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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050305015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905030501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905030501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-05
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.03.1905
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Dresdner Nachrichten. L -v 8 « i s »ft N,S v. H . dann folgen die Lederindustrie mit 11.0, die chemisch« Industrie mit 12.1. die Zuckerfabriken mit 12.1. der Kohlenbergbau mit 11^1. di« NahrmiiaSmittelindustri« mit 9.5 und der Erzbergbau mit S.1 v. H. Die Effekteubankea gaben 6H. die Hypothekenbanken 7.6 v. H. Dividende. Die Bewohner beb Dorfes Bülot», wo die Stammburg des Geschlechts derer von Bülow gestanden haben soll, richteten aus Anlaß des Abschlusses der Haiivelsverlräge ein Glückwunsch- tekegramm an den Reichskanzler und erhielten folgende Antwort: -Herzlichen Dank für freundliches Telegramm auS der alten Heimat und beste Wünsche für die Zukunft ihrer Bewohner. Reichskanzler Gras Bülow." In Marburg brachten znni Semesterikbliiß etwa 1000 Stn» denten dem Nektar der Nuivetsiläk. Pivtessor Dr Korichelt. einen Hnlbigiingstug. Ein Student dielt eine Auspinche an den Rektor, in der er des siegieich beendeten LtreiteS um die akade mische Freiheit gedachte und im Namen der Studentenschaft dem Rektor Dank sagte kür das Entgegenkommen, das er bei den Berdandlungen den Studenten bewirten habe. Marburg, wo die Wogen hoch gegangen seien, weide ein Hort der akademischen Freiheit bleiben, die hier so glänzend verteidigt worden sei. De, Rektor antwortete, daß er eS für leine Mich! gehalten bade, für die Studentenschaft einzntrcten. Der hier errungene Erwig käme der gesamten deutschen Studentenschaft zu gute. Sein Hoch galt der Universität Tie in letzter Zeit vlrlbesvrochenrn Verkaufe von Damv kern der Hamburg-A mertka»Linte sind dem Vernehmen nach nicht znilande gekommen. Oesterreich. Im Abgeordnetenhaus« erklärte in der Verhandlung über de» TringlichkeilSanIraa Schnlnneier betiesfend den Fall Hangler Grueinlstabsalzt Uiiel die gegen die Leitung deS Grazer MilitätivitalS rchohcnen Vorwürfe snr vollständig un begründet und betonte die auch im AnSlnnde anerkannte Muster- güliigteit der östeneichtzche» SaniiätSanstalten. Nach längerer Debatte winde die Dringlichkeit des Antrags abaelchnk. Das Abstimmungsergebnis riet anhaltende beleidigende Proiestruie der Sozialdemokraten gegen daS Zentinni und die Pole» bervor. weiche sitzen geblieben waren. Am Schluß der Sitzung kam eS zu lange» slüninschen Kontroversen zwischen den Christ lich-Soziale» und den Sozialdcmokralr». heroorgelufen durch den energischen Protest deS Abg, Gegmann dogege». baß de> Präsident sich wergerle. sh» in die Red»e>l»le einznuagen. sowie gegen die Form, in welcher der Präsident dies tat. Der Präsident rechtfertigte sein Vorgehen un er slünmlcher Zustimmung der Svzialdcmokralen. Alldeutsche» und der deulichrn Volksvartei »»d vrotesiieitr gegen die A>k und Weile, in der Gcßmann die E'»- tiagung in dir Rednerliste erzwingen wollte. Einige Ehriiliich- Sozinle stürzten aus die Präüarnleiilrihune und jchlnge» mit Fäusten aus de» Präsidenienlnch. Der Präsident stellte der Majarilät deS Hauses das Urteil über diesrü Verhalten anheim. (Wiederholt.) Frankreich. In der Deputierten kämm er wnrde die Beratung über das Heeresbudget wieder ausgenommen. Ei» Abgeordneter stellte den Antrag, de» Krieg?,»inisier zu rrulchen, ei» Radfabrerbataillv» auszuslellcn. Ein ZkegierungSvertieier a»l- worteie, daß 5 Komvag>uen Radsahrer beiiände», die nach zwei jährigen Versuchen, die dargctnn hätte», daß die Kamvs- abteilnnge» der Radfahrer nur vor den Truppen und cinzem ver wandt weiden dürsten, errichtet worden seien. Diele 5 Kom pagnien konnten in de» letzten Manövern nicht alS Bataillon ver wandt weide». Ter Redner stellte znin Schluß fest, baß dieNad- iahrer in Dentschtand. in Italien und in Belgien in Koiuvagnie» und nicht in Bataillonen organisiert seren. Kiiegomrimter Bcrtearrx erklärt sich bereit, in den nächsten großen Manövern einen neuen Versuch machen zu lassen. Ter Antrag wird hieraus genehmigt. England. Im Oberhaus machte Ellenborough aus die Gefahren aufmerksam, denen Großbritannien während der letzten Stunden des Friedens ober der ersten Tage cineS Krieges aus- gesekt sein könnte, und fragte den Lord der Admiralität 'Selborne, ob die Admiralität glaube, daß die zur Zeit bestehen den Gesetze so beschaffen wären, daß sie es ermöglichten, die Ausstreuung von Nachrichten in einem solchen Zeitpunkte zu verhindern oder alle anderen notwendigen Vorsichtsmaßregeln gegen Angriffe aus Kriegsschiffe und Häfen und gegen eine Invasion zu ergreifen. Im Laufe der Rede gratulierte Ellen borough Lord Selborne zur R e o r g a n i s a t i o n d e r F l o t te, welche die Gefahr einer plötzlichen Ueberraschung verringern würde. Diese Aenderungen seien ein Kompliment für die Stärke der deutschen Flotte und sollten den gegenseitigen Respekt beider Länder vergrößern. Selborne antwortete: Ich schlage nicht vor, die Frage zu diskutieren, ob di^cs oder irgend ein anderes Land einen plötzlichen Angriff von seilen emer be freundeten Macht in einem Augenblick des Friedens, wo keine diplomatische Wolke am .Horizont ist, ausgesetzt ist. Betreffend der allgemeinen Frage einer Invasion unterschätzt Ellen borough die Schwierigkeit, welcher eine Invasion mit Hilse einer Flotte begegnen würde, weil er die Möglichkeit einer Inva sion m einem Zeitpunkte in Erwägung gezogen hat, wo der Kamps um die Herrschaft zur See noch nicht begonnen hat. Dies ist ein Gegenstand, welcher die unausgesetzte Aufmerksamkeit des Komitees für die Landesverteidigung in Anspruch nimmt. Das Komitee kommt, je mehr diese Frage untersuch! wird, desto mehr zu dem Schluß. Laß alles von der Herrschaft zur Sec abhängl Selborne fuhr igrl. der zeitweilige Verlust der Herrschaft zur See für einige Stunden kann den Angreifer nicht in den Stand setzen, so viel Truppen zu landen, als genüge», um sich zu Hallen und die Militärmacht Englands zu überwältigen. Alle im russisch-japanischen Kriege gesammelten Erfahrungen geben die Berechtigung zu dieser Folgerung. Die Probleme, die der Admiralität und dem Kriegsamte in dem Kriege entgegengetreten sind, sind verhältnismäßig einfach. Nur in der Vorperiode sind die Regierungen über die Absichten der Mächte im Zweifel, mit denen sie in gespannten Beziehungen stehen, aber diese gibt Grund zur größten Besorgnis. Ich glaube, daß unsere Macht ein hin reichender Schutz tür die Interessen des Landes ist, aber die Frage der Verbreitung von Nachrichten ist schwierig und ein wichtiges Problem, welches das Studium des Landes- veneioigunas-KmniteeS erfordert. Sie ist die Hauptsache nicht allein für die Regierung, sondern auch für das Parlament und di« gesamte Presse, sie ist eine Angelegenheit, in der dos Paria- ment die patriotische Mitarbeit der Presse anrufen muß. Die jetzige Form des Gesetzes kann keine endgültige sein. Redner schloß: Wenn wir die zapanische Admiralität fragen würden, so glaube ich, sie würde antworten, daß sie nie hätte tun können, was sie getan hat. wenn sie nicht die Macht gehabt hätte, die Ver breitung von Nachrichten zu verhindern, die aus die Bewegungen der Flotte eingewirkt hätten. Bulgarien. Gerüchtweise verlautet. König Eduard von England bade verlvrochrn. den Fürsten von Bulgalien mit allen einen, Souverän znkommenden Ehren zu empfangen. Amerika. ToS Repräsentantenhaus in Washington stimmte dem Kommtssionsbcricht über die Marinevorlage bei und schloß sick dem Abänderungsvorschläge des Senats ans Vermehrung der Zahl der Marineioldaten an. Die Vortage i» somit verabschiedet. — Der Senat rrmächttgte die Finanz» kom Mission, die inneren Staatseinnahmen, die Zölle, den Geldumlauf und die Münzvrrbälli:me wabreud der Patlamcnls- serien einer Untersuchung zu unterziehen. Kunst un- Wissenschaft. f- In der Äönigl. Hofoper geht heute obend Puccinrs Over „Die Bohöme rn Szene. — Das Königl. Hos. schauspiel bringt Louis Angelys sünsaktige Komödie „Die Reiseaufgemeins chastlicheKosten" neu einstudiert zur Aufführung. Beginn beider Vorstellungen halb 8 Uhr. -f Das traditionelle Aschermittwoch-Konzert m der K ö n i g l. Hofoper, das zum Besten des Unterstützungs- sonds für die Witwen und Waisen der Königlichen musikalischen Kapelle stattffndct. verspricht dresmal ganz besonders glänzend zu werden. An dem von Herrn Generalmusikdirektor v. Schuch geleiteten Konzerte werden der Königl. Preuß. Hoskapellmeister Dr. Richard Strauß und der Königl. Sachs. Kammersänger Karl Scheidemantel Mitwirken. Zur Ausführung gelam,en das Concerto grosso für Streichinstrumente von Händel, die Sympho- nia domestica von Strauß und mehrere Gesänge von demselben Komponisten. f Im Residenztheoter wird heute nachmittag die Operette „G i r o sl 6 - G i r o f l o" von Charles Lecroq gegeben, während abends die Operette „Donna Juanita" von F. p. Supps in Szene geht. — Am Montag wird für di« Ubo»> »enten der 1. Schauspiet-Seri« „Der Memeibvaucr", BoMlück mit Gesang von «»zengruder, gegeben. — Da» Residenjlheatrr bat da» neu« Lustsprel .Da» A»nd" von Wilhelm Wol ters und Jesc» v. Putlkamrr zur Ausführung erworben. Da» lustige Stück ist für Dre»d«n doppelt interessant, weil ftk hier spiel«, und zwar teil» in einer unserer bekannten internationalen Fremdenden,ionen, teil» bei einem nächtlichen Rendezvou» im Naturtheater des Großen Garten». Die Erstaufführung der Novität findet am kommenden Sonnabend zum Benef»» für Herrn Carl Friese statt. s Der .Dresdner Orpheus" wird in seinem großen Konzerte. daS am Freitag im Gewerbehaus« stattsindet, außer dem großen Chorwerk« mit Orchester und Soli: „Die Mette von Marienburg" von OScar Wermann. noch drei wirkungsvolle » cnpolla-Chöre. .Grab und Mond" von Schubert, „Du. mein Leben" von Jüngst und „Margaret" von Platzbecker, zum Bortrag brince«. Die drei Solisten. Opern sängerin Frau Geidel-Äleinert, Herr Kammersänger Gießen und Herr Hofopernsänger Scholz, werden mehrere Soli mit Orchester- begleitnng singen. s Da» Konzert des Dresdner Lehrergesang. Vereins, daS am 15. März, abend» >ch8 Uhr. im Gewerbe- lause statlflndet, wird die erste öffentliche Veranstaltung dieses Jahres sein, die auf daS Schillerjahr Bezug nimmt. Neben einer Reihe von Kompositionen Schillerscher Dichtungen weist das Programm nur noch ein großes Chorwerk für Männer- chor. Solo und Orchester mit Goethcschem Text auf, das der Verein vor etwa 20 Jahren zum ersten Mal aufgcfkthrt hat. So gestaltet sich das ganze Konzert zu einem Schiller-Goethe- abend. s- Am Freitag abend i.hg Uhr findet im Saale deS Hotel -Europäischer -Hos" ein Kon-ert von Anna Schön »ngh statt. Mitwirkende sind die Herren Botho Weber iDiollnej. Alfred Hottinaer und .Karl Pretzsch. -t FrZut in Senfs-«eorai, oie bet den Prüsiinasaussübninaen der Tbcnters.tnile gleichen Namens wi-derbolt Proben eine» beträchtlichen D >1e»tS abgelegt bat, 1ü aus zwei Jahre an das Lladtlhcal« zu Königs berg engagiert worden. s- Die Trio-Bereinigung Ba ch ma n n-Kratina- Stenz veranstaltet Sonnabend, den 24. März, un Saale des Nenstädter Casinos ein Wohltätigkeits-Konzert unter Mitwirkung hervorragender Künstler zu gnnsten der dem An denken Ibrer Könial. Hoheit der hochseligen Frau Prinzessin Johann Georg gewidmeten „Jsabella-Stiffung" und des Oester- reichisch-Ungarffchen HilfsvereinS zu Dresden. ch D-as von Richard B u ck> n: a y e r für moraen Montag, den 6. März im Verein-chanse angesetzte Bach-Konzert muß infolge Erkrankung der Sängerin aus Mittwoch, den 29. März d. I. verschoben werden. Gelöste Karten behalten Gültigkeit. ch Tie Dresdner Künstlergruppe „El bi er" hat vorgestern im L e i p z i g e r K u n st v e r e i n eine umfangreiche Kollektiv- Ausstellung unter lebbafter Anteilnahme des Publikums er öffnet, das mit Interesse gleich am ersten Tage die zahlreichen Kunstwerke der jungen Maler in Augenschein nahm. Vertreten sind mit figürlichen und landschaftlichen Bildern durchaus neuesten Datums: Ufer, Wittens. Dorsch. Bcndrat. Basta. Fride- rici, Müller-Breslau und Pepino, während Georg Erler die Graphik und Sintenis die Plastik vertreten. h Es lügt lick gut. vak jcet tn rer Tlaueneit um Adolf v. Memel a»ker diesem s ldli auch »ob die beiden anderen gröktcn Vertreter der neueren spezisll.1i venlschkn Malerei in der A»«siell»n<i in E r«it Arnolds gunftlalon witroi, veitreten lind. BöckttnS Pkantaüe- tiast spuckt sick in dem bereits ermähnten Quellenbilve vollenbet ans. Dftonns deutsche Gemiitsinnigkeit ift tn den »eischiebenen prachtvollen Landschcslen verkörpett, mährend M-niels gewaltiger Realismus auck in dem kleineren wouackeoilb „Blindekuh" und tn dem „Efterhamkeller", die nock neben dein vielbewunderten „Marktplatz von Be-ona" neu ausgestellt wurden, Trimnpbe feiert. Daher darf gerade biese Ausstellung, die Übrigens nur k r,e .Zeit verbleiben wird, mit dem Interesse des kunstsinnige» Publikum» in bobem Maße rechnen. ck JnEniilNicklcrSKunftsalon tVrager Strasses stnd im Hinteren Saale neu ausgest llt eine Neide interessanter vtemälde des ltz rasen Hardenberg- Dresoen, «mir« Werke de« ?ewuaer Bild hauer» Arnold Reckberg, sowie Memstlde des be'annten, der Kitn'il rvereittigung „Scholle" angchchenden Malers Gustav Bechler. Im vorveren grok-n Saal« bteiben die inleresiauten Gemlllde eng lischer und schottischer Künstler n»ch kurze 8«>t ausgestellt, »,n dann Sude der Woche einer Kollektion von Werken G- LübrigS - Dresden Pl tz zu macken. f Aus der Ausstellung der Münchner Sachsen auf der Brühlschcn Terrasse, die sich unausgesetzt der lebhaftesten Teil nahme unseres Publikums erfreut wurden vom Direktorium des Sächsischen Kunstvereins zur Verlosung an gekauft: Caspari: „Abendstimmung": Eich'er: ,Ein gutes Jahr": Georgi: „Tvrsstraße": Giese: «Mainstädtchen": Müller: „Harburg"; Rüger: „Inneres": N. Schramm-Zittau: „Hühner- hoi": Alb. Schröder: „Inneres" und Otto Strützel: „Abend ruhe". ' ch In den Jahren 1895 und 1897 haben bekanntlich unter dem Protektorat und in Anwefenheit der Kaiserin Friedrich zu Mainz Musterausführungen Händelscher Werke in der "Dr. Chrysanderjcken Neubearbeilung statt- aefunden, die von der „Mainzer Liedertafel" und dem Damen- Gesangverein veranstaltet waren. Die Aufführungen erregten berechtigtes Aufsehen und zogen eins große Schar hervorragen der Musiker und Kritiker nach Mainz. Die Kaiserin Friedrich konnte ihre Absicht, diese Aufführunaen zu einer ständigen Institution zu machen, insolpe ihrer Erkrankung nicht verwirk lichen. Nam dem Tode der Kaiserin übernahm der Grotzherzog von Hessen das Prolektorat des Unternehmens, und es wurden unter seiner regsten Anteilnahme die Satzungen einer Kaiserin Friedrich-Stiftung ousgearbeitet, deren Ausgabe und Ziel in der mustergültigen Ausführung der Werke Handels, sowie anderer hervorragender Werke der Musik-iteratur und m der Fürsorge sür möglichste Verbreitung der zur Aufführung gelangten Werke beruht. Der Grotzherzog verstand es, auch den Kaiser für die Stiftung zu interessieren. Die ersten Musteraufführungen sollen nun. wie man der „Neuen Politisclwn Korrespondenz" aus Mainz schreibt, im Frübiahre 1906 im Anschluß an die Mai- Festsviele in Wiesbaden stattfindcn: der Großherzog von Hessen beabsichtigt, dazu den Kaiser und die Kaiserin euizuladen. Es werden zwei Ron,erte stattfinden: daS demnächst zusammen- tretende Stiftungskuratorium soll über die genauen Fest programme beschließen. s- Von der Ungunst der Zeiten für die großen Theater spricht der Nechenschasisbericht des Mannheimer Hostheoters eine vernehmliche Sprache. Der Voranschlag des Hos- und Nationaltheaters schließt bei 859 320 Mk. Ausgaben und 678 080 Mk. Einnahmen mit einem Fehlbeträge von 131240 Mk., d. h. 51 220 Mk. mehr als nach dem Voranschläge für das letzte Spieljahr. In den Erläuterungen des Oberbürger meisters zu dieser finanziell unerfreulichen Gestaltung wurde, der „Frks. Ztg. zufolae, als deren Ursachen angeführt: 1. die vom Bürgerausschuß bescl/ossenen Aufbesserungen der Bezüge des Orchesters und des Singchors, sowie der Arbesterlöhne; 2. das stete Anwachsen der Gagensorderunaen des darstellenden Personals und 3. der Rückgang der Einnahmen trotz eines sehr regen Svielbetriebs und trotz fortgesetzter sorgfältigster Pflege eines vielseitigen Opern- und Schauspiel-Nepertoirs infolge derzeit Er öffnung deS Rosengartens in viel zahlreicheren Konzert veranstaltungen, sowic die Konturren, der Variötös. s- OttoErich Hartleben, dessen letzte-, freilich nickt bedeutendstes Bühnenwerk, „Im grünen Baum zur Nachtigall", zuerst im Wiener Burgtbeater erschien, wird demnächst wieder mit einer dramatischen Dichtung auf dem Zettel de- Burg- tbeaters stehen. Es handelt sich dabei freilich nicht um eine eigene Schöpfung. „Lucifer" von Buttl, das Stück, das im „Berliner Theater" aufqeführt wurde, soll in der Uebersetzung und Bearbeitung von Otto Erich Hartleben und Ottomar Piltz im Wiener Burgtheater aufgcfüyrt werden. f Das in Paris mit großer Spannung erwartet« Börsen- drania „I,vn vsntros ckorss" („Vergoldete Bäuche"), «n fünsaktiaes Schauspiel von Emilie Fab«, batte Voreltern tn der Generalprobe des „Odeon" «inen starken Erfolg. Favre schildert nach dem „B. T. die Riesenspekulationen und den Zusammen bruch einer großen Finanzgesellschaft. DaS Stück, da» an den Panama-Krach und ähnliche Affären erinnert, enthält eine Reihe si-annender und bewegter Szenen, zahlreiche charf beobachtete Gestalten und viele geistvolle Wort« über Börse und Politik. Daneben freilich enthält es auch ermüdende Längen, manche romanhafte Unwahrscheinlichkeiten und banale NührstuckSeffekte. Ein Teil deS großen Beifalls gebührte dem vorzüglichen Spiel Gönners cknd der glänzenden Negiekunst de» neuen MitdtrektorS des „Odeon", Tarride. ! von .Titu» Andronicn»". «i» «q»» u wurde^vo«, d«m Bester . lo voo Mark an eine londoner Buch Dort spekuliert« auch da» Britisch« Musru« a . . _ Stück, abrr rin Amerikaner, der vri seiner Sammelliedhaberei in seinen Millionen ein« kräftige Stütze fand, erwarb de« Schatz, und zwar soll der Preis SO 000 Mark betragen. Während alle dem liegt der ursprüngliche Besitzer mit seinen verwandten, di« dessen alleinige» Anrecht an „Titus Andronie«»" «ngefochte» haben, im Prozeß. s D'Annunzio» Sohn al» Schau stztaker. Gabriele D'Annunzio, der zweite Sohn de» Dichter». wi<d in der neuen Tragödie seine» Vater» — -I-» llacx-al« «,tco 11 — die Rolle des Simoprtta spielen und dann auch ein« Rolle in .JorioS Tochter" übernehme». Da» erst« Auf treten de» jungen BLnnnr« soll in Livorno stattfinden. h Die gevlante Auffukruna de»„Darsifak" in Holland, die, gleich der Newyorker de» Direktor» Konried. lo viel Stand ankgewirbelt bat. wird trotz oller Proteste ver wirklicht. Der Niederländische Magner-Verein hat beschlossen, die beiden ersten „Parsisal"-Anssübningen im städtischen Theater ,u Amsterdam am 20. und 22. Juni unter Leitung von Dr. Henri Viotta zu veranstalten. Während de» Drucke» «iugegau-atl« Neueste rrnhtmeldnnaen. Rom. Deputiertenkammer. Minister Ronchetti gibt bekannt, daß der Ministerpräses auS Gesundheitsrücksichten dem Könige seine Demission überreicht habe. Infolgedessen bätt« auch daS gesamte Kabinett demissioniert. Der Köniff bade sich die Entschließung Vorbehalten. Di« Regierung bleibe bis dahin zur Abwicklung der laufenden Geschäfte und zur Aufrcchterhaltung der öffentlichen Ordnung im Amte. Petersburg. General Kuropatkin meldet unterm 2. März: Heute führte der Feind eine energische Offensive und Umge^'lingSbewegung gegen unser« rechte Flanke in der Front der Dörfer Schahopu und LindAatun auS. Die Japaner machten nach einer starken vorbereitenden Kanonade niedrere Angriffe, wurden jedoch mir großen Berlusten sür sie zurückgeschlaqen. Nach mehreren Angriffen auf den russischen linken Flügel besetzten die Japaner die Berge gegenüber der russischen Stellung. Die Russen vertrieben dort die Japaner durch einen Gegenangriff. Bei Kudiupa wurden fünf japanische Angriffe zuruckgeschlagen. — Unterm 3. März meldet Kuropatkin: Der Angriff auf die Japaner, welche Sankupu besetzt hielten, wurde heute früh fort gesetzt. Di« Japaner griffen den russischen linken Flüg«l bei Jansiutun und Kandolisan zuletzt mit mehr als 20 Bataillonen an. Vier japanische Angriffe wurden unter großen Verlusten der Japaner hier zurückgeworfen. ebenso drei Angriffe der Javaner bei Kutulin. Ein Teil der Japaner trug russisch« Uni formen. Nachmittags wiederholten die Japaner die Angriffe auf den russischen linken Flügel unter großen Verlusten. Berg« japanischer Leichen bildeten hier eine förmliche Brustwehr. Washington. Präsident Noosevelt richtete anläß lich deS Antretens der zweiten An tsperiode eine Adresse an d a s B o l k, in der er aussührt: Der Erfolg, den das amerika nische Volk hatte, dürfe kein Gefühl des eitlen Ruhmes, sondern der Verantwortlichkett Wecken. Die Haltung Amerikas gegen alle Nationen muß die der herzlichen, aufrichtigen Freundschaft sein. Amerika müsse stets darauf bedacht sein, anderen kein Un recht zuzusügen, aber darauf bestehen, daß ihm selbst kein Un recht geschieht. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung sei die Sorge gekommen, die untrennbar ist von der Anhäufung großer Reichtümer in den Industriezentren. Amerika brauch« die Zu kunft nicht zu fürchten, dürfe sich aber auch nicht den Ernst seiner ihm harrenden Probleme verhehlen. Chicago. Der Streit zwischen den verschiedenen Eisen- bahngesellschaften wegen der G e t r e i d e ta r i fe ist beigelegt. Die normalen Frachtsätze sollen am 1. April wieder in Kraft treten. Wenn eine Bahn zu irgend einer Zeit mit den Ver hältnissen unzufrieden ist, so soll sie keine Schritte dagegen ergreifen, ohne die anderen Bahnen vorher davon zu verständigen. Buenos Aires. Der „Standard" veröffentlicht «in Telegramm, wonach das Schiss „Le Francois" mit der gesamten französischen Südpolar-Expedition unter Eharcot in Puerto Morin in Argentinien angekommen ist. Eine amtliche Bestätigung dieser Meldung ist noch nicht zu erlangen. Vermischtes. "Ein sonderbarer Svort. Eine junge Dame, di« RaSlaieinen aiiwreht, diufke ,u den Seltenheiten menichltcher Ait geboren. Wie ein Bietekelver Blatt berichtet, besitz» aber diese Stadt ein derartiges Wewn. In der letzten Zeit kam eS wieverbolt vor, daß eine Gaslalerne in der GblerSlobrr Straße nachts ausgelöscht wurde. Man legte sich nun einige Nächte aut die Lauer. Um die mitternächtige Stunde trippelte mit »ierltch tändelndem Schritt eine Maid am die Mitte des Platzes, kletterte behende an der Laterne hinauf: Husch I «laich die Fmmme Bon innhe» Hand wurde die iaternenlöschendr Jungfrau beim Abstieg festgekatten und von-Gn?a>beiter» zur Polizeiwache geführt, wo ihre Personalien festgestellt wurden. Sie gab als Erklärung für ihre merlwürdige Haublung an. .es mache ihr Spaß". rvrtt«rdert>«,< de« Kgl. Sächl. Meieorolog. Juttttm» tn Cbemnt» ovm 4. März 8 Ubr moigens ssemveratnr »ach Celsius). Werirrian» tn Enrona am 4. März 8 ildr früh: «t-M-m«. ««tun, ! Name > 8 u. Llürk« INett« belwmd«, 1 Storno«. 7S0 Mol »rod Cbrtlilontd er Havorand.i «0 LIud«,n<t»! se UiV Stockholms «t 8V tSwo» »»deckt ^ 7— V«V lelcku »e»»ck, s 7« cc svv mo». »«deckt 8 t«t»t »«deck» mcksi d»d»cki I«t»> »a!»»«d Nooendag. 7» HO letck» Molii, Memel ! SS ot>0 letcht Dunst Sivtnem.r es HO t>»wa<» »«decki Sk«e«t ! es Vr>V schw. dedeck« e,u 70 Sttii bedeckt Homdg. l Helder SOll, Aoche» ch S 0 Berlin - »! 05 7M b>N0 Ie>»t »«tck« 70 k-O l«l«t»»IN» 70 SV mü«to dede« ee NNO IO»« Siebei NO «ckht, »«deckt It V schwach »«deckt it müht« »«deckt ItO nttht,»,deck, tt schwechdedeck, NO -leicht,Schnee «reu seht». Re»«,. tlartoruh« 0 n «ronkt.M. v «Me» « » l l>Pa>«« l» US » l VMllnchen« «» ch ls ojai,,mnt,7s «t - Dertcilung des LustdiuckkS ilt deute unregetmöbta. SS finden sich 2 Maxim», vre beide 770 Millimeter varoinctrrsland ttterlckreiten, un» 3 Minima, die we.uaer als 7bb Millimeter rustdruck zeigen. Äediete bocknen TnicleS behnden sich vorm Nanal und über Dünemark. Devrefllonen äuheislen Norden und über Italien Für die Witterung tn Deutschland bat besonders das südliche Minbnum Bedeutung. DaSleld« bernngr vonvl'gen» noidösttich« Wind», dl» in Lachsen klar«» NebetbÜdung bc-rvorgeiusen baden. Trlldcs Wetter, mellt Nebel, de, normalen Temverowren wadr'cheinlich. Prognose sür den k. Mär». Wetter: Unsicher. Lemveralur: Normal. Wtndursprung: Norbost. Barometer: Hoch. Witterung tu Sachten an, 3. März. «tette» S«r- stvh- Dem». «tn» «»»«»- See. »»»« m r««p. r!t § Vr««»«- >>»u»t« Zlqodreh «au^i, ^«tlou Ssemiit« U» N7 220 w. 2LZ «IN »7 »0 »« es «» »7 >« II »« ,7 0« ckttll «Itll »v r «NI «NI n» r >7 »« r» or o.o re derber« Uten»««« tietdenhit» tck.i«t»,ra «« tH »« 7», 777 »r »a .1? o» » V I» rev » »7 u V Leicht«, unbeftlmmt« wind», eine Folg« de« über Sachsen lagernde» retlmintmiim«, füvrten am ». Mürz zu Nebel mit leichten Rieder schlüge«. Da» Barom ier stand srüd 7 Uvr noch unter normal, üdrrschrin sedoch «« «be»d bereu« den Rormalwer». Dt« Rteeerschtaatmengen vom >. M»r» erreichen im Martmum »,« Millimeter «Letmta». Dt« bdchftgelegenan Sianouen batten wieder Fioft. Meldung vom Fichtelberg: Ununterbrochen starker Nebel, gute Schütlendabn dt« in di« Düler, storter Stets, Nauhfroft grobariig, «Lrschelnuug, Schneeltese 220 ffenltmetrr. DraSden. «. Mün. Barometer von Ovttkrr ikdnard «trgaNd tvorm. OSkar Bsiotd), Wollürah« 2. Nbend« « Ubr: 7S» Mtlltmrr«. ö aeftiegen. Dbelmonietroarapb nach L-liiu«. Demperatur: höchst» » G«. Wirme, niedrigste »,» Ar. Wörme. Neblig. Rowaftwmd.
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