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Dresdner Nachrichten : 20.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190502208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-20
- Monat1905-02
- Jahr1905
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- Dresdner Nachrichten : 20.02.1905
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Hauptgeschäftsstelle: «artenstr. 38/4». onsii'mslnjeli-Alir, Llarlc 0,50, 13. 18, 24, 28 bis 39. A klMill08 ^iir »»«rnonpsio 1>saäol>» und 'l'onsekünUolt. XavLu <»< ,1. » 7-oi " l>'r«iion8ti N88« 3 u. 5 I, vis-L-vi» „2um kkiru". klsvolorte-rsbrlk 8. vllned, Inh. kr. 8te!lldeit. ^ LU 20. "MM berntprechanlchlub: «ml l Sir. U und Sir. 20g«. rr»L«rrr«rri»r«r»»Lr^trrrrerr^rA«Krrr- UrlniMliineii H. Atlvüvnfül»', 80 «r «»»»«88« v, euniiekst ä. kisxer 8tr. -jM«»rrttrKrrrr6«M»r»«M«KLrr?s«rkMS»M»rrrsr? ^ lüÄr» I»lvüLLinLl-Vvr8ed-l.vdertrM, Rr.SI. Lftksil: desto IKoilco, von Kuickoin rrern ffenommen, in Orisinalllnneiron L 50 10»., l Llk-, 2 M. 10 10- und 4 Kk. 10 10».'. » „itüovii, ,8» W. fiolapMeke I» It LI81» k -4.., t»«oi z;«nta». Zirm Moskauer Fürstenmord. Nencsie Dralttberichte. Hoftinchiicbten. J-reisran v Burgk 1-, Alldenllchcr rircilftst, Gerichlsvelhunoliloge». Rnss. jap. Krieg, Berga beiterbewcgnng Maurice in, Ncsibettzihcaler. Brieslaste» rinbond i V-o„ti,g, >0. Feli»nar 1.10L. Anm Moskauer ^iirstenmord. Die Leiche des Großfürsten Sergius besindct sich jetzt im Tschudow-Kloster. Der Sorg ist durch eine goldene, von Hermelin umrahmte Decke zur Hälfte verhüllt. Die Orden des Großfürsten ruhen ans Nissen. Die Geistlichkeit hält zwei mal am Tage Trauergottesdienst ab. Solange die Leiche im Kloster verbleibst versehen Zivil- und Militärbeamle und Mit glieder des Hofstaates den Ehrendienst bei Tage, des Nachts bilden zwei Offiziere und vier Unteroffiziere die Leichenwache. Vor dem Eingang zum Kloster stehen zwei Ehrenposten. Die Gemeindeverwaltung von Moskau beschloß in außerordentlicher Sitzung, den Minister des Innern zu er suchen, dem Kaiser das Beileid Moskaus auszusprechen und ,hm zu sagen, daß Moskau zu Gott für die Seele des Groß fürsten Sergius bete, und beschloß ferner, der Großfürstin Elisabeth ihr tiefes Beileid ansznsprechen mit dem Wunsche, daß Gott ihr Kraft gebe, den furchtbaren Schlag zn ertragen, und sie ihrem wohltätigen Wirken erhalte. — Am Tage der Bei setzung wird in Zarskojc Ssclo eine Traucrfeier staltsinden, an der das divlomatische Korps teilnimmt. Prinz Heinrich begibt sich im Aufträge des Kaisers nach Rußland, um an den Bcisetzungsscicrlichkeilen des Groß fürsten S-ergius teilzuncbmen. Weite, wird gemeldet: Petersburg. DaS Toten amt zum Gedächtnis des Großfürsten Sergius findet am 23. d M. in Moskau ilatt. Tie Bestattung der Leiche, die vviläusig im Tschndoiv-Klostcr verbleibt, soll im Mai in Petersburg rriolgeu. Dnrms> al> t. De, G-oßberzog und die Großberzogst, werden sich zu« Benetzung des G r v ß > iirttc » Se, gj „ s „ach Moskau begeben. Prinzessin Ludwig von Battenberg, S' Wester der Grvßiüvstin Sergius, ist von London bereits »ach Bioskau abge lebt. Auch eine Tevntntion des hessüchen 115. ttntaittcrie Regi ments. r» dem der Großfürst « irr suits stand, wttd sich zur Bei- setzunqSfeier nach Moskau begeben. — Heute nachmittag ia»d in dee nrnochr» Kapelle er» T ra n er g o t t es b > e n st für de» Großfürsten Sergius statt, dem der Großberwg und die Großherzogin mir dem getarnte» Gefolge, die Mitglieder und bns PerwunI der rusüchen Gerandischast. iowre eine Abordnung des 115. Jnsan- terie-RegimentS bcrwohuteu. Äeueste TrahtmeldNttfM vom 19. Februar. Dcutsch-Südtvestafrika. Berlin. Amtliche Meldung. Ein Telegramm a»S Windhuk meldet: Unteroftine, Hermann Henrrrg. geboren am 20. September 188l zu Polsdam. srülicr im Feldartillklie- Reaiment Nr. 56. bei einem seinblicheII IIeberfali bei Arne am 9. Feb-ua» aesollen. Schuß in den Hals. Reiter der Landwebr Guttnv Biäner, gkbi'ren am 25. 'November 1876 zu WeihenfrlS früber im Feidaitillerie-Reginienl Nr. 4. au» den, Marsche von Swakvvinuub nach Olakaudia am 10. Februar 1905 in Aukas infvlge Unvorsichtigkeit eines Kameraden durch Schuß in die Bruslseite schwer verwundet. Zur Lage in Nus,laut». Petersburg. Tie Beichiiiiie des M inisterkomitees über einige Punkte des Resormukases hat der Zar genehmigt. Petersburg Die Blätter „Raichi Dni" uns „Ncochi Schtsn" sind zum dritte» Mal verwarnt und müsse» aus drei Monate ibr Erscheinen einstellen. Petersburg. Die B auer» des Gouvernemeitts Kvstrama habe» dem Kaiser in einer Adresse durch de» Minister des Furier» ihre Ergebenheit ansgedrüclt. Sie verurteilen darin die Beisliche. die Guindpseiier Rußlands ertcbüttern und das Bolk verwirren zu wollen. Es beißt i» der Adresse weiter, daß sie sich bereit erklären, Gut und Blut für den s c l b s> h c r r Ii ch eu Kaiser rinzusetze». Der Kaiser daukle tür de» AuSaruck der berzliche» Gefühle. Petersburg. Die Fabrikbesitzer reichten be^m Finauzminister einen Bericht ein, worin daraus hingewiesen wird, daß die Beratung über die Arbeiterfrage am 6. Februar resuliatlos verlause» ist. Man habe nun gesagt, die Fabrikbesitzer wollten auf die Lage der Arbeiter nicht ein- grhen. Die Arbeiterfrage könne jedoch nicht getrennt von der allgemeinen Lage behandelt werden. Sogar bei völliger Be willigung aller Forderungen der Arbeiter würde eine Be ruhigung nicht erzielt werben. Die Bewegung sei nicht zurück zuführen auf die Ueberzenguug der Arbeiter, daß es sich bei ihnen um eine wirtschaftliche Notlage handele, sondern auf die allgemein herrschende Erregung. Die russische Industrie sei nicht in der Lage, ohne sich selbst zu schaden, größere Forde rungen zu bewilligen. Die Industrie könne sich nicht von wohltätigen Motiven leiten lassen, ihre Lage sei schwierig: sie gebe den Arbeitern, was sie könne. Eine Beruhigung der Ar beiter könne jedoch nicht durch Konzessionen der Fabrikbesitzer, sondern nur durch Reformen allgemeinen staatlichen Charakters erreicht werden. Warschau. Heute vormittag wurde mit Genehmigung der Verwaltung eine Versammlung der Eltern und Vormünder der Mittelschüler abgebalten zur Klarstellung der Frage, ob polnische Schulen cinzrisühren seien. Die Versammlung, die von etwa 1500 Personen besucht war, nahm folgende Re solution an: „Es empfiehlt sich, die Schulen nicht vor dem neuen Schuljahr wieder zu eröffnen und eine den nationalen Wünschen entsprechende Reform der Schule anzustreben. Der Kurator deS Warschauer Schulbezirks hat eingewilligt. daS Ge such um Hinausschiebung der Wiedereröffnung der Schulen dem Minister zu unterbreiten. Wo > schau, Heute traten die Angestellten einiger Oanksn in de» AuSstand Der Versuch. dir Kellner der KÜGeebliuser »nd Kondltoreie» zum AuSstaud z» bewege», batte geringen Erfolg. Moskau. Heute sind hier iämtliche Apotheker-Ge hilfen in de» Anssinub geirrte»: sie verlange» siebenflüiibige Ar- bestszeit »nd Gehaltserhöhung I» einige» Apotheke» wurden die Forderungen bewilligt und daher dort brr Betrieb am Abend wieder ausgenommen. — Tie Be»v ll»»g de, Windau- R v b i» S k-E ii r» b a b n hat eine Kimdgebuna erlasse», Inder sie den Angestellte» Besserung ihrer materiellen Lage zusichert, sie *bcr ansfordert, die Arbeit wieder aufzunehnie»: wer sich dessen weigere, werde entlassen. Moskau. Angestellte der Verwaltung der Moskan- KasaU'Eiscubahn haben eine Petition beschlossen, in der auch die Wiedcrausnahme der Arbeit der ausständigen Tele graphisten gesvrdcrt wird. Wenn die ausgestellten Forde rungen bis zum 21- Februar nicht erfüllt weisen, wollen iämt liche Bahnbeamte Moskaus und der hier cinmnndcndeu Linien in den Ansstand treten. S n ch » in -KaIe lGonbemenicitt Katars). Letzte Nacht bc- wars eine ans etwa sünihxnberk HandlungSgehilscn »ad Arbeitern bestehende Bier,ge die Wohnung eines Mauucs, den sie im Ver dacht der politische» Angeberei hatte, mit Steinen. Die Ruhe störer wideoetzteu sich der Polizei, die gegen sie eiuschritt. mit Revolvern und anderen Waffen. Ein Polizist wurde getötet und zwei ichivcr vcrlrht: auch wurde ein Arbeiter gelötet und zwei verwundet. B a k». Heute mittag erfolgte ans dem Schisssanlegeplatz bei Bibi Eibat ans einer Naphtovarke eine Erp los io». Fünf benachbarte Barken gerieten in Brand, ebenso der Anlegeplatz. Gegen zwanzig Mensche» sollen umgckomnieii rein. Nussisck,-javanischer Krieg. Tokio. Wie Marsch all Onama b-rrchiet, setzen die Russen aus der ganzen Linie die Errichtung po» BerteidignnaS- werke» fort und beschießen andauernd Teile der japanischeil Armee. Am 17. unternahmen die Russen einen unbedculcuden Jnsaiiteric- augriss. wurden aber zurückgesctlagen. Paris. Der Minister des 'Aeußern Deleassä hat Po» dem französische» Konsularagcirteu in Tichiln erneu Bericht erhalten, der bestätigt, bgß der Fribrer und ei» Matrose der Dichunke, aus der die Aitnchees von G i l g e» l> e i ui d »ud de Cnverville Port Arthur verlassen hatten, gestände» haben, die beben Marine- attachees und eine» sie begleitenden rnisricheir Bedienten über Bord geworfen zu haben. Ter Tichunkcniuhrer und der Matrose, die von de» chinesischen Behörden verhaftet wurde», sollen drei Mit schuldige haben. K o n sta n tin opel. Ter Tanrpftr Sst Nikolaus mit General Stöisel an Bord hat üenie vouniitag die Darda nellen passiert. Der Hc>seokoi»i»a»dant begrüßte den General iin Name» des Sultan?. Tie Weiierfalnt nach Konst,intiiivpcl erfolgte alsbold. Frau Stössel. die erkrankt ist, wird hier einige Tage als Gast des russischen Botschafters verbleiben.- M ii n ch e». Ter deutsche Kronprinz traf heilte früh 6 Ilhr 35 Minuten ans der Rückreise von Italien hier ei». 'Am Babnhos war zun. Empfange der jüngste Sohn deS Herzogs Karl Theodor. Herzog Franz Joseph, erschienen. Die Herrschaften begaben sich nach dem Palais des Herzogs Karl Theodor und »ahmen dort das Frnhllück ein. Die Weilrrreiie erfolgt um 8 Uhr. Herzog Franz Jo'evh begleitete de» Kronprinzen wieder zur Bahn; ans dem Wege dorthin brachte eine zahlreich angesammelte Menge dem Krouvririzc» lebhafte Grüße dar. Stuttaart. Tie Siaatssiiiaiizverwaltiing hat mit der Württembe,gischen Vereinsbank und deren Konsorten ein A/?pro- zentiges Staatsa ii letzen im Betrage von zehn Millionen Mark abaeschhojfe». Stcgßbnrg (Elsaß). IlnterstacMekrelär v. Schrank ist Von der rechts- und ftaatswissenschnftttcheo Fakultät der Universität Wnrzbnrg wegen seiger Verdienste aut drin Gebiele der iiational- ökonomische» Literatur und der Finanzvelwallnug zum Ehren- Voktvr ernaimi worben. Wien Nach Informationen, die daS K- K. Telegraphen- Konespoiidkiiz-Bniean an zuständiger Stclle eingezogen bat, ent spricht die Meldung der .Frankl. Zig." aus Soft», ivonnch die zollpolilischen Entschlüsse nnd Prviekie der bulgarischen Regierung zu eiusten Kvnflikten mit Oester,eich-Ungcnn sichren dürsten nnd mit der Möglichkeit eines Zollkrieges zwischen Oesterretch- Uiigarn und Brrlgnrien z» rechnen sei. nicht de» Tatsache». Wien. Ein Koiistantinopler Telegramm des Korr.-Bur. er klärt die Meldung der „Agence Bulgare" als unrichtig, wonach die Großmächte dem Entwirrt der Ententemächte für daS Fiiianz- reglemerzt »nr unter Bedingung einer internationalen Kviilrolle ziisiiininc» wollte». Paris. Vor dem mexikanischen Konsulat wurde heute abend ein starker Knall vernommen. Die Polizei ver haftete an Ort und Stelle einen durch Brandwunden ziemlich schwer verletzten Mann, der nach einem Krankciihause gebracht wurde. Er bekennt sich als Urheber der Explosion, gibt an, er sei spanischer Untertan, heiße Garcia und sei 35 Jahre alt. Er habe Grund zur Klage gegen die mexikanischen Be hörden und habe bezweckt, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. In seinen Taschen wurde ein geladener Revolver und ein Dolch gesunden. Der Verhaftete versichert, er sei nicht Anarchist. Bei der HanSjnchung in der Wohnung Garcias wurden außer Büchern »nd Schriftstücken in spani cher Sprache drei in Papier gewickelte Bomben gefunden. Die Bomben enthalten 130 Gramm feinkörniges Schwarzpulver und sind, wie im städtischen Labora torium erklärt wird, als gefährlich onzusehen. Ferner wurden zchn Reservezünder gefunden. Garcia war früher im Kranken- Hause in Jttsiies. Rom. Ter König Victor Emcimiel hat anläßlich der von ihm gegebenen Anregung zur Errichtung eines Internationalen La » dw i > t i ch a ftS-Jn sl i tu ts vom Kaller von Rußland ii»b dem König von Serbien in warmen Worten gehaltene Glück wunschtelegramme erhalten, wolauf der König seinen Tank aus gesprochen hat. B »ka , est- Bei den Deputi ertenwahlen deS dritten Wnhlköivcrs enanae» die Koii'rrvative» von 38 Mandaten AI. Die Kammer besteht somit a»S 157 reair»m,gsftc»»dlicheii »nd 15 oppositionelle» Mitgliedern. Es sind zehn Stichwahlen notwendig. Washington. Der chinesische Gesandte üvcneichte heute dem Präsidenten Noosevelt dcrs Oelbildnis der Kaiserin Wilive von Cbina als Zeichen deS DankeS für die Firuiidtchnft de, Bereinigten Stnaren »nd die R. lle. die sie bei der Bewahrung der J»tc- aritätEbinaS aesvielt haben. Der Präsident sprach dem Ge sandten seinen Tank a»S. Sächsische Bank ,u Dresden. In der gestern ftaltgelicibteir AufsichtSratSsivung wurde beschlossen, der aus den 20. März «inzuberusenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von sech- Arozent <wie im Lorjahre) in Vorschlag,u dringe«. Die Papierfabrik Leykam-Josessthal zahlt süns Prozcn Dividende: die Sanierung des UrrlernchurenS, welches jahrelang dividendcn- los war, erscheint nmnnchr durchgestrhrt. Ocrlliches und Siichsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienst in der katholischen Hossirche bei und erleillc ipälee im Nesidcn,schlosse inchrer Andienre». Nachmittags 5 lihr fand im TaschenbeigpalaiS Familieittafel statt. — In der klinischen Borleiung. die Geh. Medizinalrat Dr. Curschmau» am Donnerstag in Lerr>,.g vor dem König hielt, wuroc» zwei von sogenannter Ba'ebowicher Krankheit lGlotzaugen- krankheit! befallene Frauen gczi igt. Bei Besprechung der Behand lung des Leidens bemerkte dcr Boriragende. daß llimaliiche Kure», bkiondrrs ein Gebirgsanienihaft, ost geeignet wären, die Heilung wesentlich zn fordern. Schon am folgende» Tage wurden die Krauten durch die 'Nachricht freudig überrascht, daß König Friedrich August, um auch ihnen eine solche Kur zu ermög lichen, einen sehr reichlichen Betrag dem Direktor der Klinik zur Verfügung gestellt habe. — Der Rat der Stadt Leipzig dankt in einer Bekannt machung dcr gesamten Einwohnerschaft für die cmsge- zcichneie Hallnng während der Anwesenheit des Königs, durch die dreier nicht nur innig erfreut, sondern geradezu beglückt worden sei. — Nachdem am Sonnabend im Tranerhciusc an der Bürger wiese die EinsegnnngSfeicr für die am 16. d. M. im 78. Lebens jahre sanft entschlafene Freifrau Marie v. Burgk durch Herrn Hofpreüigcr Dr. Friedrich statigesunden und der Sarg durch die ÄeerdignngsgeseÜschaft „Pietät" nach Pesterwitz über führt worden war, fand gestern nachmittag 3 Uhr in dcr dortigen Pcrrcntaiionshalle die eigentliche Tranerfcier statt. In einer Fülle kostbarer Palmen imd Kränze ruhte der Sarg, den eine Trauerwacht von Berglenten der v. Burgkschen Werke umgab, die sofort nach Niedersetzung )es Sarges aufgezogen war. Den Sarg schmückten Kränze der nächsten Anverwandten und die des Königs Friedrich August und des Prinzen Johann Gcora. Weiter hatten letzte Zeichen der Liebe nnd Verehrung niedcrgelcgt die Kirchengemeindcn Pesterwitz, Roßthal, Döhlen, Pvischappel. der Franenverei» in Pesterwitz, die Bereinigung ftir landwntschastlichc» Unterricht im Plauen- schen Grunde, die Burgkcr Werksbeamten, die Beamten zn Schönfeld, die Vcaniten und das Arbeiterpcrsonal der Ritter güter Roßthal und Pesterwitz, die Bnrgker Bergknappen mit der Inschrift: „Ein letztes Glückauf" nsw. Von dcr Einpore, wo die Sängerschaft Ausstellung genommen batte, sandten Fahnen von Gemeinden und Vereinen ihren Scheidegruß. Gegen halb 3 Uhr rollte von verschiedenen Seiten Wagen auf Wagen an, denen die Leidiraaenden derer v. Mutius, v. Oppell, v. Spörcken, von Finck. Graf von Rex entstiegen. Weiter gewahrte man die Herren General der Kavallerie v. Kirchbach, Generalleutnant v. Hocnning O'Carroll, General L In nrrits des Königs General major v. Altrock, Generalmajor v. Laffcrt, Hofurarschall von Mangoldt-Nerboldt. Oberst Krug v. Nidda. Amtshanptmonn Krug v. Nidda, mit vielen Offizieren aller Waffen und Grade. Nur einen Teil der Leidtragenden vermochte die Halle aufzu- nehmen, sodaß Abordnungen der zur Parochie gehörigen Ge meinden und Vereine und viele Private ans dem Wege bis zu dem über der Straße gelegenen alten Pesterwitzer Friedbose Auf stellung nehmen mußten. Hier bildeten auch 350 Mann der Durakschcn Werke unter Befchl des .Herrn Assistenten Heuer Spalier. Das Mnsikkorps und die Knappschaftsfahne waren direkt an der blumengcschmückten Gruft postiert worden. All gemeiner Gesang: „Eins wünsch' ich mir vor allem", das Licb- lrngslied der Entschlafenen, leitete die ernste Feier ein, woraus Herr Pastor S ch impf die Gedächtnisrede ans Grund des Jesais-Wortcs hielt: „Die richtig vor sich gewandelt haben, kommen zur» Frieden und ruhen in ihrer Kammer", in der er ein treffliches Lebens- und Charakterbild von der teuren Kirchen patronin. aniigen Herrin und edlen Wohltäterin entwarf, die stets voll Güte und Liebe gewesen sei gegen alle, die ihr se näher getreten. Hierauf sprach Herr Pastor Piegler Gebet und Segen. Sodann brachte ein Sextett dcr Lehrerschaft unter Leitung des Herrn Kantors Scherung das Joses Kleinsche Grabeslicd: „Wir legen nun mit tiefem Schmerz" usw. stim mungsvoll zum Vortrag. Als sich der lange Zug unter Assistenz der „Pietät" zum Gange zur letzten Ruhestätte formierte, brach ein heftiges Regen- und Schneewetter los. Nichtsdestoweniger darrten Hunderte von Männern. Frauen und Kindern zu beiden Seiten des Zuges aus. um von Freifrau Marie v. Burgk Ab schied zu nehmen, deren Verlust für sie nur schwer zu ersetzen ist. An der Gruft spielte die Bergkapclle: „Jesus, meine Zu- versichi", und nachdem Herr Pastor Schimpf Gebet und Segen gesprochen hotte, schied die Traucrr>ersammliina von der Statt« der großen Wohltäterin, die nunmehr an der Seite ihres ihr im Jahre 1897 im Tode vorausgegangcnen Gatten ruht. — Am Freitag verschied hier Frau Generalmajor Vollborn, die viele Jahre bindnrch »nd zuletzt als Vorsitzende im Direktorium den Verein zum Fianeiischntz in Dresden-Neustadt leitete »nd sich mit größter Arbeitsfreudigkeit den Anstalten diese- Vereins widmete. — Einer der bedeutendsten Großindustriellen Freibergs, der Fabrikbesitzer Herr Kommerzienrat Carl Ko et den, ist am Freitag in Berlin gestorben, wohin er z» eine» Versammlung ge reist war- I» dem Hotel, in dem er abgcstiegen war. batte er das Unglück, auf der Treppe aiisrugiciten und mehrere Stufen hinab znsalle». Hierdurch zoa er sich eine Verletzung am Knie zu. die eine Operation erforderlich machte. ES trat eine LungeuentzHudung dazu, welche eine» tödliche» Verlauf nahm. Kommerzienrat Koelben gründete am 1. Juli 1865 die bi- jetzt von ihm geleitete Fabrik künstlicher Düngemittel. — In dem am Sonnabend vom Alldeutschen Ver band ,n „MeinholdS Sälen" veranstalteten Vortragsabend sprachen die Herren Pastor van Heerden und General Kritzingcr über: „Die Lage und Zukunft des holländischen Volkes in Südafrika. In einem kurzen Einleitungswort wies dcr Vorsitzende, Herr Dr.Hopf, darauf hin, daß der Alldeutsche Verband schon seinerzeit beim Besuche der Generäle Dvwet und Botha nach Kräften die den Abgesandten unserer nieder deutschen Stammesbrüder in Südafrika «ntgegengebrachten -zrrl rwiil»ir>t - 'NN1IL
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