen und deutschen Bondholder sörtsahren. Ter Präsident nahm den Vorschlag an dis aus das Schiedsgericht, das er nur für ameri kanische Forderungen zugestehen will. Erst, als ihm energisch geürotn wurde, gab er auch in diesem Punkte nach. Man glanbi, daß das vorgeichlageue Abkommen Verwicklungen verhindern will Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung ans dem Bureau der Königl. Hak- ^.beater. Da Herr Müller iiifolge-cliier stimmlichen Indisposition in den nächsten Tagen grögere Rollen nicht lpietea k»nn, bat die Ge»k>at-Di>eklion für die Rolle des „Hcrgvg Ernst" in Hebbels tüiisakttgeni Veutschci» Traneispicl „Agnes B e, » a >: er", das Sonnabend, den 21. Januar, im Scha»iplcll>c»l!e znin 12. Male ausgktühit wild. Herrn Georg Molenar vom Köaigl'chei, Schgilipielhaiiic in Beilin aiS Gast gewonnen. Der Vowelka»» zu der Vorstellung beginnt Freiing, den 20, Januar, voiiiiiltags 10 Udr. ft* Königl. Hosschnuspicl. Diesmal war es nicht Benedix, sondern Moser, dem das Los auf das Liebliche gefallen: sein ..B p r ea u k r a t" fand gestern ein zwar nicht zahlreiches, aber dafür um jo dankbareres Publikum, das de», asten, lieben Herrn ein srenndlrches Plcicet klatschte, oit sogar bei oiscncr Szene. Im Wesentlichen war natürlich wieder Herr Fiicher der Träger des Erfolges, der schon früher bei seinem Gasljpie! aus Engage ment sich als ausgezeichneter Darsteller des pedantischen Lemke erwiesen und auch gestern abend, brillant bei Laune, unausgesetzt dr« Lacher aus seiner Seite hatte. 'Neben ihm bemühten siR die Damen Diacono. die sich immer mehr zu einer komischen Alten von vortrefflichen Okualiiälcn entwickelt, ^erda und Gasno, die beide bildhübsch aussahen, sowie Frl. Laue, die gestern munterer als sonst agierte, neben den Herren Gnnz. Gebühr. Bauer und Erdmann erfolgreich nin den äußeren Verlauft des schjvankes. Neu war Herr Wicrth in der Dutzendrolle des Eberhard. Er Prack, und ivielte sehr munter, sah recht gut ans Md hatte sogar etwas Humor: mehr kann man von keinem Eberhard der Welt bei Moier verlangen, der alles andere, nur nickt das Talent, einer Fiaur individuelles Gepräge zu ver leiben. sein eigen nannte. Das Zusauimenspiel war von erfreu licher Glätte, die Ausnahme des harmlosen Vieraktcrs ungemein srermdlrch und liebenswürdig. 4V. ft* Dresdner Musikschule. Unter dem Schutze der Gesell schaft zur Förderung der Dresdner Musikschule fand im Musen- i-ause ein Konzert statt, gleich g»l besucht, wie nach Ver- dienst mit lebhafter Anerkennung ausgezeichnet. Es wurde vom Sckülerorchcster der Anstalt, »»tcr Leitung von Herrn Johannes Reichert, mit Robert Bolkmnnns nachgelassener Konzert-Ouvertüre eröffnet und mit der O-ckur-Sinsonie (op. 9j von Hermann Goetz beschossen. Beide Werke wurden, dank der trefflichen Führung Reicheris, technisch zuverlässig, auch künst- lerüch beiriedigcnd, auLge'ührt. Solistisch betciligtcn^sich an dem Konzert die jugendlichen Künstlerinnen Frl. Daim Slagclscc und Frl. Else Sch» ei der. Ten Darbietungen nach zu ur teilen, darf man aimehmkn, daß beide der Anstalt noch als Schülerinnen im höheren Sinuc des Wortes angehörcn. Frl Slngelfee -debütierte mit drei französischen Gesängen im Urtext: Arie' aus Masseueis „Eid", „Berceuse" von Godard und Walzer aus Gonnods „Mircillc". Ihre Begabung verweist sie aus das aniiiulige, elegante Genre, bei dem es weniger ans tieferes Emp finden. als auf liebenswürdige Aeußerlichkeiten ankommt. Auch ihr Material, ein kleiner, niedlicher Sopran, schlank und ge schmeidig in der Höhe, der Koloratur ziemlich mühelos zugäng lich, beschränkt sie nach dieser Richtung hin. Gesänge, wrc Gonnods Walzer und Godurds „Berccule", gelangen ihr daher weitaus besser, als die lyrische Klage der Chimöne oder Brahms' „Immer leiser wird mein Schlummer" und „Waldeinsamkeit". Technisch und künstlerisch Häher steht Frü Schneider. Im Vor trage des 6-MOlI-Konzcrts (an. 22j von Saint-Saöns lMüthner- Flügels zeichnere sie sich als gcoicgcn gebildete Pianistin aus, »nd wenn sie schließlich der Eleganz, der geistvollen, ans gereisten Ge'ckmack verweisenden Technik nickt ganz einwandfrei zu ent sprechen vermochte, lo bc'lcißigtc sie sich doch einer in vielem lobenswerten Ausführung, an der auch die sichere Begleitung des Anstaltsorchesters we'cnllichen Anteil hatte. Am Klavier be währte sich für die Begleitung der Gelänge vortrcsslich Herr v. W ist i n g ha u s en. II. Kt. ft* Tie Gelcllschast sür Literatur »nd Kunst leitete gestern abend im Königl. Belvedere die Feier ihres 15. StistungSsestes durch ein woblgclnngenes Konzert ein. De» musikalischen Vor trägen ging ein von dem Vorsitzenden der Gesellschaft, Herrn Tr. Ocrtel, gedichteter und vorgetragencr Prolog voraus, der in formgewandten Verlen die Macht des deutschen Liedes pries. Tes Programms solide Stützen bildeten zwei Kammermusikwerke: das prächtige V-slnr--Strc>chg>iartett (c>p. 76, Nr. 4> von Haydn, und ein hochgradig fesselndes Quintett in I-<1ur (op. 81 j sür Pianosorte und Slreichguariett von A. Tvorök, die — jedes von beiden aus seine Art — die Hörer in behaglichste Stimmung zu versetzen und bis ans Ende in solch glücklicher Disposition zu erbalten wußten. Das Dvoräksche Quintett mit seinem kraft vollen und leidenschaftlich bewegten Allegro, seiner zwischen weh mütiger Klage und srüchbeherzter Hoisnungsfrendigkeit hin »nd her pendelnden T-umka (Buckanto con uioto), seinem wie von Ehampagncrstimmung durchwehicn Scherzo und seinem feurig und »rohgcmiit ausklingcnden Finale gehört offenbar zum Besten und Bedeutendsten, waS in linieren Tagen ftm Kammermusiksti! geschrieben worben ist. Hier stand auch die Ausführung lHerr n Pcrcy Sbcrwood, Kammermusiker Ad. Eismann. I. Lederer, G. N a u m a n n und Fr. Nusserj ans voller Höhe, während bei der Ausführung des Haydn-Quartetts bin und wi-'der die nicht ganz intonationsreine Anssührung des ersten Gcigcnparks den Genuß trübte. Auch litt der letzte Satz dieies Quartetts s.XIIc-gro ina nc>n tre>pp<>!j stark an Ueberl-astunq. Neben den beiden KammeimnsikN'erken ivarcn auch einige reckt annehmbare vokale Tarbicinngen ins Programm aiifgenomniLn worden. Eine jugendliche Sopranistin von bemerkenswerten Mitteln, denen sowob! Krast als Wohllaut nachzurühmcn ist. Frl. Elle M ajor , sang die Elisabeth-Arie aus „Tannhänser" („Tick, teure .Halle") und einige Lieder von Brahms. R. Wagner, R. Strauß und R. Becker und bekundete damit eine entschiedene Begabung, namentlich 'ür den dramatischen Gesang. Was der sungen Sängerin znr Zeit noch fehlt, ist vor allem Tonfestigkei!, nxis sich bei dem Vortrage der Arie durch unruhiges Flackern der Töne, bei der Anssührung der Lieder durch zeitweiliges Z» tieisingen gebend machte. Als Begleiter am Klavier bewährte sich Herr Korrepetitor Alfred Eismann jun. Die zahlreicha Hörerlcha't zeichnete alle Vortragenden durch lauten Beisa» aus. —cd. Berliner Leben. L. Berlin. 18. Januar. Nichr ohne ernste Besorgnisse sehen Berliner Lokalpatrioten dem Zeitpunkte entgegen, an dem lämtliche lebende und tote Größen, denen mit einiger Berechtigung ein Denkmal gesetzt werden kann, in der dciilschen Neichshauptstadt in Eiz oder <rlein dastchen würben. WaS sollte dann aus unserer blühenden Denk- malinduslrio werden? Auch den vielen Nebeligem erben, die von den zahlreichen glänzenden Eiithükuustsseierlichkeiieii leben, niüßic §8 dann recki schlecht ergehen. Gott lei Tank, diese Besorgnisse find nun gegenstandslos geworden. Wir haben Mittel und Wege gesunden, die es ermöglichen, daß die schöne Gewohnheit des Teuuiialsetzcns in Berlin überhanvt nicht abccißcn kann. Wir wiederholen einfach die bereits vorhandenen Monumente, indem wir zu oem Original Nachbildungen ichafsen und diese an einem anderen Platze aufstellen. «Und wenn man nicht mchr weiter
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite